So macht man Karriere - Jürgen Lürssen - E-Book

So macht man Karriere E-Book

Jürgen Lürssen

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Beschreibung

Zum beruflichen Aufstieg gehört vor allem eins: strategische Planung. Jürgen Lürssen enthüllt die 17 entscheidenden Gesetze, die jeder für eine erfolgreiche Karriere kennen muss. So macht man Karriere bietet Berufsein- und -aufsteigern das erforderliche Hintergrundwissen für einen gezielten Aufstieg. Der Erfolgsautor hat die offiziellen und vor allem die inoffiziellen Regeln gesammelt, die es beim Vorwärtskommen zu beherzigen gilt. Aus dem Inhalt: - Schaffen Sie sich ein großes Netzwerk - Keine Karriere ohne Politik im Büro - Entwickeln Sie ein gutes Verhältnis zum Chef - Ragen Sie aus der Masse heraus - Vermeiden Sie unbedingt Karrierekiller

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Lürssen, Jürgen

So macht man Karriere

17 Gesetze, die Sie kennen müssen

www.campus.de

Impressum

Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlags unzulässig. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen.

Copyright © 2003. Campus Verlag GmbH

Besuchen Sie uns im Internet: www.campus.de

E-Book ISBN: 978-3-593-40061-7

|9|Einleitung

Sie wollen Karriere machen? Dann ist dieses Buch genau das Richtige für Sie! Sowohl Berufsanfänger als auch Menschen, die schon einige Zeit im Beruf stehen und noch weiterkommen möchten, erfahren hier, wie sie die Karriereleiter erklimmen können.

Mit »Karriere« ist in diesem Buch Ihr beruflicher Aufstieg gemeint. Karriere zu machen bedeutet also, mehrfach befördert zu werden – dies kann innerhalb desselben Unternehmens erfolgen oder durch den Wechsel des Arbeitgebers geschehen. Zentral ist hierbei Ihr Aufstieg von der Ebene der qualifizierten Sachbearbeitung in das Management.

Hoppla, gleich ins Management?, mögen Sie nun denken. Aber unter Management kann man alle Führungskräfte eines Unternehmens verstehen, nicht nur die oberste Etage. Jeder, der Führungsverantwortung hat, gehört somit zum Management – gleichgültig, ob er ursprünglich als Ingenieur, Jurist, Geisteswissenschaftler oder Betriebswirt ausgebildet und eingestellt wurde. Jeder, der eine Position mit Mitarbeiterverantwortung anstrebt, ist Nachwuchsmanager beziehungsweise Führungsnachwuchs und sollte sich auch so begreifen.

Management beschränkt sich nicht nur auf Unternehmen. Zwar ist der vorliegende Band in erster Linie mit Blick auf die Verhältnisse in größeren Firmen geschrieben. So werden häufig die Begriffe »Unternehmen« oder »Firma« benutzt, und fast alle Beispiele stammen aus diesem Bereich. Nichtsdestotrotz ist sein Inhalt praktisch in jeder Hinsicht übertragbar auf andere größere Organisationen wie Behörden, Verbände oder Non-Profit-Organisationen.

Im Untertitel des Buches ist von den »17 Gesetzen« die Rede. Dabei handelt es sich um ungeschriebene Gesetze oder »Spielregeln« des Berufslebens im Allgemeinen und der Karriere im Besonderen. Diese müssen Sie kennen, wenn Sie aufsteigen wollen. Und Sie müssen wissen, dass es Ihrer beruflichen Entwicklung schaden kann, wenn Sie sich nicht daran halten. Einer der Ersten, der auf die Existenz und die herausragende Bedeutung der ungeschriebenen |10|Regeln für die Karriere hingewiesen hat, ist der Personalberater Heiko Mell. Seinen Büchern verdanke ich eine Reihe wichtiger Anregungen.1

Warum gerade 17 Regeln? Nun, genau diese 17 Regeln – keine mehr, keine weniger – ergeben sich, wenn man die zahlreichen Karrieregesetze, die an den unterschiedlichsten Stellen existieren, zu übersichtlichen Themenkomplexen zusammenfasst. Die Regeln lassen sich in vier Gruppen unterteilen:

Mentale Grundlagen (Regel 1 und 2). Hierbei geht es um die Geisteshaltung, die die meisten erfolgreichen Menschen auszeichnet und die fast immer Voraussetzung für den beruflichen Aufstieg ist. Erfolgreiche fühlen sich für ihr Weiterkommen selbst verantwortlich und nehmen ihr berufliches Schicksal proaktiv in die Hand. Sie wissen, dass im Leben alles einen Preis hat, und sind bereit, diesen für ihre Karriere zu zahlen.

Karriereplanung und -strategie (Regel 3 bis 9). Die strategische Planung Ihres Werdegangs ist ebenfalls eine wichtige Karrierevoraussetzung. Anhand der Regeln 3 bis 9 erfahren Sie, wie Sie vorgehen und was Sie beachten müssen: die ungeschriebenen Gesetze des Arbeitsmarktes einschließlich aller Grundsätze der Bewerbung. Diese Regeln sind deshalb so wichtig, weil die Karriere in einem einzigen Unternehmen meist nicht möglich ist. Sie werden während Ihres Berufslebens mit großer Wahrscheinlichkeit mindestens einmal, wenn nicht öfter, den Arbeitgeber wechseln müssen. Deshalb sollten Sie Ihre Karrierestrategie immer auf den Arbeitsmarkt ausrichten und nicht nur auf Ihre derzeitige Firma. Voraussetzung für Karriere ist immer auch Personalverantwortung. Daher fällt die entsprechende Regel ebenfalls unter die karrierestrategischen Ratschläge.

Erfolgsfaktoren in der derzeitigen Firma (Regel 10 bis 15). Diese Regeln behandeln die Voraussetzungen für Ihr Fortkommen bei Ihrem jetzigen Arbeitgeber, es sind also innerbetriebliche Karriereregeln.

