Rückkehr der Liebe - Erin Wright - E-Book

Rückkehr der Liebe E-Book

Erin Wright

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Beschreibung

Die Liebe eines Lebens, verloren doch niemals vergessen…

Wenn er die Zeit zurückdrehen könnte, würde Declan viele Dinge anders machen. Zum einen hätte er nie Iris Blue McLain, die Liebe seines Lebens, gehen gelassen. Fünfzehn lange und einsame Jahre später ist der Kummer in seinem Herz noch so schmerzhaft wie am Anfang.

Als er sie zum ersten Mal, seit sie sich getrennt haben, sieht, ist sie immer noch genauso schön wie damals. Nein, sie ist sogar noch schöner. Quer durch den überfüllten Saal, raubt sie ihm seinen Atem. Dieselben seidigen, flammenfarbigen Haare. Dieselben sommerblauen Augen und fast dasselbe Lächeln; nur jetzt mit einem Hauch von Trauer.

Aber als er sie zum Tanz auffordert, verliert sie keine Zeit und weist ihn ab.

Sie wird ihr Herz beschützen, egal zu welchem Preis…

Die Jahre waren nicht sehr einfach für Iris. Alles begann, als Declan mit ihr Schluss machte und ihr Herz in Trümmern zurück ließ. Nach ihrem Autounfall gelang sie vom Regen in die Traufe. Und als ob das nicht genug wäre, drängt sich Declan nun in ihr Leben zurück, als hätte er ein Recht dazu. Sie kann keinen zweiten Herzbruch riskieren. Aber manche Dinge ändern sich nie, wie die Art, in der seine Augen sie an seine langsame Verführung erinnern oder seine von der Arbeit aufgerauten Hände, die eine sanfte Liebkosung versprechen.

Für einen Moment schmelzen die Jahre weg und Iris wundert sich, ob sie und Declan vielleicht eine zweite Chance hätten. Aber die Zeit kann nicht alle Wunden heilen und die Geheimnisse der Vergangenheit drohen, die zwei zerbrochenen Leute erneut zu zerbrechen.

Rückkehr der Liebe ist der vierte Roman in der Reihe der Long Valley Cowboys, wobei jedes Buch der Long Valley Welt eigenständig gelesen werden kann. Er beinhaltet einige Kraftausdrücke und erotische Momente. Viel Spaß!

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Rückkehr der Liebe

Eine Zweite Chance für den Cowboy

Cowboys von Long Valley Liebesroman

Book Vier

Erin Wright

übersetzt vonMaureen F.

Wright Hot Sexy Cowboys

Inhalt

1. Declan

2. Iris

3. Declan

4. Iris

5. Declan

6. Iris

7. Declan

8. Iris

9. Declan

10. Iris

11. Declan

12. Iris

13. Declan

14. Iris

15. Declan

16. Iris

17. Declan

18. Iris

19. Declan

20. Iris

21. Declan

22. Iris

23. Declan

24. Iris

25. Iris

26. Declan

27. Iris

28. Declan

29. Iris

30. Declan

31. Iris

32. Declan

33. Declan

34. Iris

35. Declan

36. Iris

37. Declan

38. Iris

Epilog

Weihnacht der Liebe - Auszug

Ein Fehler, oh nein!

Bücher von Erin Wright

Über die Autorin

Über die Übersetzerin

An die Declans dieser Welt:

Endlich, eine Geschichte über Sie und Ihre sehr realen Kämpfe. Ich hoffe, ich bin Ihnen gerecht geworden.

Und an YvetteNolen:

Danke, dass du deine Geschichte mit mir geteilt hast. Ich hätte diesen Roman buchstäblich nicht ohne dich schreiben können.

1Declan

EndeSeptember, 2017

Declan sah sich in der Scheune um, überrascht davon, wie verändert sie aussah. Wenn eine Schar von Frauen sich zusammenzog und sich richtig ins Zeug legte... nun, dann konnte man sogar die Farmscheune der FamilieMiller ordentlich aussehen lassen.

Wer hätte jemals gedacht, dass StetsonWyattsHochzeit bei sich ausrichten würde. Ich weiß nicht, ob Mama oder Papa das glauben würden, und ob sie vor Freude... oder vor Schreck weinen würden.

»Hey, Declan, kannst du mir kurz helfen?«

Er drehte sich um, um die Quelle der Stimme seiner Schwägerin ausfindig zu machen. Wo ist sie?Schließlich entdeckte er sie und sah, wie sie einen Karton hereinschleppte. Sie war AbbysTrauzeugin und hatte schon für die Trauung ein schönes Kleid angezogen. Er eilte rüber. »Jennifer, Abby wird dich umbringen, wenn du dein Kleid schmutzig machst«, schimpfte er und nahm ihr den Karton ab. Sie zuckte nur mit den Schultern.

