Reise Know-How CityTrip Montréal - Heike Maria Johenning - E-Book

Reise Know-How CityTrip Montréal E-Book

Heike Maria Johenning

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Beschreibung

Dieser aktuelle Stadtführer ist der ideale Begleiter, um alle Seiten der kanadischen Metropole selbstständig zu entdecken: - Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten und Museen der Stadt sowie weniger bekannte Attraktionen und Viertel ausführlich vorgestellt und bewertet - Faszinierende Architektur zwischen kolonialen Prachtbauten und alten olympischen Sportstätten - Abwechslungsreicher Stadtspaziergang - Erlebnisvorschläge für einen Kurztrip - Ausflüge zum Cosmodôme und zum Oratoire St-Joseph - Shoppingtipps von Pop-Up-Boutiquen bis zum traditionellen Markt - Die besten Lokale der Stadt und allerlei Wissenswertes über die Küche Montréals - Tipps für die Abend- und Nachtgestaltung: vom Cirque du Soleil bis zur klassischen Oper - Die "unterirdische Stadt": la Ville Souterraine - Montréal zum Träumen und Entspannen: Jardin Botanique, Parc du Mont-Royal, Canal de Lachine - Ausgewählte Unterkünfte von preiswert bis ausgefallen - Alle praktischen Infos zu Anreise, Preisen, Stadtverkehr, Touren, Events, Hilfe im Notfall. - Hintergrundartikel mit Tiefgang: Geschichte, Mentalität der Bewohner, Leben in der Stadt. - Kleine Sprachhilfe Französisch mit den wichtigsten Vokabeln für den Reisealltag CityTrip - die aktuellen Stadtführer von Reise Know-How, mit über 120 Städtezielen die weltweit umfangreichste Kollektion. Fundiert, übersichtlich, praktisch. +++ REISE KNOW-HOW - Reiseführer für individuelle Reisen

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Seitenzahl: 220

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Inhalt

Hinweise zur Benutzung

Stadtplan für Smartphone und Tablet

Verweise im Buch

Vorwahlen

Besonderheiten bei Adressangaben

Verwendete Abkürzungen

Preiskategorien Restaurants

Preiskategorien Unterkunft

Montréal entdecken

Montréal für Citybummler

Kurztrip nach Montréal

Stadtspaziergang

Vieux-Montréal (Altstadt und Hafen)

Downtown (Centre-Ville)

Quartier Latin und Le Village

Plateau Mont-Royal und Parc du Mont-Royal

Mile End

Parc Jean-Drapeau

Entdeckungen außerhalb des Zentrums

Montréal erleben

Montréal für Kunst- und Museumsfreunde

Montréal für Genießer

Montréal am Abend

Montréal für Kauflustige

Montréal zum Träumen und Entspannen

Zur richtigen Zeit am richtigen Ort

Montréal verstehen

Das Antlitz der Metropole

Von den Anfängen bis zur Gegenwart

Leben in der Stadt

Bürgermeisterin Valérie Plante – die erste Frau seit 375 Jahren

Praktische Reisetipps

An- und Rückreise

Autofahren

Barrierefreies Reisen

Diplomatische Vertretungen

Ein- und Ausreisebestimmungen

Elektrizität

Geldfragen

Informationsquellen

Internet

Maße und Gewichte

Medizinische Versorgung

Mit Kindern unterwegs

Notfälle

Öffnungszeiten

Post

Radfahren

Sicherheit

Sport und Erholung

Sprache

Stadttouren

Telefonieren

Uhrzeit

Unterkunft

Verhaltenstipps

Verkehrsmittel

Wetter und Reisezeit

Anhang

Register

Die Autorin

Impressum

Kartenanhang

Hinweise zur Benutzung

Stadtplan für Smartphone und Tablet

Ergänzend zum Zentrumsausschnitt am Ende dieses Ebooks können Sie sich den Faltplan zum Buch auf Ihr mobiles Gerät laden laden: Einfach die kostenlose App „Avenza Maps“ der Firma Avenza™ installieren (erhältlich für Android, iOS und Windows Phone) und anschließend in der App den Stadtplan zum Buch herunterladen.

Die App „Avenza Maps“ ist ohne Internetverbindung nutzbar, es fallen bei der Nutzung keine Datengebühren an. Sie bietet einige Features, z.B. die Anzeige des eigenen Standorts auf der Karte oder den Import und das Speichern von Ortsmarken. Weitergehende Informationen: www.avenza.com/pdf-maps

Verweise im Buch

Alle Sehenswürdigkeiten und interessanten Orte (Points of Interest) im Buch haben eine eindeutige Nummer, die sich als Ortsmarke im Kartenmaterial wiederfinden. (Nummern von Sehenswürdigkeiten stehen in geschweiften Klammern, z.B. {2}, Nummern von Points of Interest in spitzen Klammern, z.B. <16>.) Beim Klick auf die Nummer öffnet sich die Web-App zum Buch und der ausgewählte Punkt wird auf einer Google-Maps-Karte als Ortsmarke angezeigt. Die Web-App ermöglicht zudem die Routenführung vom aktuellen Standort zur ausgewählten Ortsmarke: www.reise-know-how.de/citytrip/montreal18

Vorwahlen

514 ist die Städtevorwahl von Montréal. Sie muss auch bei Ortsgesprächen mitgewählt werden. In diesem Buch sind alle Nummern ohne Städtevorwahl angegeben.