Sonderthemen Gehaltserhöhung und Fusion (Regel 16 und 17). Diese Fragen berühren Ihren Aufstieg nicht unmittelbar. Trotzdem gehören sie hierher. Denn Ihr Gehalt sollte Schritt halten mit dem Anstieg Ihrer Leistung und Verantwortung – und durch eine Fusion, die heute jeden treffen kann, wird oft Ihr Job infrage gestellt. Das tangiert Ihre Karriere ganz offensichtlich!

Dieses Buch ist ein Ratgeber im doppelten Sinn: Durch die einzelnen Regeln erfahren Sie nicht nur, was Sie im Interesse Ihrer Karriere tun (oder unterlassen) sollten, sondern Sie finden immer auch zahlreiche Hinweise, wie Sie es tun sollten, also konkrete Tipps für Ihr Vorgehen.

|11|Der vorliegende Band ist als Ergänzung meiner Bücher Die heimlichen Spielregeln der Karriere und Knacken Sie die Karrierenuss! konzipiert. Im ersten geht es um das Phänomen »Politik im Büro« als wichtige Voraussetzung für den Aufstieg innerhalb eines Unternehmens; das zweite thematisiert wichtige nicht-fachliche Kompetenzen im Management. Alle drei Titel zusammen stellen das aus meiner Sicht wesentliche Karriere-Know-how dar.

Obwohl dieses Buch ein Karriereratgeber ist, kann es Ihnen auch helfen, Ihren Arbeitsplatz zu sichern. Gerade in konjunkturell schlechten Zeiten geht es in vielen Einzelfällen nicht so sehr darum, befördert zu werden, sondern darum, nicht entlassen zu werden. Die ungeschriebenen Gesetze, die für den Aufstieg gelten, haben selbstverständlich auch für die Sicherung der bestehenden Position Gültigkeit.

Abschließend eine allgemeine Bemerkung: Was Sie gerade in Händen halten, richtet sich gleichermaßen an weibliche wie männliche Führungskräfte. Wenn also von »dem Manager« oder »dem Chef« die Rede ist, ist selbstverständlich immer auch »die Managerin« oder »die Chefin« gemeint. Wegen der leichteren Lesbarkeit wird jedoch nur die männliche Form benutzt.

|13|Regel 1: Übernehmen Sie die Verantwortung für Ihren Erfolg

Die meisten erfolgreichen Menschen zeichnet eine ganz bestimmte Einstellung aus.2 Sie ist zum einen durch das Gefühl gekennzeichnet, das eigene Leben selbst bestimmen zu können. Zum anderen übernehmen die Erfolgreichen ganz selbstverständlich die Verantwortung für ihr Leben. Diese Haltung ist eine wesentliche Grundlage für den Erfolg im Berufsleben. Das heißt konkret: Ohne diese Einstellung wird niemand erfolgreich. Allerdings reicht dieses Denken allein nicht aus, um Karriere zu machen. Es muss noch mehr hinzu kommen, nämlich die Orientierung an den übrigen Regeln, die den Inhalt dieses Buches bilden.

Manche Menschen lassen diese Einstellung schon in ihrer Jugend erkennen: Vielleicht wurde sie ihnen vererbt, vielleicht auch anerzogen. Entscheidend ist aber: Jeder kann sie sich bewusst aneignen. Dafür muss man aber möglicherweise bereit sein, radikal umzudenken.

Nur Sie sind für Ihren Erfolg verantwortlich

Was kennzeichnet die besagte Grundeinstellung? Es ist zuallererst die feste Überzeugung, in vollem Umfang verantwortlich zu sein für sich selbst, für das eigene (Berufs-)Leben und für das, was daraus wird. Beruflich erfolgreiche Menschen sind davon überzeugt, dass sie das, was sie bislang erreicht haben, im Wesentlichen ihrer eigenen Kraft verdanken. Ebenso sind sie überzeugt, dass es an ihnen liegt, berufliche Ziele nicht erreicht zu haben. Die Ursachen dafür suchen sie nicht bei anderen Menschen oder bei den ungünstigen Umständen. Klar, man kann einmal Glück oder Pech haben. Das beschleunigt oder verzögert den Erfolg etwas, aber grundsätzlich und längerfristig, so denken erfolgreiche Menschen, liegt es nur an ihnen, ob sie ihre Ziele erreichen.

Im Gegensatz dazu glauben nicht erfolgreiche Menschen zwar gern, dass |14|es nur an ihnen gelegen hat, wenn etwas einmal vorteilhaft verlaufen ist. Die Ursachen für ihre kleinen und großen Misserfolge hingegen schieben sie meist auf andere Personen oder auf die Umstände. Sie verstehen sich als Opfer: Nicht sie tragen die Verantwortung, sondern andere. Manche glauben auch, sie seien grundsätzlich vom Pech verfolgt.

Betrachten Sie also Ihre aktuelle Situation im Wesentlichen als das Ergebnis Ihres Wollens und Ihrer Entscheidungen. Sie hatten im Laufe Ihres bisherigen Lebens immer wieder die Wahl zwischen verschiedenen Alternativen und haben sich jeweils so und nicht anders entschieden. Beispielsweise haben Sie eine bestimmte Ausbildung oder ein bestimmtes Studium gewählt. Niemand hat Sie dazu gezwungen. Alle anderen Möglichkeiten haben Sie damit gleichzeitig ausgeklammert. Heute arbeiten Sie in einer bestimmten Branche und für eine bestimmte Firma. Auch diese Entscheidung haben Sie völlig frei getroffen. Sie hätten ebenso woanders hingehen können. Die Verantwortung für Ihr Leben zu übernehmen, das heißt konkret, die Verantwortung für die Folgen Ihrer eigenen Entschlüsse zu übernehmen.

