SAP Agenturgeschäft (LO-AB) - Simone Bär - E-Book

SAP Agenturgeschäft (LO-AB) E-Book

Simone Bär

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Beschreibung

Die kompakte, aber vielseitige SAP-Komponente Agenturgeschäft (LO-AB) ist – ganz zu Unrecht – relativ unbekannt. Dabei lassen sich mit ihr vielfältige Prozesse im Bereich Zentralregulierung und Fakturierung abbilden. Zudem eignet sich das Agenturgeschäft für die Abwicklung von Bonus- und Provisionsmodellen sowie Gutscheinprozessen oder kann als Rechnungsschreibungstool zum Einsatz kommen. Dieser handliche Leitfaden führt Sie anhand von Beispielen und Screenshots detailliert durch die verschiedenen Funktionen. Außerdem lernen Sie Zusammenhänge zwischen den Modulen SD, MM, LO-AB, FI und CO besser kennen. Neben der Darstellung der Grundfunktionalitäten der Komponente werden die übergreifenden Prozesse anschaulich demonstriert. Der Inhalt und die dargestellten Beispiele im Buch basieren auf dem Releasestand SAP ERP 6.0. mit EHP6.


  • Das leistet die Business Function „Agenturgeschäft“
  • Aufbau auf den vorhandenen Organisations- und Stammdaten
  • Integrierte Abbildung von Zentralregulierung, Provisionen, Boni
  • Praxisbeispiele für verschiedenste Anwendungsfälle

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

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Seitenzahl: 80

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Simone Bär

SAP® Agenturgeschäft (LO-AB): Zentralregulierung, Bonus und Provision

ISBN:978-3-945170-18-2 (ePUB) 978-3-945170-17-5 (Kindle)Lektorat:Anja AchillesKorrektorat:Christine WeberCoverdesign:Philip Esch, Martin MunzelCoverfoto:iStockphoto # 37138702 © greyjSatz & Layout:Johann-Christian Hanke

Alle Rechte vorbehalten

1. Aufl. 2014, Gleichen

© Espresso Tutorials GmbH

URL:www.espresso-tutorials.com

Das vorliegende Werk ist in allen seinen Teilen urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte vorbehalten, insbesondere das Recht der Übersetzung, des Vortrags, der Reproduktion und der Vervielfältigung. Espresso Tutorials GmbH, Bahnhofstrasse 2, 37130 Gleichen, Deutschland.

Ungeachtet der Sorgfalt, die auf die Erstellung von Text und Abbildungen verwendet wurde, können weder der Verlag noch Autoren oder Herausgeber für mögliche Fehler und deren Folgen eine juristische Verantwortung oder Haftung übernehmen.

Feedback: Wir freuen uns über Fragen und Anmerkungen jeglicher Art. Bitte senden Sie diese an: [email protected].

Inhaltsverzeichnis

Cover
Titelseite
Copyright / Impressum
Einleitung
1 Allgemeine Informationen zum SAP Agenturgeschäft
1.1 Geschichte des Agenturgeschäfts
1.2 Technische Voraussetzungen
1.3 Integration
2 Funktionalitäten
2.1 Belegtypen und Buchungssystematik
2.2 Preisfindung
2.3 Überleitung in die Buchhaltung
2.4 Kontenfindung
2.5 Nachrichten
3 Standard Reporting
4 Praxisbeispiele
4.1 Zentralregulierung
4.2 Provisionsabrechnung
4.3 WKZ-Abrechnung
4.4 Gutscheinabwicklung
4.5 Rechnungsschreibung
4.6 Fazit
5 Einsatz weiterer SAP-Komponenten
5.1 Geschäftspartner
5.2 Kontraktbezogene Vergütungsabrechnung
6 Entwicklungsumfeld
6.1 Eingangsschnittstelle
6.2 Nachrichten
6.3 Formulare
6.4 BAdIs
6.5 Workflow
6.6 Formeln und Bedingungen
6.7 Individuelle Reports
7 Schlusswort
A Die Autorin
B Disclaimer

Einleitung

Wenn ich zu einem ersten Termin bei einem neuen Kunden komme oder von anderen SAP-Beratern gefragt werde, in welchem SAP-Modul ich tätig bin, ist die erste Frage meist: »Was ist das denn genau, das Agenturgeschäft?«.

