SAP-Schnelleinstieg: ABAP-Entwicklung in Eclipse - 2., erweiterte Auflage - Christopher Lordieck - E-Book

SAP-Schnelleinstieg: ABAP-Entwicklung in Eclipse - 2., erweiterte Auflage E-Book

Christopher Lordieck

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Beschreibung

Dieses Buch richtet sich an ABAP-Entwickler, die aus der klassischen SE80 in die neue Entwicklungsumgebung Eclipse wechseln. Die Autoren begleiten »Gleichgesinnte«, die sich eigentlich in DDIC, Function Builder und Workbench gut eingerichtet haben, auf ihrer Reise in die neue SAP- Welt von ABAP in Eclipse. Nach einer Einführung in die Besonderheiten von Eclipse beschreiben sie den Umstieg Schritt für Schritt aus der Sicht eines ABAP-Developers. Hier lernen Sie unter anderem den Umgang mit Debugger, Quick Fixes sowie die Vorteile des Eclipse-Refactorings genauer kennen. Sie erfahren, wie Sie Entwicklungsobjekte mithilfe von ABAP Doc und Knowledge Transfer Documents dokumentieren. Themati- siert werden ferner die Definition von CDS-Views, das Programm-Profiling und der Einsatz von ABAP Test Cockpit und ABAP Unit Test in Eclipse.

Profitieren Sie von kenntnisreichen, praxisnahen Beschreibungen der zentralen neuen Funktionen und erfahren Sie, wie diese zur Erleichterung Ihrer täglichen Arbeit beitragen können. Der Schnelleinstieg eignet sich für neugierige Entwickler aller Erfahrungsstufen, die ihre bisher so vertrau- ten ABAP-Funktionen in Eclipse wiederfinden und noch ein wenig von den weiteren Vorteilen dieser Umgebung überzeugt werden wollen.

  • Eclipse einrichten und erste Entwicklungsobjekte anlegen
  • Auto-Vervollständigung, Quick Fixes, Refactoring
  • Neu: Core Data Services in Eclipse, ABAP Doc, Knowledge Transfer Documents
  • Optisch verwandelt: Debugger, ABAP Test Cockpit, ABAP Unit Test in Eclipse


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Christoph LordieckManfred Sprenger

SAP®-Schnelleinstieg: ABAP-Entwicklung in Eclipse

2., erweiterte Auflage

Christoph Lordieck / Manfred SprengerSAP®-Schnelleinstieg: ABAP-Entwicklung in Eclipse – 2., erweiterte Auflage

ISBN:978-3-960122-77-7 (E-Book)

Lektorat:Anja Achilles, Johann-Christian Hanke

Korrektorat:Team W65

Coverdesign:Philip Esch

Coverfoto:© iStockphoto.com | solarseven No. 1204180003

Satz & Layout:Johann-Christian Hanke

 

2. Aufl. 2024

© Espresso Tutorials GmbH, Gleichen 2024

URL: www.espresso-tutorials.de

Papier ist FSC-zertifiziert (holzfrei, chlorfrei und säurefrei sowie alterungsbeständig nach ANSI 3948 und ISO 9706).

Das vorliegende Werk ist in allen seinen Teilen urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte vorbehalten, insbesondere das Recht der Übersetzung, des Vortrags, der Reproduktion und der Vervielfältigung. Espresso Tutorials GmbH, Bahnhofstr. 2, 37130 Gleichen, Deutschland.

Ungeachtet der Sorgfalt, die auf die Erstellung von Text und Abbildungen verwendet wurde, können weder der Verlag noch Autoren oder Herausgeber für mögliche Fehler und deren Folgen eine juristische Verantwortung oder Haftung übernehmen.

Feedback:Wir freuen uns über Fragen und Anmerkungen jeglicher Art. Bitte senden Sie diese an: [email protected].

