Skandal um ein Foto - Viola Maybach - E-Book

Skandal um ein Foto E-Book

Viola Maybach

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Beschreibung

Viola Maybach hat sich mit der reizvollen Serie "Der kleine Fürst" in die Herzen der Leserinnen und Leser geschrieben. Alles beginnt mit einem Schicksalsschlag: Das Fürstenpaar Leopold und Elisabeth von Sternberg kommt bei einem Hubschrauberunglück ums Leben. Ihr einziger Sohn, der 15jährige Christian von Sternberg, den jeder seit frühesten Kinderzeiten "Der kleine Fürst" nennt, wird mit Erreichen der Volljährigkeit die fürstlichen Geschicke übernehmen müssen. "Der kleine Fürst" ist vom heutigen Romanmarkt nicht mehr wegzudenken. Der kleine Fürst blieb wie angewurzelt stehen und starrte das Bild auf dem Fernsehmonitor an. Es war unzweifelhaft Stephanie von Hohenbrunn, seine Steffi, die dort zu sehen war, der Kamera zugewandt, im Bett mit einem Mann, dessen Gesicht verdeckt war, weil er hinter ihr lag. Von ihm waren hauptsächlich dunkle Haare und seine starken Arme zu sehen, die fest um Stephanie geschlungen waren. Christian wollte etwas sagen, doch seine Stimme gehorchte ihm nicht. Auch sonst sagte niemand ­etwas. Die Familie war vollständig versammelt: Baronin Sofia und ­Baron Friedrich, Anna und Konrad. Eberhard Hagedorn, der alte Butler, war diskret vor der Tür ge­blieben. Das Schweigen hing drückend im Raum, der Einzige, der sprach, war der Moderator der Sendung, doch der Ton war so leise gestellt, dass er kaum zu verstehen war. Anna griff nach der Fernbedienung und schaltete den Apparat aus. »Das ist doch alles Quatsch!«, sagte sie heftig. Nun fand auch Christian seine Stimme wieder. »Was haben sie denn gesagt?«, fragte er. »Von wann stammt das Foto? Und wo wurde es aufgenommen?« »Steffi soll einen Freund gehabt haben, bevor sie dich kennengelernt hat, und mit dem war sie angeblich auch im Bett. So ein Blödsinn!«, schimpfte Anna. An dieser Stelle schaltete sich die Baronin ein.

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Seitenzahl: 112

Veröffentlichungsjahr: 2018

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Der kleine Fürst – 217 –Skandal um ein Foto

Führt Stephanie ein Doppelleben?

Viola Maybach

Der kleine Fürst blieb wie angewurzelt stehen und starrte das Bild auf dem Fernsehmonitor an. Es war unzweifelhaft Stephanie von Hohenbrunn, seine Steffi, die dort zu sehen war, der Kamera zugewandt, im Bett mit einem Mann, dessen Gesicht verdeckt war, weil er hinter ihr lag. Von ihm waren hauptsächlich dunkle Haare und seine starken Arme zu sehen, die fest um Stephanie geschlungen waren.

Christian wollte etwas sagen, doch seine Stimme gehorchte ihm nicht. Auch sonst sagte niemand ­etwas. Die Familie war vollständig versammelt: Baronin Sofia und ­Baron Friedrich, Anna und Konrad. Eberhard Hagedorn, der alte Butler, war diskret vor der Tür ge­blieben. Das Schweigen hing drückend im Raum, der Einzige, der sprach, war der Moderator der Sendung, doch der Ton war so leise gestellt, dass er kaum zu verstehen war.

Anna griff nach der Fernbedienung und schaltete den Apparat aus. »Das ist doch alles Quatsch!«, sagte sie heftig.

Nun fand auch Christian seine Stimme wieder. »Was haben sie denn gesagt?«, fragte er. »Von wann stammt das Foto? Und wo wurde es aufgenommen?«

»Steffi soll einen Freund gehabt haben, bevor sie dich kennengelernt hat, und mit dem war sie angeblich auch im Bett. So ein Blödsinn!«, schimpfte Anna.

