SELBSTDISZIPLIN - Die Kunst der Selbstbeherrschung: Wie Sie enorme Willenskraft und Motivation entwickeln, Ihr Potenzial voll ausschöpfen und Ihre negativen Gewohnheiten ein für alle Mal loswerden - Tom Bramfeld - E-Book + Hörbuch

SELBSTDISZIPLIN - Die Kunst der Selbstbeherrschung: Wie Sie enorme Willenskraft und Motivation entwickeln, Ihr Potenzial voll ausschöpfen und Ihre negativen Gewohnheiten ein für alle Mal loswerden E-Book und Hörbuch

Tom Bramfeld

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Beschreibung

Wie Sie mit simplen Methoden enorme Selbstdisziplin entwickeln und einfach alles erreichen, was Sie sich vornehmen Haben Sie das Gefühl, in Ihrem Leben auf der Stelle zu treten, da Sie nicht aus Ihrer Komfortzone ausbrechen können? Fangen Sie immer und immer wieder von neuem an, Ihre Ziele zu verfolgen, scheitern aber bereits nach wenigen Tagen? Möchten Sie Ihre langersehnten Wunschvorstellungen endlich Wirklichkeit werden lassen? Dann wird dieser Ratgeber Ihr Leben verändern! Denn dieses Hörbuch zeigt Ihnen, wie Sie Ihren inneren Schweinehund ein für alle Mal überwinden und Ihre Träume wahr werden lassen! Erfahren Sie die geheimen Tricks von Experten der Psychologie und Persönlichkeitsentwicklung und lernen Sie mühelos, wie Sie ultimative Disziplin und Willenskraft entwickeln. Für massiven privaten und beruflichen Erfolg! Mit den smarten und simplen Methoden aus diesem Ratgeber werden Sie schon bald - Ihre Ziele klar definieren können - damit Sie konkret wissen, wo es hingehen soll, - Voller Motivation an der Verwirklichung Ihrer Träume dranbleiben - steigern Sie Ihr Durchhaltevermögen ins Unermessliche, - Enorme Willenskraft entwickeln - lernen Sie effektive Techniken für maximale Selbstbeherrschung, - Maximal produktiv werden - durch Zeitmanagement Aufgaben schnell, organisiert und effizient erledigen, - Ihr Mindset neu programmieren - durch Selbstliebe zum Erfolg. Egal, ob Sie das Rauchen aufgeben wollen, endlich abnehmen möchten oder effizienter lernen wollen, lassen Sie sich nicht länger von sich selbst aufhalten! Entdecken Sie Ihr volles Potenzial und werden Sie zur besten Version Ihrer selbst! Lassen Sie Ihre Mitmenschen staunen und vor Neid erblassen, wenn Sie schon bald durch eiserne Willenskraft in Ihr neues glücklicheres und erfolgreicheres Leben starten! Sichern Sie sich jetzt dieses Hörbuch und damit die effektivsten Erfolgsstrategien, mit denen Sie Ihre Selbstdisziplin auf ein nie dagewesenes Level katapultieren!

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Zeit:2 Std. 28 min

Sprecher:Lucas Blasius

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Kein Teil dieses Werkes darf ohne schriftliche Genehmigung des Autors in irgendeiner Form reproduziert, vervielfältigt oder verbreitet werden.

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Über den Autor Tom Bramfeld

Tom Bramfeld wurde 1978 in Hannover geboren und lebte mit seinen 3 Geschwistern mitten in der Stadt. Durch die Familiensituation hat er schon früh gelernt den Tag zu strukturieren, Dinge effizient zu erledigen und an seinen persönlichen Fähigkeiten zu arbeiten.

Durch das persönliche Studium und ständige Training von Organisation, Persönlichkeitsentwicklung und zwischenmenschlicher Kommunikation, merkte er schnell wie wenig diese Fähigkeiten bei anderen Menschen vorhanden sind und entdeckte das Potential von Coachings für Lernwillige.

