Shattered in Their Arms - Monique Niesters - E-Book
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Shattered in Their Arms E-Book

Monique Niesters

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Beschreibung

Joy Darling ist neunzehn Jahre alt, als ihre Eltern bei einem Autounfall sterben und die einzigen lebenden Verwandten sind ihr Großvater und ein Onkel, zu denen sie absolut keine Verbindung hat. Doch dann lädt ihr Großvater sie ein bei sich zu wohnen. Voller Aufregung packt sie ihre Sachen und zieht zu der großen Villa von ihm, aber als sie durch den Hintereingang kommt stehen auf einmal fünf hübsche Männer vor ihr. Diese eröffnen ihr dann, dass sie mit ihnen zusammen leben wird und sich am Ende für einen von ihnen entscheiden muss. Der Mann für den sie sich entscheidet, wird sie dann heiraten und der CEO des Declair Unternehmens werden. Gefesselt von Jedem einzelnen von ihnen, hat sie immer mehr Angst einen von ihnen zu verlieren. Vor allem aber legt sie immer mehr ihre Schüchternheit ab und entwickelt unbändiges Verlangen, das sie noch nie zuvor gespürt hat. Und dann hat sie nur ein Jahr dafür Zeit, ansonsten verliert sie alles. Wie wird sie sich wohl entscheiden?

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EPUB

Veröffentlichungsjahr: 2024

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Inhaltsverzeichnis

Shattered in Their Arms

Impressum

AUTORIN

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Interview mit Autorin

Shattered in Their Arms

Impressum

© 2025

Monique Niesters

Wilhelm-Warsch-Straße 2B

50181 Bedburg

Kontakt

E-Mail: [email protected]

moniqueniesters @ instagram

Credits

Bildmaterial: unsplash.com

ISBN: 978375928021

AUTORIN

Monique Niesters wurde am 28.10.1992 in Frechen geboren und ist 32 Jahre alt. Schon als Kind hatte sie große Freude am schreiben und hat ihre Leidenschaft und ihr Hobby nun investiert um ein Buch zu schreiben. „Shattered in Their Arms“ ist ihr zweites Buch, das sie als Selfpublishing veröffentlicht. Ihre Hobbys sind neben dem Schreiben, Serien und Filme schauen und schwimmen. Aktuell arbeitet sie als Sachbearbeiterin in einem Büro in Köln und wohnt dort auch in der Nähe. Für ihr Buch ist dieses Mal eine Serie geplant, wie viele Bände sie jedoch ansetzt für diese Reihe ist noch unbekannt.

1

Joy

Meine Gefühle sprudeln vollkommen über, ich freue mich schon unendlich darauf endlich zu meinem Großvater zu kommen, die Gedanken daran sind vollkommen durcheinander, aber gleichzeitig weiß ich auch, dass er sich ebenfalls freuen wird.

Momentan, habe ich noch mit dem Verlust zu kämpfen, das einzige worauf ich mich freue ist endlich bei meinem Großvater zu sein, der einzige lebende Verwandte. Der einzige, der mich versteht und der noch für mich da ist. Den ganzen Sommer habe ich mich in meinem Zimmer verkrochen, habe nicht wirklich nachgedacht. Habe gemerkt, wie verloren ich mich gefühlt habe und gleichzeitig habe ich aber realisiert, dass das so nicht weiter gehen kann. Wenn ich nicht endlich aus dem Sumpf aufstehe, dann wird das vermutlich nie was. Und jetzt bin ich hier, stehe in London, vor der viel zu großen Villa und kann es immer noch nicht ganz glauben, dass die wirklich meinem Großvater gehört.

Mein Blick fährt zu der Umgebung. Ein unglaublich großes Labyrinth erstreckt sich neben der Villa, und ein Garten mit Pool. Ich nehme den Hintereingang, da Großvater meinte, dass ich dort hinein kommen sollte. Aber irgendwas ist komisch, seltsam.

Ich liebe London, bin hier groß geworden. Die Stadt ist sehr schön, viele Touristen sind hier, und man kann sich kaum retten und hat nicht wirklich immer seine Ruhe. Aber wenn ich an die Stadt denke verbinde ich es immer mit viel Trubel. Vor allem die vielen Autos, die an einem vorbei fahren.

Aber ich werde die Erbin meines Großvaters sein. Diese Verantwortung liegt in mir, auch wenn ich manchmal damit nicht zurecht komme. Dass ich irgendwann auch heiraten muss, der Druck lastet vollkommen auf mir. Aber ich weiß gleichzeitig auch, dass ich der ganzen Sache nicht entfliehen kann. Ich muss es akzeptieren, muss kämpfen, muss das tun, was man von mir erwartet wird. Auch wenn ich nicht ganz weiß, was auf mich zukommen wird. Mein Großvater ist mir wichtig und ich will alles erfüllen, was er von mir erwartet.

Gerade komme ich in die viel zu große Villa, sie ist in cremefarben und weiß gehalten. Alles scheint förmlich zu glänzen und zu strahlen. Ich hätte in dem Moment, als ich sie betreten habe nie gedacht, dass sie auch meine persönliche Hölle und Gefängnis werden würde.

Denn vor mir stehen auf einmal fünf Männer, die unterschiedlicher vom Aussehen nicht sein könnten. Sie fixieren mich mit ihren Blicken und ich bin restlos überfordert und weiß nicht, wie ich damit umgehen soll, sie zu sehen. Kein Wort kommt über meine Lippen, ich bin schon immer ein wenig unschuldiger, ruhiger gewesen. Und das zeigt sich nun auch in diesem Moment. In dem Moment, als diese Männer vor mir stehen, die schöner nicht sein könnten.

»Joy, da bist du ja.« Ein junger Mann kommt auf mich zu, doch ich weiche zurück, vor ihm, vor allen anderen. Er fixiert mich mit seinen eisblauen Augen, und ich kann nicht anders, als zu merken, dass ich ihm sicher schnell verfallen würde. Wenn ich wüsste was sie hier machen. Was sie alle hier machen. »Was wollt ihr hier?«, kommt von mir mit leiser Stimme und ich schaue sie alle mit großen Augen an. Ich bin restlos überfordert und weiß nicht wie ich damit umgehen soll, mit der ganzen Situation.

