SEX, AMRUM UND ... - Sissi Kaipurgay - E-Book

SEX, AMRUM UND ... E-Book

Sissi Kaipurgay

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Beschreibung

5. SEX, AMRUM UND ... Dieb zum Verlieben - Michael John Matthiesen, Biker und Besitzer einer Imbisskette, lernt auf Amrum Michael kennen. Nach einer durchzechten Nacht landen sie zusammen in der Kiste. Am nächsten Morgen gibt es ein böses Erwachen. 6. SEX, AMRUM UND ... hilfsbereite Bauarbeiter - George und Angelo Seit der neue Nachbar eingezogen ist, findet George nachts kaum Ruhe. Trotzdem rettet er dem Mann das Leben. Ein Blick in blaue Augen und er ist verloren. 7. SEX, AMRUM UND ... doppelte Theo - Sebastian Sebastian hält sich illegal in Deutschland auf. Er sucht Hilfe bei seinem Cousin, der ihn kurzerhand nach Amrum verfrachtet, damit er keine Dummheiten anstellt. Dort trifft Sebastian den Erzieher Samuel und macht seine ersten schwulen Erfahrungen. Es knistert zwischen ihnen. Sebastians frappierende Ähnlichkeit mit seinem Cousin wird jedoch zu einem harten Prüfstein. Es handelt sich um eine überarbeitete Neuauflage der in 2012 erschienen Storys

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Inhaltsverzeichnis

5. Sex, Amrum und ein Dieb zum Verlieben - Michael

Prolog

Hamburg – ein Imbiss in Tonndorf

Der Plan: ködern, festzurren, runtermachen

Wer hat nun verloren?

Was für ein schmerzhafter Kompromiss

Weglaufen ist auch nicht gut

Hosen runter – aber richtig

Hosen runter – aber mit mehr Enthusiasmus, bitte

Epilog

6. Sex, Amrum und der hilfsbereite Bauarbeiter - George und Angelo

George – an Schlaf ist nicht zu denken

Gay-Dance-Total

Männerfreundschaft

Das Model auf Amrum

Das verdammte Model ist schwul

Verkorkste Bauarbeiter – leidende Models

7. Sex, Amrum und der doppelte Theo - Sebastian

Der fast Zwilling

Samuel

Der Klempner

Wo ist Samuel?

Endlich Liebe in Hamburg

Zwillinge?

SEX, AMRUM UND ...

5. Sex, Amrum und ein Dieb zum Verlieben + 6. Sex, Amrum und der hilfsbereite Bauarbeiter + 7. Sex, Amrum und der doppelte Theo

Sämtliche Personen, Orte und Begebenheiten sind frei er-funden, Ähnlichkeiten rein zufällig. Der Inhalt dieses Buches sagt nichts über die sexuelle Orientierung des Covermodels aus. Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck oder eine andere Verwertung, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher Genehmigung der Autorin.

Texte: Sissi Kaipurgay/Kaiserlos

Korrekturen: Aschure, Dankeschön!

Fotos: shutterstock_1991443, shutterstock_61190260, shutterstock_84725698, shutterstock_134145098, shutterstock_179129984, Depositphotos_86287366_xl-2015

Kontakt:http://www.bookrix.de/-sissisuchtkaiser/ https://www.sissikaipurgay.de/

Sissi Kaiserlos/Kaipurgay

c/o Karin Rogmann

Kohlmeisenstieg 19

22399 Hamburg

5. Sex, Amrum und ein Dieb zum Verlieben - Michael

John Matthiesen, Biker und Besitzer einer Imbisskette, lernt auf Amrum Michael kennen. Nach einer durchzechten Nacht landen sie zusammen in der Kiste. Am nächsten Morgen gibt es ein böses Erwachen.

Prolog

John lehnte sich genüsslich seufzend im Strandkorb zurück. Der Himmel über Amrum war blau, die Sonne strahlte und er hatte ein gutes Buch dabei. Was brauchte man mehr, um seinen Urlaub entspannt zu genießen? Er ließ seinen Blick über den Strand wandern, beobachtete spielende Kinder und Leute, die am Meeressaum entlang schlenderten.

Ein Mann, der unweit von ihm auf einem Handtuch saß, geriet in seinen Fokus. Der Typ war schmächtig – na ja – in Anbetracht von Johns Körper galt das für fast jeden –, hatte schwarze Haare und sah irgendwie verloren aus.

