Rückkehr auf den Rosenhof - Norma Winter - E-Book

Rückkehr auf den Rosenhof E-Book

Norma Winter

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Beschreibung

Nun gibt es eine exklusive Sonderausgabe – Fürstenkrone Classic In der völlig neuen Romanreihe "Fürstenkrone" kommt wirklich jeder auf seine Kosten, sowohl die Leserin der Adelsgeschichten als auch jene, die eigentlich die herzerwärmenden Mami-Storys bevorzugt. Romane aus dem Hochadel, die die Herzen der Leserinnen höherschlagen lassen. Wer möchte nicht wissen, welche geheimen Wünsche die Adelswelt bewegen? Die Leserschaft ist fasziniert und genießt "diese" Wirklichkeit. Nr. »Charlotte! Charlotte von Hollenberg! Ist denn das die Möglichkeit! Da sehen wir uns eine Ewigkeit nicht – und nun treffe ich dich unverhofft mitten auf der Straße!« Katrin Stegner breitete beide Arme aus, und die junge Frau, die sie angesprochen hatte, ließ sich lachend von ihr umarmen. »Katrin Stegner!«, rief sie. »Weißt du noch, wie ich immer die Mathe-Aufgaben von dir abgeschrieben habe?« »Dafür warst du in Englisch und Latein besser – da habe ich bei dir abgeguckt«, meinte Katrin. »Sag mal, was treibst du eigentlich? Hast du ein bisschen Zeit? Wenigstens für eine Tasse Kaffee?« Baroness Charlotte warf einen Blick auf ihre Armbanduhr. »Eine halbe Stunde habe ich noch Zeit, bevor ich wieder ins Büro zurück muss«, meinte sie. »Wir haben uns ja wirklich jahrelang nicht mehr gesehen. Welch ein Zufall, dass wir uns über den Weg gelaufen sind!« »Seit wann lebst du denn hier, Charlotte?«

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Fürstenkrone Classic – 58 –

Rückkehr auf den Rosenhof

Wie Baroness Charlotte die Heimat wiederfand

Norma Winter

»Charlotte! Charlotte von Hollenberg! Ist denn das die Möglichkeit! Da sehen wir uns eine Ewigkeit nicht – und nun treffe ich dich unverhofft mitten auf der Straße!«

Katrin Stegner breitete beide Arme aus, und die junge Frau, die sie angesprochen hatte, ließ sich lachend von ihr umarmen.

»Katrin Stegner!«, rief sie. »Weißt du noch, wie ich immer die Mathe-Aufgaben von dir abgeschrieben habe?«

»Dafür warst du in Englisch und Latein besser – da habe ich bei dir abgeguckt«, meinte Katrin. »Sag mal, was treibst du eigentlich? Hast du ein bisschen Zeit? Wenigstens für eine Tasse Kaffee?«

Baroness Charlotte warf einen Blick auf ihre Armbanduhr.

»Eine halbe Stunde habe ich noch Zeit, bevor ich wieder ins Büro zurück muss«, meinte sie. »Wir haben uns ja wirklich jahrelang nicht mehr gesehen. Welch ein Zufall, dass wir uns über den Weg gelaufen sind!«

»Seit wann lebst du denn hier, Charlotte?«, fragte Katrin. »Wenn ich dich so anschaue, so muss ich sagen, dass du noch hübscher geworden bist – und so schick angezogen!«

»Ach was«, wehrte Charlotte von Hollenberg verlegen ab. »Aber dir scheint es wirklich gut zu gehen, denn du siehst blendend aus!«

»Ja, immer ein paar Pfunde zuviel«, seufzte Katrin.

»Du bist gerade richtig«, meinte Charlotte. »Allzu dünne Frauen finde ich gräßlich.«

»Nett, dass du das sagst.«

Katrin hakte die Freundin unter, und gemeinsam gingen sie zu einem kleinen Café, vor dem weiße Stühle und runde Tische mit hübsch bedruckten Tischdecken aufgestellt waren.