Der nächste von ihnen, schwarzes Haar, bleibt dort stehen wo die anderen sind, da er mich vermutlich nicht verjagen will. Da ich sonst kehrt machen werde und dieses Haus so schnell wie möglich verlassen werde. »Wir sind hier wegen dir.« Eine Erklärung, die mir absolut nicht ausreicht und die ich nicht akzeptieren kann. Egal wie die Kerle es drehen oder wenden, ich werde niemals einsehen, dass ich mit fünf Männern unter einem Dach schlafen muss. Davon hat mein Großvater nicht eine Silbe erwähnt. Und er hat vermutlich auch einen Grund dazu, den ich sicher bald herausfinden werde.

Ich starre sie alle an, komme damit nicht zurecht. Wie soll ich damit jetzt umgehen? Soll ich sie raus werfen? Nein, das würde niemand von ihnen akzeptieren, habe ich das Gefühl. Dann schalten sie den Fernseher an der Leinwand an und es enthält eine Videobotschaft meines Großvaters. »Meine liebe Enkelin«, hallt durch den viel zu großen Raum. »Wie du sicher erkennen wirst, lebe ich nicht mit dir in der Villa. Sie wurde vorbereitet für dich und diese jungen Herren, die sich an deiner Seite befinden. Du hast ein Jahr Zeit, dich für einen von ihnen zu entscheiden. Der Gewinner wird mein Erbe, dein Ehemann und auch der CEO des Unternehmens, das ich mit so viel Kampfgeist aufgebaut habe.« Ich bin erschüttert, ich kann nicht klar denken. Diese Männer, einer von ihnen soll und muss mich heiraten? Was soll der Scheiß? Ich könnte kotzen. Und ich merke wie sich ein Kloß in meinem Hals bildet, das darf doch nicht wahr sein. »Ich brauche Luft.«, entfährt meinen Lippen als ich mich von ihnen entferne, in den viel zu großen Flur, in dem Skulpturen stehen und nur schwaches Licht aus den anderen Räumen herein strahlt. Ich versuche meinen Großvater anzurufen, doch dann wird mir mein Handy aus der Hand gerissen, ich starre den Kerl an, der mir gefolgt ist. Dunkelbraunes Haar, sehr muskulös, und so düster wie er nur sein kann. Aber von einer solchen Schönheit, dass es mir beinahe den Atem verschlägt.

Seine Hand hält noch meine fest und ich realisiere das kaum, was gerade passiert, was um mich herum passiert. »Ich werde keinen von euch heiraten! Niemals!«, brülle ich ihn an und versuche meinen Zorn zu kontrollieren und gerade in dem Moment, als ich noch mehr sagen will, presst er seine Lippen auf mich. Es ist ein leidenschaftlicher und intensiver Kuss, und ich merke wie ich schwächer werde und mich vollkommen fallen lasse. In den Kuss, in ihn, und das was er mit mir tut. Ich bin unsicher, wie ich damit umgehen soll, kann nicht sagen was er da mit mir anstellt, nur, dass es mich überfordert. So wie alles. Dann drücke ich ihn von mir.

Mein erster Kuss, und dann mit einem dunklen Kerl wie ihn. Ich kann es nicht fassen. »Du musst, Kleine.« Er soll mich so nicht nennen, nur weil er größer ist als ich und ich schaue ihn mit verengten Augen an. »Wenn du dich nicht entscheidest, dann landest du auf der Straße. Er wird nicht für dich aufkommen, dein Studium wird beendet und du hast nirgends mehr eine Chance.«

Ich werde starr, schaue ihn direkt an, merke wie mir immer schlechter wird. Wie ich mich kaum noch konzentrieren kann. Wenigstens ist er ehrlich zu mir, auch wenn ich irgendwie ein wenig Angst vor ihm habe. Ich kann es nicht genau beschreiben, aber da ist etwas in seinem Blick, das mich verwirrt, und das mein Herz höher schlagen lässt. »Wir warten auf deine Entscheidung, es hängt ganz alleine bei dir.«, sagt er mir dann und schaut mich eindringlich an, als könnte er mir in die Seele blicken. Als könnte er wissen, wie ich mich fühle mit der ganzen Situation. Mit ihm.

Dann geht er und ich bleibe stehen, mit meinen Gefühlen und einem Gewissen, das ich nicht genau beschreiben kann. Unsicherheit macht sich in mir breit. Und ich weiß nicht, wie ich damit umgehen soll oder kann. Eine Hand fährt zu meinen Lippen. Ich spüre immer noch seinen Kuss, auf meinen. Und ich kann nicht anders, als mir vorzustellen wie es wäre wenn ich ihn wieder küssen würde. Wenn dieser Schönling mir gehören würde. Vermutlich habe ich keine andere Wahl.

Einen von ihnen heiraten oder alles verlieren. Alles oder nichts. Ein Ultimatum, dem ich nicht entkommen kann. Eines, das mich gefangen hält.

2

Ruben

Sie ist wie ein sanftes Vogelbaby und das einzige was ich im Sinn habe, ist sie zu zerstören. Alles an ihr kaputt zu machen, bis sie nicht mehr richtig sitzen oder laufen kann. Ich weiß, ich bin anders als Miles oder Kamil, diese Weicheier. Aber als ich ihre Lippen berührt habe und sie in meine, habe ich etwas gespürt, dass ich schon lange nicht mehr gespürt habe. Bei keiner Frau. Und ich kann nicht anders, als da ein Sehnen zu spüren. Ein Sehnen danach wieder ihre Lippen zu spüren, herauszufinden, wie sie sich anfühlen.

Es ist ein Kampf, mit dem ich es jedes Mal aufs Neue aufnehmen muss. Aber ich weiß, dass ich eine Chance habe. Dass sie sich für mich entscheidet. Mein Blick gleitet zu den anderen, als ich mich von Joy entferne. »Sie hat keine Wahl, sie wird sich für uns entscheiden. Für einen von uns.« Und bis dahin haben wir nur ein Jahr Zeit. Und ich glaube, dass das nicht unbedingt einfach wird.