An dieser Stelle schaltete sich die Baronin ein. »Ich denke auch, dass das Foto eine Fälschung ist. Es sieht zwar tatsächlich so aus, als läge Steffi mit einem Mann im Bett, aber man weiß ja, was heutzutage alles möglich ist. Wir sollten die Hohenbrunns anrufen und sie warnen, denn sie ahnen sicherlich nicht, was ihnen jetzt bevorsteht.«

»Komisch«, sagte Konrad langsam, »dass dieses Foto gerade jetzt auftaucht.«

»Was meinst du damit?«, fragte der Baron.

»Na ja, jetzt, wo Steffi krank ist und wo sowieso jeder über sie redet. Ich weiß nicht, ob es etwas zu bedeuten hat, ich finde es nur seltsam.«

Christian sagte nichts, er stellte auch keine Fragen mehr.

Die Baronin sah ihren Neffen an. Schon lange hatte er nicht mehr so elend ausgesehen. Ungeheurer Zorn auf die Unbekannten, die dieses Foto in Umlauf gebracht hatten, erfüllte sie. Endlich ging es Christian wieder gut, er war glücklich mit seiner Steffi, er hatte den Tod seiner Eltern einigermaßen verkraftet, und schon kam der nächste Rückschlag. Wie viel würde der Junge noch ertragen müssen?

»Du solltest Steffi anrufen, Chris«, sagte sie ruhig.

Er nickte langsam. »Das habe ich auch vor«, erwiderte er. »Ich brauche nur noch einen Moment. Es war ein Schock, das Bild zu sehen, weil es so … echt wirkt.«

»Moment mal«, sagte Konrad. »Ich will wirklich niemandem zu nahe treten, aber haltet ihr es für ausgeschlossen, dass das Foto echt ist? Ich meine, ich habe Charly auch nicht sofort erzählt, welche Dummheiten ich bisher schon alle gemacht habe, manche Dinge behält man ja vielleicht lieber für sich…«

»Stephanie ist vierzehn, Konny«, sagte die Baronin energisch. »Wenn wir über die Zeit reden, bevor sie Chris kennengelernt hat, war sie also dreizehn. Da gehen junge Mädchen selbst heutzutage noch nicht unbedingt mit Männern ins Bett, oder?«

»Nicht alle, aber es kommt vor. Und ein Verbrechen ist es auch nicht, jedenfalls nicht von Seiten der Mädchen.«

»Steffi war noch mit keinem Mann im Bett«, erklärte Christian. »Ganz bestimmt nicht, Konny, das weiß ich. Wir haben darüber gesprochen. Sie hätte es mir gesagt.« Er stand auf. »Ich … ich war zwar gerade mit Togo draußen, aber ich mache noch einen Gang durch den Park. Ich muss nachdenken. Wenn ich Steffi anrufe, will ich ganz ruhig sein und nicht so aufgeregt wie jetzt.«

Es war schon ziemlich spät, am nächsten Tag mussten die Teenager zur Schule, dennoch erhoben Sofia und Friedrich keinen Einspruch, und Anna und Konrad, die Christian normalerweise begleitet hätten, hielten sich zurück. Er wollte allein sein, das verstanden sie.

Als er gegangen war, begleitet von Togo, den der doppelte Ausgang zunächst verwirrte, dann jedoch uneingeschränkt erfreute, herrschte zunächst Stille im Salon, dann schaltete Anna den Fernsehapparat wieder ein.

Im Anschluss an die normale Nachrichtensendung gab es einen Sonderbericht darüber, was es bedeutete, dass Stephanie von Hohenbrunn offenbar Sex mit einem Mann gehabt hatte, bevor sie die Freundin des kleinen Fürsten geworden war.