Vollkommen zu Unrecht ist die SAP-Komponente Agenturgeschäft (LO-AB) – in letzter Zeit auch unter dem Begriff »Financial Settlement« zu finden – eher unbekannt, und man stößt erfahrungsgemäß nur bei der gezielten Suche nach SAP-Funktionalitäten im Zusammenhang mit Zentralregulierung, Inkasso, Bonus-/Provisionsabrechnung und ähnlichen Themen darauf. Die Bezeichnung »Agenturgeschäft« ist zudem nicht besonders geeignet, den Zweck und die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten dieser Komponente auf Anhieb zu erkennen.

Aus diesen Gründen leiste ich meist erst einmal Aufklärungsarbeit, und aus dieser Situation heraus ist die Idee für das vorliegende Buch entstanden: zu beschreiben, was das (SAP-)Agenturgeschäft konkret ist, wie es grundsätzlich funktioniert und für welch breites Spektrum an Prozessen es eingesetzt werden kann.

Im ersten Teil werde ich Ihnen einige grundlegende Funktionalitäten dieser Komponente erklären und anhand von ausgewählten Praxisbeispielen aufzeigen, wie variantenreich die einzelnen Funktionalitäten eingesetzt werden können. Dabei erhebt dieses Buch keinen Anspruch auf Vollständigkeit, da sich das SAP Agenturgeschäft, wenn man die grundlegenden Funktionen kennt und diese kreativ kombiniert, als wahrer »Tausendsassa« erweist. Ich selbst stoße bei meiner Arbeit regelmäßig auf neue Szenarien, für deren systemseitige Abbildung sich das Agenturgeschäft ebenfalls eignet.

Somit richtet sich dieses Buch in erster Linie an SAP-Anwender aus den Fachbereichen Finanzwesen und Controlling, aber auch an Mitarbeiter aus dem IT-Bereich, die verstehen möchten, welches die Kernfunktionalitäten des SAP Agenturgeschäfts sind, um beurteilen zu können, ob der Einsatz dieser Komponente eventuell für die Abbildung ihrer Geschäftsprozesse sinnvoll sein könnte. Hierbei werde ich nicht im Detail auf das Customizing (Einstellung der Prozesse im System) eingehen, da dies nicht im Fokus des Buches steht.

Abschließend noch ein Wort zur Technik: Die in diesem Buch gezeigten Abbildungen basieren auf einem SAP-System ECC 6.0 mit EHP6.

Im Text verwenden wir Kästen, um wichtige Informationen besonders hervorzuheben. Jeder Kasten ist zusätzlich mit einem Piktogramm versehen, der diesen genauer klassifiziert:

Hinweise

Hinweise bieten praktische Tipps zum Umgang mit dem jeweiligen Thema.  

Beispiele

Beispiele dienen dazu, ein Thema besser zu illustrieren.  

Warnungen

Warnungen weisen auf mögliche Fehlerquellen oder Stolpersteine im Zusammenhang mit einem Thema hin.

Zum Abschluss des Vorwortes noch ein Hinweis zum Copyright: Sämtliche in diesem Buch abgedruckten Screenshots unterliegen dem Copyright der SAP SE. Alle Rechte an den Screenshots liegen bei der SAP SE. Der Einfachheit halber haben wir im Rest des Buches darauf verzichtet, darauf unter jedem Screenshot gesondert hinzuweisen.

1   Allgemeine Informationen zum SAP Agenturgeschäft

Bevor wir uns einige Funktionalitäten des Agenturgeschäfts im Detail ansehen, möchte ich zunächst ein paar allgemeine Informationen zur Herkunft dieser Anwendung und zu den technischen Voraussetzungen geben.

1.1   Geschichte des Agenturgeschäfts

Eine Grundversion des Agenturgeschäfts war bereits im Jahr 2000 im SAP-Release 4.6c verfügbar. Im Jahr 2010 gab es weltweit ca. 150 Großkunden, die das Agenturgeschäft im Einsatz hatten. Die Komponente wird auch heute noch beständig weiterentwickelt.

1.2   Technische Voraussetzungen

Überraschende Erkenntnis

SAP Agenturgeschäft ist eine Komponente innerhalb des SAP-Standards und wird über sogenannte Business Functions aktiviert. Haben Sie beispielsweise das Finanzwesen und/oder Logistikkomponenten bereits im Einsatz, so ist auch das Agenturgeschäft automatisch vorhanden, es ist nur noch nicht aktiv und daher »unsichtbar«.