Wenn ich bedenke, was das für Typen sind gegen die ich antreten muss. Ich weiß, dass vor allem Xaden ein Kandidat ist, den ich fürchten muss. Ich kann es nicht genau sagen, aber er wird sicher ein Gegner sein, den man nicht leicht bezwingen kann. Declan. Der einzige bei dem ich mir sicher bin, dass sie sich niemals für ihn entscheiden wird. Der Kerl ist schwul. Fucking schwul. Und trotzdem ist er hier, weil er das will, was wir alle wollen. Das Geld, eine Stellung und eine Frau, die zwischen uns wählen muss. Freunde werden wir nie sein. Aber wir haben eine Verbindung. Declan tritt näher. »Und wenn sie nicht kommt? Was dann?«

Ich blicke ihn düster an. »Sie wird kommen.«

Gerade habe ich die Worte ausgesprochen, da höre ich Schritt aus der Entfernung, wie sie langsam näher treten. Und da steht sie, ein zierliches, kleines Mädchen, dass ich vermutlich niemals wählen würde. Aber ich will sie. Will sie für mich. Und ich kann nicht akzeptieren, dass einer der anderen sie bekommt. Damit würde ich nicht leben können.

Ein Zittern liegt in ihrer Stimme, als sie sagt: »Ich akzeptiere es. Ich werde einen von euch heiraten.« Meine Augen werden groß in dem Moment, als sie es ausspricht. Ich kann es nicht glauben. Aber ich denke die Sache, die ich gesagt habe, hat sie beeindruckt.

3

Joy

Die ganze Nacht habe ich mich im Bett gewälzt. Konnte nicht richtig schlafen. Immer wieder sind mir diese Gedanken gekommen, an die Männer, die hier sind. Und, dass ich mich für einen von ihnen entscheiden muss. Diese Gedanken quälen mich so sehr, ich habe gerade Mal drei Stunden geschlafen. Meine Augen öffnen sich und ich blicke einen jungen Mann an, der mit den eisblauen Augen. Xaden heißt er soweit ich weiß. Wir haben uns gestern noch vorgestellt und ich bin recht gut darin mir Namen zu merken.

Ich drehe mich auf die andere Seite, nur um ihn nicht ansehen zu müssen. Wenn ich ihn ansehen würde oder müsste, würde ich durchdrehen. Vor allem weil er so unglaublich attraktiv ist. Und ich glaube, dass er genau das weiß. Dass er umwerfend ist. Genauso wie alle anderen, auch wenn sie unterschiedlicher nicht sein könnten vom Aussehen her.

Aber das ist mir egal. »Verschwinde.«, zische ich dann und drehe mich doch zu ihm um. »Joy, Joy, Joy«, sagt er und schaut mich an. »Ich dachte mir ich wecke dich, aber als ich dich so schlafen gesehen habe, habe ich es nicht über mich gebracht.« Er ist mir keine Erklärung schuldig, das ist keiner von ihnen. »Wie wäre es mit einem Blowjob?« Ich starre ihn an. Das hat er jetzt nicht wirklich gesagt oder? Das kann nicht sein Ernst sein. Dieser Typ ist unmöglich. Ein richtiges Arschloch. Und er schaut mich auch noch total ungeniert an, ich kann es nicht fassen.

Wie soll ich mich in einen von ihnen verlieben, wenn sie so drauf sind? Das wirkt auf mich wie ein Ding der Unmöglichkeit. Und ich glaube nicht, dass sich da jemals mehr entwickeln wird. Und so was wie Gefühle sind mir total heilig. Auch wenn das nicht jeder verstehen kann. Vor allem so ein Typ wie Xaden nicht. »Ich muss in die Uni.« An der University of East London studiere ich Business Administration und Marketing. Und ich will sicher nicht zu spät kommen, nur weil so ein Arsch möchte, dass ich ihm einen blase. Ich kann es nicht fassen.

»Kannst du bitte gehen? Ich muss mich umziehen.« Niemals werde ich mich für einen Kerl wie Xaden entscheiden. »Es gibt nichts an einer Frau, das ich nicht schon gesehen habe.« Er schmunzelt. Und als ich ihn aber noch weiter anfunkel, geht er langsam raus aus meinem Zimmer. Ich bin völlig durcheinander, von allem. Ich kann es nicht ganz glauben, dass ich hier gelandet bin, zwischen diesen schönen Männern. Aber ich muss es wohl akzeptieren, ob ich nun will oder nicht. »Dann suche ich mir eine andere.«, sagt er dann noch und schlendert aus meinem Zimmer. Unglaublich dieser Typ. Ich kann es nicht fassen, dass ich gedacht habe, dass einer von ihnen wenigstens nett sein könnte. Aber vielleicht sind es die anderen und ich habe noch eine Chance?

Nachdem ich mich dann schlussendlich umgezogen habe, komme ich ein wenig nervös bei der Universität an. Ein Gefühl in meiner Magengegend sagt mir, dass es nicht einfach sein wird. Die anderen waren bereits weg als ich gegangen bin, daher musste ich nicht noch eine seltsame Konfrontation bestehen, was mich ein wenig beruhigt wenn ich ehrlich sein soll. Dort angekommen, sehe ich zwei von den Jungs im Hörsaal sitzen, sie haben anscheinend auch den Business Administration Kurs gewählt, aber anstatt, dass ich mich zu ihnen setzte, rutsche ich ganz weit weg von ihnen.

Ich habe wirklich keine Lust erneut Probleme zu bekommen und wieder gefragt zu werden, ob ich ihm denn nicht einen blasen könnte. Das alles hat sich so sehr in mein Gedächtnis eingebrannt, dass ich einfach nicht anders kann, als mich komisch zu fühlen.

Ich frage mich was sich mein Opa damit gedacht hat. Denn ich bin ganz ehrlich, ich habe absolut keine Erfahrung mit Männern und ich habe gedacht, dass die Studienzeit das ändern würde. Aber anscheinend habe ich falsch gedacht. Er hat mir einen Strich durch die Rechnung gemacht, die wahre Liebe zu finden. Keiner der fünf würde da reinpassen, niemals. Auch wenn sie total gut aussehen.