Besonderheiten bei Adressangaben

Der Boulevard St-Laurent {34} ist die wichtigste Nord-Süd-Achse, die alle abzweigenden Straßen in Est („Ost“) und Ouest („West“) einteilt. Links vom Boul. St-Laurent ist Westen, rechts Osten. Vom Boul. St-Laurent fängt die Zählung bei Null an; besonders hohe Hausnummern liegen daher weitab vom Zentrum.

Verwendete Abkürzungen

> Av./Ave. für Avenue

> Boul. für Boulevard

> Ch. für Chemin (Weg)

> Pl. für Place (Platz)

> R. für Rue (Straße)

> Ste/St für Sainte/Saint (Heilige/r)

> UQAM für Université du Québec à Montréal (Aussprache „Ühkam“)

Preiskategorien Restaurants

$: weniger als 15 C$

$$: 15–25 C$

$$$: 25–50 C$

(Preis für ein Hauptgericht ohne Getränk)

Preiskategorien Unterkunft

$: bis 100 C$

$$: bis 160 C$

$$$: bis 300 C$

(Preis für ein Doppelzimmer pro Nacht inklusive Frühstück)

Montréal entdecken

Montréal für Citybummler

Viele Hauptsehenswürdigkeiten befinden sich in Vieux-Montréal (Alt-Montréal), das zusammen mit dem Vieux-Port (Alten Hafen) {10} das historische Zentrum bildet. Die beiden Métro-StationenPlace-d’Armes und Champ-de-Mars sind die geeigneten Ausgangspunkte, um die Altstadt zu entdecken. Man bummelt Richtung Hafen durch kleine Gassen und hübsch sanierte Straßen, vorbei an der Basilique Notre-Dame {2} und anderen Architekturikonen.

Auch der Bus 715 fährt durch das Viertel. Am besten steigt man am Centre Infotouriste (–>) am Square Dorchester {13} ein und juckelt an der Hafenpromenade entlang bis zur Métro-Station Berri-UQAM. Bleibt man sitzen, fährt der Bus einen etwas anderen Weg zurück zum Startpunkt. Zwischendurch kann man aus- und einsteigen, etwa am Museum Pointe-à-Callière {12} oder am Marché Bonsecours {8}. Eine sinnvolle Möglichkeit, sich einen Überblick über die Metropole am Sankt-Lorenz-Strom zu verschaffen. Nur eine Fahrt mit dem Amphi-Bus (–>) und eine Riesenradfahrt (–>) ist vielleicht noch schöner, da man die Stadt so auch vom Wasser bzw. aus der Luft erlebt!

In Downtown kann man sich schnell verlaufen: Viele Straßen sehen gleich aus, die Hochhäuser verstellen den Blick. Am besten orientiert man sich an den Namen von Straßenkreuzungen. Die Buslinie 55 (Einstieg hinter dem Place-d’Armes) ist für die Shopping- und Nightlife-Stadtteile St-Denis, Plateau Mont-Royal und Mile End interessant, da der Bus den gesamten Boulevard St-Laurent {34} hoch und damit die wichtigste Nord-Süd-Trasse der Stadt entlangfährt. Dieser als „Mauer von Montréal“ bezeichnete, ungemein quirlige und sehenswerte Boulevard bestimmt nach wie vor das „Est“ (Osten) und „Ouest“ (Westen) in den Adressangaben Montréals. Er war jahrhundertelang die Grenze zwischen den anglofonen und den französischsprachigen Stadtteilen. Zurück ins Zentrum gelangt man mit demselben Bus, allerdings über die Parallelstraße Rue St-Urbain.

An der Buslinie 11, die von der Métro-Station Mont-Royal startet, kommt fast niemand vorbei, es sei denn, man hat genug Energie, um von der Métro-Station Peel aus zu Fuß über die Treppen auf den Mont-Royal im gleichnamigen Park {37} zu kraxeln.

Die Stadtinsel Île Ste-Hélène {49} ist bequem mit der Métro erreichbar, der Parc Olympique {56} ebenfalls. Den Canal de Lachine {59} erobert man am besten mit dem Fahrrad ab Vieux-Montréal.

Merken sollte man sich noch die Buslinie 24: Sie führt von Ost (Métro: Villa Maria) nach West (Métro: Sherbrooke) einmal durch die gesamte Stadt, und zwar über die Rue Sherbrooke, an der einige der schönsten Bauten aus britischer Zeit stehen. Der Bus hält auch am Musée des Beaux-Arts {22}.