»Du, ich bin schrecklich neugierig. Ich möchte alles von dir wissen«, sagte Katrin, und in ihren Augen blitzte der Schalk.

»Und ich von dir«, meinte Charlotte. »Ich kann es noch gar nicht fassen, dass wir hier beieinander sitzen – wie in alten Zeiten.«

Katrin sah Baroness Charlotte bewundernd an.

»Weißt du eigentlich, dass du fabelhaft aussiehst?«

Charlotte war aber auch wirklich eine auffallende Erscheinung mit der schlanken Figur, den langen Beinen, dem leicht gelockten, rotbraunen Haar und den strahlenden Augen. Sie hatte schön geschwungene Augenbrauen und eine samtene Haut.

Manch anerkennender Blick streifte sie, und das entging der blonden Katrin nicht.

»Du hast schon immer toll ausgesehen, Charlotte«, sagte sie neidlos. »Alle Jungs an unserer Schule waren hinter dir her.«

Dann kramten sie alte Erinnerungen aus, an gemeinsame Freunde, an gemeinsame Erlebnisse, an alte Zeiten. Sie lachten und kicherten, und es war, als hätten sie sich erst gestern getrennt und nicht schon vor einigen Jahren.

»Ich bin erst seit kurzem hier in der Stadt«, erklärte Katrin. »Ich habe vor ein paar Wochen eine neue Stellung angetreten – in einer Werbeagentur. Das macht mir ungeheuren Spaß. Die Arbeit ist interessant und man lernt jede Menge Leute kennen.«

»Ich arbeite in der Modebranche – und mich hat es auch erst vor ein paar Monaten hierher verschlagen«, sagte Baroness Charlotte. »Mein Job ist fabelhaft, aber man wird ziemlich gefordert. Viel Freizeit habe ich nicht. Manchmal geht es bis tief in die Nacht, aber dafür gibt es auch mal unverhofft einen freien Tag.«

»Na, dann können wir uns ja die Hand reichen«, seufzte Katrin. »Es wird heutzutage schon viel verlangt. Man hat kaum Zeit für einen Flirt oder um jemanden kennen zu lernen, geschweige denn für eine richtige Beziehung.«

Sie warf einen forschenden Blick auf Charlotte, die den Zucker in ihrer Tasse Kaffee umrührte, obwohl er sich schon längst aufgelöst haben musste.

»Sag mal, Charlotte«, sagte sie zögernd, »bist du eigentlich verheiratet oder auch solo, wie ich?«

»Solo«, antwortete Charlotte einsilbig. Sie dachte an Gernot. Sie hatten vorgehabt, zusammenzu­ziehen und zu heiraten. Aber dann – es war noch gar nicht so lange her – hatte er ihr eröffnet, er sei noch nicht bereit für eine dauerhafte Beziehung und ganz bestimmt nicht für eine Heirat. Dabei hatten sie sich schon Wohnungen angesehen und Möbel ausgesucht.

»Noch nicht bereit …«, murmelte sie, und Katrin sah sie verwundert an. Charlotte bemerkte den fragenden Blick.

»Ich hatte einen Freund«, erklärte sie vage.

»Aber die Sache ging auseinander. Es ist längst vorbei …«

Ein paar Tage nach ihrer Aussprache hatte sie ihn Arm in Arm mit einer langmähnigen Blondine gesehen. Sie hatten sich verliebt angesehen und immer wieder Zärtlichkeiten ausgetauscht. Sie waren so miteinander beschäftigt gewesen, dass sie Charlotte nicht einmal bemerkt hatten. Das war mit ein Grund gewesen, dass sie sich Hals über Kopf entschieden hatte, die ihr angebotene Stellung in einer anderen Stadt anzunehmen.

»Ist wohl schiefgelaufen«, bemerkte Katrin.

