ROT ROT ROT - Ina van Lind - E-Book

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Ina van Lind

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Beschreibung

Das Krokodil "Was soll das werden?", blaffte der Chefredakteur des "Stuttgarter Tagblatt", Ludger Mangold, durch die offene Bürotür. Ben Forster sah auf. Auf seinem Schreibtisch stapelten sich Zeitungsberichte und Fotos aus dem Archiv. Er arbeitete an einer Reportage über die Oberbürgermeisterwahl in Stuttgart. "Recherche." "Recherche nennst du das? Ich weiß nicht, was du mit den Kandidaten hier vorhast, doch so wie es aussieht, willst du deren Innerstes nach außen holen. Mach dich nicht schon wieder lächerlich, Croc. .... Aperol Sprizz und Gazpacho "Und warum nicht das Rote?" In Stefans Tonfall lag ein Hauch Gereiztheit. Ich stand halbnackt im Schlafzimmer und durchwühlte zum wiederholten Male den Kleiderschrank. Auf meinem Bett türmte sich bereits ein Berg aus Kleidern, Röcken, Blusen, T-Shirts und Hosen. "Weil mir das Rote nicht mehr gefällt." Nicht mehr passt, wäre zutreffender gewesen, doch das wollte ich Stefan natürlich nicht auf die Nase binden. Falls er es nicht längst bemerkt hatte. "Dann zieh etwas anderes an. Egal was. Wir müssen los, Paula." Egal! Es war eben nicht egal! .... Begierde Er hätte es merken müssen. Klar hätte er es merken müssen! Wenn schon nicht von Beginn, dann zumindest von dem Moment an, als er ihre Wohnung betreten und den erschrockenen Ausdruck in ihren Augen gesehen hatte. Wie ein Kind, das etwas hinter seinen Rücken versteckt hielt, hatte sie sich rasch umgedreht, etwas getippt und dann ihr Handy eingesteckt. Fahrig hatte sie das Tischtuch glatt gestrichen, immer und immer wieder. Hatte die Blumen in der Vase neu arrangiert und auf seine Frage, ob sie wohl etwas Unerfreuliches erfahren habe, nur sehr zögerlich geantwortet. ... Drei Kurzgeschichten über Liebe, Leidenschaft und Lust. Eifersucht und Wut ....

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Seitenzahl: 27

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Ina van Lind

ROT ROT ROT

Kurzgeschichten

 

 

 

Dieses ebook wurde erstellt bei

Inhaltsverzeichnis

Titel

Hinweis

Das Krokodil

Aperol Sprizz und Gazpacho

Begierde

Impressum neobooks

Hinweis

Alle in der Geschichte handelnden Personen und ihre Namen sind frei erfunden.Orte, Einrichtungen, Straßennamen und Unternehmen (z.B. Gaststätten) sind oft mit ihren tatsächlichen Namen bezeichnet. Auch wenn sie Personennamen beinhalten, dienen sie nur dem realistischen Regionalbezug und beschreiben in keiner Weise irgendwelche Handlungen derlei beteiligter Personen oder Unternehmen.

Viel Vergnügen beim Lesen wünscht

Ina van LindAußerdem erschienen:"Die versteckte Welt"            

Das Krokodil

„Was soll das werden?“, blaffte der Chefredakteur des „Stuttgarter Tagblatt“, Ludger Mangold, durch die offene Bürotür. Ben Forster sah auf. Auf seinem Schreibtisch stapelten sich Zeitungsberichte und Fotos aus dem Archiv. Er arbeitete an einer Reportage über die Oberbürgermeisterwahl in Stuttgart.

„Recherche.“

„Recherche nennst du das? Ich weiß nicht, was du mit den Kandidaten hier vorhast, doch so wie es aussieht, willst du deren Innerstes nach außen holen. Mach dich nicht schon wieder lächerlich, Croc. Bis vor kurzem hast du wegen deinem verfluchten Großmaul nur noch den Polizeibericht auswerten und kleine Meldungen verfassen dürfen. Schon vergessen? Man sollte meinen, dass ein gebranntes Kind das Feuer scheut, aber du hast es anscheinend immer noch nicht kapiert. Ich sehe schon die Wiederbelebung meiner damaligen Schlagzeile: „Das böse Krokodil aus Stuttgart-Rot schlägt wieder zu, um den Großen und Mächtigen das Fürchten zu lehren.“

Der Spott quoll geradezu aus Ludgers verächtlich nach unten gezogenen Mundwinkeln und traf Ben unvorbereitet und daher umso heftiger.

Bei der letzten Wahl war er tatsächlich knapp einer Entlassung entgangen, nachdem er einem falschen Informanten vertraut und einen Kandidaten diskreditiert hatte.

„Das hier“, Ludger deutete auf ein Foto links, „ist der Textilkönig Gerd Mossner mit seiner Frau Su. Ein ehrgeiziger Typ. Hat für sein Unternehmen einen Geschäftsführer auf Zeit eingestellt und möchte nun seine Managerqualitäten auf dem Sessel des Oberbürgermeisters beweisen. Na und? Wo liegt das Problem?“

Das Foto zeigte einen sonnengebräunten Mossner, der seinen  Arm um die Schulter einer deutlich jüngeren, thailändischen Frau gelegt hatte.

„Oder der hier: Horst Fischler. Leiter des Baureferates. Er wurde zu Unrecht vor einigen Jahren verdächtigt, die Baufirma Gerstner & Co. begünstigt und dafür eine satte Entlohnung erhalten zu haben. Gerstner unterbreitete herausragende Angebote, die weit unter dem der Mitbewerber lagen, noch dazu bei besserer Qualität. Was sprach also dagegen, ihm den Bau des neuen Eisstadions und die Sanierung des Sozialamts und der Müllverbrennungsanlage zu übertragen?“

Ben wusste, dass dagegen nichts einzuwenden war. Doch es kribbelte in seinen Fingern. Er konnte es förmlich riechen. Da faulte noch mehr im Sumpf.

Und Horst Fischler hatte das Zeug, Gerd Mossner den Rang abzulaufen. Der rehabilitierte Beamte im sauberen Umfeld gegen den raffinierten Geschäftsmann, der seinen Firmensitz zwar in Stuttgart hatte, aber inzwischen in Thailand seine Fertigungsstätten unterhielt.

„Wir sind hier nicht in der Pathologie, Ben. Informiere die Leser über die Aspiranten und deren Engagements, aber seziere sie nicht, verstanden?“

Ludger Mangold tätschelte lässig Bens Schulter und verließ das Büro.