Schadsymptome und andere Phänomene an Buchenblättern - Sandro Jung - E-Book

Schadsymptome und andere Phänomene an Buchenblättern E-Book

Sandro Jung

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Beschreibung

Betrachtet man ein paar zufällig gepflückte Rotbuchenblätter, wird man bei genauerem Vergleich feststellen, dass kein Blatt exakt wie ein anderes aussieht. Sie unterscheiden sich in Größe, Blattrand, Nervatur und anderen Merkmalen. Besonders fällt aber auf, dass sich an der überwiegenden Zahl der Blätter irgendwelche Abweichungen von der "Norm", d.h. vom absolut sauberen, gesunden Zustand, feststellen lassen: hier ist es ein feiner Lochfraß, dort eine Galle, woanders eine braune Fleckung oder eine Blattkrümmung. Viele dieser Abweichungen sind im Sinne der pflanzenmedizinischen Definitionen "Krankheiten" (verursacht durch Pilze, Nährstoffmangel oder andere abiotische Einflüsse) oder Ursachen von "Schädlingen" (phytophage Tiere). Aus Biodiversitätssicht aber handelt es sich um Vielfalt, da es eben nicht nur um die eine Art geht (die Rotbuche!), sondern um eine Fülle weiterer Arten (Primärkonsumenten). Hinzu kommen dann noch andere Phänomene, die nicht (oder manchmal nur indirekt) mit anderen Arten zusammenhängen, wie Frost- und Strahlungsschäden, Wuchsvarietäten und Mutationen oder mechanische Schäden und Hagelschlag. Damit erweitert sich der Blick und hilft das Ökosystem Buchenwald besser zu verstehen.

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Seitenzahl: 105

Veröffentlichungsjahr: 2022

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Inhalt

Vorwort und Danksagung

Einleitung

Hinweise zur Bestimmung

Didaktischer Hinweis

Bestimmungsschlüssel

Gallmilben (Eriophyiidae)

Spinnmilben (Tertanychidae)

Zwergzikaden (Cicadellidae)

Zierläuse (Callaphididae)

Blattroller (Attelabidae)

Rüsselkäfer (Curculionidae)

Ameisen (Formicidae)

Blattschneiderbienen (Megachilidae)

Zwergminiermotten (Nepticulidae)

Wickler (Tortricidae)

Miniermotten (Gracilariidae)

Faulholzmotten (Oecophoridae)

Sackträgermotten (Coleophoridae)

Spanner (Geometridae)

Zahnspinner (Notodontidae)

Eulenfalter (Noctuidae)

Trägspinner (Erebidae)

Gallmücken (Cecidomyiidae)

Echte Blattwespen (Tenthredinidae)

Wildverbiss (Mammalia)

Pilzliche Erkrankungen

Mechanische Schäden / Hagelschäden

Klassische Spätfrostschäden / Schlitzblättrigkeit

Strahlungsschäden / Ozonschäden

Kaliummangel / Magnesiummangel

Dürreschäden / Trockenstress

Panaschierung

Zackenblättrigkeit

Pollenbelag

Rußtau

Vorjahresblätter

Symptome am Herbstlaub / Falllaub

Literaturverzeichnis

Auswahl weiterführender Internetseiten

Vorwort

Der Ursprung des hier vorgestellten Diagnoseschlüssels liegt nunmehr über 15 Jahre zurück. Es begann damit, für die zoologischen Exkursionen an der Universität Konstanz Bildmaterial zu Fraßspuren an Buchenblättern zu sammeln (Gregor Schmitz). Dazu wurden Blätter und Triebspitzen schlicht auf den Scanner gelegt. Es entstand so der erste kurze Bestimmungsschlüssel über die wichtigsten Insektenspuren (gegliedert nach „Fraß“, „Gallen“, „Minen“ und „Verfärbungen“), die von Studierenden dann zur Diagnose genutzt werden konnten. Dieser einfache Schlüssel funktionierte bereits recht gut, waren doch dadurch schon viele der im Universitätswald Konstanz gefundenen Symptome zuordenbar. Vergleiche von Schäden auf der Sonnenseite vs. der Schattenseite der Buche ergaben immer wieder signifikante Unterschiede in der Dichte einzelner Erreger.

