Reusenmäuler - Thomas Weidner - E-Book

Reusenmäuler E-Book

Thomas Weidner

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Beschreibung

Die Reusenmäuler der Gattungen Acaronia und Caquetaia sind ebenso interessante wie elegante Aquarienbewohner mit spannend zu beobachtendem Verhalten. Jede der in diesem Band der Reihe "Art für Art" vorgestellten Spezies hat jedoch ihre Eigenheiten, die es bei Haltung und Nachzucht zu beachten gilt. Autor Thomas Weidner geht ausführlich auf diese Besonderheiten ein und schildert alles, was man zur erfolgreichen Pflege der faszinierenden Buntbarsche wissen muss. Art für Art stellen Ihnen die Bücher dieser Reihe die beliebtesten Süßwasser-Aquarienbewohner vor. Jeder Band bietet leicht verständliche Informationen über eine bestimmte Gruppe von Aquarienpfleglingen, erläutert die Biologie und beschreibt die Haltung. Experten mit langjährigen Erfahrungen geben detaillierte, praxisnahe Pflegeanleitungen, und Sie finden alle Informationen, die Sie für eine erfolgreiche Haltung brauchen.

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Seitenzahl: 63

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REUSENMÄULER

DIE GATTUNGEN ACARONIA UND CAQUETAIA

Thomas Weidner

Für meine Eltern, Hildegard und Walter Weidner, die mir im zarten Alter von zwölf Jahren die Möglichkeit gaben, dem faszinierenden Hobby der Aquaristik nachzugehen, und die über die eine oder andere Überschwemmung großzügig hinwegsahen

BildnachweisTitelbild: Junges Exemplar von Caquetaia myersi Foto:T. WeidnerAcaronia vultuosa Foto:T. WeidnerRückseite: Caquetaia kraussii Foto:T. WeidnerBild Seite 1: Pärchen von „Cichlasoma“ [Caquetaia] umbriferum bei der EiablageFoto:T. WeidnerFotos ohne Bildnachweis vom Autor

Die in diesem Buch enthaltenen Angaben, Ergebnisse, Dosierungsanleitungen etc. wurden vom Autor nach bestem Wissen erstellt und sorgfältig überprüft. Da inhaltliche Fehler trotzdem nicht völlig auszuschließen sind, erfolgen diese Angaben ohne jegliche Verpflichtung des Verlages oder des Autors. Beide übernehmen daher keine Haftung für etwaige inhaltliche Unrichtigkeiten.

Alle Rechte, insbesondere das Recht der Vervielfältigung und Verbreitung sowie der Übersetzung, vorbehalten. Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form (Druck, Fotokopie, Mikrofilm oder andere Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung des Verlages reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme verarbeitet, gespeichert oder vervielfältigt werden.

eISBN: 978-3-86659-369-5

© 2012 Natur und Tier - Verlag GmbH

An der Kleimannbrücke 39/41

48157 Münster

www.ms-verlag.de

Geschäftsführung: Matthias Schmidt

Lektorat: Kriton Kunz & Mike Zawadzki

Layout: Michael Kolmogortsev

Inhalt

Vorwort

Systematik

Importsituation

Der natürliche Lebensraum

Ernährung im natürlichen Habitat

Pflege im Aquarium

Vergesellschaftung

Krankheiten

Fortpflanzung

Aufzucht

Die Arten

Gattung Acaronia

Acaronia nassa

Acaronia vultuosa

Gattung Caquetaia

Caquetaia kraussii

Caquetaia myersi

Caquetaia spectabilis

Die „Cichlasoma-umbriferum-Gruppe“

Cichlasoma [Caquetaia] sp. „Chocó“

Literatur

Vorwort

Grundsätzlich reichen für Acaronia bereits „kleine“ Aquarien, doch sollen sie vergesellschaftet werden, sind deutlich größere Becken ab 500 l notwendig