»Ich bin die Mutter des Enkelkindes«, erwiderte sie sachlich. »Ich glaube, Carmelita wird mich bis aufs Blut verteidigen.«

Declan warf den Kopf zurück und lachte. »Das stimmt. Wohin mit dem Karton?«

»Zum vorderen Tisch. Es sind die letzten Tafelaufsätze, die wir aufstellen müssen. DieGäste werden jeden Moment hier sein.«

Aus den Lautsprechern, die extra für diesen Anlass in der Scheune aufgestellt worden waren, dröhnte Musik, und Declan verspürte die Lust, zu BootScootin' Boogie zu tanzen. Aber das Klirren, das aus dem Inneren des Kartons kam, erinnerte ihn daran, dass er einen HaufenEinmachgläser mit sich herumtrug. Sie fallen zu lassen und zu zerbrechen schien ein todsicheres Rezept zu sein, um den Zorn seiner neuesten Schwägerin auf sich zu ziehen.

NeuesteSchwägerin. Wenn man bedenkt, dass er jetzt zwei von ihnen hatte. Er war der einzige Junggeselle der Miller-Brüder, den es noch gab. Das war etwas, womit ihn seine Brüder endlos aufzogen und seine Schwägerinnen verbrachten ihre Zeit damit, zu versuchen, das zu ändern. DasBlindDate, zu dem sie ihn letzte Woche verdonnert hatten...

SeineHände stellten die Gläser hin, die mit Steinen aus dem Bach gefüllt waren, während seine Gedanken über alles schweiften. So gern er es mochte, Jennifer und Abby glücklich zu sehen, irgendwann musste er doch ein Machtwort sprechen. Er hatte immer nur eine Frau geliebt und, na ja, sie würde nicht so schnell nach Sawyer zurückkehren. Vielleicht auch nie. Was nur bedeutete, dass er besser als Junggeselle glücklich werden sollte, denn eine Ehe war einfach nichts für-

In dem Moment drückte Jennifer ihm eine Gießkanne mit einer langen Tülle in die Hand. »DieGäste tauchen langsam auf; ich muss sie begrüßen gehen. Füll diese Gläser bis hierher«, sie zeigte auf den Rand eines Glases, »mit Wasser und stell dann in jedes eine Kerze hinein. Ich sorge dafür, dass jemand kommt und die Teelichter anzündet.«

Sie war verschwunden, bevor er anbieten konnte, sie selbst anzuzünden. Ach na ja. Er füllte jedes Glas vorsichtig mit der Gießkanne bis zur angegebenen Höhe und ließ dann die Teelichter hineinfallen.

Sie sahen wirklich hübsch aus, wie sie in den Gläsern schwammen. AlsAbby ihn gefragt hatte, ob sie Wildblumen oder Steine mit Wasser und Kerzen in den Gläsern füllen sollte, hatte er sie für verrückt gehalten. DieKombination von Einmachgläsern plus Steine plus Teelichter plus Wasser klang für ihn nach einer Katastrophe.

Sie hatte die Wildblumen nicht rechtzeitig besorgen können, also waren es Steine geworden. Und er musste zugeben, dass sie wirklich schön aussahen. Er war überrascht.

DieScheune füllte sich schnell mit Menschen. Eine frische SchichtSägemehl auf dem Lehmboden und in der Ecke gestapelte Heuballen taten ihr Übriges, um eine nette Atmosphäre zu schaffen. Jennifer hatte Stetson dazu gebracht, jeden einzelnen Traktor aus der Scheune zu fahren, um Platz für die Hochzeit zu schaffen. Sogar das Familienrelikt, den ersten Traktor, den die Millers je besessen hatten, wurde entfernt. Er hatte sie alle draußen außer Sichtweite geparkt. Stetson hatte dafür plädiert, das Familienrelikt als Antiquität in der Scheune zu behalten, damit jeder ihn sehen könnte, aber er war überstimmt worden.

Declan wünschte sich eher, dass der Traktor da wäre. Zumindest war der etwas, von dem er etwas verstand. Er könnte herumstehen und mit all den älteren Bauern im Tal darüber reden. Das schien viel besser, als über Einmachgläser und Steine aus Bächen zu reden.

DieMusik wurde immer lauter, je mehr Leute eintrudelten, oder vielleicht schien es nur so, als würden sie sie lauter aufdrehen. Auf jeden Fall wurde es laut, so oder so. Carmelita sah ihn, kam herbeigeeilt und sagte etwas, das er wegen des dumpfen Dröhnens nicht hören konnte. Er legte seine Hand um sein Ohr und beugte sich hinunter. Sie stellte sich auf die Zehenspitzen und rief: »Wyatt sucht nach Ihnen!«

Okay, vielleicht hätte sie nicht ganz so laut direkt in sein Ohr schreien müssen. Er rieb daran, nickte und schaute sich nach dem Bräutigam um. Carmelita zerrte wieder an seinem Arm und er beugte sich vor, dieses Mal vorsichtig. »Er ist draußen!«, rief sie.

Er riss sich los, nickte und ging blitzschnell auf die Tür zu. Alles, um rauszukommen und etwas frische Luft einatmen zu können.

* * *

Declan stand auf und klopfte mit seinem Messer gegen die Seite seines Glases, um die Aufmerksamkeit des Raumes zu bekommen. Er konnte nicht glauben, dass er dafür zuständig war, die Runde der Reden für Wyatt und Abby zu eröffnen, aber anscheinend war das eine der Pflichten eines Trauzeugens. Es war das zweite Mal, dass er Trauzeuge war, aber StetsonsHochzeit war im Vergleich zu dieser eher unauffällig gewesen. WyattsIdee, nach Vegas zu fliegen, war von allen Frauen schnell abgelehnt worden, und seither hatte diese Hochzeit ein Eigenleben entwickelt.