Das gibt es nur in Montréal

> Die größte unterirdische Stadt der Welt, die Ville Souterraine (–>), ist streng genommen ein riesiges Shoppingparadies, aber zugleich ein Phänomen.

> „Boules“ werden sie genannt. Das sind Styroporkugeln in Regenbogenfarben in Le Village {31}, die von Mai bis September wie ein Netz in fünf Metern Höhe zwischen den Métro-Stationen Beaudry und Papineau über die Rue Ste-Catherine [H1–D7] gespannt sind.

> Die größte zweispurige Holzachterbahn der Welt macht ihrem Namen „Le Monstre“ („das Monster“) alle Ehre. Der Vergnügungspark La Ronde {53} lohnt jedoch auch aus anderen Gründen einen Besuch.

> Das Fast-Food-Gericht „Poutine“ ist gewissermaßen die kulinarische Quintessenz Montréals (–>).

> Eine zehn Meter hohe, gigantischeMilchflasche, die als Art-déco-Ikone auf einer früheren Milchfabrik thront und heute als Wassertank genutzt wird (1025 Rue Lucien-L’Allier [E7], Métro: Lucien-L’Allier).

> Der „schiefe Turm von Montréal“ neigt sich noch weiter gen Erdboden als sein bekannter Kollege in Pisa. Und dabei sollte der Olympiaturm im Parc Olympique {56} ein Meisterwerk der Moderne werden.

Kurztrip nach Montréal

1. Tag

Aus Deutschland kommend, erreicht man die frankokanadische Metropole fast immer am Abend. Aufgrund der Zeitverschiebung beginnt der nächste Tag dann meist früh: ideal für ein ausgiebiges Frühstück bei Olive et Gourmando (–>) oder im Tommy Café (–>). Danach bietet sich ein morgendlicher Bummel durch das Altstadtviertel Vieux-Montréal an, das u. a. mit dem Marché Bonsecours {8}, dem Château Ramezay {6} und dem Vieux-Port (Alten Hafen) {10} aufwartet.

Man startet an der Métro-Station Place-d’Armes und ist gleich an der Basilique Notre-Dame {2}, zu der man wochentags und am Samstag bereits ab 8 Uhr Zutritt hat. Das Museum Pointe-à-Callière {12} öffnet im Sommer unter der Woche schon um 10 Uhr seine Pforten. Auch der Chapelle Notre-Dame-de-Bon-Secours {7} (mit Turmbesichtigung) und dem Riesenrad (La Grande Roue) gegenüber (–>) kann man ab 10 Uhr einen Besuch abstatten.

Um 11 Uhr beginnt die erste Stadtrundfahrt mit dem kunterbunten Amphi-Bus (–>) an der Rue de la Commune. Ein Snack im Veranda-Café Jardin Nelson (–>) oder im Olive et Gourmando (–>) könnte sich anschließen.

Stadtflaneuren, die Montreal lieber zu Fuß entdecken möchten, sei der auf –> beschriebene Stadtspaziergang ans Herz gelegt, der ebenfalls am Place d’Armes {1} startet.

Je nach Wetterlage und Energielevel spaziert man am Nachmittag zur Strandbaram Tour de l’Horloge (–>) oder macht sich auf den Weg in Montréals größtes Kunstmuseum, das Musée des Beaux-Arts {22}.

Danach bietet sich eine Stärkung im libanesischen Imbiss Boustan (–>) oder im Ableger des LOV Restaurant in der 1232 Rue de la Montagne an (www.lov.com) an; in der Taverne Square Dominion (–>) wartet ein authentisches Québecer Menü auf den Gast. Im Pub Sir Winston Churchill (–>) in der Rue Crescent startet man in den Abend, neuerdings mit Blick auf das XXL-Streetart-Gemälde mit dem Konterfei von Leonard Cohen.

2. Tag

Der folgende Tag lässt sich mit einem Besuch derBiosphère {51} beginnen. Vor allem die Fahrstuhlfahrt in der einzigartigen geodätischen Riesenkuppel wird man nicht vergessen. Und wenn man schon auf der Stadtinsel Île Ste-Hélène {49} ist, gibt es noch die alte Festung mit dem Stewart Museum {52} und die Alexander-Calder-Skulptur {50} zu bestaunen.

Zum Mittagessen fährt man am besten zurück nach Downtown, zum Square Dorchester {13}. Im Café Vasco da Gama (–>) in der Nähe werden herrliche Sandwiches kredenzt. An der Christ Church Cathedral {18} kann man in die „Montréaler Unterwelt“, die Ville Souterraine (–>) mit ihren vielen Einkaufstempeln, abtauchen.

Am späten Nachmittag begibt man sich – am besten von der Métro-Station Mont-Royal aus mit dem Bus 11 – auf den Weg zum Parc du Mont-Royal {37} und auf den Gipfel des Montréaler Hausbergs. Nach weiteren 20 Minuten Fußweg erreicht man die Aussichtsterrasse Belvédère Kondiaronk {39}, von der sich eine grandiose Aussicht auf die Stadt eröffnet. Auf Höhe der Bushaltestelle kann man im Café des Amis im Maison Smith (–>) einkehren. Zurück an der Métro-Station Mont-Royal hat man die Wahl zwischen dem legendären St-Viateur Bagel & Café (–>) oder einer zünftigen Poutine im La Banquise (–>).

