Seelenverträge Band 10 - Sarinah Aurelia - E-Book

Seelenverträge Band 10 E-Book

Sarinah Aurelia

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  • Herausgeber: epubli
  • Kategorie: Ratgeber
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2015
Beschreibung

Die Erfolgsserie geht weiter... Dein Engel wartet auf dich. Ein Traum wird Wirklichkeit. Selbstermächtigung – Freundschaft, Familie und Liebe auf dem Prüfstand – Unendliche Liebe, wo bist du nur? – Der Wunsch, allem gerecht zu werden und vieles mehr... Seelenverträge Band 10 führt die Leserinnen und Leser in die Emotion, kommuniziert mit ihrer Seele und berührt ihr Herz. Es ist, als wenn dieses Buch lebendig wäre, weil du es während des Lesens zum Leben erweckst. Manchmal flüstert es sanft und zärtlich mit dir, dann wieder ist es das Wiegen der Liebe, das dich liebevoll in den Arm nimmt, um deine Tränen zu trocknen. Sobald du anfängst zu lesen, begleitet dich dein lebendig gewordener Engel. Vielleicht kannst du dich sofort dafür öffnen, oder du empfindest womöglich gar nichts, es ist alles ok. Denn Worte hallen nach, und manchmal braucht es ein wenig, bis das Licht der Schöpfung dein Herz erreicht. Du hast diesen Engel zum Leben erweckt, du darfst ihm auch einen Namen geben. Wenn du magst, dann nimmt dich dein Engel an die Hand und begleitet dich so lange, wie du es möchtest.

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Seitenzahl: 407

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Sarinah Aurelia

Seelenverträge Band 10

Hand in Hand mit deinem Engel

Smaragd Verlag

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© Smaragd Verlag, 56269 Dierdorf

Erste Auflage: November 2015

© Cover:

© Loraliu, Fotolia.com

© free_photo, Fotolia.com

Umschlaggestaltung: preData

Satz: preData

ISBN (epub) 978-3-7375-7948-3

Urheberrechtlich geschützt.

Kopien für private und gewerbliche Zwecke, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung von Smaragd Verlag.

Der Smaragd Verlag gibt keine Gewährleistung oder Garantie hinsichtlich der Angaben in diesem Dokument.

Dein Schutzengel

„Gerade habe ich an dich gedacht. Wirklich, das ist kein Scherz. Gerade jetzt, wo du anfängst, dieses Buch zu lesen, war ich in Gedanken bei dir.

Wer ich bin? Nun, ich bin dein Schutzengel. Eigentlich kann man sagen, dass ich gerade nicht im Dienst bin.

Warum? Oh, keine Angst, du bist beschützt, sehr gut sogar. Wir Schutzengel wechseln uns ab, damit wir immer frisch bleiben, so würdet ihr Menschen das ausdrücken. Wir nehmen aber auch oft an Fortbildungen teil, sind also sehr beschäftigt.

Wie auch immer, ob dein Tag erfreulich war oder eher das Gegenteil, ob du uns spüren, hören und sehen kannst oder nicht: Wir sind dir gerade dann sehr nah, wenn es dir nicht gut geht. Manchmal habe ich, dein Schutzengel, das Gefühl gehabt, als ob ich dir zu sehr auf den Leib gerückt wäre.

Wie das? Nun, wir sind reine Energie und empfinden Nähe anders als die Erdenbürger. Außerdem lieben wir es, auf eurem Schoß zu sitzen. Sarinah lacht. Sie weiß, dass es tatsächlich so ist. Wir kuscheln uns ganz nah an euch, wenn wir dürfen. Wir tun das mit all unserer Liebe, weil es euch guttut. Und uns tut es natürlich auch gut.

Hast du mich gespürt, als du im Bett lagst und nicht schlafen konntest, weil dein Herz vor Gram ganz schwer war? Ich weiß, die meisten Menschen fühlen uns nicht. Doch ich war da. Und weil du mir erlaubt hast, in den Raum deines heiligen Herzens einzutauchen, war ich nicht nur neben dir, sondern sogar in dir.

Ich liebe es, wenn du mich rufst. Ich liebe es, wenn du mir vertraust. Doch am größten ist meine Freude, wenn du mich nicht nur brauchst, sondern neugierig deine Hände nach mir ausstreckst.

Ich bin dein Schutzengel, einer jener, der im Pulk mit vielen anderen Engeln, die sich um dich sorgen, sicherlich nicht auffällt. Doch ich bin seit deiner Geburt bei dir, auch wenn ich gerade eine Weiterbildung besuche, damit ich dich in Zukunft noch besser beschützen kann. Dennoch habe ich alle meine Sensoren bei dir.

Ich bin sehr stolz auf dich. Weißt du das?

Ja, gerade durch dich ist es mir erlaubt, mich zu qualifizieren, um ein Erzengel zu werden. Man heftet im übertragenen Sinn Orden an unsere Brust, wenn wir euch helfen können. Wenn das nicht gelingt, ist es für uns unermesslich traurig. Wir leiden und fühlen mit euch.“

Sarinah: „Na, na, na! Engel leiden doch nicht, was erzählst du denn da? Wie heißt du überhaupt, du seidener Schutzengel?“

„Ich bin der Engel mit dem geheimen Namen. Die Person, die diese Zeilen jetzt liest, weiß, wie ich heiße."

Sarinah: „Es freut mich, dass du gekommen bist. Hey, du hast dich an den Anfang dieses Buches geschummelt, du geheimnisvoller Engel.“

„Es ist mir eine große Freude, dass ich hier sein darf. Außerdem finde ich, wir Schutzengel werden zu oft übersehen. Wir sollten mehr zu Wort kommen, denn ohne uns geht es nicht. Nun ja, mit der Unsichtbarkeit ist das so eine Sache. Da erhält man nicht gerade viel Beachtung. Nicht, dass das für mich wichtig wäre. Doch einen Wunsch möchte ich äußern, Sarinah, wenn ich darf. Darf ich auf deinen Schoß?“

Sarinah: „Aber ja. Oh, du fühlst dich gut an, so samtig weich, das kitzelt. Du bist ja lieb, jetzt habe ich ein Küsschen bekommen, süß. Möchtest du nicht lieber…?“

„Ich weiß, was du sagen willst. Ja, Sarinah, ich möchte gerne mit meinem Schützling kuscheln. Ich fliege gleich los, und ich bin in Kürze bei dir, ja, ich meine dich. Du, der diese Zeilen nun liest. Ich bin dein Schutzengel. Ich bin du, und du bist ich. Wir sind ein Team.

Weißt du, wer gerade mit dir spricht? Erinnerst du dich, wie ich heiße?

In tiefer Liebe, dein Schutzengel.“

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Ratssitzung: Ein lustiges Durcheinander

Ratssitzung mit den Erzengeln Uriel, Michael, Metatron, Lady Faith, Lady Maria, Lady Portia, Marix vom Erstkontakt-Team der Galaktischen Föderation des Lichts, Harry und Sarinah.

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Harry war müde. Er sah auf die Uhr. Dabei fiel ihm ein, dass er eigentlich längst bei einem Meeting sein sollte. Er hatte keine Lust, denn diese Art der Büro-Meetings war so trocken, ganz anders, als er es von den Ratssitzungen mit der Geistigen Welt gewohnt war.

„Ich hatte einen langen Tag“, sagte Harry zu sich selbst. „Ich bin seit 7:00 Uhr in der Firma. Habe mit vielen Leuten gesprochen, und nun nach Feierabend noch so ein spaßloses Meeting? Nein! Ich mache nichts mehr, worauf ich keine Lust habe!

