Saramee 9: Himmelsstürmer - Michael Schmidt - E-Book

Saramee 9: Himmelsstürmer E-Book

Michael Schmidt

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Beschreibung

Ein Licht erscheint zwischen Net und Gret, dem Zwillingspärchen am westlichen Himmelsbild und die Himmelsstürmer werden aktiv. Die Ankunft ihres Gottes steht bevor. Gleichzeitig beginnt eine Mordserie. Naarson und Ragun machen sich auf, um die mysteriösen Hintergründe aufzuklären. Als sich der Fremde namens Rune Flock zu ihnen gesellt, überschlagen sich die Ereignisse. Protagonisten in dem Roman Naarson Gaad Ragun Rune Flock Dom Balduin Baal Aqua Fret (Nebenfigur) Völker in dem Roman Okaner Glisk Phi Mensch

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Michael Schmidt

Saramee 9: Himmelsstürmer

BookRix GmbH & Co. KG80331 München

Saramee – Himmelsstürmer

 

Saramee - Stadt der Vertriebenen

 

Himmelsstürmer

Autor: Michael Schmidt

Saramee Band 9

Der Tag SEINER Entdeckung

Der Tag SEINER Entdeckung

Haran Belo setzte ein Lächeln auf.

»Komm, ich kenne hier ein schönes abgelegenes Plätzchen, direkt am Meer. Es ist ein wenig erhöht, man hat eine sagenhafte Aussicht, trotzdem sind wir dort ungestört. Es ist umschlossen von Wildnis. Nur ein versteckter Pfad führt auf die Lichtung. Und außer mir kennt niemand die Stelle. Dort können wir alleine sein.«

Vorsichtig küsste er seine Begleitung und spürte es sofort an ihrer Körperhaltung. Es war endlich soweit: Bera Bork hatte die Anstandswoche hinter sich gebracht, jetzt würde es endlich zur Sache gehen.

Er nahm ihre Hand und führte sie den verschlungenen Pfad entlang. Links und rechts flankierte dichtes Gebüsch ihren Weg, immer wieder unterbrochen durch mächtige Bäume, deren Äste bis zu ihrem Pfad herunterreichten, sodass sie immer wieder ausweichen mussten und nur langsam vorankamen. Dennoch dauerte es keine Viertelstunde, dann hatten sie ihr Ziel erreicht. Das dichte Gestrüpp machte einer drei Mannslängen großen Lichtung platz. Man konnte das monotone Rauschen der Brandung noch hören, war aber den Blicken zufälliger Wanderer entzogen. Ein lauschiger Platz.

Der Boden war hart und steinig, mit einem kleinen Areal aus weichem Humus. Dieses Areal war groß genug für zwei Liebende, das wusste Haran aus praktischer Erfahrung.

»Sieh! Das ist es. Der Blick reicht bis weit in die Ferne. Dort, wo das erste Eiland der Inselvölker liegt. Man glaubt fast, man könne sie sehen, doch ist das natürlich reine Illusion. Keiner von uns beiden wäre in der Lage, sie ohne ein Schiff zu erreichen, geschweige denn, dass unser Auge soweit sehen kann. Aber konzentrier dich nicht auf die Inselvölker, die sind kein angenehmes Thema dieser Tage. Zu oft haben sie hilflose Segler aufgebracht, die kurz zuvor noch den Hafen Saramees mit ihrer Silhouette beehrt hatten. Sieh lieber hinauf, dort in den Sternenhimmel, der heute …«

Unwillkürlich stockte Haran. Was er dort sah, ließ ihn Bela für den Moment vergessen. Ein sich bewegender Stern leuchtete am Himmel

Das war er! Die lange ersehnte Ankunft. ER kam. Er musste Barmer verständigen.

