Schall und Wahn - William Faulkner - E-Book

Schall und Wahn E-Book

William Faulkner

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Beschreibung

«Es ist dasjenige meiner Bücher», schrieb der spätere Nobelpreisträger, «das ich am meisten liebe.» «Schall und Wahn» ist William Faulkners wichtigstes Werk, einer der größten Texte der amerikanischen Moderne, vielleicht des modernen Erzählens überhaupt. Seit dem ersten Erscheinen im Jahr 1929 hat die Geschichte der Familie Compson nichts von ihrer Frische, ihrer Wut, ihrer kompromisslosen Originalität eingebüßt. Faulkner verfolgt das Schicksal der Compson-Brüder über drei Jahrzehnte - von Quentin über Benjy bis hin zu Jason, der das Erbe der vormals einflussreichen Familie für seine eigenen Zwecke missbraucht. Vergeblich versucht Dilsey, die schwarze Hausangestellte, die auseinanderdriftenden Charaktere zusammenzuhalten. Allein die 16-jährige Nichte, so scheint es, kann der untergehenden Dynastie mehr oder minder ungebrochen entkommen. In kraftvoller lyrischer Sprache entfaltet Faulkner ein breites Panorama des alten amerikanischen Südens: «Schall und Wahn» ist Abrechnung und Abgesang, ein ungeheuerlicher Familienroman, der das Komische wie das Tragische im umfassendsten Sinn einfängt und erlebbar macht. Fulminant neu übersetzt von Frank Heibert.

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Seitenzahl: 532

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William Faulkner

Schall und Wahn

Roman

Über dieses Buch

«Es ist dasjenige meiner Bücher», schrieb der spätere Nobelpreisträger, «das ich am meisten liebe.» «Schall und Wahn» ist William Faulkners wichtigstes Werk, einer der größten Texte der amerikanischen Moderne, vielleicht des modernen Erzählens überhaupt. Seit dem ersten Erscheinen im Jahr 1929 hat die Geschichte der Familie Compson nichts von ihrer Frische, ihrer Wut, ihrer kompromisslosen Originalität eingebüßt.

Faulkner verfolgt das Schicksal der Compson-Brüder über drei Jahrzehnte – von Quentin über Benjy bis hin zu Jason, der das Erbe der vormals einflussreichen Familie für seine eigenen Zwecke missbraucht. Vergeblich versucht Dilsey, die schwarze Hausangestellte, die auseinanderdriftenden Charaktere zusammenzuhalten. Allein die 16-jährige Nichte, so scheint es, kann der untergehenden Dynastie mehr oder minder ungebrochen entkommen.

Über William Faulkner

William Faulkner, am 25. September 1897 in Albany, Mississippi als William Cuthbert Falkner geboren, zählt zu den bedeutendsten Schriftstellern des 20. Jahrhunderts. Neben seinem umfänglichen Werk, einer Chronik von Glanz und Verfall der Südstaaten, verfasste er Drehbücher, unter anderem zu Raymond Chandlers «The Big Sleep» und Ernest Hemingways «To Have and Have Not», beide unter der Regie von Howard Hawks.

Inhaltsübersicht

Schall und WahnSiebter April 1928.Zweiter Juni 1910.Sechster April 1928.Achter April 1928.AppendixDie Tonspur des Niedergangs

Schall und Wahn

Siebter April 1928.

Die waren am Schlagen, das hab ich gesehen, durch den Zaun zwischen den Stellen mit den Rankblumen. Sie sind auf die Flagge zu und ich am Zaun lang. Luster hat im Gras geschnofelt, wo der Blütenbaum stand. Sie haben die Flagge rausgezogen und weitergeschlagen. Dann die Flagge zurück und zu der flachen Stelle, und er hat geschlagen, und der andere hat geschlagen. Dann sind sie weiter, und ich am Zaun lang. Luster ist von dem Blütenbaum weg und wir am Zaun lang und sie blieben stehen und wir blieben stehen und ich hab durch den Zaun geschaut, während Luster im Gras geschnofelt hat.

«Hierher, Caddie.» Der schlug wieder. Sie gingen über die Weide weg. Ich hielt mich am Zaun fest und schaute ihnen nach.

«Hör sich das einer an», sagte Luster. «Bist mir einer, dreiunddreißig Jahre alt und führst dich so auf. Wo ich den ganzen Weg in die Stadt bin, nur dass du deinen Kuchen kriegst. Sei schon still mit dem Gestöhn. Willst mir nich helfen, den Quarter zu finden, dass ich heut Abend zum Jahrmarkt kann.»

Sie schlugen nur bisschen, über die Weide. Ich zurück am Zaun lang, wo die Flagge stand. Sie flappte vor dem hellen Gras und den Bäumen.

«Auf gehts», sagte Luster. «Bis da vorne langts schon. Dann kommt nix mehr. Gehen wir lieber runter zum Bach, den Quarter finden, bevor einer von den Niggern schneller ist.»

Die war rot, flappte auf der Weide. Dann kam da ein Vogel angeflogen, so schräg, und wippte drauf. Luster warf was. Die Flagge flappte vor dem hellen Gras und den Bäumen. Ich hielt mich am Zaun fest.

«Schluss mit dem Gestöhn», sagte Luster. «Wenn sie nich herkommen, kann ich sie nich zwingen, oder. Wenn du nich still bist, macht dir Mammy keinen Geburtstag für dich. Weißt doch, was ich mach, wenn du nich still bist, ich ess mir den Kuchen ganz allein auf. Und die Kerzen auch. Alle dreiunddreißig Kerzen ess ich mir auf. Komm, wir gehen runter zum Bach. Muss mein Quarter finden. Vielleicht finden wir auch ein von den Bällen von denen. Da. Da sind sie. Ganz da hinten. Schau.» Er kam an den Zaun und streckte den Arm aus. «Siehst die. Die kommen nich mehr her zu uns. Auf gehts.»

Wir am Zaun lang, bis wir am Gartenzaun waren, wo unsere Schatten lagen. Mein Schatten war größer auf dem Zaun als der von Luster. Wir kamen an die kaputte Stelle und gingen durch.

«Wart», sagte Luster. «Jetzt bist schon wieder an dem Nagel hängenblieben. Kannst nich ein Mal hier durchkriechen, ohne dass du an dem Nagel hängenbleibst.»

Caddy machte mich los, und wir krochen durch. Onkel Maury hat gesagt, keiner soll uns sehen, also bücken wir uns lieber durch, sagte Caddy. Bück dich durch, Benjy. Schau, so. Wir bückten uns durch und gingen quer durch den Garten, wo die Blumen an uns langkrabbelten und knisterten. Die Erde war hart. Wir kletterten über den Zaun, wo die Schweine am Grunzen und Schnüffeln waren. Die sind wohl traurig, weil eins von ihnen heute geschlachtet worden ist, sagte Caddy. Der Boden war hart, zerwühlt, verknubbelt.

Halt die Hände in den Taschen, sagte Caddy. Sonst hast du sie noch erfroren. Du willst doch keine erfrorenen Hände an Weihnachten, oder.

«Zu kalt da draußen», sagte Versh. «Da will kein Mensch rausgehn.»

«Was ist denn jetzt wieder», sagte Mutter.

«Er will rausgehn», sagte Versh.

«Lass ihn doch», sagte Onkel Maury.

«Es ist zu kalt», sagte Mutter. «Besser, er bleibt drin. Benjamin. Lass das sein.»

«Das wird ihm schon nicht schaden», sagte Onkel Maury.

«Du, Benjamin», sagte Mutter. «Wenn du dich nicht anständig benimmst, musst du in die Küche.»

«Mammy sagt, heut soll er aus der Küche bleiben», sagte Versh. «Sie sagt, sie muss die ganze Kocherei schaffen.»

«Lass ihn raus, Caroline», sagte Onkel Maury. «Sonst macht dich die Aufregung noch ganz krank.»

«Ich weiß», sagte Mutter. «Das ist Gottes Strafe für mich. Manchmal frag ich mich.»

«Ich weiß, ich weiß», sagte Onkel Maury. «Du musst deine Kräfte beisammenhalten. Ich mach dir einen Toddy.»

«Der regt mich nur noch mehr auf», sagte Mutter. «Das weißt du ganz genau.»

«Gleich gehts dir besser», sagte Onkel Maury. «Pack ihn gut ein, Boy, und geh ein bisschen mit ihm raus.»

Onkel Maury ging weg. Versh ging weg.

«Bitte sei still», sagte Mutter. «Wir tun doch alles, damit du so schnell wie möglich rauskommst. Aber du sollst nicht krank werden.»

Versh zog mir die Überschuhe und den Mantel an, wir nahmen meine Mütze und gingen raus. Im Esszimmer stellte Onkel Maury die Flasche in die Anrichte weg.

«Bleib mal eine halbe Stunde mit ihm draußen, Boy», sagte Onkel Maury. «Aber bleibt im Garten.»

«Jawohl, Sir», sagte Versh. «Wir lassen ihn keinmal vom Grundstück runter.»

Wir gingen nach draußen. Die Sonne war kalt und hell.

«Wo willst hin», sagte Versh. «Denkst ja wohl nich, in die Stadt.» Wir gingen durch das knackende Laub. Das Tor war kalt. «Halt die Hände in den Taschen», sagte Versh. «Die frieren dir am Tor fest, und was dann. Kannst gleich im Haus drin auf die warten.» Er steckte mir die Hände in die Taschen. Ich hörte ihn im Laub knacken. Ich roch, es war kalt. Das Tor war kalt.