Für den Start ins Nachtleben ist man in dieser Gegend bestens aufgehoben. Zwei angesagte Klubs sind gleich um die Ecke: Quai des Brumes (–>) und Bily Kun (–>). Liebhaber klassischer Musik oder Freunde des Jazz fahren ins Quartier des Spectacles an der Métro-Station Place-des-Arts und kaufen Tickets für ein Konzert im L’Astral (–>) oder im Place des Arts (–>).

3. Tag

Am dritten Tag steht ein Besuch der prächtigen Basilika Oratoire St-Joseph {58} oder des Parc Olympique mit Olympiaturm {56} auf dem Programm. Alternativ geht man in Plateau Mont-Royal, Mile End und Little Italy shoppen. Besonders empfehlenswert sind die Modeläden Artéfact Montréal (–>) und Kaliyana (–>) sowie die Buchhandlung Ulysse (–>). Der Marché Jean-Talon (–>) in Little Italy ist der Kultmarkt schlechthin. Als Zwischenstopp bietet sich das Café Olimpico (–>) an. Am Nachmittag flaniert man durch das Intellektuellenviertel rund um die Rue St-Denis {32} bis zum pittoresken Platz Carré St-Louis {29}. Zwischendurch gibt es vegetarische Snacks bei Resto Végo (–>). Auch ein Abstecher ins Le Village (Gay Village) {31} bietet sich an. Von der Terrasse des Sky (–>) hat man den besten Blick auf die „boules“ in der Rue Ste-Catherine. Oder man wählt für den Sundowner eine andere wunderschöne Terrasse Montréals (s. Lokale mit guter Aussicht –>). Architekturfans fahren vorher oder nachher ins Centre Canadien d’Architecture {23}.

Stadtspaziergang

Der Verlauf des Spaziergangs kann mittels unserer kostenlosen Web-App nachvollzogen werden.

Idealer Ausgangspunkt für diesen vier- bis fünfstündigen Spaziergang ist der geschichtsträchtigste Platz in Vieux-Montréal, der Place d’Armes {1}. Von hier aus geht es links vor der Basilique Notre-Dame {2} in die Rue Notre-Dame und weiter durch die Gassen der Altstadt, vorbei am Place Jacques-Cartier {9}, am Vieux Palais de Justice {4}, am Hôtel de Ville {5} und am Château Ramezay {6}. Dann biegt man rechts in die Rue Bonsecours und erreicht die Chapelle Notre-Dame-de-Bon-Secours {7} – rechts daneben befindet sich der historische Marché Bonsecours {8}. Auf der gepflasterten Straße zwischen beiden Gebäuden gelangt man auf die Rue de la Commune Est und überquert diese. Am Alten Hafen (Vieux-Port) {10} angekommen, folgt man geradeaus der Rue Quai de l’Horloge, an deren Ende man den Art-déco-Uhrenturm Tour de l’Horloge (–>) am äußersten Zipfel des Hafendocks erreicht.

Nach diesem Abstecher geht es zurück zur Rue de la Commune. Links abbiegend, spaziert man weiter entlang des Vieux-Port Richtung Süden. Rechter Hand entdeckt man den schön restaurierten Place Royale {11} mit dem historischen Zollhaus und an der Ecke das moderne MuseumPointe-à-Callière {12}. Läuft man auf der Straße Place d’Youville weiter geradeaus, geht es rechts in die Rue St-François-Xavier und dann, noch einmal rechts, zurück zum Place d’Armes. Von dort ist es ein Katzensprung nach Chinatown (Quartier Chinois), das auf der Höhe der Rue St-Urbain beginnt, die in nordwestlicher Richtung vom Platz abzweigt. Nun geht es immer geradeaus, bis man links die Rue Ste-Catherine Ouest erreicht und durch Downtown bis zur Christ Church Cathedral {18} weiterschlendert. Bei schlechtem Wetter kann man hier am Einkaufszentrum Promenades Cathédrale (–>), in die Ville Souterraine (–>) abtauchen – oder aber an jeder Métro-Station.

Durch die erst nach 1970 entstandenen Hochhausschluchtenmit Weltstadtflair geht es ansonsten an der frischen Luft weiter geradeaus bis zum weitläufigen Square Dorchester {13}, der sich links von der Rue Ste-Catherine befindet (Abzweig Rue Peel). Hier angekommen, sucht man sich ein schattiges Bänkchen im Grünen vor den Granitsäulen des eindrucksvollen Sun Life Building {14}. Der südliche Teil des Square Dorchester heißt heute Place du Canada. An dessen Flanke erhebt sich die majestätische Cathédrale Marie-Reine-Du-Monde {15}, in deren Innern es andächtig still ist.