Heute erfolgreicher Autor und Privatcoach in Bereichen der Selbstoptimierung, hilft er tausenden Menschen durch sein Wissen und seine faszinierenden Methoden zum Erlangen neuer Fähigkeiten.

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Tom Bramfeld

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Inhalt

Selbstdisziplin, was steckt dahinter?

Aus gesellschaftlicher Sicht

Kontra: Brauchen wir wirklich mehr Selbstdisziplin?

Diszipliniert locker bleiben, lachen nicht vergessen

Sich selbst kennenlernen

Ist Selbstdisziplin angeboren?

Wir sind entweder introvertiert oder extrovertiert.

Wir nehmen entweder konkret oder abstrakt wahr.

Wir gehen entweder strukturiert oder chaotisch an Aufgaben heran.

Wir sind entweder Denk- oder Fühl-Entscheider.

Worum geht es mir eigentlich, Ziel oder Projektion?

Von Toleranz und Akzeptanz

Partnerschaft

Glaube und Spiritualität

Soziale Kontakte

Individualität und Hobbys

Gesundheit

Beruf

Ran an den Speck, so schaffen Sie es!

Klein anfangen

Bleiben Sie dran

Altes mit Neuem verbinden

Belohnungsfantasie

Timing, Typus, Biorhythmus

Fokus auf das Positive

Sprechen Sie darüber

Üben und achtsam sein

Geduldiger durch Meditation

Willenskraft ist wie ein Muskel

Methoden: Ziel ist nicht gleich Ziel

Zeitmanagement

Getting Things Done (GTD)

Die Pomodoro-Technik

Zigaretten ade? Sorgen Sie für Körper und Geist

vernünftig abnehmen, die Ideen von Weight Watchers

Autosuggestion, ein Allrounder

Zusammengefasst

Quellenverzeichnis

Bücher/ Schriften:

verschiedene Links

Wikipedia

Selbstdisziplin, was stecktdahinter?

„D

ie Herrschaft über den Augenblick ist die Herrschaft über das Leben." Bereits vor über hundert Jahren brachte die österreichische Erzählerin Marie Freifrau von Ebner-Eschenbach den Kern der Selbstdisziplin so knackig auf den Punkt. In diesem Fall meint „den Augenblick beherrschen“, sich selbst beherrschen, und zwar in jedem Augenblick. Das ist es, was wir unter Selbstdisziplin verstehen. Es ist ein schwer beladener Begriff, mit dem wir uns hier befassen. Er atmet Askese und Unbarmherzigkeit, geht einher mit scheinbar fixen Eigenschaften wie Durchhaltevermögen und Willenskraft.

Ich assoziiere damit das verhärmte Gesicht einer schwarz gekleideten Gouvernante namens Fräulein Rottenmeier aus dem berühmten Roman „Heidi“ von Johanna Spyri und außerdem das Militär alter Schule, ja und Schule, vor allem Schule. Das ist im Übrigen nicht so weit hergeholt, denn der Wortstamm von Disziplin ist das lateinische „disciplina“ und bedeutet so viel wie „Wissenschaft, schulische Zucht“. Gleichzeitig erfüllen uns Menschen, die scheinbar mit Leichtigkeit diszipliniert ihr Leben meistern, mit Bewunderung, wenn nicht sogar mit Neid.

Eine schwierige Diskrepanz besteht da zwischen chaotisch sympathischem Lotterleben und kühler preußisch korrekter Strenge. Wie bekommen wir die zwei Pole unter einen Hut? Zeigen diese ersten Gedanken etwa ein veraltetes, falsches Bild? Ist es nur eine oberflächliche Maske? Lassen Sie uns einen Blick dahinter wagen und die Selbstdisziplin als Freundin und Verbündete gewinnen. Vielleicht ist sie ja eine Scheinriesin, die bei näherer Betrachtung an Bedrohlichkeit verliert. Mit wem haben wir es eigentlich zu tun? Welchen Wissenschaftsbereichen müssen wir uns hier zuwenden? Fragen wir einmal eine Definition aus Sicht der Psychologie ab:

„Selbstdisziplin (…) ist eine Selbststeuerungskompetenz, die eine konsequente Zielverfolgung unterstützt, wenn diese durch konkurrierende Ziele oder andere Bedürfnisse gefährdet erscheint. Eine einmal gefasste Absicht (z. B. für eine Prüfung zu lernen) wird gegen konkurrierende Absichten (z. B. Sport zu treiben), emotionale Präferenzen (z. B. mit Freunden zu treffen) und Gewohnheiten (z. B. abends fernzusehen) durchgedrückt, indem Personen sich selbst unter Druck setzen, sich zusammenreißen und zwingen, bei der Sache zu bleiben (oft, indem der Selbstzugang unterdrückt wird). Selbstdisziplin ist effizient, aber auch anstrengend und erschöpfend. Ihr chronischer Einsatz kann dazu führen, dass andere wichtige Ziele und Bedürfnisse zu kurz kommen.“.

(Handbuch der Persönlichkeitspsychologie und Differentiellen Psychologie von Baumann, N. + J. Kuhl, 2005 im Buch, herausgegeben von H. Weber + T. Rammsayer)

Da steckt so einiges drin, was wir unter die Lupe nehmen müssen. Was ist Selbststeuerungskompetenz, ist sie angeboren oder kann man sie lernen? Und welche Bedürfnisse können zu kurz kommen? Wie vermeide ich es, meinen Selbstzugang zu unterdrücken, und was ist das überhaupt? Wir müssen uns der Sache Schritt für Schritt nähern. Fassen Sie den Mut, zunächst einige kleine Umwege über Wissenswertes rund um das Thema als solches zu nehmen, bevor Sie sich dann selbst überprüfen können. Nichts ist so hilfreich und erfrischend, wie den eigenen Blickwinkel zu hinterfragen, eine neue Sicht auszuprobieren und so vielleicht eine neue Perspektive zu gewinnen. Goethe ahnte es bereits: „Man sieht nur, was man weiß.“. Heutzutage spricht man neudeutsch vom „frame“, englisch für „Rahmen“, der den eigenen Horizont begrenzt, oder von der eigenen Blase, aus der man heraustreten muss.

Kaum eine Abhandlung über Selbstdisziplin kommt ohne den sogenannten Marshmallow-Test aus, ein markiges Experiment, das der Psychologe Walter Michel in den 1960er Jahren zum Thema Impulskontrolle und Belohnungsaufschub durchführte. Er stellte vierjährige Kinder vor die Wahl: Entweder sie durften sofort eine einzelne Süßigkeit vernaschen oder gleich zwei Stück, dies aber nur unter der Voraussetzung, dass sie einige Minuten warteten, ohne das erste Marshmallow zu essen. Bei den gleichen Kindern untersuchte er nach mehreren Jahren dann ihren schulischen Erfolg, die Frustrationstoleranz und ihre Stressresistenz. Er konnte nachweisen, dass im Schnitt auch im späteren Leben die Kinder vermeintlich erfolgreicher waren, die bereits mit vier Jahren während des Experiments mit den Süßigkeiten die Geduld aufgebracht hatten, auf das zweite Marshmallow zu warten.

Die Herausforderung für die Teilnehmenden und gleichzeitig die Bewertung der Ergebnisse scheinen nur allzu schlüssig. Wir ertappen uns sofort dabei, die Kinder, die der Versuchung nicht widerstehen konnten, als schwach und triebhaft zu verurteilen, aber woher kommt der erschreckend augenscheinliche Zusammenhang auch nach so langer Zeit? Oder andersherum gefragt: Woher kommt die frühzeitige Veranlagung? Wird sie einem tatsächlich in die Wiege gelegt? Und sind dann die ungeduldigen Kleinkinder hoffnungslose Fälle? Wir müssen tiefer graben. Die Antworten werden hoffentlich unseren Blick auf das Thema Selbstdisziplin und zwangsläufig auf unser Inneres etwas mildern. Möglicherweise werden wir lernen, uns auch einmal zufriedenzugeben, anstatt stets nach Perfektion zu streben. Vielleicht können wir lernen, besser zu erkennen, an welcher Stelle wir streng mit uns selbst sein sollten und an welcher ein befreiendes Lachen die bessere Entscheidung ist.