Lieber wäre ich bei einer dieser humorvollen Ratssitzungen. Dort wird auch über ernste Themen gesprochen, doch sind alle trotzdem mit Humor und Lebendigkeit dabei. Außerdem sind diese himmlischen Treffen immer sehr erfolgreich. Es werden Lösungen, Ideen nicht nur besprochen, sondern es geht gleich an die Umsetzung.“

Kaum hatte Harry dies gedacht, spürte er schon die Anwesenheit seiner Freunde aus der geistigen Heimat. „Wie komme ich nochmal dahin?“, dachte Harry gerade.

„Oh ja! Ich fühle, ich reise über meine Vorstellungskraft.“ Harry versuchte, sich dorthin zu beamen, wo er schon so oft gewesen war. Er wollte in den Sitzungssaal zu seinen Freunden, doch es funktionierte dieses Mal nicht.

„Was ist denn nur los? Es geht nicht. Wie komme ich da jetzt hin?“

Harry hatte ganz vergessen, dass er sich ja nicht an zwei Orten gleichzeitig aufhalten konnte, solange seine Vorstellungskraft dafür nicht ausreichend vorhanden war. Eigentlich hatte er ein schlechtes Gewissen wegen des Meetings seiner Firma, das er verpassen würde. So ganz wohl war ihm bei der Sache also nicht.

Er rief Erzengel Uriel zu Hilfe, als gerade die Tür aufging und seine Sekretärin ihm sagte, dass es nun Zeit wäre für den nächsten Termin.

Erzengel Uriel antwortete Harry: „Dann mach doch beides. Reise über die Bilokation zur Ratssitzung und sei verkörpert anwesend bei der Sitzung deiner Firma. Dann verpasst du nichts und bringst sicher frischen Wind in beide Treffen.“

Gesagt – getan! Erzengel Uriel half Harry auf die Sprünge, denn dieser hatte vergessen, wie es ist, eine Bilokation zu starten.

„Fühle es einfach, fühle und setze sofort voraus, dass sich das ereignet, was du spürst. Fühle dich feinstofflich in diesem wundervollen Saal, in dem du mit mir eine Rede gehalten hast. Dort, wo später meine weißen Tauben die Musik des Windes gemacht haben, als sie ihre Runden geflogen sind.“

Harry sah Erzengel Uriel lächelnd an. So hatte er dank der Hilfe des Erzengels den Einstieg gefunden für die ersehnte Reise in die Welt seiner geistigen Freunde.

Harry war erstaunt, denn er sah sogleich in die Augen von Sarinah. Und noch bevor er es verhindern konnte, rutschte es aus ihm heraus. „Was tust du denn hier?“

„Ich bin eingeladen, genauso wie du. Ich habe diese Geschichte angefangen zu schreiben und bin während des Schreibens zu dieser Ratssitzung gereist. Ich schreibe also und bin gleichzeitig anwesend. Das fühlt sich echt cool an“, antwortete ihm Sarinah.

„Aha!“, murmelte Harry. „Ich dachte nur, ich wäre der Erste von uns, der die Bilokation beherrscht. Du bist mir scheinbar einen Wimpernschlag voraus.“

„Das ist doch egal, denn wir sind in der gleichen Energiespur. Was ich kann, kannst du auch, und umgekehrt“, sagte Sarinah liebevoll zu ihm.

Erzengel Michael hatte das Gespräch mitgehört und ergriff das Wort. „Je höher ihr schwingt, umso mehr werdet ihr spüren, dass es keine Konkurrenz mehr gibt. Wer sich an ein neues Thema herantraut, tut das nicht nur für sich allein, sondern auch für alle, die in der gleichen Energiepulsung sind. Niemand ist eine Insel, schlussendlich sitzen wir alle im selben Boot. Wer denkt, er wäre ganz allein gerudert und hätte all die geistige Arbeit alleine gemacht, der irrt. In den Frequenzen der geistigen Heimat gilt das Prinzip des Geistes. Geist ist gleich Aktion und umgekehrt.“

„Was sagst du?“, fragte soeben Lady Faith, die plötzlich neben Erzengel Michael stand. „Du Schelm! Schau nur, wie verwundert sie dich ansehen. Du vergisst zu erwähnen, dass das nicht gilt, wenn man sich vor dem Abwasch drücken will.“

Erzengel Michael lachte schallend, fasste seine Lady um die Taille und ging mit ihr zum Tor, wo sie die ankommende Lady Portia begrüßten.

„Ich verstehe das nicht“, flüsterte Harry zu Sarinah. „Was bedeutet, Geist ist gleich Handeln?“

„Lass es uns herausfinden. Ich denke, dazu ist noch Gelegenheit genug“, antwortete ihm Sarinah.

„Wo ist denn dein Held? Hast du heute diesen galaktischen Clown nicht im Schlepptau?“, flüsterte Harry ihr zu.

Sarinah sah Harry ernst an und erwiderte würdevoll. „Marix kommt sicher noch, er hat noch zu tun. Lass uns zu unseren Plätzen gehen, meine Beine werden langsam müde.“ Bei diesen Worten schaute Harry sich die Beine von Sarinah genauer an und sah, dass sie ein weißes Kleid trug, das scheinbar etwas zu kurz geraten war.

„Oder hast du deine Beine aus Versehen etwas zu lang manifestiert?“, scherzte er und sah Sarinah dabei grinsend an.

Diese schritt mit hoch erhobenem Kopf zu ihrem Platz, setzte sich und murmelte wie zu sich selbst: „Aus Versehen, aus Versehen zu lang manifestiert. Ts, ts, ts, wenn der wüsste, dass ich zwar Dinge sehr gut auf den Kopf stellen kann, aber ich kann sie nicht mehr geraderücken. Außer, die Dinge rücken sich von selbst wieder gerade. Wenn der wüsste, wie sehr mir das Kopfzerbrechen macht. Denn das, was man materialisiert hat, das muss man doch auch dematerialisieren können. Nur, wie geht das?“

Sarinah sah an sich herunter und fand, dass sie mit ihrem Körper alles richtig gemacht hatte. Sie zupfte den Stoff ihres Kleides ein wenig nach unten, sodass er mehr von ihren Beinen bedeckte.

Erzengel Uriel hatte ihre Gedanken gelesen und das Spiel mit ihrem Kleid beobachtet. Er sagte: „Kindchen, lass doch. Harry reagiert nur auf deine ureigenen Gedanken. Es ist alles in Ordnung. Dein Kleid ist nicht zu kurz, du bist wunderschön. Dematerialisieren tust du übrigens nicht das, was du dir erschaffen hast, sondern nur die Energie dessen, dann funktioniert es.“

Sie sah Erzengel Uriel etwas verwirrt an. Der große rote Engel resümierte: „Schau, du manifestierst dir ja nicht sofort ein neues Auto. Du stellst diese Verbindung erst über die Energie, zum Beispiel die Vorfreude, her. Dass du einfach so ein neues Auto im Vorgarten stehen hast, ist ziemlich schwierig, das obliegt mehr der Zauberei, nicht der Manifestationskraft.“

Erzengel Uriel saß auf dem Tisch, während er mit Sarinah plauderte, so, als hätten sie ein gemeinsames Geheimnis, so sah es wenigstens für den gerade ankommenden Marix aus. Erzengel Uriel erklärte Sarinah anhand einer Zeichnung, wie er das mit der Dematerialisierung genau meinte. Dabei beugte er sich vor, sodass ihre Köpfe sich fast berührten, und Sarinah hörte ihm gespannt zu.

Das war zu viel für Marix. Er setzte sich sofort in Bewegung. Bei den beiden angekommen, wäre er beinahe über die Beine von Erzengel Uriel gestolpert, so sehr hatte er sich beeilt. Marix tat so, als würde er Erzengel Uriel zur Begrüßung an der Schulter berühren, aber eigentlich stützte er sich nur ab, denn beinahe wäre er vor lauter Überschwang in Uriel hineingerannt.

