Short Stories: Sammelband 1 - Kitty Stone - E-Book

Short Stories: Sammelband 1 E-Book

Kitty Stone

0,0
6,99 €

oder
-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Alle Short Stories, egal ob mit Fantasy oder nicht, sind übertrieben, fernab der Realität und heiß ohne Ende. Sie entführen dich aber für eine kurze Zeit, aus dem Stress und der Hektik des Alltages. Folgende Geschichten sind enthalten: Secret Lover: Im Schatten der Nacht Secret Lover: Ihr gehört die Nacht Shortstorys ohne Fantasy: Protective Instinct: Für immer der deine Protective Instinct: Du gehörst mir Gesprengte Fesseln: Flucht zu dir

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB

Veröffentlichungsjahr: 2022

Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Inhaltsverzeichnis

Secret Lover

Secret Lover

Protective Instinct

Protective Instinct

Kitty Stone

Deutsche Originalausgabe, 1. Auflage 2017

Folge mir auf

https://www.facebook.com/miklanie/

https://www.instagram.com/_darkstones_/

darkstones.de

Impressum:

Kitty Stone

Breslauer Str. 11, 35274 Kirchhain

© Dezember 2017 Kitty Stone

Alle Rechte vorbehalten!

Vervielfältigungen, auch auszugsweise, bedürfen der offiziellen Erlaubnis durch die Autoren.

Bilder: © Martyna1802, © MihaPstock, © alptraum, / depositphotos.com

© oorka5, © sushkonastya/ depositphotos.com

Korrektorat: Alisha Mc Shaw

Tauche ein in heiße

Kurzgeschichten.

In diesem Buch ist eine ungeschminkte Schreibweise gewählt und die Sexszenen sind detailliert beschrieben und es gibt nicht nur Blümchensex.

Wer so etwas nicht lesen möchte: Schaut euch auf meinen Seiten um, ich habe noch ganze viele andere Bücher!

Alle Short Stories, egal ob mit Fantasy oder nicht, sind übertrieben, fernab der Realität und heiß ohne Ende. Sie entführen dich aber für eine kurze Zeit, aus dem Stress und der Hektik des Alltages.

Secret Lover

Im Schatten der Nacht

Über das Buch

Jedes Jahr in der Vorweihnachtszeit wird Hope an ihren Ex erinnert, der sie vor dem Altar stehen ließ.

Dieses Jahr nimmt sie das Angebot ihrer Kollegin an und nimmt sich eine Auszeit in der Hütte deren Grandpas.

In Pine Brook Hill trifft sie auf den hilfsbereiten Ben, nachts in der Hütte hingegen auf Elias, der ihr unvergessliche Lust schenkt.

Doch beide Männer hüten ein dunkles Geheimnis. Wird Hope wieder von einem von ihnen verletzt, oder findet sie in Pine Brook Hills endlich das, wonach sie sich schon so lange sehnt: die große Liebe?

„Wolltest du es dir schon wieder besorgen?“, knurrte der Mann und kam mit seinem Gesicht näher.

- Pine Brook Hill-

Schlitternd brachte ich meinen Wagen zum Stehen. Es war eine saublöde Idee gewesen, sich mit Sommerreifen auf den Weg nach Pine Brook Hill zu machen. Doch meine Kollegin hatte mich beruhigt, dass die Straßen allesamt immer freigeräumt wären und ich mir überhaupt keine Sorgen zu machen bräuchte.

Zitternd stellte ich den Motor ab und parkte meinen zum Glück heilgebliebenen kleinen Flitzer auf dem Platz direkt vor dem kleinen Store, wo ich die Vorräte kaufen wollte, die ich für die nächsten Tage brauchen würde.

„Du bekommst alles in dem Laden“, hatte Annie zu mir gesagt und ich hoffte, dass das auch stimmte. Denn so naiv, wie ich ohne Winterreifen losgefahren war, hatte ich natürlich auch nichts eingekauft, um in der Hütte über die Runden zu kommen.

Als Annie mir angeboten hatte, dass ich eine Auszeit in eben jener machen könnte, musste ich nicht lange nachdenken. Jedes Jahr in der Vorweihnachtszeit machte ich nun seit vier Jahren das gleiche Drama durch, seit mich mein damaliger Verlobter vor dem Altar hatte stehen lassen. Seither war es jedes Jahr für mich unerträglich, die glücklichen Menschen zu sehen, wenn sie durch die Straßen stoben, strahlend vor den geschmückten Schaufenstern stehen blieben, nur um das tollste Geschenk für seine Liebsten zu ergattern.

Zum Glück hatte ich genug Überstunden angehäuft, sodass ich keine Probleme hatte, Jeff, unseren Chef in der Werbeagentur davon zu überzeugen, mir einen längeren Urlaub zu genehmigen.

Ich schnappte mir meine Handtasche vom Beifahrersitz, zog den dicken Mantel von der Rücksitzbank hervor und quälte mich im engen Auto in diesen. Draußen fielen dicke Flocken und laut der digitalen Anzeige im Auto, waren es minus zehn Grad. Zu den nasskalten acht Grad in Denver doch ein Unterschied.

Gerade als der zweite Fuß den Boden berührte und ich mein Gewicht auf die Beine verlagerte, merkte ich meinen zweiten Fehler. Nicht nur meinem Auto hätte ich eine entsprechend winterliche Bereifung gönnen sollen, nein, auch mir. Die Pumps anzuziehen und dann noch einen Bleistiftrock dazu, war die dämlichste Idee, die ich nach dem Ja-Wort an meinen Ex bisher gehabt hatte.

Ich spürte, wie sich mein Körper Richtung Straße orientierte und machte mich schon auf den Aufschlag gefasst, als mich zwei Arme aufhielten.

„Langsam, Lady.“

Sanft wurde ich zurück auf meine Beine gestellt und schaute hoch in die wohl blausten Augen der Welt.

„Danke“, brachte ich außer Atem heraus. Ob es an dem Schreck oder diesem Mann lag, konnte ich in dem Moment nicht wirklich sagen.

„Kein Problem, Ma'am. Sie sollten bei so einem Wetter aber passendes Schuhwerk tragen.“

„Danke für den Hinweis“, gab ich spitz zurück und schon ging ich auf Abwehr. Mein Ex hatte mich auch immer auf Dinge hinweisen müssen, die ich falsch machte, oder gemacht hatte.

Der Fremde nickte, griff sich zum Gruß an die breite Hutkrempe und verschwand in jenem Laden, den ich auch gleich betreten wollte.

