Schweine züchten in Nazareth - Amanda Sthers - E-Book

Schweine züchten in Nazareth E-Book

Amanda Sthers

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Beschreibung

Sie hassen und sie streiten sich. Doch der Liebe zueinander entkommen sie nicht

Was für eine schreckliche Pariser Familie: Harrys Tochter Annabelle verliebt sich ständig in viel zu alte Männer, die sich in letzter Sekunde dann doch nicht entschließen können, sich von ihrer Frau zu trennen. Harrys Frau Monique wird nicht müde, ihr das immer wieder vorzuwerfen. David, der schwule Sohn, ist ein gefeierter Theaterautor. Aber er ist tiefunglücklich, weil Harry seit dem Outing nicht mehr mit ihm spricht. Schlimmer: Harry, einst erfolgreicher Kardiologe, hat die Nase voll von dem ganzen Trubel und steigt aus. In Nazareth findet er eine neue, nur auf den ersten Blick bizarre Leidenschaft: das Schweinezüchten …

Verständlich, dass sich Harry mit diesem Vorhaben nicht nur Freunde macht. Der ansässige Rabbi ist erbost, und so entspinnt sich ein kurioser Briefwechsel der beiden über die ersten und letzten Fragen des Lebens. Dazwischen aber tobt in Briefen und E-mails der familiäre Wahnsinn. Nach schmerzhaft vielen unbeantworteten Briefen macht David aus der Geschichte des Schweinezüchters, der einmal sein Vater war, ein Stück. Er weiß nicht, dass Harry mit den Zeitungsberichten von Davids Erfolgen eine ganze Wand tapeziert hat. In ihrer Gekränktheit sind die Familienmitglieder unverbesserlich. Während Harry und der Rabbi am Ende zu den besten Freunden werden, lassen sie jegliche Chance zur Versöhnung an sich vorbeiziehen. Sie beschimpfen sich wüst und verletzen sich grob. Und doch ist ihnen klar, dass sie ihrer Liebe zueinander nicht entkommen …

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Seitenzahl: 126

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Titel

Amanda Sthers

Schweine züchten

in Nazareth

Roman

Aus dem Französischen

von Karin Ehrhardt

Luchterhand

Impressum

Die Originalausgabe erschien 2010unter dem Titel »Les terres saintes«bei Éditions Stock, Paris.

© 2010 Éditions Stock, Paris

© der deutschsprachigen Ausgabe 2011 Luchterhand Literaturverlag, München

in der Verlagsgruppe Random House GmbH

Satz und eBook: Greiner & Reichel, Köln

Alle Rechte vorbehalten.

ISBN 978-3-641-06219-4

Besuchen Sie unseren Literatur-Blog www.transatlantik.de

www.luchterhand-literaturverlag.de

Widmung

Für Mathieu

Motto

»Frieden ist nicht so sehr ein Ausgleich von politischen Interessen als vielmehr einer von Hintergedanken.«

Unbekannter Kriegs-Stratege

Harry Rosenmerck an Rabbi Moshe Cattan

Nazareth, 1. April 2009

Sehr geehrter Rabbi,

seitichbeschlossenhabe,nachIsraelzuziehen,umSchweinezuzüchten,habeichalleIhreInstruktionenbefolgt.IchhabedieTiereaufPfahlkonstruktionenuntergebracht,wiebeidenHawaiianern,direktüberdemMeer.NiehatauchnureinSchweinefußdasHeiligeLandbetretenundwirdesauchinZukunftnichttun.Esseidenn,Sieerklärensichdamiteinverstanden,siefürdieJagdaufTerroristenzuverwenden.(ImÜbrigenhabeichinderNewYorkTimesdesletztenMonatseinenSoldatenderisraelischenStreitkräftemiteinemSchweinanderLeinegesehenund,ganzehrlich,ichfinde,dasmachtunserenRufalshartgesotteneKerlekaputt!)

Ich bin ein Mann, der die Religion respektiert, auch wenn ich sie kaum praktiziere, und nie hatte ich die Absicht, Sie zu kränken.

Daher finde ich Ihren Brief ein wenig hart, und mich als »Hundesohn« zu beschimpfen, wird nichts an der Tatsache ändern, dass sich die israelischen Juden weiterhin mit Bauchspeck vollstopfen und dass ich ihn ihnen weiterhin verkaufe, in einem einzigen Restaurant in Tel Aviv übrigens. Ich für meinen Teil esse so was nicht, das ist mir zu viel Fett für meinen auch so schon überhöhten Cholesterinspiegel, und ich versuche ja auch nur, über die Runden zu kommen. Wenn ich ihnen kein Schweinefleisch verkaufe, werden sie es sich bei einem Goi holen. Die Eier mit Speck stehen auf der Speisekarte, Sie werden nichts daran ändern können. Die Leute finden das schick, wie Poule au pot oder Froschschenkel …

Wie ging nochmal diese Geschichte mit Schweineblut, Herr Rabbi? Erinnern Sie sich noch an die glorreiche Idee, das in Beutel abgefüllte Blut in städtischen Bussen verteilt aufzuhängen, damit die Terroristen, die sich in die Luft sprengen möchten, damit besprenkelt und unrein würden, auf dass das Paradies mit seinen zweiundsiebzig Jungfrauen ihnen verwehrt werde?

Wenn Sie es für mich hinbekämen, einen Vertrag mit den öffentlichen Verkehrsbetrieben an Land zu ziehen, müsste ich keinen Schweinespeck mehr verkaufen müssen.

Ich hätte gedacht, dass gerade Sie, mit Ihren politischen Ansichten, die sich von denen der anderen Rabbiner so wohltuend unterscheiden, und mit Ihrer geistigen Offenheit, Verständnis für mich hätten.