„Hallo, ich grüße euch“, sagte Marix fast schüchtern. „Ich habe euer Gespräch ein wenig mitgehört. Nun, wer manifestieren kann, kann auch das Gegenteil“, sagte er.

„Meine weiße Taube, ich bin geflogen, so schnell ich konnte.“ Dabei breitete Marix die Arme weit aus, in der Hoffnung, er würde eine Umarmung von Sarinah bekommen. Diese war aber etwas genervt von seinen ewig weisen, frechen Sprüchen.

„Erklärst du es anhand eines Beispiels?“, forderte sie Marix heraus. „Wie lasse ich Dinge verschwinden, wenn ich sie nicht mehr brauche?“

„Sie meint doch hoffentlich nicht dich?“, flüsterte Erzengel Uriel dem immer noch stehenden Marix zu. „Ein Scherz!“, sagte er gerade, als die Tür aufging und Erzengel Metatron mit Lady Maria den Saal betrat. Erzengel Uriel stand sofort auf und gab Marix noch einen ermunternden Klaps auf die Schulter. Danach ging er mit großen Schritten auf die Ankommenden zu.

Die drei schüttelten sich die Hände und umarmten sich freundschaftlich. Dann gesellte sich Lady Portia zu ihnen. Sie lächelte zur Begrüßung freundlich in die Runde.

Erzengel Metatron schüttelte den Kopf und murmelte wie zu sich selbst. „Schon wieder ist kein Thema vorgegeben bei dieser Ratssitzung.“ Er sah Lady Portia von der Seite an, und bei ihrem Anblick wurden seine Augen ganz groß. „Wo hast du dein langes Haar gelassen? Wer hat es dir genommen?“, fragte er entsetzt. Lady Portia kicherte. „Lieber Erzengel Metatron, wir haben heute unter anderem das Thema Dematerialisation. Ich habe es für Sarinah getan, sie soll anhand eines Beispiels sehen, wie so etwas funktioniert.“

Lady Maria war gerührt von der Geschichte, die ihre Freundin gerade erzählte, und wischte sich ein paar Tränen aus den Augenwinkeln. Da sah sie, wie die Augen von Erzengel Metatron noch größer wurden. „Du kannst weinen?“ Jetzt war es um seine Fassung geschehen. Er ging mit geneigtem Kopf zu seinem Platz und murmelte vor sich hin. „Sie kann weinen, und die andere Lady schneidet sich ihren über 2000 Jahre alten Zopf ab, den sie gehütet hat wie ihr eigenes Kind.“ Er setzte sich und dachte: „Ich brauche jetzt einen Schnaps!“

Gelächter war zu hören, denn Gedanken sind in diesen Sphären wie ein gesprochenes Wort.

Erzengel Uriel setzte sich neben Metatron und säuselte in sein Ohr. „Ich kann dir zwar keinen Schnaps zaubern, du weißt, dass Alkohol für uns nicht gut ist. Doch dieser Anblick da, schau, ist das nicht total berauschend?“ Lady Maria und Lady Portia hatten Sarinah in ihre Mitte genommen. Sie sahen süß zusammen aus, denn alle drei trugen Kleider in der Farbe Weiß. Sie steckten die Köpfe zusammen und kicherten. Erzengel Uriel zauberte etwas Wind, sodass die Kleider der Damen um ihre Körper geweht wurden. Da die drei mit dem Rücken zu den Herren standen, war es wohl der Anblick ihrer Kehrseite, die die Herren, veranlasste, es als „berauschend“ zu bezeichnen.

„Ich verstehe, was du meinst“, sagte Erzengel Metatron, der nun seinen Kopf etwas schräg hielt. Erzengel Uriel, meine nächste Frage meine ich jetzt bitterernst, also lach nicht. Warum reagieren wir Erzengel plötzlich wie ganz normale Männer? Ich will ja niemanden degradieren, wir waren doch immer so diszipliniert. Die Menschen von der Erde reden und verhalten sich manchmal auch so, als wären sie die Bewohner der geistigen Sphären. Und wir verhalten uns wie sie. Warum ist das so?“

Erzengel Uriel sah seinen Freund mitfühlend an. „Die Bewusstwerdung der Menschheit führt zu einer Art Wippbewegung, auf die das ganze Universum reagiert. Das heißt, dass sich die Verhaltensweisen von uns allen erst wieder neu einstellen müssen. Ich denke, dass es für Wesen aus der geistigen Hierarchie zurzeit nichts Schöneres gibt, als alles in sich aufzusaugen, was irdische Sinnlichkeit in sich trägt. Klar, denn wo spürt man das Dasein am meisten? Wenn man Sinnlichkeit, Lust und Liebe erfährt. Den Rest erzähle ich dir morgen, mein Freund. Ich finde, Sarinah muss nicht alles wissen.“

Diese hatte ihren Namen gehört, blickte sich um und sagte zu Lady Maria und Lady Portia. „Ich mag Geheimnisse nicht. Ich werde alles tun, was ich kann, um für die Leser herauszufinden, welches Geheimnis sie haben.“ Sie sah Harry zum Podium eilen und sagte zu den anderen Damen: „Es geht los, wir sollten uns setzen.“

Erzengel Uriel beobachtete, dass Harry am Rednerpult stand. Also beeilte er sich und geleitete die anderen zu ihren Plätzen. Ehrlich gesagt, sah es eher so aus, als würde er eine Hühnerschar vor sich hertreiben, so, wie Erzengel Uriel mit weit ausgebreiteten Armen hinter seinen Freunden herging.

Dann lief Erzengel Uriel eilig und mit großen Schritten zum Podium. Er beeilte sich so sehr, dass es aussah, als würde er fliegen.

Oben angekommen, stellte er sich neben Harry. Er drückte den Erdenbotschafter ein wenig zur Seite und versuchte, das Mikrofon zu erhaschen. Das hatte aber schon Harry fest in seiner Hand, und er kündigte das Thema des Abends an. „Wir sprechen heute über die Verkörperung der himmlischen Seelenpartner“, sagte er.

Erzengel Uriel sah Harry erstaunt an. „Nun, das ist ein Thema der Ratssitzung. Der Erdenengel hier hat vergessen, euch zu begrüßen, darum erst einmal: Hallo zusammen. Schön, dass ihr gekommen seid.“

Harry versuchte sich auf die Zehenspitzen zu stellen. Er fand, er sah neben Erzengel Uriel immer so klein aus. Es sah lustig aus. Der Kleine hob den Kopf, um noch größer zu wirken, und der Große stand mit gebeugtem Haupt da. Es hatte den Anschein, als würde Uriel gebannt auf das horchen, was Harry zu sagen hatte. Doch dieser hatte keine Lust mehr und wollte einfach nur zu seinem Platz zurück.

Es roch wundervoll nach frisch aufgebrühtem Kaffee. Lady Maria winkte den beiden, sie sollten endlich herunterkommen.

„Sie lieben Kaffee genauso wie wir“, dachte Sarinah gerade. Marix saß neben ihr und trank genüsslich aus seiner Tasse, er schlürfte dabei ein wenig.