Mit vielen Entscheidungen sind nicht nur positive, sondern auch negative Konsequenzen verbunden. Das ist der Preis Ihrer Wahl, und Sie müssen bereit sein, ihn zu zahlen (mehr dazu in Regel 2). Wenn Sie sich zum Beispiel entschieden haben, als Angestellter zu arbeiten (und nicht als Selbstständiger), so beinhaltet dies ein regelmäßiges Einkommen, aber auch das Risiko, eventuell entlassen zu werden. Wenn Sie Ihren Arbeitsplatz verlieren – aus welchem Anlass auch immer –, dann tragen Sie dafür in letzter Konsequenz die Verantwortung, nicht Ihr Chef, Ihre Firma, die schlechte Konjunktur oder die Globalisierung. Sie allein haben sich Ihre Ausbildung, Ihren Angestelltenstatus, das Unternehmen und den Chef ausgesucht, und Sie allein haben bei jeder Wahl jeweils andere Optionen verworfen.

Sie selbst sind für die Lösung Ihrer Probleme verantwortlich. Erwarten Sie grundsätzlich keine Wohltätigkeit von anderen, und hoffen Sie nicht darauf, dass sich die Umstände bessern, sondern werden Sie selbst aktiv. Nur Sie können etwas für die Verbesserung Ihrer Situation tun. Wenn Sie bisher also nicht Ihre gewünschten Ziele erreicht haben, müssen Sie es in Angriff nehmen, Ihre Situation zu verbessern – nicht Ihr Chef, die Personalabteilung, die Geschäftsführung, das Arbeitsamt oder eine ominöse gute Fee.

|15|»Change it, leave it, or love it«

Sie haben drei Möglichkeiten, eine unbefriedigende Situation zu verbessern: Ändern Sie sie, verlassen Sie sie oder identifizieren Sie sich mit ihr.

Erste Möglichkeit: Ändern Sie die Situation. Die Verantwortung für die Konsequenzen Ihrer Entscheidungen zu übernehmen bedeutet auch, die Verantwortung für Misserfolge und Probleme bei sich zu suchen. Gehen Sie immer davon aus, dass Sie einen großen Teil Ihrer Schwierigkeiten selbst verursacht haben, und zwar durch Ihre Entscheidungen und durch Ihr Verhalten, das natürlich immer auf Ihren Entschlüssen beruht. (Das eigene Handeln im täglichen Leben entsteht aus einer Vielzahl kleiner Einzelentscheidungen: Für alles, was ich sage und tue, entscheide ich mich, weil ich es so und nicht anders sagen und tun wollte).

Wenn Sie die Ursachen für Ihre Probleme bei sich selbst suchen, hat das den großen Vorteil, dass Sie sie selbst lösen können, zum Beispiel dadurch, dass Sie Ihr Verhalten ändern. Warten Sie nicht darauf, dass andere aktiv werden, sondern verbessern Sie Ihre Situation, indem Sie das in Ihrer Macht Stehende tun.

Wer zum Beispiel Probleme mit seinem Chef hat (»Mein Chef schikaniert mich«), hat diese in den meisten Fällen selbst heraufbeschworen. Wie alle Menschen handeln Vorgesetzte primär aus Eigeninteresse. Sie sind an maximaler Ausschöpfung der Arbeitskraft ihrer Mitarbeiter interessiert, und sie wissen, dass willkürliches Drangsalieren ausgesprochen kontraproduktiv wirkt. Ohne Grund wird deshalb ein Vorgesetzter seine Mitarbeiter selten schikanieren. Tut er es trotzdem, hat in aller Regel der Mitarbeiter ihn – vielleicht unbewusst und ohne böse Absicht – provoziert. Wenn Sie also Probleme mit Ihrem Chef haben, fragen Sie sich, was Sie dazu beigetragen haben. Analysieren Sie Ihr Verhalten und seine Reaktionen; fragen Sie ihn gegebenenfalls – und ändern Sie entsprechend Ihrer Erkenntnisse Ihr Verhalten. Regel 13 befasst sich ausführlich mit der optimalen Zusammenarbeit mit dem Chef.

Ein anderes Beispiel: Sie sind bei einer Beförderung übergangen worden. Statt Ihrer wurde der Kollege aus der Nachbarabteilung befördert, den Sie für inkompetent halten. Suchen Sie die Ursachen dafür zunächst bei sich selbst. Seien Sie überzeugt: Ihre Vorgesetzten hätten Sie befördert, wenn sie Sie für den besseren Kandidaten gehalten hätten! Offensichtlich beurteilt die Führungsetage Ihre Leistungen nicht so positiv wie Sie selbst. Finden Sie heraus, woran das liegt. Seien Sie selbstkritisch. Fragen Sie Ihre Vorgesetzten. Mit großer Wahrscheinlichkeit sehen diese ein gravierendes Defizit bei Ihnen.

|16|Zweite Möglichkeit: Gehen Sie. Es gibt immer wieder Umstände und Konstellationen, die Sie einfach nicht ändern können, egal wie viel Mühe Sie sich geben. Viele Menschen bleiben in so einer Situation passiv und beklagen ihr Schicksal. Das ist natürlich keine Lösung, schon gar nicht, wenn es um Dinge geht, die Ihnen wichtig sind. Wenn Sie wirklich alles versucht haben und trotzdem keine Besserung in Sicht ist, dann haben Sie immer die Möglichkeit zu gehen. Wenn Sie keine Chance sehen, in Ihrer jetzigen Firma das zu realisieren, was Ihnen eindeutig am Herzen liegt, dann gibt es keinen Grund, dort zu bleiben.

Nehmen wir an, Sie werden nicht befördert, obwohl Sie meinen, alle Voraussetzungen in fachlicher und persönlicher Hinsicht zu erfüllen. Zwar haben Sie Ihren Wunsch nach beruflicher Weiterentwicklung deutlich kommuniziert und Ihr Chef befürwortet Ihre Beförderung. Auch haben Sie sich einige Zeit in Geduld geübt, wie er es Ihnen empfohlen hatte (»Es ist leider zurzeit keine Planstelle frei«) – aber es passiert nichts. Dann sollten Sie gehen. Sie können Ihre Beförderung nicht erzwingen, aber Sie können Ihre Situation verbessern, indem Sie die Beförderung durch einen Firmenwechsel erreichen.