Kurzum, ich hätte Ihnen tausend Dinge zu sagen, die nichts mit Schweinezucht zu tun haben, aber ich weiß, wie beschäftigt Sie sind, daher werde ich Ihre Zeit nicht weiter in Anspruch nehmen und möchte hiermit erneut meinem tiefsten Respekt Ausdruck verleihen,

Harry Rosenmerck

Rabbi Moshe Cattan an Harry Rosenmerck

Nazareth, 3. April 2009

Sehr geehrter Herr Rosenmerck,

entweder halten Sie mich für einen Idioten oder Sie sind selbst einer. Es könnte auch sein, dass beides zutrifft und Sie von einer der beiden Tatsachen gar nichts wissen. Können Sie mir folgen?

Ach, Herr Rosenmerck!

Kommen Sie doch mal bei mir vorbei. Wir werden uns über den Talmud unterhalten und ich bringe Ihnen den Glauben zurück, der anscheinend einer merkantilen, ultra-kapitalistischen Gläubigkeit gewichen ist. Ich werde Ihnen Punkt für Punkt in aller Kürze antworten, denn das Pessachfest rückt näher und ich habe viel zu tun.

1. Wenn jeder so denken würde wie Sie, gäbe es keine Moral mehr. Kein Gut mehr, kein Böse. Die Möglichkeit, dass ein Anderer Speck an USAVIV, dieses Restaurant für Degenerierte, verkaufen würde, befreit Sie nicht von dieser Sünde. Wenn Sie in einem Raum sind, in dem sich ein vor Hunger sterbendes Kind befindet, in Gesellschaft von neun weiteren Menschen, und Sie essen sein letztes Stück Brot – dann können sie sich nicht damit rausreden, dass es sonst einer dieser Neun getan hätte: Sie waren es, SIE allein, der dieses Kind getötet hat.

2.SeitLangemschonglaubendiesearmenPalästinenser,diesichinBussenvollerSchulkinderindieLuftsprengen,annichtsmehrundnochwenigeranJungfrauen,diesieimParadieserwartenwürden.SiebezahlenganzeinfachmitihremLebendieVersorgungihrerFamilien,dasssieeinanständigesDachüberdemKopfhabenundsichsatt essenkönnen.

Sie können Ihr Schweineblut behalten. Besser wäre es, die Steine aus unserer Trennmauer herauszubrechen. Nicht, um sie uns gegenseitig an den Kopf zu werfen, sondern um den Menschen anständige Häuser zu bauen.

3. Wenn Israel Wert darauf legen würde, was die NY Times und die anderen so denken, hätte es sich schon herumgesprochen. Wir sind das meistgehasste Land auf der Welt, manchmal zu Recht, manchmal, weil es eben so ist. Wir wollen nicht um jeden Preis gefallen oder für etwas gehalten werden, was wir nicht sind. Die Schweine sind recht nützlich für die Armee. Sie haben einen außergewöhnlichen Geruchssinn, und die Palästinenser, die in der Öffentlichkeit von einem Schwein berührt worden sind, können nicht mehr geopfert werden. Wir pfeifen auf das Bild, das die Soldaten mit den Schweinen abgeben.

Ich erwarte Sie in der Jeschiwa, dann können wir weiterreden. Waschen Sie sich vorher, um Himmels willen.

Der Ihre,

Rabbi Moshe Cattan

David Rosenmerck an Harry Rosenmerck

Rom, 1. April 2009

Papa,

ich höre nicht auf dir zu schreiben, auch wenn du schweigst. Um die Verbindung nicht abbrechen zu lassen. Um nicht eines Tages einem Fremden, der mein Vater wäre, gegenüberzustehen. Um dich nicht zu vergessen.

Bist du immer noch wütend auf mich? Wegen dieser kleinen Erklärung. Dieses kleinen Satzes, der meine Existenz verändert hat, aber doch nicht deine. Ja, ich liebe Männer. Im Übrigen sollte ich sagen, »einen« Mann. Ich habe eine Liebesbeziehung, Papa. Willst du nicht den Mann kennenlernen, der deinen Sohn glücklich macht? Willst du nicht mit mir reden, mich lachen hören?

Es ist seltsam, je seltener ich dich sehe, desto ähnlicher werde ich dir. Ich suche dich in meinen Spiegeln. Ich habe deine Haare. Die Wärme deiner Hände auf meinen, sogar im tiefsten Winter. Ich ertappe mich dabei, Rollkragen zu tragen, die ich als Kind gehasst habe und die du ständig getragen hast, als wir noch in London gelebt haben. Seitdem ich mir den Bart wachsen lasse, ist auf meiner Wange die gleiche babyglatte Stelle wie bei dir zu sehen.

Ich lege ein Foto bei.

Ich hoffe, du bist mit dieser komischen Geschichte glücklich. Wenn man bedenkt, dass ich nie ein Haustier haben durfte! Nicht einmal einen Goldfisch, du wolltest es nicht. Und jetzt bist du auf einmal Viehzüchter. Hast du Angestellte? Wie viele Schweine hast du? Sag mir nicht, dass du dich selbst um sie kümmerst. Trägst du Gummistiefel und Latzhosen? Mama sagt, du hättest kein Telefon. Ich glaube ihr nicht. Ich würde mich sowieso nicht trauen anzurufen. Das Schweigen auf Papier tut weniger weh. Wir sind nun alle voneinander getrennt. Mama, Annabelle, du und ich. Ich bin ein Puzzleteil auf dem falschen Kontinent. Oder vielleicht bist du es?

David

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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