Es gilt, eine Balance zu finden zwischen Selbstkasteiung und Anarchie. Dafür braucht es mehr als ein schnittiges Coaching, nämlich liebevolle Aufmerksamkeit und Ehrlichkeit uns selbst gegenüber. Vielleicht könnten wir eine nachhaltige, achtsame Selbstdisziplin definieren, und diese nennen wir dann „slow discipline“, in Anlehnung an den Begriff „Slow Food“, die moderne Bezeichnung für eine neue Art, langsam, bewusst und genussvoll zu essen.

Aus gesellschaftlicher Sicht

Nehmen wir uns zunächst den Begriff „Selbststeuerungskompetenz“ vor, auch Selbstregulation genannt. Die Fragestellung dahinter lautet: Inwieweit bin ich fähig, meine Impulse zu kontrollieren? Das heißt: Reagiere ich sofort und reflexhaft auf einen Anreiz, auf eine Eingebung, ohne mir meiner Gefühle bewusst zu sein und darüber nachzudenken, oder nehme ich zunächst wahr und reflektiere dann? Was ist der Auslöser? Warum wirkt er so auf mich? Muss und vor allem möchte ich meinem Impuls sofort folgen? Auch die Überprüfung dieser Fragen kann sekundenschnell geschehen, aber sie findet statt und beeinflusst eine Handlungsentscheidung. Das ist der Unterschied, und dies sind natürlich die äußersten zwei Extreme innerhalb eines Möglichkeits-Spektrums, aber durch die Gegenüberstellung wird klar, worum es geht.

In diesem Zusammenhang kann man weit ausholen und sich einmal fragen, warum die Menschen als Spezies eigentlich überhaupt so erfolgreich sind. Natürlich lässt sich das hier und auch generell noch nicht erschöpfend beantworten, man kann aber sagen, dass es vor allem auf unser wachstumsfreudiges Gehirn zurückzuführen ist. Evolutionsgeschichtlich gibt es kaum ein anderes Wesen auf der Erde, das der Entwicklung seines zentralen Nervensystems so viel Vorrang einräumt, wie wir Menschen. Das zeigt sich vor allem daran, wie und wann unser Nachwuchs auf die Welt kommt, nämlich ziemlich unterentwickelt und hilflos in jeder Hinsicht. Solange es geht, behält die Mutter den Säugling im Leib, aber selbst, wenn er eine Größe erreicht hat, über die hinaus keine Geburt mehr zu bewältigen wäre, ist er noch lange nicht voll entwickelt. Das Gehirn hat quasi einen Rohzustand, nicht mehr als ein grobes Gerüst, obwohl es schon jetzt im Vergleich zu anderen Säugetieren bei der Geburt riesig ist und der Körper zugunsten des Hirnwachstums klar zurückstecken musste. Wenn wir uns einmal vor Augen halten, dass zum Beispiel ein Fohlen schon wenige Stunden nach der Entbindung auf seinen wackeligen Beinchen steht, fix und fertig, wie eine Miniaturausgabe seiner Eltern, so hat ein neugeborenes Menschenbaby dagegen doch eher schlechte Karten. Nicht nur, dass erst jetzt der eigentliche Formungs- und Anpassungsprozess des Gehirns beginnt, auch der Körper hat einiges aufzuholen. So ist also unser Nachwuchs auf Gedeih und Verderb viele Jahre auf die Eltern, eine Familie, einen Clan angewiesen, bevor er selbst für sich sorgen kann. Nicht umsonst besagt ein afrikanisches Sprichwort, „Um ein Kind zu erziehen, bedarf es ein ganzes Dorf“. Und auch als Erwachsene tun wir gut daran, uns nicht als Einzelgänger abzusondern – das galt schon in der Steinzeit, in der es rein existenziell um das nackte Überleben ging.

