Reiseführer Fehmarn - Nicoletta Adams - E-Book

Reiseführer Fehmarn E-Book

Nicoletta Adams

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Beschreibung

Bei "Fehmarn" denkt so mancher zuerst an die Fehmarnsund-Brücke und die Fähre nach Dänemark. Doch die 185 Quadratkilometer große Insel bietet weitaus mehr als der Transit ahnen lässt: Strände und kleine Häfen, Vogelschutzgebiete und kulturgeschichtliche Highlights, beste Bedingungen zum Radfahren, Segeln und Surfen. Die Autoren zeigen Fehmarn, wie es wirklich ist: natürlich und bezaubernd. Das Buch führt in die Inselmetropole Burg und stellt die charmanten Inseldörfer sowie die schönsten Strände vor. Die Autoren geben neben zahlreichen Informationen über die Geschichte Fehmarns auch aktuelle Restaurant- und Einkaufstipps. Aktivurlauber finden parktische Hinweise und Hitnergrundinformationen sowie Vorschläge für Ausflüge aufs Festland.

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Seitenzahl: 118

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Fotos: Nicoletta Adams (Seite 31r, 57, 76, 77, 87, 94o, 105, 135); Mike Henschel (Seite 97); erkollenberg (Seite 80, 96, 97o); Wikipedia, Ansgar Koreng (Seite 58), gemeinfrei (Seite 115)

Alle anderen Fotos stammen von Ottmar Heinze.

Karte: Kartographiestudio | Jochen Fischer

Coverabbildungen: Blick vom Turm der Ostsee Erlebniswelt (groß),

Steilküste bei Staberhuk (l), Seebrücke von Großenbrode

Rückseite: Surfer vor Burgtiefe

Der Fotograf Ottmar Heinze bedankt sich beim Tourismus-Service Fehmarn/Marketing für die gute Unterstützung.

Ein Gesamtverzeichnis der lieferbaren Titel schicken wir Ihnen gerne zu. Bitte senden Sie eine E-Mail mit Ihrer Adresse an:

[email protected]

Sie finden uns auch im Internet unter: www.koehler-books.de

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

eISBN 978-3-7822-1480-3

© 2019 by Koehler

im Maximilian Verlag GmbH & Co. KG

Alle Rechte vorbehalten.

Layout: Inge Mellenthin

Cover: Anita Böning

ePub Konvertierung: Datagrafix GmbH, Berlin

INHALT

FEHMARN – Der »Knuust« oder der sechste Kontinent

Geschichte einer Bauerninsel

BURG – Inselmetropole

ERLEBNISHAFEN BURGSTAAKEN

DER SÜDEN

Baden bei jedem Wetter – BURGTIEFE

DER SÜDOSTEN

BANNESDORF

DER NORDEN

PUTTGARDEN – Der Vogelflug geht weiter

DIE NORDKÜSTE

GAMMENDORFER STRAND

WESTERMARKELSDORF – Sturmgepeitscht und sonnenverwöhnt

NATURSCHUTZGEBIETE (NSG)

INSELMITTE

LANDKIRCHEN

NEUJELLINGSDORF

PETERSDORF

ORTHER REEDE

LEMKENHAFEN

Riesen auf Fehmarn?

ADRESSEN und INFOS

AUSFLÜGE

GROSSENBRODE

HEILIGENHAFEN

OLDENBURG – Stadt der Wagrier

FEHMARN – DER »KNUUST« ODER DER SECHSTE KONTINENT

FEHMARN STELLT SICH VOR

Hat man die unverwechselbare Fehmarnsundbrücke gesichtet, rückt Schleswig-Holsteins einzige Ostseeinsel schon in greifbare Nähe – der Urlaub beginnt.