«Hier, paar Hickorynüsse. Huiii. Und den Baum hoch. Schau dir mal die Eichkatz an, Benjy.»

Ich merkte das Tor gar nicht, aber die helle Kälte roch ich.

«Steck die Hände lieber wieder in die Taschen.»

Da lief Caddy. Dann rannte sie, und der Schulranzen mit den Büchern schwang und schlockerte hinter ihr herum.

«Hallo, Benjy», sagte Caddy. Sie öffnete das Tor, kam herein und beugte sich runter. Caddy roch wie Laub. «Bist du mir entgegengekommen», sagte sie. «Bist du Caddy entgegengekommen. Warum hat er so kalte Hände, hast du nicht aufgepasst, Versh.»

«Ich hab ihm gesagt, er soll sie in den Taschen lassen», sagte Versh. «Was hält er sich an dem Eisentor fest.»

«Bist du Caddy entgegengekommen», sagte sie und rieb meine Hände. «Was hast du. Was willst du Caddy sagen.» Caddy roch wie Bäume und so, wie wenn sie sagt, wir haben geschlafen.

Was soll das Gestöhn, sagte Luster. Kannst ihnen wieder zuschaun, wenn wir an den Bach kommen. Hier. Hier hast einen Stechapfel. Er gab mir die Blüte. Wir gingen durch den Zaun auf das Grundstück.

«Was hast du», sagte Caddy. «Was willst du Caddy sagen. Haben sie ihn rausgeschickt, Versh.»

«Drinbehalten ging nich», sagte Versh. «Er war die ganze Zeit am Machen, bis sie ihn haben gehen lassen, da ist er stracks hierher und hat durchs Tor geschaut.»

«Was hast du», sagte Caddy. «Hast du gedacht, wenn ich aus der Schule komme, ist Weihnachten. Hast du das gedacht. Weihnachten ist übermorgen. Weihnachsmann, Benjy. Weihnachsmann. Komm, wir rennen zum Haus, aufwärmen.» Sie nahm meine Hand, und wir rannten durch das helle raschelnde Laub. Wir rannten die Treppe hoch und aus der hellen Kälte in die dunkle Kälte. Onkel Maury stellte die Flasche in die Anrichte zurück. Er rief Caddy. Caddy sagte:

«Bring ihn zum Kamin, Versh. Geh mit Versh», sagte sie. «Ich komm gleich nach.»

Wir gingen zum Kamin. Mutter sagte:

«Friert er, Versh.»

«Nein, Ma’am», sagte Versh.

«Zieh ihm Mantel und Überschuhe aus», sagte Mutter. «Wie oft muss ich dir noch sagen, nicht ins Haus mit seinen Überschuhen an.»

«Jawohl, Ma’am», sagte Versh. «Halt still.» Er zog mir die Überschuhe aus und knöpfte den Mantel auf. Caddy sagte:

«Warte, Versh. Kann er nicht wieder raus, Mutter. Ich möchte gern mit ihm raus.»

«Lass ihn lieber hier», sagte Onkel Maury. «Er ist heute genug draußen gewesen.»

«Ich glaube, ihr bleibt lieber beide drinnen», sagte Mutter. «Dilsey sagt, es wird kälter.»

«Ach Mutter», sagte Caddy.

«Unsinn», sagte Onkel Maury. «Sie war den ganzen Tag in der Schule. Sie braucht die frische Luft. Lauf schon, Candace.»

«Lass ihn gehen, Mutter», sagte Caddy. «Bitte. Du weißt doch, er heult gleich.»

«Was hast du es dann vor ihm gesagt», sagte Mutter. «Was bist du überhaupt reingekommen. Damit er einen Grund hat, mich wieder aufzuregen. Du bist heut schon genug draußen gewesen. Ich glaube, du setzt dich besser hier hin und spielst mit ihm.»

«Lass sie gehen, Caroline», sagte Onkel Maury. «Das bisschen Kälte macht ihnen schon nichts. Denk dran, du musst deine Kräfte beisammenhalten.»

«Ich weiß», sagte Mutter. «Keiner kann sich vorstellen, wie sehr mir vor Weihnachten graut. Keiner. Ich bin keine Frau, die viel erträgt. Mir wär lieber, auch für Jason und die Kinder, dass ich mehr Kraft hätte.»

«Tu einfach, was du kannst, und lass dich von ihnen nicht aufregen», sagte Maury. «Lauft schon, ihr zwei. Aber nicht so lange draußen bleiben. Sonst regt sich eure Mutter auf.»

«Jawohl, Sir», sagte Caddy. «Komm, Benjy. Wir gehen wieder raus.» Sie knöpfte meinen Mantel zu, und wir gingen an die Tür.

«Willst du das Kind ohne seine Überschuhe mit rausnehmen», sagte Mutter. «Soll er krank werden, wo ich das Haus voller Gäste habe.»

«Ich habs vergessen», sagte Caddy. «Ich dachte, er hätte sie schon an.»

Wir gingen zurück. «Du musst besser aufpassen», sagte Mutter.   Halt jetzt still   sagte Versh. Er zog mir die Überschuhe an. «Eines Tages bin ich dahin, dann musst du für ihn denken.»   Jetzt rein in die Schuhe   sagte Versh. «Komm her und gib deiner Mutter einen Kuss, Benjamin.»

Caddy brachte mich zu Mutters Sessel, Mutter nahm mein Gesicht in die Hände, dann drückte sie mich an sich.

«Mein armes Kind», sagte sie. Dann ließ sie los. «Kümmert euch gut um ihn, du und Versh, ja, Schatz?»

«Ja, Ma’am», sagte Caddy. Wir gingen nach draußen. Caddy sagte: «Du musst nicht mitkommen, Versh. Ich nehme ihn eine Weile.»

«Is recht», sagte Versh. «Ich geh nich aus Spaß in die Kälte raus, geh ich nich.» Er verschwand, und wir blieben in der Diele stehen, und Caddy kniete sich hin und legte die Arme um mich und ihr kaltes helles Gesicht an meins. Sie roch wie Bäume.

«Du bist kein armes Kind. Oder. Oder. Du hast deine Caddy. Du hast doch deine Caddy.»

Lass schon das Gestöhn und Gesabber sein, sagte Luster. Schämst dich nicht, so einen Lärm zu machen. Wir kamen an dem Kutschenhaus vorbei, wo die Kutsche stand. Sie hatte ein neues Rad.

«Los, eingestiegen und stillgesessen, bis deine Ma kommt», sagte Dilsey. Sie schob mich in die Kutsche. T. P. hielt die Zügel. «Ich versteh wirklich nicht, dass Jason keinen neuen Wagen kauft», sagte Dilsey. «Irgendwann bricht das Ding hier unter euch zusammen. Schaut euch nur die Räder an.»

Mutter kam heraus und zog ihren Schleier übers Gesicht. Sie hatte Blumen dabei.

«Wo ist Roskus», fragte sie.

«Der Roskus kriegt heute keinen Arm hoch», sagte Dilsey. «T. P. fährt auch ganz anständig.»

«Da hab ich Angst», sagte Mutter. «Ich finde, ihr könntet mir schon einmal die Woche einen Fahrer für die Kutsche stellen. Das ist weiß Gott nicht viel verlangt.»

«Sie wissen doch, dem Roskus sein Rheuma is viel zu schlimm, dass er mehr macht, wie er muss, Miss Cahline», sagte Dilsey. «Nun machen Sie und steigen Sie schon ein. Der T. P. kann Sie genauso gut fahren wie der Roskus.»

«Da hab ich Angst», sagte Mutter. «Mit dem Kleinen.»

Dilsey ging die Stufen hoch. «Das nennen Sie klein», sagte sie und nahm Mutters Arm. «Einen Mann, der so groß ist wie der T. P. Kommen Sie jetzt, wenn Sie fahren wollen.»

«Da hab ich Angst», sagte Mutter. Sie gingen die Treppenstufen runter, und Dilsey half Mutter hinein. «Vielleicht wärs für uns alle das Beste», sagte Mutter.

«Schämen Sie sich nich, so zu reden», sagte Dilsey. «Sie wissen doch selbst, das schafft kein achtzehnjähriger Nigger nich, dass die Queenie wegrennt. Die is älter wie er und der Benjy zusammen. Und du, mach keine Faxen mit der Queenie, hast du gehört, T. P. Wenn du nich so fährst, wie es Miss Cahline recht ist, zieht dir der Roskus die Ohren lang. Dafür hat er noch Kraft.»

«Jawohl, Ma’am», sagte T. P.

«Da passiert was, das weiß ich genau», sagte Mutter. «Hör auf, Benjamin.»

«Geben Sie ihm eine von den Blumen», sagte Dilsey. «Das hat er gern.» Sie streckte die Hand herein.

«Nein, nein», sagte Mutter. «Du bringst sie alle durcheinander.»

«Halten Sie kurz», sagte Dilsey. «Ich hol ihm eine raus.» Sie gab mir eine Blume, und ihre Hand verschwand.

«Jetzt fahrt, bevor die Quentin euch sieht und auch noch mitwill», sagte Dilsey.

«Wo ist sie?», fragte Mutter.

«Zum Haus runter und spielt mit dem Luster», sagte Dilsey. «Los, T. P. Fahr jetzt diesen Wagen so, wie der Roskus dir gezeigt hat.»

«Jawohl, Ma’am», sagte T. P. «Hopp, Queenie.»