Apropos, er hatte ungefähr zweihundert Leute, die ihn alle anstarrten und in gedämpftem Schweigen warteten. Er sollte wahrscheinlich anfangen zu reden oder so.

Er war kurz davor, seinen älteren Bruder aufzuziehen, aber dachte, wenn es jemand auf der Welt verdient hatte, dann war es Wyatt. Er warf Wyatt ein nervöses Grinsen zu, bevor er begann.

»VielenDank, dass ihr heute Abend gekommen seid, um mit Wyatt und Abby zu feiern. Ich weiß, dass die meisten von euch nur wegen des kostenlosen Essens hier sind, weil ihr denkt, dass Wyatt euch noch etwas schuldig ist.« DieWorte rauschten aus seinem Mund, während sein nervöses Gehirn betete, dass die Leute den ersten Witz lustig finden würden. Eine beruhigende Runde von Kichern und Lachen beantwortete seine Worte.

Er spürte, wie die Anspannung nachließ, und er blickte sich in der Scheune um, auf all die Menschen, die zu ihm auflächelten. Zuhause. So sehr ihn das Leben in Sawyer auch manchmal in den Wahnsinn trieb, er liebte es auch.

»Viele von euch wissen, dass Wyatt manchmal ein bisschen schwierig im Umgang ist. Was ihr vielleicht nicht wisst, ist dass er früher noch viel schlimmer war.« Declan wartete und ließ die Leute über seinen zweiten Scherz kichern. »Ich erinnere mich an die Zeit, als unser Vater uns losgeschickt hatte, um eines der Weizenfelder für die Aussaat vorzubereiten. Zu der Zeit hatten wir zwei Traktoren. Einer war älter und hatte keine Kabine, der andere war neuer und hatte eine Kabine, ein Radio und eine Klimaanlage. All die modernen Annehmlichkeiten. Natürlich spielte Wyatt die Älterer-Bruder-Karte aus und beanspruchte den neuen Traktor für sich.«

Declan schaute zu Wyatt hinüber und zwinkerte ihm zu. WyattsGesicht rötete sich; er wusste, welche Geschichte gerade erzählt wurde... und wie sie endete.

»DerTraktor hatte den ganzen Winter und den größten Teil des Frühjahrs in der Scheune gestanden«, fuhr Declan fort. »Der neue Traktor war vor dem Alten hier in dieser Scheune geparkt, also musste ich warten, bis Wyatt aus dem Weg war. Ich weiß noch, wie ich Wyatt dabei beobachtete, wie er in den neuen Traktor mit dem bequemen Sitz und der Klimaanlage einstieg. Ich war so neidisch.«

»Wyatt machte eine große Show daraus, es sich bequem zu machen, nur um es mir einzureiben, und ließ sich mit einem glücklichen Seufzer und einer Dehnung auf dem Fahrersitz nieder. Er startete den Traktor… und dann wurde das Geräusch des rumpelnden Motors nur von WyattsSchreien, als er aus dem Traktorflog, übertönt. Offenbar hatte sich eine Wespenfamilie über den Winter in den Lüftungsschlitzen der Klimaanlage eingenistet und als Wyatt die Maschine startete, wurden sie aus ihrem Zuhause geblasen... und damit direkt in WyattsGesicht.«

DerRaum brach in ein schallendes Gelächter aus und Declan schloss sich diesem an, wobei er seinen Bruder anblickte, der zwar nicht so laut lachte, wie einige der Gäste, aber er lachte. Was nur zeigte, wie sehr Abby ihn verändert hatte.

»Ich dachte, er würde den Traktor mit seinem Hut erschlagen, als er versuchte, jede einzelne Wespe zu zerklatschen«, erzählte Declan, während er sich umdrehte und seinen Bruder direkt ansah. »Falls es dich tröstet, ich wurde auch ein paar Mal gestochen, weil ich so sehr gelacht habe, dass ich nicht weglaufen konnte.«

Wyatt stieß daraufhin ein echtes Lachen aus und Declan schloss sich ihm an. Declan erlaubte dem Raum, die Geschichte zu genießen, bevor er fortfuhr.

»Abby hat eine Trauzeugin, die, wie ich glaube, auch ein paar teuflische Geschichten zu erzählen hat, also überlasse ich Chloe die Peinlichkeiten der Braut, aber möchte Abby nur sagen: Ich glaube, deine Ausbildung als Gesetzeshüterin wird sich bald als sehr nützlich erweisen.«

Declan ließ das Kichern verstummen und wartete, bis das Publikum das Zeichen erkannte, dass er ernst werden würde. Er hatte Wyatt für einen Tag genug veräppelt; es war Zeit, nett zu sein.

»Viele von euch wissen auch, dass mein Bruder in seinem Leben einige ziemlich schwere Stürme der Tragödie überstanden hat. Wyatt hat sich viele Jahre lang hinter einer sehr dicken Mauer versteckt, um sich vor der Welt zu schützen.«

»Abby, irgendwie hast du es geschafft, diese Mauer zu durchbrechen. Irgendwie bist du mit der richtigen Art von Liebe gesegnet, um Wyatt anzusprechen, wie er es am meisten gebraucht hat. Danke, dass du unseren Bruder zurückgebracht hast.« Declan hob sein Glas auf die schöne Braut und die Menge schloss sich ihm an.

