Silvia-Gold 112 - Sandra Heyden - E-Book

Silvia-Gold 112 E-Book

Sandra Heyden

0,0
1,99 €

-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Auch wenn der ganze Raum zwischen ihnen liegt - ihre Seelen drängen zueinander, finden und ergänzen sich zu jener Einheit, die durch nichts mehr zu trennen ist.
Für Hannes Cathenberg, den berühmten Pianisten, und die blutjunge Christine Tennier beginnt so die vielzitierte Liebe auf den ersten Blick. Doch was für Christine selbstverständlich scheint - die Erfüllung im Glück des anderen zu finden -, bringt Hannes in schwere Gewissenskonflikte, denn er ist um sehr vieles älter als Christine.
Nein, er darf nicht so egoistisch sein und Christine an sich fesseln. Die zufällige Begegnung mit einer ehemaligen Geliebten lässt ihn einen verhängnisvollen Entschluss fassen - geboren aus Liebe, doch benutzt, um zu zerstören ...

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
MOBI

Seitenzahl: 98

Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Inhalt

Cover

Impressum

Der erste Mann in ihrem Leben

Vorschau

BASTEI ENTERTAINMENT

Vollständige eBook-Ausgabeder beim Bastei Verlag erschienenen Romanheftausgabe

Bastei Entertainment in der Bastei Lübbe AG

© 2020 by Bastei Lübbe AG, Köln

Programmleiterin Romanhefte: Ute Müller

Verantwortlich für den Inhalt

Titelbild: Phovoir / shutterstock

eBook-Produktion:3w+p GmbH, Rimpar (www.3wplusp.de)

ISBN 9-783-7517-0059-7

www.bastei-entertainment.de

www.lesejury.de

www.bastei.de

Der erste Mann in ihrem Leben

Packender Roman um ein Liebesglück trotz Altersunterschied

Von Sandra Heyden

Auch wenn der ganze Raum zwischen ihnen liegt – ihre Seelen drängen zueinander, finden und ergänzen sich zu jener Einheit, die durch nichts mehr zu trennen ist.

Für Hannes Cathenberg, den berühmten Pianisten, und die blutjunge Christine Tennier beginnt so die vielzitierte Liebe auf den ersten Blick. Doch was für Christine selbstverständlich scheint – die Erfüllung im Glück des anderen zu finden –, bringt Hannes in schwere Gewissenskonflikte, denn er ist um sehr vieles älter als Christine.

Nein, er darf nicht so egoistisch sein und Christine an sich fesseln. Die zufällige Begegnung mit einer ehemaligen Geliebten lässt ihn einen verhängnisvollen Entschluss fassen – geboren aus Liebe, doch benutzt, um zu zerstören …

»Passagier Christine Tennier aus Lyon, bitte melden Sie sich am Informationsschalter! Passagier Christine Tennier …«

Die Lautsprecher trugen die Durchsage in jeden Winkel der großen Ankunftshalle des Hamburger Flughafens.

»Wirklich, Mona, sie hätte sich auch ein Taxi nehmen können«, meinte der große, sympathisch wirkende, junge Mann, der neben besagter Mona am Informationsschalter stand, unwillig. »Ich sehe nicht ein, dass wir einen ganzen Tag für diese, diese … Person – verplempern müssen.«

Mona Cathenberg lachte amüsiert und küsste ihn sanft auf die Wange.

»Das wäre doch wohl etwas unhöflich, findest du nicht?«, erwiderte sie nachsichtig. »Immerhin sind Christines Eltern gute Freunde meines Vaters.«

»Warum muss sie deshalb gleich bei euch wohnen?« Karsten Werthmann ließ keinen Zweifel daran, dass er an einem so schönen Sommertag wie diesem lieber mit seiner Freundin hinaus ins Grüne gefahren wäre – oder segeln auf der Außenalster.