«Quentin», sagte Mutter. «Lass sie nicht   »

«Natürlich nicht», sagte Dilsey.

Die Kutsche machte einen Satz und knirschte in der Einfahrt. «Ich habe Angst, Quentin allein zu lassen», sagte Mutter. «Ich fahre besser doch nicht. T. P.» Wir fuhren durch das Tor, dann ruckelte es nicht mehr. T. P. zog Queenie eins mit der Peitsche über.

«Du, T. P.», sagte Mutter.

«Muss sie erst in Gang kriegen», sagte T. P. «Und wach halten, bis wir wieder in der Scheune sind.»

«Dreh um», sagte Mutter. «Ich habe Angst, Quentin allein zu lassen.»

«Kann hier nicht umdrehn», sagte T. P. Dann wurde es breiter.

«Kannst du hier nicht umdrehn», sagte Mutter.

«Is recht», sagte T. P. Wir fingen an mit dem Umdrehen.

«Du, T. P.», sagte Mutter und klammerte sich an mir fest.

«Ich muss doch irgendwie umdrehn», sagte T. P. «Brr, Queenie.» Wir blieben stehen.

«Du wirfst uns noch um», sagte Mutter.

«Was wollen Sie denn jetzt», sagte T. P.

«Ich habe Angst, wenn du versuchst umzudrehen», sagte Mutter.

«Los, Queenie», sagte T. P. Wir fuhren weiter.

«Ich weiß genau, Dilsey passt nicht auf, und dann passiert was mit Quentin, während ich weg bin», sagte Mutter. «Wir müssen schnell zurück.»

«Hopp, los», sagte T. P. Er schlug Queenie mit der Peitsche.

«Du, T. P.», sagte Mutter und klammerte sich an mir fest. Ich hörte Queenies Hufe, und die hellen Dinger auf beiden Seiten wurden glatt und gleichmäßig, ihre Schatten flossen über Queenies Rücken. Sie rauschten weiter wie das Helle oben am Rad. Dann hörten die auf der einen Seite auf, bei dem hohen weißen Stein mit dem Soldaten. Aber auf der anderen gingen sie glatt und gleichmäßig weiter, nur bisschen langsamer.

«Was hast du vor», sagte Jason. Er hatte die Hände in den Taschen und einen Stift hinterm Ohr.

«Wir fahren zum Friedhof», sagte Mutter.

«Bitte sehr», sagte Jason. «Ich hab nicht vor, euch aufzuhalten, oder. Wolltest du sonst noch was von mir oder mir nur das sagen.»

«Ich weiß, dass du nicht mitkommst», sagte Mutter. «Ich würde mich allerdings sicherer fühlen, wenn du kämst.»

«Sicher wovor», sagte Jason. «Vater und Quentin tun dir doch nichts.»

Mutter schob ihr Taschentuch unter den Schleier. «Hör auf, Mutter», sagte Jason. «Willst du, dass der verfluchte Schwachkopf mitten auf dem Platz losbrüllt. Fahr weiter, T. P.»

«Hopp, Queenie», sagte T. P.

«Das ist Gottes Strafe für mich», sagte Mutter. «Aber bald bin ich dahin.»

«Ruhig», sagte Jason.

«Brr», sagte T. P. Jason sagte:

«Onkel Maury will fünfzig bei dir abheben. Was willst du deshalb unternehmen.»

«Was fragst du mich», sagte Mutter. «Ich hab da nichts zu melden. Ich versuche, dich und Dilsey nicht aufzuregen. Bald bin ich dahin, und dann   »

«Fahr weiter, T. P.», sagte Jason.

«Hopp, Queenie», sagte T. P. Die Dinger flossen weiter. Die auf der anderen Seite fingen wieder an, hell und schnell und glatt, wie wenn Caddy sagt, gleich schlafen wir ein.

Heulsuse, sagte Luster. Schämst dich nich. Wir gingen durch die Scheune. Alle Ställe waren offen. Hast kein scheckiges Pony zum Draufreiten mehr, sagte Luster. Der Boden war trocken und staubig, das Dach fast eingestürzt. Die schrägen Löcher waren voller Wirbelgelb. Was willst denn da lang. Willst dir den Kopf von einem Ball wegschießen lassen.

«Halt die Hände in den Taschen», sagte Caddy. «Sonst hast du sie noch erfroren. Du willst doch keine erfrorenen Hände an Weihnachten, oder.»

Wir gingen um die Scheune herum. Die große Kuh und die kleine standen in der Tür, und wir konnten Prince und Queenie und Fancy hören, die da drinnen herumstampften. «Wenn es nicht so kalt wär, würden wir auf Fancy reiten», sagte Caddy. «Aber heute ist zu kalt zum Festhalten.» Dann sahen wir den Bach, wo Rauch aufstieg. «Da unten schlachten sie gerade das Schwein», sagte Caddy. «Auf dem Rückweg können wir vorbeigehen und zuschauen.» Wir gingen den Abhang runter.

«Willst du den Brief tragen», sagte Caddy. «Kannst du machen.» Sie zog den Brief aus der Tasche und steckte ihn bei mir rein. «Ein Weihnachtsgeschenk», sagte Caddy. «Onkel Maury will Mrs. Patterson damit überraschen. Den müssen wir ihr geben, aber es darf keiner sehen. Jetzt halt die Hände aber wirklich in den Taschen, richtig.» Wir kamen an den Bach.

«Zugefroren», sagte Caddy. «Schau.» Sie zerbrach die Wasserdecke und hielt mir ein Stück davon vors Gesicht. «Eis. Da siehst du, wie kalt es ist.» Sie half mir rüber, und wir stiegen den Abhang hoch. «Das dürfen wir auch Mutter und Vater nicht erzählen. Weißt du, was ich glaube, was es ist? Ich glaube, es ist eine Überraschung für Mutter und Vater und auch für Mr. Patterson, weil Mr. Patterson dir Süßigkeiten geschickt hat. Weißt du noch, letzten Sommer, wie er dir Süßigkeiten geschickt hat.»

Da war ein Zaun. Die Ranken waren trocken, und der Wind knisterte darin.

«Nur versteh ich nicht, warum Onkel Maury nicht Versh geschickt hat», sagte Caddy. «Versh verrät nichts.» Mrs. Patterson sah aus dem Fenster. «Du wart hier», sagte Caddy. «Wart auf mich, genau hier. Bin gleich wieder da. Gib mir den Brief.» Sie nahm mir den Brief aus der Tasche. «Halt die Hände in den Taschen.» Sie kletterte über den Zaun, den Brief in der Hand, und ging zwischen den braunen, knisternden Pflanzen hindurch. Mrs. Patterson kam an die Tür, machte auf und stand da.

Mr. Patterson hackte in den Grünpflanzen herum. Er hörte damit auf und sah mich an. Mrs. Patterson kam durch den Garten angelaufen. Als ich ihre Augen sah, fing ich an zu weinen. Du Idiot, sagte Mrs. Patterson, ich hatte ihm gesagt, er soll dich nie wieder allein schicken. Gib her. Schnell. Mr. Patterson kam schnell heran, mit der Hacke. Mrs. Patterson beugte sich über den Zaun und streckte die Hand aus. Sie versuchte, über den Zaun zu klettern. Gib her, sagte sie, Gib her. Mr. Patterson kletterte über den Zaun. Er nahm den Brief. Mrs. Pattersons Kleid hing am Zaun fest. Ich sah ihre Augen wieder und rannte den Abhang hinunter.

«Da hinten gibts nix wie Häuser», sagte Luster. «Wir gehen zum Bach runter.»

Unten wurde gewaschen. Eine von den Frauen war am Singen. Ich roch die Kleider, die herumgeklatscht wurden, und den Rauch, der über den Bach geweht kam.

«Du bleibst hier unten», sagte Luster. «Da drüben hast nix zu suchen. Die Leut da treffen dich sonst bestimmt.»

«Was will er denn.»

«Er weiß nich, was er will», sagte Luster. «Er denkt, er will da drüben hochgehen, wo sie den Ball rumschlagen. Du setz dich hier hin und spiel mit deinem Stechapfel. Schau dir die Kinder an, die im Bach spielen, wenn du dir was anschauen musst. Wieso kannst dich nicht wie ein normaler Mensch benehmen.» Ich setzte mich ans Ufer, wo gewaschen wurde, und der Rauch wehte blau.

«Hat eine von euch hier ein Quarter gesehen?», fragte Luster.

«Was für ein Quarter.»

«Den Quarter, den ich heut früh hier hatte», sagte Luster. «Hab ihn verloren. Durch das Loch in meiner Tasche hier ist er durch. Wenn ich ihn nich wiederfinde, kann ich heut Abend nich auf den Jahrmarkt gehen.»

«Wo hast du denn ein Quarter gefunden, Junge. Wohl bei irgendeinem Weißen in der Tasche, als der grad nich hingeschaut hat.»

«Den hab ich an der Findestelle gefunden», sagte Luster. «Da gibts noch viel mehr davon. Aber jetzt brauch ich den einen da. Hat eine von euch den schon gefunden.»

«Ich hab mit keinem Quarter nix am Hut. Ich kümmer mich um mein Kram, das reicht mir.»

«Komm her, du», sagte Luster. «Hilf mir suchen.»

«Der da würde kein Quarter erkennen, wenn er ihn sieht, oder?»

«Er kann trotzdem mithelfen», sagte Luster. «Geht ihr heut Abend zum Jahrmarkt?»

«Bleib mir fort mit Jahrmarkt. Wenn ich den Zuber hier fertig hab, krieg ich keine Hand mehr hoch, egal wofür.»

