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Dieses Buch ist eine Fundgrube von besonderen Geschichten für besondere Menschen: Geschichten zum selbst lesen oder zum Vorlesen. Geschichten die zum Nachdenken anregen - geschrieben und gesammelt für Menschen, die sich gerne auf einfache und nachhaltige Weise berühren und inspirieren lassen. Das aufwändige Stichwortverzeichnis erleichtert das Finden von passenden Geschichten für viele Gelegenheiten und Situationen. Treten Sie ein in die Welt der Erzählungen und lassen Sie sich verzaubern und bereichern. Auch ideal zum Verschenken! Zielgruppen - Für Seminarleiter, Trainer, Lehrer, Gruppenleiter, … - Für alle, die schöne, hintergründige und berührende Texte lieben.
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Seitenzahl: 129
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Dieser Titel ist auch als Printausgabe erhältlich ISBN 978-3-940 562-85-2
Sie finden uns im Internet unterwww.ziel-verlag.de
Wichtiger Hinweis des Verlags: Der Verlag hat sich bemüht, die Copyright-Inhaber aller verwendeten Zitate, Texte, Bilder, Abbildungen und Illustrationen zu ermitteln. Leider gelang dies nicht in allen Fällen. Sollten wir jemanden übergangen haben, so bitten wir die Copyright-Inhaber, sich mit uns in Verbindung zu setzen.
Inhalt und Form des vorliegenden Bandes liegen in der Verantwortung des Autors.
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.
ISBN 978-3-944 708-11-9 (eBook)
Verlag:
ZIEL – Zentrum für interdisziplinäres erfahrungsorientiertes Lernen GmbH Zeuggasse 7–9, 86150 Augsburg, www.ziel-verlag.de 1. Auflage 2013 (zweiter korrigierter Nachdruck 2014)
Grafik und
Friends Media Group GmbH
Layoutgestaltung:
Zeuggasse 7, 86150 Augsburg
Fotos und Abbildungen:
MEV, Shutterstock, Christina Sellner, Anja Steiner
Gesamtherstellung:
Friends Media Group GmbHwww.friends-media-group.de
©
Alle Rechte vorbehalten. Kein Teil dieses Buches darf in irgendeiner Form (Druck, Fotokopie oder einem anderen Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung des Verlags reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden.
eBook-Herstellung und Auslieferung: HEROLD Auslieferung Service GmbHwww.herold-va.de
inhaltsverzeichnis
Vorwort
Es wird für irgendetwas gut sein
Das 18. Kamel
Der entspannte Bogen
Die Weltbevölkerung auf ein 100-Seelen-Dorf gerechnet
Das Hindernis
Ich hab’ dich geschickt!
Der wichtigste Augenblick
Spuren hinterlassen
Lächeln
Mein Freund Kyle
Bring dich zum Ausdruck
An einer U-Bahn Station
Vom Mut, eine Probe zu wagen
Ein besonderes Geschenk
Desiderata
Was vor uns liegt …
Wenn mit Dreck geworfen wird
Interview mit Gott
Gott sehen
Der Befehl des Königs
Die Geschichte vom Steinmetz
Die größte Tragödie ist
Die 9-Kuh-Frau
Ich danke allen
Von wahrer Liebe und Menschlichkeit
Der Schwache kann nicht verzeihen
Erfahrungen sind wertvolle Geschenke
Der König und seine zwei Söhne
Es kommt nicht darauf an …
Der Saal der tausend Spiegel
Ein Platz am Fenster
Der zufriedene Fischer
Über die Tradition
Wenn ich wüsste
Die Fabel von den Wettlauffröschen
Das Los
Das Wertvollste im Leben
Die Weisheit des Universums
Mal sehen - denn wer weiß
Nur noch fünf Minuten
Ich wünsche dir …
Die Lebensregeln des 14. Dalai Lama
Drei Wege
So ein Unglück!?
Das Glas Milch
Der steinige Acker
Die drei weisen Alten
Wissen durch Handeln
Als ich mich selbst zu lieben begann
Nicht mehr zeitgemäß?