Neben mir sitzt ein Mädchen, das nicht schöner sein könnte wenn ich ehrlich sein soll. Sie fasziniert mich und ich bin verunsichert von ihrer Präsenz. »Hi, ich bin Cinthia. Und das ist Sara.«, plappert sie fröhlich drauf los und schenkt mir ein aufmerksames Lächeln. »Joy heiße ich.«, stelle ich mich den beiden Mädchen vor. Und während der Vorlesung, schauen wir uns immer mal wieder an und sie laden mich dann sogar zum Essen ein, was mich wirklich überrascht. Normalerweise bin ich niemand, der so schnell Freundschaften schließt und das dauert immer eine Weile.

Ehrlich gesagt bin ich aber froh, auch wenn wir alle unterschiedlicher nicht sein könnten. Als wir zusammen essen kommt dann etwas zur Sprache, womit ich nicht gerechnet habe. »Ruben Randolph ist übrigens mein Schwarm, ich kenne ihn schon seit der Kindheit.« Ich schaue sie mit großen Augen an. Der Typ, der mich gestern geküsst hat. Ich überlege, ob ich es ihr sagen sollte, aber entscheide mich dann doch dagegen. Denn wenn ich ehrlich sein sollte, wäre das sicher nicht schlau bei der ersten Begegnung von so was zu reden. Vor allem da sie in ihn verliebt scheint.

Und sie schauen mich erwartungsvoll an, ob ich denn auch verliebt wäre und ich schüttle nur den Kopf. »Nein, da gibt es keinen und ich war auch noch nie verliebt.«, erkläre ich den beiden und sie blicken seltsam drein. Cinthia sagt dann: »Ich hatte einen Freund, aber er hat sich von mir getrennt. Und jetzt ist er auch noch in meinem Kurs.« Ich schaue sie leicht mitleidig an. Ich kann mir wirklich gut vorstellen, dass das nicht unbedingt einfach ist, wenn man sich frisch getrennt hat und dem Jungen jetzt auch noch begegnen muss.

Allerdings hoffe ich sehr, dass es nicht einer von den fünf Jungs ist, die um mich kämpfen. Aber ich kann es ihnen dann einfach machen. Er fällt dann raus, und ich habe nur noch vier, für die ich mich entscheiden muss. Aber gleichzeitig muss es ja nicht bedeuten, dass es einer von ihnen ist. Es könnte jeder in dem Kurs sein, daher muss ich mir wohl keine großen Gedanken machen. »Das tut mir wirklich Leid, aber vielleicht können wir ihn davon überzeugen, dich zurück zu nehmen.« Dankend schaut sie mich an bei den Worten, aber ich kann auch einen gewissen Schmerz darin sehen. Und nachdem wir dann endlich aufgegessen haben, geht es in die Marketing Vorlesung. Die beiden Mädchen sind leider nicht in dem Kurs, daher bin ich alleine. Aber wenigstens ist auch keiner der Jungs dort, was mich ein wenig beruhigt, wenn ich ehrlich sein soll. Noch eine Begegnung mit ihnen würde ich nicht aushalten können. Vor allem nach der Sache, die heute morgen passiert ist. Xaden. Dieser Arsch.

4

Miles

Heute in meinem Kurs, habe ich nicht nur Joy gesehen, sondern auch Kamil, sowie Cinthia. Und dann hat sie sich auch noch mit Joy angefreundet. Schlimmer könnte es mich wohl kaum treffen. Denn meine Gefühle für sie sind immer noch da, sie sind präsent. Und sie lassen mich nicht so einfach wieder los, auch wenn ich es gerne würde.

Sie zu vergessen ist unmöglich.

Ihr Haar.

Ihre Präsenz.

Ihr Lächeln.

All das fasziniert mich immer noch, vor allem als ich sie neben Joy gesehen habe. Ich werde sie niemals vergessen können. Werde immer denken, dass ich nicht gut genug für sie bin. Aber wenn Joy sich für mich entscheiden würde, was tue ich dann? Ich habe nicht die Absicht mich in sie zu verlieben, aber ich will auch nicht mit ihr spielen. Meine Eltern haben mich dazu gezwungen und ich habe keine Wahl, als klein bei zu geben. Denn sie wissen, dass ich das Geld gebrauchen kann. Und deswegen habe ich mich von Cinthia getrennt. Um mit einer anderen zusammenzusein. Alles an mir sträubt sich bei dem Gedanken. Aber ich kann nicht anders. Irgendwie muss ich dadurch.

Heute als ich Heim komme, sehe ich Xaden auf dem Sofa liegen, wie er in einem Magazin blättert. Neben ihm Ruben. Ich würde ehrlich gesagt schätzen, dass die beiden noch die schlimmsten von uns allen sind. Mal abgesehen von Declan, der soweit ich weiß nicht mal auf Frauen steht. Ich frage mich was er trotzdem hier macht und wie er auf die Idee gekommen ist hier zu sein, wenn es ihm nicht um Joy sondern eher um die Anstellung geht, die er dadurch erlangen kann.

Jedenfalls ignoriere ich die beiden und bin auch nicht wirklich daraus aus mit ihnen zu reden oder so was in der Richtung. Ich begebe mich in die Küche und fange dann an etwas zu kochen. Es ist eine Leidenschaft, mit der ich sicher Joy beeindrucken könnte. Jedenfalls ist es das was ich hoffe. Aber gleichzeitig ist es nicht wirklich das was ich will. Das was ich will ist Cinthia. Niemand anderen. Und somit greife ich nach dem Messer und schneide das Gemüse klein.

5

Xaden

Kleine Joy, es wird mir ein Vergnügen sein mit dir zu spielen, dir das Herz aus der Brust zu reißen und herauszufinden wie du darauf reagieren wirst. Wenn ich daran denke, als ich dich in deinem Nachthemd, das nicht viel von deinem Körper verdeckt hat, gesehen habe, konnte ich nicht anders als dir diese Frage zu stellen. Leider musste ich mir dank deiner Absage woanders meine Befriedigung suchen. Aber es gibt genug Frauen, die sich leicht verführen lassen. Aber du bist nicht so, nicht wahr? Du bist anders, nicht so leicht rumzukriegen.