Jeder Küstenabschnitt der Insel hat seinen eigenen, besonderen Reiz. Auf der 78 km langen Küstenlinie wechseln sich Naturstrände, Ausgleichsküsten mit Binnenseen, feinsandige, erschlossene Strände und Steilküsten ab. Der Norden am Fehmarnbelt besitzt eine einmalige Dünenlandschaft mit etlichen großen und kleinen Strandseen, inzwischen ohne Verbindung zur Ostsee. Der Strand ist dort durch die Deiche vom Hinterland getrennt. Zwei Naturschutzgebiete nehmen ein gutes Stück der Nordküste ein und laden Naturinteressierte zu Erkundungsspaziergängen ein. Im Osten dominiert eine bis 15 m hohe Steilküste mit den idyllischsten und ursprünglichsten Stränden der Insel. Sandbänke im Meer garantieren den Schwimmern einen guten »Haltepunkt«. Der Süden gehört zu einem der wenigen reinen Südstrände an der Ostsee und verspricht den feinsandigsten Strand und Sonne satt. Dort zieht es die Besucher mindestens einmal während des Urlaubs hin, um »Strandleben pur« zu genießen. Ebenso liegen an der Südküste alle Segel- und Fischerhäfen und die größten Wassersportreviere. Der windreiche Westen bietet ruhige, überwiegend »steinreiche« Naturstrände, die zu Entdeckungstouren einladen. Ein großer Teil der Westküste ist als Brutgebiet für unzählige Wasservogelarten und seltene Pflanzen reserviert und steht daher unter Naturschutz.

Es gibt keine großen Entfernungen auf der Insel jenseits des 1.200 m breiten Fehmarnsunds. Die E 47 wird auch Vogelfluglinie genannt, weil Zugvogelschwärme aus Nordeuropa jedes Jahr diesen Weg in den Süden nehmen und wieder zurück. Sie verbindet Hamburg mit Kopenhagen und teilt die Insel in eine Nordwesthälfte und eine kleinere Südosthälfte. Bis Ende 2002 war Fehmarn aufgeteilt in die Gemeinden Westfehmarn, Landkirchen und Bannesdorf mit insgesamt 42 Dörfern sowie die Stadt Burg. Nach einer beispielgebenden Kommunalreform wird die ganze Insel heute als Stadt Fehmarn verwaltet, unter einem Bürgermeister.

Man fühlt sich auf den 185 Quadratkilometern durch die weiten, offenen Flächen nie eingeengt, verliert daher auch nie den Überblick und die Orientierung. Der Spruch der Fehmaraner »Die Insel ist so flach, dass man am Mittwoch schon den Sonnabend sehen kann« beschreibt die Landschaft absolut treffend! Die höchste Erhebung misst 26 m – mit anderen Worten Fehmarn ist platt wie ein Pfannkuchen.

URLAUBSSPASS AN LAND UND ZU WASSER

Wegen der fehlenden Höhenmeter ist selbst für Ungeübte jedes Ziel bequem mit dem Fahrrad zu erreichen. Mehr als 300 km Radwege führen durch die weite Insellandschaft und erleichtern das Fortkommen. Der »Ostseeküsten-Radweg« umrundet die Insel, und der »Mönchsweg« führt von Großenbrode über Landkirchen, Burg und Bannesdorf bis nach Puttgarden. Servicestationen der »Bike-Friends Fehmarn« machen das Radfahren noch unkomplizierter. Dort gibt es nicht nur Hilfe für das Fahrrad und E-Bike-Ladestationen, sondern auch an das leibliche Wohl ist gedacht (eine Liste der angeschlossenen Einrichtungen gibt es unter www.fehmarn.de, Fehmarn aktiv erkunden). An Land warten Reiterhöfe(www.urlaub.reiten-auf-fehmarn.de), ein landschaftlich schöner 18-Loch-Golfplatz direkt am Burger Binnensee (www.golfpark-fehmarn.de) und eine Boule-Bahn im Stadtpark (www.boulefreundefehmarn.de, Kugeln gibt es in der Bibliothek) auf Mitstreiter.

Gezeiten sind auf Fehmarn kaum spürbar, das Wasser ist also immer da. Allerdings gibt es unterschiedliche Strömungen, auf die Schwimmer achten müssen, die jedoch gerade bei den Wassersportlern sehr beliebt sind. Dazu kommen die idealen Windbedingungen, die vor allem Segler, Surfer und Kiter (die Wassersportart Nr. 1 auf Fehmarn) so schätzen – an einer der Küsten weht immer ein günstiger Wind. Übungsgebiete gibt es für Anfänger und Profis, von seichten Buchten bis zur offenen Ostsee mit Brandungswellen und starken Winden. Viele Wettbewerbe in den unterschiedlichsten Disziplinen werden über das Jahr ausgetragen.