Inhaltsverzeichnis

Cover
Titelseite
Copyright/Impressum
Vorwort
1 Einführung in Eclipse
1.1 Motivation der SAP für Eclipse
1.2 Vorteile von ABAP-Entwicklung in Eclipse
1.3 Wichtige Begriffe in Eclipse
1.4 Allgemeine Hinweise
2 Eclipse einrichten
2.1 Eclipse und Plugins installieren
2.2 ABAP-Projekt einrichten
2.3 Oberfläche der ABAP-Perspektive
3 Arbeiten mit Entwicklungsobjekten
3.1 Entwicklungsobjekt anlegen
3.2 Ein Paket anlegen
3.3 Ein Programm anlegen
3.4 Einen Funktionsbaustein anlegen
3.5 Definition von DDIC-Objekten
4 Hilfsmittel und nützliche Funktionen
4.1 Öffnen eines vorhandenen Entwicklungsobjekts
4.2 Code-Vervollständigung
4.3 Code-Vorlagen
4.4 Syntaxprüfung
4.5 Navigation
4.6 Funktionen im Kontextmenü
4.7 Versionshistorie
4.8 Lesezeichen
4.9 Transporte
4.10 ADT-Links
4.11 Aufgaben
4.12 Systemmeldungen abonnieren
5 ABAP Objects in Eclipse ADT
5.1 Definition einer lokalen Klasse in Eclipse/ Verwendung von Quick-Assist
5.2 Definition globaler Klassen
5.3 Refactoring
5.4 Vererbungsbeziehung
5.5 Interfaces definieren
5.6 Ausnahmeklassen
5.7 AMDP-Klassen
6 Debugger
6.1 Debugger starten
6.2 Breakpoints
6.3 Oberfläche der Debugger-Perspektive
6.4 Debugger konfigurieren
6.5 Logpoint
7 ABAP Core Data Services in Eclipse
7.1 Grundbegriffe der ABAP Core Data Services
7.2 Data Definition anlegen
7.3 Zugriff auf CDS View
7.4 OData-Services und Service-Bindung
8 Dokumentation von Entwicklungsobjekten
8.1 ABAP Doc
8.2 Knowledge Transfer Documents
8.3 Auflistung nicht dokumentierter Entwicklungsobjekte
9 Programm-Profiling
9.1 Profiling konfigurieren und starten
9.2 Profiling auswerten
10 Programmtest in Eclipse
10.1 ABAP Test Cockpit
10.2 ABAP Unit Test
11 Tastenkombinationen
11.1 Bearbeitung
11.2 Navigation und Suche
A Die Autoren
B Disclaimer

Willkommen bei Espresso Tutorials!

Unser Ziel ist es, SAP-Wissen wie einen Espresso zu servieren: Auf das Wesentliche verdichtete Informationen anstelle langatmiger Kompendien – für ein effektives Lernen an konkreten Fallbeispielen. Viele unserer Bücher enthalten zusätzlich Videos, mit denen Sie Schritt für Schritt die vermittelten Inhalte nachvollziehen können. Besuchen Sie unseren YouTube-Kanal mit einer umfangreichen Auswahl frei zugänglicher Videos: https://www.youtube.com/user/EspressoTutorials.

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http://www.fico-forum.de.

Eine Auswahl weiterer Bücher von Espresso Tutorials:

Johannes Gerbershagen:

Praxishandbuch SAP

®

Gateway

Dr. Boris Rubarth:

Schnelleinstieg in SAP ABAP

®

– 2., erweiterte Auflage

Ulrich Bähr, Axel Treusch:

Praxisbuch SAP

®

Interactive Forms und Adobe LiveCycle Designer – 2., erweiterte Auflage

Thomas Stutenbäumer:

SAP

®

Praxishandbuch ABAP Teil 1 – Konzeption, Entwicklung, ­Debugging – 2., erweiterte Auflage

Thomas Stutenbäumer:

SAP

®

Praxishandbuch ABAP

®

Teil 2 – Performance, Erweiterungen, Transportwesen – 2., erweiterte Auflage

Johannes Gerbershagen:

Praxishandbuch SAP

®

CAP – Cloud Application Programming Model

Vorwort

Seit einiger Zeit steht nun fest, dass seitens der SAP keine Weiterentwicklung der von ABAP-Entwicklern bisher genutzten »ABAP Workbench« in der SAP GUI mehr zu erwarten ist. Mehrfach hat Thomas Fiedler als Verantwortlicher für die neu erschlossene Entwicklungsumgebung Eclipse IDE betont, dass es keine weiteren Funktionen und Verbesserungen für das alteingesessene Programmierwerkzeug der SE80 geben wird. Alle zukünftigen Anstrengungen werden in die Verbesserung der Möglichkeiten der Eclipse IDE fließen, die auch strategisch für die Entwicklung auf Basis von SAP HANA vorgesehen ist.