Und vermutlich ist das genau das, was mich an dir fasziniert. Was ich unbedingt herausfinden will und muss. Ich will mehr von dir, will jeden kleinen Funken in dir ausquetschen bis nichts mehr von dir übrig ist. Und wenn ich mit dir fertig bin, dann wirst du auf dem Boden knien und hoffen, dass ich mit dir zusammen komme. Aber liebe Joy, das ist nicht wirklich das, was wir machen können – nicht wahr? Wenn wir zusammen kommen würden, du würdest lieber sterben. Ich bin nicht so einfach und mir geht es tatsächlich nur um die Stellung und die Firma deines Großvaters, die ich übernehmen will. Nichts anderes.

Und du wirst es noch früh genug verstehen, dass vermutlich Jemand wie Kamil die bessere Wahl ist. Aber soll ich mal ehrlich sein? Du willst mich doch auch, ich habe es in deinem Blick gesehen. Da war so ein Funkeln. Und tatsächlich sollte sich jede Frau glücklich schätzen, wenn sie fucking Xaden Shapiro bekommen würde. Ich bin ein König, ich bin ein gutaussehender junger Mann. Und so ziemlich der Älteste von uns allen. Aber ich weiß sowieso, wie ich die anderen ausstechen werde und wie ich dein kleines Herz für mich gewinnen werde. Der Plan steht schon fest. Mach dich also bereit darauf. Und auch auf mich.

6

Joy

Tatsächlich bin ich beinahe ausgehungert, als ich nachhause komme, und als ich die Villa betrete, fühle ich mich seltsam. Sofort laufe ich in die Arme von Ruben, der gerade in meine Richtung wollte. Mit verheißungsvollen Augen schaut er mich an, sein Blick ist düster und auch irgendwie verrucht. Ich kann es nicht genau beschreiben. Aber irgendwas an ihm finde ich faszinierend. Ist es die Tatsache, dass er mich geküsst hat oder ist es was völlig anderes? Ich kann es nicht genau sagen, will es auch ehrlich gesagt nicht wissen. Er verwirrt mich. Alles an ihm verwirrt mich. Und ich komme nicht richtig zurecht mit ihm und seiner Art. Wenn ich das Licht bin, ist er der Schatten. Aber noch immer spüre ich seine Lippen auf den meinen. Kann es nicht vergessen, muss immer noch daran denken.

Und seltsamerweise spüre ich ein kleines Sehnen danach, dass ich mehr will. Dass ich ihn wieder küssen will. So was habe ich noch nie zuvor gespürt. Und dass ich das ausgerechnet von Ruben will, das verstehe ich nicht. Ich darf es nicht zulassen, dieses Gefühl, das mich so was von verwirrt und mit dem ich nicht richtig zurecht komme. Es ist falsch so was zu denken. Vor allem wenn ich daran denke, wie es wäre, wenn seine Hände meinen Körper erkunden würden. Fuck. Wie soll ich mich für einen von ihnen entscheiden – wenn mir schon so ein kleiner Kuss, weiche Knie beschert? »Joy«, wie er meinen Namen sagt, so dunkel und finster und seltsam.

Ich zittere mit der Stimme. »Ruben«, entgegne ich ihm und starre ihn ein wenig zu lange an. Die braunen Augen fixieren mich und es ist seltsam wie er mich anschaut, als könnte er durch mich hindurch sehen oder meine Gedanken lesen. Und ich bete zu Gott, dass er meine Gedanken nicht lesen kann. Denn dann würde er wissen, was ich fühle und was ich über ihn denke. Und das darf auf keinen Fall passieren.

Jeder von diesen Männern will sicher was anderes.

Ganz sicher. Und ich glaube nicht, dass sie alle sich in mich verlieben wollen. Es gibt eine Sache die mich nicht loslässt, und das ist die Tatsache, dass ich glaube, dass sie nur auf die Position in der Firma meines Großvaters scharf sind. Die Declairs - das ist der Name der Familie meiner Mutter – sind vollkommene Marktführer wenn es darum geht Immobilien zu kaufen und zu erwerben.

Soweit ich weiß ist auch die Villa eine ihrer Immobilien, auf die sie so unglaublich stolz sind. Ich kriege zu viel, wenn ich nur daran denken muss, dass meine Eltern absolut nichts von dem Leben sehen konnten oder durften. Mein Vater war nicht gut genug für die Declairs. Vor allem weil meine Mutter eigentlich einem anderen versprochen gewesen war. Wie war sein Name nochmal?

Auf einmal fällt es mir wie Schuppen von den Augen. Ich drehe mich von Ruben weg, und ignoriere den Duft, der mir aus dem Esszimmer entgegen strömt und suche mein Zimmer auf. Dort habe ich bereits in den Akten geblättert, über die Männer, von denen ich einen heiraten soll. Und als ich weiter blättere, finde ich ihn. Xaden Shapiro. Und der Name seines Vaters – John Shapiro. Das war der Mann, an den meine Mutter versprochen gewesen war. Verdammt. Er scheint ganz andere Intentionen zu haben.

An mir ist er ganz sicher nicht interessiert, das einzige was ihn interessiert ist die Stellung in der Firma, genauso wie seine Rache für meine Eltern.

Mir wird schlecht.

Ich kann nicht atmen.

Tränen füllen mich in meine Augen. Die Hoffnungslosigkeit, die mich umgibt, sie ist unerträglich. Ich kann es nicht genau sagen, was ich da fühle, aber es gefällt mir nicht. Und dann ist es auch noch ausgerechnet der Kerl, der von mir eine Gefälligkeit wollte. Das werde ich niemals zulassen. Ich werde einen Kerl wie ihn nicht an mich ranlassen. Da kann er mich noch so sehr mit seinen eisblauen Augen ansehen, das ist mir völlig egal. Er ist mir egal.

Fuck. Ich kann nicht damit umgehen, mit diesem Druck, mit der ganzen Sache, dass ich mich irgendwann entscheiden muss. Das wird nicht unbedingt leicht. Und das muss ich irgendwie durchstehen, auch wenn ich es am liebsten nicht wollen und tun würde. Nein, es wäre besser wenn ich einfach abhaue, aus diesem Leben und das Erbe nicht annehme. Und selber mich um mein Studium kümmere und finanziere.

