Sisi's Kinder - Hanne Egghardt - E-Book

Sisi's Kinder E-Book

Hanne Egghardt

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Beschreibung

Kaiserin Elisabeth war strahlend schön, charmant und exaltiert - und sie war Mutter von vier Kindern. Die Lebensgeschichten der Kaiserkinder sind so unterschiedlich wie Sisi's Beziehung zu ihnen. Der Tod der kleinen Sophie wie auch der Selbstmord Rudolfs stürzten die Kaiserin in tiefste Trauer, das Leben Giselas ließ Elisabeth nahezu unbeteiligt an sich vorbeiziehen, Marie Valerie hingegen überschüttete sie mit aufgestauter Mutterliebe. Mit feinem psychologischem Gespür zeichnet Hanne Egghardt die Entwicklung der Kinder nach und erzählt auf berührende Weise ihre spannenden Lebensgeschichten.

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Seitenzahl: 235

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Hanne Egghardt

Sisi’s Kinder

Hanne Egghardt

Sisi’s Kinder

Leben im Schatten einer exzentrischen Mutter

 

 

 

Besonderer Dank gilt Marina Watteck für ihre Hilfe bei den Recherchen.

 

 

www.kremayr-scheriau.at

 

 

Copyright © 2011/2013 by Verlag Kremayr & Scheriau KG, Wien

Alle Rechte vorbehalten

Schutzumschlaggestaltung: Kurt Hamtil

Fotos auf dem Schutzumschlag: Imagno/Austrian Archives

Typografische Gestaltung: Ekke Wolf, typic.at

Lektorat: Doris Schwarzer

E-Book-Konvertierung: Druckerei Theiss GmbH, St. Stefan i. Lavanttal

 

ISBN 978-3-218-00825-9 (Print)

ISBN 978-3-218-00887-7 (EPUB)

ISBN 978-3-218-00886-0 (Mobi)

Sisi und Franz Joseph – eine Liebesgeschichte

 

Im Jahr 1837 fiel der Heilige Abend auf einen Sonntag. Im »Max-Palais« an der Münchner Ludwigstraße herrschte knisternde Spannung. Aber nicht wegen des bevorstehenden Weihnachtsfestes, sondern weil Herzogin Ludovika in den Wehen lag. Um 22 Uhr 43 schließlich war es so weit. Ein gesundes Mädchen erblickte das Licht der Welt. Die zahlreichen hochrangigen Damen und Herren, die sich aus Anlass des freudigen Ereignisses in den Räumen der Herzogin drängten, konnten erleichtert aufatmen. Und als ihnen die Hebamme das entzückende Neugeborene zeigte, das wenig später auf den Namen Elisabeth getauft wurde, waren sie sich einig: Dieses Kind war ein Weihnachtsgeschenk des Himmels. Ein richtiges Sonntagskind und überdies ein besonderer Glücksfall – es hatte bei seiner Geburt bereits einen winzigen Zahn im Mund.

Ein ungleiches Elternpaar

Elisabeth war die zweite Tochter des Herzogspaares Maximilian Joseph und seiner Kusine zweiten Grades, Ludovika. Im Jahr 1799 hatte der damalige Kurfürst und spätere König Maximilian I. seinem aus der Nebenlinie Birkenfeld-Gelnhausen des Hauses Wittelsbach stammenden Vetter, dem Vater von Herzog Max, die Würde eines Bayernherzogs verliehen. Um der älteren und stolzeren Linie den Wert ihres Titels »Herzog von Bayern« nicht zu schmälern, sollte er sich »Herzog in Bayern« nennen.

Mit diesem Titel hatte Herzog Max auch viele der Charaktereigenschaften geerbt, die das Geschlecht der Wittelsbacher prägten. Wie zahlreiche seiner Vorfahren, die immerhin seit sieben Jahrhunderten in Bayern herrschten, liebte er die Künste und die Poesie, die Wissenschaften und die Musik, setzte sich großzügig über Konventionen hinweg, lehnte Verantwortung so oft wie möglich ab und kultivierte genüsslich seine »unruhige Flugvogelnatur«.

Nach dem Tod seiner Mutter, Amalie Luise von Arenberg, war Herzog Max in den Besitz eines beträchtlichen Vermögens gekommen. Dieses Erbe, das neben Besitzungen in Frankreich auch ein Palais in Paris umfasste, verschaffte ihm hohe Einkünfte. So konnte er unbelastet von Verpflichtungen, Ämtern oder staatstragenden Funktionen ein freies und ungebundenes Leben führen. Lustig und fidel, viel auf Reisen, den Damen jeglichen Standes zugetan und jederzeit offen für ihre Reize. Dass er weder als Dramatiker noch als Dichter – er schrieb seine Verse unter dem Pseudonym Phantasus – kaum über das Mittelmaß hinauskam, störte ihn wenig. Er fühlte sich als Künstler, liebte die Gesellschaft von Musikern und Poeten, scharte einen illustren Kreis von fröhlichen, geistsprühenden Menschen um sich, gab große Feste oder zog in München nächtelang um die Häuser. Wirkliche Meisterschaft erlangte er im Zitherspielen und im Kunstreiten. Ohne sein Lieblingsinstrument verreiste der »Zither-Maxl« nie. So kam die Spitze der Cheops-Pyramide einmal sogar in den Genuss bayrischer Schnadahüpfl.

