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Die Herausforderungen für den Einkauf, alle Schritte der Beschaffungsprozesse inklusive Anbindung sämtlicher Lieferanten abzubilden, sind enorm. In diesem Buch wird Ihnen kompakt und praxisnah dargestellt, wie Sie das Modul SAP SRM bei den wichtigsten betriebswirtschaftlichen Geschäftsprozessen unterstützt.
Der Autor zeigt Ihnen sowohl betriebswirtschaftliche als auch technische Aspekte bei der Einführung von SAP SRM auf. Sie werden in die Komponenten sowie die Systemarchitektur des Supplier Relationship Management eingeführt und erhalten Tipps für wesentliche Optimierungspotenziale Ihres Einkaufs. Dabei steigen Sie in zentrale Themen wie etwa den operativen und integrativen Bestellprozess (SRM-Einkaufswagen ergänzt durch SAP ERP), Self Service Procurement, Kontaktverwaltung und alle wichtigen Aspekte des Vertragsmanagements ein.
Zahlreiche Beispiele aus der Projektpraxis sowie typische „Stolperfallen“ und entsprechende Hinweise, wie diese zu umgehen sind, runden das Buch ab. In diesen Ratgeber fließen Erfahrungen aus über 30 SRM-Projekten ein.
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Seitenzahl: 80
Veröffentlichungsjahr: 2014
Daniel Niemeyer
Schnelleinstieg in SAP® SRM – Supplier Relationship Management
Alle Rechte vorbehalten
1. Aufl. 2014, Gleichen
© Espresso Tutorials GmbH
URL:www.espresso-tutorials.com
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Auf dem Buchmarkt finden Sie das ein oder andere Werk, welches sich mit Supplier Relationship Management oder auch SAP-Einkaufsprozessen im Generellen befasst. Beim Durcharbeiten dieser Bücher wird jedoch schnell deutlich, dass keines den Fokus auf eine übersichtliche und praxisnahe Darstellung der Möglichkeiten von SAP SRM für die implementierenden Unternehmen setzt.
Mit vorliegendem Buch wird der Anspruch verfolgt, auf kompakte Weise die wesentlichen Optimierungspotenziale herauszuarbeiten, die Sie mit SAP SRM im Einkauf nutzen können, und dabei mit anschaulichen Praxisbeispielen typische Problemstellungen zu identifizieren und hierfür Lösungsvorschläge aufzuzeigen.
Für die Lektüre dieses Buches wird wenig Vorwissen vorausgesetzt, allerdings ist es von Vorteil für Sie, wenn Einkaufsprozesse aus betriebswirtschaftlicher Perspektive bzw. SAP aus IT-Sicht Ihnen nicht vollkommen fremd sind. Wichtiges Fachvokabular ist im Glossar erläutert. Im Hinblick auf die verschiedenen auftretenden Situationen mit diversen Gesprächspartnern in SRM-Projekten können folgende Zielgruppen identifiziert werden:
Einkäufer und Einkaufsleiter, die mittels einer Implementierung von SAP SRM Effizienz-Vorteile in ihren Geschäftsprozessen erzielen wollen,
IT-Verantwortliche sowie Prozess- bzw. SAP-Betreuer, die vor und während einer SAP SRM-Implementierung die technische Architektur und Erweiterungsmöglichkeiten von SAP SRM kennenlernen möchten,
thematisch Interessierte wie z.B. Studenten oder SAP-Berater, die sich in ein spannendes neues Themenfeld einarbeiten wollen, um durch diese Wissenserweiterung ihr berufliches Profil zu schärfen.
In Kapitel 2 werden wesentliche betriebswirtschaftliche Fragestellungen und Lösungsansätze skizziert, und im Folgekapitel erhalten Sie einen Überblick über die verschiedenen Teilbereiche der SAP SRM Suite. In Kapitel 4 stelle ich die technische Architektur sowie im anschließenden Part des Buches die Customizing- und Erweiterungsmöglichkeiten der Software dar. Im abschließenden Kapitel 6 möchte ich Ihnen einige praktische Tipps für einen reibungslosen Projektablauf an die Hand geben. So individuell jedes einzelne Projekt auch sein mag, so nützlich sind die auf diese Weise generierten Lessons Learned doch für viele Leser.