Über die Rue Metcalfe geht man nun zurück Richtung Rue Ste-Catherine Ouest, überquert diese und gelangt in den wohlsituierten Stadtteil Golden Square Mile mit der McGill University {21}. Man biegt links in die Rue Sherbrooke Ouest und schlendert vorbei an architektonischen Perlen wie dem Maison Alcan, dem Ritz Carlton oder dem XXL-Apartmentblock Le Château mit der einzigartigen Sandsteinfassade. Weiter geradeaus erreicht man das Musée des Beaux-Arts {22}, mit dessen Besuch der Spaziergang endet.

Von der Terrasse Place d’Armes kann man ganz Vieux-Montréal überblicken (082mo Abb.: hmj)

Vieux-Montréal (Altstadt und Hafen)

Hier hat alles begonnen. Schon 1611 richtete Samuel de Champlain, seines Zeichens Gründer der Kolonie Neufrankreich, am Hafen einen Pelzhandelsposten ein. Die Entwicklung des Hafens hängt eng mit dem Ausbau von Vieux-Montréal zusammen. 1964 wurde die Altstadt mit ihrer Kolonialarchitektur unter Denkmalschutz gestellt und in der Folge aufwendig restauriert. Dieser malerische Stadtteil ist ein Stück Alte Welt inmitten der Neuen.

{1} Place d’Armes *** [G5]

Gleich mehrere Jahrhunderte haben am eindrucksvollen „Waffenplatz“ ihre Spuren hinterlassen. Der von First Nations und katholischen Siedlern einst heftig umkämpfte Flecken in Vieux-Montréal eignete sich perfekt für Versammlungen, Aufmärsche und Prozessionen. 1760 fand auf dem in Besitz des Sulpizianerordens befindlichen Areal die Waffenübergabe der französischen Garnison an die britischen Truppen statt. Von 1781 bis 1813 diente der Place d’Armes als Marktplatz für Getreide und Holz. Auch der einzige Trinkwasserbrunnen der Stadt und die Endstation der Straßenbahn befanden sich hier.

Das 1895 von dem Bildhauer Louis-Philippe Hébert erbaute Denkmal für den Stadtgründer Paul de Chomedey de Maisonneuve (1612–1676), der 23 Jahre in Montréal lebte, findet sich in erlauchter Gesellschaft. Neben der Basilique Notre-Dame {2} grenzen mehrere historisch einzigartige Gebäude an den trapezförmigen Platz.

Das rötlich schimmernde Édifice New York Life (auch bekannt als New York Life Insurance Building) war der erste Wolkenkratzer der Stadt und wurde 1888 eigens von der New York Life Insurance Company in Auftrag gegeben. Der Legende nach wurde das Gebäude aus schottischen Steinblöcken gebaut, die auf den Frachtschiffen aus Europa als Ballast mitgeliefert wurden. Technisch war das elegante, mit einer prächtigen Turmuhr geschmückte Hochhaus state of the art: Es gab sogar einen Fahrstuhl.

Das Sandsteingebäude Édifice Aldred(Aldred Building) im Art-déco-Stil, das von dem Architekten Ernest Isbell Barott entworfen wurde, erinnert an das ebenfalls 1931 erbaute Empire State Building in New York. Das mit nach hinten versetzen Gebäudevorsprüngen filigran erscheinende Meisterwerk der Moderne wurde nach dem Auftraggeber, dem New Yorker Finanzinstitut Aldred and Company Limited, benannt und auch innen opulent ausgestaltet. Das Tragwerk ist aus Stahl, die Fahrstühle sind aus Teakholz und es gab von Anfang an Klimaanlagen und Brandmelder. Im Erdgeschoss ist heute eine SAQ-Filiale (–>) untergebracht.

Die Bank of Montreal am Place d’Armes wurde 1817 gegründet und war Kanadas erste Bank. Die 1847 von dem Architekten John Wells erbaute, mit 32 Marmorsäulen und einer 20 Meter hohen Kassettendecke ausgestattete Schalterhalle wurde dem Pantheon in Rom nachempfunden und ist noch heute in Betrieb. Von 1901 bis 1905 erweiterte der amerikanische Architekt Stanford White das ohnehin nicht gerade klein geratene Geldhaus. Imposant ist auch der Portikus (die Säulenhalle) mit den korinthischen Säulen, deren Kapitelle (Säulenabschlüsse) 1970 aufgrund der Luftverschmutzung durch Aluminiumimitate ersetzt werden mussten. Das winzige Bankmuseum entführt in eine ferne Welt, in die ersten Tage des kanadischen Bankwesens, mit einem alten Holztresen und historischen Banknoten.