In diesem Buch richten wir uns daher an Gleichgesinnte – ABAP-Entwickler, die wie wir schon in der »alten Welt« zwischen dem Data Dictionary (DDIC), dem Function Builder und der ABAP Workbench gependelt sind und sich jetzt auf eine Reise ins Ungewisse begeben. Wagen Sie den Sprung heraus aus der bekannten Workbench, in der jedes Tastenkürzel sitzt, und hinein in eine neue Welt, die erst mal einiges an Umstellung mit sich bringt, aber auch hilfreiche Funktionen zur Erleichterung der täglichen Arbeit bereitstellt.

Wir möchten Sie Schritt für Schritt an ABAP in Eclipse heranführen: Beginnend in Kapitel 1 mit ein paar grundlegenden Erläuterungen dieses strategischen Schritts der SAP, widmen wir uns in Kapitel 2 der ersten Hürde, nämlich dem Einrichten der neuen Entwicklungsumgebung. Bis zum Ende von Kapitel 3 geht es darum, Sie zu befähigen, in der ungewohnten Umgebung zu arbeiten und die notwendigsten Schritte wie das Anlegen von Objekten, das Aktivieren und die Navigation zu meistern.

In Kapitel 4 kommen dann diejenigen Funktionen hinzu, die Ihnen als Entwickler bei Ihrer täglichen Arbeit unterstützend zur Seite stehen – allen voran die Auto-Vervollständigung und die Nutzung von Quick Fixes. Auch Eclipse-eigene und damit dem versierten ABAP-Entwickler bisher unbekannte Funktionen werden ausführlich erläutert, wie z.B. die lokale Überarbeitungshistorie und der einfache Quelltext-Vergleich.

Im Kapitel 5 erläutern wir ausführlich die Vorteile der objektorientierten Entwicklung in Eclipse, insbesondere die Nutzung von Quick Fixes zur schnelleren Entwicklung von Klassen und Interfaces.

In Kapitel 6 steht der wichtige Debugger im Fokus, um auch hier die nötige Sicherheit bei der Analyse Ihrer Anwendungen zu schaffen und damit Ihre Entwicklungskompetenz abzurunden.

Kapitel 7 zeigt Ihnen, wie Sie Eclipse nutzen können, um Core Data Service Views, Service-Definitionen und Service Bindings anlegen zu können.

Die Dokumentation von Entwicklungsobjekten mittels ABAP Doc und Knowledge Transfer Document wird in Kapitel 8 besprochen. In den Kapiteln 9 und 10 erfahren Sie, wie Sie das Profiling zur Performance-Analyse nutzen können und welche Möglichkeiten es gibt, Coding auf Fehler zu testen.

Wir selbst haben vor einiger Zeit diesen Wechsel von der Entwicklung in der SAP GUI hin zur Entwicklung in Eclipse vollzogen und uns mühsam in viele kleine und manchmal auch versteckte Funktionen eingearbeitet. Mit diesem Buch möchten wir Ihnen diese lange Umstellung ersparen und in einem kompakten Aufbau alle wesentlichen Aspekte übersichtlich erläutern. Dabei erheben wir keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Eclipse mit der ABAP-spezifischen Erweiterung ist ein sehr umfangreiches und mächtiges Werkzeug. Unser Ziel ist, dass Sie am Ende einen guten Überblick über alles Notwendige für einen direkten Start in Eclipse haben werden.

Dieses Buch bezieht sich ausschließlich auf den reinen ABAP-Entwicklungsanteil. Andere Technologien wie BOPF, Web Dynpro for ABAP usw. werden nicht näher betrachtet, sind jedoch auch über Erweiterungen in Eclipse integrierbar. Sie werden feststellen, dass Sie sich nach einer Einfindungsphase in die Entwicklung mit Eclipse bestens zurechtfinden werden. Sobald dieser Grundstein gelegt ist, können Sie die vorhandenen Menüs erforschen und sich alle über ABAP hinaus bereitgestellten Funktionalitäten ohne Weiteres selbst erschließen.

Quellcode-Beispiele

Dieses Buch enthält viele Quellcode-Beispiele. Um die Lesbarkeit in Ihrem E-Book-Lesegerät zu verbessern und den Zeilenumbruch korrekt darzustellen, empfehlen wir, den Quellcode im Querformat zu betrachten oder die Schriftgröße kleiner zu zoomen.

In den Text sind Kästen eingefügt, um wichtige Informationen besonders hervorzuheben. Jeder Kasten ist zusätzlich mit einem Piktogramm versehen, das diesen genauer klassifiziert:

Hinweis

Hinweise bieten praktische Tipps zum Umgang mit dem jeweiligen Thema.