Meine Haare fühlten sich mittlerweile tonnenschwer an, denn der Schnee fiel ungehindert auf meinen Kopf und durchnässte diese bis zur Kopfhaut. Prima, kein passendes Schuhwerk und an eine Mütze hatte ich natürlich auch nicht gedacht. Hoffentlich akzeptierte der Laden Kreditkarten, denn der Einkauf würde teuer werden.

Mit einem leisen Geräusch schloss sich der Wagen, nachdem ich auf die Fernbedienung gedrückt hatte, und stapfte vorsichtig mit den Schuhen durch den am Rand aufgehäuften Schnee, durch den man an einigen Stellen einen Durchgang geschaffen hatte. Ich spürte jetzt schon, wie die Nässe sich auch zu meinen Füßen vorarbeitete.

Mittlerweile vor Kälte zitternd, betrat ich den kleinen Laden und wohlige Wärme empfing mich. Die Ladenglocke ließ den Verkäufer, aber auch meinen Retter zu mir schauen. Doch der warf mir nur einen kurzen Blick zu und wandte sich dann mit größerem Interesse dem Gewehr zu, welches er in den Händen hielt.

Ganz anders der Verkäufer, der sofort auf mich zugeeilt kam. „Lady, kommen Sie näher an den Ofen“, und er zog mich tatsächlich zu einem alten Holzofen, von dem eine wundervolle Hitze ausging.

„Sie sollten bei so einem Wetter nicht in dieser Kleidung herumlaufen.“

Eigentlich hätte es mich sofort auf Abwehr bringen müssen, aber der Ladenbesitzer war einfach nur herzlich und schien es wirklich ernst zu meinen.

„Ich weiß, deshalb brauche ich auch ganz viele Sachen. Ich hoffe, Sie können mir weiterhelfen.“

„Natürlich, Lady. Ich führe fast alles im Laden, und wenn nicht, kann ich es Ihnen bis übermorgen besorgen.“

„Hm, heute wäre schon nicht schlecht, ich muss noch weiter.“

„Wo geht’s denn hin?“, fragte er neugierig, aber nicht so, dass man das Gefühl hatte, er würde einen ausfragen. Währenddessen schritt er zur Kaffeemaschine und schenkte mir eine große Tasse davon ein. „Milch, Zucker?“

„Milch, danke. Meine Kollegin Annie Willice hat mir die Hütte von ihrem Grandpa angeboten.“

„Die Hütte vom alten Paul?“ Er schien kurz zu überlegen, schaut dann kritisch aus dem Schaufenster. „Ist das Ihr Wagen, da draußen?“

Er zeigte auf meinen kleinen Flitzer, der hinter den Schneemassen kaum noch zu sehen war.

„Ja“, seufzte ich.

„Lady, vergessen Sie´s. Mit dem Teil kommen sie da nicht hoch. Die Straßen sind zugeschneit. Allrad und Schneeketten brauchen Sie schon.“

So viel zu „Die Straßen sind freigeräumt.“

„Mist“, fluchte ich.

„Entschuldigung. Ich habe das Gespräch mitbekommen“, mischte sich mein Retter ein und hielt dem Verkäufer die Waffe entgegen. „Die nehm ich, Sam.“ Dann wandte er sich wieder an mich. „Ich könnte Sie fahren. Mein Jeep kommt da ohne Probleme hoch und die Sachen, die Sie sicher noch benötigen werden, passen alle in meinen Wagen.“

„Ich weiß nicht, Ben, ob das so ne gute Idee ist. Da oben und in der Hütte so alleine“, gab Sam, der Inhaber des Ladens zu bedenken.

„Oh. Allein ist genau das, was ich möchte. Machen Sie sich mal keine Gedanken. Ich wusste ja, was auf mich zukommt“, wiegelte ich sofort ab. Gut, so ganz hatte ich es nicht gewusst, aber das musste ich denen nicht auf die Nase binden.

Allerdings musterte mich dieser Ben doch skeptisch, zuckte dann aber mit den Schultern. „Du hast die Lady gehört, Sam. Was brauchen Sie alles?“

„Alles?“, brachte ich vorsichtig hervor.

„Ok, ich räume meinen Wagen nur schnell leer, das wird doch mehr, als gedacht. Haben Sie noch Sachen in Ihrem Auto?“

„Im Kofferraum einen Koffer, den bräuchte ich.“

„Wie lange wollten Sie bleiben?“

„Vier Wochen.“

Ben, der schon auf dem Weg zur Türe war, hielt inne und drehte sich langsam zu mir herum. „Vier Wochen?“ Dann schüttelte er den Kopf und marschierte hinaus.

„Lady, Sie wollen wirklich so lange hierbleiben und haben nichts dabei?“ Sam schaute mich nicht minder irritiert an.

„Hören Sie, Sam. Sagen Sie doch bitte Hope. Ich weiß, dass ich sehr seltsam und unvorbereitet auf Sie wirken muss … na ja, letztendlich bin ich es auch.“

„Lady, äh Hope, machen Sie sich mal keine Gedanken. Ich packe Ihnen alles zusammen, was sie brauchen. Welche Schuhgröße haben Sie?“

Eine Stunde später war der Pick-up von Ben bis oben hin vollgeladen und meine Kreditkarte um 400 Dollar ärmer. Meine Füße wurden in den trockenen Socken und Stiefeln auch endlich wieder warm und ich verabschiedete mich herzlich von Sam, der versprach, in einigen Tagen Nachschub direkt zur Hütte zu liefern. Aber erst einmal hatte ich alles, um die ersten Tage ohne Probleme zu überstehen.

Ben half mir beim Einsteigen und fädelte sich geschickt in den doch regen Verkehr des kleinen Örtchens ein. Der Schnee fiel weiterhin ungehindert, das Räumfahrzeug, was ich vorhin schon hatte vorbeifahren sehen, war unermüdlich im Einsatz. Zu dem Schneefall setzte die Dämmerung ein und Ben hatte mir schon prophezeit, dass wir im Dunklen an der Hütte ankommen würden.

Bei guten Wetterverhältnissen war man eine knappe halbe Stunde unterwegs, heute dagegen würden wir bestimmt eine Stunde unterwegs sein. Die Heizung lief auf Hochtouren und im Wagen war es angenehm warm.

„Wie kommt es, dass Sie meinen, vier Wochen alleine in der Wildnis verbringen zu müssen?“, begann Ben ein Gespräch.