> Métro: Place-d’Armes

> Bankmuseum in der Bank of Montreal, geöffnet: Mo.–Fr. 9–16 Uhr, Eintritt: frei

Extratipp: Montréals Wall Street

Die vom Place d’Armes {1} abzweigende Rue St-Jacques war in den 1930er-Jahren die Wall Street Kanadas, auch wenn sie zu jener Zeit St. James Street hieß. Davon zeugen die opulenten Gebäude der Banken und Versicherungen. Das im Jahr 1902 erbaute Guardian-Trust-Gebäude (Nr. 240) gehört ebenso dazu wie die 1866 vollendete Molson Bank (Nr. 278) der bekannten kanadischen Brauereifamilie Molson, die eine Lizenz zum Gelddrucken besaß. Nicht weit entfernt liegt die Royal Bank (Nr. 360), ein 1928 erbauter Prachtbau, in dem jetzt das Crew Collective & Café (–>) residiert.

Biegt man rechts in die Rue St-Pierre, gelangt man zu einem spektakulären Bankgebäude der Neuzeit. Zuvor ragt rechter Hand das Palais des Congrès mit der berühmten, bunt schimmernden Glasfassade auf. Links neben der kleinen Grünfläche mit dem imposanten Springbrunnen „La Joute“ des Québecer Künstlers Jean-Paul Riopelle (–>) befindet sich der 2016 in Édifice Jacques-Parizeau umbenannte Glaspalast der Québecer Investmentbank CDP Capital. Die Lobby ist zehn Stockwerke hoch und für jedermann zugänglich. Gleich im Erdgeschoss hängt eines der schönsten Ölgemälde von Riopelle: „La Roue“.

<1> [F5] Édifice Jacques-Parizeau, 1000 Pl. Jean-Paul-Riopelle, Métro: Square-Victoria, www.edificejacques-parizeau.com

<2> [G5] Palais des Congrès, 1001 Pl. Jean-Paul-Riopelle, Métro: Place-d’Armes, www.congresmtl.com

{2} Basilique Notre-Dame *** [G5]

Die eindrucksvollste Basilika der Stadt ist eines der wenigen neogotischen Meisterwerke in Nordamerika, auch wenn die mittelalterlichen Elemente vornehmlich als Fassadendekor zu finden sind. Die zugrunde liegende Technik und die Ausstattung sind hingegen sehr modern.

Äußerlich ist die 1829 erbaute Kathedrale eine kleinere Version von Notre-Dame in Paris. Das Kircheninnere ist jedoch durch die in Nachtblau getauchten Wände hinter dem gänzlich aus honigfarbenem Linden- und Walnussholz geschnitzten Altar- und Kirchenraum mitsamt den feinen Ziselierungen des Chorgestühls und der Kanzel sehr eigenwillig und einzigartig. Die Künstler Henri Bouriché und Victor Bourgeau zeichneten für die detailreiche und aufwendige Handarbeit der teils mit Blattgold verzierten Holzverkleidungen und -skulpturen verantwortlich. Pfeiler- und Deckenschmuck werden ohne Nägel zusammengehalten. Das imposante Deckengewölbe schmücken Sterne aus 24 Karat Gold.

Die wenigen, erst 1929 hinzugekommenen Kirchenfenster von Olivier Maurault lassen kaum Licht ins Innere des mystischen, beinahe unwirklichen Raumes. Der protestantische Architekt des Sakralbaus, der in New York lebende Ire James O’Donnell (1774–1830), war von der Anmut seiner fertigen Kathedrale derart gerührt, dass er nicht nur zum Katholizismus übertrat, sondern außerdem beschloss, an diesem Ort beerdigt zu werden. Der Klang der größten Glocke Nordamerikas ist noch 30 Kilometer außerhalb der Stadt zu hören. Ein Schmied aus Québec, Joseph Casavant, schuf die nach ihm benannte Orgel mit den fast 7000 Pfeifen. Die spektakulärste Hochzeit in der Basilika war die von Céline Dion und René Angélil im Jahr 1994.

Trotz der relativ geringen Höhe und schlichten Holzausstattung ist auch die 1891 erbaute, aber 1982 nach einem Brand fast vollständig erneuerte Chapelle Sacré-Cœur sehenswert. Diese befindet sich im Annexbau. Von der ursprünglichen Ausstattung der Hochzeitskapelle blieben nur die Treppen und die Seitengestühle erhalten. Vor allem der von dem Montréaler Künstler Charles Daudelin (1920–2001) aus 32 Bronzeplatten entworfene Altar ist eine Besonderheit und ziert viele Postkarten.

Seit dem 375. Stadtjubiläum von Montréal im Jahr 2017 kann man die Lightshow „Aura“ von Moment Factory im Kirchenschiff erleben (Mo.–Fr. um 18 Uhr, Sa. 19 und 21 Uhr).

> 110 Rue Notre-Dame Ouest (am Pl. d’Armes), Métro: Place-d’Armes, www.basiliquenddm.org, Tel. 8422925, geöffnet: Mo.–Fr. 8–16.30, Sa. 8–16, So. 12.30–16 Uhr. Im Eintrittspreis von 6 C$ ist eine zwanzigminütige, fakultative Führung enthalten. Da täglich Hochzeiten in der Basilika stattfinden, kann sie an manchen Tagen nur eingeschränkt besichtigt werden.