„Ich bin ja auch nicht aus dem Nichts erschienen“, sagte Marix. „Ich hatte zwar vorher schon einen kristallinen Lichtkörper, doch der wäre nicht für lange Zeit erdentauglich gewesen. So, wie die Menschen eine andere Ausdrucksform brauchen, wenn sie aufsteigen, brauchen wir himmlischen Wesen eine andere Verkörperung, wenn wir uns mit unseren menschlichen Seelenpartnern vereinen. Irgendwer von euch hat mal von Körpertausch gesprochen. So könnte man das nennen. Ein wahrlich fast heiliger Akt, denn die menschlichen und himmlischen Seelenpartner helfen sich dabei gegenseitig.“

Lady Portia sah Marix verträumt an. Sie hielt dabei einen Teil ihres Kleides in der Hand. Es sah fast so aus, als würde sie den Stoff küssen, weil sie den Teil ihres Kleides, den sie in der Hand hielt, immer wieder nachdenklich an den Mund führte.

„Du hast vergessen, dass wir ja unsere Schwingung nicht reduzieren können. Die meisten von uns hüten sich, die eigene Frequenz zu drosseln. Das fühlt sich nicht gut an. Also reichen uns die Lichtträger die Hand, wir ergreifen diese und helfen ihnen bei der Bewusstwerdung, so gut wir können und dürfen. Sie ermöglichen uns mit ihrem Kontakt eine neue Ausdrucksform. Um ehrlich zu sein, war dies so noch nie da. Marix, du wärst sonst für Sarinah unsichtbar und wir anderen sicher auch“, sprach Lady Portia.

„Aber sie sieht uns und kann uns berühren, ihre Sinne reagieren auf uns“, antwortete Marix.

Erzengel Michael schnippte daraufhin mit den Fingern. „Jetzt habe ich eure Aufmerksamkeit“, sagte er. „Die Aufmerksamkeit auf etwas richten, was man erschaffen will, ist sehr wichtig, wenn es darum geht, Sichtbarkeit herzustellen. Wer sich darauf konzentrieren kann, wie sich das zu Erschaffende anfühlt, wie es riecht und Raum einnimmt, ist sicher klar im Vorteil.“

„Ich verstehe nur Bahnhof“, dachte Sarinah. „Wie soll ich meine Aufmerksamkeit auf etwas richten, das noch Science-Fiction ist?“

Wieder einmal hatten alle ihre Gedanken gehört. Sarinah fühlte alle Augen auf sich gerichtet, und ein bisschen sah es so aus, als würden die anderen etwas mitleidig zu ihr blicken.

„Ja, ich kann euch jetzt sehen, doch wenn ich die Ratssitzung verlasse, seid ihr wieder unsichtbar. Außer Erzengel Michael, den sah ich schon als Kind. Ich spüre euch, kann euch hören und sogar riechen, doch im Alltag sehe ich euch nicht. Ich muss mich zentrieren, dann kann ich wenigstens Erzengel Michael sehen.“

Marix legte mitfühlend seinen Arm um Sarinah. Er wusste, wie es um ihr Herz bestellt war.

„Du hast den Lösungssatz eben gesagt“, meldete sich Erzengel Metatron zu Wort. „Du sagtestScience-Fiction und erwähntest den Begriff Alltag.“

Lady Maria sah Metatron liebevoll von der Seite an. Sie legte eine Hand auf seine und erzählte zu Ende, was er hatte sagen wollen.

„Siehst du, ich denke, dass dein Alltag längst wie Science-Fiction ist. Du hast nur vergessen, das eine vor das andere zu schieben. Das ist verständlich, denn es ist ja nicht alltäglich, sich mit uns zu treffen. Dein Kommunikationssystem hat sich gut auf uns eingestellt, oder, besser gesagt, an uns gewöhnt. Jetzt willst du mehr, du willst uns in deine irdische Welt mitnehmen, uns realistisch bei dir haben, immerzu. Die beiden Welten sind längst eins, liebe Sarinah. Was du aber vergessen hast: Die menschlichen Augen sind es in der Regel nicht gewohnt, Erzengel und Aufgestiegene Meister in ihrer ganzen Pracht zu sehen. Deine und die Frequenz deiner Mitmenschen steigen stündlich. Wenn ein gewisser Level erreicht ist, haben sich auch deine Augen umgestellt, und du siehst uns. Dann verschiebt sich die himmlische Realität in deinen Science-Fiction-Alltag.“

Sarinah sah Lady Maria mit großen Augen an. Sie spürte Ungeduld in sich hochkommen. „Wie lange denn noch“, dachte sie. „Immer dieses Warten, bis ein Wunsch sich erfüllt.“

„Warum? Du wartest doch gar nicht“, murmelte Marix ihr zu. Er saß neben Sarinah und stupste mit seinem Arm sachte den ihren. „Du lebst es doch schon, du lebst längst deine Träume.“

Sarinah betrachtete Marix und fand, dass er ziemlich gut aussah. Sein Stil war lässig und elegant. Er war braungebrannt und glatt rasiert. Außer an seiner Oberlippe, da war ein Schatten von einem Bart zu sehen. „Das ist neu, das macht ihn männlich“, dachte Sarinah schmunzelnd.

Marix spürte ihren Blick und hatte ihre Gedanken gehört. Er lächelte sie bezaubernd an und legte wie zufällig seine Hand auf ihre…

„Nun“, Erzengel Michael schaltete sich ein. „Um es kurz zu machen, wir himmlischen Wesen bestehen hauptsächlich aus Energie. Energie kann man meistens mit dem bloßen Auge nicht sehen. Aber die Menschheit ist bewusster denn je. Das Bewusstsein öffnet die Türen für alles, was sonst unsichtbar geblieben wäre. Ich erwähnte das vorher schon, nämlich dass Geist gleich Aktion ist. Um es einfacher auszudrücken: Wer die Vorstellungskraft besitzt, wie das Zusammenleben mit einem Wesen aus den himmlischen Reichen ist, der wird das auch mit allen Sinnen genießen und (er)leben können.“

Der Erdenengel Harry sah Erzengel Michael verträumt an. Dann sprach er: „Es wäre echt cool, wenn du mich gleich zu diesem trockenen Meeting begleiten würdest.“

„ES IST!“, lieber Freund. „Nicht es wäre, es wird schon, es soll oder ich wünsche es mir. ES IST!“, antwortete Erzengel Michael bestimmt. „So verschiebt sich eine Wirklichkeit in die andere, mit den Gedanken und Worten: ES IST!“

„So, nun haben wir genug beraten. Lasst uns ein wenig Spaß haben“, rief Lady Faith in die Runde. „Ich höre dir ja gerne zu, Erzengel Michael, doch nun ist es Zeit für ein entspannendes Spiel.“

Harry befand sich plötzlich mit seiner ganzen Ausrichtung in dem Büro-Meeting, das er zuvor für allzu ernst gehalten hatte. Er hörte seine Kollegen lachen und ihre entspannten Stimmen. „Sie tagen und spielen gleichzeitig Karten. Wer hätte das gedacht?“, fragte sich Harry verwundert. Dabei empfand er diese Sitzung im Nachhinein als sehr erfolgreich. Die Kollegen schienen trotz der Ablenkungen sehr inspiriert zu sein.

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Während ich dies schreibe, bin ich wieder in meinem Büro. Ich spüre, dass Marix hinter mir steht. Sein Atem bewegt meine Härchen im Nacken, ein wohliger Schauer läuft mir über den Rücken. Gerne wäre ich aber wenigstens noch so lange bei den geistigen Freunden geblieben, um herauszufinden, was Lady Faith mit „einem entspannenden Spiel“ gemeint hatte.

„Was spielen sie denn, und was verheimlichen die Erzengel Uriel und Metatron vor mir?“, frage ich Marix.

„Das nächste Mal, meine weiße Taube, komm, lass uns zum gemütlichen Teil übergehen“, war seine zärtliche Antwort.