Das wäre definitiv besser, dann wäre ich besser dran. Denn ich habe langsam aber sicher das Gefühl, dass jeder einzelne dieser Männer mein Untergang sein wird. Egal wie ich es drehe oder wende, ich werde immer in den Momenten landen, wo es schlecht für mich ausgehen wird. Sicher werde ich hier nicht die Liebe finden. Es wäre besser, wenn ich mich für keinen von ihnen entscheide. Vor allem wenn sie mir solche Dinge verheimlichen. Klar, Xaden hätte es mir irgendwann bestimmt gesagt. Oder vielleicht weiß er es gar nicht, das könnte auch sein. Fuck. Das regt mich so sehr auf, dass ich gar nicht merke wie es auf einmal an der Tür klopft.

»Komm rein.«, sage ich nach dem zweiten Klopfen. Nervös wie ich bin, schlucke ich den Schmerz herunter, konzentriere mich nur auf mich selbst und wische mir die Tränen aus dem Gesicht. Dort steht Miles vor mir, versucht leicht zu lächeln. Irgendwas an ihm ist warm und herzlich. Und ich kann nicht genau sagen, was ich an ihm mag, nur dass ich ihn mag. Trotzdem traue ich ihm nicht. Soweit ich weiß stammt er eher aus ärmlichen Verhältnissen. Beinahe ähnlich wie ich selbst, was mich an eine Verbindung zu ihm glauben lässt. Aber jetzt bin ich Erbin von einem Vermögen, das ich selber noch nicht ganz glauben kann. Für meinen Lebensunterhalt kommt mein Opa auf, wofür ich ihm auch dankbar bin. Aber ich habe immer noch so meine Zweifel, an der ganzen Situation. Vielleicht bin ich auch zu misstrauisch, kann es nicht genau sagen.

»Ich habe für uns gekocht. Es wäre schön, wenn du auch dabei bist.« Seine Stimme ist beruhigend und angenehm und sie lenkt mich ein wenig von der Dunkelheit ab, die mich soeben wegen Xaden umgeben hat. Vielleicht sollte ich Xaden einfach aussortieren und mich gar nicht für ihn entscheiden. Aber es dauert noch ungefähr ein Jahr bis ich mich entscheiden muss. Und ich weiß nicht, ob ich bereit dafür bin jetzt schon eine Entscheidung treffen zu müssen. Das alles ist so unglaublich kompliziert, dass ich nicht weiß, was ich machen soll. Ich wünsche mir es wäre einfacher. »Danke, ich komme gleich.« Er nickt und verschwindet wieder aus meinem Zimmer. Wenn doch alle so nett wären wie er. Aber er würde sich nicht einfach in mein Bett legen und mir solche Fragen stellen – oder? Keine Ahnung. Ich blicke bei diesen Männern sowieso nicht durch.

Es ist so kompliziert, aber ich muss mich fangen. Ich schiebe die Mappen der Männer unter mein Bett, versuche die restlichen Tränen aus meinem Gesicht zu wischen und mich darauf vorzubereiten mit ihnen an einem Tisch zu sitzen. Mir fällt es schon schwer mit vielen Menschen in einem Raum, so wie bei der Vorlesung, aber mit fünf von diesen unglaublich hübschen Typen, das ist einfach zu viel. Wirklich.

Aber ich kann der ganzen Sache nicht entkommen.

Das wäre zu einfach.

Und so verlasse ich entspannt mein Zimmer und gehe ins große Esszimmer, wo alles schon bereit steht. Um uns herum flitzen ein paar Diener herum, die das Essen servieren. »Eigentlich haben wir einen Koch, aber Miles hat darauf bestanden zu helfen.« Xaden. Er lacht leicht. Dieses verdammte Lachen, alles an ihm. Er ist perfekt. Mal abgesehen von seinem Charakter.

»Ist doch schön, wenn man es kann. Du solltest dich für Miles entscheiden, dann musst du selber nicht kochen.«, kommt dann von Kamil, der Spanier, der auch nicht wegzudenken ist. Ich setze ein gezwungenes Lächeln auf, finde aber keine Worte in diesem Moment. Ich glaube es wäre nicht richtig. Jedenfalls ist der einzige freie Platz neben Ruben und Xaden. Echt klasse. Also lasse ich mich dort nieder, vor mir sitzen Miles und Declan, Kamil sitzt neben Ruben.

Kurz nachdem ich mich gesetzt habe und mich dem Essen widmen möchte, legt sich aufeinmal eine Hand auf meinen Schenkel. Es ist Xadens Hand. Sofort verenge ich die Augen und funkel ihn an. Einen Moment bin ich sogar versucht seine Hand wegzuschlagen und etwas zu sagen, aber er legt einen Finger an seine Lippen, damit es niemand anderes merkt. Aber ich glaube so finster wie Ruben drein blickt, hat er es bereits gesehen, wie die Hand von Xaden dort liegt und langsam zu meinem Schritt wandert. Aber nur vorsichtig, nicht direkt. Nein, er bleibt auf meinem Bein, vermutlich will er einfach nur ein wenig mit mir spielen, so wie ich es von ihm kenne.

Und egal was er macht, ich hasse ihn trotzdem und kann ihm definitiv nicht vertrauen.

Auch wenn seine Hand dort liegt, scheint er schon mit dem Essen anzufangen. Ich merke wie mein Herz immer schneller und höher schlägt, ich darf es aber nicht zulassen. Denn wenn ich diese Gefühle für ihn zulasse, wird das mein Untergang sein. Denn ich glaube wirklich nicht, dass er mich lieben könnte. Auch wenn er es versuchen würde.

Nein, da würde immer eine Kluft zwischen uns sein. Eine, die man nicht durchdringen kann. Die Geschichte mit seinem Vater. Das werde ich nicht vergessen. Aber irgendwann muss ich ihn auch mal drauf ansprechen.

Ich frage mich nur wie ich das anstellen soll. Denn seien wir mal ehrlich, das wird sicher schwierig sein.