Der Innenraum der Basilique Notre-Dame wurde 1880 neu gestaltet und mit der weltweit ersten elektrisch angetriebenen Orgel ausgestattet (027mo Abb.: hmj)

{3} Séminaire St-Sulpice * [G5]

Das 1683 vom Sulpizianerorden erbaute, für die Öffentlichkeit geschlossene Seminar neben der Basilika ist Montréals ältestes Bauwerk, die eindrucksvolle Uhr aus dem Jahr 1701 die älteste ihrer Art in Nordamerika. Sie war ein Geschenk des französischen Königs Ludwig XIV. Zu der Zeit, als dieses einem französischen Landhaus nachempfundene Steinhaus errichtet wurde, zählte Montréal gerade einmal 500 Einwohner. Es diente damals auch als Schutz für die europäischen Siedler, die häufig von den Irokesen angegriffen wurden. Das Gebäude kann nicht besichtigt werden, ein Blick durch das Gatter ist allerdings erlaubt.

> 116 Rue Notre-Dame Ouest, Métro: Place-d’Armes

{4} Vieux Palais de Justice * [G4]

Vor dem Place Vauquelin liegt der alteJustizpalast, der zwischen 1849 und 1856 erbaut wurde und den Vorgänger aus dem Jahr 1800 ersetzte. Der Palast ist ein schönes Beispiel für die neoklassizistische Architektur Kanadas. Von 1926 bis 1971 wurden hier zivilrechtliche Fälle verhandelt. Als schließlich in den 1970er-Jahren das neue Gerichtsgebäude erbaut wurde, zog ein Teil der Ratsverwaltung in diese ehrwürdigen Hallen.

Ganz in der Nähe des Vieux Palais de Justice befindet sich das mit riesigen Säulen ausgestattete Édifice Ernest-Cormier auf der anderen Straßenseite der Rue Notre-Dame. Es wurde nach dem Architekten benannt, der den Art-déco-Stil und damit ein weiteres Stück Europa nach Kanada brachte. Ein kurzer Blick in die mit rosafarbenem Travertinstein ausgekleidete Halle des heutigen Schwurgerichts lohnt in jedem Fall.

> Métro: Champ-de-Mars

> Vieux Palais de Justice, 155 Rue Notre-Dame Est

> Édifice Ernest-Cormier, 100 Rue Notre-Dame Est

{5} Hôtel de Ville ** [G4]

Seit 2017 weht ein frischer Wind durch das 1878 von Hutchinson und Perrault erbaute Rathaus. Die neue Bürgermeisterin Valérie Plante hat viel vor (–>). Das fünfgeschossige Kalksteingebäude weist an der Frontseite einen zentralen Risalit (Vorbau) mit Säulengang auf und ist mit Mansarddach, Glockenturm und Turmuhr ausgestattet. Im März 1922 geriet das im Empire-Stil erbaute Rathaus in Brand. Seitdem ist es im oberen Teil im opulenten Beaux-Arts-Stil zu bewundern. Die im unteren Teil im Renaissancestil gehaltenen Fassaden konnten gerettet werden, das Innere wurde von dem Baumeister Louis Parant neu konzipiert und mit einem Stahlskelett augestattet. Als Vorbild diente das Rathaus von Tours in Frankreich. Ein Bild des Gebäudes ging um die Welt, als der französische Präsident Charles de Gaulle 1967 zur Freude der Québecer Separatisten vom Balkon aus verkündete: „Vive le Québec libre!“ („Es lebe das freie Québec!“).

> 275 Rue Notre-Dame Est, Métro: Champ-de-Mars, www.ville.montreal.qc.ca, geöffnet: Mo.–Fr. 8–17 Uhr

{6} Château Ramezay ** [G4]

Claude de Ramezay (1659–1724), Québecs Gouverneur und Abgesandter der Queen in der Neuen Welt, ließ diesen Steinpalast im Jahr 1705 erbauen. 1756 diente das Haus als Zwischenlager für Pelze der Westindien-Kompanie. 1775 logierte auch Benjamin Franklin (1706–1790) sechs Wochen in den heiligen Hallen, um zugunsten Amerikas Einfluss auf die amerikanische Revolution zu nehmen. Zu der Zeit war das Schlösschen mit dem Spiegelsaal Hauptquartier der amerikanischen Generäle.

Heute beherbergt das Gebäude ein historischesMuseum. Die prominenten Bewohner des Château Ramezay kommen im Rahmen einer Zeitreise in der Dauerausstellung „Wenn die Mauern sprechen könnten“ interaktiv zu Wort. Rund 20.000 indianische, britische und französische Objekte wie etwa Kunstwerke, Kostüme oder Münzen zeugen von der wechselhaften Kolonialgeschichte. Wie ein Relikt der Vergangenheit wirkt der öffentlich zugängliche, typisch französische Ziergarten, der Jardin du Gouverneur.