»Haran, was ist los? Ist da oben etwas Besonderes? Komm schon her. Ich bin soweit. Wie lange willst du mich warten lassen? Oder hast du es dir auf einmal anders überlegt?«

Harans Blick wanderte zu Bera. Ihre Augen blitzten schelmisch, während sie die Oberbekleidung fallen ließ. Ihre Brüste waren ansehnlich und hatten die richtige Portion, so wie er es liebte. In Harans Hose erwachte seine Männlichkeit und so konzentrierte sich seine Aufmerksamkeit auf den eigentlichen Grund seines Hierseins. Bera trat näher an ihn heran, schmiegte ihren nackten Körper an den seinen. Ihre braunen Augen nahmen ihn gefangen und gaben ein Versprechen endloser Sinnlichkeit. Er wollte erneut in den Himmel schauen, doch sein Körper versagte ihm die Gefolgschaft, die kleinen festen Brüste befanden sich wie nichts in seinen Händen, ihre Wärme brachten ihn schier um den Verstand. Als sie zurücktrat und begann, langsam ihren Rock abzulegen, war es um seine Beherrschung geschehen.

Barmer musste warten. ER würde später auch noch am Firmament stehen.

Die Ankunft ihres Gottes konnte er auch in zwei Stunden noch melden. Für den Moment gab es Wichtigeres. Er hatte lange genug um Bera gebuhlt, sich Tag um Tag ins Zeug gelegt, um sie herumzubekommen. Jetzt wollte er die Früchte seiner Arbeit ernten und würde sich durch nichts auf der Welt davon abhalten lassen. Haran nestelte hastig an seinem Gürtel, streifte das Oberhemd ab. Dann entledigte er sich der restlichen Kleider, nahm die zierliche Bera in die Arme und gemeinsam sanken sie zu Boden. Seine Hände gingen auf Wanderschaft, streichelten ihre Wangen, ihre Schultern ihre Brüste, sein Mund und der ihre verschmolzen. Ihre Wangen erröteten, während ihre Hände ebenfalls auf Reisen gingen. Zuerst den Rücken entlang, dann den Hintern, bis sie in ganz intime Bereiche vorstießen. Dann konnte er sich nicht mehr zurückhalten. Haran spreizte Beras Beine, legte sich über sie und drang in sie ein, nur um wenig später den Höhepunkt zu erleben.

Der zweite Tag

Der zweite Tag

Barmer Org war ein großer und drahtiger Mann, dem man rein äußerlich nicht ansah, dass er eine Anstellung hatte, in der eher die geistigen Fähigkeiten beansprucht wurden. Sein muskulöser Oberkörper strahlte eine ungebändigte Wildheit aus. Das scharf geschnittene Gesicht verlieh ihm zusätzlich einen Ausdruck von Härte. Die gebogene Nase betonte durch ihre Größe das schmale Gesicht. Kohlenschwarze Augen lagen in tiefen Höhlen, die Partie um die Augen hob sich durch die graue Tönung ein wenig vom Gesamtbild ab. Barmer war insgesamt ein dunkler Typ, neben der braunen Haut wurde dies von pechschwarzen Haaren unterstrichen.

Barmer legte die Schriftstücke zusammen, öffnete das Ablagefach und packte die Dokumente hinein, an denen er die letzten Stunden gearbeitet hatte. Morgen würde er seine Arbeit vollenden, doch für heute hatte er genug geschuftet. Er konnte die Buchstaben kaum noch lesen, so sehr flimmerte es vor seinen Augen. Es wurde Zeit, heimzukehren und die Beine hochzulegen. Seine Frau Tirssin würde schon auf ihn warten und das Abendessen warm halten.

Das Licht löschend verließ Barmer die Schreibstube des Harus, dessen Sekretär er war. Einer von sieben, doch hatte er sich im Laufe der Zeit unverzichtbar gemacht. Arun Beran, der Harus von Saramee, hatte endlich beschlossen, einen Teil seiner Verantwortung abzugeben und sie an einen Stellvertreter zu delegieren, der damit ein möglicher Nachfolger sein würde. Es wäre nicht das erste Mal in der Geschichte Saramees, dass der Vertreter des Harus vom Stadtrat zu dessen Nachfolger gewählt wurde. Barmer war einer der Kandidaten für den vakanten Vertreterposten und sah aus seiner Sicht nur einen ernsthaften Konkurrenten: Torge Banster, diesen elenden Schleimer.