Wechseln Sie aber nie vorschnell das Unternehmen, sonst ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass Ihre Situation sich bei Ihrem neuen Arbeitgeber nicht verbessern wird. Sie müssen wirklich sicher sein, dass das Problem nicht bei Ihnen liegt, sonst begegnen Sie bei Ihrer neuen Stelle ähnlichen Schwierigkeiten wie bisher. Die möglichen Gründe sind einfach: Einerseits haben Vorgesetzte meist sehr ähnliche Grundansprüche an ihre Mitarbeiter, beispielsweise Einsatzbereitschaft, Zuverlässigkeit und Eigeninitiative. Wenn Sie bei solchen Eigenschaften Defizite haben, werden Sie wahrscheinlich auch mit einem anderen Chef Probleme bekommen. Andererseits gelten in allen Organisationen die Regeln der Büropolitik (siehe Regel 11). Wenn Sie gegen die verstoßen – weil Sie sie nicht kennen oder nicht anerkennen wollen –, wirkt das überall als Karrierebremse.

Versuchen Sie folglich zunächst immer, Ihre Schwierigkeiten dort zu lösen, wo sie entstanden sind. Analysieren Sie Ihre Handlungsweisen und fragen Sie sich, was Sie falsch machen. Ändern Sie Ihr Verhalten. Danach können Sie immer noch Ihre Firma verlassen, aber diesmal als Sieger und nicht als Verlierer.

Dritte Möglichkeit: Identifizieren Sie sich mit der Situation. Eine andere Möglichkeit, auf eine unabänderliche Situation zu reagieren, besteht darin, sie voll und ganz zu akzeptieren. Wenn Sie die Dinge selbst nicht ändern können und nicht weggehen wollen (Sie können es immer tun!), ändern Sie |17|Ihre innere Einstellung. Entscheiden Sie sich ganz bewusst dafür, die gegebenen Verhältnisse nicht nur hinzunehmen, sondern sie aus ganzem Herzen zu akzeptieren. Motivieren Sie sich selbst, indem Sie sich klarmachen, dass Sie die Situation gewählt haben, dass Sie sich bewusst entschieden haben, zu bleiben und nicht wegzugehen. Warten Sie nicht darauf, dass andere Sie motivieren.

Arbeiten Sie in solcher Situation mit vollem Einsatz. Das sollten Sie grundsätzlich immer tun und deshalb eben auch jetzt. Wenn Sie etwas nur mit halber Kraft anpacken, wird in der Regel das Ergebnis nur unterdurchschnittlich sein. Darüber hinaus werden Sie nur dann wirklich Spaß an Ihrer Arbeit haben, wenn Sie sie mit voller Energie ausführen. Und ihre Aufgabe sollte Ihnen Spaß bringen, denn angesichts der langen Zeit, die Sie täglich am Arbeitsplatz verbringen, würden Sie sonst auf die Dauer völlig frustriert sein. Oder, wie Reinhard Sprenger es ausdrückt: »Wenn Sie an Ihrem Schreibtisch sitzen und von Hawaii träumen, sind Sie weder an Ihrem Schreibtisch noch auf Hawaii.«

Nehmen wir noch einmal an, Sie wurden bei der Beförderung übergangen: Wenn Sie die Firma daraufhin nicht verlassen, dann nur deshalb, weil Ihnen der Preis zu hoch erscheint. Möglicherweise müssten Sie für eine neue Stelle umziehen, was Sie aus verschiedenen Gründen nicht wollen. Das ist völlig legitim. Aber lamentieren Sie dann nicht über Ihre Vorgesetzten und Ihre Firma, sondern akzeptieren Sie die Situation als das Ergebnis Ihrer bewussten Entscheidung für diesen Arbeitsplatz und arbeiten Sie mit vollem Engagement weiter. Die Firma ist in keiner Weise verpflichtet, Sie zu befördern. Sie haben sich entschieden, zugunsten anderer Dinge auf diesen Karriereschritt zu verzichten, den Sie nach Lage der Dinge in einem anderen Unternehmen hätten realisieren können. Es ist Ihre Wahl, und deshalb gibt es keinen Grund, warum Sie sich jetzt weniger engagieren sollten. Fahren Sie Ihren Einsatz dennoch zurück, so wäre auch dies Ihre Entscheidung, deren Konsequenzen (wohl eher negative) Sie zu tragen hätten.

Der richtige Umgang mit Niederlagen

Erfolgreiche Menschen sind davon überzeugt, dass sie selbst es sind, die den Schlüssel zum Erfolg in der Hand haben. Aber, wie alle Menschen, machen natürlich auch sie Fehler und müssen Niederlagen einstecken. Was erfolgreiche Menschen aber auszeichnet, ist die Art und Weise, wie sie auf Misserfolge und Niederlagen reagieren. Beachten Sie hierbei zwei wichtige Aspekte.

|18|Der erste Aspekt betrifft die zeitliche Perspektive. Kurzfristig können Sie Fehler machen oder Pech haben, langfristig aber ist Ihnen der Erfolg sicher – vorausgesetzt, Sie machen grundsätzlich alles richtig (Sie halten sich also an die Karriereregeln dieses Buches). Lassen Sie sich von Rückschlägen und Niederlagen nicht niederringen, geben Sie nicht auf, sondern verfolgen Sie beharrlich Ihre Ziele. Auch wenn Sie nach einem Misserfolg niedergeschlagen sind und am liebsten resignieren würden – tun Sie es nicht! Sagen Sie sich stets: Sie haben vielleicht eine Schlacht verloren, aber das bedeutet noch lange nicht, dass auch der Krieg verloren ist – besonders dann nicht, wenn Sie die richtige Strategie verfolgen.