Nach ungefähr zehn Minuten wandert seine Hand wieder nach oben und ich kann mich wieder mehr dem Essen widmen. In dem Moment als er mich berührt hat, konnte ich nicht anders, als mich nur auf seine Berührung zu konzentrieren. Mein Verstand hat sich vollkommen ausgeschaltet. Wie als wäre ich benebelt von der ganzen Situation. Fuck, was für eine Wirkung hat dieser Mann bereits auf mich? Das kann doch nicht wahr sein. Dabei ist er vermutlich momentan meine letzte Wahl. Vor allem bei seinem Benehmen.

»Dann erzähl uns doch mal was von dir Joy.«, sagt er dann und schenkt mir ein aufmerksames Lächeln. »Das einzige was wir kennen sind die Details, die dein Großvater uns zukommen lassen hat, und ein Foto natürlich. Aber es gibt doch sicher mehr von dir zu erfahren. Was sind deine Stärken? Deine Schwächen?«

Seltsam, wieso will er so was von mir hören? Sind wir hier bei einem Bewerbungsgespräch oder wie kommt er darauf mir eine solche Frage zu stellen? »Ich…«, flüstere ich und muss schlucken. »Du musst nicht antworten, wenn du nicht willst.«, versichert mir Ruben und von ihm habe ich eine solche Nettigkeit am wenigsten erwartet, wenn ich ehrlich sein soll.

»Ich bin eher schüchtern, das ist wohl meine größte Schwäche.«

Die beiden Herren neben mir heben die Augenbrauen. Damit haben sie vermutlich nicht gerechnet. Als Erbin eines Millionen schweren Unternehmens und als reiche Frau sollte ich vermutlich andere Charakterzüge vorweisen. »Ich bin aber zuverlässig und höre gerne zu.« Ich hoffe, das reicht Xaden. »Hm.« Ich höre eine kleine Enttäuschung aus ihm heraus. Es ist schwierig herauszufinden wie er dazu steht und was er für eine Meinung hat. »Wenn du schüchtern bist, dann habe ich dir heute Morgen wohl eine vollkommen falsche Frage gestellt.«

Wenigstens scheint er seinen Fehler einzusehen. Declan verengt die Augen. »Was hast du sie gefragt?« Nein, das kann er doch jetzt nicht vor allen anderen Preis geben oder? Niemals. »Das ist unser kleines Geheimnis.« Puh, er wird nichts sagen, ich merke wie ich erleichtert ausatme. Es beruhigt mich zu wissen, dass ich keine Probleme kriegen werde. Ganz ehrlich, ich wüsste nicht wie ich sonst damit umgehen sollte.

Wenn sie es alle wüssten, wüssten sie aber auch was für ein Kerl Xaden ist, vielleicht hätte er es ihnen trotzdem sagen sollen. Aber Declan schaut mich ernst an und wartet auf meine Reaktion. »Wie er sagt.«

Die Augenbrauen schießen bei ihm hoch und er starrt mich an, als hätte ich ihm gerade gesagt, dass seine Mutter gestorben ist. Es ist ein seltsames Gefühl, das mich umgibt und ich glaube ihm scheint das alles ganz und gar nicht zu gefallen. Ich kann es auch irgendwie verstehen. Dass ich devot bin, das würde ich gar nicht leugnen. Aber gleichzeitig weiß ich nicht wie ich dann irgendwann mal beim Sex sein werde. Denn ich hatte noch nie Sex und weiß nicht wie man sich verhält und was man dabei macht. Ich würde es gerne wissen. Würde alles darüber wissen wollen. »Ich gehe in mein Zimmer. Falls jemand was will, bitte klopfen.« Mit diesen Worten verschwinde ich aus dem Esszimmer, ich bin satt und kann etwas für mich sein. Das entspannt mich und beruhigt mich ein wenig.

7

Xaden

Wenn du wüsstest wie die Männer mich noch ausgequetscht haben, als du verschwunden bist, kleine Joy. Du bist in meiner Hand, und ich bin die Katze und bin auf der Jagd. Ich weiß, dass dir das nicht gefällt, wie ich mit dir umgehe. Aber anscheinend scheinst du auf mich zu hören und das gefällt mir sehr gut. Ich kriege nicht genug davon. Joy ist für mich sehr aufregend, ich bin gespannt, welche Seiten sie noch von sich zeigen lässt. Und ob sie noch mehr Charakterzüge zeigt, die mich schwach werden lassen.

Ich mag die freche Joy, aber auch die devote und auf mich hörende Joy. Ich mag alles an ihr. Und ich weiß nicht wie ich damit umgehen soll. Denn wenn ich Gefühle zulasse, ich weiß nicht was dann passieren würde. Wenn sie irgendwann eine Entscheidung treffen würde. Wenn sie einen anderen wählt und nicht mit mir zusammen kommt. Das wäre mein Untergang. Deswegen darf ich solche Gefühle gar nicht erst zulassen. Muss mit ihr weiterspielen, so wie ich sie in meinen Händen und Fingern habe. Bis sie irgendwann schwitzend und keuchend unter mir liegt und meinen Namen laut ausspricht und stöhnt, und sich nicht mehr bewegen kann.

Fuck, all diese Gedanken kommen mir wenn ich an sie denke. Während ich so in meinem Bett liege und darüber nachdenke, ob ich ihr nicht einfach wieder einen Besuch abstatten soll. Aber es ist schon Nacht und ich glaube nicht, dass ich in ihrem Zimmer unbedingt willkommen wäre. Sicher würde sie das nur durcheinander bringen so wie beim letzten Mal. Aber ich habe es zu gerne gesehen, wie sie reagiert hat bei meiner Frage.

Und wie gerne ich sie jetzt vor mir knien hätte, und wie sie mir einen bläst. Langsam aber sicher greife ich in meine Hose und merke, wie ich schon hart bin, nur alleine von den Gedanken an sie. Ich schließe meine Augen und stelle sie mir vor, merke wie die Lust sich immer mehr anhäuft. Und wie ich relativ schnell komme und es mit einem Taschentuch vom Nachttisch wegwische. Das stellt diese Frau mit mir an. Das ist sie für mich.

Wenn ich sie irgendwann wimmernd vor mir habe, dass ich sie endlich nehme, dann ist meine Lust endgültig befriedigt. Bis dahin muss ich eben selbst Hand anlegen. Auch wenn das nicht ansatzweise das ist, was ich mir wünsche. Wenn ich ehrlich sein soll, würde ich sie lieber gerne direkt vor mir haben.

