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Wer kennt sie nicht, die unzähligen lustigen und oft nicht mehr aus dem Gedächtnis zu bekommenden Kinderreime, die einem die Eltern oder Großeltern erzählt und beigebracht haben? Ihre Geschichte geht bis ins 18. Jahrhundert zurück, mit einer Hochzeit im frühen 20. Jahrhundert. In diesem Buch finden sich die beliebtesten Reime, die schon unsere Groß-Großeltern kannten, und die sich um andere Kinder, die eigenen Eltern, Tiere, oder auch spezielle Anlässe wie Weihnachten oder Geburtstage drehen.
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Seitenzahl: 60
Ri-Ra-Rutsch
Alte Kinderreime
PAUL KOCH
Ri-Ra-Rutsch, P. Koch
Jazzybee Verlag Jürgen Beck
86450 Altenmünster, Loschberg 9
Deutschland
ISBN: 9783849663414
www.jazzybee-verlag.de
Kind und Mutter.1
Kind und Tiere.30
Kinder untereinander.40
Kind und Weihnachten.84
Geburtstags- und Neujahrswünsche.91
Mein Kindlein ist nicht feil.
Seht mir mal mein Kindchen an
Mit den blonden Zottellöckchen,
Blaue Aeuglein, rote Bäckchen.
Leutchen, habt ihr auch so eins?
Leutchen, nein so habt ihr keins!
Kam einmal ein reicher Mann,
„Hunderttausend blanke Taler,
Alles Gut der Erde zahl er —“
„Nein, er kriegt gewiß nicht meins,
Kauf er sich wo anders eins!“
Das Brüderchen.
Das Hänschen klein, das Hänschen klein,
Ist ein gar herzig Brüderlein!
Vier Zähnchen hat’s, wie Mandelkern,
Und Aeuglein, heller als ein Stern;
Schön kirschrot ist der kleine Mund,
Das ganze Kerlchen kugelrund.
Es spricht in sieben Sprachen
Und weiß doch nichts zu sagen.
Es strampelt schon nach Noten,
Kutschiert flott auf dem Boden.
Kommt jemand mal gelaufen,
Will unser Hänschen kaufen,
Verspricht uns einen Sack voll Geld
Und schenkt uns auch die halbe Welt,
Dann lachen wir ihm ins Gesicht:
„Das Bubi?
Nein — das kriegst du nicht.“
Hemdenmatz.
Da sitzt ein kleiner Hampelmann,
Der hat zerrissne Hosen an,
ei, ei!
Und schlüpft der Hansel um das Haus,
Schlupf! Schwenkt ein winzig, weißes Hemdenzipfelchen heraus —
etsch!
Und alle Piepvögelein schrein:
„Hansel, steck’s nein, steck’s nein!“
Aber der Lump, der Spatz
schreit: „Hemdenmatz, Hemdenmatz!“
Die ersten Hosen.
Hans hat Hosen an,
Und die sind bunt,
und ein Mützchen auf,
und das ist rund.
Kunterbunte Höschen,
Frack mit roten Schößchen!
Hans hat Hosen an,
Und die sind bunt.
*
Storch, Storch, bester,
Bring mir ’ne kleine Schwester,
Storch, Storch, guter,
Bring mir ’nen kleinen Bruder.
Anna Kathrein.
Unsre Anna Kathrein, ist noch so klein,
Die humpelt und pumpelt auf allen vier Bein.
Aber wird sie erst groß, heida! dann gehts los,
Dann singt sie und springt sie, das wird mal famos.
Du, Anna Kathrein, stecks Lutscherchen rein!
Sonst kommt der Wauwau und beißt dich ins Bein.
Unsre lieben Hühnerchen.
Unsre lieben Hühnerchen
Verloren ihren Hahn,
Hatten ihm zu leide
Doch wirklich nichts getan.
Wie trauerten die Hühnerchen,
Daß sie ihn nirgends sahn,
Den lieben guten Hahn!
Unsre lieben Hühnerchen,
Die fanden ihren Hahn,
Wie er ging spazieren
Auf einem grünen Plan.
Wie freuten sich die Hühnerchen
Daß sie ihn wieder sahn,
Den lieben, guten Hahn!