In vorliegendem Werk möchte ich Ihnen eine Einführung in die Einkaufsprozesse mit SAP SRM bieten. Es werden daher wenige Informationen über andere SAP-Module vermittelt, da diese lediglich aus der »Integrationsperspektive SRM« betrachtet werden. Selbstverständlich finden sich hier die wesentlichen Customizing-Bereiche wieder, das Buch bietet jedoch keine Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Einrichtung Ihres SAP SRM-Systems. Die Programmiertechniken und entscheidenden »Schnittstellen« werden in die Beschreibungen integriert, ohne jedoch eine Einführung in ABAP OO darzustellen.
Mit dem Prozess- und Systemverständnis zu SAP SRM, welches Sie mithilfe dieses Buches erhalten werden, können Sie beispielsweise die im Anhang verzeichnete weiterführende Literatur nutzen, um den ein oder anderen Aspekt zu vertiefen. Sollten Sie nach Lektüre dieses Buches Ihre Fragen noch nicht beantwortet sehen oder noch Unklarheiten bestehen, schreiben Sie mich gern an (siehe Autorenprofil). Nun wünsche ich Ihnen viel Spaß bei der Lektüre und optimale Erfolge bei der Umsetzung der in diesem Buch vermittelten Kenntnisse!
Im Text verwenden wir Kästen, um wichtige Informationen besonders hervorzuheben. Jeder Kasten ist zusätzlich mit einem Piktogramm versehen, der diesen genauer klassifiziert:
Hinweis
Hinweise bieten praktische Tipps zum Umgang mit dem jeweiligen Thema.
Warnung
Warnungen weisen auf mögliche Fehlerquellen oder Stolpersteine im Zusammenhang mit einem Thema hin.
Zu Beginn möchte ich kurz die Themen und Schwierigkeiten umreißen, die sich bei vielen meiner Kunden in der Einkaufsabteilung ergaben. Hierbei sollen weder die theoretischen Hintergründe zu sehr betont noch langweilende Definitionen herangezogen werden. Vermutlich wissen die meisten von Ihnen ohnehin aus der beruflichen Praxis, welche Themen und Herausforderungen die »moderne Einkaufsabteilung« umtreiben …
In nahezu jeder Diplom- oder Masterarbeit zu den Bereichen »Einkauf« bzw. »Supplier Relationship Management« (SRM) wird sinngemäß betont, dass sich die Mitarbeiter der Einkaufsabteilung von einst operativen Aufgabenbearbeitern zu strategischen Wertschöpfungspartnern entwickeln – und zwar im Zuge der immer stärker globalisierten und verflochtenen Wirtschaft.
Um Sie jedoch nicht mit viel zitierten Phrasen zu langweilen, werde ich zunächst ein paar konkrete Anforderungen und Probleme vorstellen, die meine Kunden häufig äußern:
»Der Bestellprozess basiert bei uns auf Papierformularen, ist langsam, nicht nachvollziehbar und nicht revisionssicher.«
»Unsere Einkaufs-Kontrakte befinden sich in ausgedruckter Form in irgendwelchen Schränken oder sind elektronisch über verschiedene Fileserver verstreut.«
»Ausschreibungen müssen in Zukunft revisionssicher und transparent elektronisch durchgeführt werden.«
»Unsere C-Artikel machen nur einen geringen Teil unserer Beschaffungskosten, dafür aber einen großen Arbeitsanteil unserer Einkaufsabteilung und damit der Prozesskosten aus.«
»Die Bestellübermittlung an Lieferanten erfolgt zumeist durch Ausdrucke aus SAP, die dann vom Einkäufer manuell per Faxgerät an den Lieferanten geschickt werden.«
»Unsere weltweiten Standorte sollen die gleichen (Konzern-) Prozesse nutzen wie wir in Deutschland.«
»Wir könnten deutlich bessere Materialeinstandskosten erzielen, wenn wir nur einfach mehr Lieferanten in Bezug auf die Ausschreibungen kontaktieren könnten.«
»Die Beschaffung von Dienstleistungen führt oft zu zeitaufwendigem Nacharbeiten in der Bestellung, zu Problemen bei der Leistungserfassung und zu erhöhtem Klärungsaufwand.«
»Die Benutzung von Bestellanforderungen (
BANFen
) im SAP ist für unsere Anwender zu komplex.«
»Der Einkauf soll in ein Shared Service Center ausgelagert werden, aber unsere Prozesse geben das noch nicht her.«
Sollten Sie nun bei dem ein oder anderen Punkt geschmunzelt haben: Ich versichere Ihnen, dass bereits viele meiner Kunden diese Schwierigkeiten angesprochen haben. SRM bietet natürlich keine »Out-of-the-box«-Lösung dieser Probleme, kann jedoch das zentrale Werkzeug sein, um die passenden, effizienten Prozesse zu etablieren und elektronisch zu unterstützen. In den folgenden Kapiteln werden die einzelnen Problemstellungen weiter spezifiziert.