Beispiel

Beispiele dienen dazu, ein Thema besser zu illustrieren.

Achtung

Warnungen weisen auf mögliche Fehlerquellen oder Stolpersteine im Zusammenhang mit einem Thema hin.

Die Form der Anrede

Um den Lesefluss nicht zu beeinträchtigen, verwenden wir im vorliegenden Buch bei personenbezogenen Substantiven und Pronomen zwar nur die gewohnte männliche Sprachform, meinen aber gleichermaßen Personen weiblichen und diversen Geschlechts.

Hinweis zum Urheberrecht

Zum Abschluss des Vorwortes noch ein Hinweis zum Urheberrecht: Sämtliche in diesem Buch abgedruckten Screenshots unterliegen dem Copyright der SAP SE. Alle Rechte an den Screenshots hält die SAP SE. Der Einfachheit halber haben wir im Rest des Buchs darauf verzichtet, dies unter jedem Screenshot gesondert auszuweisen.

1   Einführung in Eclipse

Trotz bestehender Entwicklungsumgebungen für die verschiedenen genutzten Technologien hat sich die SAP dazu entschlossen, in eine weitere Entwicklungsplattform zu investieren – die Eclipse IDE.

IDE steht für integrated development environment, zu Deutsch: »integrierte Entwicklungsumgebung«. Das bedeutet, dass diese Plattform im Optimalfall alle für die Entwicklungstätigkeit notwendigen Bestandteile in sich vereint, sodass keine weiteren Anwendungen oder Hilfsmittel wie etwa ein Texteditor, ein Debugger oder auch eine Versionsverwaltung der Quelldateien benötigt werden.

Warum die SAP sich zu diesem Schritt entschieden hat und welche konkreten Vorteile Eclipse für einen ABAP-Entwickler bereithält, erfahren Sie in den folgenden zwei Abschnitten. Anschließend geben wir Ihnen einen Überblick über wichtige Komponenten der Entwicklungsumgebung Eclipse, die Ihnen im weiteren Verlauf des Buchs immer wieder begegnen werden.

1.1   Motivation der SAP für Eclipse

Für alle von der SAP bereitgestellten oder verwendeten Technologien existieren bereits die notwendigen Bordmittel oder zusätzlichen Anwendungen, um diese nutzen bzw. mit ihnen entwickeln zu können. Für ABAP-Entwickler ist das klassischerweise die ABAP Workbench, auch bekannt als »SE80«. Für SAP Interactive Forms by Adobe (SIFbA/AIF) steht der Adobe LiveCycle Designer und für die Entwicklung von Java-Komponenten das SAP NetWeaver Development Studio (NWDS) zur Verfügung.

Doch mit jeder neu hinzukommenden Technologie vergrößert sich das Arsenal der mit ihr verbundenen, in der Regel gleichzeitig auch unumgänglichen Anwendungen und Hilfsmittel, um sie überhaupt nutzen zu können. Im Zuge der Entwicklung von SAP HANA, der SAP-eigenen In-Memory-Datenbank, ist erstmals ein strategisches Umdenken in diesem Bereich erkennbar. Es wurde das Ziel ins Auge gefasst, sich auf eine Entwicklungsumgebung festzulegen, die für möglichst viele verfügbare Technologien genutzt und ständig erweitert werden kann. Um das zu ermöglichen, ging die Überlegung in Richtung einer Desktop-basierten Anwendung – diese schafft eine Unabhängigkeit vom dahinterliegenden System, auf dem entwickelt wird, und bietet gleichzeitig die notwendige Flexibilität für Erweiterungen und Anpassungen an die spezifischen Anforderungen der jeweiligen Technologie.

Mit dem SAP NetWeaver Development Studio hat die SAP schon in der Vergangenheit eine Desktop-basierte Anwendung für die Java-Entwicklung auf Basis von Eclipse bereitgestellt. Das SAP NWDS kommt jedoch mit einem vorinstallierten Software-Paket daher, das ausschließlich auf spezifische Bedürfnisse von Java und Web Dynpro for Java (WD4J) ausgelegt ist.

Um mehr Flexibilität zu erreichen, ohne eine weitere SAP-eigene Plattform zu schaffen, sondern möglichst nah an bereits etablierte Entwicklungsumgebungen aufzusetzen, fiel die Entscheidung auf die Eclipse IDE. Diese wurde 2001 von IBM vorgestellt und ursprünglich für die Entwicklung von Java und C/C++ bereitgestellt. Sie ist unter der Eclipse Public License (EPL), einer Open-Source-Lizenz, veröffentlicht und damit kostenfrei verfügbar. Sie kann durch eigene Softwarekomponenten, sogenannte Plugins, erweitert werden. Diese können über den Eclipse Marketplace oder über externe Bereitstellungswebseiten verfügbar gemacht und ganz nach dem eigenen Bedarf installiert werden.