Interessiert richtete sich John auf und beäugte den Kerl durch seine Sonnenbrille. Wirklich sehr niedlich. Der Typ erhob sich und ging langsam Richtung Meer. Nun konnte John den geilen Arsch, der in der knappen Badehose gut zur Geltung kam, bewundern. Vorsichtshalber legte er das Buch über seine Shorts, in der sich bei diesem Anblick sein unterversorgter Schwanz regte.

Der Mann erreichte den Meeressaum und begann zu laufen. John verfolgte ihn mit Blicken, bis er mit einem Sprung in den Wellen aus seinem Sichtfeld verschwand. Sein Halbständer erinnerte ihn daran, dass er sein Sexualleben, das in letzter Zeit verkümmerte, wieder in Schwung bringen sollte.

Die Imbisskette, die ihm gehörte, erforderte viel Aufmerksamkeit und was an Freizeit übrig blieb, widmete er seinem Hobby: Seinem Bike. Leider ließ sich das Motorrad weder ficken noch kuschelte es mit ihm.

Er war ein begeisterter Kuschelbär, wenn sich dafür Gelegenheit bot. Die letzte hatte sich mit den Worten ‚Heirate doch deine Fritteuse‘ aus seinem Leben verabschiedet. Das war inzwischen - John musste stark überlegen - fünf Jahre her. Seitdem hatte er sich entweder einen gelegentlichen Fick aufgerissen oder mit seiner Faust begnügt. Die wusste eh am besten, wie er es mochte.

Der Anblick des süßen Typen, der zurück an den Strand watete, versetzte John erneut in Begattungsstarre. Seufzend wandte er sich seiner Tasche zu, stopfte das Buch hinein und begab sich auf den Rückweg zur Pension. Bestimmt wartete das Abendessen bereits auf ihn.

An der Promenade stoppte er, drehte sich um und ließ den Blick über die Badegäste schweifen. Genau in dem Moment guckte der Schwarzhaarige in seine Richtung. Aus der Entfernung konnte John nicht sicher erkennen, ob es blaue Augen waren, die ihn anstarrten. Ein erregender Schauer lief über seinen Rücken, was in seiner Lendengegend für neuen Aufruhr sorgte.

Rasch wandte er sich ab und hielt seine Tasche so, dass sie die Ausbuchtung kaschierte. Während er seinen Weg fortsetzte, weilte er in Gedanken bei dem Typen. Amrum war wahrhaftig kein Schwulenmagnet. Es war also relativ unmöglich, ausgerechnet hier auf einen Gleichgesinnten zu stoßen.

Als er in der Pension eintraf war er überzeugt, sich alles nur eingebildet zu haben. Das Quartier war ihm von einem Stammgast empfohlen worden. Anton, so hieß der Mann, kam regelmäßig in den Imbiss und bestellte für sich und seinen Freund Pommes rot weiß und ein halbes Hähnchen. Irgendwann waren sie ins Gespräch gekommen, wobei Anton ihm Elviras Pension ans Herz gelegt hatte.

Etwas skeptisch war John gewesen, als er eine Woche bei ihr gebucht hatte, doch bisher gefiel es ihm ausnehmend gut. Die Frau brühte den besten Kaffee der Welt und kochte das leckerste Essen, das er je genossen hatte.

Vergeblich schaute sich Michael nach dem heißen Typen um. Der Strandkorb, in dem der Mann gesessen hatte, war leer. Plötzlich entdeckte er ihn auf dem Weg zur Promenade. Dort angekommen drehte sich der Mann um und schaute in seine Richtung.

Ein Kribbeln lief durch seinen Körper, als er dem Typen in die Augen sah. Sein Schwanz regte sich, erzeugte garantiert eine peinliche Wölbung in der engen Badehose. Möglichst unauffällig raffte er sein Handtuch zusammen und legte es über seinen Schoß.

Der Mann wandte sich um und ging davon. Eigentlich sollte er erleichtert sein, stattdessen empfand er Bedauern. Dabei war er doch hier, trotz seines schmalen Budgets, um Martin zu vergessen und nicht, um sich ein neues Problem an Land zu ziehen.

Michael packte seine Sachen zusammen und brach auf, obwohl es am Strand schöner war als in dem kleinen, trostlosen Zimmer, das er angemietet hatte. Er fragte sich, während er durch den Sand stapfte, ob der heiße Typ vielleicht schwul war. Im nächsten Moment schalt er sich für diese Überlegung, denn selbst wenn, sollte er echt die Finger von dem Kerl lassen.

