Revolution Smartphone - Noel Schäfer - E-Book

Revolution Smartphone E-Book

Noel Schäfer

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Beschreibung

Smartphones sind eine wunderbare Erfindung, aus dem Alltag kaum wegzudenken und darüber hinaus ein technischer Alleskönner für alle Lebenslagen. Schnell auf eingehende Nachrichten reagieren, mit Freunden in Kontakt bleiben, E-Mails beantworten, durch soziale Netzwerke stöbern oder einfach nur die Zeit vertreiben: aktuellen Studien zufolge greift der Durchschnittsnutzer alle 18 Minuten zu seinem Smartphone. Die Folgen sind häufig Stress und manchmal sogar ein Digitaler Burnout. Erfahren Sie in diesem Buch mehr über den aktuellen Forschungsstand und insbesondere wie Sie selbst Ihren Smartphone-Konsum auf ein gesundes Maß reduzieren können.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
MOBI

Seitenzahl: 69

Veröffentlichungsjahr: 2021

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Für meine Schwester Mara, damit sie sich in der digitalisierten Welt besser zurechtfindet.

Inhaltsverzeichnis

Worum es geht

Vorwort

Einleitung

Digitaler Stress als Sonderform des Stressphänomens

Entwicklungen in der Digitalisierung der Welt

Der Siegeszug des Smartphones

Die Digitalisierung der Gesellschaft

Veränderungen im Kommunikationsverhalten

Problemstellungen im Umgang mit dem Smartphone

Effekte für die Smartphone-Nutzer

Mögliche Konsequenzen und Gefahren bei der Smartphone-Nutzung

Die Angst, etwas zu verpassen

Multitasking

Die Flow-Theorie

Nomophobie

Prokrastination

Smartphone-Nutzung und gesellschaftliche Gruppen

Forschungsstand zum Umgang mit dem Smartphone

Möglichkeiten zur Problemlösung und Prävention

Die Rolle von Achtsamkeit und digitaler Kompetenz

Digital Detox als mögliche Problemlösung?

Einsatz und Anwendung von Achtsamkeit-Apps

Fazit

Ausblick

Nachwort

Literaturverzeichnis

Anhang

Worum es geht

In der Folge des digitalen Wandels verfügen heute weltweit 66 Prozent der Menschen über ein Smartphone, in Deutschland sind es sogar 81 Prozent. Das Smartphone ist allgegenwärtig und aus dem Leben der Menschen nicht mehr wegzudenken. Aus der ursprünglichen Telefon-Funktion ist im Laufe der Zeit ein multimedialer Alleskönner geworden, der den Menschen umfangreichen Zugriff auf das Internet gewährt und mit der Möglichkeit der Kommunikation in sozialen Netzwerken für dauerhafte Unterhaltung sorgt.

Das Ziel dieser Arbeit ist es herauszufinden, welche Auswirkungen das Smartphone auf seinen Nutzer hat und ob sich aus der Nutzung im Alltag ein zusätzlicher Stressfaktor ergibt. Dazu wird die folgende These aufgestellt: Smarte Geräte wirken im Alltag nicht nur entlastend, sondern stellen auch einen neuartigen Stressfaktor für den Nutzer dar.

Um die These zu diskutieren, wurden anhand von empirischen Erkenntnissen und verfügbarer Literatur zunächst die Rolle des Smartphones für die Menschen eruiert, Auswirkung von Smartphones auf den Menschen untersucht und schließlich Lösungen, die langfristigen negativen Folgen vorbeugen können, welche sich aus der Literatur ableiten lassen, aufgezeigt. Die Bearbeitung der These zeigt, dass ein Handlungsbedarf entsteht, da bereits heute in vielerlei Hinsicht Probleme bestehen, die aus dem unsachgemäßen Umgang mit Smartphones resultieren.