«Wetten, du bist da», sagte Luster. «Wetten, du warst gestern da. Wetten, ihr seid alle da, wenn das Zelt aufmacht.»

«Da hats genug Nigger ohne mich. Gestern jedenfalls.»

«Niggergeld is doch so gut wie weißes.»

«Die Weißen tun den Niggern Geld geben, weil sie wissen, der erste Weiße, der mit einer Kapelle ankommt, kriegt es alles wieder, und dann können die Nigger weiterarbeiten.»

«Zwingt dich keiner, da hinzugehen.»

«Noch nich. Ist ihnen wahrscheints noch nicht eingefallen.»

«Was hast du denn gegen die Weißen.»

«Nix hab ich gegen die. Ich geh meiner Wege und lass die Weißen ihrer Wege gehen. Mit dem Auftritt da hab ich nix am Hut.»

«Da hats ein Mann, der kann ein Lied auf der Säge spielen. Wie auf dem Banjo.»

«Du warst gestern», sagte Luster. «Ich geh heut. Wenn ich rausfinde, wo ich diesen Quarter verloren habe.»

«Und den da willst wohl mitnehmen.»

«Ich», sagte Luster. «Glaubst du, ich will in der Nähe sein, wenn der das Brüllen anfängt.»

«Was machst, wenn er das Brüllen anfängt.»

«Schläge», sagte Luster. Er setzte sich hin und rollte seine Latzhose hoch. Die spielten da im Bach.

«Habt ihr schon Bälle gefunden», sagte Luster.

«Reißt du aber das Maul auf. Lass mal lieber deine Oma nich hören, wie du redest.»

Luster stieg in den Bach, wo sie am Spielen waren. Er schnofelte im Wasser, am Ufer lang.

«Hier hatt ich ihn heut früh noch», sagte Luster.

«Wo ungefähr hast ihn denn verloren.»

«Durch dieses Loch in meiner Tasche hier», sagte Luster. Sie schnofelten im Bach. Dann kamen sie alle schnell hoch und hörten auf, dann spritzten sie und rauften im Bach. Luster schnappte ihn, und sie hockten im Wasser und schauten den Abhang hoch, durch die Büsche.

«Wo sind die», sagte Luster.

«Noch nicht zu sehen.»

Luster steckte ihn in die Tasche. Die kamen den Abhang runter.

«Ist ein Ball hier runtergeflogen.»

«Müsste im Wasser sein. Hat einer von euch Jungs was gesehen oder gehört.»

«Ich hab nix hier runterfliegen hören», sagte Luster. «Da hinten ist was gegen den Baum geschlagen, das hab ich gehört. Weiß aber nich, wo es hin ist.»

Sie schauten in den Bach.

«Verflucht. Schaut am Bach lang. Er ist hier runtergeflogen. Ich habs gesehen.»

Sie schauten am Bach lang. Dann gingen sie wieder den Abhang rauf.

«Hast du den Ball», sagte der Junge.

«Was soll ich damit», sagte Luster. «Hab kein Ball gesehen.»

Der Junge ging ins Wasser. Er ging weiter. Er drehte sich um und schaute Luster noch mal an. Er ging weiter durch den Bach.

Der Mann oben am Hang sagte «Caddie». Der Junge stieg aus dem Wasser und den Abhang hoch.

«Hör sich das einer an», sagte Luster. «Sei still.»

«Was stöhnt der denn so rum.»

«Weiß der Himmel», sagte Luster. «Der fängt einfach so an. Schon seit in der Früh. Weil sein Geburtstag is, nehm ich an.»

«Wie alt.»

«Dreiunddreißig is der», sagte Luster. «Dreiunddreißig, heut früh.»

«Du meinst, der ist schon dreißig Jahre drei.»

«Ich halt mich an das, was Mammy sagt», sagte Luster. «Ich weiß nich. Auf dem Kuchen hats jedenfalls dreiunddreißig Kerzen. Kleiner Kuchen. Passen gar nich alle drauf. Sei still. Komm wieder her.» Er kam und packte meinen Arm. «Du alter Irrer», sagte er. «Willst wohl Schläge, was.»

«So siehst du aus.»

«Hab ich schon gemacht, jawohl. Still jetzt», sagte Luster. «Hab ich dir nich gesagt, du kannst da nich rauf. Die schießen dir den Kopf mit ihren Bällen weg. Komm her.» Er zog mich zurück. «Hinsetzen.» Ich setzte mich, er zog mir die Schuhe aus und krempelte meine Hose hoch. «Jetzt gehst ins Wasser und spielst da und siehst zu, dass du mit dem Gesabber und Gestöhn aufhörst.»

Ich war still und ging ins Wasser und Roskus kam und sagte wir sollen zum Abendessen kommen und Caddy sagte,

Noch zu früh zum Abendessen. Ich geh nicht.

Sie war nass. Wir waren am Spielen im Bach, und Caddy hockte sich hin und machte ihr Kleid nass, und Versh sagte,

«Da setzt es Schläge von deiner Mammy, weil du dein Kleid nass hast.»

«So was tut sie nicht», sagte Caddy.

«Woher willst du das wissen», sagte Quentin.

«Lass mal, woher ich das weiß», sagte Caddy. «Woher weißt dus besser.»

«Weil sies gesagt hat», sagte Quentin. «Außerdem bin ich älter als du.»

«Ich bin sieben Jahre alt», sagte Caddy. «Da weiß ich das ja wohl.»

«Ich bin älter», sagte Quentin. «Ich geh zur Schule. Oder, Versh.»

«Ich geh nächstes Jahr zur Schule», sagte Caddy. «Wenns so weit ist. Oder, Versh.»

«Du weißt genau, du kriegst Schläge, wenn du dein Kleid nass hast», sagte Versh.

«Es ist gar nicht nass», sagte Caddy. Sie stand im Wasser auf und sah es sich an. «Ich zieh es aus», sagte sie. «Dann wirds trocken. Ich zieh es aus.»

«Wetten dass nicht», sagte Quentin.

«Wetten dass doch», sagte Caddy.

«Wetten, das lässt du lieber», sagte Quentin.

Caddy kam zu Versh und mir und drehte uns den Rücken zu.

«Knöpf auf, Versh», sagte sie.

«Lass das bleiben, Versh», sagte Quentin.

«Is doch nich mein Kleid», sagte Versh.

«Du knöpfst das jetzt auf, Versh», sagte Caddy. «Sonst sag ich Dilsey, was du gestern gemacht hast.» Also knöpfte Versh es auf.

«Zieh du ruhig dein Kleid aus», sagte Quentin. Caddy zog ihr Kleid aus und warf es ans Ufer. Dann hatte sie nichts mehr an außer Leibchen und Schlüpfer, und Quentin haute ihr ins Gesicht, und sie rutschte aus und fiel ins Wasser. Als sie aufstand, spritzte sie Quentin absichtlich nass, und Quentin spritzte Caddy absichtlich nass. Davon spritzte auch was auf Versh und mich, und Versh zerrte mich hoch und setzte mich ans Ufer. Er sagte, er wollte Caddy und Quentin verpetzen, und dann spritzten Quentin und Caddy Versh nass. Er ging hinter einen Busch.

«Ich verpetze euch alle bei Mammy», sagte Versh.

Quentin kletterte das Ufer hoch und wollte Versh schnappen, aber Versh rannte weg, und Quentin kriegte ihn nicht. Als Quentin wieder runterkam, blieb Versh stehen und heulte, er würde sie verpetzen. Caddy sagte, wenn er nicht petzen würde, dürfte er auch zurückkommen. Also sagte Versh, er würde es nicht tun, und sie ließen ihn wieder zurück.

«Jetzt bist du wohl zufrieden», sagte Quentin. «Jetzt kriegen wir beide Schläge.»

«Mir egal», sagte Caddy. «Ich lauf irgendwann weg.»

«Klar machst du das», sagte Quentin.

«Ich lauf weg und komm nie mehr zurück», sagte Caddy. Ich fing an zu weinen. Caddy drehte sich um und sagte: «Still.» Also war ich still. Dann spielten sie im Bach. Jason hat da auch gespielt. Er war ein Stück weg im Bach, alleine. Versh kam hinter dem Busch raus und hob mich wieder ins Wasser rein. Caddy war ganz nass und schlammig hinten, und ich fing an zu weinen, und sie kam zu mir und hockte sich ins Wasser.

«Sei jetzt still», sagte sie. «Ich lauf nicht weg.» Also war ich still. Caddy roch wie Bäume im Regen.

Was is mit dir, sagte Luster. Kannst nich aufhören mit dem Gestöhn und im Bach spielen wie ein Mensch.

Was hast ihn nich mit heimgenommen. Die haben dir doch bestimmt gesagt, du sollst ihn nich fortlassen.

Er glaubt immer noch, die Weide gehört ihnen, sagte Luster. Vom Haus kann keiner bis hier schauen.

Aber wir. Und wer will schon einen Irren anschauen. Bringt kein Glück so was.

Roskus kam und sagte, Zeit fürs Abendessen, und Caddy sagte, gar nicht.

«Doch wohl», sagte Roskus. «Die Dilsey sagt, ihr sollt alle jetzt heimkommen. Bring sie alle zusammen, Versh.» Er ging den Abhang hoch, wo die Kuh am Muhen war.

«Vielleicht sind wir ja trocken, bis wir im Haus sind», sagte Quentin.