Nach einem reichhaltigen Abendessen, das John zusammen mit den anderen Gästen verspeist hatte, begab er sich auf sein Zimmer, um vor dem geplanten Besuch der Blauen Maus noch ein wenig zu entspannen. Auf eine ausgiebige Dusche folgte sein gewohntes Pflegeprogramm. Für den Hamburger Motorradgottesdienst ließ sich John einen Bart wachsen, den er sorgfältig kämmte. Er hoffte, dass die Haare bis zum Event lang genug waren, um sie zu flechten. Das würde sehr cool aussehen. Der Feuchtigkeitscreme folgten zwei Erfrischungspads, die er auf seine Augen legte.

Blind tastete er sich aus dem Bad in sein Zimmer und legte sich aufs Bett. Mit seinen 33 Jahren musste er unbedingt den ersten Fältchen entgegenwirken, schließlich war er ein bisschen eitel.

Nach der empfohlenen Einwirkzeit entfernte er die Pads, stand auf und beäugte sich im Spiegel. Nicht schlecht, Herr Specht. Mit seinen stattlichen eins neunzig und Muskeln konnte er echt punkten. Manche seiner Bettgefährten hatte sein Brusttoupet gestört, doch das war für ihn kein Grund, sich zu rasieren. Er mochte die Haare, die sich zum Nabel hin zu einem Glückspfad verjüngten. Sie führten zu seinem Schwanz, der auch im weichen Zustand ein Prachtexemplar war.

Er konzentrierte sich auf sein Gesicht. Die Fältchen in den Augenwinkeln fand er okay. Überhaupt sah er für sein Alter ziemlich gut aus.

Kurz darauf war er angezogen und begab sich in die Küche, wo er hoffentlich noch etwas von Elviras köstlichem Kaffee bekommen würde. Seine Rechnung ging auf. Sie füllte welchen in eine Tasse und setzte sich zu ihm an den Küchentisch.

„Sag mal ...“, begann sie, „Trägst du immer diesen Bart?“

„Gefällt er dir nicht?“

„Oh doch. Das sieht irgendwie nach Rocker aus.“

„Das soll es auch.“

Elvira kicherte. „Ist das so eine Art zweiter Frühling?“

Fast verschluckte sich John an seinem Kaffee. Wozu trieb er denn Augenpflege und das alles, wenn Elvira ihn für einen Tattergreis hielt? „Sehe ich so alt aus?“

„Nein, um Gottes willen! Das meinte ich nicht. Du wirkst bloß reif.“

Er leerte seine Tasse, erhob sich und schenkte Elvira ein Lächeln. „Ist reif gut?“

„Sehr gut.“

Ganz überzeugt war er trotz ihrer Beteuerung nicht. Auf dem Weg zur Blauen Maus entschied er, dass er reif für ein kleines Besäufnis war. Die Unterhaltung mit Elvira war ziemlich demotivierend gewesen. Er fühlte sich alt und einsam noch dazu.

In der Kneipe waren zahlreiche Tische bereits belegt. John schwang sich auf einen Hocker am Tresen und winkte dem Barkeeper zu. „Ein Pils, bitte.“

Der Typ nickte und machte sich an der Zapfanlage zu schaffen. Unterdessen ließ John den Blick über die Anwesenden wandern und entdeckte in einer Ecke den kleinen Schwarzhaarigen vom Strand. Tja, die Insel war eben klein.

Er wandte sich wieder dem Barkeeper, der ein volles Glas über den Tresen schob, zu; zahlte und trank einen Schluck. Erneut schaute er sich nach dem Schwarzhaarigen um. Als der in seine Richtung guckte, lief ihm ein Schauer über den Rücken. Unbehaglich drehte er sich weg. Das Kribbeln blieb jedoch und fühlte sich ehrlich gesagt aufregend an.

Plötzlich erklang neben ihm eine Stimme: „Hi, ich bin Michael.“

Michael schob sich auf den freien Hocker neben dem Großen und stellte sein Glas auf die Theke. Aus dem Augenwinkel musterte er seinen Sitznachbarn. Der Mann wirkte echt beeindruckend. Gewaltige Bizepse spannten die kurzen Ärmel. Ein Tattoo prangte auf dem Unterarm. Er beäugte den Totenkopf, unter dem sich ein Schriftzug befand, den er bei der diffusen Beleuchtung nicht entziffern konnte.