„Sag doch bitte Hope und Du zu mir. Und um auf deine Frage zurückzukommen: Lange Geschichte. Die Kurzform: Sitzengelassene Braut … nein, nicht dieses Jahr“, winkte ich schnell ab, als ich seinen geschockten Gesichtsausdruck sah, „aber vor den Weihnachtsfeiertagen war es. Auf jeden Fall ertrage ich es nicht mehr, jedes Jahr daran erinnert zu werden, somit verbringe ich dieses lieber einsam in der Hütte.“

„Das muss ein Hohlkopf gewesen sein“, ungläubig schüttelte Ben den Kopf.

„Nach den Geräuschen zu urteilen, war meine beste Freundin gerade dabei … ihm das Hirn raus zu saugen.“

„Du machst Witze.“

„Nein. Als er am Altar nicht auf mich wartete, fand ich ihn mit heruntergelassener Hose im Pfarrzimmer und meine Freundin war lautstark dabei, ihm sein Ding zu blasen. Aber lassen wir das Thema. Ich bin hier, um endlich diese Bilder loszuwerden.“

Den Rest der Fahrt schwiegen wir. Wahrscheinlich war Ben geschockt über das, was ich ihm erzählte. Aber ja, so war es gewesen. Die schmatzenden Geräusche, die meine Freundin von sich gegeben hatte, hallten noch heute in meinen Ohren nach.

- Die Hütte -

Die Dunkelheit war hereingebrochen, dafür hatte der Schneefall nachgelassen. Fast exakt eine Stunde nach unserem Aufbruch kamen wir an der Hütte von Annies Grandpa an.

Viel konnte man nicht erkennen und bevor ich ausstieg, kramte ich nach dem Schlüssel, den ich achtlos in die Handtasche geworfen hatte.

Nach endlosem Wühlen hielt ich ihn triumphierend in der Hand. Ben hatte in der Zwischenzeit eine der Gaslaternen angemacht und drückte mir zusätzlich eine Taschenlampe in die Hand.

Der Weg zur Tür gestaltete sich schwierig, denn der Schnee lag hier kniehoch. Zum Glück hielten die Stiefel meine Füße trocken und ich kämpfte mich hinter Ben durch die Massen hindurch.

Ich reichte ihm den Schlüssel weiter und er ließ uns beide hinein. Auch wenn es hier drinnen geschützter war, so war die Temperatur in der Hütte genauso kalt wie draußen.

„Ich hole deine Sachen, bleib du hier.“

Er nahm mir die Taschenlampe ab und stellte stattdessen die Laterne auf den Tisch. Viel konnte ich noch nicht erkennen. Ein Tisch, Stühle, dort hinten war wohl ein Kamin.

Mit der Laterne in der Hand ging ich einmal durch den Raum, der tatsächlich an der hinteren Seite einen riesigen Steinkamin besaß. An der linken Seite standen ein paar Küchenmöbel sowie ein alter Holzofen zum Kochen. Rechter Hand gingen zwei Türen ab, wo ein kurzer Blick bestätigte, dass es einmal das Schlafzimmer und einmal das winzige Bad waren.

Polternd ließ Ben meinen Koffer fallen und stellte die ersten Tüten auf den Tisch.

Zehn Minuten später waren alle Sachen im Haus und nachdem Ben so nett gewesen war, einige der Laternen aufzustellen, konnte man den ganzen Raum betrachten. Die Hütte war wirklich sehr spärlich eingerichtet, aber für mich würde sie reichen.

„Soll ich dir noch den Kamin anmachen?“ Ben sah mich unsicher an. Man merkte, dass er der Meinung war, ich würde hier keine zwei Minuten alleine überleben können.

„Auch wenn man es mir nicht ansieht, ich weiß, wie das geht. Meine Großeltern hatten auch so einen.“

„Du kommst auch wirklich alleine zurecht?“ Meine Belehrung hatte ihn nicht wirklich beruhigen können.

„Ja, wirklich. Vielen Dank fürs Herbringen. Den Rest schaffe ich schon.“

Ben schaute mich noch einmal zweifelnd an, nickte und verschwand dann raus in die Nacht.

Ich dagegen blieb alleine in dieser verdammten Hütte zurück. Die Schultern straffend, kramte ich nach dem Wein, den ich mir von Sam einpacken hatte lassen, holte ein Glas aus dem Schrank, welches ich mit einem sauberen Taschentuch auswischte und schenkte mir von der dunklen Flüssigkeit ein.

„Prost, Hope, auf tolle Wochen“, prostete ich in den leeren Raum hinein und stürzte das Glas in mich hinein. Widerliches Zeug, aber es fing schnell an, mich von innen zu wärmen.

Während ich mir das nächste Glas einschenkte, schaute ich mich nach dem Holz um, das ich für den Kamin brauchte, nur um festzustellen, dass keines neben dem Kamin oder sonst wo im Raum vorhanden war. So viel zu „Und Holz befindet sich schon gestapelt in der Hütte.“

War Annie die letzten Jahre überhaupt hier gewesen. Und wenn, dann auch mal im Winter? Langsam bezweifelte ich das und ich zog mir den Mantel über, um draußen nach Holz zu suchen.

Zehn Minuten später kam ich durchgefroren und mit einem Armvoll Holz zurück. Natürlich war ich durch die Schneemassen nicht wirklich hindurchgekommen, und in der Dunkelheit hatte ich auch nicht sehen können, wo der Schuppen – sollte es einen geben – sich befand.

So hatte ich einige Holzscheite, die noch vor dem Haus zu finden waren, zusammengetragen und diese warf ich in den Kamin hinein.

Während ich das jämmerliche Häufchen anschaute, nahm ich einen großen Schluck des billigen Fusels, um mich von innen wenigstens warm zu halten, und trat dann entschlossen an den Kamin. Wäre doch gelacht, wenn ich daraus kein prasselndes Feuer zaubern könnte.

Eine halbe Stunde später musste ich mir hustend eingestehen, dass ich nicht zaubern konnte. Feuchtes Holz brannte nicht, nein, es rauchte nur. So hatte ich die Tür aufgerissen und war noch weiter von einer warmen Stube entfernt, als mir lieb war. Das Glas hatte ich beiseitegestellt und setzte die Flasche direkt an die Lippen an. Jetzt war eh alles egal und heulend schnappte ich mir mein Handy, um irgendjemanden anzurufen, der mich aus dieser Hölle holte.

Schwankend griff ich nach meiner Handtasche - verdammt, der Wein war mir schon gewaltig zu Kopf gestiegen – und kramte erneut in dieser herum.

Triumphierend holte ich das Smartphone hervor, zog laut die Nase hoch und drückte den Knopf, damit das Telefon zum Leben erwachte.