«Du bist an allem schuld», sagte Caddy. «Hoffentlich kriegen wir Schläge.» Sie zog ihr Kleid an, und Versh knöpfte es zu.

«Die merken das gar nich, dass du nass bist», sagte Versh. «Man sieht nix davon. Nur wenn ich und Jason petzen.»

«Willst du petzen, Jason», sagte Caddy.

«Wen soll ich verpetzen», sagte Jason.

«Macht der nicht», sagte Quentin. «Oder, Jason.»

«Ich wette, er machts», sagte Caddy. «Er petzt bei Mutzi.»

«Kann er gar nicht», sagte Quentin. «Sie ist krank. Wenn wir langsam machen, ist es dunkel, dann sehen die nichts.»

«Mir doch egal, ob die was sehen oder nicht», sagte Caddy. «Ich petz selber. Du trag ihn rauf, Versh.»

«Jason petzt nicht», sagte Quentin. «Weißt du noch, Pfeil und Bogen, die ich für dich gemacht hab, Jason.»

«Die sind kaputt», sagte Jason.

«Lass ihn ruhig petzen», sagte Caddy. «Mir doch stinkegal. Trag Maury hoch, Versh.» Versh ging in die Hocke, und ich kletterte auf seinen Rücken.

Bis heut Abend auf dem Jahrmarkt, sagte Luster. Komm jetzt. Wir müssen diesen Quarter finden.

«Wenn wir langsam machen, ist es dunkel, bis wir da sind», sagte Quentin.

«Ich mach nicht langsam», sagte Caddy. Wir gingen den Abhang hoch, aber Quentin kam nicht mit. Er war noch unten am Bach, als wir da hinkamen, wo man die Schweine riechen kann. Sie grunzten und schnüffelten in ihrem Trog an der Ecke herum. Jason kam hinter uns her, die Hände in den Taschen. Roskus war am Kühemelken, im Scheunentor.

Die Kühe kamen aus der Scheune gesprungen.

«Auf gehts», sagte T. P. «Heul doch. Ich heul gleich selber. Huuuu-iii.» Quentin gab T. P. wieder einen Tritt. Er trat T. P. in den Trog, wo die Schweine fraßen, und T. P. lag da. «Holla», sagte T. P. «Hat der mich vielleicht erwischt. Hast gesehen, wie mich der Weiße grad getreten hat. Huuuu-iii.»

Ich hab nicht geweint, aber ich konnte nicht aufhören. Ich hab nicht geweint, aber die Erde blieb nicht still, und dann hab ich doch geweint. Die Erde bäumte sich immer vor uns auf, und die Kühe rannten den Abhang hoch. T. P. versuchte aufzustehen. Er fiel wieder hin, und die Kühe rannten den Abhang runter. Quentin hielt mich am Arm, und wir gingen auf die Scheune zu. Dann war die Scheune nicht da, und wir mussten warten, bis sie zurückkam. Ich hab nicht gesehen, wie sie zurückkam. Sie war dann hinter uns, und Quentin setzte mich in den Trog, wo die Kühe fraßen. Ich hielt mich da fest. Der ging auch weg, deshalb hielt ich mich dran fest. Die Kühe rannten wieder den Abhang runter, durch die Tür. Ich konnte nicht aufhören. Quentin und T. P. kamen den Abhang hoch, sie waren am Raufen. T. P. fiel hin, nach unten, und Quentin zog ihn den Hügel rauf. Quentin haute T. P. Ich konnte nicht aufhören.

«Steh auf», sagte Quentin. «Rühr dich nicht vom Fleck. Geh nicht weg, bis ich zurück bin.»

«Benjy und ich gehen wieder auf die Hochzeit», sagte T. P. «Huuuu-iiii.»

Quentin haute T. P. wieder. Dann stieß er T. P. gegen die Mauer, immer wieder. T. P. war am Lachen. Jedes Mal, wenn Quentin ihn gegen die Mauer stieß, wollte er Huuuuiii sagen, aber er konnte vor lauter Lachen nicht. Ich ließ das Heulen, aber ich konnte nicht aufhören. T. P. fiel auf mich drauf, und das Scheunentor ging weg. Es ging den Hügel runter, und T. P. raufte ganz alleine, und dann fiel er wieder hin. Er lachte immer noch, und ich konnte nicht aufhören, und ich wollte aufstehen, und ich fiel hin, und ich konnte nicht aufhören. Versh sagte,

«Jetzt hasts aber allen richtig gezeigt. Das kannst laut sagen. Hör endlich das Geschrei auf.»

T. P. lachte immer noch. Er knallte gegen die Tür und lachte. «Huuuu-iii», sagte er. «Benjy und ich gehen wieder auf die Hochzeit. Sassprillah[a]», sagte T. P.

«Still», sagte Versh. «Wo hast das her.»

«Aus dem Keller», sagte T. P. «Huuuu-iii.»

«Still jetzt», sagte Versh. «Wo genau im Keller.»

«Egal», sagte T. P. Er lachte weiter. «Sind noch über hundert Flaschen da. Über eine Million. Pass auf, Nigger, gleich heul ich.»

Quentin sagte: «Heb ihn hoch.»

Versh hob mich hoch.

«Trink das, Benjy», sagte Quentin. Das Glas war heiß. «Still jetzt», sagte Quentin. «Trinken.»

«Sassprillah», sagte T. P. «Darf ich das trinken, Mr. Quentin.»

«Du halt den Mund», sagte Versh. «Sonst blüht dir was von Mr. Quentin.»

«Halt ihn fest, Versh», sagte Quentin.

Sie hielten mich fest. Es war heiß auf meinem Kinn und auf meinem Hemd. «Trinken», sagte Quentin. Sie hielten meinen Kopf fest. Es war heiß in mir, und ich fing wieder an. Ich weinte jetzt, und irgendwas passierte in mir, und ich weinte noch mehr, und sie hielten mich fest, bis es nicht mehr passierte. Dann war ich still. Es drehte sich immer noch, und dann fingen die Dinger an. Mach den Maisspeicher auf, Versh. Sie machten langsam. Leg die leeren Säcke auf den Boden. Sie machten schneller, fast schnell genug. Jetzt. Heb seine Füße hoch. Sie machten weiter, glatt und hell. Ich hörte T. P. lachen. Ich ging mit ihnen mit, den hellen Abhang rauf.

Oben am Hang setzte T. P. mich ab. «Komm her, Quentin», rief er und schaute den Abhang wieder runter. Quentin stand immer noch am Bach. Er warf was ins Dunkel, wo der Bach war.

«Lass den alten Stinkstiefel ruhig da bleiben», sagte Caddy. Sie nahm meine Hand, und wir gingen an der Scheune vorbei und durchs Tor. Auf dem Backsteinpfad hockte ein Frosch, mittendrauf. Caddy stieg drüber und zog mich weiter.

«Komm, Maury», sagte sie. Er hockte weiter da, bis Jason ihn mit dem Zeh anstieß.

«Der tut dir eine Warze machen», sagte Versh. Der Frosch hüpfte weg.

«Komm, Maury», sagte Caddy.

«Die haben Gäste heute Abend», sagte Versh.

«Woher weißt du das», sagte Caddy.

«Mit all die Lichter an», sagte Versh. «Licht in jedem Fenster.»

«Wir können ja wohl alle Lichter anmachen, auch ohne Gäste, wenn wir wollen», sagte Caddy.

«Wetten, die haben Gäste», sagte Versh. «Geht mal lieber hinten rein und schleicht euch hoch.»

«Mir egal», sagte Caddy. «Ich geh direkt in den Salon, wo die sind.»

«Wetten, du kriegst Schläge von deinem Pappy.»

«Mir egal», sagte Caddy. «Ich geh direkt in den Salon. Ich geh direkt ins Esszimmer zum Abendessen.»

«Und wo sitzt du dann», sagte Versh.

«Ich setz mich auf Mutzis Stuhl», sagte Caddy. «Die isst im Bett.»

«Ich hab Hunger», sagte Jason. Er lief an uns vorbei und rannte den Weg hoch. Er hatte die Hände in den Taschen und fiel hin. Versh ging hin und hob ihn hoch.

«Wenn du die Hände aus den Taschen lässt, kannst auf den Füßen bleiben», sagte Versh. «Aber so bist viel zu schnell und ziehst sie zu spät raus, um dich noch zu fangen.»

Vater stand an der Küchentreppe.

«Wo ist Quentin», sagte er.

«Kommt den Weg hoch», sagte Versh. Quentin machte langsam. Sein Hemd war ein weißer Fleck.

«Ah», sagte Vater. Licht fiel auf die Stufen, auf ihn.

«Caddy und Quentin haben sich nass gespritzt», sagte Jason.

Wir warteten.

«Aha», sagte Vater. Quentin kam, und Vater sagte: «Ihr könnt heute in der Küche zu Abend essen.» Er bückte sich und hob mich hoch, und das Licht kam auch auf mich die Stufen runtergefallen, und ich konnte auf Caddy und Jason und Quentin und Versh runterschauen. Vater wandte sich zu den Stufen. «Aber ihr müsst leise sein», sagte er.

«Warum müssen wir leise sein, Vater», sagte Caddy. «Haben wir Gäste.»

«Ja», sagte Vater.

«Habs dir doch gesagt, heut hats Gäste», sagte Versh.

«Hast du gar nicht», sagte Caddy. «Ich wars, die das gesagt hat. Ich hab gesagt, ich würde   »

«Still», sagte Vater. Sie waren still, und Vater machte die Tür auf, und wir gingen über die hintere Veranda und in die Küche. Dilsey war da, und Vater setzte mich auf den Stuhl und klappte das Brett runter und schob ihn an den Tisch, wo das Abendessen stand. Es dampfte hoch.