Das neue Palais, das sich der lebenslustige und bei der Bevölkerung überaus beliebte Herzog an der Münchner Ludwigstraße erbauen ließ, war ganz auf gesellschaftliche Vergnügungen ausgerichtet. Das »Café chantant« versprach Amüsement nach Pariser Vorbild, und in dem riesigen, mit einem 44 Meter langen, höchst freizügig gestalteten Fries geschmückten Tanzsaal konnte eine ausgesuchte Gesellschaft nächtelang durchtanzen. Und in der hauseigenen Zirkusarena mit Reitbahn führte der Herzog seine Reitkünste vor und unterhielt sein Publikum mit Reiterquadrillen, Pantomimen, tollen Clownerien und wilden Parforcejagd-Szenen.

Der Fluch der Ehe

Herzogin Ludovika war aus einem ganz anderen Holz geschnitzt. Die siebente Tochter von Maximilian I. Joseph, dem ersten König von Bayern, hatte schon im Alter von vier Jahren mit ihren Geschwistern am bayrischen Hofleben teilzunehmen und Theaterbesuche zu absolvieren, die Kinder sollten früh an die Etikette gewöhnt werden. Zu einem jungen, energischen Mädchen herangewachsen, soll sich Ludovika in Don Miguel verliebt haben, einen portugiesischen Prinzen aus dem Haus Bragança. Mit der Begründung, seine Aussicht, jemals einen Thron besteigen zu können, sei gleich null, lehnte ihr königlicher Vater diese Verbindung jedoch ab. Er hatte mit seiner Tochter andere Pläne. Da Ludovikas jüngste Schwester Maximiliane, die von frühester Kindheit an dem Herzog Max versprochen war, früh verstarb, sollte sie ihre Stelle einnehmen. Ludovika protestierte heftig. Max hingegen war die Verbindung recht. Er fand, die Ehe mit einer Kusine, die er von Kind auf kannte, sei weniger anstrengend als die Verbindung mit einer gänzlich unbekannten Frau.

Im Juni 1828 wurde Don Miguel zum König von Portugal – zu diesem Zeitpunkt war Ludovika aber bereits mit Herzog Max verlobt. Jetzt kränkte die ehrgeizige Ludovika zutiefst, dass sie die einzige der sieben Schwestern war, die keinem königlichen Prinzen angetraut wurde. Der königliche Vater versuchte Ludovika den Schritt in die Ehe zu versüßen, indem er ihrem Gatten und den Nachkommen den Titel »Königliche Hoheit« verlieh. Das war aber nur ein schwacher Trost. Als das Paar im September 1828 heiratete, soll die zu diesem Zeitpunkt noch leidenschaftliche und angriffslustige Ludovika beim Werfen des Brautstraußes diese Ehe und alles, was daraus hervorgehe, verflucht haben. Später machte das Gerücht die Runde, dass sie ihren frisch angetrauten Mann in der Hochzeitsnacht aus Wut sogar in einen Schrank gesperrt haben soll.

Trotz dieses nicht wirklich rosigen Auftaktes entwickelte sich die Ehe überaus fruchtbar. Dem Paar wurden insgesamt zehn Kinder geboren. Im Juni 1831 kam Ludwig zur Welt, »Louis«. Er verzichtete später auf sein Erstgeborenenrecht, heiratete die bürgerliche Schauspielerin Henriette Mendel und wurde 1858 Vater der späteren Marie Louise von Larisch-Wallersee, die als »jene Gräfin Larisch« aufgrund ihrer Mitwisserschaft um die Tragödie von Mayerling in die Geschichte einging. Der im Dezember 1832 geborene Sohn, Wilhelm Karl, überlebte nur wenige Wochen. Im April 1834 kam die erste Tochter zur Welt, Helene, »Nené«, und am Heiligen Abend 1837 schließlich Elisabeth, »Sisi«. Auf die ersten vier Kinder folgten sechs weitere. 1839 wurde Karl Theodor geboren, »Gackel«, er wurde später Augenarzt, 1841 Marie Sophie, die spätere Königin von Neapel-Sizilien, 1843 die zarte Mathilde Ludovika, »Spatz«, 1845 Maximilian, der noch am Tag seiner Geburt verstarb, 1847 Sophie Charlotte, die spätere Herzogin von Alençon, die 1897 in Paris beim Brand des Bazar de la Charité ums Leben kam, und 1849 als Schlusslicht Maximilian Emanuel, »Mapperl«.

