Samuel & Dolores - Pietro Del Campo - E-Book

Samuel & Dolores E-Book

Pietro Del Campo

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Beschreibung

Es wird ungemütlich auf der grossen Wiese. Kein Hase ist mehr sicher vor dem schiesswütigen Jäger, dem eigensinnigen Bauern und dem gefrässigen Fuchs. Samuel Langohr ergreift die Flucht und zieht mit Sack und Pack in den Wald. Eines Morgens findet er ein Ei aus dem ein Kücken schlüpft, das ihn für seine Mutter hält! Doch das ist nicht das einzige Problem des wohl berühmtesten Feldhasen im grossen Wald...

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Seitenzahl: 43

Veröffentlichungsjahr: 2016

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www.tredition.de

Pietro Del Campo

Samuel & Dolores

So ein Hasenleben!

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© 2016 Pietro Del Campo

Lektorat, Korrektorat: Lektorat Gunther, Leipzig

Illustrationen: Pietro Del Campo & Ambadi Kumar

Verlag: tredition GmbH, Hamburg

ISBN

Paperback:

978-3-7345-2803-3

Hardcover:

978-3-7345-2804-0

e-Book:

978-3-7345-2805-7

Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages und des Autors unzulässig. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung.

Inhalt

Samuel Langohr

Das Findelkind

Eine neue Waldbewohnerin

Anders ist nicht immer willkommen

Fliegende Hasen

Das Ei des Kolumbus

Alles wird anders

Was tun

Wohin damit?

Überraschung

Am letzten Tag

Nachwort

Samuel Langohr

Samuel Langohr war ein sehr grosser Feldhase. Vielleicht nicht der grösste Feldhase, den es je gegeben hatte. Doch definitiv der berühmteste Feldhase im ganzen Wald. Schliesslich war er der einzige Feldhase, der im dichten Wald neben der grossen Wiese lebte.

Früher lebte er auf dieser riesigen Wiese, die sich vom alten Wald bis hin zum Menschendorf erstreckte. In einem geräumigen Bau, den er sich gemütlich eingerichtet hatte, wenige Zentimeter unter den saftigen Grasnarben gelegen. Als aber der für die Wiese zuständige Bauer – wegen der allzu zahlreich gewordenen Hasen – die Jäger rufen liess, war für Samuel Langohr der Zeitpunkt gekommen, seinen Umzug zu planen.

Die anderen Feldhasen rieten Samuel eindringlich davon ab, in den schattigen Wald zu ziehen. „Viel zu gefährlich!“, warnten sie. „Der Fuchs, der uns während der Dämmerstunden auf der Wiese nachstellt, lebt im Wald. Hier auf dem offenen Feld sind wir ihm gewachsen. Hier sind wir im Nu untergetaucht, wenn wir ihn erblicken. Im Wald jedoch kann er sich anschleichen. Da sehen wir ihn nicht kommen. Da ist sein Revier. Da frisst er dich!“

Samuel ignorierte die Warnungen. Meister Reineke erwischte auch auf der Wiese öfters Hasen. Egal, ob deren Bau in der Nähe lag oder nicht. Hasen waren nun mal unachtsame Wesen, die dem Fressen und den Häsinnen mehr Aufmerksamkeit schenkten als den Füchsen. Zudem kamen die Jäger nicht bloss mit Gewehren, sondern auch mit Hunden. Und der Bauer versuchte dauernd, die armen Langohren auszuräuchern. Einmal hatte er sogar Gift gestreut! Doch als seine Kühe, nachdem sie auf der Wiese gegrast hatten, sich vor Bauchschmerzen kaum noch melken liessen, hörte diese Unart wieder auf.

„Ne, ne“, sagte Samuel zu seinen Freunden. „Hier bleiben und mich jagen lassen ist nicht mein Ding. Ich mag weder als Hasenbraten noch als Fellmütze enden. Und meine weichen Pfoten an einer Schnur um irgendjemandes Hals wiederzufinden, mag ich genauso wenig. Ich tu niemandem etwas zu Leide. Ich will meine Ruhe haben und mein Hasenleben leben“, doch die anderen Hasen sahen ihn besorgt an. „Ja, und Reineke, der ist berechenbar“, fügte er rasch hinzu. „Der hat seine schnellen Beine und seine scharfen Zähne. Der Mensch, der kommt mit Gift und Fallen, mit Hunden und Gewehren. Das ist ein ungleicher Kampf.“

Seine Langohrfreunde schauten Samuel erst lange nach, als er sich in den grünen Wald verzog. Anschliessend diskutierten sie eifrig, ob sie seinem Beispiel folgen und ebenfalls ihr Glück unter Bäumen und Büschen suchen sollten. Zu guter Letzt geschah aber, was meist geschieht, wenn jemand sein Rudel verlässt: Die Feldhasen besannen sich darauf, dass sie Feldhasen und keine Waldhasen waren. Und dass es schon immer so gewesen war, wie es eben war. Kurze Zeit später hatten sie Samuel Langohr vergessen, und die Suche nach saftigem Löwenzahn und würzigen Margeriten wurde emsig fortgesetzt.

Samuel hingegen dachte noch eine ganze Weile daran, ob er in seinem Eifer die richtige Entscheidung getroffen hatte oder nicht. Besonders in den ersten Tagen, während er im Wald umherstreunte. Für ihn war es eine vollkommen neue Welt. Büsche, Farne, Bäume, Moos und grüner Klee wollten gekostet werden. Einiges davon gab Bauchschmerzen, anderes war schmackhafter als das gedüngte Gras und die feuchten Wurzeln auf der grossen Wiese.

Auf seinen Streifzügen durch das Dickicht lernte er viele Tiere kennen, mit denen er zuvor nichts gemein hatte. Rehe und Hirsche, Käuze und Waldvögel, Mäuse und Dachse. Sie waren zwar manchmal zum Fressen auf die Wiese gekommen, ansonsten wohnten sie jedoch im Wald. Und mit Waldbewohnern sprachen die Hasen aus Samuels altem Rudel nicht gerne. Sie blieben lieber unter sich und achteten genau darauf, den besten Klee nicht mit anderen teilen zu müssen.

Die Waldbewohner schienen Samuel Langohr freundlich gesinnt zu sein. Sie begrüssten ihren neuen Nachbarn und zeigten ihm, was er fressen durfte und was nicht. So auch, wo er sich am besten verstecken konnte. Vor einigen Bewohnern des Waldes musste er sich nämlich vorsehen. Den grossen Eulen, den Frettchen und Mardern – und natürlich vor dem schlauen Fuchs.

Der rotfellige Jäger hatte seinen Bau unter einem umgestürzten Baum. Gar nicht weit entfernt von der grossen Wiese, wo Samuel Langohr aufgewachsen war. Samuel merkte schnell, dass der Fuchs nicht nur Hasen verspeiste. Er hatte es auf die meisten Tiere abgesehen, die kleiner waren als er selber. Mäuse, Vögel und Insekten. Reineke war ein Allesfresser. Er frass sogar Wurzeln, wenn sich nichts anderes finden liess. Aber am liebsten frass der Fuchs etwas, das im Wald gar nicht heimisch war, und zwar köstliches Hühnerfleisch.