Remix - Benjamin von Stuckrad-Barre - E-Book
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Beschreibung

Alltag, Rausch, Fernsehen, Pop, Liebe & das Gegenteil, Produkte & Personen, Welt sind die Themen, denen sich Benjamin von Stuckrad-Barre in Reportagen, Porträts, Kurzgeschichten, Pamphleten, Glossen, Kleinanzeigen und Lexikoneinträgen annimmt – mal streng unsachlich, mal nüchtern, hier liebevoll, dort vorlaut. Manche Artikel sind zuerst in Magazinen und Zeitungen erschienen, doch »Remix« heißt natürlich: Texte nicht nur zweitverwertet, sondern überarbeitet (Single-edits, Maxi-Versionen), nachgebessert (Sound! Rhythmus! Refrains!), geschliffen, veredelt. »Remix« ist eine kompakte Best-of-Sammlung, die jedoch allenfalls eine Zwischenbilanz darstellt. Seine Fortsetzung findet das Werk in »Festwertspeicher der Kontrollgesellschaft – Remix 2« (2004) und "Ich glaub, mir geht's nicht so gut, ich muss mich mal hinlegen – Remix 3" (2018).»Für Journalistenschüler und ihre Lehrer lässt sich jedenfalls kein schöneres Geschenk denken als ›Remix‹, eine Sammlung der glanzvollsten Artikel Stuckrad-Barres.« taz

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Seitenzahl: 344

Veröffentlichungsjahr: 2018

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Benjamin von Stuckrad-Barre

Remix 1

Texte 1996–1999

Kurzübersicht

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Titelseite

Über Benjamin von Stuckrad-Barre

Über dieses Buch

Inhaltsverzeichnis

Impressum

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Über Benjamin von Stuckrad-Barre

Benjamin von Stuckrad-Barre, 1975 in Bremen geboren, ist Autor von: »Soloalbum«, 1998, »Livealbum«, 1999, »Remix«, 1999, »Blackbox«, 2000, »Transkript«, 2001, »Deutsches Theater«, 2001, »Festwertspeicher der Kontrollgesellschaft – Remix 2«, 2004, »Auch Deutsche unter den Opfern«, 2010, »Panikherz«, 2016 und »Nüchtern am Weltnichtrauchertag«, 2016, »Ich glaub, mir geht's nicht so gut, ich muss mich mal hinlegen – Remix 3«, 2018.

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Über dieses Buch

Alltag, Rausch, Fernsehen, Pop, Liebe & das Gegenteil, Produkte & Personen, Welt sind die Themen, deren sich Benjamin von Stuckrad-Barre in Reportagen, Porträts, Kurzgeschichten, Pamphleten, Glossen, Kleinanzeigen und Lexikoneinträgen annimmt – mal streng unsachlich, mal nüchtern, hier liebevoll, dort vorlaut. Manche Artikel sind zuerst in Magazinen und Zeitungen erschienen, doch »Remix« heißt natürlich: Texte nicht nur zweitverwertet, sondern überarbeitet (Single-edits, Maxi-Versionen), nachgebessert (Sound! Rhythmus! Refrains!), geschliffen, veredelt. »Remix« ist eine kompakte Best-of-Sammlung, die jedoch allenfalls eine Zwischenbilanz darstellt. Seine Fortsetzung findet das Werk in »Festwertspeicher der Kontrollgesellschaft – Remix 2« (2004) und »Ich glaub, mir geht's nicht so gut, ich muss mich mal hinlegen – Remix 3« (2018).

 

»Für Journalistenschüler und ihre Lehrer lässt sich jedenfalls kein schöneres Geschenk denken als ›Remix‹, eine Sammlung der glanzvollsten Artikel Stuckrad-Barres.« taz

»An der Straßenecke zu stehen und auf keinen zu warten, das ist Power.«

Gregory Corso

Frühstücksbüffets

Man fällt ja immer wieder drauf rein. Ob allein auf Reisen oder im Kollektiv die Woche krönen wollend mit dem Frönen eines Spießbürgerbrauchs to end all Spießbürgerbräuche – »schön im Hotel frühstücken, großes Büffet!«. Speziell der Sonntag wird zum großen Kampffrühstück genutzt – endlich mal in Ruhe den Tag begrüßen, sich verwöhnen lassen, diese ganze Scheiße. Formel-1-Rennen gucken ist nicht sinnloser.

Das Frühstücksbüffet erscheint unglaublich attraktiv: alles da, von jedem etwas, wir breakfasten nicht, wir lunchen nicht, sondern, genau – wir brunchen. Brunchen meint: Jeder belädt seinen Teller, als wäre er schwanger. Kaltes neben Heißem, süß neben salzig und dazu diverse Ei-Variationen, Säfte und hier ein Toast und da ein Obst, gerade so, als gelte es, Vorräte für den Luftschutzbunker zu hamstern. Psychologisch ist es vorteilhafter, einen großen Teller zu behäufen statt mehrerer kleiner, was nämlich immer so aussieht, wie es ist – schlicht gierig. Das Büffet ist eine gastronomische Pauschalreise, all inclusive, auch der Ärger.

Die Aussicht, ein bißchen Ei, dazu aber auch Obstsalat und trotzdem noch ein Brötchen und ein Nutella-Croissant essen zu können, erscheint gerade Insassen nachlässig geführter Single-Haushalte paradiesisch. Sonntagsfrühstücke daheim sind sinnvoll limitiert – mehr gibt es nicht, weil es mehr nicht gibt; Marmelade ist zwar noch da, aber der Toastvorrat erschöpft sich in Krumen am Tütenboden. Das macht zufrieden. Nach einem auswärtigen Frühstücksbüffet dagegen ist der Selbsthaß beträchtlich. Unsinnige Mischung und maßloses Hungerüberschätzen bewirken ein Calzonegefühl in der mehr denn je als Bauch empfundenen Magengegend.

Die dargebotene Fülle ist imposant, die Qualität der Einzelposten jedoch zumeist unterdurchschnittlich. Ein Käselappen, der von 10 bis 16 Uhr neben einem Dekorsalatblatt dahinoxidiert, kann ja gar nicht schmecken! Auch ist der Zugriff aller mit denselben sogenannten Auftulöffeln hygienisch bedenklich. Um es mit Günter Wallraff zu sagen: Irgendwas bleibt immer hängen. Manche Büffetteilnehmer greifen auch zwanglos freihändig in den Brötchenkorb und scheuen sich nicht, Einzelteile zurückzulegen, wenn der Teller wegen Fehlkalkulation überläuft.

Ästhetisch sind Büffets ohnedies eine Anfechtung. Das Rührei wird von Lampen warmgestrahlt, die Butter schwimmt in Eiswürfeln, der Verzierung zugedachte Gurken und Tomaten bleichen wässrig den Hartkäse. Und der Lachs, ja der Lachs! Der ja billiger ist als guter Käse, aber trotzdem noch das Image des Champagner unter den Aufschnittsorten innehat. Vom Rand her trocknet er bedächtig der Ungenießbarkeit entgegen, und auch die säumenden Zitronen waren schon besserer Zeiten ansichtig.

Der Büffetesser ist so kleinlich auf Preisleistungsschnäppchen bedacht wie eine Horde Vorstädter im Sommerschlußverkauf. Auch wenn man KEIN



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