Genau diese Möglichkeit hat die SAP genutzt und eigene Eclipse-Plugins entwickelt, die ständig erweitert und verbessert werden. Zur Standard-Installation von Eclipse können über die in Kapitel 2 beschriebenen Schritte die folgenden Plugins installiert werden:

ABAP Development Tools for SAP NetWeaver

, nachfolgend mit

ADT

abgekürzt,

Modeling Tools for SAP BW powered by SAP HANA für die Business-Warehouse-Entwicklung,

SAP HANA Cloud Platform Tools für die Arbeit auf der SAP HANA Cloud-Plattform,

SAP Mobile Platform Tools für die Gateway-Entwicklung,

SAP HANA Tools für die SAP HANA-Entwicklung,

SAP HANA Cloud Integration Tools für die Prozess-Integration in SAP HANA,

SAP Identity Management Configuration Lifecycle Tools,

SAP Mobile Tools für hybride Web-Apps,

UI Development Toolkit for HTML5 für die SAP-UI5-Entwicklung.

Dieses Buch beschäftigt sich ausschließlich mit dem zuerst genannten Plugin, den ADT. Dieses liefert die wesentlichen, für die ABAP-Entwicklung benötigten Erweiterungen für Eclipse, inklusive zahlreicher Besonderheiten zur Erleichterung der täglichen Arbeit. Die Nutzung dieses Plugins ist in der SAP-NetWeaver-Lizenz enthalten – es fallen keine weiteren Kosten an.

Plugins in ständiger Entwicklung

Für die oben aufgeführten Plugins werden regelmäßig neue Versionen herausgegeben. Sie unterliegen einer ständigen Weiterentwicklung und liegen strategisch absolut im Fokus der SAP. Es ist daher sehr wahrscheinlich, dass schon jetzt neue Funktionen vorhanden sind und bestehende weiterentwickelt wurden, wodurch einige Bildschirm-Darstellungen in diesem Buch von der Darstellung Ihrer möglicherweise neueren Version abweichen können.

Nutzungsvoraussetzungen für Eclipse

Um überhaupt eine Verbindung von der externen Entwicklungsumgebung Eclipse zu Ihrem SAP-System herstellen und damit ABAP in Eclipse nutzen zu können, benötigt Ihr SAP-System mindestens das SAP-NetWeaver-7.31-SP4-Release. Für andere Plugins können andere, möglicherweise höhere Release-Stände Voraussetzung sein.

1.2   Vorteile von ABAP-Entwicklung in Eclipse

Vor dem Umstieg auf die neue Entwicklungsumgebung stellen Sie sich vermutlich – genau wie wir vor einiger Zeit – die natürlicherweise aufkommenden Fragen: Was sollte besser geeignet sein für die ABAP-Entwicklung als die gute alte Workbench? Warum sollte ich wechseln, wenn ich doch alle meine Transaktionen kenne? Welche Vorteile bietet mir die Eclipse IDE gegenüber bisher genutzten Transaktionen?

Wir bitten Sie, für einen kurzen Moment über die folgenden Fragen nachzudenken – und sich erst anschließend die Liste der möglichen Vorteile anzusehen:

1.   Wie oft wechseln Sie bei der ABAP-Entwicklung in der SAP GUI die Transaktion?

2.   Wie viele Modi haben Sie üblicherweise gleichzeitig geöffnet, auch über Systeme und Mandanten hinweg?

3.   Wie oft wechseln Sie in den falschen Modus und suchen anschließend den richtigen unter den vielen offenen Fenstern?

4.   Wie oft wollen Sie ein Programm debuggen und landen dann im alten Debugger mit der Meldung »Kein weiterer Modus verfügbar – Wechsel zu altem Debugger«?

5.   Wie oft öffnen Sie im Object Navigator der ABAP Workbench andere Objekte (Pakete, Klassen, Funktionsgruppen), um kurz etwas nachzusehen und anschließend den gleichen Weg wieder zurückzugehen?

6.   Wie oft springen Sie in einer Klasse zwischen der Methodenübersicht und deren Implementierung hin und her und haben dabei ständig den Zurück-Button im Zugriff?