Zweitens geht es darum, wie Sie einen Misserfolg interpretieren. Wenn Sie einen Rückschlag als Indiz für Ihre Unfähigkeit oder Machtlosigkeit (»Ist halt Schicksal«) ansehen, wenn Sie die Schuld auf andere schieben (»Ich konnte nichts dafür«), lernen Sie nichts aus der Niederlage. Genau den gleichen Fehler werden Sie in einer ähnlichen Situation wieder begehen. Damit legen Sie den Grundstein für ein erneutes Scheitern. Denn wer anderen die Schuld zuweist, hat keinen Anlass, sich selbst zu ändern. Der Wandel des eigenen Verhaltens ist meist ein schwieriger, schmerzhafter Prozess, der immer damit beginnt, sich einzugestehen, etwas falsch gemacht zu haben.

Wenn Sie aber die Verantwortung für einen Misserfolg übernehmen und sich fragen, was Sie selbst zum Scheitern beigetragen haben, dann können Sie es beim nächsten Mal besser machen. Betrachten Sie also Ihre falschen Entscheidungen und Misserfolge als Quelle der Erkenntnis. Lernen Sie daraus, und Sie werden zukünftig mehr Erfolg haben. Sagen Sie sich, dass jeder Mensch Fehler macht, auch und gerade der erfolgreiche. Um langfristig Erfolg zu haben, ist es nur entscheidend, den gleichen Fehler nicht zweimal zu begehen.

Bei jeder Niederlage die Ursache bei sich selbst zu suchen, ist geradezu eine Bedingung des langfristigen Erfolgs. Auch wenn es im Einzelfall unangenehm sein mag, sich einen Fehler einzugestehen und sein Verhalten zu ändern, so ist doch dies immer noch viel einfacher, als das Verhalten anderer Menschen zu ändern.

Die Abhängigkeit von anderen

»Ja, aber ...«, werden Sie jetzt vielleicht sagen: »Selbst wenn ich zu 100 Prozent die Verantwortung für mein Leben und meine Karriere übernehme, so bleibe ich doch für meinen Erfolg abhängig von vielen Personen, |19|beispielsweise von meinem Chef, der Vorstandsetage oder den Abteilungskollegen. In ihrer Gesamtheit bestimmen sie doch viel mehr als ich, wie erfolgreich ich bin.« Es ist richtig, dass Sie als Angestellter ganz wesentlich auf die Kooperation und Unterstützung anderer Personen im Unternehmen angewiesen sind, um Ihre sachlichen und persönlichen Ziele zu erreichen.

Mit sachlichen Zielen sind Ihre Aufgaben gemeint, persönliche Ziele sind beispielsweise Ihr Wunsch, eine Gehaltserhöhung zu bekommen oder befördert zu werden. Für die Durchsetzung Ihrer sachlichen Ziele benötigen Sie die Mitarbeit von gleichgestellten Kollegen aus Ihrer und aus anderen Abteilungen. Und Sie brauchen die Unterstützung und Rückendeckung Ihres Chefs. Auch Ihre persönlichen Ziele können Sie in Ihrer Firma nur mithilfe Ihres Chefs sowie höherer Vorgesetzter erreichen.

Ob Sie aber die Unterstützung dritter bekommen, hängt ganz entscheidend von Ihnen selbst ab: Sie müssen und Sie können es schaffen, andere dazu zu bringen. Hierfür benötigen Sie Macht – also die Fähigkeit, andere dahingehend zu beeinflussen, das zu tun, was Sie von ihnen erwarten.

Innerbetriebliche Macht hat viele Grundlagen, die wichtigste davon besteht in guten Beziehungen zu Vorgesetzten und Kollegen. Um in Ihrer Firma erfolgreich zu sein, müssen Sie sich eine Machtposition aufbauen.3 Es liegt nur an Ihnen, ob und in welchem Umfang Sie dies tun.

Schicksalsschläge, Glück und Pech

Natürlich können wir nicht alles in unserem Leben selbst bestimmen. Es gibt Schicksalsschläge, für die wir nicht verantwortlich sind, zum Beispiel eine schwere Krankheit oder einen Unfall. Zwar können Sie durch ein entsprechendes Verhalten die Wahrscheinlichkeit reduzieren, dass es Sie trifft – nicht rauchen, sich gesund ernähren, sich viel bewegen, Extremsport meiden und defensiv Auto fahren –, gänzlich ausschließen können Sie Krankheiten oder Unfälle dadurch aber nicht.

Der entscheidende Punkt besteht darin, zwischen einem unabwendbaren Schicksalsschlag einerseits und den Konsequenzen Ihrer eigenen Entschlüsse andererseits zu unterscheiden. Erfolgreiche Menschen sehen nur sehr weniges von dem, was ihnen an Positivem und Negativem widerfährt, als schicksalhaft an.

Das gilt auch für den Einfluss von Glück und Pech auf den Erfolg. Hat man Glück, stellt sich der Erfolg früher ein, wenn man Pech hat, dauert es länger. Aber nicht diese Zufälle entscheiden langfristig über den Erfolg, |20|sondern nur der Einzelne selbst. Ihr Chef verlässt überraschend die Firma, und Sie werden sein Nachfolger. Glück gehabt! Dass Sie aber überhaupt befördert werden, verdanken Sie Ihren Leistungen und nicht der Tatsache, dass Ihr Vorgesetzter gegangen ist. Oder Sie haben Pech und erhalten im Rahmen einer Umstrukturierung einen neuen Chef, der Ihnen sehr unsympathisch ist – was häufig auf Gegenseitigkeit beruht. So etwas kann Ihre Karriere zwar bremsen, aber nicht verhindern.

Selbstverantwortung gibt Selbstvertrauen

So wie die Einstellung zum Erfolg angeboren oder anerzogen sein kann, so verhält es sich offensichtlich auch mit dem Selbstvertrauen und dem Selbstbewusstsein, das daraus erwächst. Manche Menschen haben von klein auf ein ausgeprägtes Vertrauen in ihre Fähigkeiten, andere nicht. Wenn selbstbewusstes Auftreten für den beruflichen Erfolg wichtig ist – und dafür spricht einiges –, dann stellt sich für den Unsicheren die Frage, ob er sein Selbstvertrauen und Selbstbewusstsein steigern kann. Die Antwort lautet ja, und sie hängt unmittelbar mit der beschriebenen Grundeinstellung zusammen.