Die Ostsee bietet den Anglern, die auf Dorsch, Plattfisch und Meerforelle aus sind, ein gutes Revier und lässt Taucher die Schönheit der Unterwasserwelt in Seegraswiesen, Muschelbänken oder an Wracks bestaunen (www.tauchen-suedstrand.de, auch Schnupperkurse). Für eine Insel recht ungewöhnlich bietet sie Badespaß entlang der ganzen Küstenlinie. Alles in allem sind das die besten Voraussetzungen für Entspannung, Erholung und Abenteuer.

SONNE SATT – (FAST) GARANTIERT

Über das Jahr scheint die Sonne im Durchschnitt über fünf Stunden am Tag. Daher zählt die Insel zu einer der sonnenreichsten und regenärmsten Regionen in Deutschland. Im Mittel ist es etwa ein Grad wärmer als auf dem Festland. Selbst wenn sich dort bedrohliche Wolken auftürmen, behält auf Fehmarn meist die Sonne die Oberhand. Die Insel liegt im Windschatten der Holsteinischen Schweiz und besonders des bis 168 m hohen Bungsberg-Gebietes. So haben sich die atlantischen Tiefdruckgebiete aus Westen bereits abgeregnet, bevor sie über Fehmarn weiterziehen. Das Frühjahr kommt zwar etwas später durch die umgebende, noch kühle Ostsee, dafür gibt es dank dem nur langsam abkühlenden Ostseewasser einen länger anhaltenden sonnigen Herbst mit milden Temperaturen.

GESCHICHTE EINER BAUERNINSEL

VOM MEER UMGEBEN

Jahrhundertelang war Fehmarn nur über den Seeweg erreichbar und witterungsbedingt teils über längere Zeit vom Festland abgeschnitten. Diese Abgeschiedenheit hat die Insel selbst und deren Bewohner geprägt. Das symbolisiert bereits die Fahne, die ihnen 1581 vom dänischen König Christian II. als Friedenssymbol verliehen wurde – Blau mit einer Krone in der Mitte. Fehmarn wird als eine besondere Insel inmitten der blauen Ostsee dargestellt, oder wie es schon Waldemar IV. 1358 gesagt haben soll: »Fehmarn – Edelstein des Meeres«.

Die Fehmaraner Bauern waren niemals Leibeigene gewesen und daher immer recht selbstbewusst, denn der Adel konnte sich dort nicht etablieren. Das hatte schon früh dazu geführt, dass die Bewohner ihre Insel als etwas Eigenständiges betrachteten und sie gerne als den Sechsten Kontinent bezeichneten. Sie war schließlich durch den Sund vom übrigen Europa getrennt. Der Ausspruch bei einem Besuch aufs Festland »wi fährt na Europa« (wir fahren nach Europa) war durchaus üblich und oft gebraucht.

Häufig hört oder liest man die Bezeichnung Knuust für die Insel. Sie wird eher augenzwinkernd verwendet: In seiner Form erinnert Fehmarn an die Enden eines Brotlaibes, also den Knust, und der ist bekanntlich das beste Stück!

FREIHEIT IST DAS HÖCHSTE GUT

Nikolai-Kirche in Burg

In der Folgezeit kämpften immer wieder dänische Könige und Holsteiner Grafen um die Herrschaft, bis im Jahr 1420 der Dänenkönig Erich der Pommer Fehmarn einnahm und einen Großteil der Einheimischen tötete. Es ist aber wohl nur eine Legende, dass damals nur drei Fehmaraner übrig geblieben sind: ein Mackeprang, ein Rauert, ein Witte. Das Fehmarnsche Memorial, eine Sandsteintafel an der östlichen Außenwand der Nikolai-Kirche in Burg, erzählt in gotischen Buchstaben von dieser Gräueltat.

Während des Dreißigjährigen Krieges stand Fehmarn noch einmal vor der völligen Vernichtung. Nach einem Seegefecht mit den Dänen im Jahr 1644 landeten die Schweden in der Nähe von Puttgarden und bedrohten die Insel. Durch den Einsatz des Dänenkönigs Christian IV., der mit dem Flaggschiff Trefoldighed (»Dreifaltigkeit«) gegen die Schweden anging, konnte eine Eroberung verhindert werden.