Besonders die Reusenmäuler der Gattung Acaronia sind zwar Raubfische, doch handelt es sich bei den Vertretern dieser Gattung sowie bei Caquetaia-Spezies um mittelgroße Arten, die von ähnlich großer Gesellschaft auch schnell mal in den Hintergrund gedrängt werden, da sie nicht sonderlich durchsetzungsstark sind. Daher ist es an der Zeit, ihnen einmal etwas mehr Raum zu gönnen und sie im Detail vorzustellen. Sie haben es sich aufgrund ihres ruhigen Verhaltens jedenfalls verdient. Sicherlich sind Acaronia-Arten kein Farbwunder, doch schon allein aufgrund ihrer Eleganz sind sie es wert, gepflegt zu werden. Caquetaia-Vertreter dagegen sind prächtige Tiere, die ohne Zweifel etwas mehr Aufmerksamkeit erhalten sollten.

Ach ja, bevor es unerwähnt bleibt: Nur für die Acaronia-Arten gilt traditionell der deutsche Name Reusenmaul, doch in Ermangelung eines griffigen deutschen und allgemein bekannten Namens für die Caquetaia-Spezies habe ich mir die populärwissenschaftliche Freiheit genommen und bezeichne sie wie einige andere Autoren ebenfalls als Reusenmäuler, sieben sie doch ebenfalls kleine Fische aus dem Wasser …

Jede der im Folgenden vorgestellten Arten hat ihre Eigenheiten, und es wäre falsch, sie über einen Kamm scheren zu wollen. Es gibt extrem ruhige Vertreter, die in ihren Unterständen auf Beute lauern und ansonsten ihren Frieden haben wollen. Daneben existieren einige durchaus bissige Arten, deren Status noch nicht vollständig geklärt ist, die aber sehr viele Ähnlichkeiten zur Gattung Caquetaia zeigen, weshalb sie von manchen Wissenschaftlern - wenn auch vielleicht nur übergangsweise - ebenfalls zur Gattung Caquetaia gezählt werden. Daher möchte ich sie ebenfalls in diesem Band der Reihe „Art für Art“ vorstellen.

Ich pflege diese Buntbarsche bereits seit vielen, vielen Jahren. Von einigen Arten musste ich mich in all der Zeit aus Platzgründen wieder trennen, nur um sie mir dann bei nächstbester Gelegenheit wieder anzuschaffen. Ich finde sie eine absolute Bereicherung für das etwas größere Aquarium. Und ja, ich gebe es zu, sie sind mir ein bisschen ans Herz gewachsen. Ich hoffe, ich kann ein klein wenig dazu beitragen, diese Cichliden etwas populärer zu machen. Verdient hätten sie es.

Thomas Weidner, Iffeldorf 2012

Die Caquetaia-Arten (hier Caquetaia myersi) werden im Deutschen oft ebenfalls Reusenmäuler genannt, auch wenn sie wissenschaftlich betrachtet nichts mit den Acaronia zu tun haben

Ein klassisches Reusenmaul: Acaronia vultuosa

Bis heute ungeklärt ist die systematische Stellung der Angehörigen der „Cichlasomaumbriferum-Gruppe“

Systematik

Die Acaronia- und die Caquetaia-Arten sind nach dem heutigen Stand der Wissenschaft nicht näher miteinander verwandt, denn während man die Ersteren zu den cichlasominen Cichliden zählt, werden die Caquetaia-Arten zu den heroinen Buntbarschen gerechnet (KULLANDER 1998; FARIAS et al. 1999; FARIAS et al. 2000).

Aus dem aquaristischen Blickwinkel betrachtet, möchte ich trotz der eher weitläufigen Verwandtschaft beide Gattungen in diesem Buch zusammenfassen, da sie im Deutschen teilweise gemeinsam als Reusenmäuler betitelt werden, ihre Jagdmethode ähnlich ist und beide durch weit vorstreckbare Kiefer charakterisiert sind.