Den Schutz der Gruppe genießen oder allein zurückbleiben, dazu gehören oder nicht, sich fortpflanzen können oder die eigene Abstammungslinie versiegen lassen, fressen oder gefressen werden. Im Kern heißt das: Auch heute noch sind wir von der Geburt bis zum Tode abhängig von den gesellschaftlichen Strukturen, in denen wir aufwachsen, leben und die uns prägen, auch, wenn uns so manche individualistische Idee vom Gegenteil überzeugen möchte, ganz nach dem Motto, „Wenn jeder sich um sich selbst kümmert, ist für alle gesorgt“. Das ist ein Trugschluss. Wir sind alle Teil eines Schwarms, des großen Ganzen. Welche Fähigkeiten muss ich aber erlernen, um mich erfolgreich in einem sozialen Gefüge zu bewegen, um versorgt und behütet zu werden, aber auch, um später meine Gene weiter zu geben, nicht nur aus Steinzeitsicht gefragt?

Die Antworten sind naheliegend und wir kennen sie eigentlich alle: Neugierde, Einfühlungsvermögen, Beobachtungsgabe, strategisches Denken – all das, was wir heutzutage als soziale Kompetenzen bezeichnen oder auch als „Soft Skills“. Ein komplexer und gleichzeitig dynamischer Fluss von Denkvorgängen, Emotionen und Entscheidungen ist notwendig, um sich gekonnt in eine Gruppe einzufügen, sich ihr anzupassen und gleichzeitig genug Autonomie für die eigene Persönlichkeit zu wahren. Sehr wahrscheinlich haben wir genau dieser Komplexität unser Riesengehirn zu verdanken, denn sie fordert von unseren Synapsen ein beständiges Wachsen und eine enorme Flexibilität. Kaum ein Zusammenhang in der Natur, auf den sich das Gehirn eines Lebewesens einstellen muss, ist so anspruchsvoll wie ein Sozialverbund. Eine Spezialisierung, die später vielleicht in eine evolutionäre Sackgasse führen könnte, ist hier gar nicht erst möglich. Darüber hinaus sichert der naturgegebene Drang zu Wissbegier, Erschließung und Bildung immer neue Netzwerke. Das ist auch aus erbtheoretischer Sicht vorteilhaft, denn das permanente Durchmischen und Erneuern des Genpools sorgen für die kontinuierliche Evolution und somit für das Überleben einer Spezies.

Aber brechen wir es einmal herunter: Wo kommt denn da die Selbstregulation vor? Um das zu beantworten, bleiben wir vielleicht einmal in der Steinzeit. Die Jäger einer Sippe haben eine Beute erlegt und kommen damit in die Siedlung. Eine Daheimgebliebene ist bereits von großem Hunger geplagt. Wie würde es aber in der Gruppe ankommen, wenn sie sofort ihrem Impuls nachgäbe und sich ohne Rücksicht auf die Ansprüche aller anderen auf das Essen stürzen würde? Oder ein weiteres Beispiel: Die Hütte Ihres Nachbarn ist durch einen Sturm so stark zerstört worden, dass er nicht mehr darin schlafen kann. Sie sind ihm nicht sonderlich gewogen, haben aber ob seiner misslichen Lage durchaus Mitgefühl mit ihm. Außerdem könnten Sie beim nächsten Mal in derselben Situation sein, also entscheiden Sie, ihn nicht abzuweisen, sondern ihm Unterschlupf zu gewähren. Im Schutz einer Gemeinschaft leben zu können, der man sich freiwillig untergeordnet hat, erfordert die Regulation und Kontrolle der eigenen Emotionen und Impulse zugunsten der Einhaltung von Regeln und Normen der Gruppe. Die besondere Herausforderung daran: Wir erhalten die Belohnung dafür nicht unmittelbar, sondern meistens deutlich zeitversetzt, und der Zusammenhang wird dadurch abstrahiert.

Die amerikanische Psychologin Kelly McGongial bringt es sinngemäß auf den Punkt, indem sie sagt: „The need to fit in, cooperate, and maintain long-term relationships put pressure on our early human brains to develop strategies for self-control”.