Seelengesichter - Hans Drawe - E-Book

Seelengesichter E-Book

Hans Drawe

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Beschreibung

„Seelengesichter“ beschreibt die Macht der Emotionen; Schmerz und Trauer, Freude und Glück. In den Texten geht es in lyrisch verknappter Form aus verschiedenen Perspektiven und Lebenssituationen um Liebe, Sex, Alter, Geld, Tod und Gott.

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Seitenzahl: 27

Veröffentlichungsjahr: 2015

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Für Renate

Zwischen wahnsinnigen Welten blüht die Blume der Kindheit

Inhalt

I. Stimmungen

November

Mutlos

Cappuccino

Der Asra

Die alte Straßenbahn

Der Spaziergang

Der Fluss

Ein schweigender Himmel

Nacht

II. Alltägliche Enttäuschungen

Tröstungen

Vor dem Spiegel

Meine Seelenblätter

Wurzellos

C

III. Abstruses

Manchmal ist die Zeit

Abstruses

Das Vogelhäuschen

Das weiße Segel

IV. Autobiografisches

Wunsch

Der Militärmantel

Jugend

Der Vater

Das Foto

Flucht 1945

Das Lager

Larry

Inge Malisch

Gift des Glaubens

Der Schuhladen

Altersbefindlichkeit

Bestandsaufnahme

V. Kunst und Schreiben

Die Kunst der Anderen

Fremd

Worte I

Worte II

Schreiben

Ein entscheidender Augenblick

Mein Reich

Absolute Verkapselung

Gedanken beim Lesen meines Sonetts

Eine kleine Skulptur

Der Interpret (Schauspieler)

VI. Porträts

Strindberg

Baudelaire

Munch

VII. Kein Baum, kein Strauch, kahle Wand

Verrat

Roter Oktober

Kein Baum. Kein Strauch. Kahle Wand

Flucht

Letzter Blick

Kopflos

Morgenproblem

Sprungversuch

Der Lyriker als Seiltänzer

I

Stimmungen

November

Wenn die Cafés den Blues singen.

Wenn die Blätter der Bäume ihre Masken abstreifen

und sich nach den Würmern sehnen.

Wenn der Himmel fahl wird

wie der Bauch des Molches.

Wenn wir uns weigern,

den Träumen Futter zu geben,

so dass sie wie tote Schwalben in den Teich unserer

Schwermut fallen.

Der November kennt das Geheimnis der Stille,

das zwischen Regenschauern schläft.

Der Winter lauert im Rucksack auf seine Befreiung.

Unter den Steinen herrscht die Angst vor dem Frost.

Das Futter schiebt den Vögeln einen Riegel vor.

Warte nur balde....

Mutlos

Die Seele wie ein schwerer Sack

in der Brust.

Das Herz weiß nicht mehr,

was Liebe ist.

Jalousien vor den Augen.

Die Hände liegen wie Särge im Schoß.

Der Pharmakologe wird zum Gott der Verheißung.

Ein Pillchen am Abend, erquickend und labend.

Die Sehnsucht ist eine Ziehharmonika

mit stummen Tasten.

Ich schleiche durch die Finsternis meiner Seele

und lausche dem Echo meiner schwarzen Gedanken,

die auf den Hügeln der Erkenntnis verkümmern.

Seit kurzem versuche ich,

mich wie Münchhausen

an den Haaren aus dem Sumpf zu ziehen

und traktiere die Hoffnung mit der Peitsche.

Cappuccino

Der Milchschaum erinnert mich

an die proustsche Madeleine.

Die Madeleine an Michelle,

die Geige spielte auf meinen

verspielten Gedanken.

Oh, wie grün war damals das Gras,

wie grün,

unsagbar grün

und der Himmel

so blau,

so blau,

als sich unsere Seelen,

Viola und Flöte,

mit dem Duft des Grases

vereinten.

Als der Himmel sich lüstern die Zunge leckte,

und die Forelle mit schubertscher Raffinesse

die Reinheit des Flusses

besang.

Oh, wie dein Rock sich blähte

im Wind;

ein Segel,

das mich selige Strände ahnen ließ,

die ich nie erreichte.

Die Einfalt spielte Schach mit mir.

Und plötzlich warst du fort,

auf einer Kumuluswolke

fort geflogen

in die Arme

des Rattenfängers,

der so meisterhaft

die Flöte zu spielen verstand.

Der Asra

Der Asra stirbt nicht,

wenn er liebt.

Er ist ein starker junger Mann,

in dessen Adern

die Liebe das Blut peitscht.