Simmel Sammel Surium - Julia Riesenweber - E-Book

Simmel Sammel Surium E-Book

Julia Riesenweber

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Beschreibung

Dieses Buch vereint verschiedene Kurzgeschichten zu unterschiedlichen Themen. Einfühlsam und in einer einfachen, gut verständlichen Sprache werden die Erzählungen geschildert. Tauchen Sie ein in eine Fantasiewelt und erleben Sie die Abenteuer verschiedener Tiere und Menschen und deren Gefühlswelten.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
MOBI

Seitenzahl: 49

Veröffentlichungsjahr: 2022

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Über das Buch:

In diesem Buch finden sich verschiedene Kurzgeschichten, die einfühlsam über unterschiedliche Themen des Lebens berichten. Die Geschichten sind in einfachen Worten und verständlicher Sprache geschrieben, sodass sie von Kindern verstanden werden können.

Für meine Familie und meine Freunde und ihre Familien.

Inhaltsverzeichnis

Vorwort

Das kleine, einsame Blatt

Maryams neue Klasse

Freunde für den kleinen Stern

Das geizige Eichhörnchen

Das neugierige Känguru

Der weiße Hai und der kleine Delfin

Bello und die grüne Insel

Epilog

Danksagung

Quellenangaben der Sprüche, Legenden und Fakten im Buch

Informationen über die Autorin

Weitere Bücher der Autorin

Vorwort

Ich schreibe und erzähle gerne Geschichten. Und ich hoffe, dass ich mit den Erzählungen in diesem Buch viele Menschen zum Lesen und zum Zuhören anregen kann. Außerdem haben diese Geschichten auch immer einen Hintergrund und ich würde mich freuen, wenn meine Leser und Leserinnen ab und zu auch zwischen den Zeilen lesen und sich Gedanken zu den Themen, die behandelt werden, machen. Denn ich selbst hatte bei allen Erzählungen einen Hintergedanken, den ich verarbeitet habe. Ich wünsche allen Menschen viel Freude mit diesem Buch.

Das kleine, einsame Blatt

Die Legende vom kleinen, einsamen Blatt

Ein kleines, goldnes Blatt

das fühlte sich allein.

Es wollt so gern ne Weile

am Baum noch oben sein.

Dort bei den andern Blättern

da ist es lauschig warm.

Doch hier, am Boden liegend

war es einsam und arm.

Da kam ein kleiner Igel

und rief: „Mir ist so kalt!

Der Herbstwind braust über die Felder,

hier draußen beim Buchenwald!“

Da sprach das Blatt: „Komm, nimm mich!

Und deck dich mit mir zu!

So bin ich nicht mehr alleine,

und der Herbstwind lässt dich in Ruh!“

Der Igel nahm das Blatt

und breitete es über sich aus.

Er rollte sich zusammen

und fühlte sich zu Haus.

So lebten sie beide glücklich,

zusammen und nie mehr allein.

Und merkten, wie schön es sein kann,

füreinander da zu sein.

(© by Julia Riesenweber)

Tief im Wald stand ein dicker Ahornbaum. Seine Wurzeln streckten sich weit über dem moosigen Grund aus. Es war Herbst geworden im Wald. Langsam färbten sich die saftig grünen Blätter der Bäume bunt und der Wald erstrahlte in einer wunderbaren Farbenpracht. Die Luft war kühl und es roch nach Moos. Leise prasselten dicke Regentropfen vom Himmel und machten beim Auftreffen auf den Boden verschiedene Klopfgeräusche. Für den Ahornbaum klang das fast wie Musik. Er stand schon viele Jahre im Wald und sah die Jahreszeiten kommen und gehen. Auf der vom Regen nassen und matschigen Erde lagen viele Blätter, die der Herbstwind erfasst und zu Boden befördert hatte. Über dem Wald lag eine himmlische Ruhe, die nur ab und zu durch ein paar Wanderer gestört wurde.

Die Menschen, die hier entlang kamen, machten sich einen Spaß daraus, mit ihren Füßen durch das Laub zu rascheln und manche Kinder warfen die Blätter in die Luft, um sie dann auf sich herabregnen zu lassen. Den bunten Ahornblättern machte das ebenfalls große Freude. Sie jubelten, wenn sie durch die Luft gewirbelt wurden, und erfreuten sich in solchen Momenten bester Laune.

Ganz oben in der Baumkrone hing an einem kleinen Zweig, der seine Fühler in Richtung der Regenwolken am Himmel ausstreckte, ein kleines, einsames, goldgelbes Blatt. Es hatte ein paar rote Sprenkel, die fröhlich leuchteten, wenn die Sonne auf sie traf. Das Blatt jedoch war nicht fröhlich. Im Gegenteil: Es war sehr, sehr traurig. Denn es fühlte sich dort oben so einsam und allein. All die anderen Blätter, die der Baum schon verloren hatte, lagen zusammen auf dem Boden und wenn Kinder zum Spielen in den Wald kamen, hörte das kleine Blatt stets das glückliche Lachen seiner Freunde, das bis in die obersten Spitzen der Baumkrone vordrang. Wie gerne wäre es bei ihnen, um mitlachen zu können. Dicke Tränen kullerten in solchen Momenten über seine Wangen und lieferten sich ein Wettrennen mit den Regentropfen, wer wohl schneller am Boden ankäme.

Der Regen wurde immer stärker. Und die Luft kühlte auch merklich ab. Ein Herbststurm zog heran. Er rüttelte und schüttelte an dem kleinen Blatt. Und schon bald zog er so stark an ihm, dass das Blatt sich vom Zweig löste und durch die Luft gewirbelt wurde. Der Herbstwind trug es fort. Zuerst erschrak das kleine Blatt. Doch dann ließ es sich treiben.

Denn es war gespannt, wo seine Reise hingehen würde. Es wurde an den anderen Bäumen des Waldes vorbei geweht und es ging immer wieder auf und ab. Kurz blieb es in einer Astgabel hängen. Doch dann kam ein neuer Windstoß und es flog weiter. Ein kleines Eichhörnchen, das gerade damit beschäftigt war, Nüsse und Bucheckern im Astloch eines Baumes für den Winter zu deponieren, sah ihm neugierig nach und winkte dem kleinen, goldenen Blatt. Lächelnd erwiderte es den Gruß und winkte mit einer seiner Zacken zurück. Es taumelte durch den Regen, dem Erdboden entgegen. Ein weiterer Windhauch ließ es wieder ein Stück nach oben tanzen und es hätte fast einen Zusammenstoß mit einem Buntspecht gegeben, der gerade durch den Wald flog. Im Schnabel hatte er einen dicken Regenwurm, den er in sein Nest brachte, wo hungrige Küken, die ab und zu schon erste, eigene Flugversuche machten, auf das Futter warteten. Doch glücklicherweise wich der Specht aus und der Wind ließ das Blatt weiter gleiten.

Bald schon erreichte das Blatt die Stämme der Bäume rings herum. Sie waren dick und ihre Rinde mit giftgrünen Moosen und gelben und weißen Flechten bewachsen.

Immer tiefer sank das Blatt, bis es irgendwann den Waldboden unter sich sah. Es stieß einen Jubelschrei aus, bevor es sanft über einen grauen, glatten Stein segelte, und der Wind es behutsam auf dem Moos neben einer Wurzel des Ahornbaumes absetzte.