Frisch gefangenes Exemplar von Acaronia nassa aus dem Rio Tapajós bei Aveira

Importsituation

Die Zahl der importierten Wildfänge der hier vorgestellten Arten ist in den letzten Jahren äußerst überschaubar ausgefallen. Von den meisten Arten werden zwar immer wieder geringe Mengen eingeführt, die aber keinesfalls in Relation zu den angebotenen Nachzuchten stehen.

Acaronia nassa wird noch relativ häufig importiert, da sie kaum einmal im Aquarium zur Nachzucht zu bewegen ist, aber trotzdem ein aquaristisches Interesse vorhanden ist. Zudem ist die Art in den Hauptfanggebieten der Exporteure in Brasilien und Peru zu Hause.

Acaronia vultuosa ist in Venezuela und Kolumbien beheimatet, und dort abseits der wichtigen Fangregionen. Da sich die Exporteure in diesen Ländern zudem auf andere Arten spezialisiert haben, ist dieser Fisch kaum im Handel zu finden.

Nachzuchten beider Arten gelangen so gut wie nie in den Handel. Deutlich besser sieht es bei den Caquetaia-Vertretern aus, die sich leicht und in großer Stückzahl im Aquarium vermehren lassen. Daher findet man im gutsortierten Fachhandel bis auf „Cichlasoma“ (Caquetaia) sp. „Chocó“ alle Arten dieser Gattung in ausreichender Zahl und guter Qualität. Wildfänge hingegen sind auch hier nur sehr selten zu sehen.

Der Rio Tapajós bei Santarem: Fang- und Umschlagsplatz vieler unserer Aquarienfische

Fundort von Acaronia nassa

Caquetaia kraussii ist in den Llanos in Venezuela ein Millionenfisch und wäre tausendfach zu fangen, doch scheinbar interessiert sich der Handel – und vielleicht auch der Aquarianer? – nicht für diese Art. In den 1990er-Jahren wurden von privater Seite etliche Wildfänge eingeführt, die sich regelmäßig vermehrten, und trotzdem war die Art dann viele Jahre nicht mehr vertreten. Erst 2008 wurde wieder eine geringe Menge gewerblich importiert. Die Nachzucht ist gelungen, und daher ist die Art wieder für die Liebhaberaquarien gesichert.

Ähnlich ist die Situation bei C. myersi. Erstmals wurde diese Art von reisenden Aquarianern in den 1990er-Jahren importiert. Dann war sie fast aus unseren Aquarien verschwunden, und erst 2009 wurde sie wieder gewerblich als Wildfang eingeführt. Der Unterschied zu C. kraussii liegt jedoch darin, dass C. myersi im kolumbianischen Bundesstaat Caquetá zu Hause ist und dort Rebellen ihr Unwesen treiben, sodass es nur verständlich ist, dass sich die Fänger zurückhalten und dort eben nur ganz selten Fische selbst fangen oder aufkaufen.

Caquetaia spectabilis bewohnt Gebiete in Brasilien, die durchaus regelmäßig befischt werden, doch scheint es, als werde diese Art nur auf ausdrückliche Bestellung gefangen. Ansonsten gibt es in meinen Augen keinen Grund, dass Wildfänge dieser Art so selten in unseren Aquarien zu finden sind.

„Cichlasoma“ (Caquetaia) sp. „Chocó“ ist seit Jahren nicht mehr in unseren Aquarien zu finden, und auch Nachzuchten dieser Art gibt es meines Wissens nicht. Leider ist die Art im kolumbianischen Bundesstaat Chocó zu Hause, der von gewerblichen Fängern praktisch nicht befischt wird. Doch haben Importe anderer Arten aus diesem Gebiet in letzter Zeit wieder die Hoffnung geschürt, dass wir diesen Buntbarsch doch wieder einmal in unseren Aquarien begrüßen dürfen.

„Cichlasoma“ (Caquetaia) umbriferum