»Wie kommst du darauf?«, versuchte Charlotte auszuweichen.

»Ich seh’s deinem Gesicht an, Mädchen«, meinte Katrin nur. »Aber tröste dich, es geht einer Menge Leute so. Unter anderem auch mir. Meiner hat kurz vor der Hochzeit die Flatter gemacht. Er hat wohl Panik gekriegt. Angst vor der Verantwortung, vor der festen Bindung und so. Vielleicht wollte er sich auch umschauen, ob er nicht doch was Besseres kriegt.«

»So ähnlich war’s bei mir auch«, gestand Charlotte – und wider Willen mussten beide nun doch lachen.

»Warte nur, wir finden schon noch den Richtigen«, sagte Katrin. »Aber diesmal sehen wir genauer hin!«

»Klar«, meinte Charlotte. Sie schaute auf die Uhr und sprang auf.

»Du meine Güte, die Zeit ist ja wie im Flug vergangen! Katrin, ich muss los. Wir sehen uns doch hoffentlich bald wieder?«

Sie kritzelte ihre private Telefonnummer auf eine Visitenkarte und reichte sie der Freundin.

»Melde dich, aber nicht erst in ein paar Jahren«, sagte sie, und Katrin nickte lachend.

»Versprochen, Charlotte. Es wäre doch zu schade, wenn wir uns wieder aus den Augen verlieren«, meinte sie. »Ich denke immer noch so gern an die Zeiten von früher zurück, als wir noch Kinder waren. Die Zeiten auf dem Rosenhof …«

Ein Schatten flog über Charlottes eben noch so fröhliches Gesicht.

»Der Rosenhof«, wiederholte sie, aber es klang alles andere als fröhlich. »Der Rosenhof – auch das ist lange vorbei …«

»Gibt es ihn denn nicht mehr, den schönen Rosenhof?«, fragte Katrin betroffen.

»Doch, es gibt ihn noch«, sagte Charlotte langsam. »Aber ich war seit Jahren nicht mehr fort.«

Sie vermied Katrins fragenden Blick und schaute an ihr vorbei auf einen Punkt irgendwo in der Ferne. Es war fast so, als würde vor ihren Augen das Bild des alten Gutshofes mit dem schmiedeeisernen Tor, mit seinen Fachwerkhäusern, dem schiefergedeckten Turm mit dem Wetterhahn auftauchen. Wie verloren war der Blick, und Katrin muss­te an sich halten, um Charlotte nicht am Arm zu packen und sie zu rütteln.

»Wieso warst du nicht mehr dort?«, fragte sie. Die Baroness Charlotte holte tief Luft. Es war, als ob sie aus einer anderen Welt zurückkäme.

»Meine Eltern haben sich getrennt«, sagte sie leise.

»Wirklich?«, fragte Katrin erstaunt. »Aber ich dachte, bei euch war alles so harmonisch.«

Charlotte schüttelte den Kopf.

»Das sah nur so aus. Ich habe es auch lange nicht mitgekriegt, dass bei den beiden nicht alles so gestimmt hat. Man liebt als Kind ja beide Eltern und nicht nur die Mutter oder den Vater.«

»Klar, so ist es«, stimmte Katrin zu. »Und was geschah?«

»Ich bin damals mit Mutter weggezogen, Vater ist dort geblieben. Und ich bin nie mehr zurückgegangen. Nie mehr …«

Sie verstummte, und Katrin seufzte mitfühlend auf.

»Aber warum denn das?«, warf sie ein, doch Charlotte machte eine abwehrende Handbewegung.

»Ein ander Mal, Katrin«, sagte sie gepresst. »Wir sprechen ein ander Mal darüber.«

»Ich sehe schon, wir haben uns noch viel, viel zu erzählen …«

Charlotte lächelte, aber es war kein freudiges Lächeln.