»Das ist widerlich«, sagte Baronin Sofia voller Abscheu. »Sie tun immer so kritisch, aber sie stürzen sich so gierig auf die Geschichte wie Geier auf ein Stück Aas.«

»Das kennen wir doch«, murmelte der Baron. »Ihr wisst, was jetzt kommt, oder? Wir haben wieder einmal äußerst ungemütliche Wochen vor uns, bis sich der angebliche Skandal hoffentlich in Luft auflöst.«

»Und wenn er das nicht tut?«, fragte Konrad. »Dann bleibt an Steffi für immer hängen, dass sie vielleicht doch nicht so unschuldig ist, wie alle bisher gedacht haben. Für sie vor allem wird das die Hölle werden.«

»Und für Chris auch«, setzte Anna hinzu. »Wir müssen den beiden helfen. Das ist garantiert ein ganz großer Schwindel.«

»Aber warum?«, fragte die Baronin ratlos. »Kann mir das mal jemand erklären? Wer hat ein Interesse daran, ausgerechnet diesen beiden das Leben zur Hölle zu machen? Und damit natürlich auch den Hohenbrunns und uns?«

Einige Sekunden lang sagte niemand etwas, bis Konrad erklärte: »Ein Verrückter. Einer, der voller Hass ist und es nicht aushalten kann, dass andere Leute glücklich sind. Oder jemand, der gern Macht ausübt und sich freut, wenn er sieht, dass er Einfluss auf das Leben anderer Menschen ausüben kann.«

Niemand widersprach ihm, denn sie wussten alle, dass Konrad durchaus Recht haben konnte.

*

Stephanie von Hohenbrunn bekam an diesem Abend von dem Skandal, dessen Mittelpunkt sie so plötzlich geworden war, nichts mehr mit, denn sie schlief.

Die Ärzte der Privatklinik von Dr. Brocks hatten sich der Überzeugung von Florentine von Hohenbrunn angeschlossen, dass nämlich die Fahrt von St. Moritz nach Sternberg für ihre Tochter unerwartet anstrengend gewesen war. Die Familie hatte sich schon bald verabschiedet, und auch die Ärzte, die eigentlich noch einige Untersuchungen hatten vornehmen wollen, verschoben diese bis zum nächsten Morgen, als ihnen klar wurde, dass Stephanie erst einmal vor allem eins brauchte, nämlich Ruhe. Nach einem frühen Abendessen war sie dann auch nicht mehr lange wach geblieben, sondern bald wieder eingeschlafen.

Doch das Foto und die angeblich dazu gehörende Geschichte von einem Intimfreund Stephanies aus früherer Zeit verbreiteten sich natürlich rasend schnell. Bald war das gesamte Klinikpersonal informiert, und auch bis zu Dr. Brocks gelangte die Geschichte.

Derweil saßen Stephanies Eltern zu Hause schreckensbleich vor dem Fernsehapparat. Im ersten Moment hielten sie das Ganze für einen Scherz, doch als die ersten Journalisten anriefen, begriffen sie den Ernst der Lage. Sie waren nur froh, dass Caroline bereits im Bett lag, so dass sie zumindest noch ein wenig Zeit hatten, sich zu überlegen, wie sie dem ‚Skandal’ begegnen sollten.

Zu späterer Stunde telefonierte Phillip von Hohenbrunn mit Baronin Sofia und Baron Friedrich. Es war ein kleiner Trost, dass beide ihm versicherten, alle Schlossbewohner hielten das Foto für eine Fälschung.

»Schützen Sie Caroline vor Reportern«, sagte der Baron eindringlich. »Vielleicht wäre es sogar gut, wenn sie ein paar Tage lang nicht zur Schule ginge. Kinder sind besonders leichte Beute für skrupellose Medienvertreter.«

»Aber wie schützen wir Steffi?«, fragte Phillip verzweifelt.