„Ich bin John“, erwiderte der Typ und schenkte ihm ein Lächeln.

Michael spürte, wie sein Herz bei dem sexy Grinsen anfing, schneller zu klopfen. Er nahm einen Schluck Bier und atmete tief durch, um seinen Puls zu beruhigen. „Angenehm. Ich bin allein hier und würde mich freuen, jemanden zum Quatschen zu haben. Ist ein bisschen einsam, so zwischen all den Paaren.“

Tja, da waren sie schon zwei. John wandte sich ganz Michael zu und betrachtete ihn unter gesenkten Wimpern. Der Mann war echt süß. Die schwarzen Haare gefielen ihm zwar nicht, dafür aber das fein geschnittene Gesicht, die blauen Augen und der küssenswerte Mund. Hinzukam der schlanke Körper mit dem hinreißenden Knackarsch, den er am Strand bewundern durfte. Beim dem Gedanken meldete sich seine Libido in Form einer Semi-Erektion.

„Das passt doch. Ich bin auch solo unterwegs“, erwiderte er und sandte im Geiste eine Message an seinen Schwanz: abschwellen, und zwar zack-zack!

Er leerte sein Glas und winkte damit in Richtung Barkeeper. „Zwei bitte.“

Der Mann stellte zwei Schnapsgläser auf den Tresen und befüllte sie mit einer klaren Flüssigkeit. „Ich habe euch hier noch nie gesehen, also seid ihr wohl Neulinge“, meinte der Typ grinsend. „Die gehen aufs Haus.“

Gleichzeitig griffen John und Michael zu und gossen sich das Zeug in den Schlund. Die Folge: starkes Brennen im Hals und der Speiseröhre, entsetzte Grimassen und Atemnot.

„Wasser“, krächzte Michael und hielt sich eine Hand an die Kehle.

John röchelte. „Ich auch, bitte.“

Mit einem breiten Lächeln auf den Lippen schenkte der Barkeeper zwei Gläser Wasser ein und stellte sie vor ihnen ab, dicht gefolgt von dem georderten Bier. Beides verschwand schnell in den geschundenen Kehlen. Grinsend machte sich der Barkeeper daran, Nachschub zu zapfen.

„Oh Mann“, ächzte John und wischte sich den Schaum vom Bart.

„Das war echt krass“, meinte Michael, der aufs nächste Bier lauerte.

Auch das folgende Pils verdunstete rasch. Die Konversation verlief eher mau. Am Ende wusste John fast so viel wie vorher, nämlich Michaels Vornamen, und dass er allein Urlaub machte.

„Ich geh dann mal“, verkündete er zu fortgeschrittener Stunde, entsprechend seinem Bierkonsum mit schwerer Zunge.

„Ich auch“, schloss sich Michael an.

Widerstrebend trennte sich John von seinem inzwischen lieb gewonnen Barhocker, den er nur für unzählige Klogänge allein gelassen hatte. Ein letztes Mal strich er über die warme Sitzfläche, dann wandte er seine Aufmerksamkeit Michael zu. Der hatte entschieden Mühe, elegant von der Sitzgelegenheit zu steigen. Zuvorkommend ergriff er Michaels Arm und half ihm in eine aufrechte Haltung.

Sich gegenseitig stützend verließen sie den Ort ihres Besäufnisses. Von der milden Nachtluft, die sie vor der Tür der Blauen Maus empfing, wurde John etwas nüchterner. Na ja, vermutlich Einbildung.

„Tja“, murmelte er, unschlüssig, wie es weitergehen sollte.

Michael befreite sich von seinem Arm und versuchte, ohne seine Hilfe zu stehen. Im nächsten Moment hing er wieder an John. Es blieb ihm also gar nichts anderes übrig, als Michael mitzunehmen.

Sie erreichten Elviras Pension. Vorsichtig löste er Michaels Hand von seinem Arm, doch sein Begleiter griff gleich wieder zu.

„Nicht!“ Mit ängstlich geweiteten Augen guckte Michael zu ihm hoch. „Ich knall sons auffi Fresse.“

Das Mondlicht spiegelte sich in den schönen blauen Augen. Sein Blick wanderte zu den Lippen, die leicht geöffnet waren und feucht schimmerten. Benebelt vom Alkohol und vermutlich auch von der romantischen Nacht beugte sich John runter und presste seinen Mund auf das anziehende Gegenstück.