Ich weiß nicht, wie lange ich schon darauf starrte, bis in meinem benebelten Hirn ankam, dass ich in der Hütte keinen Empfang hatte. Egal, in welche Ecke ich mich bewegte, wobei das Zimmer arg Schräglage hatte, kein blöder Balken auf der Empfangsanzeige tauchte auf.

Das Zimmer entwickelte immer mehr Seegang und ich schaffte es gerade noch die Tür zu schließen und dann mit meinem Mantel in der Hand auf den Boden zu sinken.

Ich fror, mir war schlecht und ich sackte langsam in mich zusammen. Die heutige Nacht würde ich bestimmt nicht überleben.

Irgendetwas ruckelte. Und es war immer noch verdammt kalt. Außerdem schien jemand Watte in meine Ohren gepackt zu haben. Was war das?

Hände griffen nach mir, zogen mir die Kleidung von meinem Körper. Meine Gegenwehr war kaum der Rede wert … wehrte ich mich überhaupt?

„Ganz ruhig“, erklang eine tiefe Stimme, die von weit weg zu kommen schien.

Warum auch immer, aber sie beruhigte mich. Immer noch drehte sich der Raum und ich schloss wieder die Augen. Meine Zähne schienen ein Eigenleben zu führen, denn sie schlugen unaufhaltsam aufeinander. Und dann spürte ich trotz meines eisigen Körpers, meines benebelten Kopfes den heißen Körper, der sich hinter mich schob. Das konnte nur ein Traum sein, aber wenn dem so war, sollte er nicht enden. Arme umschlangen mich und als mein Körper anfing zu kribbeln, weil endlich wieder Wärme in ihn floss, ließ ich mich nach hinten sinken und genoss das Gefühl, des nackten Körpers an meinem.

„Du bistn Mann“, nuschelte ich, als ich etwas hartes an meinem Rücken wahrnahm, dann sackte ich, begleitet von einem tiefen Lachen wieder in meine kleine Traumwelt zurück.

- Der erste Tag -

Warm und weich, schoss mir als erstes durch den Kopf, als ich langsam erwachte. Mit einem Ruck richtete ich mich auf, was mir sofort ein Stöhnen entlockte.

Die Bewegung war definitiv nichts für meinen Kopf, in dem es ohne Ende hämmerte. Die Flasche Wein war eindeutig zu viel gewesen.

Ich ließ mich langsam zurück auf die weiche … Moment, weiche Unterlage? Ich tastete unter der Decke … Decke? Mein Gehirn arbeitete nur eingeschränkt und es dauerte etwas, bis ich begriff, dass ich auf einem Fell lag und ich zugedeckt war. Noch etwas länger dauerte es allerdings, bis ich bemerkte, dass ich darunter nackt war.

Meine Hände wanderten über meinen Körper … tatsächlich, ich hatte wirklich kein Kleidungstück mehr an und doch fror ich nicht.

Mein Blick fiel nach rechts und ich erkannte, warum dem so war. Ein großes Feuer brannte im Kamin und ich lag so nah, dass ich die Wärme sehr gut spüren konnte.

Hitze, schoss es mir durch den Kopf. Jemand hatte mich ausgezogen und sich nackt hinter mich gelegt. Fast schon panisch sprang ich hoch und raffte die Decke um meinen Körper.

Doch nur ich befand mich in der Hütte. Langsam, um meinen Kopf zu schonen, drehte ich mich im Kreis und bekam kaum den Mund zu. Nicht nur ein Feuer brannte, sondern Holz war neben dem Kamin aufgestapelt. Meine Sachen waren aufgeräumt … hoffentlich, denn ansonsten wäre ich wohl beklaut worden und auf dem Herd in der Küche stand eine Teekanne, die just in dem Moment anfing zu pfeifen.

Das hohe Geräusch tat weh und ich ging einen Schritt von der weichen Unterlage herunter, nur um gleich darauf nach Schuhen zu suchen. Der Boden war nämlich kalt. Zu kalt für meine warmen Füße.

Ich staunte nicht schlecht, dass meine Hausschuhe neben dem Fell lagen und schlüpfte hinein.

Neben dem Herd stand schon ein Glas Wasser bereit, daneben zwei Tabletten, die ich als meine Paracetamol erkannte. Ein Tuch, um die Teekanne vom Herd zu nehmen hatte jemand aufgehangen, ebenso stand die Kaffeekanne mit dem befüllten Aufsatz auf der Anrichte.

Heinzelmännchen, dachte ich sofort und lachte dann über mich selbst. Heinzelmännchen hatten nicht so einen großen Ständer, der mir die Nacht in den Rücken gedrückt hatte.

Fast hätte ich mich bei dem Gedanken daran am Wasser verschluckt. Zäh rutschten die Tabletten den Hals hinunter und vorsichtig ließ ich meine Hand in die Decke gleiten. Hatte der Mann mich …?

Ich spreizte die Beine, um ungehindert fühlen zu können. Meine Finger glitten über die Schamlippen, tauchten kurz in mich ein. Nein, weder hatte ich dort Schmerzen, noch fühlt es sich an, als ob dort zu viel Feuchtigkeit vorhanden wäre. Gut, jetzt merkte ich schon, dass mich das eigene Anfassen nicht kalt gelassen hatte.

Auch wenn ich die Nase voll von Männern hatte, ohne Sex leben zu müssen, war nicht wirklich etwas, was mir gefiel. Oder doch … denn mein Ex war nicht unbedingt der Kracher im Bett gewesen.

Meine Hand war immer noch zwischen meinen Beinen und ich konnte nicht aufhören, mich dort zu berühren.

Ich ließ die Decke los, die ich um meinen Körper geschlungen hatte und mit einem leisen Rascheln fiel sie zu Boden. Auch wenn ich nackt hier stand, so hatte mich gerade eine Hitze befallen, die alles andere ausblendete. Meine Finger tasteten über meine Schamlippen, teilten sie auf und ich drang mit zwei von ihnen in meine nun feuchte Höhle ein. Mit der anderen Hand strich ich über meine Brust, knetete sie leicht und strich zart über den Nippel. Ich liebte es, wenn an diesem gesaugt wurde, denn sofort schoss mir die Lust zwischen die Beine. Die Feuchtigkeit wurde stärker und meine Finger glitten sanft rein und raus. Ich ließ meine zweite Hand nach unten gleiten und zog das dünne Häutchen über meinem Kitzler zurück und verteilte darauf die Nässe, die aus mir herausdrang.