Das 18. Jh. brachte den Fehmaranern ihre Eigenständigkeit zurück. Dies wird in einer der spannendsten Geschichten dokumentiert, dem »Uln Utfegen« (Eulen ausfegen): 1735 legten die Bewohner Baron Friedrich Wilhelm von Hertzberg, einem Amtmann der dänischen Regierung, eine Klage mit 964 Unterschriften vor. In ihr wurden mehrere Kämmerer und Kirchspielrichter beschuldigt, landwirtschaftliche Gelder unterschlagen und dreiste Vetternwirtschaft betrieben zu haben. Der Amtmann ließ daraufhin die Angeklagten verhaften und zwölf neue Kirchspielvertreter einsetzen. Als Ergebnis brach neuer Wohlstand aus, sodass diese Zeit als »Vollbukstid (Vollbauchzeit) in die Annalen einging. Im 19. Jh. klärten sich die Machtverhältnisse auf Fehmarn endgültig zugunsten der Deutschen. Die Preußen unter Hauptmann Xaver von Mellenthin kamen im März 1864 in einer Nacht-und-Nebel-Aktion über den Sund und überrumpelten die dänischen Besatzer (s. S. 121 f., Fischer Stüben).

Nach dem Zweiten Weltkrieg gab es noch einmal eine Zeit des Zitterns. Die damalige Sowjetunion hatte ein Auge auf die Insel geworfen und wollte sie als sowjetische Besatzungszone beschlagnahmen. Es war nur den zähen Verhandlungen des Engländers Lord William Strang of Stonesfield zu verdanken, dass die Demarkationslinie der Sowjetunion dann doch östlich von Fehmarn gezogen wurde. Nachzulesen ist dies auf einer Bronzetafel am Fehmarn-Museum.

BAUERNINSEL DURCH UND DURCH

Der fruchtbare »Fehmarner Schwarzerdeboden« trug dazu bei, dass ein wohlhabendes Großbauerntum entstand. Jeder Bauernhof besaß mehrere Scheunen, um die reiche Ernte unterbringen zu können. Den Ertrag erwirtschafteten ausschließlich die Bauern, da sie nur direkt dem Landesherrn zur Abgabe verpflichtet waren. Eine herzogliche Verordnung von 1617 (confirmatio libertatis) untersagte den Bodenverkauf an Adlige. Es hatte sich eine sogenannte Allgemeinbewirtschaftung entwickelt, bei der die Bauern die Felder gemeinsam bewirtschafteten und abernteten.

Über 150 Jahre später (1770) kam es zum Erlass der Verkoppelungsordnung, nach der jeder Bauer sein eigenes Land zugesprochen bekam. Aus dieser Zeit stammen die alten Grenzsteine, sogenannte Dodelsteine, von denen man einen gut erhaltenen in Albertsdorf sehen kann. Der ertragreiche Boden hat die Insel seit eh und je reich gemacht, sodass bis heute die Landwirtschaft eine wichtige Existenzgrundlage ist. Die klassische Viehhaltung wurde inzwischen abgeschafft, d. h., es wird überwiegend Raps, Mais und Getreide angebaut. Die heutzutage weit verbreitete Kombination von Landwirtschaft und Tourismus ist eine ideale Verbindung für die Landwirte. Viele Bauernhöfe haben in ihren Gebäuden Platz für Feriengäste gemacht oder eine leerstehende Scheune in ein Café gewandelt. Daraus hat sich eine wahre Tortenkultur entwickelt: Jedes Hofcafé bietet seine eigene, hausgemachte Spezialität an.

EINE NEUE ÄRA NACH 100-JÄHRIGER PLANUNG

Bereits in den 60er-Jahren des 19. Jhs. hatte ein Ingenieur die Vision einer durchgehenden Zugverbindung zwischen Hamburg und Kopenhagen. Doch Konflikte, Kriegswirren und Wirtschaftskrisen machten eine Umsetzung lange Zeit unmöglich. Im Frühjahr 1963 war es dann endlich soweit: Die Fehmarnsundbrücke überspannte in 23 Meter Höhe den 1.200 m breiten Sund, der bis dahin nur mittels Fähren überwunden werden konnte. Der äußerst ästhetische Bau war damals eine technische Meisterleistung: eine Netzwerkbogenbrücke, bei der zwei riesige Bügel mit einem rautenförmigen Stahlnetz die Fahrfläche halten. Zwei Fahrbahnen, ein Radweg und eine eingleisige Eisenbahnstrecke finden darauf Platz. Fehmarn war von nun an mit dem Rest des Kontinents verbunden und konnte das ganze Jahr über uneingeschränkt erreicht werden.