Die Berührung durchfuhr ihn wie ein Stromschlag. Erschrocken zuckte er zurück und starrte Michael an. Der ließ nun seinen Arm los, nur um die Hand in seinen Nacken zu legen und ihn wieder nach unten zu zwingen. Erneut berührten sich ihre Lippen in einem sanften Kuss. Nach dem zweiten stöhnte Michael und stupste mit der Zunge gegen seinen Mund, bat um Einlass.

Blut sammelte sich in seinen Lenden, als er sie willkommen hieß. Vorbei war‘s mit Zurückhaltung. Mit einem sehnsüchtigen Seufzer grub er seine Finger in Michaels Schopf und küsste ihn leidenschaftlich. Ihre Zungen spielten miteinander, lieferten sich ein wildes Duell.

Das zunehmende Jammern seiner eingezwängten Erektion mahnte John, allmählich in die Hufe zu kommen. Er murmelte: „Ich bin scharf auf dich.“

Michaels Reaktion bestand in einem Nicken. Das wertete er als Einverständnis, zerrte den kleinen hinter sich her durch die Haustür, die Treppe rauf und in sein Zimmer.

Licht an, Tür zu. Schwer atmend standen sie voreinander. John erwachte als erster aus der Starre und riss sich das T-Shirt vom Körper. Michael folgte seinem Beispiel. Stück für Stück warfen sie ihre Kleidung beiseite. Michael, der als Sieger aus dem Wett-Entkleiden hervorging, trat auf ihn zu und legte eine Hand auf seine Brust und flüsterte: „Geil.“

John streifte sich die Boxer von den Hüften und stieg heraus, woraufhin Michaels Blick nach unten huschte.

„Wow!“, murmelte der Kleine und sank auf die Knie.

Vorsichtshalber hielt sich John am Bettpfosten fest, als sein Schwanz andächtig beäugt wurde. Mit der Zungenspitze fuhr Michael von unten nach oben über die Länge. Dann schlossen sich rosige Lippen um die purpurn angelaufene Spitze. Seine Knie wurden zu Pudding. Wie von selbst bewegten sich seine Hüften vor und zurück, um die warme Mundhöhle zu vögeln. Allerdings wollte er nicht so zum Ende kommen. Er riss an Michaels Haaren.

„Hör auf!“, verlangte er mit rauer Stimme.

Michael gehorchte. Einen Moment guckten sie sich stumm an, dann schubste John ihn aufs Bett. Er wollte sich unbedingt in dem Knackarsch des Kleinen versenken. Ein letzter Rest Verstand veranlasste ihn, Kondome und Gleitgel vom Nachtschrank zu grabschen Mit vor Geilheit zitternden Fingern streifte er das Gummi über. Sein Blick wanderte zum Ziel seiner Wünsche, dem süßen Arsch, der ihm provozierend entgegengestreckt wurde. Er drückte einen Strang Gel auf seine Hand, kniete sich hinter Michael und verteilte das Zeug in dessen Spalte. Probeweise drückte er eine Fingerkuppe in den engen Muskel. Das Eindringen ging leicht, also umfasste er seinen Schwanz und führte ihn zur Himmelspforte.

Ihm brach der Schweiß aus, als er sich zügig in die Enge schob. Mann, war das geil! Das laute Stöhnen, das Michael ausstieß, turnte ihn noch mehr an. Mit einem triumphierenden Grunzen vollendete er die Eroberung.

Nun gab es kein Halten mehr für John, dem der Saft schon bis zu den Ohren stand. Er umfasste Michaels Backen und trieb sich mit langen, harten Stößen in ihn hinein. Er fühlte nur noch mit seinem Schwanz, der nach Erlösung schrie. Lust schickte ihm erregende Schauer über den Rücken. Das Kribbeln in seinen Eiern kündete vom nahenden Höhepunkt. Als er losspritzte, begleitete ihn Michaels ekstatisches Stöhnen.

Keuchend kam John wieder zur Besinnung. Na ja, einigermaßen zur Besinnung, denn Alkohol und erlebter Orgasmus beeinträchtigten seinen Verstand. Er zog seinen erschlaffenden Schwanz aus Michaels Loch, streifte das Gummi ab und warf es achtlos aus dem Bett. Dann streckte er sich neben dem Kleinen aus und zog ihn in seine Arme.