Wenn Sie sich bewusst machen und vollkommen akzeptieren, dass Sie der Kapitän auf Ihrem Lebensschiff sind und den Kurs Ihres Lebens bestimmen, dann wird allein schon diese Überzeugung wesentlich zu Ihrem Selbstvertrauen beitragen. Ihre Entscheidung, Ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen, wird Sie selbstbewusster werden lassen. Darüber hinaus steigert natürlich jeder einzelne berufliche Erfolg Ihr Selbstbewusstsein.

Aber nicht nur das: Auch Fehlschläge und Niederlagen werden zu Quellen Ihres Selbstvertrauens, wenn Sie sie aus eigener Kraft überwinden können. Sie beweisen damit Ihrer Umwelt und vor allem sich selbst, wozu Sie fähig sind. Je größer die Schwierigkeiten und Rückschläge sind, die Sie überwinden, um ein bestimmtes Ziel zu erreichen, desto mehr haben Sie Grund, stolz auf sich zu sein, und Ihr Selbstbewusstsein wird gestärkt.

Das Wichtigste in Kürze

Übernehmen Sie die Verantwortung für Ihre aktuelle berufliche Situation. Betrachten Sie sie im Wesentlichen als das Ergebnis Ihrer Entscheidungen – und nicht als Folge von Glück oder Pech.

|21|Sie haben drei Möglichkeiten zur Lösung Ihrer beruflichen Probleme: Change it, leave it, or love it.

Seien Sie bereit, den Preis für Ihre Entscheidungen zu zahlen.

Lernen Sie aus Ihren Fehlschlägen, wie Sie es beim nächsten Mal besser machen können.

Lernen Sie, mit der Abhängigkeit von anderen umzugehen.

Betrachten Sie nur wirkliche Schicksalsschläge als Pech.

Schöpfen Sie Selbstvertrauen aus Ihrer Selbstverantwortung.

|22|Regel 2: Seien Sie bereit, den Preis für Ihre Karriere zu zahlen

Die in Regel 1 beschriebene Grundeinstellung ist die Voraussetzung für jede Art von Erfolg. Sie gilt besonders für den Beruf, aber auch für alle anderen Bereiche des Lebens. Berufliche Anerkennung ist natürlich nicht die einzige Art von Erfolg, die es gibt. Gewinnen können Sie bei allem, was Sie sich vorgenommen haben und was Sie selbst beeinflussen können. Beruflichen Erfolg wiederum kann man sowohl als Selbstständiger oder als abhängig Beschäftigter haben. Wie in der Einleitung erwähnt, befasst sich dieses Buch in erster Linie mit den Voraussetzungen für den Aufstieg in Hierarchien.

Nach drei oder vier Beförderungen sind Sie je nach Größe der Organisation in der Geschäftsführung oder im oberen Mittelmanagement angekommen. Hierbei sind allerdings echte Beförderungen gemeint. Wenn Sie nur einen neuen Titel bekommen, heißt das nicht zwangsläufig, dass Sie auch wirklich befördert wurden. Ein Titel ist zwar eng mit einem Rang verbunden, jedoch nicht damit identisch. Zwar gehört zu jeder Rangstufe in den meisten Firmen auch ein Titel (beispielsweise Abteilungsleiter oder Bereichsleiter), doch gibt es in vielen Unternehmen für Jobs auf faktisch gleicher Hierarchieebene mehrere unterschiedliche Titel. Das hat seine Ursache darin, dass die Verleihung eines Titels meist nur wenig kostet. Um ihre Mitarbeiter zu motivieren, sind manche Firmen daher sehr kreativ im Erfinden pompöser Titel, die dann anstelle echter Beförderungen vergeben werden.

Was motiviert so viele Menschen, eine Karriere anzustreben? Meist ist es ein ganzes Bündel von Antriebskräften, deren Gewichtung aber bei jedem Einzelnen unterschiedlich ausfällt. Der Wunsch nach größerer Unabhängigkeit, mehr Gestaltungsspielräumen bei der Arbeit, mehr Verantwortung, aber auch nach höherem Einkommen, höherem Status und gesteigerter Anerkennung durch das eigene soziale Umfeld sind wesentliche Motive.

Eine Karriere hat ihren Preis. Im weitesten Sinne besteht er darin, dass Sie den offenen und verdeckten Regeln folgen – so wie sie in diesem Buch dargestellt sind. Im engeren Sinne umfasst der Preis darüber hinaus drei Faktoren, die im Folgenden beleuchtet werden sollen. Erstens ist praktisch |23|immer eine sehr hohe Arbeitsintensität (oft mit Stress verbunden) und Arbeitsmenge (Überstunden) erforderlich. Dies bedingt meistens deutlich weniger Freizeit. Zweitens erfordert eine Karriere ein hohes Maß an Mobilität. Sie müssen bereit sein, mehrfach in Ihrem Berufsleben den Wohnort zu wechseln. Aus diesen beiden Gründen ist es drittens oft schwierig, die Karriere mit den Wünschen an das Privatleben unter einen Hut zu bringen.

Gelegentlich werden gesundheitliche Probleme als weiterer Preis für die Karriere genannt. Früher bezeichnete man beispielsweise den Herzinfarkt oft als »Managerkrankheit«. Heute hat sich die Situation deutlich geändert. Krank machenden Stress gibt es nicht nur im Management, sondern in vielen Berufen und auf nahezu allen Hierarchiestufen. Ob Stress allerdings zu gesundheitlicher Gefährdung führt – auch über den Umweg des Alkohol-, Drogen- oder Tablettenmissbrauchs –, scheint sehr von der Persönlichkeit des Einzelnen und seiner körperlichen Verfassung abzuhängen.