Eine deutliche Erweiterung (und Verfeinerung) der Diagnostik erfuhrt das Projekt mit der Staatsexamensarbeit von Sandro Jung (JUNG 2014). Er trug biologische Kenndaten zu den Verursachern bzw. Ursachen zusammen und erweiterte das Symptomspektrum auch dadurch, dass er Buchenblätter im weiteren geographischen Umkreis (Hegau, Schwäbische Alb, Südschwarzwald) an deutlich unterscheidbaren Buchenstandorten (z.B. Kalkbuchenwälder, Hainsimsen-Buchenwälder, Schluchtwälder, Weidbuchen) untersuchte (vgl. hierzu Abbildung auf S. 9). Die Befunde wurden fotographisch dokumentiert, Larven zur Bestimmung bis zum Schlupf der Imagines gehältert und Hintergrundinformationen systematisch zusammengetragen. Auch nahm er einige weitere Phänomene auf, die zum Beispiel auf Nährstoffmangel, Wetterextreme, Kontaminationen oder genetische Ursachen zurückzuführen sind. Über die Folgejahre konnten wir den Katalog der Symptome abermals erweitern, so dass uns wir entschlossen haben, die Zusammenstellung jetzt als Buch herauszugeben. Solch ein Werk ist nie wirklich abgeschlossen (schon jetzt führen wir eine Liste von Symptomen, die bei der nächsten Auflage noch mit einzuarbeiten sind), aber dies macht gerade den Reiz für uns aus. Wir haben jedenfalls viel dazugelernt und erfreuen und jedes Mal, wenn wir diesem speziellen Ausschnitt der Natur „Neues“ entdecken. Wir hoffen sehr, dass die Diagnostik auch den Nutzern des Buches Spaß macht, seien es Lehrkräfte an Schulen oder Universitäten, Fachleute aus der Ökologie, Forstwissenschaft oder Umweltbildung oder interessierte Laien. Über Hinweise und Ergänzungen würden wir uns sehr freuen. Bitte teilen Sie uns mit, wenn Sie Symptome finden, die in den Diagnoseschlüssel noch aufgenommen werden müssten, oder auch, wenn Sie Fehler oder Unstimmigkeiten entdecken ([email protected]).

Soweit im Folgenden nichts anderes angegeben ist, stammen die Fotographien von Sandro Jung und die Zeichnungen und farbigen Illustrationen von Gregor Schmitz.

Danksagung

Diese Zusammenstellung der Phänomene an Buchenblättern ist durch Anmerkungen und Bilder verschiedener Fachleute deutlich aufgewertet worden. Ganz besonderer Dank gebührt dem mittlerweile verstorbenen Prof. Dr. Heinz Butin (Wolfenbüttel) für seine wertvolle fachliche Beratung. Phytomedizinische Hinweise und/oder Fotos erhielten wir dankenswerterweise von Dr. Thomas Cech (Bundesforschungszentrum für Wald, Wien) [Petrakia liobae] und Dr. Julia Kruse (Pfalzmuseum für Naturkunde, Bad Dürkheim) [zwei Mehltauarten]. Auch danken wir Rudolf Bryner (Biel, CH) für Fotos von Nematopogon und Informationen zu den Langhornmotten, Dr. Jürgen Kless (Konstanz) für die Bereitstellung eines Präparats von Byctiscus betulae und die Nachbestimmung von Rüsselkäfern, sowie PD Dr. Veit Dörken (Universität Konstanz) für das Ausleihen von Herbarbelegen verschiedener Wuchsformen der Rotbuche. Dankbar sind wir schließlich Armin Dett (Markelfingen) für diverse Falter-Fotografien und Heidrun Melzer (Leipzig) für ein Bildes von Ennomos quercinaria.