> 280 Rue Notre-Dame Est, Métro: Champ-de-Mars, www.chateauramezay.qc.ca, Tel. 8613708, geöffnet: Nov.–Mai Di.–So. 10–16.30 Uhr, Juni–Okt. tgl. 9.30–18 Uhr, Eintritt: 11 C$

{7} Chapelle Notre-Dame- de-Bon-Secours ** [H4]

Die frühere Seefahrerkapelle lohnt einen Besuch. Hier wurden einst kleine Kerzen zurückgelassen, die den Seeleuten sichere Heimkehr verheißen sollten. An der Decke hängen Schiffsmodelle, die dem sakralen Ambiente eine sehr irdische Note geben. Die bleiverglasten Fenster sind mit Motiven aus dem Leben der Jungfrau Maria ausgestattet, der Namensgeberin Montréals, das anfangs Ville-Marie hieß. Die Kapelle wurde in ihrer heutigen Form 1890 fertiggestellt. Im selben Gebäude befindet sich auch das Musée Marguerite-Bourgeoys.

Archäologisch interessant sind die Fundamente der ersten Steinkirche aus dem Jahr 1773, die in das Museum integriert sind. Marguerite Bourgeoys (1620–1700) war die erste Lehrerin der Stadt – eine Nonne, die Kanadas ersten Orden gründete. In den Ausstellungsräumen werden ihr Leben und Werk nachvollzogen, außerdem sind Reliquien aus dem 17. Jh. zu sehen. Der Einfluss der (konservativen) katholischen Kirche war vor allem in Bezug auf das Schulwesen jahrzehntelang derart groß, dass es Québec erst 1967 das erste Bildungsministerium schuf.

Vom Aussichtsturm der Kapelle eröffnet sich ein wunderbarer Blick auf die Altstadt. Die Besichtigung ist im Eintrittspreis für das Musée Marguerite-Bourgeoys inbegriffen. Die den Arm zum Gruß der Seefahrer in den Himmel reckende Frauenstatue in luftiger Höhe wurde von Leonard Cohen als „Suzanne, the lady of the harbour“ besungen. Von hier aus ist man in 10 Min. am neuen Riesenrad (–>).

> Chapelle Notre-Dame-de-Bon-Secours und Musée Marguerite-Bourgeoys, 400 Rue St-Paul Est, Métro: Champ-de-Mars, https://margueritebourgeoys.org, geöffnet: Nov.–Mitte Jan./März/April Di.–So. 11–16, Mai–Okt. Di.–So. 10–18 Uhr, Eintritt: Museum 12 C$ (mit Turmbesichtigung), Kapelle kostenlos

{8} Marché Bonsecours ** [H4]

Das neoklassizistische Gebäude aus dem Jahr 1847 gehört zu den Top Ten der schönsten historischen MonumenteKanadas und hat schon einige schwierige Zeiten erlebt. Zunächst wurden die Räumlichkeiten von dem Altherrenklub der „Biber“ genutzt, dann öffnete hier ein Theater seine Pforten, in dem 1842 im Rahmen einer Tournee sogar Charles Dickens auftrat. Dann wurde der imposante Bau zum Rathaus, danach kurzzeitig Parlamentssitz der jungen Republik Kanada und schließlich zu einer Markthalle.

Seit 1992 ist im Marché eine Ansammlung schöner Souvenirgeschäfte wie Ricchi (–>) untergebracht, in denen vor allem handgemachte und hochwertige Produkte wie Mode, Schmuck und Kunsthandwerk made in Québec zu finden sind. Im Außenbereich sind im Sommer kleine Stände aufgebaut, an denen man im Stehen oder Sitzen Delikatessen aus der Region probieren und kulinarische Souvenirs wie Cidre oder Ahornsirup kaufen kann.

> 350 Rue St-Paul Est, Métro: Champ-de-Mars, www.marchebonsecours.qc.ca, Tel. 8727730, geöffnet: tgl. 10–18, Juni–Sept. bis 21 Uhr

{9} Place Jacques-Cartier ** [G4]

Als das opulente Château de Vaudreuil 1803 an dieser Stelle abbrannte, entstand der wohl bis heute schönste Platz der Stadt, der sich in den Folgejahren zu einem bedeutenden Markt entwickelte. Der Patriotismus der britischen Händler ging so weit, dass sie hier 1809 zu Ehren von AdmiralHoratio Nelson (1758–1805), dem Bezwinger der franko-spanischen Flotte in Trafalgar, das erste Denkmal weltweit aufstellten, finanziert durch Sponsorengelder. Die Basis der massiven dorischen Säule stammt aus London. Die Flachreliefs zeigen weitere ruhmreiche Schlachten des Helden, dem erst Jahre später in London mit der Nelsonsäule ein Ehrenmal gesetzt wurde. Dies ist das älteste Monument Montréals; es wurde 1981 durch ein Fiberglasexemplar ersetzt, nachdem das Original mehrfach beschädigt worden war.

Kleine Pause: Jardin Nelson

Am Place Jacques-Cartier {9} ist im Sommer das Veranda-Café Jardin Nelson (–>