Shiva - Mein Hundeleben - Bert Seemann - E-Book

Shiva - Mein Hundeleben E-Book

Bert Seemann

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9,99 €

Beschreibung

Die kleine Münsterländer-Hündin erzählt selbst ihre Lebensgeschichte. Darin schildert Shiva in einem etwas gewöhnungsbedürftigem Genre, wie sie als kleiner Hund die großen Erwachsenen sieht und lernen muss, deren Willen zu respektieren. Daneben kommen auch wissenswerte Details über die Welpenaufzucht und das Abrichten eines Hundes nicht zu kurz. Viele Gedanken, die sich die kleine Shiva macht, sind natürlich vom Autor nachempfunden. Bereits seit seinem 11. Lebensjahr waren Hunde in seinem Umfeld. Schon hier entwickelte sich sein Wunsch, zu erfahren, was sich in dieser oder jener Situation der Hund denken würde, wenn er es könnte. In diesem Büchlein wird der Leser und Betrachter in eine fast märchenhafte Beziehung zwischen Mensch und Tier einbezogen. Vielleicht regen diese Zeilen an, den treuen Wegbegleiter besser zu verstehen, auch wenn er sich nur mit Augen und Gesten ausdrücken kann.

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Seitenzahl: 41

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Dr. Berthold W. Seemann nennt sich in seiner Funktion als Autor nur Bert Seemann. Er ist 1937 geboren und hat an der Universität Rostock und an der Humboldt-Universität Berlin studiert. Seemann ist Diplom-Physiker, Ing. für Elektronik und Ing. für Biophysik. An der Universität Rostock promovierte er zum Dr.-Ing. In seiner 60-jährigen beruflichen Tätigkeit auf verschiedenen technischen Gebieten und in der Medizin sammelte er einen großen Fundus an Erfahrungen und praktischem Wissen. So bindet der Autor gern physikalische und technische Raffinessen in seine Kriminalgeschichten ein. Er ist verheiratet mit einer inzwischen pensionierten Lehrerin, hat fünf Kinder und wohnt in der Nordheide. Mit dem Ende seines Berufslebens wechselte er in ein gänzlich neues und für ihn fremdes Metier der Schriftstellerei. Für die ersten Romane benutzte er noch das Pseudonym Pit Saylor. Nun aber setzt er den Klarnamen auf die Cover seiner Bücher.

Dass er nun noch eine Tiergeschichte zu Papier bringt, liegt daran, dass die Protagonistin seine eigene Hündin ist, die Tag und Nacht nicht von seiner Seite weicht.

Vorwort der Hundeeltern

Bevor Shiva ihre Lebensgeschichte erzählen darf, muss ich weit ausholen, um darzulegen, warum dieses Fotobuch entstand.

Unsere Tochter Adda wünschte sich einen Hund. Ihre Mutter sagte „Ja“ und so suchte Adda sich einen kleinen Münsterländer aus. Als einen etwas gewöhnungsbedürftigen Hundenamen kam nur „Cosma“ in Frage. Der Grund lag auf der Hand. Unsere Tochter hatte einmal die Chance, als Komparse in einem Film neben der Schauspielerin Cosma Shiva Hagen aufzutreten. Dieses einmalige Ereignis sollte von Stund an als bleibende Erinnerung immer um sie sein. So geschah es auch.

Doch Addas agiles und unbeschwertes Leben war mit einem Lidschlag zu Ende. Das Blatt hatte sich gewendet. Ihr Herz machte für wenige Minuten eine Pause und nach der Wiederbelebung fiel sie in ein Wachkoma, aus dem sie inzwischen wieder heraus gekommen ist. Zwar kann Adda nicht allein ihre Arme und Beine bewegen, doch sie hört und versteht jedes Wort und kann ihre Gefühle ausdrücken. Adda lebt in einem Heim und führt nun ein anderes Leben, wohlbehütet und fernab jeder Gefahr und äußerer Zwänge.

Cosma genoss zunächst ein bequemes und ruhiges Dasein, das sie mit kurzen Unterbrechungen liebevoll auf Oma Mimis Schoß verbrachte. Aber nach drei Jahren tauchte ein junger Mann auf und plötzlich war Cosmas Hundeleben auf dem warmen Ruheplatz vorbei. Sie lernte nicht nur die sieben Befehle kennen, die es für Hunde gibt, sondern auch, dass man sie ausführen muss. Cosma übte zu gehorchen und ein Leben zu führen, das allen eine Freude war.

So durchlebte sie sechs weitere Jahre. Aber leider hatte sich in ihrem kleinen Hundekörper ein böser Krebs festgesetzt, der ihr das Leben immer unerträglicher machte. Als sie sich dann eines Tages in eine dunkle Ecke stellte, zeigte sie uns, dass sie so nicht mehr weiterleben möchte. Wir ließen sie in der Obhut einer guten Tierärztin sanft entschlafen. Ihr Grab befindet sich in unserem Garten.

Zuerst sagten Regina, meine Frau und ich, dass es nun vorbei ist, mit einem Hund als Haustier. Doch bald bewahrheitete sich ein altes Sprichwort: „Einmal Hund, immer Hund!“

So begann ich, im Internet nach einem kleinen Münsterländer zu suchen. Da ich das Tier aber nicht jagdlich führen wollte, taten sich ungeahnte Beschaffungsprobleme auf. Aber ich blieb hartnäckig und fand den Zwinger „Zum blauen Stein“ in der Nähe von Darmstadt. Wir besuchten die Züchterin und schon standen wir auf der Liste. Am 27. Juni 2013 war es dann so weit.

Und von diesem Tag an, darf Shiva ihr eigenes Leben erzählen:

Mein Hundeleben

An diesem Tag erblickte ich nicht das Licht der Welt, denn meine Augenlider waren noch verklebt. Doch ich fühlte, dass ich nicht allein war. Ganz in meiner Nähe war meine Mama, die leise stöhnte. Nach einer Weile machte es „Plums“ und neben mir lag etwas Feuchtes, so wie ich auch. Das Ding bewegte sich etwas und schon wieder gab es diesen sanften ‚Plums‘. So ging es eine Weile bis es nach zwei Stunden ruhig wurde. Weil ich Durst hatte, robbte ich einfach darauf los und stieß an meine Mama. Da merkte ich an ihrem Bauch so etwas wie eine kleine Warze. Ich ging mit meiner Nase näher und es roch richtig gut. Meine Zunge war schnell und schon stellte ich fest, dass da etwas herauskommt, was verdammt gut schmeckt.

Plötzlich war ich nicht mehr allein, denn sieben andere hatten auch Hunger und so saugten wir an unserer Mama bis wir nicht mehr konnten.

Wir krochen durch- und übereinander, aber es tat nicht weh, denn wir hatten ein ganz weiches Fell.

Aber schon nach kurzer Zeit hatte ich wieder Hunger und robbte zu meiner Mama. Die anderen Geschwister machten das auch. So ging es etwa zwölfmal an einem Tag.

Am übernächsten Morgen kam eine Frau zu uns und band einigen ein farbiges Halsband um. Das waren die Welpen, für die sich schon künftige Besitzer gemeldet hatten. Danach gab sie jedem von uns einen Namen.