Die Brücke als Verlängerung der Bundesstraße 207 ist Sache des Bundes. Die Fehmaraner – und ein Großteil aller Schleswig-Holsteiner – machten sich jedoch dafür stark, dass nicht nur eine gerade Verbindung zwischen Insel und Festland gebaut wurde, sondern eine Brücke mit Charakter. So übernahm das Land Schleswig-Holstein die zusätzlichen Kosten. Es entstand eine eigenwillige und unverwechselbare Brücke, die heute unter Denkmalschutz steht und liebevoll »Kleiderbügel« genannt wird. Sollte es zur festen Beltquerung kommen (s. S. 63), wird dieses schöne Charakteristikum Fehmarns weichen müssen.

Trotz des Brückenbaus hat Fehmarn das Flair einer Insel bewahrt, mit all seinen Eigenheiten und Besonderheiten. Viele Dörfer konnten ihre alte Struktur erhalten, vor allem die typischen Dorfteiche, auf Fehmarn Soll genannt, die einst als Viehtränke, Waschplatz und Feuerlöschteich genutzt wurden. Sie gehören heute zu den idyllischsten Plätzen vieler Ortschaften.

BURG – INSELMETROPOLE

Hat man den »Kleiderbügel« überquert, gelangt man fast automatisch in die Inselhauptstadt. Die namensgebende Burg »Borch uppe Vemeren« ist längst verschwunden und zeigt sich nur noch im Wappen der Stadt Fehmarn. Damals lag ein Hafen direkt am Marktplatz von Burg. Er versandete jedoch im Laufe der Jahrhunderte und wurde in den Süden verlegt, nach Burgstaaken.

Heute hat der lebendige Ort mit den interessanten Museen und der mächtigen Kirche das sympathische Flair einer gemütlichen Einkaufsstadt. Dies spürt man besonders mittwochs, wenn sich der bunte Wochenmarkt auf dem Markplatz aufstellt. Dort bieten die Landwirte aus dem Umland ihre Erzeugnisse an, und dort werden etwa die Produkte der Fehmaraner Küstenmanufaktur verkauft: Suppen, Pestos, Chutneys, Gewürzmischungen und Marmeladen/Gelees, wie die ungewöhnliche Sorte »Strandrosenblüte«, sind ein wohlschmeckendes und gesundes Andenken an die Insel, da sie keine Konservierungsstoffe enthalten. Einige der Produkte gibt es auch in den Supermärkten auf Fehmarn, in Heiligenhafen oder Großenbrode. Industriestr. 16, Fr. 10 – 12 Uhr, Tel. 04371/87200, www.küstenmanufaktur.de

Das ursprüngliche Burg mit Fachwerkhäusern, kopfsteingepflasterten Gassen und der von knorrigen Bäumen gesäumten Hauptstraße erlebt man am besten morgens, wenn die Straßen noch fast leer sind. Sehr malerisch sind die Häuser Nr. 49 – 53 der Breiten Straße. Sie stammen aus dem 16. und 17. Jh. und waren früher von wohlhabenden Bürgern und Bauernaltenteilern bewohnt. Ein Blick nach oben zu den Giebeln mancher Häuser lässt eine gewisse Wohlhabenheit erkennen. Die Giebelvorsätze sind durch Verzierungen aus verschiedenen Stilepochen besonders hervorgehoben. Beim Bummel durch die Gassen entdeckt man auch an den niedrigeren Häusern hübsche Erker und Hauseingänge mit besonders reizvollen Türen.

Leuchtend roter Backstein, filigranes Fachwerk sowie Erker und Türmchen schmücken das Rathaus von 1901 auf dem Marktplatz und erinnern ein wenig an ein Jugendstilbild. Einst war es Sitz der Polizei mit eigenen Gefängniszellen, und bis heute ist es der Wirkungsbereich des Bürgermeisters. In den ehemaligen Arrestzellen im Untergeschoss (Eingang vom Marktplatz aus) befindet sich eine sehenswerte Naturkunde-Ausstellung, die über die Entstehung der Insel und die Auswirkungen der Eiszeit informiert – übersichtlich nach Erdzeitalter geordnet. Dort gibt es auch die Möglichkeit, Bernsteinschmuck