Possenhofen, ein Kinder-Paradies

Max behandelte seine Gattin mit höflicher, respektvoller Gleichgültigkeit, und Ludovika ließ dem leutseligen, vor Lebenslust förmlich sprühenden Herzog, der gerne in Lederhosen auftrat, sein eigenes Leben, verzieh ihm seine Seitensprünge, hatte zu akzeptieren, dass mit der Zeit eine ganze Schar unehelicher Kinder heranwuchs, und lächelte mild zu seinen Eskapaden und Schrullen. Dass er eine Tafelrunde von 14 Rittern gründete, der er als König Artus vorstand und in der fleißig gedichtet und noch fleißiger getrunken wurde, interessierte sie nur am Rande. Was für sie zählte, war die rasch wachsende Familie, für die der Herzog 1834 als Sommerresidenz Schloss Possenhofen am Starnberger See erwarb.

Ludovika entwickelte sich im Laufe ihrer Ehe konträr zu ihrem Zither spielenden und jodelnden Mann. Während er praktisch immer in geselligem Kreis unterwegs war und auch weite Reisen unternahm, resignierte sie zunehmend. Aus dem stolzen und trotzigen Wildfang von einst wurde eine bescheidene, zurückgezogene Frau und Mutter, der es in erster Linie um das Wohl ihrer Familie ging und die ihre Kinder auch selbst erzog, was damals in aristokratischen Kreisen selten der Fall war. Die katholische Religion hatte bei der nach eigenen Worten »angeprotestantelten« Herzogin keinen allzu großen Stellenwert. Die Etikette, mit der sie als Kind gedrillt worden war, legte sie restlos ab. Dass Ludovika während der Mahlzeiten ihre Lieblingshunde, weiße Spitze, am Schoß sitzen hatte, sie bei Tisch fütterte und sie bei dieser Gelegenheit auch gleich von ihren Flöhen befreite, war ganz normal. Das Personal hatte lediglich darauf zu achten, die Speiseteller mit den Flöhen rasch zu entfernen.

Für Sisi und ihre Geschwister bedeutete dieser Lebensstil, dass sie unbekümmert und frei aufwachsen konnten. Eine wilde Rasselbande, eng zusammengeschweißt, die im Winter durch das »Palais Max« in München und im Sommer durch Schloss und Garten von »Possi« tobte, und mit der die Lehrer ihre liebe Not hatten: Das Lernen war die Stärke von keinem der Kinder. Besonders Sisi war schwer zu bändigen. Sie mussten die Lehrer förmlich an ihren Stuhl festbinden. Das Resultat war, dass sie mit zehn Jahren weder schreiben noch rechnen konnte.

Allen Kindern war gemeinsam, dass sie abgöttisch an ihrem Vater hingen. Sie sahen ihn zwar nicht oft, und selbst wenn er von einer längeren Reise zurückkam, führte ihn sein erster Weg nicht zu den Kindern. Auf die Frage, ob sie ihren Vater nach seiner Rückkehr schon gesehen hätte, antwortete Sisi einmal: »Nein, aber ich habe ihn pfeifen gehört.« Wenn er dann aber da war, gab es keinen Unfug, den er mit seinen Kindern nicht getrieben hätte. Da kam es vor, dass er mitten in die Unterrichtsstunden hineinplatzte und die Kinder unter lautem Geschrei entführte, um die Obstbäume in den Nachbarsgärten zu plündern. Mit Genuss brachte er ihnen bei, wie man ohne Sattel ritt, tanzte mit ihnen wild durch die Gegend oder veranstaltete im Winter Schneeballschlachten in den Straßen Münchens.

Schöne Nené und wilde Sisi

Während sich bei Nené schon früh abzeichnete, dass sie einmal eine ausgesprochene Schönheit werden würde, wirkte Sisi lange wie ein Bauernmädchen. Sie hatte ein rundes, nahezu derbes Gesicht, dichtes braunes Haar und leicht schräg stehende, braune Augen, die wie bei ihrem Vater einen leicht gehetzten, schuldbewussten Ausdruck annahmen, sobald sie kritisiert wurde. Anders als die schon in frühen Jahren mürrische und herrische Nené hatte Sisi jedoch Charme, konnte sich gut einschmeicheln und wurde daher von den Geschwistern auch immer vorgeschickt, wenn es bei der Mutter etwas durchzusetzen galt.