Ich drehe mich erstaunt um, blicke geradewegs in seine braunen Augen und höre die Worte, die aus seinem Mund kommen: „In der Schwingung der bedingungslosen Liebe gibt es kein Geheimnis, es gibt auch kein Ich kann nicht, da gibt es nur Ja, ich kann, ich darf.“

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Erzengel Michael: Der See der Heilung

„Manchmal, wenn ich, Erzengel Michael, sehe, wie müde du bist, wird mir ganz warm ums Herz. Ja, ich meine dich, der/die du diese Zeilen liest.

Denn ich kenne den Grund für deine Müdigkeit. Ich weiß, warum du manchmal so erschöpft bist. In Wirklichkeit bin ich in diesem Augenblick nicht weit weg von dir. Ich stehe hinter dir, während du liest.

Ich weiß, was du denkst. Ich weiß, was du gerade fühlst. Ich kann sehen, was du siehst, und hören, was du hörst. Trotzdem darf ich nicht für dich leben. Doch ich liebe dich so sehr, dass meine Liebe dich umgibt wie eine innige Umarmung.

Dein Leben war nicht immer leicht, dennoch hast du es bis hierher geschafft. Du bist in meine Arme gekommen. Ich danke dir für dein Vertrauen, mein liebes Kind.

Einst, als du auf die Erde gereist bist, um das zu tun, was du gerade machst, hast du das zu mir gesagt, kannst du dich erinnern?

„Begleite mich bitte auf die Erde, mein Engelfreund. Sei bei mir, ich will nicht auf dich verzichten. Du bist mein engster Vertrauter. Sei bei mir, lebendig im Leben, nicht nur als Energie. Ich liebe dich so sehr, dass ich am liebsten im Himmel bleiben würde, nur damit ich mich nicht von dir trennen muss.“

Das hast du gesagt. Ja, du! Nun, es ist genauso gekommen, wie du gedacht und befürchtet hast. Wir waren zwar eigentlich niemals getrennt, doch du hast eine Trennung von deinen Engelfreunden gespürt. So hast du es auch gelebt.

Wie fast alle Menschen bist du eingetreten in die Phase des vollständigen Vergessens. Der Schleier der Dualität hat sich um dich gelegt, und du konntest nur noch wahrnehmen, was für dich reell war. Das ist ein natürlicher Vorgang, denn ohne diese scheinbare Trennung wärst du niemals zu dem Menschen geworden, der du jetzt bist. Man weiß etwas erst richtig zu schätzen, wenn man realistisch geglaubt hat, es verloren zu haben.

Ist es nicht so? Oh ja, ich habe dich beschützt. Wo immer du auch warst, ich war vor dir dort. Und ich habe für dich getan, was mir erlaubt war, zu tun. Manchmal, und das muss ich jetzt ehrlich gestehen, bin ich auch über das Ziel hinausgeschossen.

Du lachst? Ja, das habe ich getan, denn ich liebe dich so sehr, dass ich sogar meine Befugnis überschritten habe, um dich vor heftigen Erfahrungen zu bewahren, die so nicht in deinem Seelenplan standen.

Weißt du, und ich sage das jetzt mit einem Augenzwinkern, ich will ja nicht meckern. Aber du bist mir gerade in diesen Phasen, in denen du mich am meisten gebraucht hast, manchmal arg auf die Füße getreten. Ich möchte damit sagen: Wir waren uns gerade dann sehr nah, wenn du gedacht hast, von allen verlassen worden zu sein, auch von mir. Du hast sozusagen gerade dann auf meinen Zehen gestanden, wenn du das Gefühl hattest, dass wir Engel nicht bei dir sind, dich womöglich sogar fallengelassen haben könnten. Nun, das haben wir nie, denn unsere Liebe ist nicht gekoppelt an gewisse Erwartungen.

Komm, liebe Erdenseele, es wird Zeit, dass ich dir zeige, was du im Traum schon oft bereist hast. Gib mir deine Hand, und ich führe dich an den wunderschönen See der Heilung, der alles von dir abwäscht, was dein Herz bislang belastet hat.

Siehst du? Hier ist der Pfad, der zum See der Heilwerdung führt. Bist du bereit, die Kleider fallenzulassen und hineinzuspringen?

Das blaue Wasser glitzert in der Sonne. Es führen Stufen in den See, sodass man sachte in das Nass tauchen kann. Und es gibt einen Steg, von wo aus man springen kann, wenn man mag.

Bist du bereit einzutauchen, um all das von dir abfließen zu lassen, was dich beschwert hat und noch belastet?

Du fröstelst ja. Keine Sorge, das Wasser ist genauso temperiert, wie es deinem Körper-, Geist- und Seelensystem guttut.

Ich soll mit dir hineingleiten? Na dann! Gib mir deine Hand, liebe Freundin, lieber Freund. Wir gehen gemeinsam.

Spürst du die Stufen unter deinen Füßen? Wir gehen weiter hinein, und die Beine werden leicht. Jetzt sind wir bis zum Nabel nass geworden. Du lachst, weil es lustig aussieht, einen Engel zu sehen, der sich freiwillig in die Fluten stürzt.

Nun ja, es stimmt. Wir Engel sind ein wenig wasserscheu. Wir lieben es, Regen zu produzieren. Wir lieben es auch, wenn wir euch unter der Dusche singen hören, wenn das Wasser plätschert. Doch im Allgemeinen sind wir nicht erpicht darauf, nass zu werden.

Warum halten kleine Kinder so gerne ihre Hände unter fließendes Wasser? Warum spritzen sie mit Vergnügen damit? Nun, die kleinen Wesen können uns noch sehen. Und es macht ihnen Freude, wenn sie sehen, wie wir lustige Verrenkungen machen, um nicht pitschnass zu werden.

Sie sehen unsere komischen Grimassen, wenn wir versuchen, dem Wasser auszuweichen. Nun ja, für die Kinder kaspern wir gerne absichtlich herum. Sie sind so süß. Wenn sie lachen, geht einem das Herz auf. Es ist ein natürlicher Drang der Menschen, Freude mit anderen zu teilen.

Fühlst du, wie seidig sich das blaue Wasser anfühlt? Komm, wir tauchen kurz ganz unter, um alles zu befeuchten, damit kein Rest deiner früheren Mühsal bleibt.

So sei beflügelt, liebe Erdenseele. Genieße deine Badestunde. Du kannst immer hierherkommen, sooft es dir behagt. Ich werde bei dir sein, ich bin immer in deiner Nähe.

Ich weiß, wer das liest. Ich weiß, wer du bist. Ich erkenne dich am Seelenstrang, der weitreichend und strahlend in den Himmel hineinleuchtet.

So sei es, sei gesegnet.

In tiefer Liebe, dein Erzengel Michael.“

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Erzengel Uriel: Der Erdenengel Harry – Wir kennen uns nicht, und doch kennen wir uns schon ewig

„Diesen Lebensmitschnitt eines Erdenengels habe ich, Erzengel Uriel, in meinen Aufzeichnungen gefunden und Sarinah übermittelt. Das Beispiel soll es den Lesern leichter machen, das Gelesene in ihrem Leben umzusetzen.“

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Harry war nach Hause geeilt, um wie fast jeden Tag mit seiner Familie das Abendbrot einzunehmen. Während er seinen Kindern zuhörte, was sie heute erlebt hatten, wurde ihm plötzlich bewusst, dass er die Zeit nicht anhalten konnte.

Er lehnte sich zurück, legte bedächtig seine Serviette beiseite und dachte dabei: „Ich möchte diesen Moment festhalten. Ich habe das Gefühl, dass ich die Menschen loslassen muss, die ich so sehr liebe. Wie kann ich das verhindern?“

Der Erdenengel lächelte in sich hinein, denn jetzt war er in Gedanken wieder bei dieser Engelfrau. Sie besuchte ihn nachts, beantwortete seine Fragen, und wenn er ein körperliches Problem hatte, half sie ihm.