«Ihr gehorcht Dilsey, ja», sagte Vater. «Dass sie mir nicht mehr Lärm machen als unvermeidlich, Dilsey.»

«Jawohl, Sir», sagte Dilsey. Vater ging weg.

«Nicht vergessen, Dilsey gehorchen», sagte er hinter uns. Ich beugte mein Gesicht über die Stelle, wo das Abendessen war. Es dampfte hoch in mein Gesicht.

«Heute Abend sollen sie bitte mir gehorchen, Vater», sagte Caddy.

«Ich nicht», sagte Jason. «Ich gehorche Dilsey.»

«Musst du aber, wenn Vater das sagt», sagte Caddy. «Lass sie heute mir gehorchen, Vater.»

«Ich nicht», sagte Jason. «Ich gehorche dir nicht.»

«Still», sagte Vater. «Dann gehorcht ihr eben Caddy. Wenn sie fertig sind, bring sie die Hintertreppe hoch, Dilsey.»

«Jawohl, Sir», sagte Dilsey.

«Da», sagte Caddy. «Jetzt wirst du ja wohl mir gehorchen.»

«Ihr seid jetzt still», sagte Dilsey. «Ihr müsst heut Abend leise sein.»

«Warum müssen wir heute Abend leise sein», flüsterte Caddy.

«Nicht deine Sache», sagte Dilsey. «Das erfährst noch zur Stunde des Herrn.» Sie brachte meine Schüssel. Der Dampf kam und kitzelte mich im Gesicht. «Komm her, Versh», sagte Dilsey.

«Wann ist die Stunde des Herrn, Dilsey», sagte Caddy.

«Sonntag», sagte Quentin. «Weißt du denn gar nichts.»

«Schschsch», sagte Dilsey. «Hat Mr. Jason nicht gesagt, ihr sollt alle leise sein. Jetzt esst euer Abendessen. Hier, Versh. Gib seinen Löffel.» Die Hand von Versh kam mit dem Löffel in die Schüssel. Der Löffel kam an meinen Mund hoch. Der Dampf kitzelte in meinen Mund hinein. Dann hörten wir auf zu essen und schauten uns an und waren leise, und dann hörten wir es wieder, und ich fing an zu weinen.

«Was war das», sagte Caddy und legte ihre Hand auf meine Hand.

«Das war Mutter», sagte Quentin. Der Löffel kam hoch, und ich aß, dann weinte ich wieder.

«Still», sagte Caddy. Aber ich war nicht still, und sie kam und legte die Arme um mich. Dilsey ging weg und machte beide Türen zu, und dann konnten wir es nicht hören.

«Still jetzt», sagte Caddy. Ich war still und aß. Quentin aß nichts, aber Jason schon.

«Das war Mutter», sagte Quentin. Er stand auf.

«Du setzt dich sofort hin», sagte Dilsey. «Sie haben Gäste da drin, und du mit deinen schmutzigen Sachen. Setz dich auch hin, Caddy, und ess auf.»

«Sie hat geweint», sagte Quentin.

«Da hat jemand gesungen», sagte Caddy. «Oder, Dilsey.»

«Ihr esst jetzt, wie Mr. Jason gesagt hat», sagte Dilsey. «Ihr erfahrt das alles schon noch zur Stunde des Herrn.» Caddy ging zu ihrem Stuhl zurück.

«Ich hab euch ja gesagt, die feiern», sagte sie.

Versh sagte: «Er hat das alles auf, jetzt.»

«Bring seine Schüssel her.» Die Schüssel ging weg.

«Dilsey», sagte Caddy. «Quentin isst nicht. Muss er nicht mir gehorchen.»

«Ess jetzt, Quentin», sagte Dilsey. «Ihr müsst bald fertig werden und aus meiner Küche raus.»

«Ich will nicht mehr», sagte Quentin.

«Du musst aber essen, wenn ich dir das sage», sagte Caddy. «Oder, Dilsey.»

Die Schüssel dampfte mir ins Gesicht, und die Hand von Versh tauchte den Löffel ein, und der Dampf kitzelte mir in den Mund hinein.

«Ich will nichts mehr», sagte Quentin. «Wie können die feiern, wenn Mutzi krank ist.»

«Das können sie unten machen», sagte Caddy. «Sie kann auf den Treppenabsatz kommen und zuschauen. Das mach ich jedenfalls, wenn ich im Nachthemd bin.»

«Mutter hat geweint», sagte Quentin. «Oder etwa nicht, Dilsey.»

«Hör doch auf, mich zu plagen, Junge», sagte Dilsey. «Ich muss Abendessen für die ganze Gesellschaft machen, wenn ihr hier fertig seid.»

Etwas später war sogar Jason fertig mit Essen, und er fing an zu weinen.

«Jetzt musst du auch noch mitmachen», sagte Dilsey.

«Das macht er jeden Abend, seit Mutzi krank ist und er nicht bei ihr schlafen kann», sagte Caddy. «Heulsuse.»

«Ich verpetz dich», sagte Jason.

Er weinte. «Hast du doch schon gemacht», sagte Caddy. «Jetzt kannst du nichts mehr verpetzen.»

«Ihr müsst alle ins Bett gehen», sagte Dilsey. Sie kam und hob mich runter und wischte mir Gesicht und Hände mit einem warmen Tuch ab. «Versh, kannst sie leise über die Hintertreppe hochbringen. Und du, Jason, hör das Weinen auf.»

«Zu früh zum Schlafengehen», sagte Caddy. «Wir müssen sonst nie so früh.»

«Heut müsst ihr», sagte Dilsey. «Euer Pa hat gesagt, ihr sollt gleich nach dem Essen hoch. Habt ihr nicht gehört.»

«Er hat gesagt, ihr sollt mir gehorchen», sagte Caddy.

«Ich gehorche dir nicht», sagte Jason.

«Musst du aber», sagte Caddy. «Komm schon. Du musst machen, was ich sag.»

«Sie sollen leise sein, Versh», sagte Dilsey. «Ihr seid jetzt schön leise, ja.»

«Warum sollen wir heute Abend so leise sein», sagte Caddy.

«Eure Ma gehts nich so gut», sagte Dilsey. «Jetzt lauft schon mit dem Versh hoch.»

«Ich hab dir gesagt, Mutter weint», sagte Quentin. Versh hob mich hoch und machte die Tür zur hinteren Veranda auf. Wir gingen raus, und Versh machte die Tür schwarz. Ich konnte Versh riechen und fühlen. Ihr seid jetzt still. Wir gehen noch nicht hoch. Mr. Jason hat gesagt, ihr sollt gleich hoch. Er hat gesagt, alle sollen mir gehorchen. Ich gehorch dir nicht. Aber er hat gesagt, das sollen alle. Oder, Quentin. Ich konnte den Kopf von Versh fühlen. Ich konnte uns hören. Oder, Versh. Ja, das stimmt. Dann sage ich, wir gehen jetzt alle raus. Auf gehts. Versh machte die Tür auf, und wir gingen raus.

Wir gingen die Treppe runter.

«Ich würd sagen, wir gehen am besten runter zu Versh ins Haus, dann sind wir leise», sagte Caddy. Versh setzte mich ab und Caddy nahm meine Hand und wir gingen den Backsteinweg runter.

«Komm», sagte Caddy. «Der Frosch ist weg. Der ist längst zum Garten rübergehüpft. Vielleicht sehen wir noch einen.» Roskus kam mit den Milcheimern. Er ging weiter. Quentin kam nicht mit. Er saß auf der Küchentreppe. Wir gingen runter zu Versh ins Haus. Ich roch das Haus von Versh gern. Da war ein Feuer drin, und T. P. hockte im Hemd davor und warf was in die Flammen.

Dann stand ich auf, und T. P. zog mich an, und wir gingen in die Küche und aßen. Dilsey war am Singen, und ich fing an zu weinen, und sie hörte auf.

«Haltet ihn weg vom Haus», sagte Dilsey.

«Da lang können wir nich», sagte T. P.

Wir spielten im Bach.

«Wir können nich da hinten rum», sagte T. P. «Weißt du doch, dass Mammy sagt, können wir nich.»

Dilsey war am Singen in der Küche, und ich fing an zu weinen.

«Still», sagte T. P. «Auf gehts. Wir gehen zur Scheune runter.»

Roskus war in der Scheune am Melken. Er war mit einer Hand am Melken und stöhnte. Ein paar Vögel saßen auf dem Scheunentor und schauten ihm zu. Einer kam runter und fraß mit den Kühen. Ich schaute Roskus beim Melken zu, während T. P. Queenie und Prince fütterte. Das Kalb war im Schweinekoben. Es schnoberte an dem Gitter herum und brüllte.

«T. P.», sagte Roskus. T. P. sagte «Hier», in der Scheune. Fancy streckte den Kopf über die Stalltür, weil T. P. sie noch nicht gefüttert hatte. «Mach mal fertig da», sagte Roskus. «Du musst das Melken machen. Ich kann meine rechte Hand nicht mehr gebrauchen.»

T. P. kam zum Melken.

«Warum holst nich den Doktor», sagte T. P.

«Doktor kann da auch nix machen», sagte Roskus. «Nich hier in diesem Haus.»

«Was is los mit diesem Haus», sagte T. P.