In Possenhofen war Sisi in ihrem Element. Da hatte sie ihre Ponys, Kaninchen und Meerschweinchen und konnte nach Herzenslust herumtollen. In München war es ihre größte Freude, von ihrem Vater auf der Reitbahn in der Hohen Schule unterrichtet zu werden. Die Freude und die Lust an der Bewegung war aber nur die eine Seite ihres Charakters. Die andere war, dass Sisi mehr Phantasie hatte als ihre Geschwister. Sie war empfänglich für die Schönheiten ihrer Umgebung, liebte die Romantik im München König Ludwigs, die Melancholie des herbstlichen Starnberger Sees, das verschneite Possenhofen und um Weihnachten, das sie wegen ihres Geburtstages am Heiligen Abend immer als »ihr« Fest betrachtete, die Behaglichkeit der Kachelöfen und den Duft nach Bratäpfeln. Sie sog Sagen und Legenden förmlich in sich auf und ließ die marmornen Götterstatuen und Figuren in den Parks und Grotten der Residenzstadt zum Leben erwachen. Ihre Sehnsüchte und Ängste fasste sie früh in Verse, die sie in ein kleines, samtbezogenes Büchlein notierte.

Ludovika machte sich schon früh Gedanken darüber, wie sie ihre fünf Töchter möglichst gut verheiraten könnte. Besonders für Nené, ihre Älteste, schmiedete sie Pläne, und das gemeinsam mit Sophie, ihrer Schwester.

Engste Verbindungen zweier Herrscherhäuser

Sophie, Ludovikas Schwester, war 18 Jahre alt, als am Münchner Königshof ein ernsthafter Heiratskandidat auftauchte: Erzherzog Franz Karl, der zweite Sohn des regierenden Kaisers Franz II. (I.). Eine rasche Heirat war zu diesem Zeitpunkt das Letzte, an das die junge und hübsche Prinzessin dachte. Sie genoss das Leben am bayrischen Königshof, liebte ihre Mutter und ihre eineiige Zwillingsschwester Marie innig, und konnte sich nur schwer vorstellen, sie zu verlassen. Und als der »Kandidat« dann im Mai 1824 erstmals persönlich in Tegernsee erschien, war ihr Entsetzen überhaupt groß: Er war ein freundlich grinsendes, linkisches Männchen, das auf seinem zu kurz geratenen Körper einen gewaltig in die Höhe gezogenen Turmschädel trug. Noch schlimmer als sein Erscheinungsbild war seine Konversation. Er war nicht wirklich geistesschwach, sondern einfach nur schwach. Er wusste von nichts anderem zu reden als von der Jagd, benahm sich tollpatschig und errötete bei jeder Gelegenheit – die perfekte Katastrophe.

Sophie hoffte inständig, ihre Familie würde die Heiratspläne fallen lassen. Das Gegenteil aber trat ein. Sophies Vater, König Maximilian I. Joseph, war ein überaus ehrgeiziger Mann. Sein Geschlecht, die Wittelsbacher, regierte bereits über 700 Jahre in Bayern, sie waren als Herrschergeschlecht älter als die Habsburger, zur Königskrone aber hatte ihnen erst Napoleon verholfen. Maximilian Joseph hatte sich 1809 eifrig an den Raubzügen des Korsen in Tirol und Vorarlberg beteiligt, und das war nicht unbelohnt geblieben. Ein Glücksfall war es allerdings, dass er die Krone auch nach dem Fall des Emporkömmlings behalten konnte. Umso wichtiger war es ihm, eine Heiratspolitik zu betreiben, die es ihm erlaubte, die Position Bayerns zu stärken. Seine Tochter Karolina Augusta hatte er bereits an Kaiser Franz II. (I.) nach Wien verheiratet, eine andere Tochter heiratete den Kronprinzen von Sachsen, eine dritte den Kronprinzen von Preußen. Da schien es ihm mehr als nur opportun, auch seine Tochter Sophie an einen Habsburger zu verheiraten. Rückhalt für diesen Plan fand er bei seiner Frau.

Sophies Mutter kalkulierte, Erzherzog Franz Karl sei eine der besten Partien Europas. Der regierende Kaiser war zu diesem Zeitpunkt bereits alt. Sein ältester Sohn, Ferdinand, war ein Epileptiker, geistesschwach und erbenlos, Franz Karl stand an zweiter Stelle der Thronfolge. Zumindest physisch schien er gesund zu sein, das ließ die Hoffnung zu, dass Sophie bald einen Kronprinzen zur Welt bringen könne – und damit sei schon viel gewonnen.

Sophie weinte nächtelang durch. Dann fügte sie sich in ihr Schicksal und nahm den Heiratsantrag an. Begleitet von ihrer Familie reiste sie im Spätherbst 1824 nach Wien, wo die Trauung am 4. November stattfinden sollte.