»Wyatt, Shelly und Sierra werden nie ersetzt werden können, aber es ist wirklich gut, dich wieder zu haben. Ich habe nur eine Frage an dich: Wie schafft es ein Typ wie du, zweimal so viel Glück zu haben?« Er neigte sein Glas in Richtung seines kichernden Bruders, der seine neue Frau anstrahlte.

»AufAbby und Wyatt: VielGlück, viel Freude und viel Liebe«, verkündete Declan und nahm einen Schluck von seinem Champagner. SeineWorte wurden mit einem Refrain von "Hört, hört" beantwortet, und mit einem Grinsen setzte er sich. SeineArbeit war getan und er konnte sich entspannen.

Chloe stand auf, um die Ansprache der Trauzeugin zu halten, aber sobald sie zu sprechen begann, wurde DeclansAufmerksamkeit von jemandem in der Menge erregt. Jemand, die ihn direkt ansah.

Iris?

Das konnte nicht wahr sein.

Sie war nicht echt.

Er hatte gehört, dass sie zuletzt in Pocatello war. Was sicherlich nicht hier war. Aber diese rote Farbe... würde er überall wiedererkennen.

Er drehte sich zu Kathryn um, eine von AbbysBrautjungfern und auch die einzige in der Reihe, die noch nicht verheiratet war. Was seiner Meinung nach sicherlich der Grund dafür war, dass er mit ihr in der Hochzeitsaufstellung verkuppelt worden war. Das war dank Abby und Jennifer, die fleißig versuchten, Cupido zu spielen. Er hätte ihnen sagen können, dass Kathryn nichts für ihn war. Sie war zu blond. Sie war zu klein. Zu anfällig für stakkatoartige Lachanfälle. Zu... nicht Iris.

»Hey, Kathryn«, sagte er mit tiefer Stimme. Sie wandte sich von ChloesRede ab und schenkte ihm ein breites Lächeln. Er wusste, dass er unentschuldbar unhöflich war, während Chloe ihre Rede hielt, aber er musste es wissen.

»Ja?«, flüsterte sie zurück und lehnte sich dicht zu ihm herüber. IhrParfüm, ein überwältigender Vanillegeruch, brachte ihn dazu, würgen zu wollen. Er lehnte sich ein wenig zurück. Er durfte nicht zu tief einatmen, sonst würde er in einem Hustenanfall enden.

»Ist das da hinten IrisMcLain?«, fragte er und ruckte mit dem Kopf in Richtung der roten Flamme im hinteren Teil des Raumes. Wie war es möglich, dass er sie nicht gesehen hatte, während er seine Rede hielt? Er fragte sich, ob das alles nur eine Halluzination war. Er musste es herausfinden.

Er musste es jetzt wissen.

»Ja.« DasLicht in KathrynsAugen wurde schwächer. »Ja, sie ist zurück.« Kathryn drehte sich um und widmete ihre Aufmerksamkeit wieder ChloesRede, die, soweit Declan das beurteilen konnte, gerade zu Ende ging. Er drehte sich um und blickte höflich in ChloesRichtung, während sein Knie ungeduldig unter dem Tisch wippte. Er konnte sich auf nichts und niemanden mehr konzentrieren. Red schneller, Chloe!

Schließlich begann die Menge zu jubeln und einen Schluck von ihrem Champagner zu nehmen, was das Ende von ChloesRede signalisierte. Declan nahm ebenfalls gehorsam einen Schluck von seinem und spürte, wie der Alkohol direkt zu seinem Kopf stieg. Oder vielleicht ging etwas anderes direkt dorthin.

Iris ist hier. In dieser Scheune. Und zwar jetzt.

MitVerspätung bemerkte er, dass er wieder an der Reihe war... genau in dem Moment, als Jennifer ihm einen Ellbogen in die Rippen stieß. Er schickte ihr ein schmerzhaftes Lächeln.

Ups.

Er stand auf und sagte: »Wir beenden hiermit das Abendessen und die Peinlichkeit des glücklichen Paares. Wenn ihr uns also helfen könntet, die Tische an dieser Wand zu stapeln«, er zeigte auf die andere Wand, »und euer schmutziges Geschirr dort drüben«, er zeigte auf eine Reihe von Tischen an einer anderen Wand, »dann kann das Tanzen beginnen!«

DerDJ warf die Musik an. Sie erklang aus den Lautsprechern und Declan verschwand wie ein geölter Blitz, während die Leute um ihn herum begannen, die Scheune für den Tanz vorzubereiten. Declan wusste, dass Wyatt ihn am liebsten am nächsten Baum aufhängen werden wird, weil er bei den Vorbereitungen nicht so mithelfen würde, wie es sich gehörte... bis er hörte, dass Iris hier war.

Dann würde er es verstehen.

Er kam vor ihr zum Stillstand, das Herz schlug ihm bis zum Hals. Oder vielleicht war es nur seine Bolo-Krawatte, die jeden Kreislauf abschnitt.