Einleitung

Betrachtet man ein paar zufällig gepflückte Rotbuchenblätter, wird man bei genauerem Vergleich feststellen, dass kein Blatt exakt wie ein anderes aussieht. Sie unterscheiden sich – wenn auch nur minimal – in Größe, Blattrand, Nervatur und anderen Merkmalen. Besonders fällt aber auf, dass sich an der überwiegenden Zahl der Blätter irgendwelche Abweichungen von der „Norm“, d.h. vom absolut sauberen, gesunden Zustand, feststellen lassen: hier ist es ein feiner Lochfraß, dort eine Galle, woanders eine braune Fleckung oder eine Blattkrümmung. Viele dieser Abweichungen sind im Sinne der pflanzenmedizinischen Definitionen „Krankheiten“ (verursacht durch Pilze, Nährstoffmangel oder andere abiotische Einflüsse) oder Ursachen von „Schädlingen“ (phytophage Tiere). Aus Biodiversitätssicht aber handelt es sich um Vielfalt, da es eben nicht nur um die eine Art geht (die Rotbuche!), sondern um eine Fülle weiterer Arten (Primärkonsumenten). Hinzu kommen dann noch andere Phänomene, die nicht (oder manchmal nur indirekt) mit anderen Arten zusammenhängen, wie Frost- und Strahlungsschäden, Wuchsvarietäten und Mutationen oder mechanische Schäden und Hagelschlag. Damit erweitert sich der Blick abermals und hilft das Ökosystem Buchenwald besser zu verstehen.

Aber warum bietet sich an, gerade bei der Rotbuche (Fagus sylvatica) derartige Schäden oder Abweichungen zu diagnostizieren? Dafür sehen wir drei Gründe:

1. Deutschland liegt im Zentrum der Gesamtverbreitung der Rotbuche. Daher kommt Deutschland eine besondere internationale Verpflichtung zu, sich um den Schutz der Buchenwälder zu kümmern. Einen Zugang zum Verständnis des Ökosystems Buchenwald zu ermöglichen, liegt daher auf der Hand.

2. Der Nutzerkomplex der Buche ist relativ klein. Die Gattungen Quercus (Eiche) und Salix (Weide) beherbergt etwa das Vierfache an Arten. Da das System der Blattkonsumenten damit einfacher und überschaubarer ist, eignet es sich für die Darstellung ökologischer Zusammenhänge in besonderem Maße. Exkursionen mit Studierenden der Biologie und mit Schülern haben gezeigt, dass die Diagnose der Phänomene auf oder an Buchenblättern auch von Laien recht gut durchführbar ist.

3. Buchenblätter sind fast überall auffindbar, selbst in der Nähe von Schulen, wo eine Analyse der Symptome im Biologieunterricht („Ökosystem Wald“) leicht untergebracht werden kann.

Der hier nun vorgestellte Diagnoseschlüssel stellt - wie erwähnt - eine weitere Verfeinerung der Arbeit von JUNG (2014) dar. Er geht was die Anzahl der Symptome angeht über das hinaus, was jeweils in BUTIN & HARTMANN (2017), NIENHAUS et al. (1992) und arbofux.de (Wald- und Baumkrankheiten), SCHIMITSCKEK (1955) (Insektenschäden), BUHR (1964) (Gallen), HERING (1957) (Blattminen) zu finden ist, aber er ist mit seinen ca. 70 Symptomen sicher noch nicht komplett. Auf der Buche sind allein 275 phytophage Arthropodenarten (BRÄNDLE & BRANDL, 2001) sowie 18 Pilzarten an Blättern (BRANDENBURGER, 1985) nachgewiesen.

Hinweise zur Bestimmung

Für Bestimmung eines Symptoms beginnt man bei der Übersicht auf Seite 10. Hier wird auf verschiedene Teilschlüssel verwiesen, die dann wiederum den Zugang zu den einzelnen Art-/ Symptominformationen im Hauptteil erlauben. Grundsätzlich sollten folgende Punkte berücksichtigt werden:

Blätter zeigen nicht selten mehrere Symptome gleichzeitig.

Es ist immer hilfreich, von einer Stelle mehrere Blätter zu sammeln, denn an einem einzelnen Blatt kann ein Symptom untypisch oder noch nicht „reif“ bzw. halb vergänglich oder überlagert ausgebildet sein. Sich von einem Symptom-Typ vor Ort zunächst einen Überblick zu verschaffen, hilft bei der Bestimmung ungemein.

Wenig Wissen liegt dazu vor, wie man die Fraßbilder der einzelnen Arten von Rüsselkäfern (außer dem Buchenspringrüssler) unterscheidet. Der Randfraß der (oft polyphagen) Rüsselkäferarten ist zu ähnlich, als dass man anhand der Fraßspur die Art diagnostizieren könnte. Klopft man aber Zweige mit frischen Fraßspuren (Klopfschirm), wird man alsbald Rüsselkäfer finden, deren Arten leider nicht leicht zu identifizieren sind (

Phyllobius

,

Polydrusus

vgl. Onlineschlüssel in

coleonet.de

). Sie machen hier einen Reifungsfraß durch, was der Eiproduktion dient. Larven wird man hier nicht finden, denn diese entwickeln sich an Pflanzenwurzeln.