Das Leben
Brot der Hoffnung
Zu schnell gefahren
Das Paradox unserer Zeit
Der Suchende
Vertrauen und Gelassenheit
Gutes im Herzen behalten
Zwei sorgenfreie Tage
Was du heute bist
Das Engelskind Anna
Momente der Stille
Unsere tiefste Angst
Es liegt in deiner Hand
Die kleine Schraube
Diener auf einem Schiff
Die positive Liste
Das Märchen von der traurigen Traurigkeit
Ich habe gelernt …
Der Traum und sein Sinn
Nur Steine!
Das rosarote Tütchen
Engel auf Reisen
Das Königskind
Der Engel hinter der Ladentheke
Das perfekte Herz
Die Hausfrau – was machst du den ganzen Tag?
Sie denkt, ich bin wirklich
Stichwortverzeichnis
Autorin
vorwort
Kleinen Kindern erzählt man Geschichten zum Einschlafen.
Erwachsene lesen Geschichten zum „Aufwachen“.
„Es wird für irgendetwas gut sein“
So lautet der Titel meiner persönlichen Lieblingsgeschichte. Sie begleitet mich schon seit über 20 Jahren und bestätigt sich immer wieder. Sie finden diese gleich als erste in meiner Sammlung.
Bereits als Kind liebte ich all die Geschichten, die mir erzählt und vorgelesen wurden. In meiner Jugend sind diese etwas in Vergessenheit geraten, bis meine beiden Töchter Katharina und Franziska das Licht der Welt erblickten. Beide waren von der Geschichtenwelt ebenso fasziniert wie die meisten Kinder und Erwachsenen.
Damals fing ich an, all die faszinierenden Erzählungen zu sammeln, die mich immer wieder positiv begleitet und inspiriert haben. Ich stellte fest, dass es hintergründige Geschichten, Erzählungen und Zitate zu allen möglichen Themengebieten und Lebenssituationen gibt.
Heute verwende ich die gesammelten Erzählungen in meiner Arbeit als selbständige Trainerin und baue diese in meine Seminare, Trainings und Vorträge ein. Die darin enthaltenen Bilderwelten sprechen das Unterbewusstsein direkt an, prägen sich daher gut ein und machen die Kommunikation mit diesem leichter. Sie regen zum Nachdenken und zur Inspiration an. Oft führen diese zu verblüffenden eigenen Erkenntnissen.
Immer wieder konnte ich mit meinen gesammelten Werken viele Menschen berühren und begeistern. Die riesige positive Resonanz meiner Teilnehmer, Trainerkollegen und Freunde inspirierten mich zu diesem Buch. Daher bedanke ich mich ganz herzlich bei Herrn Alex Ferstl vom ZIEL-Verlag und allen anderen, die mir mit Ihrem positiven Feedback diesen tollen Impuls gegeben haben.
Ich lade Sie ein auf eine wundervolle Reise in die Welt der Erzählungen.
Herzlichst Ihre Gisela Rieger
es wird für irgendetwas gut sein
Ein König hatte einen Berater. Dieser konnte allen Dingen, die geschahen, immer auch etwas Positives abgewinnen, was dem König manchmal gewaltig auf die Nerven ging.
Eines Tages machten die beiden mit einigen Dienern einen Ausflug auf eine unbekannte Insel.
Als sie am Strand Appetit bekamen, wollte der König eine Kokosnuss essen. Er nahm seine Machete, um die Kokosnuss zu öffnen. Dabei glitt die Klinge ab und er schnitt sich seinen kleinen Zeh ab. Der König schrie vor Schmerz und jammerte und wehklagte lautstark.
Da sagte sein Berater: „Majestät, es ist zwar schlimm und es tut sicherlich auch weh, aber es wird bestimmt für irgendetwas gut sein.“
Das reichte dem König, das war zu viel. Wütend befahl er seinen Dienern, den Berater in ein tiefes Loch zu werfen, aus dem er alleine nicht mehr herauskommen würde.