Bald geschah das völlig Unerwartete: Erzherzog Franz Karl gelang es, das Herz seiner jungen Braut zu erobern. Er las ihr jeden Wunsch von den Augen ab, überhäufte sie mit großen und kleinen Geschenken und erwies sich als liebenswerter Partner. Sophie begann, Franz Karl zu respektieren und zu schätzen. Und so sollte es auch bleiben. Sie umsorgte und pflegte ihren Ehemann liebevoll. Und dieser sah später auch großzügig über ihre »Romanzen« hinweg. Hellmut Andics: »Nun gab es am Wiener Kaiserhof in den ersten Jahren von Sophies Ehe auch tatsächlich zwei junge Herren, die sowohl äußerlich wie auch geistig alle jene Vorzüge besaßen, die den beiden Söhnen des Kaisers in überreichem Maße abgingen. Zwei Prinzen wie aus dem Märchenbuch; jung, intelligent; zwei strahlende Erscheinungen, die das Herz höchster und allerhöchster junger Damen schneller schlagen lassen mußten.«[1] Beide seien in Sophie verliebt gewesen, und beide machten aus ihrer Schwärmerei kein Geheimnis.

Der eine dieser beiden jungen Herren war Gustav Wasa, ehemals Kronprinz von Schweden, der als Emigrant am Wiener Hof lebte. Der zweite war Franz Josef Karl, Herzog von Reichstadt, der Sohn Napoleons. Er war erst 13 Jahre alt, als Sophie nach Wien kam, aber er vergötterte die hübsche und temperamentvolle Wittelsbacherin vom ersten Augenblick an. Und diese zeigte sowohl ihm als auch Gustav Wasa ihre Zuneigung völlig offen, indem sie mit beiden oft und gerne Theater besuchte und Nächte durchtanzte. Der Vergleich mit dem plumpen und linkischen Franz Karl ließ beide jungen Männer noch strahlender und attraktiver erscheinen – und das gab dem Hofklatsch gehörig Auftrieb. Hinter vorgehaltener Hand wurden Sophies zwei erste Söhne sogar die »Wasa-Buben« genannt, und vom dritten behaupteten böse Zungen sogar, er sei ein Sohn des Herzogs von Reichstadt. Beweise für Sophies angebliche Seitensprünge tauchten allerdings nie auf.

Die Mutter der „Salzprinzen“

Dass Sophie dank ihres scharfen Verstandes und ihrer praktischen Veranlagung der stärkere Teil der Partnerschaft mit Franz Karl war, stand außer Zweifel. Was das Eheglück belastete, war die Tatsache, dass sich lange kein Kindersegen einstellen wollte. Gerade das aber war fatal, denn Sophie konnte ganz genau einschätzen, dass sie ohne Kind, ohne Sohn, für das gesamte Reich bedeutungslos war. Umso peinlicher berührten sie in den ersten zwei Jahren die immer wiederkehrenden, unverblümten Fragen nach ihrem Gesundheitszustand. Als sie im Juli 1826 endlich schwanger wurde, kam endlich Hoffnung auf. Sie wurde aber rasch wieder enttäuscht. In den ersten sechs Ehejahren erlitt Sophie fünf Fehlgeburten. Schließlich rieten die Ärzte zu Solebädern in Ischl. Und siehe da, Sophie brachte in rascher Folge drei Söhne zur Welt: 1830 Franz Joseph, 1832 Ferdinand Maximilian, den späteren Kaiser von Mexiko, und 1833 Karl Ludwig. Auf die Tochter Maria Anna Karolina, die jedoch nur viereinhalb Jahre alt wurde, folgte nach einem 1840 tot geborenen Sohn 1842 als »Nachzügler« Ludwig Viktor, »Luziwuzi«.

Sophie, der „einzige Mann“ am Wiener Hof

Am Wiener Hof erwies sich Sophie bald als weitaus intelligenter und weitsichtiger als die meisten Habsburger. Sie musste mit ansehen, dass Kanzler Metternich nach dem Tod des greisen Kaisers Franz dem geistesschwachen Epileptiker Ferdinand auf den Thron verhalf. Das bedeutete eine Katastrophe für Österreich, denn er war völlig ungeeignet, Regierungsgeschäfte zu führen, Entscheidungen zu treffen oder seinen Repräsentationsaufgaben nachzukommen. Täglich mehrmals erlitt er epileptische Anfälle, dann war sein Gesicht verzerrt, der Mund stand schief, zeitweise war er nicht einmal im Stande, zusammenhängend zu sprechen, sondern stammelte vor sich hin. Wollte er Stufen aufwärts gehen, mussten ihn zwei Lakaien hochschleppen. Staatskanzler Metternich aber nutzte das Machtvakuum, um seine reaktionären Ideen durchzusetzen und das Volk mit seinen drakonischen Maßnahmen zu drangsalieren.