»Iris?«, fragte er leise, und die Welt um ihn herum schmolz dahin. Siewar es. Strahlend rotes Haar, länger als in der Highschool, und die tiefsten blauen Augen, die er je gesehen hatte.

Genau wie in seiner Erinnerung.

IhreWangen waren gefärbt, als sie zu ihm aufsah. »Hi, Declan«, sagte sie leise. IhreAugen saugten ihn förmlich auf und er war sich sicher, dass sie sich genauso freute, ihn zu sehen, wie er sie.

Endlich.

DerTag, von dem er geträumt, aber nie gedacht hatte, dass er jemals kommen würde.

Er reichte ihr die Hand. »Lass uns auf die Tanzfläche gehen«, sagte er. Er wünschte sich nichts sehnlicher, als sie wieder in seinen Armen zu spüren. Tanzen war eine ihrer Lieblingsbeschäftigungen während der Highschool, abgesehen vom Knutschen natürlich.

Sie schüttelte den Kopf, biss sich auf die Unterlippe und sah ihn mit schmerzerfüllten Augen an.

»Weißt du es nicht?«, flüsterte sie leise.

2Iris

Warum, warum, warum?

In einer kleinen Stadt wie Sawyer konnte Klatsch sich schneller verbreiten als der Blitz und viel mehr Schaden anrichten. Wie konnte es sein, dass das eine Mal - ein einziges Mal! - als sie wollte, dass dieser Klatsch stattgefunden hatte, er nicht geschehen war? Wie kam es, dass niemand sich die Mühe gemacht hatte, Declan die Wahrheit über seine Ex-Freundin zu erzählen?

Natürlich hätte sie heute Abend nicht kommen wollen. Wer würde schon zur Hochzeit des Bruders ihres Ex-Freundes und seiner neuen Frau gehen wollen? Vor allem, da sie seit Jahren keinen Kontakt mehr mit jemanden aus Sawyer gehabt hatte und schon gar nicht mit besagtem Ex-Freundoder dessen Bruder?

Aber da ihre MutterBettyRaeMcLain war, wurde Iris natürlich dorthin geschleppt. Wenn ihre Mutter etwas nicht hören wollte, wurde ihr Gehör irgendwie seltsam unbeständig und setzte von einem Moment auf den anderen aus. Wenn man bedenkt, dass sie dieses "Hörproblem" hatte, seit Iris ein kleines Kind war, war Iris sich ziemlich sicher, dass es nicht altersbedingt war.

Es hatte eher mit ihrer Persönlichkeit zu tun.

Declan starrte auf sie herab, seine tiefbraunen Augen waren voller Sorge. »Was ist los?«, fragte er, seine Stirn voller Falten. »Bist du verhei⁠—«

»Da bist du endlich!« StetsonsStimme unterbrach ihr Gespräch, als er seine Hand auf DeclansArm legte. »Ich habe überall nach dir gesucht. Carmelita will, dass du die Tische aus dem Weg schleppst. Ich habe den Laster bereits rückwärts vor das Scheunentor gefahren.« Stetson drehte sich um und entdeckte sie. »HeyIris«, sagte er und zeigte ein Grübchengrinsen. »Ich wusste nicht, dass du wieder in der Stadt bist.« Er neigte seinen Hut zu ihr und dann zu ihrer Mutter. »FrauMcLain. HerrMcLain.«

Und dann waren sie weg, verschwunden in der Menge, um Tische abzutransportieren.

Iris sank noch tiefer in ihren Sitz, presste ihre Augen zu und wollte vor Scham sterben. Sie konnte ihre Mutter reden hören, aber sie verstand überhaupt nicht, was sie sagte. Sie spürte, wie die Hitze ihrer Errötung ihr Gesicht in Brand setzte, was zweifellos bedeutete, dass ihre Wangen sehr gut zur Farbe ihrer Haare passten.

An manchen Tagen hasse ich es, ein Rotschopf zu sein...

Bis jetzt war alles so gut gegangen. Da sie gezwungen war, der Hochzeit beizuwohnen, hatte sie strategisch einen Platz direkt hinter einer ziemlich... stämmigen Frau am Nachbartisch gewählt. Solange sie FrauStämmig zwischen sich und dem vorderen Teil der Scheune hielt, wo Declan seinen Trauzeugenpflichten nachkam, konnte sie das Hochzeitsmenü essen, Declan zuhören, als er lustige Geschichten erzählte und dann abhauen, sobald die eigentlichen Feierlichkeiten begannen.

DennGott weiß, dass sie während diesesTeils des Abends nicht viel Spaß haben würde.

Nur, dass sie geschummelt hatte. Sie hatte sich aufgesetzt, nachdem ihre Mutter sie zum fünften Mal in den Brustkorb gestoßen und ihr zugeflüstert hatte, dass eine wahre Dame nicht schlappmacht, und die Gelegenheit genutzt, sich an Declan satt zu trinken. Wenn sie schon ihren Zufluchtsort hinter FrauStämmig aufgeben musste, konnte sie genauso gut etwas davon haben.

WieDeclansGesicht zu studieren und die Veränderungen und Ähnlichkeiten aus ihren gemeinsamen Jahren in der Schule festzustellen. DieArt, wie die Falten um seine Augenwinkel kräuselten. Wie er so viel muskulöser geworden war als die Bohnenstange, die sie vor so vielen Jahren geliebt hatte. Wie sie unter den Lichtern der Scheune nur den kleinsten Silberschimmer in seinem hellbraunen Haar erkennen konnte.