Ähnlich schwierig ist die artspezifische Diagnose von Fraßbildern, die durch Schmetterlingsraupen verursacht werden. Während viele Kleinschmetterlingslarven meist mehr oder weniger (art-)typische Gespinste produzieren oder Minen erzeugen, fressen die meisten Großschmetterlingslarven frei an der Pflanze. Erschwerend kommt hinzu, dass sich die Fraßmuster von jungen und älteren Larven jeweils oft deutlich unterscheiden (jung: z. B. noch mit Gespinst und Schabefraß, alt: ausgedehnter Rand- und Lochfraß). Findet man die Larven durch Absuchen der umgebenden Blätter oder durch Klopfproben ist man der Bestimmung schon näher, denn man kann die Larven direkt diagnostizieren (bei Junglarven wird empfohlen diese an lebenden Zweigen weiter zu hältern, um die typischen und eher bestimmbaren Altlarven zu erhalten. Bei der Larvenbestimmung mag

www.lepiforum.de

helfen (bei Stichwortsuche „Fagus“ eingeben)

Schwierig erschien uns auch die Diagnostik der Flecken auf Buchenblättern im Herbst. Während sich das komplett gesunde Blatt graduell von grün über gelb nach rotbraun verfärbt, treten bei Pilzbefall diverse Fleckenmuster auf. Es sind saprophytische Kleinstpilze, die zuvor endophytisch und „unsichtbar“ im Blatt gelebt haben, oder es sind neue Besiedler. Da diesen Pilzen in der Regel keinerlei phytopathologische Bedeutung beigemessen wird und die Artdiagnose (über Nährmedien oder genetische Methoden) aufwendig ist, liegen kaum Informationen zur Diagnostik dieser Symptome vor.

Didaktischer Hinweis

Bei zoologischen Exkursionen an der Universität Konstanz haben sich Untersuchungen zum Einfluss der Sonneneinstrahlung auf die typischen Besiedler der Buchenblätter bewährt: Man lässt im Sommer beblätterte Zweige (z. B. 70 cm lang, mit Verzeigungen) aus sonnenexponierten wie aus stark überschatteten Bereichen abschneiden (z. B. mit Teleskopbaumschere). Die Anzahl der Zweigproben, ob diese paarweise von Einzelbäumen entnommen werden oder als "gepoolte" Proben, hängt von den Ansprüchen an die Statistik ab wie auch vom zu erwartenden Arbeitsaufwand. Jedenfalls lassen sich die Hauptsymptome (Gallen von Gallmücken und Gallmilben, Minen von Käfern und Kleinschmetterlingen, Blattbräune, Lochfraß des Buchenspringrüsslers, Buchenlausbefall) recht gut auch von Laien erfassen. Es hat sich bewährt, die Anzahl der Blätter mit dem Symptom/ der Spur des jeweiligen Verursachers zu zählen und zur Dichtebestimmung in Bezug zu setzen zur Anzahl aller Blätter einer Zweigprobe (alternativ kann man die Zweigproben vor der Zählung soweit entlauben, bis alle die gleiche Anzahl Blätter aufweisen). Die Ergebnisse zeigen bei manchen Arten eine deutliche Bevorzugung der stark besonnten bzw. beschatteten Bereiche. Je extremer die Entnahmestellen gewählt werden, desto klarer ist das Ergebnis zur mikroklimatischen Einnischung der Buchenblattbewohner.

Als Bestimmungshilfe / Lehrmaterial kann auch unser vereinfachter Bilderkatalog "Schadbilder an Buchenblättern" genutzt werden (Quelle & Meyer, ISBN 978-3-494-01929-1).