7.   Wie oft prüfen Sie über den Verwendungsnachweis, ob eine Variable überhaupt noch genutzt wird?

8.   Wie oft legen Sie Methoden per Hand an, die Sie im Quelltext schon inklusive aller Parameter vorgesehen haben?

Wir könnten die Liste noch beliebig weiterführen.

Vermutlich denken Sie sich nun so etwas wie: »Das hat mich bisher noch nie gestört. Es funktioniert doch einwandfrei!« Das dachten wir auch. Doch wenn wir heute bei einem unserer Kunden keine Eclipse IDE einsetzen können und wir auf die uns seit jeher zur Verfügung stehenden Bordmittel zurückgreifen, fällt uns auf, wie sehr Eclipse die Arbeit in vielen dieser angemerkten Punkte erheblich vereinfacht. Ganz konkret bietet die Eclipse IDE einem ABAP-Entwickler die folgenden Vorteile:

Entwicklung auf allen Systemen (auch verschiedener Mandanten) in einer einzigen Oberfläche,

Entwicklung unterschiedlicher Technologien wie ABAP, ABAP OO oder BOPF ohne Wechsel der Entwicklungsplattform,

Anpassung vieler Einstellungen an die eigenen Bedürfnisse, wie das farbige Hervorheben von Schlüsselwörtern oder die Anordnung der Oberflächen-Elemente,

umfangreiche Such- und Navigationsmöglichkeiten,

eigene lokale Versionsverwaltung zusätzlich zur ABAP-Versionierung,

Einbindung weiterer Drittanbieter-Software möglich, wie z.B. Stylecheck, Projektmanagement-Tools etc.,

Öffnen beliebig vieler Entwicklungsobjekte über alle Systeme,

einfacher Zugriff auf alle Systeme ohne SAP GUI,

große Unterstützung bei der Sourcecode-Bearbeitung

und, falls Sie mal etwas nicht finden: die Möglichkeit, eine integrierte SAP-GUI-Session zu öffnen!

Auch diese Liste von Vorteilen ist noch sehr übersichtlich gehalten. Machen Sie sich in den nachfolgenden Abschnitten am besten selbst ein Bild davon, welche Möglichkeiten die ADT mit sich bringen und welche Vorteile Sie daraus im Vergleich zur bisherigen ABAP Workbench und weiteren notwendigen Transaktionen ziehen können.

1.3   Wichtige Begriffe in Eclipse

Für das bessere Verständnis der in den folgenden Abschnitten beschriebenen Vorgehensweisen und Funktionen möchten wir Ihnen vorab einige wiederkehrende Begriffe, Bezeichnungen und Elemente in der Eclipse IDE näherbringen. Sie können diese zunächst einfach zur Kenntnis nehmen oder aber die Installation von Eclipse gemäß Abschnitt 2.1 bereits vornehmen, um die hier beschriebenen Menüpunkte direkt in der Anwendung nachzuvollziehen.

Die Reihenfolge der Begriffserläuterungen mag Ihnen etwas willkürlich erscheinen. Sie ist so gewählt, dass immer nur ein Begriff pro Erklärung neu ist. Sollten andere Begriffe benötigt werden, wurden diese vorher bereits erläutert. Am Ende bringen wir jedoch alles in den richtigen Zusammenhang.

Projekt:

Ein Projekt bezeichnet in Eclipse klassischerweise eine Sammlung von Objekten, die thematisch zusammengehören, wie z.B. alle für eine Applikation benötigten Dateien und Quelltexte. Das für die ABAP-Entwicklung spezifische Projekt wird im

Abschnitt 2.2

näher erläutert.

Workspace:

Alle über Eclipse bearbeiteten Projekte und verwendeten Dateien werden auf dem PC des Anwenders lokal an einer Stelle gesammelt abgelegt. Dieser technische Speicherort wird Workspace genannt und von Eclipse beim Starten abgefragt.

Plugin:

Ein Plugin ist eine in sich abgeschlossene Komponente mit bestimmten Funktionalitäten, die in Eclipse eingebunden werden kann und damit die IDE um gewünschte Funktionen erweitert. Eclipse an sich besteht nur aus einem Programm, das Plugins laden kann. Alle anderen gebotenen oder zusätzlich möglichen Funktionen werden über Plugins bereitgestellt.

Plattform:

Die Plattform bezeichnet die »leere« Eclipse-Installation, zu der keine weiteren Plugins hinzugefügt wurden. Diese bietet neben dem genannten Laden der Plugins den Workspace und eine Benutzeroberfläche zur Bearbeitung der Projekte.