«Liegt kein Glück auf diesem Haus», sagte Roskus. «Bring das Kalb da wieder rein, wenn du fertig bist.»

Liegt kein Glück auf diesem Haus, sagte Roskus. Das Feuer ging hinter ihm und Versh hoch und fiel wieder, strich über sein Gesicht und das von Versh. Dilsey brachte mich fertig ins Bett. Das Bett roch wie T. P. Das mochte ich.

«Was weißt du schon davon», sagte Dilsey. «Warst in Trance oder was.»

«Brauch ich nich», sagte Roskus. «Das Zeichen dafür liegt ja wohl vor uns auf dem Bett. Und jeder hats gut können sehen in den letzten fünfzehn Jahren.»

«Hast wohl recht», sagte Dilsey. «Hat aber keinem was getan, oder, nich dir und nich den Deinen. Der Versh, der arbeitet, und die Frony, verheiratet und aus den Füßen, und der T. P., der langsam groß genug ist, deine Arbeit zu machen, wenn das Rheuma dich erledigt hat.»

«Das warn jetzt zwei», sagte Roskus. «Kommt noch einer nach. Ich hab das Zeichen gesehen und du auch.»

«In der Nacht hab ich die Eule gehört», sagte T. P. «Dan wollt auch nich kommen und fressen. Nich näher als wie die Scheune. Hat gleich, wies dunkel war, das Jaulen angefangen. Versh hats gehört.»

«Kommt noch mehr als einer nach», sagte Dilsey. «Zeig mir den Menschen, der nich sterben muss, gelobt sei Jesus.»

«Sterben is nich alles», sagte Roskus.

«Ich weiß, was du grad denkst», sagte Dilsey. «Und wenn du den Namen sagst, liegt auch kein Glück drauf, oder willst mit ihm wach bleiben, wenn er weint.»

«Liegt kein Glück auf diesem Haus», sagte Roskus. «Habs gleich gesehen, aber wie sie dann sein Namen umgeändert haben, wusste ichs.»

«Still jetzt», sagte Dilsey. Sie zog die Decke hoch. Es roch nach T. P. «Seid jetzt alle still, bis er schläft.»

«Ich hab das Zeichen gesehen», sagte Roskus.

«Das Zeichen, dass der T. P. bald alle Arbeit für dich machen muss», sagte Dilsey. Bring ihn und den Quentin zum Haus runter und lass sie mit dem Luster spielen, wo die Frony auf sie aufpassen kann, T. P., dann geh und helf deinem Pa.

Wir aßen fertig, T. P. nahm Quentin hoch, und wir gingen runter zu T. P. nach Hause. Luster spielte auf der Erde. T. P. setzte Quentin ab, und sie spielte auch auf der Erde. Luster hatte paar Spulen, und er und Quentin rauften, und Quentin hatte die Spulen. Luster weinte, und Frony kam und gab Luster eine Blechdose zum Spielen, und dann hatte ich die Spulen, und Quentin raufte, und ich weinte.

«Still», sagte Frony. «Schämst dich nich. Dem Baby sein Spielzeug wegnehmen.» Sie nahm mir die Spulen weg und gab sie Quentin wieder.

«Still jetzt», sagte Frony. «Still, sag ich dir.»

«Sei still», sagte Frony. «Du brauchst Schläge, das brauchst.» Sie nahm Luster und Quentin hoch. «Komm mit», sagte sie. Wir gingen zur Scheune. T. P. melkte die Kuh. Roskus saß auf der Kiste.

«Was is jetzt mit ihm», sagte Roskus.

«Ihr müsst ihn hier unten halten», sagte Frony. «Er rauft wieder mit den Kleinen. Nimmt ihnen das Spielzeug weg. Bleib hier bei T. P. und sieh zu, dass du eine Weile still bist.»

«Mach das Euter richtig sauber», sagte Roskus. «Letzten Winter hast die junge Kuh trocken gemolken. Wenn die hier trocken bleibt, is Schluss mit Milch.»

Dilsey war am Singen.

«Nich da hinten rum», sagte T. P. «Weißt nich, dass Mammy sagt, da kannst nich lang.»

Sie waren am Singen.

«Auf gehts», sagte T. P. «Wir gehen mit Quentin und Luster spielen. Auf gehts.»

Quentin und Luster waren auf der Erde am Spielen, vor dem Haus von T. P. Im Haus war ein Feuer, das hochstieg und fiel, mit Roskus schwarz davor.

«Das macht drei, dem Herrn sei Dank», sagte Roskus. «Ich habs dir vor zwei Jahren gesagt. Auf diesem Haus liegt kein Glück.»

«Dann geh doch weg», sagte Dilsey. Sie zog mich aus. «Immer dein Gerede über kein Glück, kein Glück, und jetzt hat der Versh Ideen mit Memphis im Kopf. Bist jetzt zufrieden.»

«Wenn das alles is, wo der Versh kein Glück hat», sagte Roskus.

Frony kam rein.

«Bist fertig», sagte Dilsey.

«T. P. macht fertig», sagte Frony. «Miss Cahline sagt, sollst Quentin ins Bett bringen.»

«Ich komm, so schnell ich kann», sagte Dilsey. «Weiß sie doch, dass ich nich fliegen kann.»

«Ich sags dir», sagte Roskus. «Kann kein Glück geben, wenn in einem Haus keiner den Namen von ihrem eigenen Kind sagen darf.»

«Still», sagte Dilsey. «Soll er wieder anfangen.»

«Ein Kind großziehen, das den Namen seiner eigenen Mammy nich kennt», sagte Roskus.

«Zerbrech dir nich den Kopf über sie», sagte Dilsey. «Ich hab sie alle großzogen, da kann ich wohl noch eins großziehen. Still jetzt. Lass ihn einschlafen, wenn er will.»

«Von wegen Namen», sagte Frony. «Der kennt doch keinen Namen, von niemand.»

«Sag ihn einmal und schau, obs stimmt», sagte Dilsey. «Sags ihm, wenn er schläft, und wetten, er hört dich.»

«Der weiß viel mehr, als wie man meint», sagte Roskus. «Er wusste, dass denen ihre Zeit gekommen war, genau wie der Jagdhund. Er könnt dir auch sagen, wann ihm seine kommt, wenn er reden könnte. Oder deine. Oder meine.»

«Nehm Luster aus dem Bett, Mammy», sagte Frony. «Der Junge verhext ihn noch.»

«Still jetzt», sagte Dilsey. «Bist du dumm. Was hörst auf den Roskus, überhaupt. Leg dich hin, Benjy.»

Dilsey schob mich, und ich legte mich ins Bett, wo schon Luster war. Er schlief. Dilsey nahm ein langes Stück Holz und legte es zwischen Luster und mich. «Du bleibst auf deiner Seite», sagte Dilsey. «Luster is klein, du willst ihm ja nich weh tun.»

Kannst noch nich gehen, sagte T. P. Wart noch.

Wir schauten um die Ecke vom Haus und sahen die Kutschen wegfahren.

«Jetzt», sagte T. P. Er nahm Quentin hoch, und wir rannten runter bis zur Ecke vom Zaun und sahen sie vorbeifahren. «Da fährt er», sagte T. P. «Siehst die eine mit dem Glas drin. Schau ihn dir an. Da liegt er drin. Siehst ihn.»

Auf gehts, sagte Luster, den Ball hier nehm ich mit nach Hause, da verlier ich ihn nich. Nein, den kannst nich haben. Wenn die Männer dich damit sehen, werden sie sagen, den hast gestohlen. Still jetzt. Kannst ihn nich haben. Was willst auch damit. Kannst doch gar kein Ball spielen.

Frony und T. P. spielten auf der Erde bei der Tür. T. P. hatte Glühwürmchen in einer Flasche.

«Wie seid ihr wieder rausgekommen», sagte Frony.

«Wir haben Gäste», sagte Caddy. «Vater hat gesagt, heute Abend sollen alle mir gehorchen. Ich schätze, du und T. P. müsst mir dann auch gehorchen.»

«Ich gehorch dir nicht», sagte Jason. «Frony und T. P. müssen auch nicht.»

«Die müssen, wenn ich das sag», sagte Caddy. «Aber vielleicht sag ich es ja nicht für sie.»

«T. P. gehorcht niemand», sagte Frony. «Ist die Beerdigung schon losgegangen.»

«Was ist eine Beerdigung», sagte Jason.

«Hat dir Mammy nich gesagt, du sollst ihnen nix davon sagen», sagte Versh.

«Wo alle klagen tun», sagte Frony. «Zwei Tage haben sie wegen Sister Beulah Clay geklagt.»

Sie haben bei Dilsey zu Haus geklagt. Dilsey war am Klagen. Wie Dilsey geklagt hat, sagte Luster, Still, und wir waren still, und dann fing ich an zu weinen, und Blue hat unter der Küchentreppe geheult. Dann hörte Dilsey auf, und wir hörten auf.

«Ach», sagte Caddy. «Das sind Nigger. Weiße haben keine Beerdigung.»

«Mammy hat gesagt, wir sollen ihnen nix davon sagen, Frony», sagte Versh.

«Was nicht sagen», sagte Caddy.

Dilsey klagte, und als es zum Haus kam, fing ich an zu weinen, und Blue heulte unter der Treppe. Luster, sagte Frony im Fenster. Bring sie zur Scheune runter. Ich schaff hier nix gekocht bei dem Lärm. Diese Töle auch. Bring sie alle weg hier.

Ich geh da nich runter, sagte Luster. Da könnt ich Pappy treffen. Gestern Nacht hab ich ihn gesehen, da war er in der Scheune und wollte mir winken.