»Warum denn nicht? Unser Haus ist doch wirklich groß genug, und ich freue mich über ein bisschen Gesellschaft. Wenn Papa längere Zeit fort ist, so wie jetzt, ist es schon recht einsam in dem Haus.«

»Du hast doch Ida«, erinnerte Karsten sie an die ältliche, gutmütige Haushälterin, die den Cathenbergs seit Jahren treue Dienste leistete. »Und überhaupt …«

»Und überhaupt ist es heutzutage verdammt schwierig, eine Wohnung zu bekommen«, unterbrach ihn Mona ein wenig heftig, »zumal für einen Studenten. Du musst das doch wissen. Sei ein bisschen freundlich zu ihr, ja?«, bat sie ihn eindringlich. »Sie ist doch fremd in dieser Stadt, da wird sie Freunde brauchen. Du wirst ihr doch die Uni zeigen und sie ein wenig herumführen?«

»Hm«, stimmte Monas Freund nur sehr zögernd und recht vage zu.

»He, sie ist Medizinstudentin, genau wie du!«

»Trotzdem! Sie wird alles durcheinanderbringen. Eine Französin vom Land …«

»Aus Lyon«, verbesserte Mona, lachend über seinen vorgefassten Entschluss, den neuen Hausgast der Cathenbergs nicht zu mögen.

»Sie wird eine hässliche, dumme Provinzgans sein, wenn ihre Eltern schon einen alten Freund um Hilfe bitten müssen, um sie unterzubringen«, maulte er weiter.

Im gleichen Augenblick fiel sein Blick auf eine schlanke junge Frau von etwa zwanzig Jahren. Ihr schönes, ovales Gesicht wurde von zwei mandelförmigen braunen Augen beherrscht. Langes, flachsblondes Haar fiel seidig schimmernd in einem fast armdicken Zopf ihren Rücken hinab.

Trotz Jeans und T-Shirt wirkte sie auf eine lässige Weise elegant. Selbstsicher trat sie an den Informationsschalter, und Karsten stieß seine Freundin an, um sie auf die Schönheit aufmerksam zu machen.

»So stelle ich mir eine echte Französin vor«, flüsterte er ihr zu. »Erste Sahne, oder?«

Doch Mona achtete zu seinem Leidwesen nicht auf ihn, sondern beobachtete die junge Frau, die eben sagte: »Mein Name ist Christine Tennier. Sie haben mich ausrufen lassen?«

Das dunkle Timbre und der weiche französische Akzent verliehen ihrer Stimme einen eigenartig faszinierenden Klang.

Das war also Christine Tennier!

Karsten Werthmann war so schockiert, dass er kein Wort hervorbrachte. Mona allerdings fasste sich rasch, und bevor die Stewardess hinter dem Schalter etwas sagen konnte, ergriff sie die Hand der jungen Frau.

»Christine? Ich bin Mona! Mona Cathenberg, Hannes Cathenbergs Tochter! Er hätte dich gern selbst abgeholt, aber er ist gerade auf einer Konzertreise – in London, glaube ich. Er lässt sich natürlich entschuldigen. Das hier ist Karsten Werthmann, mein Freund. Er studiert auch Medizin, schon im zweiten Jahr. Er hat mich hergefahren, damit ich dich abholen kann. Ich bin zwar achtzehn, aber leider noch ohne Führerschein …«

»Oh«, machte Christine nur, sah lächelnd, aber verständnislos von einem zum anderen, denn Mona sprach schnell und aufgeregt, sodass sie kaum die Hälfte verstand, obschon sie die deutsche Sprache eigentlich recht gut beherrschte.

Mona deutete den Blick richtig.

»Ich rede zu schnell, was? Tut mir leid.«

»Das macht nichts«, versicherte Christine ihr freundlich, »meine Ohren sind nur noch nicht auf die deutsche Sprache eingestellt. In ein paar Tagen werde ich keine Probleme mehr haben.«

»Du sprichst wirklich sehr gut Deutsch«, stellte Mona verwundert fest. »Ich habe schon befürchtet, meine mangelnden Französisch-Kenntnisse hervorkramen zu müssen.«

»Keine Angst. Meine Großmutter ist Deutsche. Sie lebte bis zu ihrem Tod in Frankfurt und sprach nie ein Wort Französisch. So habe ich eure Sprache schon sehr früh lernen müssen.«

»Welch ein Glück für mich!« Ganz selbstverständlich hakte Mona sich bei Christine unter, die sie um ein gutes Stück überragte. »Komm, wir holen jetzt dein Gepäck, dann kann Karsten uns nach Hause fahren.«

»Ich bin deinem Vater so dankbar, dass er mir erlaubt …«

Mona winkte großzügig ab.