View:

Eine View bzw. Sicht ist ein Bereich der Benutzeroberfläche, in dem Informationen zu verschiedensten Objekten und Abläufen dargestellt werden. Ein Beispiel ist der

Package Explorer

, der wie der

Object Navigator

in der ABAP Workbench (

SE80

) die Objektstrukturen in einem Baum darstellt und dort eine Navigation zu bestimmten Elementen ermöglicht.

Perspektive:

Eine Perspektive fasst viele Views zu inhaltlich passenden Benutzeroberflächen zusammen. Der Benutzer kann die Anordnung der Views ändern oder auch verschiedene aus- und dafür andere einblenden.

Workbench:

Die Workbench bildet die Arbeitsoberfläche der Eclipse IDE. In ihr werden die Perspektiven/Views und die verschiedenen Editoren zur Bearbeitung von Quelltexten oder sonstigen Objekten dargestellt.

Bringen wir die aufgeführten Begriffe in einen kausalen Zusammenhang, so ergibt sich daraus folgende Beschreibung:

1.   Die Plattform Eclipse besteht aus einer

Workbench als grafische Oberfläche und

einem Workspace als technische Ablage der bearbeiteten Objekte.

2.   Die gewünschten Funktionen werden über Plugins bereitgestellt.

3.   In der Workbench wird

eine Perspektive dargestellt,

die aus verschiedenen Views bestehen kann.

4.   Jede Projektart ist einer Standard-Perspektive zugeordnet.

Damit keine Verwechslungsgefahr zwischen der SE80 und der Eclipse Workbench besteht, werden wir uns nachfolgend mit dem Begriff »Workbench« immer auf die ABAP Workbench beziehen.

1.4   Allgemeine Hinweise

Wie bereits am Ende von Abschnitt 1.1 erwähnt, befinden sich die ABAP Development Tools für Eclipse ständig in der Weiterentwicklung. Das bezieht sich nicht nur auf die ADT selbst. Auch neue SAP-NetWeaver-Releasestände stellen regelmäßig zusätzliche Funktionen in Eclipse bereit, die die Entwicklungsarbeit weiter vereinfachen.

Bitte behalten Sie das beim Durcharbeiten des Buchs im Hinterkopf: Durch unterschiedliche System- oder Installationsversionen kann es durchaus sein, dass

Abbildungen von Ihrer Installation abweichen,

Funktionen nicht zur Verfügung stehen,

andere oder zusätzliche Funktionen verfügbar sind,

Abläufe sich verändern.

Die nachfolgenden Inhalte sind auf Basis eines SAP-7.56-ABAP-Stacks (S/4HANA 2021) entstanden. Als Eclipse IDE wurde die Version »2023-06 Release (4.28.0)« verwendet, mit dem ADT-Plugin auf Version 2.64.2.

Eine Übersicht über verfügbare Funktionen auf verschiedenen SAP-NetWeaver-Release-Ständen finden Sie hier:

http://scn.sap.com/community/abap/eclipse/blog/2013/06/05/adt-feature-availability-matrix-for-as-abap-releases.

Die Seite wird bisher sehr aktuell gehalten, garantieren können wir deren Korrektheit aber natürlich nicht. Sie bekommen dort auf jeden Fall einen Eindruck, was Sie mit Ihrem System nutzen können und was nicht. Unsere persönliche Empfehlung: Ab Release SAP NetWeaver 7.40 lohnt sich die Nutzung der ADT noch deutlich mehr als auf älteren Release-Ständen. Nichtsdestotrotz bietet unserer Meinung nach auch vorher die Entwicklung in Eclipse einige Vorteile, die eine Umgewöhnung zu jeder Zeit sinnvoll machen. Falls Sie also noch überlegen, ob Sie überhaupt wechseln sollten – tun Sie es!

Auch die Eclipse IDE wird weiterentwickelt und es erscheinen regelmäßig neue und verbesserte Versionen. Welche Version zurzeit die richtige für Sie ist, entscheiden Sie am besten anhand der verfügbaren Erweiterungen (siehe Abschnitt 2.1).

Im folgenden Kapitel 2 werden wir Sie durch die Client-Installation von Eclipse führen. Jedoch gibt es auch ein paar Voraussetzungen auf der Server-Seite, damit der Zugriff über die ABAP Development Tools überhaupt gestattet wird. Diese sind nicht Teil des Buchs, da wir uns voll auf die Entwickler-Seite konzentrieren.