Aber man kriegt eben nicht immer alles was man will. Falsch.

Ich kriege eigentlich immer das was ich will, und das sollte Joy bald verstehen und auch einsehen. Ich weiß nicht, was ihr Problem ist und warum sie zögert. Und wieso sie einen Moment ausgesehen hat, als würde sie den anderen erzählen, was ich sie heute Morgen gefragt habe. Verdammt, diese Frau macht mich noch wahnsinnig. Sie bringt mich vollkommen durcheinander. Und ich glaube nicht, dass sich das so schnell ändern wird. Joy Darling, die Frau meiner schlimmsten Fantasien. Und vielleicht bald auch meine Ehefrau. Ich würde es zulassen, würde sie in mein Leben lassen.

Und vielleicht würde ich sie sogar lieben. Aber von Liebe kann im Moment einfach keine Rede sein. Noch fühle ich das nicht für sie, auch wenn sie es sich noch so sehr wünschen würde. Aber Gefühle fallen mir schon immer schwer und damit kann ich nicht so gut umgehen, das muss ich leider zugeben. Aber wenn wir mal ehrlich sind – so schlimm wäre es nicht meine Frau zu sein. Denn ich würde ihr alles geben was sie braucht. Vielleicht wäre ich nicht der treuste Mann. Aber bei Joy – ich glaube da könnte ich meine Prinzipien über Bord werfen.

8

Joy

Es sind ungefähr ein paar Wochen vergangen, nicht viel ist passiert. Die Männer versuchen mich zu beeindrucken, bringen mir Blumen mit oder gehen mit mir shoppen, beurteilen was ich tragen kann und was nicht. Mittlerweile habe ich mich ein wenig an die Situation gewöhnt, auch wenn sie immer noch sehr ungewohnt ist. Aber ich kann nichts machen. Wenn ich nicht alles verlieren will, dann muss ich den Zustand akzeptieren und irgendwie muss ich da durch, ob ich will oder nicht.

Es ist ein Ultimatum, das mir gesetzt wurde.

Und ich darf der Situation nicht entfliehen.

Auch wenn ich alles daran hasse, wenn ich ehrlich sein soll. Nach meiner Vorlesung, gehe ich noch eben auf die Toilette, und als ich raus komme, sehe ich ein Mädchen und ein paar Jungs die dort stehen und mich fixieren. Wer sie ist kann ich nicht genau sagen. Als ich dann rausgehen möchte, stellen sie sich mir in den Weg. Ich schaue sie fragend an, kann nicht genau sagen was sie von mir wollen. »Was hast du mit Xaden Shapiro zu schaffen?« Das Mädchen spricht, sie ist nicht in einem meiner Kurse, daher kenne ich ihren Namen nicht.

»Was meinst du?« Meine Stimme zittert als ich das ausspreche und ich merke wie mir kalt wird, dabei haben wir erst Ende September. »Du warst mit ihm in der Stadt.«, spricht sie aus und schaut mich funkelnd an, als hätte ich irgendwas schlimmes verbrochen. Stimmt, Xaden und Kamil sind mit mir shoppen gewesen. Aber das hat niemals wie ein Date ausgesehen, da wir zu dritt gewesen sind.

»Weißt du, Xaden gehört mir und niemand anderem, und jede Frau die sich einmischt wird bestraft.« Ich fange immer mehr an zu zittern, aber gegen alle habe ich keine Chance zu entkommen, auch wenn ich es noch so sehr versuchen würde. Natürlich muss der Pakt mit meinem Großvater geheim bleiben, wenn ich es jemandem erzähle gibt es Probleme. »Wir sind nur Freunde, außerdem waren wir zu dritt unterwegs.«, versuche ich mich dann zu verteidigen, auch wenn ich das Gefühl habe, dass sie das herzlich wenig interessiert.

Eine Handbewegung von ihr und die Jungs packen mich, öffnen ihre Gürtel. Wollen sie mich etwa vergewaltigen? Einfach so? Hier in der Mädchentoilette, wo jeden Moment jemand reinkommen könnte? Mir wird schwindelig und schlecht und ich habe das Gefühl, dass die Welt untergehen würde. Ich schreie und rufe nach Hilfe, doch niemand scheint etwas zu hören. Sie greifen nach meiner Hose, und wollen sie runter reißen und kurz darauf legt sich eine Hand auf meinen Mund, damit ich nicht weiter schreien kann.

Aufeinmal wird die Tür aufgerissen, anscheinend hat doch jemand meine Schreie gehört. Ich hänge dort, mit meiner halb runter gezogenen Hose, das Mädchen sieht sauer aus, dass wir gestört wurden.

Und dann stehen da Miles und Kamil, und sie schubsen die Männer auf Seite. Sie nehmen mich, ziehen mir meine Hose wieder hoch. »Alles okay?« Miles Stimme ist unglaublich besorgt. »Als ich deinen Schrei gehört habe, habe ich noch Kamil geholt.«

»Natalie, du Miststück.« Kamil funkelt sie an, anscheinend scheint er sie zu kennen. »Wenn du nochmal was von Joy willst, dann wende dich erstmal an uns, ist das klar?« Ich zittere immer noch und die Männer ziehen sich zurück, genauso wie Natalie, die vollkommen erzürnt ist wegen der Situation. Ich merke wie die Tränen anrollen und wie sie mein Gesicht runter laufen. Merke, wie ich falle, in die Arme von Miles. Miles. Wenn er nicht gewesen wäre, dann wäre viel schlimmeres passiert.

Dann hätten mich diese Männer… und es wäre mein erstes Mal gewesen. Dabei habe ich mir immer ausgemalt, dass mein erstes Mal mit Jemanden ist, den ich aufrichtig liebe. Jemand, für den ich Gefühle entwickelt habe. Wenn mir dieser Wunsch genommen wäre, dann wüsste ich nicht wie ich damit umgehen sollte. Mir fällt auf, dass ich noch keine Frage beantwortet habe, ob bei mir alles okay ist. »Nichts ist okay.« Und dann wird aufeinmal alles schwarz, anscheinend war das doch zu viel für mich.

---ENDE DER LESEPROBE---