Nach Aktivierung der Business Functions sehen Sie die Komponente Agenturgeschäft innerhalb der Logistikanwendungen in Ihrem SAP-Menü, siehe Abbildung 1.1. Wählen Sie hierzu im SAP Referenz IMG den Pfad SAP Customizing Einführungsleitfaden • Business functions aktivieren oder die Transaktion SFW5.

Abbildung 1.1: Das Agenturgeschäft im SAP-Menü

Weiterentwicklungen zu SAP Agenturgeschäft laufen im SAP-Releasezyklus und werden mit den Enhancement Packages ausgeliefert.

Wenn Sie diese Komponente einsetzen wollen, wird die Nutzung des Releases ECC 6.0 mit dem neuesten Enhancement Package für folgende Softwarekomponenten empfohlen:

SAP_APPL,

SAP_BASIS,

EA-RETAIL,

EA-GLTRADE (bei Nutzung von Konditionskontrakten).

1.3   Integration

SAP Agenturgeschäft ist eine dem Finanzwesen vorgelagerte Logistikkomponente. Es erfordert keine eigenen Organisationseinheiten, sondern bedient sich der Organisationseinheiten der Rechnungswesen- und Logistikkomponenten, also der Buchungskreise, Einkaufs- und Verkaufsorganisationen. Es greift zudem auf die Stammdaten dieser Komponenten zu, welche, sofern ein SAP-System im Einsatz ist, in der Regel bereits vorhanden sind. Konkret handelt es sich hierbei um Materialstammsätze, Debitoren, Kreditoren und Sachkonten (siehe Abbildung 1.2). Innerhalb des Agenturgeschäfts werden, vereinfacht ausgedrückt, Belege angelegt, die ihrerseits zu definierten Zeitpunkten Belege im Rechnungswesen erzeugen. Je nach Prozess können diese Agenturgeschäftsbelege entweder direkt Buchungen in der Finanzbuchhaltung auslösen, oder sie fließen in Folgebelege innerhalb des Agenturgeschäfts ein, die ihrerseits wieder Buchungen in der Finanzbuchhaltung auslösen. Konkrete Prozessbeispiele hierzu werde ich im Kapitel 4 ausführlich beschreiben. Wem die Logistikkomponenten in SAP bekannt sind, der wird im Agenturgeschäft vieles wiedererkennen, so z.B. die Konditionstechnik und Kontenfindung, aber auch die Funktionen der Text- und Nachrichtenfindung.

Abbildung 1.2: Vereinfachte Darstellung – Integration

2   Funktionalitäten

Das Agenturgeschäft kommt zum Einsatz, wenn Sie Prozesse im Bereich Zentralregulierung/Fakturierung abbilden möchten, aber beispielsweise auch für die Berechnung und Abrechnung von Boni und Provisionen oder als Rechnungsschreibungstool. Auf den ersten Blick stehen hinter diesen Anwendungen sehr unterschiedliche Anforderungen. Die eingesetzten SAP-Funktionalitäten zur Abbildung der Prozesse sind allerdings weitgehend dieselben, nur werden sie unterschiedlich kombiniert. Bevor ich Ihnen im Kapitel 4 anhand einiger Praxisbeispiele die jeweils eingesetzten Komponenten des Agenturgeschäfts vorstelle, erläutere ich in diesem Kapitel dessen grundlegende Einzelfunktionen, quasi die Bausteine des Agenturgeschäfts.

2.1   Belegtypen und Buchungssystematik

Ich gehe hier nur auf die gängigsten Belegtypen des Agenturgeschäfts ein. Weitere Belegtypen sind im SAP-Standard vorhanden und können ebenso zum Einsatz kommen, sofern ein konkreter Geschäftsprozess dies erfordert.

2.1.1   Die Regulierungsanforderung

Mithilfe der Regulierungsanforderung werden Belege für einen Rechnungssteller (Kreditor, Lieferant) und einen Rechnungsempfänger (Debitor, Kunde) ohne Bezug zu vorgelagerten Einkaufsvorgängen erfasst. Für die Erfassung des Belegs müssen keine Vorgängerbelege im System vorhanden sein. Abbildung 2.1 zeigt ein Szenario, das nur Regulierungsanforderungen beinhaltet. Diese lösen Folgebelege in der Finanzbuchhaltung aus.