Auf dem Rückweg wurde der König noch auf der Insel von wilden Eingeborenen gefangen genommen und in deren Dorf verschleppt. Bald darauf fand er sich auf einer Art Altar gebunden wieder und das ganze Volk tanzte um ihn herum. Der Medizinmann kam aus seiner Hütte, trat in seinem prächtigen Federschmuck zu ihm und erklärte: „Jedes Jahr opfern wir unserem Gott einen Gefangenen, damit er uns auch im nächsten Jahr gnädig gestimmt ist“, dabei begann er, laut singend, um den Altar herumzulaufen.
An den Füßen des Königs angekommen, stutzte der Medizinmann, schaute noch einmal genauer hin und rief seinen Leuten zu: „Bindet diesen Mann los und lasst ihn laufen, er ist nicht vollkommen, denn es fehlt ihm ein Zeh. Unser Gott aber hat vollkommene Opfer verdient.“
Sofort eilte der König, so gut es ihm mit seinem verletzten Fuß möglich war, zu dem Loch, in dem der Berater immer noch saß und er befahl seinen Dienern, den Mann unverzüglich aus dem Loch zu befreien. „Entschuldige bitte, dass ich dir das angetan habe, aber jetzt habe ich eingesehen, dass du wieder einmal Recht hattest.“
Und er erzählte ihm die ganze Geschichte.
„Das ist schon in Ordnung“, erwiderte der Berater lachend, „ich dachte mir schon, dass es für irgendetwas gut sein würde, als Ihr mich in das Loch werfen ließet.“
„Was?“ rief der König, „zu was soll das denn schon wieder gut gewesen sein?“
Auf den erstaunten und fragenden Blick des Königs erwiderte der Berater schmunzelnd: „Stellt Euch vor, Majestät, die Wilden hätten mich gefangen.“
Es wird auch erzählt, dass es dieser Berater bis zu seinem seligen Ende ausgesprochen gut hatte am Königshof. ◀
Quelle: Alan Cohen, Wiedergefunden!
Stichwörter: Akzeptanz, Optimismus, Vertrauen
das 18. kamel
Ein Mullah ritt auf seinem Kamel nach Medina; unterwegs sah er eine kleine Herde von Kamelen; daneben standen drei junge Männer, die offenbar sehr traurig waren.
„Was ist euch geschehen, Freunde?“ fragte er, und der Älteste antwortete:
„Unser Vater ist gestorben.“
„Allah möge ihn segnen. Das tut mir leid für euch. Aber er hat euch doch sicherlich etwas hinterlassen?“
„Ja“, antwortete der junge Mann, „diese siebzehn Kamele. Das ist alles, was er hatte.“
„Dann seid doch fröhlich! Was bedrückt euch denn noch?“
„Es ist nämlich so“, fuhr der älteste Bruder fort, „sein letzter Wille war, dass ich die Hälfte seines Besitzes bekomme, mein jüngerer Bruder ein Drittel und der jüngste ein Neuntel. Wir haben schon alles versucht, um die Kamele aufzuteilen, aber es geht einfach nicht.“
„Ist das alles, was euch bekümmert, meine Freunde?“ fragte der Mullah. „Nun, dann nehmt doch für einen Augenblick mein Kamel, und lasst uns sehen, was passiert.“
Von den achtzehn Kamelen bekam jetzt der älteste Bruder die Hälfte, also neun Kamele; neun blieben übrig. Der mittlere Bruder bekam ein Drittel der achtzehn Kamele, also sechs; jetzt waren noch drei übrig. Und weil der jüngste Bruder ein Neuntel der Kamele bekommen sollte, also zwei, blieb ein Kamel übrig. Es war das Kamel des Mullahs; er stieg wieder auf und ritt weiter und winkte den glücklichen Brüdern zum Abschied lachend zu. ◀
Quelle: Lynn Segal
Stichwörter: Klugheit, Kreativität, Problemlösung
der entspannte bogen
Es heißt, dass der alte Apostel Johannes gern mit seinem zahmen Rebhuhn spielte.
Nun kam eines Tages ein Jäger zu ihm. Verwundert sah er, dass ein so angesehener Mann wie Johannes einfach spielte. Konnte der Apostel seine Zeit nicht mit viel Wichtigerem als mit einem Rebhuhn verbringen?