Unsre lieben Hühnerchen,
Die führten ihren Hahn
Voller Freud’ und Jubel
Hoch auf den Hausaltan.
Wie war’n entzückt die Hühnerchen,
Als da zu krähn begann,
Der liebe Hahnemann.
Ri-Ra-Rutsch.
Ri Ra Rutsch,
Wir fahren mit der Kutsch’,
Wir fahren mit der Extrapost,
Wo es nur drei Kreuzer kost’t.
Ri Ra Rutsch,
Wir fahren mit der Kutsch’.
Ball der Tiere.
Mich dünkt, wir geben einen Ball,
Sprach die Nachtigall.
So?
Sprach der Floh.
Was werden wir essen?
Sprachen die Wespen.
Nudeln!
Sprachen die Pudeln.
Was werden wir trinken?
Sprachen die Finken.
Bier!
Sprach der Stier.
Nein, Wein!
Sprach das Schwein.
Wo werden wir denn tanzen?
Sprachen die Wanzen.
Im Haus!
Sprach die Maus.
Das Wunderschloß.
Ich wünsch’ mir was.
„Was ist denn das?“
Das ist ein Schloß aus Marzipan,
Mit Türmen aus Rosinen dran
Und Mandeln an den Ecken,
Ganz zuckersüß und braun gebrannt,
Und jede Wand,
Die ist aus Zimt und Zuckerkand,
Da kann man schön dran lecken!
Und Diener laufen her und hin
Mit Mus und Marmelade,
Und oben in dem Schlosse drin,
Sitzt meine Frau, die Königin,
Die ist aus Schokolade!
*
Es tanzt ein Bi-Ba-Butzemann
In unserm Haus herum di dum,
Er rüttelt sich, er schüttelt sich,
Er wirft sein Säckchen hinter sich.
Es tanzt ein Bi-Ba-Butzemann
In unserm Haus herum.
Fritzchens ganze Familie.
Ich heiße Fritz,
Unser Hund heißt Spitz,
Miezevater unser Kater.
Papa heißt Papa,
Mama heißt Mama;
Meine Schwester heißt Ottilie:
Das ist unsre ganze Familie.
Wir hätten gern noch eine Kuh
Und ein Pferd dazu.
Heile, heile Segen!
Heile, heile Segen!
Morgen gibt es Regen,
Uebermorgen Schnee:
Dann tut’s nicht mehr weh.
Wenn das Kind hungrig ist.
Eia, popeia,
Koch’ dem Kindchen Breia,
Tu’ ein wenig Zucker dran,
Daß ihn das Kindchen essen kann.
Fünf Engel haben gesungen,
Fünf Engel kommen gesprungen:
Der erste bläst das Feuer an,
Der andre stellt das Pfännchen dran;
Der dritte schütt’t das Süppchen ein,
Der vierte tut brav Zucker drein;
Der fünfte sagt: ’s ist angericht’t,
Iß, mein Kind, und brenn’ dich nicht!
Wenn die Suppe heiß ist.
Stich dich nicht und brenn’ dich nicht,
Suppe ist zu heiß.
Schneider, wenn du reiten willst,
Setz’ dich auf die Geiß!
Kindlein, willst du Suppe essen,
Mußt das Blasen nicht vergessen.
*
Bim, bam, beier,
Die Katz’ mag keine Eier.
Was mag sie dann?
Speck aus der Pfann’?
Ei, wie lecker ist unsre Madam!
Auto.
Rabumsel, Rabamsel,
Der Omnibus fährt,
Rabumsel, Rabamsel,
Ohne Schiene und Pferd;
Rabumsel, Rabamsel,
Ueber Pflaster und Grund,
Wer drin sitzt, dem schüttelt
Die Zunge im Mund.
Rabumsel, Rabamsel,
Nun steigen wir ein,
Rabumsel, Rabamsel,
Nach Frankreich hinein.
Rabumsel, Rabamsel,
Nach Frankreich ist’s weit.
Und der Franzmann macht die Tür zu,
Hat für Kinder keine Zeit.
Das hölzerne Männchen.