Mit einem wohligen Seufzer kuschelte sich Michael an seine Brust. „Das war mega.“

„Hm“, brummelte er, schon halb im Reich der Träume.

Etwas kitzelte seine Nase. Wohl ein blöder Sonnenstrahl. Grummelnd drehte er sich um und drückte seinen Kopf tiefer ins Kissen.

Als John das zweite Mal erwachte, stand die Sonne bereits hoch am Himmel. Erstaunt bemerkte er einen Mann auf der anderen Bettseite. Er rieb sich die Stirn und überlegte, was am Vorabend passiert war.

Genau in diesem Moment öffnete der Kerl die Augen und krächzte: „Morgen.“

Michaels Kopf schmerzte. Seine volle Blase trieb ihn dennoch aus dem Bett zu der Tür, hinter der er das Bad vermutete. Während er sich einer Katzenwäsche unterzog, ließ er den vergangenen Abend Revue passieren. Damit, dass John ihn abschleppte, hatte er nicht gerechnet, aber darauf gehofft. Er mochte den Mann, sehr sogar.

Erfrischt kehrte er ins Zimmer zurück und kroch wieder ins Bett, woraufhin John ins Bad verschwand. Er lauschte dem Rauschen von Wasser und überlegte, ob er gehen sollte. Seine schwerfälligen Gedanken wurden von Johns Wiederauftauchen beendet. Ein kühler Körper gesellte sich zu ihm unter die Bettdecke.

Er kuschelte sich an John und forderte einen Kuss ein. Es fühlte sich an, als würde man Öl auf Feuer gießen. Trotz Katers, trotz gewisser Fremdheit reagierte sein Körper vehement. John stöhnte und wölbte das Becken vor, so dass er die entstehende Härte spürte. Ihre Zungen begannen Fickbewegungen zu imitieren.

„Fass mich an“, bat John heiser.

Er erfüllte die Bitte. Johns Latte passte perfekt in seine Hand. Unvermittelt fing John an, in seine Faust zu stoßen und stöhnte. Kurz darauf lief warme Sahne über seine Finger. Er rieb auch noch den letzten Tropfen aus John raus, bevor er sich wieder an dessen breite Brust schmiegte.

Der Sex mit John war schöner als die Erfahrungen der letzten Jahre. Vor allem das Kuscheln danach gefiel ihm sehr. Darüber ignorierte er sogar seinen pochenden Schwanz. Er seufzte entzückt, als jede seiner Streicheleinheiten mit einem Schnurren kommentiert wurde.

Vom Höhepunkt ermattet und den Zärtlichkeiten eingelullt döste John ein. Als er wieder aufwachte, lag er allein im Bett. Ein Abdruck im Kopfkissen zeugte noch von Michaels Anwesenheit - oder eher Abwesenheit. Also hatte er nicht geträumt. Die Erinnerung zauberte ein Lächeln auf seine Lippen. Er war überzeugt, dass ihre Bettsequenz nicht ohne Gefühle stattgefunden hatte. Jedenfalls von seiner Seite. In seinem Bauch schwirrten Schmetterlinge, als er an ihre Küsse dachte. Er hatte sich Hals über Kopf in Michael verliebt.

Nach einer erfrischenden Dusche zog er sich an und begab sich ins Erdgeschoss. Während er sich von Elvira verpflegen ließ, voller Genuss ihren Kaffee nach der reichhaltigen Mahlzeit trank, weilten seine Gedanken weiter bei Michael. Bestimmt würde er den Süßen später in der Blauen Maus wiedersehen.

Elvira, der nichts zu entgehen schien, schmunzelte. „Na, haben wir uns verliebt?“

John nickte.

Gegen sieben zog es ihn in die Blaue Maus, wo er sich vergeblich nach Michael umschaute. Er setzte sich an den Tresen und bestellte Mineralwasser. Stunde um Stunde verrann, ohne dass Michael erschien. Um Mitternacht war er das Warten leid. Enttäuschung schnürte ihm die Kehle zu und ließ ihn überlegen, den bitteren Geschmack mit einem Strandhafer runterzuspülen, aber das Besäufnis des Vorabends steckte ihm noch in den Knochen

John winkte den Barkeeper heran und holte seine Geldbörse hervor. Bis auf zwei kleine Banknoten war das Scheinfach leer. Am Vortag hatte er eine größere Summe am Geldautomaten abgehoben, die nun fehlte. Die Erkenntnis, dass Michael ihn bestohlen hatte, traf ihn wie ein Fausthieb in die Magengrube. War der Sex nur deswegen passiert? Um ihn um seine Moneten zu erleichtern? Dieser miese Stricher!