Ohne Überstunden geht es nicht

Nicht nur in qualitativer, auch in quantitativer Hinsicht müssen Sie Überdurchschnittliches leisten, wenn Sie Karriere machen wollen. Selbst wenn Sie das Zeitmanagement beherrschen und sich selbst hervorragend organisieren können, kommen Sie nur selten um Überstunden herum. Bei einer repräsentativen Umfrage gaben nur 5 Prozent der leitenden Angestellten in Deutschland an, eine 40-Stunden-Woche zu haben. Fast die Hälfte der Befragten kommt dagegen auf 50 bis 60 Stunden, und 20 Prozent der deutschen Führungskräfte arbeiten sogar mehr als 60 Stunden pro Woche.

Diese Mengen von Überstunden werden gemacht, weil die Vorgesetzten es stillschweigend erwarten oder offen verlangen. In Regel 13 wird dies noch ausführlich begründet: Nur der Chef definiert, was eine gute Leistung ist – und für die meisten Chefs gehören Überstunden einfach dazu. Das hat verschiedene Gründe:

Bei Bürotätigkeiten lässt sich die Arbeitsmenge oft nicht genau bestimmen, die ein Mitarbeiter in der wöchentlichen Sollarbeitszeit erbringen sollte. Dies gilt für eine Sekretärin genauso wie für einen Sachbearbeiter – und erst recht für eine Führungskraft. Dazu kommt, dass es meist schwierig ist, die Qualität der geleisteten Arbeit im Verhältnis der dafür aufgewendeten Zeit objektiv zu bestimmen. Das heißt natürlich nicht, |24|dass man keine Qualitätsunterschiede zwischen Mitarbeitern feststellen könnte. Aber eine annähernd genaue Festlegung dessen, welche Leistungsmenge ein Mitarbeiter pro Woche erbringen sollte, ist extrem mühselig. Viel leichter ist es, auf die Uhr zu schauen. Deshalb machen es sich die meisten Chefs einfach und messen die Leistung und Effizienz ihrer Mitarbeiter nach der Anzahl der wöchentlichen Arbeitsstunden.

Überstunden gelten im Allgemeinen als Zeichen des Engagements und der Loyalität eines Mitarbeiters – wichtige Voraussetzungen, um befördert zu werden. Auch wenn Sie Ihren Job in der Normalarbeitszeit schaffen könnten, empfehlen sich Überstunden schon aus diesem Grund.

Da es keine objektiven Kriterien für die Arbeitsmenge gibt, versuchen viele Vorgesetzte einfach, so viel Arbeitsleistung wie möglich aus ihren hoch bezahlten Führungskräften herauszupressen. Lean Management heißt das Zauberwort. Ähnliches spielt sich in vielen Firmen aber auch auf der Ebene der Tarifangestellten ab. Für die Betroffenen bedeutet dies »freiwillige« unbezahlte Überstunden.

Solange Sie eine Beförderung in Ihrer Firma anstreben, müssen Sie sich also in den meisten Fällen auf Überstunden einstellen.

Die Frage ist nicht, ob Sie Überstunden machen müssen, sondern wie viele.

Fast überall im Management sind lange Abende während der Woche an der Tagesordnung. Sie können froh sein, wenn Sie die Wochenenden frei haben. Hinsichtlich Ihrer Arbeitszeiten müssen Sie sich nach Ihrem direkten Vorgesetzten richten. Je mehr Überstunden er selbst macht, desto mehr wird er meist auch von seinen Mitarbeitern erwarten. Wenn Sie selbst kein Workaholic sind und die Anzahl Ihrer Überstunden in erträglichen Grenzen halten wollen, beachten Sie folgende Hinweise:

Wenn Sie sich in einer Firma bewerben, suchen Sie sich damit auch immer Ihren neuen Chef aus. Versuchen Sie, im Bewerbungsgespräch herauszufinden, ob regelmäßige Abend- und Wochenendarbeit in seiner Abteilung an der Tagesordnung sind. Fragen zu diesem Thema verlangen aber viel Fingerspitzengefühl, da Sie unbedingt den Eindruck vermeiden müssen, Sie hätten mit Überstunden ein Problem.

Tendenziell gilt: Je größer das Unternehmen, desto geregelter die Arbeitszeit. Auch in Verwaltung und Management von Großunternehmen sind Überstunden an der Tagesordnung, aber dort gibt es einen Betriebsrat|25|, der die Einhaltung der gesetzlichen Bestimmungen zur Arbeitszeit überwacht.

Bestimmte Dienstleistungsbranchen sind notorisch bekannt für ihre extremen Arbeitszeiten. Hierzu gehören Berater aller Art, aber auch Werbeagenturen. Der meist von den Auftraggebern ausgeübte Zeitdruck überträgt sich ungepuffert auf die Mitarbeiter.

Wenn Sie sich bei Ihrer Arbeit auf das Wesentliche konzentrieren, sind Sie erheblich produktiver als andere. (Wie Sie das machen, wird in Regel 10 dargestellt.) Das hilft Ihnen, von Ihrem Chef als guter Mitarbeiter eingestuft zu werden. Damit können Sie zwar in der Regel Überstunden nicht verhindern, wohl aber ihren Umfang reduzieren. Wenn Sie sich die Arbeitszeiten der erfolgreichen Führungskräfte in Ihrer Firma genau anschauen, werden Sie feststellen, dass es durchaus Unterschiede gibt.

Es reicht allerdings nicht aus, Überstunden zu machen: Sie müssen von Ihrem Chef und den höheren Vorgesetzten auch wahrgenommen werden – besonders wenn Sie zu extremen Zeiten arbeiten, etwa spät abends oder am Wochenende. Sorgen Sie dafür, dass Ihr Einsatz bekannt wird, indem Sie darüber berichten. Oder schicken Sie Ihren Vorgesetzten eine E-Mail oder ein Fax in der Hoffnung, dass die Uhrzeit in der Absenderkennung bemerkt wird.