«Möcht bloß wissen, warum nich», sagte Frony. «Weiße sterben genauso. Deine Oma is so tot, wie jeder Nigger tot sein kann, oder.»

«Hunde sind tot», sagte Caddy. «Und wie Nancy in den Graben gefallen ist und Roskus sie totgeschossen hat und die Geier sie abgefressen haben.»

Die Knochen stachen von da, wo die dunklen Ranken im schwarzen Graben waren, hoch ins Mondlicht, als hätten einige von den Dingern aufgehört. Dann hörten sie alle auf, und es war dunkel, und als ich aufhörte, um wieder anzufangen, konnte ich Mutter hören und Schritte, die schnell weggingen, und ich konnte es riechen. Dann kam das Zimmer, aber meine Augen fielen zu. Ich hörte nicht auf. Ich konnte es riechen. T. P. machte die Bettlaken los.

«Still», sagte er. «Schschschsch.»

Aber ich konnte es riechen. T. P. zerrte mich hoch und zog mir schnell meine Kleider an.

«Still, Benjy», sagte er. «Wir gehen zu uns runter ins Haus. Willst du zu uns runter ins Haus, wo Frony is. Still. Schsch.»

Er band mir die Schuhe zu, setzte mir meine Mütze auf, und wir gingen raus. Im Flur brannte Licht. Am anderen Ende konnten wir Mutter hören.

«Schschschsch, Benjy», sagte T. P. «Gleich sind wir draußen.»

Eine Tür ging auf, und ich konnte es stärker riechen als vorher, und ein Kopf kam raus. Das war nicht Vater. Vater war da drinnen krank.

«Kannst du ihn aus dem Haus bringen.»

«Da wollen wir hin», sagte T. P. Dilsey kam die Treppe hoch.

«Still», sagte sie. «Still. Nimmst ihn mit nach Hause, T. P. Frony soll ihm das Bett machen. Kümmert euch um ihn. Still, Benjy. Gehst mit T. P.»

Sie ging da hin, wo wir Mutter hörten.

«Lassen Sie ihn besser da.» Das war nicht Vater. Er machte die Tür zu, aber ich konnte es immer noch riechen.

Wir gingen die Treppe runter. Die Treppe führte runter ins Dunkle, und T. P. nahm meine Hand, und wir gingen zur Tür raus, aus dem Dunkeln raus. Dan saß hinten im Garten und heulte.

«Er riechts», sagte T. P. «Bist so draufgekommen.»

Wir gingen die Treppe runter, wo unsere Schatten waren.

«Hab dein Mantel vergessen», sagte T. P. «Müsstest eigentlich einen anhaben. Aber ich geh nich zurück.»

Dan heulte.

«Still jetzt», sagte T. P. Unsere Schatten bewegten sich, aber Dans Schatten nicht, nur wenn er heulte.

«Ich kann dich nich mit runter nach Hause nehmen, wenn du so brüllst», sagte T. P. «War schon schlimm genug, bevor du diese Stimme gekriegt hast wie ein Ochsenfrosch. Auf gehts.»

Wir gingen über den Backsteinweg, zusammen mit unseren Schatten. Der Schweinekoben roch nach Schweinen. Die Kuh stand auf der Wiese und kaute uns an. Dan heulte.

«Willst die ganze Stadt aufwecken», sagte T. P. «Sei endlich still.»

Wir sahen Fancy am Bach fressen. Der Mond schien aufs Wasser, als wir hinkamen.

«Neinnein», sagte T. P. «Viel zu nah. Hier können wir nich bleiben. Auf gehts. Jetzt schau dir das bloß an. Hast dein ganzes Bein nass. Auf gehts jetzt.» Dan heulte.

Der Graben kam aus dem summenden Gras hoch. Die Knochen stachen aus den schwarzen Ranken hoch.

«Also», sagte T. P. «Brüllst dir halt die Lunge raus, wenn du willst. Hast die ganze Nacht dafür und zwanzig Morgen Weide zum Vollbrüllen.»

T. P. legte sich in den Graben, und ich setzte mich hin und schaute auf die Knochen, wo die Geier Nancy gefressen hatten, schwarzes und langsames und schweres Flappen aus dem Graben raus.

Ich hatte ihn, wie wir vorher hier unten waren, sagte Luster. Hab ihn dir noch gezeigt. Hast nich gesehen. Genau hier aus der Tasche und dir gezeigt.

«Meinst du, die Geier fressen Mutzi ab», sagte Caddy. «Du spinnst ja.»

«Du bist ein Stinkstiefel», sagte Jason. Er fing an zu weinen.

«Du bist eine Matschbirne», sagte Caddy. Jason weinte. Seine Hände steckten in den Taschen.

«Jason wird mal reich», sagte Versh. «Hält immer sein Geld fest.»

Jason weinte.

«Jetzt hast du ihn auch so weit», sagte Caddy. «Sei still, Jason. Wie sollen die Geier da reinkommen, wo Mutzi ist. Vater würd sie nicht lassen. Du auch nicht, oder, wenn ein Geier dich abfressen wollte. Sei jetzt still.»

Jason war still. «Frony hat gesagt, das ist eine Beerdigung.»

«Ist es gar nicht», sagte Caddy. «Die feiern. Frony hat keine Ahnung. Er will deine Glühwürmchen, T. P. Er kann sie doch kurz haben.»

T. P. gab mir die Flasche mit den Glühwürmchen.

«Wetten, dass wir was sehen können, wenn wir ums Haus zum Fenster vom Salon gehen», sagte Caddy. «Dann glaubt ihr mir auch.»

«Ich weiß es schon», sagte Frony. «Brauchs nich sehen.»

«Halt lieber den Mund, Frony», sagte Versh. «Sonst gibts Schläge von Mammy.»

«Was ist», sagte Caddy.

«Ich weiß, was ich weiß», sagte Frony.

«Kommt mit», sagte Caddy. «Wir gehen rum nach vorn.»

Wir gingen los.

«T. P. will seine Glühwürmchen», sagte Frony.

«Er kann sie doch kurz haben, T. P.», sagte Caddy. «Wir bringen sie wieder.»

«Ihr habt sie ja nich gefangen», sagte Frony.

«Wenn ich sage, du und T. P. dürft mitkommen, darf er sie noch haben», sagte Caddy.

«Hat keiner gesagt, dass ich und T. P. dir gehorchen müssen», sagte Frony.

«Wenn ich sage, ihr müsst nicht, darf er sie dann noch haben», sagte Caddy.

«Na gut», sagte Frony. «Darf er sie haben, T. P. Wir gehen schauen, wie sie klagen.»

«Die klagen gar nicht», sagte Caddy. «Ich sag euch, die feiern. Klagen die, Versh.»

«Wenn wir hier stehen bleiben, erfahren wirs nie», sagte Versh.

«Kommt mit», sagte Caddy. «Frony und T. P. müssen mir nicht gehorchen. Aber ihr anderen alle müsst schon. Trag ihn lieber, Versh. Es wird dunkel.»

Versh hob mich hoch, und wir gingen um die Küche herum.

Wie wir um die Ecke schauten, sahen wir die Lichter die Einfahrt hochkommen. T. P. ging zur Kellertür und machte sie auf.

Du weißt, was da unten is, sagte T. P., Sodawasser. Ich hab Mr. Jason gesehen, wie er hochkam, beide Hände voll davon. Wart kurz hier.

T. P. ging weg und schaute zur Küchentür rein. Dilsey sagte, Was spähst hier so rein. Wo ist der Benjy.

Da draußen, sagte T. P.

Gehst auf ihn aufpassen, sagte Dilsey. Hältst ihn aus dem Haus, ja.

Jawohl, Ma’am, sagte T. P. Sind die schon angefangen.

Gehst jetzt und hältst den Jungen auf Abstand, sagte Dilsey. Ich hab hier genug zu tun.

Eine Schlange kroch unter dem Haus vor. Jason sagte, er hätte keine Angst vor Schlangen, und Caddy sagte, hätte er doch, aber sie nicht, und Versh sagte, hätten sie beide, und Caddy sagte, sie sollten still sein, wie Vater gesagt hätte.

Musst jetzt nich das Jaulen anfangen, sagte T. P. Willst was von dem Sassprillah hier.

Es kitzelte meine Nase und Augen.

Wenn du nich trinken tust, lässt halt mich, sagte T. P. Na gut, da bitte. Wir holen uns lieber noch ne Flasche, solang uns keiner stört. Bist jetzt still.

Wir blieben unter dem Baum vorm Fenster vom Salon stehen. Versh setzte mich ins nasse Gras runter. Es war kalt. In allen Fenstern war Licht.

«Da ist Mutzi drin», sagte Caddy. «Sie ist jetzt jeden Tag krank. Wenn sie wieder gesund ist, machen wir ein Picknick.»

«Ich weiß, was ich weiß», sagte Frony.

Die Bäume waren am Summen und das Gras.

«Gleich daneben ist, wo wir immer die Masern haben», sagte Caddy. «Wo habt ihr die, T. P. und du, Frony.»

«Hat man einfach überall, wo man grad is, oder», sagte Frony.

«Die haben noch nicht angefangen», sagte Caddy.

Die fangen gleich an, sagte T. P. Bleibst jetzt schön hier stehen, ich hol die Kiste, damit wir durch das Fenster reinschauen können. Hier, trink das Sassprillah auf. Hab so ein Gefühl in mir drinnen wie eine Eule.