„Ob wohl jeder Mensch einen persönlichen Engel hat?“, überlegte Harry laut. Jedes Mal, wenn sie da war, schien sie aus dem Nichts zu kommen. Dann versuchte er herauszufinden, wie sie hieß, wo sie herkam und wer sie geschickt hatte.

Später saß Harry vor dem Fernseher. Er wollte sich entspannen, doch es war ihm unmöglich, abzuschalten. Da war wieder dieser Schmerz im unteren Rücken, der ihn so oft plagte.

„Die Schmerzmittel helfen heute nicht“, murmelte Harry zu sich selbst. „Ich werde die Engelfrau rufen, sie kann mir helfen, da bin ich mir sicher.“

Auf das, was dann passierte, war Harry auf keinen Fall vorbereitet. Er schlief im Sitzen ein und wachte durch sein eigenes Schnarchen auf. Ruckartig setzte er sich kerzengerade hin, denn dieses Mal war er zu ihr gereist, nicht sie zu ihm.

„Teleportieren geht leicht“, sagte sie mit sanfter Stimme zu ihm. „Herzlich willkommen in meinem Reich. Ich hoffe, du fühlst dich wohl. Wie gefällt es dir hier?“

Harry stand abrupt auf und packte ihr Handgelenk. „Du sagst mir jetzt sofort, wo wir sind und wer du bist!“, fauchte er die Engelfrau aufgebracht an. Er war es gewohnt, dass man sich ihm vorstellte. Sein Griff war ziemlich hart, das war ihm klar, doch er konnte nicht anders. Er musste sie festhalten, sonst verschwand sie wieder. „Das hat sie schon oft getan, sie kommt und geht, wann es ihr passt. Ich bin es doch normalerweise, der das macht“, dachte sich Harry.

„Madlen ist mein Name. Wir befinden uns auf dem Lichtschiff Phönix, du hast dich hierher teleportiert. Das ist übrigens der Ort, wo die Ratssitzungen stattfinden, die du schon oft besucht hast. Du kannst jederzeit wieder zurück, wenn du möchtest. Aua! Du tust mir weh!“, schluchzte Madlen.

Harry starrte sie mit offenem Mund an. Dann sah er ihre Augen, in denen sich der Schmerz spiegelte. Da wurde ihm erst bewusst, dass er ihr Handgelenk immer noch fest umklammert hielt.

„Sorry, ich wollte dir nicht wehtun. Dabei wollte ich dich fragen, ob du mir helfen kannst? Mein Rücken scheint wieder in der Mitte auseinanderbrechen zu wollen. Gibt es hier auf dem Lichtschiff ein Protokoll?“

„Das ist einer der Gründe für deine Schmerzen. Jetzt hast du es selbst gesagt. Das Prozedere, das dir die Freiheit nimmt. Dabei fühlst du dich wie in einem Glashaus, stimmt’s? Nein, hier gibt es kein Protokoll, du kannst aufatmen“, antwortete Madlen.

Sie fasste ihn sanft an den Schultern und drehte ihn, sodass er mit dem Rücken zu ihr stand. Während Harry ruhiger wurde und den wunderschönen Ausblick aus dem Fenster genoss, legte sie ihre Hände auf seinen Rücken. Er spürte sofort, wie die wohltuende Heilenergie durch ihn floss.

Harry wurde müde und flüsterte: „Was machst du mit mir? Oh, das fühlt sich gut an. WOW!“, keuchte Harry, denn in diesem Augenblick sah er, wie ein anderes Lichtschiff dicht vor dem Fenster geradezu vorbeisauste.

„Keine Angst, du bist hier in Sicherheit. Niemand wird dir etwas tun. Die Galaktische Föderation des Lichts passt auf uns auf“, wisperte Madlen.

Da war es wieder! Der Name und die Schwingung in ihrer Stimme ließen ihm Energieschauer über seine Haut rieseln.

Harry sah das große einladende Bett. Es zog ihn magisch an. Er murmelte eine Entschuldigung und kuschelte sich in das Bett, und zwar so, dass er seine Schuhe anbehalten konnte. Er legte seinen müden Kopf auf das weiche Kissen, und schon war er wieder eingeschlafen.

Als Harry kurz darauf erwachte, war er wieder zu Hause und lag auf seiner Couch. Er blinzelte erstaunt, schaute sich um, doch er war allein.

„Ich fühle mich in ihrer Gegenwart so wohl, dass ich sogar in ihrer Anwesenheit einschlafen kann. Sie hat mir wieder einmal geholfen, die Schmerzen sind weg. Was für eine erstaunliche Person. Wir kennen uns nicht, und doch kennen wir uns schon ewig.“

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Erzengel Michael: Freundschaft, Familie und Liebe auf dem Prüfstand

„Und wieder scheint es so, als müsstest du gerade diejenigen loslassen, die dir so sehr ans Herz gewachsen sind.

Immer wieder gibt es Phasen im Leben, in denen Freundschaft, Familie und die Liebe auf dem Prüfstand stehen.

Sich von einem Menschen zurückzuziehen, ist tatsächlich ein Lichtdienst, wobei dadurch das Rad der Weisheit greift. Was das heißt? Wenn du dich von einem Menschen zurückziehst, indem du den Kontakt einschränkst, wird es erst einmal eine Resonanz beim anderen geben. Doch die Bewegung, die diese Resonanz mit sich bringt, wird dafür sorgen, dass derjenige/diejenige den Anschluss nicht verliert.“

Sarinah: „Du hast doch gesagt, dass Freundschaft, Liebe usw. nur funktionieren, wenn man auf dem gleichen Energielevel ist?“

Erzengel Michael: „Ja, das stimmt. Ist die Körperfrequenz deines Freundes ständig gedimmt und deine hoch, wird selbst die Kommunikation schwer, weil es immer wieder zu Missverständnissen kommen kann. Das ist ein Grund, warum es die Menschen auseinandertreibt. Dennoch, es ist wichtig, den Anschluss an die beständig steigende göttliche Energie nicht zu verlieren. Wenn du in vollkommener Liebe loslassen kannst, werdet ihr euch nicht verlieren. Das ist doch Gold wert, meinst du nicht auch? Wenn Stagnation entsteht im Leben, in der Bewegung der Bewusstwerdung, besteht die Gefahr, dass der Körper krank wird und die Psyche geradezu nach Hilfe schreit.

Das Rad der Weisheit, die Fähigkeit des Loslassens, hat jeder von euch im Lebensvertrag verankert. Es ist zu vergleichen mit einem Uhrwerk, das sich durch die ständige Rotation selbst bewegt. Die ewige Rotation ist die Resonanz, das Gefühl, das ihr in bestimmten Situationen und zu dem Menschen habt.

Egal, ob diese Emotion sich gut anfühlt oder schmerzhaft ist, diese Bewegung hält das Rad der Weisheit, also auch deine Bewusstwerdung, am Laufen.