Er sah sogar noch besser aus, als sie es in Erinnerung hatte. Und das war ganz und gar nicht fair.

Er hatte gerade seinen Bruder über Wespen aufgezogen und sich wieder hingesetzt, um Chloe ihre Rede halten zu lassen, als er sie ertappt hatte. Sie hatte ihn direkt angestarrt, als sein Blick schwenkte und den ihren einfing und sich ihre Augen unwiderstehlich zueinander anzogen.

So wie es immer bei ihnen gewesen war.

Sie konnte nicht so tun, als hätte sie ihn nicht gesehen, oder als hätte sie ihn nicht angestarrt. Über solche Lügen waren sie jetzt weit hinaus, so sehr sie sich auch wünschte, sie könnte etwas anderes vorgeben.

IhrPlan, so schwach er auch gewesen sein mochte, hatte darauf gezählt, dass er die Wahrheit schon wusste, damit sie diese ihm nicht sagen musste. Dann könnte er auf der anderen Seite des Raumes stehen und so tun, als würde er sie nicht sehen, und sie könnte so tun, als würde sie ihn nicht sehen.

So, wie es zwei 14-jährige Teenager tun würden.

Sie verdrehte ihre Augen. Selbst sie erkannte die Kindlichkeit ihres Plans. Und überhaupt, offensichtlich hatte Declan die Nachricht nicht bekommen.

Sie sah zu ihrer Mutter hinüber, die endlich, zum Glück, still geworden war. IhrVater sah sie mit Mitleid in seinen Augen nur still an.

Sie hasste Mitleid.

Abgrundtief.

»Können wir jetzt nach Hause gehen?«, fragte sie und versuchte, das Heulen aus ihrer Stimme zu halten. Mitten auf WyattsHochzeit zu weinen ist einfach nicht erlaubt, IrisBlueMcLain, also denk nicht einmal daran.

Also schluckte sie schwer, setzte ein übertrieben strahlendes Lächeln auf und drückte die Tränen weg. Sie standen auf und an den Arm ihres Vaters gelehnt, machte sie sich mit ihren Eltern auf den Weg aus der Scheune in die kühle Herbstnacht.

Sie musste sich erst einmal mit der Tatsache abfinden, dass sie glücklich herzzerbrochen war. Was sicherlich so sehr die Wahrheit war, wie es seltsam war.

Jemand anderes würde die schmutzige Tat vollbringen und ihm die Wahrheit sagen. Etwas, das jemand schon vor Wochen hätte tun sollen, und dann müsste sie es nicht tun. Sie war frei und konnte zurück in ihr Leben als alte Jungfer kehren, und sie würde Declan nie wieder sehen müssen. Sie war sich ziemlich sicher, dass er sie nicht zu seinerHochzeit einladen würde, und Stetson war bereits verheiratet, also war sie hiermit für den Rest der Ewigkeit von Miller-Hochzeiten befreit.

Was gut war, denn sie wollte nie wieder auf eine gehen.

EinesTages, wenn sie wieder alleine ausziehen konnte, würde sie weit, weit weg von Sawyer ziehen, so dass nicht einmal die Chance bestand, ihm im Supermarkt oder an einer Straßenecke über den Weg zu laufen.

Sie würde weit wegziehen, weit weg von der Versuchung, die DeclanMiller war.

3Declan

»Was zum Teufel ist mit IrisMcLain los?«, zischte Declan, sobald sie sich dem Stapel von Tischen bei der Hintertür der Scheune näherten.

Stetson sah ihn mit einem leeren Blick an. »Was? KeineAhnung, wie soll ich das wissen? Hör zu, wir müssen uns mit diesen Tischen beeilen, weil wir noch dekorieren müssen.«

»Dekorieren?« Declan echote, verwirrt durch den Themenwechsel. Jennifer, Abby und Carmelita hatten beim Dekorieren der Scheune ganze Arbeit geleistet; er dachte nicht, dass sie noch mehr Hilfe brauchten. Vor allem, da sie schon drei Viertel der Hochzeitsfeier hinter sich hatten. Es schien ein bisschen spät zu sein, jetzt noch mehr Kerzen, Steine und Gläser hinzuzufügen.

»Ja!« Stetson warf einen verstohlenen Blick um sich und lehnte sich dann näher heran. »WyattsTruck!«, flüsterte er eindringlich.

Oh.

Natürlich.

AlsTrauzeuge hätte es ihm einfallen müssen. Aber das hatte es natürlich nicht. Obwohl es das zweite Mal war, dass er diese Ehrenposition bekleiden durfte, war er nicht wirklich besser darin als beim ersten Mal. Er brauchte etwa zehn weitere Brüder, um mehr Übung zu bekommen.

Er stöhnte bei dem Gedanken.

»Was?«, fragte Stetson, als sie einen Tisch in den hinteren Teil von StetsonsTruck schoben.

»Ach, nichts. Nur... Tagträumerei«, antwortete Declan und winkte ihn ab.

Noch zehn weitere Wyatts? Das würde die Welt nicht verkraften. Er liebte seinen Bruder, vor allem, seit er kürzlich seinen Kopf aus seinem Arsch gezogen hatte, aber zehn wären zu viel.