So fragte er Johannes: „Warum vertust du deine Zeit mit Spielen? Warum wendest du deine Aufmerksamkeit einem nutzlosen Tier zu?“
Verwundert blickte Johannes auf. Er konnte gar nicht verstehen, warum er nicht mit dem Rebhuhn spielen sollte.
Und so sprach er: „Weshalb ist der Bogen in deiner Hand nicht gespannt?“
Der Jäger antwortete: „Das darf nicht sein. Ein Bogen verliert seine Spannkraft, wenn er immer gespannt wäre. Er hätte dann, wenn ich einen Pfeil abschießen wollte, keine Kraft mehr. Und so würde ich natürlich das anvisierte Ziel nicht treffen können.“
Johannes sagte daraufhin: „Siehst du, so wie du deinen Bogen immer wieder entspannst, so müssen wir alle uns immer wieder entspannen und erholen. Wenn ich mich nicht entspannen würde, indem ich z.B. einfach ein wenig mit diesem - scheinbar so nutzlosen - Tier spiele, dann hätte ich bald keine Kraft mehr, all das zu tun, was notwendig ist. Nur so kann ich meine Ziele erreichen und das tun, was wirklich wichtig ist.“ ◀
Quelle: „Die Wow-Präsentation“ von Wolf W. Lasko und Iris Seim, Geschichte leicht geändert
Stichwörter: Kraft, Spielen, Entspannung
die weltbevölkerung auf ein 100-seelen-dorf gerechnet
Wenn man die Weltbevölkerung auf ein 100 Seelen zählendes Dorf reduzieren könnte, und dabei die Proportionen aller auf der Erde lebenden Völker beibehalten würde, wäre dieses Dorf folgendermaßen zusammengesetzt:
57 Asiaten
21 Europäer
14 Amerikaner (Nord-, Zentral- und Südamerikaner)
8 Afrikaner
Es gäbe:
52 Frauen und 48 Männer
30 Weiße und 70 nicht Weiße
30 Christen und 70 nicht Christen
89 Heterosexuelle und 11 Homosexuelle
6 Personen besäßen 59 % des gesamten Reichtums.
80 lebten in maroden Häusern
70 wären Analphabeten
50 würden an Unterernährung leiden
1 wäre dabei zu sterben
1 wäre dabei geboren zu werden
1 besäße einen Computer
1 (ja, nur einer) hätte einen Universitätsabschluss
Wenn man die Welt auf diese Weise betrachtet, wird das Bedürfnis nach Akzeptanz und Verständnis offensichtlich.
Du solltest auch folgendes bedenken:
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Wenn Du heute morgen aufgestanden bist und eher gesund als krank warst, hast Du ein besseres Los gezogen als die Millionen Menschen, die nächste Woche nicht mehr erleben werden.
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Wenn Du noch nie in der Gefahr einer Schlacht, in der Einsamkeit der Gefangenschaft, im Todeskampf der Folterung oder im Schraubstock des Hungers warst, geht es Dir besser als 500 Millionen Menschen.
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Wenn Du zur Kirche gehen kannst ohne Angst haben zu müssen bedroht, gefoltert oder getötet zu werden, hast Du mehr Glück als 3 Milliarden Menschen.
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Wenn Du Essen im Kühlschrank, Kleider am Leib, ein Dach über dem Kopf und einen Platz zum Schlafen hast, bist du reicher als 75 % der Menschen dieser Erde.
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Wenn Du Geld auf der Bank, in Deinem Portemonnaie und im Sparschwein hast, gehörst Du zu den privilegiertesten 8 % dieser Welt.
■
Wenn Deine Eltern noch leben und immer noch verheiratet sind, bist Du schon wahrlich eine Rarität.
■
Wenn Du diese Zeilen liest, bist Du gesegnet, weil Du nicht zu den zwei Milliarden Menschen gehörst, die nicht lesen können.
Arbeite, als bräuchtest Du kein Geld.
Liebe, als habe Dir nie jemand etwas zu leide getan.
Tanze, als ob niemand Dich beobachte.
Singe, als ob niemand Dir zuhöre.