»Da hast du Recht, Katrin, wir

haben uns noch viel zu erzählen. Aber jetzt muss ich wirklich gehen, sonst komme ich zu spät.«

Sie umarmten sich zum Abschied, und Katrin sah ihr nach, wie sie davonging in ihrem flotten hellgrauen Kostüm mit der grünen Seidenbluse, die so gut zu ihrem passte.

Nun habe ich gar nicht gefragt, wie es Charlottes Mutter geht und was sie jetzt macht, fiel es ihr ein. Hiltrud Baronin von Hollenberg war, daran konnte sie sich noch gut erinnern, eine bildschöne Frau gewesen. Sie hatte dunkles Haar, das sie meist zu einem Knoten geschlungen trug, und die gleichen schönen Augen wie Charlotte, dazu eine Haut wie feines Porzellan. Sie war voller Güte gewesen und voll mütterlicher Zärtlichkeit zu allen hilfs- und liebedürftigen Lebewesen, seien es nur kleine Kinder oder Tiere.

An Charlottes Vater hatte Katrin nur eine vage Erinnerung. Sie wuss­te nur noch, dass der Baron ein freundlicher Mann gewesen war, der den beiden Mädchen erlaubte, den Traktor zu fahren und mit den Pferden, die er hielt, auszureiten. Es war immer ein Erlebnis gewesen, wenn sie bei Charlotte auf dem Rosenhof sein durfte.

»Und das soll alles vorbei sein?«, sagte sie laut und bemerkte nicht, dass der Mann am Nachbartisch sie verwundert musterte.

»Ich möchte bloß wissen, warum sie nicht mehr auf den Rosenhof geht? Irgend etwas muss da passiert sein.«

*

Als Baroness Charlotte an diesem Abend nach Hause ging, fühlte sie sich – trotz des langen Arbeitstages – fröhlich und beschwingt. Sie hätte die ganze Welt umarmen können.

Der Kunde, mit dem sie am Nachmittag nach dem Treffen mit Katrin verhandelt hatte, hatte ihrer Firma einen großen Auftrag erteilt. Und er hatte ihrem Chef zu verstehen gegeben, dass dieser Geschäftsabschluss allein ihr, Charlottes, Verdienst war.

Und außerdem habe ich meine alte Freundin Katrin wiedergesehen, dachte sie vergnügt. Meine gute Stimmung habe ich der Begegnung mit ihr zuzuschreiben.

Die lustige, immer gut aufgelegte Katrin hatte schon immer diesen mitreißenden Einfluss auf sie gehabt, hatte sie angesteckt mit ihrer Fröhlichkeit und ihrem Übermut. Schon jetzt freute Charlotte sich auf ein neuerliches Wiedersehen mit der Freundin.

Sie summte leise vor sich hin, als sie die Tür des gepflegten Jugendstilhauses aufschloss, in der sie ein schickes kleines Apartment gemietet hatte. Das Haus lag in einer noblen Gegend, ein Park mit schönen alten Bäumen war ganz in der Nähe, es war ruhig und friedlich und trotzdem günstig zur Stadt gelegen.

Als sie die letzten Stufen zu ihrer Wohnung hinaufging – sie wohnte im obersten Stockwerk –, blieb sie überrascht stehen. Auf der Treppe vor ihrer Wohnung saß ein Mann und las Zeitung. Als er sie bemerkte, erhob er sich, lächelte entschuldigend und wies über die Schulter auf die Tür des angrenzenden Apartments.

»Verzeihung, wenn ich Sie erschrecke habe«, sagte er. »Aber ich kann nicht in meine Wohnung hinein.«

Seine dunkle Stimme klang warm und äußerst angenehm, und sein offenes Lächeln und der zerknirschte Ausdruck in seinen dunkelgrauen Augen bewirkte, dass Charlotte den jungen Mann gleich sympathisch fand.