Auf der Grundlage der in dieser Arbeit gewonnenen Erkenntnisse empfehlen sich weitere wissenschaftliche Untersuchungen sowie umfangreiche Langzeitstudien zur Smartphone-Nutzung aber auch politische Diskussionen über das Fortschreiten der Digitalisierung sowie einen gesunden Umgang mit digitalen Endgeräten.

Vorwort

Ich erinnere mich noch genau an den Tag, an dem ich mein Smartphone (damals ein iPhone 3G) auf Vibration gestellt habe. Es war mein erstes Smartphone und dementsprechend gingen dieser Entscheidung enthusiastische Wochen voraus. Wochen in denen sich mein iPhone unaufhörlich meldete. Facebook war zu dieser Zeit in unserem Freundeskreis die Adresse überhaupt und so klingelte und vibrierte es unaufhörlich, wenn Christian mich mal wieder auf einem Bild markierte, Davina auf meine Seite gepostet hatte oder sonst etwas in der virtuellen Welt geschehen war.

Ich erinnere mich noch genau an den Tag, an dem ich mein Smartphone (damals ein iPhone 3G) auf Vibration gestellt habe. Es war mein erstes Smartphone und dementsprechend gingen dieser Entscheidung enthusiastische Wochen voraus. Wochen in denen sich mein iPhone unaufhörlich meldete. Facebook war zu dieser Zeit in unserem Freundeskreis die Adresse überhaupt und so klingelte und vibrierte es unaufhörlich, wenn Christian mich mal wieder auf einem Bild markierte, Davina auf meine Seite gepostet hatte oder sonst etwas in der virtuellen Welt geschehen war.

Ein paar Jahre vergingen und das Smartphone wurde mehr und mehr Bestandteil unseres Alltags. Wir schreiben permanent, sind rund um die Uhr vernetzt, greifen ständig zum Smartphone und sind immer erreichbar. Hatte es mich in den ersten Jahren kaum gestört wurde es mir 2011 zu viel. Auf dem Weg von der Bushaltestelle zur Schule vibrierte es wieder. Kurz vor 8 Uhr an einem Montagmorgen. Ich erinnere mich noch genau an diesen Moment. Dies sollte schließlich der Auslöser dafür sein, dass ich auch die Vibration abstellte.

Ein Handy ohne Vibration und ohne Ton. „Super“ könnte man nun meinen. „Kann er doch jetzt ganz einfach selbst entscheiden, wann er zum Smartphone greift!“ Der Satz mag zunächst logisch erscheinen, in der Realität sah es jedoch anders aus. Meine Absicht war es, endlich wieder selbst zu entscheiden, wann ich auf mein Smartphone schaue und dem entgegenzuwirken, dass ich zum „Sklaven“ meines Smartphones werde, indem es mir sagt, wann ich auf den Bildschirm zu schauen habe.

Es entwickelte sich mit der Zeit jedoch eine Art Reflex, der mich dutzende Male pro Tag auf das Smartphone schauen ließ - unterbewusst, ohne dass ich dies aktiv tun wollte. Allmählich entwickelte sich ein Gefühl, etwas zu verpassen, und so erwischte ich mich regelmäßig dabei, einfach so auf mein Smartphone zu schauen. Es blieb meist nicht beim Nachschauen, sondern endete nicht selten mit dem Abrufen neuer E-Mails und Surfen im Netz, so dass ich mich hin und wieder für viele Minuten im Internet verlor.

Ein paar Jahre später geschah etwas, das mich rückblickend betrachtet erst so richtig verändern sollte. Apple präsentierte mit der Apple Watch im Jahr 2014 eine gänzlich neue Möglichkeit der Kommunikation, nämlich Benachrichtigungen direkt am Handgelenk empfangen und beantworten zu können.