»Papperlapapp«, meinte sie, »unser Haus ist riesig, und ich freue mich auf deine Gesellschaft. Ich denke, wir werden uns vertragen, was?«

Christine Tennier musterte die kleine, quirlige Mona lächelnd, überzeugt, dass es kaum jemanden gab, mit dem sich Mona nicht vertrug. Sie war ein nettes Mädchen, hübsch und dunkelhaarig; ein fröhlicher Mensch, der sein Herz auf der Zunge spazieren trug.

Sie erreichten die Gepäckausgabe. Christine zeigte Karsten ihre Koffer auf dem Förderband und schenkte ihm ein dankbares Lächeln, als er das Gepäck für sie herunterhob und auf einen Kofferkuli bugsierte.

Karsten errötete leicht unter diesem Lächeln, sagte jedoch nichts, wie es ihm überhaupt die Sprache verschlagen zu haben schien, wie Mona verwundert feststellte. Aber wahrscheinlich war ihm nur die hässliche, dumme Provinzgans noch peinlich.

♥♥♥

Das Haus der Cathenbergs lag im noblen Viertel an der Elbchaussee. Die schlichte, weiße Eleganz der Gründerzeitvilla, die einen herrlichen Blick über die Elbe bot und in einem prächtigen, gepflegten Park lag, begeisterte Christine sofort.

Karsten hielt seinen alten, klapprigen Kombi vor dem säulengestützten Eingang des Hauses, der mit seinen filigranen Glasscheiben eher wie eine Terrassentür wirkte als wie das Portal einer herrschaftlichen Villa – auch wenn mehrere Stufen zu ihm hinaufführten, auf denen jetzt, wie nicht anders zu erwarten, freudestrahlend Ida stand, um den Gast zu begrüßen.

»Das ist Ida«, stellte Mona die Haushälterin vor, die Christine, über das ganze rundliche Gesicht lachend, die Hände entgegenstreckte. »Stell dich nur gut mit ihr. Sie sorgt für unser leibliches Wohl und das auf absolut geniale Weise.«

»Herzlich willkommen bei uns, Fräulein Tennier«, begrüßte Ida sie, und Christine musste sich eine herzhafte Umarmung gefallen lassen. Sie begriff sofort, dass Ida mehr als nur eine Haushälterin war. Ida war die Seele dieses Hauses.

Sie kam nicht dazu, Karsten Werthmann dafür zu danken, dass er ihre Koffer ins Haus trug, denn Mona und Ida redeten nahezu gleichzeitig auf sie ein. Und als sie endlich in der Diele mit dem weißen Marmorboden und der stuckverzierten Decke stand, war der junge Mann bereits wieder fort, und sie hörte nur noch den Wagen davonfahren.

»Dein Freund hat es sehr eilig«, meinte sie zu Mona.

»Na ja, manchmal entdeckt er so etwas wie Taktgefühl. Wahrscheinlich ist ihm klar, dass ich sowieso keine Zeit für ihn habe. Schließlich ist doch alles neu für dich, und du musst das Haus kennenlernen und so weiter.« Mona lachte. »Komm, während Ida uns einen Tee macht, zeige ich dir dein Zimmer, einverstanden?«

Christine nickte nur und folgte Mona die breite, sanft geschwungene Treppe hinauf, die auf eine umlaufende Galerie mündete. Mona öffnete eine der vielen weißen Türen und ließ sie in ein großes Zimmer treten, das mit seinen blauen Seidentapeten, den Orientteppichen und den Jugendstilmöbeln sehr geschmackvoll eingerichtet war.

Eine halbrunde Nische wurde von einem breiten Bett beherrscht, während vor den hohen Fenstern ein zierlicher, doch geräumiger Schreibtisch stand, und vor dem Kamin entdeckte Christine eine altmodische, aber sehr bequem aussehende Recamiere.

»Wir haben dir das Westzimmer herrichten lassen«, erklärte Mona und zog die Gardinen beiseite. »Es hat den schönsten Blick auf die Elbe.«

Christine, die neben Mona getreten war, konnte dies nur bestätigen.