»Sie haben mich nicht erschreckt«, sagte sie, und ihr Lächeln war so bezaubernd, dass er den Blick nicht von ihr wenden konnte.

»Ja, ich bin sozusagen ausgesperrt«, sagte er, weil ihm nichts Besseres einfiel.

»Ausgesperrt? Nanu, wie kommt denn das? Haben Sie Ihren Schlüssel verloren?«, erkundigte sie sich. »Vielleicht kann der Hausmeister Ihnen helfen. Möchten Sie bei mir telefonieren?«

»Nein, nein, das ist nicht nötig«, wehrte er ab. »Sie muss gleich kommen. Und so lange, bis sie kommt, muss ich eben auf der Treppe ausharren.«

Sie?, wollte die Baroness spontan fragen, ließ es dann lieber doch. Insgeheim dachte sie, dass es vielleicht seine Schwester war oder seine Mutter, auf die er wartete. Den Gedanken, dass er auf seine Freundin warten könnte, den schob sie seltsamerweise weit von sich, obwohl dieser Mann sie doch wirklich nichts anging!

»Ich bin erst vor ein paar Tagen hier eingezogen und hatte noch keine Zeit, mir ein zweites Paar Schlüssel nachmachen zu lassen«, erklärte ihr neuer Nachbar.

»Deshalb musste ich ihr meinen Schlüssel geben – und es ist leider immer noch mein einziger.«

»Sie sind erst eingezogen? O ja, ich erinnere mich«, sagte Charlotte. Die kostbaren Möbel, die von den Möbelpackern heraufgebracht wurden, waren ihr aufgefallen. Es waren einige besonders schöne antike Stücke dabei gewesen.

»Ich habe Ihren englischen Schreibtisch bewundert, ein wunderbares Stück.«

»Ach ja, alte englische Möbel sind mein Hobby«, sagte er. »Ein teures Hobby. Wenn Sie möchten, dann zeige ich Ihnen mal meine Errungenschaften.«

Er lachte, als fiele ihm gerade das Komische der Situation auf.

»Das heißt, wenn ich wieder in der Lage bin, meine Wohnung zu betreten.«

Baroness Charlotte fand sein Lachen so herzerfrischend, dass sie mitlachen musste. Obwohl sie sich geschworen hatte, nach der Enttäuschung mit Gernot um alle Männer für alle Zeiten einen großen Bogen zu machen, so konnte sie doch nicht verhehlen, dass dieser Mann ihr ausnehmend gut gefiel. Er war in den besten Jahren und sah fabelhaft und sehr männlich aus mit seiner sportlichen Figur, den breiten Schultern und dem gut geschnittenen Gesicht. Er strahlte Selbstbewusstsein aus und eine Freundlichkeit, die nichts Künstliches oder Falsches an sich hatte. Er hatte etwas an sich, das Vertrauen einflößte, und sie fühlte sich, ob sie nun wollte oder nicht, zu ihm hingezogen.

»Entschuldigen Sie, ich habe mich noch nicht einmal vorgestellt«, sagte er und streckte ihr die Hand hin – eine kräftige Männerhand mit schöngeformten Fingernägeln. »David Wallenfels.«

Charlotte legte ihre Hand hinein, und er umschloss sie mit festem Druck. Es war ein schönes Gefühl, ihre schmale Hand in seiner großen kräftigen ruhen zu fühlen, und sie machte keine Anstalten, sie zurückzuziehen. Auch ihm schien es zu gefallen, denn auch er hielt sie weiterhin fest in der seinen.

»Ich bin Charlotte von Hollenberg«, sagte sie leise.

»Auf gute Nachbarschaft, Charlotte von Hollenberg«, sagte er weich und sie meinte aus seiner Stimme etwas herauszuhören, das weiter ging als gute Nachbarschaft. Doch bevor sie ihm antworten oder sich gar noch Gedanken darüber machen konnte, hörte sie Schritte die Treppe heraufkommen.