Dass eure Bewusstwerdung nicht stoppt, ist am allerwichtigsten, denn für eure Seele ist es unabdingbar, sich weiter emporzubewegen. Wenn alle Stricke reißen, nimmt die Seele den kürzesten Weg in den Himmel, nämlich über den Sterbevorgang.“

Sarinah: „Das ist ja brutal!“

Erzengel Michael: „Aber warum denn? Die Menschen sterben ja nicht sofort, sondern auch hier gibt es meistens vorher genügend Warnsignale. Jeder, der vom Weg seines Seelenplans abgekommen ist, hat somit immer wieder die Chance, das Inkarnationsziel doch noch lebendig zu erreichen.“

Sarinah: „Es gibt aber Lichtträger, die leben schon den Engel auf Erden, das Höhere Selbst ist zu ihnen zurückgekehrt. Selbst der Seelenpartner aus der Geistigen Welt ist schon an ihrer Seite. Ihnen kann doch nicht passieren, dass sie die Bewusstwerdung stoppen, oder etwa doch?“

Erzengel Michael: „Weißt du, Sarinah, dein letzter Satz stimmt mich nachdenklich. Warum? Nun, es ist verständlich, dass ihr irgendwann auf Wolke 7 eure Ruhe haben wollt. Dass ihr im inneren Raum des heiligen Herzens bleiben wollt, dort, wo es so schön heimelig ist wie im Himmel. Das funktioniert aber so nicht. Weshalb? Weil dann keine Rotation mehr stattfindet, ganz einfach. Die heftigsten Erfahrungen sind doch die schmerzhaften, oder? Und diese haben euch immer einen immensen Bewusstseinsschub gebracht.

Um auf deine Frage zu antworten: Nein, auf Wolke 7 bist du nicht gefeit vor dem Absturz. Auch ein Aufgestiegener Meister im menschlichen Gewand ist nicht befreit von seinen Hausaufgaben. Damit meine ich die Lernaufgaben, die im Seelenvertrag stehen. Auch wer diese bedingungslose Liebe, diesen Frieden, in sich halten kann, den weiblichen und männlichen Anteil ausbalanciert hat, wird nicht automatisch davon befreit sein, das Auf und Ab des Lebens zu spüren. Die himmlischen Gesetze gelten umso unmittelbarer, je näher ihr dem Himmel kommt.

Wer also den geistigen Seelenpartner schon in sein Leben integriert hat, sollte diesen nicht einfach abstellen wie ein Möbelstück. Das wäre für euch gefährlich und auch für das Wesen aus dem Himmelreich, mit dem ihr euch einst im Leben verabredet habt. Warum, fragst du? Weil der schon irdisch gewordene Teil deines Seelenpartners dann etwas Ähnliches wie den Tod erlebt. Und der himmlische, der lichtvolle Teil, das, was du von deinem himmlischen Partner erhalten hast, wird so nicht in dir bleiben können ohne Pendant, dem Gegenstück. Der Körpertausch mit dem geistigen Seelenpartner ist etwas Wunderbares. Doch wenn es, auch über einen kurzen Zeitraum, nicht gelebt wird von dir, erlebt ihr beide so etwas wie einen Absturz. Das tut auch dem Wesen aus der Geistigen Welt nicht gut. Es leiden nicht nur die Menschen, auch wir leiden.“

Sarinah: „Auch Engel leiden?“

Erzengel Michael: „Ja, natürlich. Diese Fähigkeit ist mit dem Aufstieg der Menschen zu uns zurückgekehrt. Die intime Nähe zu euch macht uns sehr empfänglich für alles Schöne, aber auch für den Schmerz und das Leid. Das ist kein Vorwurf, Sarinah. Es ist wundervoll, Hand in Hand mit euch zu gehen. Ein Engel, der weinen kann, ist doch viel sympathischer als einer, der es nicht kann. Oder?“

Sarinah: „Ja, klar. Ich mag es, wenn du Gefühle zeigst. Aber ihr verliert eure hohe Schwingung nicht, wenn ihr traurig seid, das unterscheidet uns. Stimmt das?“

Erzengel Michael: „Ja, das ist der Punkt. Doch das ist etwas, was ihr auch irgendwann können werdet. Das Leid lässt euch dann nicht mehr abdriften, sondern ihr bleibt klar und vollkommen bei euch. Jedoch, auch ein Erzengel ist nicht von den Hausarbeiten befreit. Wobei, unsere Hausarbeiten sehen etwas anders aus als die der irdischen Lichtarbeiter.

Eure Hausarbeit ist es, die kosmischen Gesetze zu ehren und zu leben und euren Lebensvertrag in die Umsetzung zu bringen. Das liest sich leicht, ist aber nicht einfach, vor allem dann nicht, wenn das Resonanzverhalten der Mitmenschen Nebel verursacht. Nebel im Sinne von: Das, was meine Freunde, Familienmitglieder sagen, gefällt mir eigentlich nicht. Doch ich will zu ihnen gehören und nicht als Sonderling wahrgenommen werden. Also gleiche ich mich ihrem Verhalten, ihrer Meinung und ihren Lebensweisheiten an.“

Sarinah: „So verliere ich mich selbst. Ich verliere den Kontakt zum Höheren Selbst, auch wenn er schon in mir ist. Ich verliere auch die Akzeptanz der anderen, weil sie spüren, dass ich mich nicht mehr selbst lebe, sondern mich angepasst habe. Sie spiegeln, und wenn mir der Spiegel nicht gefällt, gebe ich den anderen die Schuld, denn im Nebel kann ich schwer über meinen Horizont hinaussehen.“

Erzengel Michael: „Natürlich kann dieser Verlust zum heiligen Kern nicht immerwährend sein, denn ihr prüft euch ja immer wieder selbst. Bin ich noch auf der richtigen Spur? Komme ich gut voran? Sind meine Chakren gut eingestellt? Habe ich die Berufung meines Lebens im Blick? Wie fühle ich mich? Bin ich bei mir, lebe ich mich oder nach den Vorstellungen und Überzeugungen der anderen? Das ist es, was ihr immer wieder abwägen solltet, um nichts zu übersehen. Damit ihr harmonisch leben könnt, nicht verhärmt und im Streit mit euch und anderen Menschen seid.

Dass Harmonie entsteht, wenn man sich den anderen einfach nur anpasst, wenn man nichts tut, ist eine Illusion. Wenn man sich bequem zurücklehnt und denkt: „Sind doch andere da, die sollen das spirituelle Zeug leben.“ Das funktioniert nicht. Das ist keine Wolke 7, sondern nur die Illusion der Wolke.

Ich, Erzengel Michael, will auf keinen Fall werten. Ich möchte auf niemanden herabsehen, denn ich weiß nur zu gut, wie schwer der verkörperte Weg ins Licht sein kann.

Ich möchte, dass du verstehst, was geschehen ist, und mit mir an deiner Hand in das heilige Herz deines Kerns eintreten kannst. Ich kann dich zwar nicht davor bewahren, dass du wieder herausgleitest, aber ich werde immer für dich da sein. Und wenn du es möchtest, trage ich dich sogar wieder hinein in die Schwingung der allumfassenden Liebe.

So sei es. Ich bin immer an deiner Seite.

Dein Erzengel Michael.“

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Erzengel Uriel: Überlagerungen gehen meistens einher mit dem Verlust der Immunität

„Hast du schon einmal erlebt, dass jemand deinen Willen gebrochen, sein Wort nicht gehalten oder deine Grenzen nicht geachtet hat?

Ja, ich weiß, es macht sicherlich keinen Spaß, wenn du dich immer wieder in die Enge getrieben fühlst, sodass du meinst, dich erklären zu müssen.

Oder soll ich in der Vergangenheit sprechen? Hast du diese Überlagerungen schon geheilt? Dass du dich zum Beispiel bedroht fühlst? Das kann dir immer wieder passieren. Gerade sehr lichtvolle Menschen tun sich schwer mit Zurechtweisung. Sie können zwar andere gut auf Ungerechtigkeiten aufmerksam machen, jedoch fällt es gerade den Lichtarbeitern schwer, andere in ihre Grenzen zu weisen und auf ihr Recht zu pochen.

Nicht alles geht automatisch, ihr Lieben. Auch wer sich schon im göttlichen Energiefeld bewegt, wird nicht davor erlöst sein, für andere ein Spiegel zu sein. Spiegelungen treten meistens automatisiert auf. Du kannst dein Resonanzverhalten also nicht immer kontrollieren. Das ist gut so, denn das bringt zwar manch einen in Rage, aber durch diese Emotionen kann Auflösung geschehen.