Nur Mut!
Dank der Flexibilität eines SAP SRM-Systems können einzelne Prozesse besser überdacht und optimiert werden. So wird jedoch auch gewährleistet, dass bisherige Prozessdefekte und stark holprige konventionelle Prozesse nun auf elektronische Weise effektiver umgesetzt werden. Nutzen Sie die Gelegenheit einer Systemeinführung, um auch möglicherweise veraltete Strukturen und Denkweisen zu verbessern!
In vielen Unternehmen, auch großen Konzernen, ist es nach wie vor noch gang und gäbe, dass sich Mitarbeiter mit bestimmten Beschaffungswünschen telefonisch oder per E-Mail an den Einkauf wenden. Gerade für indirekte Materialien – also solche, die wie z.B. Dienstleistungen oder Investitionen nicht direkt in das produzierte Gut einfließen – existiert dabei oft eine große Anzahl verschiedener Prozesse.
Betrachtet man die in der Fachliteratur verzeichneten Prozesskosten je Bestellung, variieren diese Kennzahlen stark, liegen aber meist deutlich über 100 Euro pro Bestellvorgang. Insbesondere bei Bestellungen indirekter Güter mit vergleichsweise geringen Bestellwerten, die allerdings häufig ausgelöst werden, ergibt sich hier großes Optimierungspotenzial.
Sollten sich Ihre Problemstellungen in diesem Bereich bewegen, finden Sie vermutlich besonders im Buchteil zum Bereich E-Procurement und elektronische Kataloge (im Abschnitt 3.1) Anregungen zur Verbesserung Ihrer Geschäftsprozesse.
Die allermeisten Unternehmen führen Ausschreibungen für konkrete Bedarfe und Rahmenverträge durch, meist jedoch noch unstrukturiert, beispielsweise auf Basis von Excel oder einzelnen Ausschreibungsunterlagen. Durch einen breiter aufgestellten Grundstock an Bietern und eine stärkere Automatisierung des Ausschreibungsprozesses können Sie einerseits häufiger Ausschreibungen bei mehr potenziellen Lieferanten durchführen. Unter Einbezug von SAP SRM wird hier zunächst einmal keine Materialeinstandskostenreduktion erzielt. Der einfachere Weg, mehr Lieferanten standardisiert an den Ausschreibungsverfahren teilnehmen zu lassen, kann hingegen durchaus zu beachtlichen Einsparungen führen.
Wenn Sie Interesse an diesem Gebiet haben, ist der Abschnitt 3.2 sicherlich von Nutzen für Sie.
Bei der Abwicklung der Einkaufsprozesse über Rahmenverträge besteht zumeist auch ein enormes Optimierungspotenzial: sei es, damit die vorhandenen Verträge gesammelt elektronisch zur Verfügung stehen, oder, um eine automatische Bezugsquellenfindung für möglichst viele Beschaffungsvorgänge (im Bereich direkter und indirekter Materialien) sicherzustellen und so auch den operativen Bestellprozess stärker zu automatisieren. Im Abschnitt 3.3 finden Sie Ideen, wie Sie mit SAP SRM diese Schwierigkeiten angehen können.
Bei den meisten einkaufenden Unternehmen sind mittlerweile die großen Lieferanten bereits über EDI/XML strukturiert elektronisch angebunden, um Bestellungen, Auftragsbestätigungen, Lieferavise oder Rechnungen auszutauschen.