Ich schloss die Augen und stöhnte kehlig auf. Das Kribbeln zwischen den Beinen nahm zu und ich wünschte mir gerade meinen wirklich großen Vibrator, den ich in mich hineinschieben konnte. Um ihn jetzt aber noch zu suchen, war ich einfach zu heiß und so fingerte ich mich weiter. Schneller schob ich sie in mich hinein, rieb nun fester über meine Perle und ich spürte die Wärme, die sich in meinem Unterleib ausbreitete. Das Kribbeln wurde stärker und entlud sich in einem Orgasmus, der meinen Unterleib zucken und meine Muskulatur um meine Finger zusammenziehen ließ.

Mein Atem ging schwer und ich zuckte zusammen, als von draußen ein Geräusch erklang. Eilig riss ich die Augen auf und konnte einen Schatten vom Fenster weghuschen sehen. Verdammt, da hatte mich einer tatsächlich beobachtet.

Nur mit den Schlappen bekleidet, rannte ich zur Tür und schob den Riegel davor. Dann raffte ich meine Sachen auf und ging schnell ins Badezimmer.

Auch wenn ich gerade beobachtet worden war, hielt ich in der Tür inne, denn der kleine Raum sah frisch geputzt aus, der Korb neben dem kleinen Ofen war mit Briketts gefüllt und ein Eimer Wasser stand daneben. Auch neben der Toilette befand sich ein gefüllter Eimer.

Wer das auch immer gewesen war, schien sich wirklich um mich zu sorgen. War da nicht das Mindeste, das er schauen durfte? Ich schüttelte über mich selbst den Kopf und bereute die Bewegung. Nachdem die Lust abgeflaut war, wirkten die Tabletten noch nicht so wirklich.

Die Morgentoilette konnte ich dank meines geheimen Helfers in Ruhe fertig machen und nachdem ich mich angezogen hatte, führte ich meinem Körper den dringend benötigten Kaffee zu.

Mit der Tasse in der Hand marschierte ich durch die kleine Hütte und konnte feststellen, dass aufgeräumt und geputzt worden war. Bevor ich mich entschloss die nähere Umgebung, vor allen Dingen den Schuppen und das Wasserreservoir zu suchen, legte ich überall Holzscheite und Briketts nach und schlüpfte dann in die Stiefel und den dicken Mantel.

Kalte und klare Luft empfingen mich draußen, was meinem brummenden Schädel guttat. Kurz blendete mich die Sonne, erst dann fiel mir auf, dass vor der Hütte der Schnee weggeräumt war und verschiedene Wege angelegt worden waren. Schon wieder starrte ich mit offenem Mund in die Umgebung und überlegte, wer das hatte tun können. Aber ich kannte hier keinen. Bis auf Ben oder Sam. Aber ich glaubte kaum, dass die hierherkamen, mich wärmten, die Hütte saubermachten, aufräumten, Schnee schippten und dann auch noch daran dachten, mir Schmerzmittel hinzustellen. Das hielt ich doch für ausgeschlossen.

Aber wer sollte sich die Mühe machen, und das hier alles machen? Vor allen Dingen, warum? Mit dem Eimer in der Hand, den ich nach dem Waschen direkt mitgenommen hatte, ging ich den ersten Weg nach links entlang. Gerade aus konnte ich mir sparen, da ging es zu dem Weg, der zur Hütte führte.

Direkt um die Ecke fand ich den Schuppen, den ich vermutet hatte. Darin war auch das Holz, was ich die Nacht benötigt hätte, aufgestapelt. Weiter ging ich den Weg und genoss die Ruhe im Wald. Erst jetzt fiel mir das auf. Kein Großstadtlärm, keine lauten Menschen, keine hupenden Autos. Nichts. Nur der Schnee, der bei meinen Schritten unter der Schuhsohle knirschte. Abrupt wandte ich den Kopf nach links. War da etwas durch den Wald gehuscht? Ich hielt an und lauschte. Nichts war zu hören. Ich zuckte mit den Schultern und der Eimer schepperte leise in meiner Hand.

Wenn dort einer war, würde er mich sicher jetzt nicht hier überfallen. Das hätte derjenige schon die Nacht tun können, hatte sich stattdessen aber dafür entschieden, die Hütte auf Vordermann zu bringen. Jemand, der mich umbringen wollte, würde nicht so umständlich handeln.

Nach einem wirklich wunderschönen kurzen Fußmarsch kam ich an einen zugefrorenen kleinen Bachlauf an. Hier hatte also der Fremde das Wasser geholt. Eine Hacke stand sogar noch dort … oder hatte er sie etwas für mich dort hinterlegt?

Sollte ich nicht Angst haben? Auch wenn derjenige mich nicht umbringen wollte, so könnte er anderes mit mir anstellen. Und doch, die Stimme heute Nacht, sie war so beruhigend gewesen. Nein, ich hatte vor ihm keine Angst. Wenn es ihn denn gab, schalt ich mich in Gedanken.

Ich stellte den Eimer in den Schnee, nahm die Hacke in die Hand und fuhr über den Stiel. Diese war schon alt und abgenutzt und doch schien sie gepflegt zu werden. Probehalber schwang ich sie durch die Luft und packte dann mit zwei Händen zu.

Die Spitze sauste auf das Eis hinab und es knackte laut. Wahrscheinlich war die Stelle frisch zugefroren und ein anderer hätte sie mit nur einem Schlag wieder geöffnet. Ich dagegen mühte mich mit einigen Schlägen ab, aber es tat so gut. In Denver ging ich regelmäßig ins Fitnessstudio, aber hier an der frischen Luft machte es weit mehr Spaß.

Das klare Wasser kam zum Vorschein und ich füllte den Eimer. Wieder kam es mir vor, als ob ein Schatten zwischen den Bäumen verschwand.

Ich richtete mich auf und ließ meinen Blick durch die Bäume schweifen. Schon klar, mit was rechnete ich? Das er mir zuwinkte? Nein, er wollte anscheinend nicht gesehen werden.

„Danke“, rief ich laut in den Wald hinein und erschrak, wie meine Stimme widerhallte.

Während ich den Eimer zurückschleppte, überlegte ich, ob mir Annie irgendetwas von der Gegend hier erzählt hatte. Doch es wollte mir nichts einfallen. Sie hatte immer nur von der Hütte gesprochen, dass ihr Grandpa sie geliebt hatte und seine Zeit bis kurz vor seinem Tod hier draußen verbracht hatte. Annie war hin und wieder zu Besuch gewesen, aber ansonsten … nein, nichts, was die aufgeräumte Hütte erklärte.

Einige Eimer Wasser holte ich noch, dann erschrak ich bei dem Blick auf mein Handy. Kein Wunder, dass mein Magen bis fast in den Kniekehlen hing, wenn es schon weit nach Mittag war. Wie lange hatte ich nur geschlafen?