»Ich habe mit Herrn Dr. Brocks telefoniert, Sie wissen vielleicht, dass er noch immer unser Hausarzt ist. Er hat die Klinik bereits abgeriegelt, da kommt kein Unbefugter mehr hinein. Machen Sie sich keine Sorgen, er hat Erfahrung mit solchen Situationen. Die Frage ist natürlich, wie wir herausfinden, wer hinter dieser Geschichte steckt, denn es steckt ja Absicht dahinter.«

»Aber welche?«

»Das wissen wir so wenig wie Sie, Herr von Hohenbrunn, aber unsere Kinder sind fest entschlossen, das herauszufinden, und sie sind in diesen Dingen ja nicht ganz unbegabt, wie Sie vielleicht wissen.«

»Was sagt Christian dazu? Wir hoffen sehr, er glaubt nicht, was sie im Fernsehen über Stephanie sagen. Sie hat niemals…«

»Er war zuerst geschockt wie wir alle, aber er glaubt es so wenig wie wir.«

Die Aussagen des Barons beruhigten die Hohenbrunns zwar ein wenig, aber das Problem war damit natürlich nicht gelöst. Eine Lügengeschichte war in der Welt, und es blieb die große Frage, ob sie jemals als solche würde entlarvt werden können.

*

Auch in die Schweiz drang die Neuigkeit noch am selben Abend. Franziska, die eigentlich nur Nachrichten hatte sehen und dann ins Bett gehen wollen, fielen beinahe die Augen aus dem Kopf, als sie das Foto sah. Ihr erster Impuls war, laut zu lachen, doch ihr wurde schnell klar, dass die Geschichte, die die Medien verbreiteten, keineswegs amüsant war. Die Leute würden sie glauben, wie sie fast immer glaubten, was sie ‚mit eigenen Augen’ sahen. Dabei hielt Franziska es für sicher, dass das Foto eine Montage war, wenn auch eine sehr, sehr gut gemachte.

Sie bedauerte, keinen Nachtdienst mehr zu haben, denn dann wäre sie sofort zu Nikolaus von Strathen ins Zimmer gegangen und hätte ihn gefragt, was er von der Geschichte hielt. Das musste nun bis zum nächsten Tag warten.

Als sie die Spekulationen darüber, wer der Mann auf dem Foto war, von dem man hauptsächlich die Arme, eine halbe Wange und einen dichten dunklen Haarschopf sah, nicht mehr ertragen konnte, schaltete sie den Fernsehapparat aus und ging ins Bett. Schlafen konnte sie jedoch nicht.

Wer hatte ein Interesse daran, der liebenswürdigen Stephanie von Hohenbrunn zu schaden, dem kleinen Fürsten Leid zuzufügen und die Familien beider in den Strudel eines ‚Skandals’ zu reißen? So sehr sie sich auch das Hirn zermarterte, sie fand auf diese Fragen keine Antworten.

Sie wusste es nicht, aber Nikolaus erging es ähnlich. Er saß auf seinem Krankenbett, nachdem er wieder einmal an Krücken über den Stationsflur gewandert war, und fragte sich, als er das Foto der vierzehnjährigen Stephanie von Hohenbrunn, im Bett liegend, von den Armen eines Mannes umschlungen, sah, ob das ein Witz sein sollte, aber die Berichterstattung machte schnell deutlich, dass das nicht der Fall war. Die Medien hatten ihren neuen Skandal, und den würden sie so lange und so breit wie möglich ausschlachten.

Er fragte sich, wie Franziska darüber dachte. Er hätte gern jetzt sofort mit ihr darüber gesprochen, aber sie hatte ja keinen Nachtdienst mehr, er würde sich also bis zum nächsten Morgen gedulden müssen.

Eine Weile hörte er sich noch an, welche Überlegungen der aufgeregte Reporter darüber anstellte, um welchen Mann es sich auf dem Bild wohl handeln mochte, aber es wurde ihm bald zu viel. Waren die alle verrückt geworden? Wieso fragten sie sich nicht, wo das Bild plötzlich herkam und wer ein Interesse daran gehabt hatte, es zu veröffentlichen?