In dieser Zeit wurde Sophie immer mehr zu einem politischen Faktor. Dank ihrer Klugheit und ihres Mutes erwarb sie sich den Ruf, »der einzige Mann« am Wiener Hof zu sein. Tatsächlich verstand sie es, die Fäden zu ziehen. Sie half kräftig mit, dass Metternich gestürzt wurde. Sie war die Einzige, die es wagte, den Aufständischen 1848 entgegenzutreten und sich zum führenden Kopf der Gegenrevolution zu machen. Sie war fest entschlossen, für den Fortbestand des Hauses Habsburg zu kämpfen. Und sie war vielleicht schon zu diesem Zeitpunkt überzeugt davon, dass das Kaiserreich jetzt nichts dringender benötigte als die Tatkraft eines jungen, dynamischen Mannes.

Als die Revolution im Jahr 1848 dramatische Ausmaße annahm, begab sich die kaiserliche Familie nach Innsbruck. Im kaisertreuen Tirol hoffte Sophie, ihre Pläne für die Zukunft ausarbeiten zu können. Sophies ältester Sohn Franz war zu diesem Zeitpunkt 17 Jahre alt. Sein gutmütiger, frommer, zu keinerlei Entscheidung fähiger Vater hatte in seine Erziehung so gut wie nie eingegriffen. Ganz anders die Mutter. Energisch, intelligent und zielstrebig hatte es Sophie verstanden, in der Familie den Ton anzugeben und auch ihren Sohn bis ins kleinste Detail unter ihren Einfluss zu bringen. So war er zwar in strenger militärischer Disziplin erzogen und von Metternich in der Kunst der Staatsführung unterwiesen worden, stellte aber einen Muttersohn par excellence dar.

Im Frühjahr 1848 hatte Franz durchgesetzt, in Italien gegen die Aufständischen kämpfen zu dürfen. Sophie hatte nur widerwillig zugestimmt, und sie hatte Feldmarschall Radetzky ihren Sohn als ihr »Teuerstes« ans Herz gelegt. In Italien hatte Franz besondere Schneid gezeigt. Das erschreckte sogar Radetzky. Und zwar so sehr, dass er dafür sorgte, dass der junge Hitzkopf möglichst schnell wieder aus dem Krisengebiet verschwand und ebenfalls nach Innsbruck reiste.

Große Heiratspläne für Nené

Für Ludovika war der Aufenthalt der kaiserlichen Familie in Innsbruck eine gute Gelegenheit, ihre Schwester vom nahen München aus zu besuchen. Sie reiste mit ihren beiden Töchtern, der vielversprechenden Nené und der zu diesem Zeitpunkt zehnjährigen Sisi sowie dem kleinen »Gackel« nach Innsbruck. Für Sophie, die am Wiener Hof so lange unter der bedrückten Stimmung gelitten hatte, brachte dieser Besuch eine willkommene Abwechslung. Sie empfand die lebhaften, ungezwungen herumtollenden Kinder als erfrischend. Besonders gut gefiel ihr die groß gewachsene, stattliche Nené, die deutlich ihre zukünftige Schönheit erahnen ließ. Dieses hübsche Mädchen mit den dichten dunklen Haaren hatte in ihren Augen ganz das Zeug dazu, einmal eine gute Königin, wenn nicht sogar Kaiserin zu werden. Als Ludovika begann, über die Seitensprünge ihres Mannes zu lamentieren, gab ihr Sophie daher den guten Rat, großzügig darüber hinwegzusehen und stattdessen die Erziehung Helenes ernsthaft in Angriff zu nehmen – Sophie hatte nämlich entsetzt festgestellt, dass keines der beiden Mädchen Französisch sprach.

Franz berührte der Besuch der Münchner Verwandtschaft nur am Rande. Er war durch seinen Aufenthalt in Italien plötzlich zum Mann geworden. Er hatte den Krieg erlebt und die Wut der Aufständischen aus nächster Nähe zu spüren bekommen. In Italien konnte Radetzky zwar beachtliche Erfolge erzielen, in Ungarn aber herrschte offener Aufruhr. All das beunruhigte ihn ebenso wie die Untätigkeit und Unentschlossenheit der Regierung in Wien. Für seine kleinen Kusinen hatte er zu diesem Zeitpunkt kein Interesse.

Ganz anders war die Situation für Karl Ludwig, den kleinen Bruder von Franz. Der ebenso hübsche wie schüchterne Jüngling ließ Sisi nicht aus den Augen. Er suchte ihre Nähe, sooft er konnte, machte ihr kleine Geschenke wie Obst oder Blumen und himmelte sie regelrecht an. Er sollte sich als treuer Verehrer erweisen. In den folgenden fünf Jahren sandte er immer wieder liebevolle Briefe und kleine Geschenke wie bunte Fächer, Süßigkeiten oder Armkettchen nach München – und erhielt im Gegenzug artige Dankesbriefchen in kindlicher Schrift auf rosa Papier. Als er einmal einen Ring und eine Rose schickte, bedankte sich Sisi ebenfalls mit einem kleinen Ringlein als Gegengeschenk, sie erzählte ihm von Kunstreitern und Seiltänzern und von zwei süßen, kleinen Lämmchen, die ihr Mama geschenkt hatte und die ihr überallhin folgten. Von sich aus allerdings schrieb sie ihm nie.