Backend-Konfiguration

Alle notwendigen Einstellungen für das ABAP Backend zur Nutzung der ADT finden Sie im Konfigurations-Leitfaden der SAP (auf Englisch): http://help.sap.com/download/netweaver/adt/SAP_ADT_Configuration_Guide_Backend_en.pdf.

2   Eclipse einrichten

Eclipse ist als eigenständige Open-Source-Entwicklungssoftware kostenlos verfügbar. Erfahren Sie in diesem Kapitel, welche Schritte notwendig sind, bevor Sie mit Eclipse in die eigene Entwicklungsarbeit einsteigen können.

In den folgenden Abschnitten stellen wir Ihnen im Detail die beiden erforderlichen Installationsschritte bis zur vollständig eingerichteten Eclipse-Software vor: Zuerst installieren wir eine Version von Eclipse auf dem lokalen Rechner und laden die benötigten Plugins herunter. Anschließend richten wir ein erstes ABAP-Projekt und eine Verbindung zu den SAP-Entwicklungssystemen ein. Am Ende des Kapitels sind Sie in der Lage, mit dieser Entwicklungsumgebung auf Ihre SAP-Systeme zuzugreifen und sich voll und ganz der Entwicklung in Eclipse zuzuwenden.

2.1   Eclipse und Plugins installieren

Für die Installation einer passenden Eclipse-Version und dazu kompatibler Plugins stellt die SAP auf der zentralen Internetseite https://tools.hana.ondemand.com/ alle benötigten Downloadlinks und eine Liste verfügbarer Features pro Eclipse-Release zur Verfügung.

In Abbildung 2.1 sehen Sie den Aufbau der Webseite. Zentral positioniert befindet sich eine Tabelle, in der alle für Eclipse vorhandenen Erweiterungen für verschiedene UI-Technologien aufgeführt sind. Dort ist angegeben, ob die Plugins für eine UI-Technologie eine bestimmte Version von Eclipse unterstützen oder nicht.

Abbildung 2.1: Zentrale Bereitstellung der Eclipse-Plugins seitens der SAP

Klicken Sie in der Tabelle unter der Überschrift SAP Development Tools auf den Link ABAP. Sie werden daraufhin auf die Webseite der ABAP Development Tools for Eclipse geleitet (Abbildung 2.2). Dort finden Sie neben den technischen Voraussetzungen, die Ihr Client für Eclipse erfüllen muss , eine Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Installation . Klicken Sie nun auf den unterstrichenen Link Eclipse IDE for Java Developers.

Abbildung 2.2: Voraussetzungen und Installations-Anleitung für ADT

Eclipse war ursprünglich eine für Java konzipierte Entwicklungsumgebung, die aber durch ihre offene Architektur und Plugins auf beliebige Programmieranforderungen angepasst werden kann. Laden Sie auf der folgenden Seite die für Sie passende Version der Eclipse IDE herunter (Abbildung 2.3). Beachten Sie, dass die aktuellen Eclipse-Installer bereits eine passende Java Runtime (JRE) enthalten .

Abbildung 2.3: Download Eclipse IDE

Eclipse wird (in der Windows-Version) in einer .exe-Datei bereitgestellt. Bevor Sie die Installation starten, sollten Sie einen Zielordner für die Installation anlegen, z.B. »eclipse_2023_06«. Grundsätzlich haben Sie die Möglichkeit, mehrere Eclipse- Versionen in getrennten Ordnern zu installieren.

Wählen Sie die Eclipse IDE for Java Developers (Abbildung 2.4). Im Folgebild wird der Downloadlink für die erforderliche Java Runtime automatisch voreingestellt , Sie müssen nur noch das Zielverzeichnis angeben und dann die Installation starten .

Abbildung 2.4: Installation Eclipse DIE

Die Installation dauert wenige Minuten, nach Abschluss finden Sie im Zielverzeichnis im Unterordner »eclipse« die »eclipse.exe« zum Start der Entwicklungsumgebung, ebenso ein Desktop-Icon (Abbildung 2.5).

Abbildung 2.5: Eclipse installiert

Wenn Sie nun Eclipse das erste Mal starten, müssen Sie ein Verzeichnis angeben, in das Eclipse alle Informationen zu den Projekten ablegt, mit denen Sie arbeiten möchten (Abbildung 2.6). Die genaue Funktion dieses sogenannten »Workspace« wird später erläutert.

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