Sie beendeten das Verladen der Klapptische in den hinteren Teil von StetsonsTruck und nahmen dann das Dekorationsmaterial vom Beifahrersitz. Stetson hatte es schon vorbereitet.

Das "Dekorationsmaterial" entpuppte sich als leere Suppendosen, die mit orangefarbenem Garn zusammengebunden waren, Luftschlangenspray und weiße Stifte, die wie Kreide aussahen, sich aber kein bisschen so anfühlten. Stetson fing seinen verwirrten Blick auf. »Seife. Damit kann man Fahrzeuge beschriften, ohne Schaden anzurichten.«

Declan grunzte zustimmend. WyattsTruck dauerhaft zu zerstören... nun, er war sich nicht ganz sicher, ob selbst die Freude über seinen HochzeitstagWyatt davon abhalten würde, sie beide umzubringen.

Sie machten sich an die Arbeit, banden die Dosen an die Stoßstange und schrieben gute Wünsche auf die Fenster des Trucks. Gerade als sie fertig waren und den Luftschlangenspray als letzten Schliff verwenden wollten, kam Jennifer dazu. DieDämmerung wurde immer dunkler, aber selbst im Schatten konnte sie erkennen, was für eine großartige Arbeit die beiden geleistet hatten. Er grinste sie an, aber sie fing an zu schimpfen.

»IhrJungs!«, schnaubte sie. »Das wird Wyatt nicht gefallen.« Sie drückte Flint an ihre Brust, eine Decke über seine winzige Gestalt gewickelt, um ihn vor der kühlen Luft im späten September zu schützen. DerWinter war im Anmarsch.

Stetson lachte nur. »Ich bin mir ziemlich sicher, dass das der Sinn der Sache ist«, sagte er trocken. »Wenn es ihm gefallen würde, wäre der Streich nicht annähernd so lustig.«

Sie verdrehte ihre Augen, aber er grinste nur zurück und drückte ihr einen Kuss auf die Stirn. »Möchtest du es tun?«, fragte er, schüttelte die Dose und hielt sie ihr dann hin.

Sie zögerte einen Moment und schnappte sie ihm dann aus seiner Hand. »Sie, mein Herr, haben einen schlechten Einfluss auf mich!«, sagte sie, während sie anfing, den Truck wild zu besprühen. Sie lachten und noch mehr Luftschlangen verteilten sich überall, bis schließlich alle Dosen geleert waren.

Jennifer und Stetson lehnten sich aneinander und lachten so sehr, dass sie sich gegenseitig festhalten mussten. Flint war zwischen ihnen eingeklemmt und Declan sah sie einfach nur an, behielt das Lächeln auf seinem Gesicht, spürte aber ein Ziehen in seinem Bauch. Würde er jemals bekommen, was seine beiden Brüder so mühelos gefunden zu haben schienen? Sicher, Stetson hatte fast seine Farm verlieren müssen und okay, gut, Wyatt hatte Monate im Gefängnis verbringen müssen, aber die Liebe zwischen den beiden Paaren schien so mühelos.

So was hatte Declan nur einmal erlebt... und es würde nie wieder passieren. DiesesRisiko konnte er nicht eingehen. Er hatte instinktiv reagiert, als er Iris sah, und war zu ihr hinübergerannt wie ein verlorener Hundewelpe, der seinen Besitzer wiedersieht, aufgeregt und begeistert, aber das durfte nicht wieder passieren.

Erwürde es nicht wieder zulassen.

DasZiehen im Magen wurde stärker.

»Wer war die hübsche Rothaarige, mit der du vorhin gesprochen hast?«, fragte Jennifer, als ob sie seine Gedanken lesen könnte.

Das war beängstigend.

»IrisMcLain.«

»Oh, das ist die Iris, von der ich gehört habe. ArmesMädel.« Jennifer schnalzte mit der Zunge, dann begann sie zu hin und herzuwiegen und sang leise zu Flint, während sie hin und her schaukelte.

»ArmesMädel? Weißt du, was passiert ist?« Declan spürte, wie sich sein Magen noch fester zusammenzog. Er war sich nicht sicher, ob er sich übergeben oder ohnmächtig werden sollte. Endlich jemand, der ihm sagen konnte, was zum Teufel los war.

Jennifer sah auf und kam in den Moment zurück. Sie war offensichtlich zu sehr in ihrem Gurren vertieft gewesen.

»Oh. Ja. Sie hatte vor einem Monat einen schrecklichen Autounfall. Hat dir das niemand erzählt?«

Declan taumelte zurück und spürte, wie ihm das Blut aus dem Gesicht wich.

EinUnfall. Hat sie ein Reh auf der Straße angefahren? OhGott, bitte lass sie kein Reh angefahren haben.

»Nein«, flüsterte er. Dann, lauter: »Nein. Ich habe nichts gehört. Ist sie in Ordnung?«

Nur, dass sie es offensichtlich nicht war. Sie hätte seine Frage nach dem Tanzen nicht so beantwortet, wenn es ihr wirklich gut ginge.

Oh.

Oh.