Das ist das hölzerne Männchen:
Das ist die Tür vom Haus vom hölzernen Männchen:
Das ist das Schloß von der Tür vom Haus vom hölzernen Männchen:
Das ist der Schlüssel vom Schloß von der Tür vom Haus vom hölzernen Männchen:
Das ist das Bändchen vom Schlüssel vom Schloß von der Tür vom Haus vom hölzernen Männchen:
Das ist die Maus, die genagt hat am Bändchen vom Schlüssel vom Schloß von der Tür vom Haus vom hölzernen Männchen:
Das ist die Katz’, die gefressen hat die Maus, die genagt hat am Bändchen vom Schlüssel vom Schloß von der Tür vom Haus vom hölzernen Männchen!
Das ist das Kind, dem die Katze gehört, die die Maus gefressen ......
Nasenbluten.
Karlinchen, Karlinchen, deine Nase ist rot.
Geh’, wein’ nicht, geh’, grein nicht, das hat keine Not.
Und ist auch dein Näschen und Schürzchen voll Blut:
Bis du mal zu Tanz gehst, ist’s längst wieder gut.
Tanzliedchen.
Zwei Takte geschritten,
Zwei Takte im Sprung,
Die blonden Stubbezöpfchen,
Sind alle, alle, all’ im Schwung.
Zwei Takte gesprungen,
Zwei Takte im Schritt,
Die Schuhe, die Röckchen,
Tanzen alle, alle, alle mit.
Zwei Takte im Schatten,
Zwei Takte im Licht,
Bloß der kleine dicke Plumpsack
Kanns lange, lange, lang’ noch nicht!
Tanzliedchen.
Hinter dem Müllersteg
Steht ’n kleins Häusle:
Drinnen rund um und um
Hupfen die Mäusle.
Hinter dem Müllersteg
Steht ’n kleins Häusle:
Draußen rund um und um
Hupfen die Geißle.
Hinter dem Müllersteg
Steht ’n kleins Häusle:
Hupfen die Zeisle,
Mäusle und Geißle und Zeisle —
Rundum.
Tanzlied.
Schnickschnack, Dudelsack,
Unser Kind will tanzen;
Spielt mir einen schönen Tanz:
Aennchen, Gretchen, Fritz und Franz
Wollen lustig tanzen.
Spielt der Brummbaß brumm, brumm, brumm,
Dreh’n wir uns im Kreis herum,
Daß die Röckchen fliegen;
Spielt die Fiedel dideldumdei,
Geht es lustig eins, zwei drei,
Bis im Gras wir liegen.
Tanz mit mir.
Tanz mit mir,
Tanz mit mir,
Auf der grünen Wiese.
Eins, zwei, drei,
Eins, zwei, drei,
Rühre flink die Füße!
Hopp, hopp, hopp
Im Galopp,
Immer froh und heiter.
Rechts herum,
Links herum,
G’radaus und so weiter.
Immer zu,
Ohne Ruh’,
Daß die Zöpfchen fliegen.
Juchheidi,
ha, ha, ha,
Ist das ein Vergnügen!
Tanzliedchen.
Mein Mädchen, das will tanzen;
Wer macht die Tanzmusik?
Spielhansel mit dem Ranzen
Ist da im Augenblick.
Dideldum, schon streicht und zupft er
Die Saiten alle vier,
Dideldum; schon geigt und hupft er
Und schreit: „Herr Wirt, mein Bier!“
Und mit der Zunge schnalzen,
Tut er vor Lust dazu. —
Nun woll’n wir aber walzen,
Bis durch die Strümpf’ und Schuh’.
Kinderreigen.
So geht’s auf unsere Weise,
So ist es Kinderbrauch:
Wir drehn uns um im Kreise
Und tanzen auch —
Immer herum,
Bum bidibum! Bum!
Wir brauchen keine Geigen
Und brauchen keinen Baß,
Wir spielen uns zum Reigen
Schon selber was.
Immer herum,
Bum bidibum! Bum!
Und ist ein Tanz zu Ende,
Gleich fängt ein anderer an,
Wir reichen uns die Hände
Und tanzen dann
Immer herum,
Bum bidibum! Bum!
Kletterbüblein.