Die Dosensuppe stand auf dem Herd, so konnte ich draußen noch einmal ausprobieren, ob ich dort Empfang hatte. Irgendwie hatte ich es schon geahnt, dass auch hier das Netz stumm blieb und ich mich echt am Arsch der Welt befand. Seufzend steckte ich das Telefon weg und ging lieber wieder ins Warme hinein.

Obwohl es einfach Hühnersuppe war, hatte ich wohl nie etwas Leckeres gegessen.

Es war ungewohnt, das Wasser für alles auf dem Herd warm machen zu müssen und nicht einfach nur den Hahn aufdrehen zu können.

Nach dem Essen gönnte ich mir noch eine kleine Runde im Wald und war sofort wieder fasziniert, wie ruhig alles war und wie frisch die Luft roch. Ganz anders im lauten und stickigen Denver.

Ich ignorierte den Schatten, der mich begleitete, denn mittlerweile ging ich davon aus, dass derjenige einfach auf mich aufpasste.

Auf dem Rückweg fiel mir auf, dass ich tatsächlich einige Stunden nicht an meinen Ex gedacht hatte, und musste lächeln. Ein Tag und die Wildnis hatte mich voll im Griff.

- Die zweite Nacht -

In der Hütte angekommen, machte ich mir Wasser zum Waschen warm und stand dann nackt vor dem kleinen Spiegel, den es im Bad gab. Ich ließ meine Hände über den Körper gleiten und folgte mit den Augen.

Mein einst weiblicher Körper war nach der Trennung dünn geworden. Erst die Traurigkeit, dann die herrschende Hektik, um sich von allem abzulenken, hatten sehr an meinem Körper gezehrt. Ohne Make-up wirkte ich blass und das blonde mittellange Haar hing strähnig hinab. Fast schon angewidert schüttelte ich den Kopf und schwor mir, etwas dringend zu ändern. Ich durfte so einfach nicht weitermachen.

Frisch gewaschen und mit Shirt und Shorts bekleidet, betrat ich den Wohnraum und stutzte. Auf dem Tisch stand eine Flasche Wein und ein Glas daneben. Ich hatte sie dort nicht hingestellt, aber sonst war keiner im Raum.

Die Flasche war entkorkt und ich schnupperte daran. Er roch angenehm, wobei ich zugeben musste, dass ich keinerlei Ahnung von Weinsorten hatte. Aber billig war er ganz gewiss nicht. Auch das Weinglas schien nicht aus einem der Schränke zu stammen.

„Willst du mich abfüllen?“, frage ich in die Stille des Raumes hinein und kam mir total albern vor. Draußen fing es an, zu dämmern, und sicher hatte man es dort nicht gehört.

Das Feuer im Kamin knisterte und irgendwie war es tatsächlich total gemütlich. Na gut, dann trank ich halt mit mir selbst, wenn sich sonst keiner anbot.

„Prost, Hope. Du bist wirklich bemitleidenswert. Erst lutscht deine beste Freundin deinem Verlobten an eurem Hochzeitstag seinen Schwanz und dann schaffst du es auch nach vier Jahren nicht, das aus deinem verdammten Kopf zu bekommen.“

Sicher war der Wein zu teuer und doch kippte ich das erste Glas fast auf Ex runter. Sofort stieg mir der schwere Rotwein zu Kopf, denn Alkohol hatte ich die letzten vier Jahre auch keinen mehr getrunken.

Eigentlich war auch das Schlafzimmer hergerichtet und doch zog es mich vor den Kamin. Unter das Fell legte ich noch diverse Decken, die ich im Kleiderschrank vorfand und zog mich dann mit dem zweiten Glas und einer zusätzlichen Decke vor das Feuer zurück.

Ich wusste nicht, was mich dazu trieb, ob es der Wein war, die Stimmung am Feuer, aber meine Lust, die ich erst am Vormittag befriedigt hatte, war mit einem Schlag wieder da. Die Decke, die auf mir gelegen hatte, schob ich weg, genauso wie mein Shirt und meine Hose. Auf den Rücken liegend, schloss ich die Augen, fing an, meine Brüste zu streicheln, sanft die Nippel zu umkreisen und stellte die Beine auf. Meine Hände wanderten fast selbstständig über meinen Rippenbogen, zu meinem Bauch und näherten sich meiner Scham.

Automatisch spreizte ich meine Beine und wollte gerade meine Fingerkuppen über die Leistenregion streicheln lassen, als ein Windhauch mich die Augen öffnen ließ und sich Hände auf meine legten.

Ich starrte in dunkelbraune, fast schon schwarze Augen. Auf die Idee zu schreien kam ich nicht, wenngleich mich eh keiner gehört hätte. Dieser Blick hielt mich gefangen, ich versank darin.

„Wolltest du es dir schon wieder besorgen?“, knurrte der Mann und kam mit seinem Gesicht näher. Er roch an meinem Hals, wanderte nur Millimeter über meine Brüste und gelangte zu seinen und meinen Händen, die immer noch kurz vor meinen gespreizten Beinen verharrten.

Er schob seinen Kopf zwischen meine Beine und ich hielt still. Ich spürte seinen Atem, der über mein erhitztes Geschlecht strich und dann entfuhr mir ein Wimmern, als er seine Zunge ohne Vorwarnung in mich gleiten ließ. Die Situation war grotesk, denn immerhin kniete ein wildfremder Mann neben mir, fixierte meine Hände und schob seine Zunge immer und immer wieder in mich. Ja, er leckte mich regelrecht aus und anstatt mich zu wehren, es schändlich zu finden, was er tat, drückte ich ihm mein Becken entgegen, keuchte und stöhnte und wünschte mir, er würde noch ganz andere Dinge mit mir anstellen.

Der Orgasmus rollte viel zu schnell über mich hinweg, und ich bäumte mich ihm entgegen. Anstatt von mir abzulassen, leckte er einfach weiter, nicht nur in meiner Höhle, sondern widmete sich auch meiner Knospe, knabberte an ihr, ließ seine verdammt große Zunge flach darüber fahren, tauchte wieder in mich und ich spürte, wie sich erneut das Kribbeln und die Wärme zwischen den Beinen aufbaute.

In immer gleichbleibendem Tempo bearbeitete er mit seiner Zunge mein gesamtes Geschlecht und ich spürte, wie sehr ich auslief und mich diese Behandlung ganz schnell wieder zu dem Punkt brachte, den ich heute zum dritten Mal erlebte. Zuckend kam ich ein weiteres Mal an seiner Zunge und mir lief der Schweiß die Stirn hinab.