Abbildung 2.1: Belegfluss mit Regulierungsanforderung

Je nach Prozess und zugehörigem Customizing (= Einstellungen im SAP-System, Konfiguration der einzelnen Prozesse), können Regulierungsanforderungen unter Angabe folgender Partner erfasst werden:

Rechnungssteller und Rechnungsempfänger,

Rechnungssteller,

Rechnungsempfänger,

ohne Rechnungssteller oder Rechnungsempfänger.

Im nachfolgenden Beispiel (siehe Abbildung 2.2) handelt es sich um eine Regulierungsanforderung mit Rechnungssteller und Rechnungsempfänger. Diese Art der Erfassung wird z.B. häufig bei Zentralregulierungsprozessen – vereinfacht ausgedrückt, wickelt ein Zentralregulierer Geschäfte zwischen Dritten ab – angewendet. Zur Anlage einer Regulierungsanforderung wählen Sie im Menü den Pfad Logistik • Agenturgeschäft • Regulierung • Regulierungsanforderung • anlegen oder Transaktion WZR1.

Abbildung 2.2: Übersichtsbild Regulierungsbeleg

Die Regulierungsart steuert z.B., welche Partner im Beleg zu erfassen sind, welche Status ein Beleg vor seiner Überleitung in die Finanzbuchhaltung durchlaufen kann oder muss, und wie die Buchung in der Finanzbuchhaltung erfolgt. Wenn Sie eine Regulierungsanforderung erfassen wollen, müssen Sie zuerst eine Regulierungsart auswählen.

Die Fakturaart steuert unter anderem die Preisfindung, die Kontenfindung, ob es sich um eine Rechnung oder Gutschrift handelt und in welchem Nummernkreis der Beleg angelegt wird.

Beim Rechnungssteller handelt es sich um einen Kreditor, der in der Komponente Finanzwesen angelegt ist.

Beim Rechnungsempfänger handelt es sich um einen Debitor, der in der Komponente Finanzwesen angelegt ist.

Der Buchungsstatus zeigt an, ob ein Beleg bereits in die Finanzbuchhaltung übergeleitet wurde, oder ob er storniert bzw. auf »erledigt« gesetzt wurde.

Eine Material-bezogene Erfassung der Rechnungspositionen ist möglich.

Die Regulierungsanforderungen enthalten Kopf- und Positionsdaten. Die Kopfdaten sind für den gesamten Beleg gültig, die Positionsdaten beziehen sich nur auf die jeweilige Position des Belegs. Nachfolgend werfen wir einen Blick auf die wichtigsten Kopf- und Positionsdetails.

Kopfdetails

Auf dem Reiter Buchhaltung, siehe Abbildung 2.3, finden Sie weitere Eingabeoptionen beziehungsweise die Möglichkeit, automatisch abgeleitete Daten zu überschreiben, z.B. den Regulierungsgrund oder den zu verwendenden Währungskurs:

Abbildung 2.3: Kopfdetail Buchhaltungsdaten

Auf dem Reiter Lieferant, siehe Abbildung 2.4, können Sie beispielsweise einen Zahlweg oder einen Abweichenden Kreditor erfassen:

Abbildung 2.4: Kopfdetail Lieferantendaten

Auch auf dem Reiter Kunde, siehe Abbildung 2.5, können Sie einen Zahlweg und Zahlungsbedingungen erfassen:

Abbildung 2.5: Kopfdetail Kundendaten

Auf dem Reiter Status, siehe Abbildung 2.6, sehen Sie, welchen APPLIKATIONSSTATUS ein Beleg der betreffenden Fakturaart durchlaufen kann, und in welchem er sich aktuell befindet. Der Status steuert, ob ein Folgebeleg zur Regulierungsanforderung erzeugt werden kann, z.B. ein Beleg in der Finanzbuchhaltung oder ein Folgebeleg innerhalb des Agenturgeschäfts. Hier können Sie auch manuell einen Status zuweisen. Auf die Applikationsstatus werde ich noch im Abschnitt Statusverwaltung näher eingehen.

Abbildung 2.6: Kopfdetail Statusverwaltung

Auf dem Reiter Administration