Für mich persönlich mag das offenkundig ein Rückschritt gewesen sein, denn wo ich zuvor noch Ton und Vibration vollkommend deaktiviert hatte, machte mich die Apple Watch jederzeit mit einer sanften Vibration auf neue Benachrichtigungen aus der digitalen Welt aufmerksam. Diese völlig neue Art der Benachrichtigung wurde mit der Zeit für mich zu einem neuen Sinnesorgan. Ich konnte jetzt in einem Sekundenbruchteil die neue WhatsApp-Nachricht meiner Freunde, die Eilmeldung der FAZ-App oder die Facebook-Benachrichtigung direkt am Handgelenk lesen und musste nicht mehr erst mein Smartphone aus der Hosentasche ziehen.

Neun Jahre mit dem Smartphone mussten vergehen, bis ich zur Einsicht kam: Das Smartphone ist nicht nur das „Schweizer Taschenmesser“ des 21. Jahrhunderts, sondern ein unheimlich bestimmendes und einflussnehmendes Gerät, welches mich persönlich in einen bis dahin unbekannten dauerhaften Stress-Modus bringt.

Ich bin ein absoluter „Digital Native“. Aufgewachsen zu Zeiten der Dotcom-Blase, in der ersten Klasse das erste Handy, mit acht Jahren der erste Computer, zur Kommunion der erste eigene Internetzugang und im Prinzip seit der fünften Klasse bei allen digitalen Themen immer vorne mit dabei. Eigenes Benutzerforum, eigener Blog, eigener Server, eigenes Smartphone, eigenes Notebook, eigenes Tablet.

Jahrelang habe ich die Digitalisierung an allen Fronten verteidigt, mich in Diskussionen gegen diejenigen gestellt, die Bedenken hatten und schließlich alles abgelehnt, was auch nur im Entferntesten gegen digitale Medien gesprochen hat, in der Annahme, dass das alles richtig ist, es eben die neue Welt ist, dass es einfach dazu gehört und dass das die Zukunft der neuen Generation ist.

So blind für andere Dinge und besessen ich auch von der digitalen Welt war, hatte sich in den letzten 12 Monaten etwas verändert. Etwas in mir signalisierte mir, dass etwas nicht stimmt. Ich hatte vermeintlich keine Zeit für die banalsten Dinge, zum Lesen, einen Film gucken oder einen Abend an der Spielekonsole verbringen. Aber auch die Tatsache, dass ich schon um 14 Uhr mein Smartphone aufladen musste, hatte mich mit der Zeit nachdenklich gestimmt. Im Stress-Seminar des vorletzten Semesters wurde mir bewusst, dass mit mir etwas nicht in Ordnung ist. Mit den Jahren, so schien es, hatte sich bei mir eine Informationssucht entwickelt.

Im Rahmen meiner Modulabschlussprüfung hatte ich mich passend zum Seminarinhalt für das Thema „Digital Detox“ entschieden. So beschäftigte ich mich für einige Wochen intensiv mit dem Phänomen „Smartphone-Sucht“ und somit auch mit meinem eigenen Verhalten. Das diese Arbeit mein Leben so grundlegend verändern und einen unumkehrbaren Prozess einleiten würde, hätte ich nicht für möglich gehalten. Es ist maßgeblich dem Filmemacher Florian Opitz zu verdanken, der mit seinem Dokumentarfilm „Speed“ eine Verhaltensänderung bei mir bewirkte.

Zunächst hatte ich meinen Smartphone-Konsum für einige Wochen mit einer App erfasst, ohne mir selbst Limits oder Vorgaben zu setzen. Ich musste feststellen, dass ich mich nicht selten vier Stunden täglich mit meinem Smartphone beschäftigte. Hinzu kam dann noch die Zeit, die ich am Computer verbrachte, sowie die vielen Minuten, in denen ich meine Apple Watch benutzte. Keine Zeit zu haben, ständig auf die im öffentlichen Leben zahlreich vorhandenen Bildschirme zu starren und aus unerklärlichem Grund immer wieder das Smartphone in die Hand zu nehmen, waren das erschreckende Fazit meiner Selbstreflexion.