„Du wartest, bis morgen die Sonne untergegangen ist. Haben wir uns verstanden?“

Ich nickte, unfähig einen Ton zu sagen. Mit einer schnellen Bewegung stand er auf und war blitzschnell aus der Hütte verschwunden.

Keuchend richtete ich mich auf und fühlte mich wund zwischen den Beinen. Doch es war ein angenehmes Wundsein und jetzt, wo er weg war, sehnte ich mich zurück nach seiner weichen großen Zunge.

Die Decke, die ich vorhin noch von meinem Körper geschoben hatte, zog ich über diesen, und drehte mich mit dem Gesicht zum Feuer.

- Der zweite Morgen –

Tatsächlich war ich sofort, nachdem ich mich auf die Seite gedreht hatte, eingeschlafen. Und das, nachdem mich ein fremder Mann zweimal direkt hintereinander zum Orgasmus geleckt hatte.

Wer war er? War er der Schatten, der mich gestern den ganzen Tag begleitet, der hier alles aufgeräumt und ordentlich gemacht hatte?

Ich wusste es nicht und zum ersten Mal in meinem Leben war es mir auch egal. Nach meiner Morgentoilette goss ich das heiße Wasser in den vorbereiteten Kaffee und musste über diese Fürsorge lächeln. Nicht mal mein Ex hatte den Kaffee vorbereitet, obwohl er immer vor mir aufgestanden war.

Nachdenklich lehnte ich mich mit der Tasse in der Hand an die Anrichte und schaute den Flocken, die gerade wieder eingesetzt hatten, zu. Das Brummen eines Motors riss mich von dem Anblick los und ich trat ans Fenster heran. Was machte Ben hier? Sam hatte gesagt, er würde in einigen Tagen Nachschub bringen.

Ich stellte die Tasse auf den Tisch und öffnete die Tür. Ben war ausgestiegen und kam lächelnd auf die Hütte zu.

„Wow, du hast ja ganze Arbeit geleistet“. Sichtlich beeindruckt schaute er sich vor dem Häuschen um, wo der Fremde den ganzen Schnee beiseite geräumt hatte.

„Na ja, so ganz Nichtstun ist dann doch noch nichts für mich.“ Die Lüge war mir schneller über die Lippen gekommen, als ich gedacht hätte. Ich trat beiseite, damit Ben hereinkommen konnte, und schaute kurz in den Wald hinein. Da, ich war mir ganz sicher, dass dort ein Schatten war. Der Mann wirkte allerdings riesig, oder ich konnte einfach schlecht einschätzen, wie groß er tatsächlich war.

„Du warst gestern aber wirklich fleißig.“

Bens Stimme holte mich wieder zurück und ich schloss schnell die Tür. Warum zeigte sich der Fremde nicht?

Grinsend drehte ich mich zu Ben. „Das wird wohl noch ein wenig dauern, bis ich mich auch wirklich ans Nichtstun gewöhnt habe.“

„Scheint so.“

„Magst du auch einen Kaffee?“

„Gerne.“

Ben folgte mir zur Maschine und ich schenkte uns beiden Kaffee ein. Er stand dicht neben mir und es fühlte sich ungewohnt an. Die Nacht hatte ich meine Beine für einen Unbekannten gespreizt und jetzt gefiel mir die Gegenwart eines wirklich netten Mannes nicht.

„Alles in Ordnung?“

Anscheinend war ich mit den Gedanken wieder viel zu weit entfernt gewesen, denn Ben schaute mich aufmerksam an. „Ja, ja. Es ist nur alles noch so ungewohnt. Die Stille, keine Hektik, keine wirklichen Aufgaben. Noch nicht einmal Handyempfang habe ich hier oben.“

„Das hatte ich ganz vergessen zu sagen. Komm, zieh dir was über, ich zeig dir, ab wo du dein Telefon wieder nutzen kannst.“

Es widerstrebte mir und doch zog ich mir meinen Mantel, Mütze und Stiefel an und folgte Ben nach draußen. Sofort warf ich einen Blick zu dem Platz, an dem ich eben noch den Schatten gesehen hatte, aber da war nichts mehr.

Stumm liefen wir nebeneinander her und ich bereute, dass ich meine Handschuhe nicht angezogen hatte. Heute war die Temperatur noch ein Stück kälter als gestern. Es konnte aber auch daran liegen, dass heute nicht die Sonne schien und ich bis eben noch im Warmen gewesen war.

Meine kalten Finger rieb ich aneinander, bis Ben sie in seine Hände nahm. „Sag doch was, dann hättest du meine Handschuhe sofort haben können.“

Ein Brüllen erklang aus dem Wald, ließ mich zusammenzucken und den Blick zwischen den Bäumen umherschweifen. „Gibt es hier wilde Tiere?“, flüsterte ich, entzog Ben meine Hände und steckte sie tief in meine Jackentaschen.

Das Lachen klang diesmal nicht nett, sondern erinnerte mich an meinen Ex, wenn er kurz darauf sagte, „Ach du Dummerchen.“

Ja, ich wusste selbst, wie blöd die Frage gewesen war. Immerhin befanden wir uns in der Natur, weit weg von der Zivilisation.

„Klar, Hope. Hier oben gibt es allerhand an Wildtieren. Raubkatzen, Wölfe und Bären. Aber keine Sorge, bisher ist hier noch kein Wildunfall bekannt. Weder der alte Paul, noch Wanderer oder Camper haben je von Zwischenfällen berichtet.“

„Sehr schön“, murmelte ich. Und doch fühlte ich mich in seiner Gegenwart ganz und gar nicht sicher. Ich hoffte aber, dass uns keiner angriff.

„Da vorn um die Kurve, dann hast du wieder Empfang.“

Tatsächlich, direkt hinter der Kurve hatte ich fast Vollanschlag. Nachrichten, E-Mails und verpasste Anrufe von einem Tag trudelten ein und ich schaute schnell durch, was es galt zu beantworten.

Die meisten waren von Annie, der ich vergessen hatte, Bescheid zu geben, und der ich schnell eine Nachricht schickte, dass es mir gut ging. Prompt bekam ich Antwort, dass sie sich schon gedacht hätte, dass ich es vergessen hatte, und wusste um das Funkloch an der Hütte. Jetzt wo ich wusste, dass ich nur hierher laufen musste, war ich beruhigt. „Danke, so konnte ich der armen Annie auch Bescheid geben, dass ich noch lebe.“

„Wenn wir schon draußen sind, dann zeige ich dir noch ein paar sehenswerte Ecken.“

Und tatsächlich führte mich Ben von einer wundervollen Stelle zur nächsten. Einmal zeigte er mir eine geschützte Stelle, wo die Rehe hinkamen. „Um das Hochwild beobachten zu können, musst du allerdings in der Dämmerung herkommen.“

Auch eine Wasserstelle, die nicht zugefroren war, zeigte mir Ben. Gerade als wir ankamen, huschte ein Waschbär davon.