Zurück in München veränderte sich das Leben für Ludovikas Kinder kaum. Die fünf Mädchen wuchsen weiterhin unbeschwert und relativ unbehelligt von Erziehern und Lehrern auf.

Franz Joseph wird Kaiser

Der kaiserliche Hof war 1848 gegen den Willen von Erzherzogin Sophie aus Innsbruck nach Wien zurückgekehrt, um der Eröffnung des neuen Parlaments beizuwohnen. Jetzt wurde Kaiser Ferdinand dazu gezwungen, eine Verfassung zu gewähren. Zum Guten wendete sich dadurch aber nichts. Der geistesschwache Kaiser wurde immer mehr zum Ziel von Spott und Hohn, man nannte ihn den »guten alten Nandl«. Im August flammte in Italien und Ungarn offene Rebellion auf, bald entbrannten im ganzen Reich bürgerkriegsähnliche Zustände. In Budapest wurde Graf Lamberg, der Oberkommandierende der kaiserlichen Truppen, von der wütenden Menge ermordet, in Wien warfen Anfang Oktober Nationalgardisten Kriegsminister Latour aus dem vierten Stock auf die Straße und hängten ihn nackt an einer Straßenlaterne auf. Es kam zu Demonstrationen und regelrechten Straßenschlachten. Johlender Pöbel belagerte die Hofburg. Der Hof verließ Wien abermals, diesmal mit dem Ziel Olmütz.

Am 2. Dezember 1848 schließlich dankte Kaiser Ferdinand in Kremsier bei Olmütz ab. Jetzt trat der Plan in Kraft, den Sophie gemeinsam mit Kaiserin Maria Anna geschmiedet hatte und an dem Alfred Fürst Windisch-Graetz und sein Schwager, Felix Fürst zu Schwarzenberg, die Leiter der Gegenrevolution, maßgeblich beteiligt waren: Sophie bewog ihren Gatten Franz Karl dazu, die Krone abzulehnen, verzichtete darauf, selbst Kaiserin zu werden, und setzte durch, dass ihr ältester Sohn Franz den Thron bestieg. Um die liberalen Geister zu beschwichtigen, verlangte Schwarzenberg, dass dem Namen des Kaisers als zweiter Name Joseph beigefügt wurde – ein Zeichen für seine Bereitschaft, in die Fußstapfen seines fortschrittlichen Vorgängers Joseph II. zu treten.

Mit der Zeremonie vom 2. Dezember 1848 wurde der 18-jährige Franz Joseph zum Herrscher über ein 41-Millionen-Volk und über ein politisch höchst unruhiges Reich. Er schwor feierlich, die Verfassung anzuerkennen. Vor seinem Onkel kniend, erbat er den Segen des alten Kaisers Ferdinand, und dieser flüsterte: »Gott segne dich, bleib nur brav, Gott wird dich schützen.« Danach soll der frisch gebackene Kaiser seiner Mutter schluchzend und vor Aufregung zitternd in die Arme gesunken sein – auch das ein Beweis für die extrem starke, nahezu neurotische Mutter-Sohn-Bindung.

Solange Franz Joseph unverheiratet blieb, war die Kaiserin-Mutter die erste Dame bei Hof. Sie hielt die Zügel fest in der Hand und sie war es auch, die ihren »Franzi« führte. Sie ernannte mit seinem 18. Geburtstag Graf Grünne zu seinem Obersthofmeister. Und sie zog politisch kräftig die Fäden Die überaus drastischen Blutgerichte für die Revolutionäre des Jahres 1848, in deren Zusammenhang in Budapest Ministerpräsident Graf Batthyány hingerichtet und zahlreiche Ungarn eingekerkert wurden, die später widerrechtlich erfolgte Aufhebung der zuvor zugesagten Verfassung, die enge Bindung an die Kirche – all das wurde als ihr Werk betrachtet. Und es machte den Kaiser und seine Mutter in den ersten Jahren seiner Regierungszeit unpopulär. Die Ablehnung gipfelte in dem Messerattentat, das der Ungar Libényi 1853 auf den jungen Kaiser verübte.