Zum Glück hatte er den ganzen Abend nur Wasser getrunken, sonst hätte er seine Zeche nicht bezahlen können. Er verließ die Blaue Maus mit Bauchweh, das sich auf dem Heimweg zu einer ausgereiften Übelkeit steigerte. Kurz vor Elviras Pension übergab er sich in einen Busch am Straßenrand. Er würde Michael irgendwie finden und dann Gnade ihm Gott!

Hamburg – ein Imbiss in Tonndorf

„Zweimal Pommes rot-weiß für Anton!“, rief John seiner Kollegin Iris zu.

An zwei Tagen in der Woche arbeitete er im Tonndorfer Grill, um dort die Kollegen zu entlasten. Er hatte es sich zur Angewohnheit gemacht, regelmäßig Schichten in den Läden seiner Imbisskette zu übernehmen. So behielt er ein Gefühl fürs Geschäft und vermittelte den Angestellten, dass sich der Chef nicht zu fein zum Arbeiten war.

Das Lokal in Tonndorf mit der modernen Ausstattung gehörte zu seinen Lieblingen. Es gab sogar Tische, an denen die Gäste ihre Speisen zu sich nehmen konnten.

„Kommt sofort“, gab Iris zurück. Sie betrieb den Imbiss mit ihrem Mann. Johns Einsatz ermöglichte es, dass einer der beiden regelmäßig einen freien Tag nehmen konnte.

Er wandte sich wieder Anton zu, dem Stammgast, der ihm Elviras Pension empfohlen hatte. „Vielen Dank noch mal für den Tipp mit der Unterkunft. Es war wirklich sehr entspannend. Ohne den miesen Stricher wäre es ein richtig toller Urlaub geworden.“

Anton hob fragend die Augenbrauen. „Stricher? So was gibt es auf Amrum doch gar nicht.“

Vielleicht war es falsch, Michael so zu bezeichnen, doch John war eine Woche nach dem Vorfall weiterhin wütend und zutiefst verletzt. Sein Herz schmerzte wie blöde, wenn er an Michael dachte. Den hübschen Kerl mit den schönen Augen und zärtlichen Händen.

„Na ja, vielleicht war er kein Stricher“, relativierte er. „Tatsache ist aber, dass er mich beklaut hat.“

„Du hast echt auf Amrum einen Typen aufgerissen?“, wunderte sich Anton.

„Der Strandhafer war schuld.“

„Dieses Gesöff macht einen irre, nicht wahr?“

John zuckte mit den Achseln. Eigentlich trug Michael nicht die alleinige Schuld daran, dass sie im Bett gelandet waren. Schließlich hatte er den Kleinen zuerst geküsst. Trotzdem ...

„Wie heißt denn der Typ?“, wollte Anton wissen.

„Michael.. Schwarz gefärbte Haare, zierlich, geiler Knackarsch. Sieht ein bisschen aus wie dein Schatz.“

„Kein Nachname?“

Bedauernd schüttelte John den Kopf. „Ich bin ein Idiot“, gab er zu Protokoll.

Anton nahm die Pommes von Iris entgegen und zahlte. „Mach dir nichts draus, ich bin auch einer“, tröstete er John, bevor er den Imbiss verließ.

Zwei Tage später schob John erneut Dienst im Tonndorfer Grill. Wieder tauchte Anton auf und bestellte Pommes. Während sich Iris darum kümmerte, unterhielten sie sich ein bisschen. Anton brachte die Sprache auf Michael und fragte, was John mit jenem anstellen würde, bekäme er ihn in die Finger.

„Was ich mit dem kleinen Arschloch anfangen würde?“ Er schnaubte und ballte die Hände zu Fäusten. „Dem würde ich Gewissen einprügeln. Der dürfte das gestohlene Geld erst mal abarbeiten, und zwar an mir. Dem würde ich den Verstand rausvögeln.“

„Pst“, machte Anton mit einem vielsagenden Blick auf die Gäste, von denen sich einige zu ihnen umgedreht hatten.

---ENDE DER LESEPROBE---