„Da hattest du Glück. Die meisten Tiere sind Dämmerungsaktiv und man muss sich schon auf die Lauer legen, um sie beobachten zu können. Im Frühling kann man dazu noch die Jungtiere beobachten.“

„Danke“, hauchte ich und war wirklich fasziniert. Als Stadtmensch war ich der Natur noch nie so nahe gekommen und ich fühlte mich total wohl.

Den halben Tag war Ben mit mir unterwegs, bis es mir irgendwann einfach zu kalt wurde. Außerdem hatte ich Hunger und so lud ich ihn zu einer Dosensuppe ein.

Während ich am Herd stand, fachte Ben die Glut im Kamin neu an und schon bald brannte darin wieder ein wärmendes Feuer.

„Dein Ex war wirklich ein Idiot.“

Fast wäre mir vor Schreck der Kochlöffel aus der Hand gefallen, denn ich hatte nicht mitbekommen, dass er zu mir getreten war.

Er strich mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht.

„Sehe ich auch so“, antwortete ich verlegen. Seine Finger an mir lösten …

Laut scheppernd fiel vor der Hütte etwas um, sodass ich diesmal wirklich den Löffel fallen ließ und einen Schrei ausstieß.

„Ich gehe mal nachschauen.“

Mein Herz schlug bis zum Hals und ich war froh, als Ben wieder hineinkam.

„War sicher nur ein Waschbär. Du musst aufpassen, was du wegwirfst, die durchwühlen den Müll und scheuen sich auch nicht davor, alles auseinanderzunehmen.“

Stillschweigend aßen wir die Suppe, die Stimmung, die eben noch geherrscht hatte, war vorbei.

Ben half mir noch beim Abspülen und verabschiedete sich. „Ich komme übermorgen wieder, dann bringe ich die Vorräte von Sam mit. Sollte etwas sein, du weißt jetzt, wo du Empfang hast.“

„Ja. Und danke, Ben.“

„Nichts zu danken, Hope.“ Er zog mich an sich und gab mir einen Kuss auf die Stirn. Seine Hände wanderten sanft über meinen Rücken.

„Ich … ich bin noch nicht soweit. Entschuldige“, stammelte ich und befreite mich aus seinen Armen.

„Schon in Ordnung. Ich habe Zeit.“ Er zwinkerte mir zu, ging nach draußen und das Brummen des Motors wurde schnell leiser.

Seufzend legte ich Holz nach, bis mich ein kalter Luftzug innehalten ließ.

- Die dritte Nacht –

„Er hat dich angefasst.“ Diese tiefe Stimme würde ich wohl nie wieder vergessen.

„Das hast du auch“, gab ich zurück und drehte mich um. Heilige Scheiße. Der Mann war riesig. Aber nicht nur groß, sondern auch breit. Wobei er sicher kein Gramm Fett am Körper hatte, sondern alles reine Muskelmasse war. Dabei wirkte er nicht plump, aber enorm wuchtig.

Braune Haare fielen ihm zerzaust ins Gesicht und wieder nahmen mich seine fast schwarzen Augen gefangen. Er antwortete mir nicht, sondern musterte mich einfach weiter.

„Wer bist du?“

Ich hatte schon die Hoffnung aufgegeben, dass er mit mir sprach, da bekam ich meine Antwort. „Elias.“

„Hope“, stellte ich mich vor, denn ich wollte es nicht abreißen lassen.

„Ich weiß.“

Wow, das lief ja fantastisch. Ich riss mich von seinen Augen los und trat an die Küchenzeile. Auch wenn es langsam dunkel wurde, so trank ich abends gerne noch einen Kaffee.

„Auch einen…?“ Er stand direkt neben mir. Wie war er so schnell zu mir gekommen? Ich musste meinen Kopf in den Nacken legen, um in sein Gesicht blicken zu können.

„Danke.“ Diese Stimme fuhr mir direkt zwischen die Beine. Verdammt, ich musste aufpassen. Ich wurde schon wieder feucht. Eindeutig untervögelt. Absolut.

Kurz zuckte sein Wangenmuskel und ich reichte ihm irritiert seine Tasse. Hatte ich etwas verpasst?

Gemütlich ging er zum Tisch und ließ sich auf einen der Stühle nieder, der bedenklich unter seiner Statur knarrte.

Ich zog es vor am Küchentresen stehen zu bleiben und musterte ihn über die Tasse hinweg.

„Warst du das auch, in der ersten Nacht?“

„Ja“, brummte er, ohne aufzuschauen. „Ihr Städter seid so unbeholfen.“

„Ach, so unbeholfen, dass man sie gleich lecken muss?“ Hups, das war mir jetzt so rausgerutscht.

Nun hatte ich aber seine Aufmerksamkeit. Wobei, zuckte da gerade ein Mundwinkel? „Nein, nur dich.“

Wow, die Antwort verbesserte mein Feuchtgebiet zwischen den Beinen enorm. Mittlerweile durfte mein Höschen komplett durchnässt sein.

„Das beruhigt mich jetzt aber ungemein“, gab ich spitzer zurück, als ich wollte.

„Es hat dir doch gefallen. Und du bist jetzt auch schon wieder ganz feucht.“

Der Schluck Kaffee verirrte sich in die Luftröhre und ich bekam einen Hustenanfall. Nachdem ich mich beruhigt hatte, schaute ich ihn sauer an. „Sag mal, du Einsiedler. Du hältst dich für den Geilsten, oder? Da ich seit vier Jahren chronisch untervögelt bin, ist es auch keine Kunst, mich feucht werden zu lassen.“ Warum fragte ich ihn nicht gleich, ob er mit mir ficken wollte? Was war nur gerade in mich gefahren? So eine derbe Sprache nutzte ich sonst nie!

„Das stimmt nicht.“ Er hob die Hand, als ich ansetzen wollte. „Dass du vier Jahre lang keinen Sex hattest, stimmt höchstwahrscheinlich, aber es ist eine Kunst, dich feucht werden zu lassen. Bei Ben wurdest du es nämlich nicht.“

Woher? „Moment, woher kennst du Ben?“

„Warum sollte ich ihn nicht kennen?“

„Das ist keine Antwort auf meine Frage.

---ENDE DER LESEPROBE---