Die Rotbuche in verschiedenen Lebensraumzusammenhängen in Südwestdeutschland a: Junger Kalkbuchenwald (Schwäbische Alb, südl. Reutlingen) | b: Sturmwurffläche mit Wiederbewaldung durch die Buche (Bodanrück) | c: Bergwald mit wuchsverminderter Buche (Hochschwarzwald, Feldberg) | d: Kerbtal mit Schluchtwald über Molasse (Bodanrück) | e: Wimpernseggen-Buchenwald (Bodanrück) | f: Weidbuche (Hotzenwald)

Bestimmungsschlüssel

(a) Übersicht der Symptome am Frühlings- und Sommerlaub

(b) Symptome am Herbstlaub

→ Siehe S. →

Schlüssel 1: nicht abwischbare Verfärbungen

Spätfrostschäden

Mehrere Zweige oder ganze Pflanzen betroffen. Junge Blätter welk herabhängend (=klassiche Spätfrostschäden) oder Interkostalfelder verbräunt und/oder aufgerissen (= Schlitzblättrigkeit) → S. →

Phytophthora spp.

Einzelne Zweige bzw. Teile davon abgestorben. Infizierte Zweigstücke grenzen sich durch rotbraune Rinde von gesunden Bereichen mit graubrauner Rinde ab. → S. →

Vorjahresblätter

Vollständig verbraunte, gewellte, abgestorbene Blätter zwischen gesunden, neuen Blättern (keine Schadbild!). → S. →

Apiognomonia errabunda (Buchenblattbräune)

Klar abgegrenzte, dunkelbraune, nekrotische Stelle(n) auf der Blattspreite, häufig von Beutelgallen oder Minen ausgehend. → S. →

Petrakia liobae (neuartige Blattbräunekrankheit)

Ähnlich A. errabunda, im Sommer mit „Mycopappus“. Flecken tendenziell mit dunkler Umrandung. → S. →

Ameisenspritzschäden

Scharf abgegenzte, rotbraune Fleckung an Blättern in direktem Kontakt mit Waldameisennestern. → S. →

Strahlungsschäden

Sich im Interkostalfeld ausbreitende gelbbraune Nekrosen, häufig zusammen mit gelblichen Chlorosen*. An stark sonnenexponierten Standorten und nach plötzlichem Freistand. → S. →

Kaliummangel

Rotbraune Blattrandnekrose, häufig mit gelblicher Chlorose des gesamten Blattes verbunden. → S. →

Magnesiummangel

Gelbbraune Chlorose der Interkostalfelder, ganze Zweige betroffen. Blattränder häufig noch grünlich → S. →

Fagocyba cruenta (Buchen-Blattzikade) und andere Zwergzikaden

Grüne Blätter mit kleinen, gelbweißen/silbernen Punkten (Saugschaden) auf der Blattoberseite, v. a. im Sommer und Spätsommer. → S. →

Eotetranychus fagi (Buchenspinnmilbe)

Rotbraune, von der Mittelrippe ausgehende Chlorose. Feine Häutungsreste in den Nervenwinkeln. Blattunterseite nahe der Mittelrippe dunkelbraun gesprenkelt. → S. →

Ozonschaden

Dunkelbraune bis bronzefarbene, feine Punktierung. Bei stärkerer Ausprägung auch flächige Sprenkelung. → S. →

Johannistrieb

Alle Blätter eines Zweiges mit gleichmäßig frischgrüner bis gelblicher Blattspreite. Der Neutrieb fällt in der ansonsten sommerlichen, sattgrünen Belaubung auf. Ungewöhnliche Blattformen nicht selten. → S. →

Schlüssel 2: abwischbare Verfärbungen

Pollenbelag

Weißlicher oder gelblicher, unregelmäßig geformter Belag auf der oberen Blattseite. V. a. nach längeren Trockenzeiten im Frühjahr. → S. →

Wachs- und Häutungsreste von Pflanzenläusen

Klebrig-glänzende Beläge auf der Blattunter- oder Oberseite. Häufig mit weißen Wachs- und Häutungsresten von Phyllaphis fagi (Buchenblattlaus).Teilweise in Kombination mit nekrotischen Stellen und gebogenen Blättern. → S. →

Rußtau

Dunkle Verfärbungen auf der Blattoberseite, verusacht durch epiphytische Schwärzepilze, die von den zuckerhaltigen Ausscheidungen der Buchenblattlaus leben. → S. →

Erysiphe alphitoides (Eichenmehltau)

Weißes Myzel meist nur auf der Blattoberseite. Blatt teils gewellt und verfärbt. → S. →

Phyllactinia orbicularis (Buchenmehltau)

Weißes netzartiges Myzel auf der Blattunterseite. Später zusätzlich schwarze punktförmige Chasmothecien auf der Blattunterseite. → S. →

Schlüssel 3: Randfraß und Wildverbiss