Der Harus wollte seine Entscheidung bald bekannt geben, doch wie bald hatte Arun Beran nicht festgelegt. Auf jeden Fall achtete Barmer darauf, in der momentanen Lage keinen Fehler zu begehen. So war er heute am längsten geblieben, damit sein Einsatz ersichtlich wurde, hatte aber dementsprechend langsam und konzentriert gearbeitet. Er war fast geneigt gewesen, nichts zu tun, schließlich passierten so die wenigsten Fehler. Aber dann hatte er Angst, dass es auffallen würde und sich dann doch richtig reingekniet.

Er trat auf die Turkonstraße und wollte sich gerade unter das Volk mischen, als Haran Belo heranstürmte. Belo war groß, braungebrannt und muskulös, der typische Frauenheld. Eigentlich trafen sie sich nur heimlich, da Barmer seine Mitgliedschaft zu den Himmelsstürmern verheimlichte. Zwar war er einer ihrer leitenden Köpfe, aber diese Glaubensrichtung war verpönt und so brauchte niemand wissen, dass er ihnen angehörte. Balduin Baal und die anderen prominenten Bürger taten es ihm gleich.

»Du sollst mich doch nicht in aller Öffentlichkeit treffen. Gerade jetzt, wo ich kurz davor stehe, den ersten Schritt zu machen, um den Harus zu beerben. Da kann ich mir kein negatives Getuschel erlauben. Wenn uns jemand sieht …«

»ER ist da. Ist das nicht Grund genug?«

»Wie? Er ist da?«

Dann dämmerte Barmer, wovon Haran sprach. Plötzlich hatte es Barmer sehr eilig.

»Lass uns hier einkehren«, befahl er, packte Haran am Ärmel und betrat die Taverne Das Thing. Seine Neugier war erwacht.

* * *

Die Nacht war still und dunkel. Der Mann kam aus einem der zahlreichen kleinen Wohnhäuser der Handwerkergasse. Mit seiner dunklen Haut verschmolz er beinahe perfekt mit der Nacht. Er bewegte sich selbstsicher, trotz der nächtlichen Stunde, als hätte er niemals von den gefährlichen Nachtgewächsen der Stadt gehört, denen schon viele ahnungslose Reisende zum Opfer gefallen waren.

Nein, er lief zielsicher mitten auf der Straße, ein etwaiger Betrachter hätte sich wohl ausgemalt, dass der Mann selbst Teil von Saramees dunkler Seite wäre.

Doch das Gegenteil war der Fall. Plötzlich löste sich nur wenige Schritte weiter ein gewaltiger Schatten von der Häuserwand. Der Schatten war nicht nur groß, sondern auch massig, ja gewaltig zu nennen. Er glitt fast lautlos durch die Nacht, aber nur fast. Ein kleiner Steinbrocken kullerte und ertönte in der bisherigen Stille fast wie ein Donnerschlag.

Der Passant hielt inne, drehte sich um. Jäh erschien ein ungläubiges Staunen auf seinem Antlitz, und machte schon bald einer haltlosen Panik Platz. Den aufkeimenden Schrei erstickte eine gewaltige Pranke.

Ein Messer blitzte auf und fuhr mit einem Schmatzen in den Körper, dann bäumte sich der Mann im Todeskampf auf, kämpfte gegen die Umklammerung, doch der Griff des Schattens war unerbittlich. Wieder und wieder stach er zu, den Widerstand abtuend wie bei einem lästigen Insekt, das man verscheuchen möchte. Das Opfer hatte keine Chance. Nach einigen Augenblicken nahm die Gegenwehr für kurze Zeit an Heftigkeit zu, nur um abrupt gänzlich zu erlahmen. Schlaff und haltlos hing der jetzt tote Mann in dem erbarmungslosen Griff. Der Mörder ließ sein Opfer zu Boden fallen, ehe er ihn am Kragen packte und achtlos hinter sich herschleifte