Lebe, als sei das Paradies auf Erden.◀
Quelle: unbekannt
Stichwörter: Dankbarkeit, Einstellung, Zufriedenheit
das hindernis
Ein Gleichnis über Chancen und Probleme
Vor einer langen Zeit gab es einmal einen König, der auf eine der Straßen in seinem Land einen großen Felsbrocken rollen ließ. Dann versteckte er sich in der Nähe und beobachtete was passierte.
Einige der Hofleute des Königs und reiche Händler kamen vorüber – und liefen einfach um den Stein herum. Dabei beschuldigten die meisten von ihnen den König lauthals, weil er die Straße nicht frei hielt. Niemand bemühte sich, den Stein aus dem Weg zu räumen.
Dann kam ein Bauer des Wegs, der eine Ladung Gemüse bei sich trug. Als er zu dem Fels kam, legte er seine Last ab und versuchte, den Stein zur Seite zu bewegen. Nach einiger Anstrengung des Schiebens und Ziehens hatte er endlich Erfolg. Dann nahm er seine Ladung Gemüse wieder auf und wollte weiter gehen. Da sah er an der Stelle, an der der Fels gelegen hatte, eine Geldbörse liegen. Viele goldene Münzen befanden sich darin und eine Notiz des Königs. Diese besagte, dass derjenige, der den Fels von der Straße räumt, das Gold behalten darf.
Der Bauer lernte, was einige von uns nie verstehen: Jedes Hindernis und jedes Problem ermöglicht uns, unsere Umstände zu verbessern. ◀
Quelle: unbekannt
Stichwörter: Belohnung, Chancen, Hindernis
ich hab’ dich geschickt!
Eine Frau reiste durch die Lande, um die Schönheiten der Welt zu entdecken. Dabei wurde sie gewahr, wieviel notleidende, arme und kranke Menschen es doch überall gab. Sie sah ein kleines Mädchen, das mit seinen dünnen abgemagerten Ärmchen um Brot bettelte. Da sprach die Frau zu Gott: „Lieber Gott, wie kannst Du nur zulassen, dass dieses Mädchen solche Not leiden muss? Warum tust Du denn nichts?“ - Da lächelte der liebe Gott versonnen und sprach: „Ich hab’ was getan!“ -„Ich hab’ Dich geschickt!“◀
Quelle: unbekannt
Stichwörter: Gott, Kinder, Barmherzigkeit
der wichtigste augenblick
„Der wichtigste Augenblick ist immer der gegenwärtige, der wichtigste Mensch ist immer der, der dir gerade gegenüber steht, und die wichtigste Tat ist immer die Liebe.“ ◀
Verfasser: Meister Eckhart, Mönch & Mystiker, 12. Jahrhundert
Stichwörter: Liebe, Gegenwärtigkeit, Bewusstsein
spuren hinterlassen
Es war einmal ein Vater, der zwei Söhne hatte. Je älter und gebrechlicher er wurde, desto mehr dachte er über sein Leben nach. Und manchmal kamen ihm Zweifel, ob er seinen Söhnen wohl das Wichtigste für ihr Leben weitergegeben hatte.
Weil ihn diese Frage nicht losließ, beschloss der Vater, seine Söhne mit einem besonderen Auftrag auf eine Reise zu schicken. Er ließ sie zu sich kommen und sagte: „Ich bin alt und gebrechlich geworden. Meine Spuren und Zeichen werden bald verblassen. Nun möchte ich, dass Ihr in die Welt hinaus geht und dort Eure ganz persönlichen Spuren und Zeichen hinterlasst.“
Die Söhne taten, wie ihnen geheißen und zogen hinaus in die Welt.
Der Ältere begann sogleich eifrig damit, Grasbüschel zusammenzubinden, Zeichen in Bäume zu schnitzen, Äste zu knicken und Löcher zu graben, um seinen Weg zu kennzeichnen.
Der jüngere Sohn jedoch sprach mit den Leuten, denen er begegnete, er ging in die Dörfer und feierte, tanzte und spielte mit den Bewohnern.
Da wurde der ältere Sohn zornig und dachte bei sich: „Ich arbeite die ganze Zeit und hinterlasse meine Zeichen, mein Bruder aber tut nichts.“
Nach einiger Zeit kehrten sie zum Vater zurück.