Hat dir schon einmal jemand etwas weggenommen, was dir gehörte? Hattest du schon einmal das Gefühl, dass deine Privatsphäre missachtet wurde? Hat dich schon einmal jemand durch sein Handeln eingeengt? Bist du explodiert, wütend geworden? Oder hast du dir gedacht: was mir nicht gefällt, wird sich von alleine regeln?

Es ist nicht leicht, im inneren Frieden zu bleiben und gleichzeitig dem anderen zu zeigen, dass etwas nicht in Ordnung ist. Emotionen kochen schnell hoch, allzu schnell verfängt man sich darin, im alten Stil zu zetern. Oder man zieht sich beleidigt zurück, so, wie man es früher immer getan hat. Oh, das ist durchaus verständlich und soll auf keinen Fall eine Zurechtweisung sein. Wir geistigen Mentoren wissen, wie schwer es manchmal ist, in seiner Mitte zu bleiben.

Aber wie löst man Überlagerungen auf?

Nun, diese entstehen wie ein Gewitter. Durch die unterschiedlichen Schwingungen, die auf der Erde herrschen, kommt es zu Eskalationen. Im privaten Bereich ist es genauso. Der Nachbar zum Beispiel hat eine andere Körperfrequenz als du. Auch wenn du mit ihm wenig oder keinen Kontakt hast, treffen eure Energien aufeinander. Das geht einige Zeit gut, doch plötzlich kommt es zu Konflikten, weil der Nachbar deine Resonanz braucht.

Es geht dabei eigentlich um seine Bewusstseinserhöhung, und dazu braucht er dein Licht, deine Aufmerksamkeit. Dein Nachbar triggert dein Energie-Reservoir an. Das tut er unbewusst, denn die Resonanz des Gegenübers bringt Bewegung für diejenigen, die scheinbar gestrauchelt sind, die sich in den Mühlen des Alltags gefangen fühlen.

Wie bekommt man deine intensive Aufmerksamkeit? Genau, indem man etwas tut, was dir nicht gefällt. So erhält der Nachbar besonders viel von deinem Licht, aber durch die Resonanz entsteht auch Reibung.

Der Dienst am Licht hat tatsächlich viele Gesichter. Wer der Spiegel für andere ist, ist jedoch nicht dazu verurteilt, alles brav ertragen zu müssen. Wenn du dich nicht gehört fühlst, wenn sich andere unangenehm an dir reiben, geht es um die bewusste Auflösung der Situation. In Konfrontation zu gehen, birgt die Gefahr des Streits. Also wäre es gut, wenn du erst einmal deine energetischen Fähigkeiten einsetzt, wenn es darum geht, dass du dich von anderen bedroht, ausspioniert, belogen fühlst. Bleib bei dir und schau einfach, was dich antriggert. Es ist egal, was ein anderer sagt oder macht, das Spannende ist, wie du darauf reagierst.

Wenn jemand in deinen Bereich eindringt, sich breit macht, sich etwas nimmt, was dir gehört, wenn man dich belügt, dich in deiner Freiheit einschränkt, sind die Mittel deiner Wahl die eigene Reflexion. Und die lichtvolle Aufmerksamkeit, die du im Idealfall der Situation schenkst, ohne dass man sich zuerst an dir reiben muss.

Wie denkst du über die Person, die dich geärgert hat? Sind das immer positive Gedanken? Wenn nicht, dann solltest du das ändern. Der Nachbar, der Partner, das Familienmitglied, der Freund, die Freundin, der Chef, der Kollege sind nicht deine Feinde. Du hast diese Person möglicherweise selbst zu deinem Gegner gemacht.

Was du fühlst, denkst und sagst, das lebst du!

Oh ja, es ist nicht immer einfach, aber das meine ich, Erzengel Uriel, mit Selbstreflexion.

Wenn du mit gutem Gewissen sagen kannst, dass hier bei dir alles in Ordnung ist und die anderen sich komisch verhalten, dann geht es darum, deinem Nächsten Aufmerksamkeit zu schenken. Wie? Indem du zum Beispiel lichtvoll mit ihm sprichst oder an ihn denkst. Indem du die Energie der allumfassenden Liebe mit ihm teilst.

Licht-volle Beständigkeit ist das, was Frieden schafft.

Liebe-volle Beständigkeit ist das, was Heilung bringt und die Immunität wieder herstellt.

Immunität, die Unempfindlichkeit, die dafür sorgt, dass du dich und andere vor dem Sturm im Wasserglas und den großen Stürmen des Lebens bewahren kannst.

Mit Unempfindlichkeit meine ich nicht, dass du erhaben, abgehoben, lethargisch oder gar gefühlskalt sein sollst. Sondern deine Empfindlichkeit darf sich umwandeln in Empfindsamkeit (Empathie) und Gelassenheit.

Sei gesegnet, dein Erzengel Uriel.“

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Erzengel Haniel: Die Mauer des Schweigens

„Das Schweigen ist die Mauer der Barriere zum Herzen. Warum? Nun, weil die meisten Menschen gerade dann schweigen, wenn es im Leben um elementare Dinge geht.

Durchaus verständlich, denn Kommunikation kann etwas Wunderbares sein oder auch als Fluch empfunden werden. Wer mit anderen spricht, öffnet sich und fühlt sich manchmal verwundbar, wenn das Gesagte beim Gegenüber nicht so gut ankommt.

Sicher kennst du das Gefühl, dass du nicht geliebt wirst, dass man dich nur mag, weil du Fähigkeiten hast, die für andere nützlich sind. Kennst du das: „Ich werde nur wegen Äußerlichkeiten geliebt?“ Hast du diesen Schmerz schon in dir gehabt?

Nun, ich, Erzengel Haniel, kenne das auch.

Du bist überrascht, dass ein Erzengel solche irdischen Erfahrungen macht?

Weißt du, ja genau du, der/die diese Zeilen jetzt liest. Weißt du, wir Engel kennen die Hochs und Tiefs von euch Menschen. Wir leiden mit euch und können genau nachempfinden, wie es euch geht.

Wer hat dich denn so verletzt? Wer hat dir so wehgetan, dass du diesen Schutzschild um dein Herz trägst?

Wie man erkennt, dass man einen Schutzschild um sein Herz trägt?

Es wird immer wieder Menschen geben, die dich mit ihrem Verhalten darauf hinweisen. Verhalten wie „Ich lasse niemanden an mich heran“, bei Schuldzuweisung: „Du blockst, du lässt mich nicht in dein Herz, ich mag dich, aber ich vertraue dir nicht.“ Das sind Hinweise darauf, dass du eine Barriere um dein Herz gebaut hast. Die meisten Lichtträger denken, sie wären dann gefeit vor Überlagerungen, doch das ist nicht der Fall. So werdet ihr immer wieder in Kontakt mit Menschen kommen, die versuchen, eure Barriere einzureißen. Die euch so provozieren, bis ihr auf das Heftigste emotional reagiert.

Oh ja, es haben gerade jene den Zugangskode zu deinem Herzen, die dir sehr nahestehen, die du liebst. Das kann eine Gnade sein oder aber das Gegenteil: gnadenlos!

Weißt du, liebe Freundin, lieber Freund, ich bin hier, weil ich möchte, dass dein Herz heilen kann. Ich bin jetzt hier, um dich daran zu erinnern, dass du auch ohne Schutzschild leben kannst. Du brauchst ihn nicht mehr! Es ist Zeit, alles von dir zu lösen, was du in Verbindung mit den schlimmen Erfahrungen aufgebaut hast.