Leider war er nun erst recht wach, und so verließ er sein Zimmer ein weiteres Mal, um über den Flur zu humpeln. Im Dienstzimmer lief der Fernsehapparat, immer wieder war das Bild von Stephanie zu sehen, umschlungen von starken Armen.

Nikolaus lief angeekelt weiter. Er fand das alles einfach nur widerlich.

*

Christian war sehr blass, als er am nächsten Morgen ungewöhnlich früh nach unten kam, fertig angezogen, aber ohne Schultasche. Von Anna und Konrad war noch nichts zu sehen.

Normalerweise erschienen die Teenager immer auf die allerletzte Minute, so dass sie keine Zeit mehr hatten, sich zum Frühstücken auch nur hinzusetzen. Sie stopften im Stehen ein Brötchen in sich hinein, spülten mit etwas Tee nach und waren auch schon weg. Sie mussten immerhin den ganzen Sternberg hinunterlaufen, denn der Schulbus fuhr nur im Tal. Den täglichen Ab- und Wiederaufstieg nannten sie ihr ‚Sportprogramm’, auf das sie nur bei ausgesprochen widrigen Wetterverhältnissen verzichteten. Dann durfte Per Wiedemann, der Chauffeur, sie mit der Limousine in die Schule bringen und auch wieder abholen. Solche Fahrten blieben aber Ausnahmen.

»Ich gehe nicht in die Schule«, sagte Christian. »Jedenfalls nicht sofort. Ich muss in die Klinik, zu Steffi.« Er setzte sich zu Sofia und Friedrich an den Tisch. »Gestern Abend, als ich angerufen habe, schlief sie schon, und ich wollte nicht, dass sie sie wecken. Ich glaube, sie weiß von der Geschichte noch nichts. Ich könnte mich in der Schule sowieso nicht konzentrieren. Aber ich nehme meine Sachen mit, ich will nicht unbedingt den ganzen Schultag versäumen.«

Er schenkte sich eine Tasse Tee ein, seine Tante und sein Onkel hatten noch nichts gesagt. »Seid ihr böse, wenn ich eine oder zwei Stunden schwänze?«, fragte er.

»Ich halte es in diesem Fall für vernünftig«, erklärte die Baronin ruhig. Friedrich nickte, er war der gleichen Ansicht. »Aber lass dich bitte von Herrn Wiedemann fahren, er wird wissen, was er tun muss, damit du halbwegs unbehelligt in die Klinik kommst. Und melde dich dort an. Du kannst dir ja vorstellen, was los ist.«

»Ihr meint, die stürzen sich jetzt wieder alle auf mich?«

»Natürlich tun sie das, Chris«, sagte der Baron. »Wappne dich, so gut es geht. Sie werden auch Anna und Konny nicht in Ruhe lassen. Keinen von uns.«

»Ihr habt doch gestern mit den Hohenbrunns gesprochen. Was haben sie gesagt?«

»Dass das Foto eine Fälschung sein muss. Sie denken wie wir, aber anders als wir haben sie keine Ahnung von dem, was jetzt auf sie zukommt. Wir haben versucht, sie zu warnen, aber ich schätze, sie müssen die Erfahrung selbst machen, was es bedeutet, wie Freiwild gejagt zu werden.«

Die Baronin rief nach Herrn Hagedorn, der umgehend an der Tür erschien. »Herr Hagedorn, bitte sagen Sie Herrn Wiedemann Bescheid, er soll Prinz Christian in die Klinik und anschließend in die Schule fahren. Er kann sich sicher denken, was das unter den gegebenen Umständen bedeutet.«

Der alte Butler räusperte sich. »Darf ich einen Vorschlag machen, Frau Baronin?«

»Natürlich dürfen Sie das.«