Sie hatte die ganze Zeit während des Gesprächs gesessen, was Declan in dem Moment ein wenig seltsam fand, aber er hatte es darauf geschoben, dass sie in seiner Gegenwart nervös war. Aber, vielleicht konnte sie nicht aufstehen. Vielleicht war sie von der Hüfte abwärts gelähmt. Vielleicht saß sie in einem Rollstuhl und man hatte sie nur auf einen Klappstuhl gesetzt, damit sie nicht aus der Menge hervorstach.

Er war sich nicht sicher, ob er noch richtig atmete. IrisMcLain, gelähmt?!

Jennifer sah ihn besorgt an. »Sie ist in Ordnung. Irgendwie. Ich habe gehört, ihr Gleichgewichtssinn ist total durcheinander.«

»IhrGleichgewi...« SeineStimme verstummte, als er die Teile zusammenzusetzen begann.

»Ja, ihr Gleichgewicht. Sie fällt jetzt oft um. Anscheinend muss sie überall, wo sie hingeht, mit einem Stock gehen.«

KeinWunder, dass sie nicht mit mir tanzen wollte.

Und da war er gekommen. Er war zu ihr rübergerannt und hatte sie vor ihren Freunden und ihrer Familie in Verlegenheit gebracht und sie zum Tanzen aufgefordert, obwohl alle anderen in der Scheune wahrscheinlich wussten, dass sie das nicht konnte.

Wahrscheinlich hätte sie ihm eine runterhauen wollen, weil er sie vor allen Gästen wie eine Idiotin aussehen ließ.

Nur hatte sie nicht wütend ausgesehen. Sie hatte... todunglücklich ausgesehen.

»Hey, wir gehen wieder rein und sehen nach dem glücklichen Paar«, sagte Stetson in einem Ton, der viel zu enthusiastisch war, um Declan etwas Freiraum zu verschaffen. Er führte Jennifer zurück ins Haus, den Arm um ihre Schultern gelegt, während sie sich ihr Baby an die Brust drückte. Sie waren so glücklich miteinander, passten so gut zusammen. Er hätte nie gedacht, dass Stetson mit einem Stadtmädchen glücklich werden würde, aber da waren sie und widerlegten diese Theorie.

Und dann kamen die Gedanken zurück - die Gedanken, die Declan unterdrückt hatte. Iris, die schöne, unabhängige, talentierte, sportliche Iris, die einfach umkippt. Überhaupt kein Gleichgewicht.

Wie war das nur möglich? Sie war die Anführerin des Basketballteams in ihrem ersten und letzten Jahr gewesen. Sie war ein Naturtalent. Sie hätte auf dem College spielen können, hatte sich aber entschieden, stattdessen Krankenschwester zu werden. Sie konnte jeden anderen PointGuard, der auch nur versuchte, sie zu berühren, ausstechen oder überholen. Sie auf dem Spielfeld zu sehen...

Sie hatte mehr Talent als der Rest des Teams zusammen, aber sie gab nie an. Sie feuerte ihre Teamkameraden immer an und ließ sie gut aussehen. Ihre jüngere Schwester, Ivy, hatte es in der Highschool schwer gehabt, aber Iris nie. Sie war so aufrichtig nett und rücksichtsvoll und fürsorglich, dass niemand sie hassen konnte.

Und jetzt konnte sie nicht mehr richtig laufen?

Er fühlte sich, als wäre die Welt aus dem Gleichgewicht geraten, als hätten alle angefangen, seitwärts zu laufen, und er musste versuchen, sich in dieser neuen Welt zurechtzufinden. Wie war das möglich?

Und was hatte er sich dabei gedacht, einfach zu ihr zu rennen, um mit ihr zu reden? Er hätte es besser wissen sollen. Er hatte keine Verabredungen. Niemals. Es war nur die Überraschung, sie zu sehen - das hatte ihn aus der Bahn geworfen. Sie hatte ihn alles vergessen lassen, was er wusste.

Er schüttelte den Gedanken ab. Er konnte nicht einfach herumstehen und den Vollmond anstarren, der das Tal unter ihm in sein flaches, blasses Licht tauchte. Er würde hineingehen, das glückliche Paar finden, ihnen gratulieren, sie zu ihrem Truck bringen und schwören, dass er nicht wusste, was mit diesem geschehen war, und sie dann in die Flitterwochen schicken. Das war, was ein Trauzeuge tun sollte.

UndDeclan tat immer, was er tun sollte.

4Iris

Sie starrte auf das Formular vor ihr und rieb sich müde mit den Handflächen über die Augen. Sie war so erschöpft. Warum zermürbte Papierkram sie nur so?

Nun, zumindest in diesem Fall kannte sie die Antwort darauf. Es war die Juristensprache, die sie durchlesen musste - sie war tödlich. Sie war sich nicht sicher, ob die Anwälte selbst wussten, was diese Verträge bedeuteten. Wahrscheinlich warfen sie einfach einen Haufen schwieriger Worte zusammen und dachten, niemand würde sie auf ihren Schwachsinn ansprechen.

Womit sie auch recht hatten. Zumindest in ihrem Fall. Iris kritzelte ihren Namen unten auf dem Papier hin, faltete die Papiere zusammen und steckte sie in den frankierten Umschlag.

Sie war im Begriff, eine medizinische Kodiererin zu werden.