Schneidiger Schwarm der „Kaiserkomtessen“

Sophie lenkte ihren Sohn in jeder Beziehung. An Schönheit und Eleganz interessiert, stattete sie seine Privaträume in der Hofburg mit den kostbaren Möbeln des Herzogs von Reichstadt aus, obwohl dem bescheidenen Franz Joseph ein einfaches Metallbett genügt hätte. Hatte sie in seiner Jugend noch genau auf die Auswahl seiner Lehrer und Erzieher geachtet, so sorgte sie nun dafür, dass der junge Kaiser auch fachgerecht auf eine spätere Ehe vorbereitet wurde. Die »Einführungslektionen« in die Kunst der Liebe wurden bei Hof vorwiegend als hygienisches Problem behandelt. Erzherzöge erhielten daher sogenannte »Initiatricen«, durchaus geachtete, verlässliche Damen mit einschlägiger Erfahrung. Für Franz Joseph engagierte Sophie eine reife, etwas üppige Dame aus Krems. Sie muss ihre Aufgabe zufriedenstellend erfüllt haben, denn der junge Kaiser, der sein Amt überaus ernst nahm und vom Beginn seiner Amtszeit an täglich von sechs Uhr früh bis zum Nachmittag in nahezu zwangsneurotischer Pedanterie an seinem Schreibtisch Aktenberge bearbeitete, begann sich bald intensiv für das weibliche Geschlecht zu interessieren. Er entflammte zwar nicht in heftige Leidenschaften, die empfand er eher beim Lesen des Militärschematismus oder im Gebirge bei der Jagd. Der brave »Musterschüler«, der insgeheim immer unter einer Angst vor der Mutter litt und stets danach trachtete, brav und gehorsam zu sein, war weiblichen Reizen gegenüber aber dennoch aufgeschlossen.

Sophie wurde nicht müde zu betonen, dass ihr armer Sohn seine Jugend dem Staat opfere und dass er unermüdlich arbeite. Damit er sich auch entspannen und vergnügen konnte, veranstaltete sie glanzvolle Hofbälle. Bei diesen Anlässen war Franz Joseph der unbestrittene Star. Hoch gewachsen, stets in schneidiger Uniform und überdies ein glänzender Tänzer, wurde er zum Schwarm der »Kaiserkomtessen«. Er genoss es ebenso wie das Bewusstsein, die beste Partie Europas zu sein, was ihm seine Mutter immer wieder und wieder versicherte.

Dafür, dass ihr Sohn sich nicht von seinem Herzen leiten ließ und womöglich voreilige Entschlüsse fasste, sorgte Sophie entschieden vor. Als er einmal mit der bezaubernden Gräfin Elisabeth Ugarte neun Walzer und zwei Kotillons absolvierte und dann mit ihr in einem Nebenraum verschwand, war das zu viel. »Hygienische« Damen ja, aber Affären bei Hof – oh nein! Sie beorderte die hübsche Gräfin zu sich, legte ihr nahe, ihren alten und kranken, in der Provinz lebenden Vater zu besuchen, und damit war die Sache erledigt. Auch einer anderen Elisabeth, in die sich Franz Joseph ernsthaft verliebt hatte, erging es nicht viel besser. Die hübsche Tochter von Erzherzog Joseph, Palatin von Ungarn, eine Kusine des Kaisers, die bereits nach einem Jahr Ehe zur Witwe geworden war, hatte Franz Josephs Herz erobert. Als der junge Kaiser ihr die Hand besonders innig küsste und das Paar überdies beim morgendlichen Spaziergang im Prater beobachtet wurde, begann der Hofklatsch zu blühen. Sophie, der alles Ungarische verhasst war, schritt energisch ein. Kaum war ihr Sohn einen Tag nicht in Wien, suchte sie Elisabeth auf und legte ihr nahe, bald wieder zu heiraten. Die junge Dame fasste dies als Befehl des Kaisers auf und verlobte sich mit Erzherzog Karl Ferdinand. Der arme Franz Joseph musste diese Verbindung als Chef des Hauses Habsburg auch noch bestätigen.

Gegen Ende des Jahres 1852 machte sich Sophie ernsthaft auf die Suche nach einer Braut für Franz Joseph. Schließlich zählte es zu den heiligsten Pflichten eines Monarchen, sich zu verehelichen, Kinder zu zeugen und den Fortbestand der Dynastie zu sichern. Sophie dachte in erster Linie an eine deutsche Prinzessin, das hätte außenpolitische Vorteile gebracht. Sophies Schwester war mit König Friedrich Wilhelm IV. von Preußen verheiratet, seine Nichte Anna schien eine aussichtsreiche Kandidatin. Als Franz Joseph im Winter 1852 nach Berlin reiste, verliebte er sich tatsächlich in sie. Das Haus Hohenzollern aber zeigte dem Haus Habsburg die kalte Schulter. Anna sei bereits verlobt, beschied man ihm unmissverständlich, man sei an einer Verbindung nicht interessiert. Preußen lag nichts daran, die Macht der Monarchie zu stärken. Da konnte auch Sophies Schwester nichts ausrichten. Sophie musste sich neu orientieren. Und was lag näher als Ludovika und ihre Töchter.

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