»Es ist wirklich wunderschön.«

»Wie wäre es jetzt mit einer Tasse Tee?«, wollte Mona wissen. »Und dann zeige ich dir das Haus, ja?«

»Merci, sehr gern«, freute sich Christine. Monas Ungeduld amüsierte sie.

Ihre junge Gastgeberin führte sie wieder hinunter ins Erdgeschoss, in einen großen lichtdurchfluteten Raum, in dessen Mitte ein weißer Flügel stand, während die Wände beredtes Zeugnis von der glanzvollen Karriere des berühmten Pianisten Hannes Cathenberg ablegten. Da hingen gerahmte Plakate von Konzertauftritten, unzählige goldene Schallplatten und Musikpreise.

»Das ist Papas Musikzimmer«, erklärte Mona der überraschten Christine. »Wenn er zu Hause ist, solltest du dich hüten, ihn beim Üben zu stören. Er hat das nicht gern.«

Christine blieb vor einem Plakat stehen, das einen großen, gut aussehenden Mann von Mitte Vierzig vor einem schwarzen Konzertflügel zeigte. Der Smoking ließ ihn sehr elegant und distinguiert wirken.

»Ich freue mich wirklich, deinen Vater endlich persönlich kennenzulernen«, meinte sie versonnen. »Ich war in Paris einmal in einem seiner Konzerte, und natürlich kenne ich ihn aus dem Fernsehen …«

»Sag nur, du bist ein Fan?«, rief Mona erheitert aus.

»Fan? Ich weiß nicht. Ich liebe seine Musik, seine Art zu spielen. Er ist sehr eigenwillig, und das gefällt mir. Dein Vater muss ein sehr gefühlvoller Mensch sein.«

»Das ist er«, stimmte Mona ihr zu und lotste sie durch eine breite Doppeltür in das angrenzende Zimmer. Raumhohe Bücherregale empfingen sie, und hohe Terrassentüren öffneten sich zum Garten, aus dem Hunderte verschiedener Düfte hereinströmten.

Vor einem breiten Kamin gruppierten sich moderne Polsterelemente aus hellem Leder. Auf dem niedrigen gläsernen Couchtisch hatte Ida das Teetablett abgestellt.

»Das ist die Bibliothek«, erklärte Mona ihr. »Aber eigentlich ist es unser Wohnzimmer.«

»Ein hübscher Raum«, bekannte Christine. »Es ist überhaupt ein hübsches Haus. Ich werde mich sehr wohlfühlen hier.«

»Das hoffe ich.«

Christine entdeckte über dem Kamin das Porträt einer dunkelhaarigen, ungewöhnlich schönen Frau. Ihre dunklen Augen schienen zu leuchten, auf den roten Lippen lag jedoch ein seltsam spöttischer Zug.

Mona bemerkte ihren Blick.

»Meine Mutter. Sie war eine sehr schöne Frau, nicht?«

»O ja«, stimmte Christine ihr aus vollem Herzen zu, denn das Bild faszinierte sie. »Wann ist sie gestorben?«

»Vor fünf Jahren. Es war eine schwierige Zeit.«

»Dein Vater hat sie wohl sehr geliebt?«

»Vielleicht«, gab Mona zögernd zurück. »Ich bezweifle, dass die Ehe meiner Eltern besonders glücklich war. Sie waren sehr verschieden, verstehst du? Sie stritten sich oft. Obwohl«, fügte Mona nachdenklich hinzu, »nach ihrem Tod hat es für meinen Vater keine andere Frau mehr gegeben – von dieser dummen Affäre mit Brigitta van Horst im vorletzten Jahr einmal abgesehen. Für ihn gibt es seitdem eigentlich nur noch seine Arbeit, die Musik.«

Christine hörte an ihrer Stimme, dass Mona nicht gern über dieses Thema sprach, und so lenkte sie das Mädchen ab, indem sie den Tee lobte.

»Ja, Ida kommt aus Ostfriesland. Dort versteht man es, besonders guten Tee zu machen. Die Hamburger sind im Grunde ein Volk von Kaffeetrinkern. Kein Wunder, bei den vielen Importeuren.«

Christine lachte. »Mein Vater ist auch im Importgeschäft.«

»Deine Eltern kennen meinen Vater wohl schon sehr lange, wie? Papa hat mir kaum etwas von ihnen erzählt«, bekannte Mona.