Seidige Träume in Neuengland - Rosa Star - E-Book

Seidige Träume in Neuengland E-Book

Rosa Star

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Beschreibung

Mono no aware die sanfte Melancholie des Vergänglichen. Ein japanischer Austauschstudent. Eine verheiratete Professorengattin. Ein Jahr in einer viktorianischen Villa in Massachusetts. Hiroshi liebt das Rascheln von Wolford-Nylon auf warmer Haut. Elena sehnt sich nach Poesie, die sie wieder lebendig macht. Zwischen Herbstblättern, knisterndem Kaminfeuer und gestohlenen Momenten entfaltet sich eine erotische Reise geschrieben in Haikus, gespürt in Seide. Mehr Werke & Infos: kopfkino.vip

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EPUB
MOBI

Seitenzahl: 26

Veröffentlichungsjahr: 2025

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Seidige Träume in Neuengland

Eine sinnliche Novelle

Rosa Star

Die Autorin

Rosa Star schreibt mit der Präzision einer Seidenweberin und der Seele einer Dichterin. Ihre Geschichten sind keine bloßen Erzählungen – sie sind Erlebnisse, die unter die Haut gehen, wo Romantik und Sinnlichkeit sich in einem langsamen Tanz vereinen.

Kapitel 1 – Der Flug über den Pazifik

Der Himmel über dem Pazifik war ein endloses Grau, als Hiroshi Tanaka in der Business Class von United Airlines saß und aus dem Fenster starrte. Vierzehn Stunden von Tokyo nach Boston – Zeit genug, um über das nachzudenken, was vor ihm lag. Ein Jahr als Austauschstudent an der University of Massachusetts in Amherst. Ein Jahr fern der vertrauten Enge Shibuyas, fern der Kirschblüten und der stillen Tempel Kyotos.

Er war 21, schlank, mit den feinen Zügen eines jungen Mannes, der mehr in Büchern lebte als in der Welt. Seine Mutter hatte ihm eine Bentobox mit Onigiri und Umeboshi gepackt. „Iss, damit du stark bleibst“, hatte sie gesagt und ihn fest umarmt. Sein Vater, ein Professor für klassische japanische Literatur, hatte nur genickt: „Lerne. Beobachte. Schreibe.“

Hiroshi trug ein schlichtes weißes Hemd, eine dunkle Jeans und Sneakers. In seinem Koffer: Bücher von Bashō, Kawabata und Emily Dickinson – die er auf Englisch las, um sich vorzubereiten. Und in einer kleinen Seidenhülle: eine Wolford-Strumpfhose, Individual 10, die er vor einem Jahr in einem Kaufhaus in Ginza gekauft hatte. Nicht für eine Frau. Für sich. Für den Moment, in dem er sie über seine eigene Haut rollen würde, um zu fühlen, was er nie laut aussprechen durfte.

Der Fetisch war ein Geheimnis. In Japan unsichtbar, unsagbar. Hier, in Amerika, vielleicht ein wenig freier.

Kapitel 2 – Der erste Blick

Logan Airport, Boston. 14:17 Uhr.

Professor Elias Harrison wartete mit einem Pappschild: TANAKA. Er war groß, graue Schläfen, ein Tweedjackett, das nach Pfeifentabak roch. Neben ihm Elena.

Sie war nicht, was Hiroshi erwartet hatte. Keine strenge Akademikerin. Sie war… lebendig. 44 Jahre alt, doch ihre Haut strahlte wie poliertes Porzellan. Langes, welliges Haar in Kastanienbraun, zu einem lockeren Knoten gebunden. Grüne Augen, die zu lächeln schienen, bevor ihr Mund es tat.

Sie trug ein langes Wollcape in Moosgrün, darunter ein Seidenkleid in der Farbe von Herbstlaub. Und die Beine – lang, schlank, umhüllt von hauchdünnen Strumpfhosen in „cashmere“. Die Absätze ihrer schwarzen Pumps waren filigran, 8 cm hoch.

„Konnichiwa, Hiroshi“, sagte sie und verneigte sich leicht. Ihre Stimme war tief, warm, wie ein Cello.

Im Auto – einem alten Volvo Kombi – saß Hiroshi hinten. Elena drehte sich um. „Hast du Hunger? Wir haben Kürbissuppe zu Hause.“

Er nickte. „Arigatou.“

Sie lächelte. „Du wirst Englisch sprechen müssen. Aber keine Sorge – ich helfe dir.“

Kapitel 3 – Das Haus in der Maple Lane

Das Haus war ein Traum aus dem 19. Jahrhundert: viktorianisch, mit Veranda, Erkerfenstern und einem Garten, der sich bis zum Waldrand erstreckte. Hiroshis Zimmer lag unterm Dach: schräge Balken, ein Himmelbett mit weißer Bettwäsche, ein Schreibtisch am Fenster. Von dort sah er Elena im Garten – sie harkte Laub, das Nylon ihrer Strumpfhose schimmerte im Gegenlicht wie flüssiges Bernstein.