Überstunden reduzieren den Umfang der Freizeit, das ist offensichtlich. Darüber hinaus führt die hohe Arbeitsintensität meist zu entsprechender Müdigkeit nach der Arbeit, sodass auch die Qualität der Freizeit leidet. Konkret: Nach einem langen, harten Arbeitstag reicht die Energie gerade noch, um zu Hause den Fernseher einzuschalten (und oft nicht einmal, um ihn wieder auszuschalten).

In einem etwas weiteren Sinne kann man zu den Überstunden auch die Reisetätigkeit zählen. Selbst wenn die eigentliche Arbeitszeit am Zielort im Einzelfall deutlich geringer als am heimischen Arbeitsplatz ausfällt, ergibt sich schon bei einer eintägigen Flugreise ein hoher Stundenaufwand, wenn man die Reisezeit hinzuzählt. Auch wenn der Flug nur eine Stunde in Anspruch nimmt, dauert der einfache Weg von Tür zu Tür einschließlich Wartezeiten und Taxi- oder Mietwagenfahrten leicht drei Stunden. Bei mehrtägigen Reisen sind Sie oft von früh morgens bis zum Ende des Abends mit Kollegen oder Geschäftspartnern zusammen, also im Dienst. Sollten Sie einmal eine freie Stunde haben, so sind Sie trotzdem nicht zu Hause.

In vielen Berufsfeldern müssen schon Berufsanfänger häufiger dienstlich im In- und Ausland reisen, zum Beispiel zur Firmenzentrale oder zu Tochtergesellschaften, Lieferanten oder Kunden. Mit steigendem Rang verringert |26|sich nur selten die Notwendigkeit zu reisen; die Anlässe sind nur andere: statt eines Arbeitsbesuchs bei einer Tochtergesellschaft eine internationale Managementkonferenz, statt eines Kundenbesuchs ein Treffen auf Geschäftsleitungsebene.

Tipps für Ihren Erfolg

Sie müssen sich dauerhaft auf eine höhere Arbeitsmenge und -intensität einstellen, wenn Sie Karriere machen wollen. Allerdings können Sie die Zahl Ihrer Überstunden begrenzen.

Versuchen Sie in Bewerbungsgesprächen zu ermitteln, wie Ihr potenzieller Chef zu Abend- und Wochenendarbeit steht.

Extreme Überstundenbelastungen kommen eher in kleinen und mittleren Unternehmen vor als in großen Konzernen, sowie eher in bestimmten Dienstleistungsbranchen.

Konzentrieren Sie sich bei Ihrer Arbeit auf das Wesentliche.

Karriere erfordert Mobilität

Eine Karriere in der Wirtschaft, aber auch in der öffentlichen Verwaltung, ist kaum möglich ohne die prinzipielle Bereitschaft zum mehrmaligen Ortswechsel. Der häufigste Grund ist natürlich ein Firmenwechsel. Aber auch wenn Sie innerhalb eines Konzerns aufsteigen, ist dies praktisch immer mit zeitweiligen Versetzungen zu in- und ausländischen Tochtergesellschaften verbunden. Ganz zu schweigen davon, dass in das obere Management vieler Großkonzerne grundsätzlich nur aufsteigen kann, wer mindestens einmal im Ausland gearbeitet hat.

Wer – aus welchen Gründen auch immer – einen Ort oder eine Region nicht verlassen will, verringert seine Karrierechancen deutlich, und zwar aus mehreren Gründen:

Zunächst kommt es in Deutschland sehr häufig vor, dass attraktive Jobs – vor allem wenn sie einen Aufstieg bieten – an anderen Standorten als dem eigenen angeboten werden. Im Gegensatz zu Ländern wie Frankreich oder England, in denen eine Wirtschaftsmetropole dominiert, sind die wirtschaftlichen Schwerpunkte und damit auch die Standorte von Unternehmenszentralen über ganz Deutschland verteilt. Wenn Sie Ihren |27|derzeitigen Wohnort nicht verlassen wollen, reduzieren Sie Ihre Möglichkeiten, attraktive Jobs zu bekommen, ganz erheblich.

Sie laufen Gefahr, Jobangebote aus Ihrer Region zu optimistisch zu beurteilen. Bekanntermaßen hat jedes Angebot Vor- und Nachteile. Da aus Ihrer Sicht nur ein Gebiet infrage kommt, bedeutet allein der Standort einen dicken Pluspunkt für jedes halbwegs passende Angebot aus Ihrer Region. Deshalb werden Sie leicht dazu neigen, wesentliche Nachteile herunterzuspielen: Der eine große Vorteil scheint die Nachteile aufzuwiegen. Was aber, wenn sich Ihre Entscheidung als falsch erweist und Sie nicht mit Ihrem neuen Arbeitgeber zurechtkommen? Schnell wieder einen adäquaten Job in Ihrer Region zu finden, ist vielleicht nicht möglich. Was dann? Sie riskieren einen Karriereknick oder gar Arbeitslosigkeit. Genauso problematisch ist die »falsche« Mobilität, also der Wechsel aus rein privaten Gründen in einen ganz bestimmten Wohnort und damit verbunden auch ein Jobwechsel, obwohl dazu aus Karrieregründen keine Notwendigkeit besteht.

Sie machen sich über Gebühr abhängig von Ihrem derzeitigen Arbeitgeber. Die stärkste Waffe des Arbeitnehmers besteht in der Möglichkeit zu kündigen. Wenn Sie aber eine zu starke Bindung an den Standort des Unternehmens haben, ist Ihre Waffe stumpf. Es schwächt Ihre Position gegenüber Ihren Vorgesetzten in jeder Hinsicht: bei Interessenkonflikten in der täglichen Zusammenarbeit, bei offenen Auseinandersetzungen oder bei Gehaltsverhandlungen. Dies gilt umso mehr, wenn es am Ort wenig vergleichbare Arbeitsmöglichkeiten oder gar Aufstiegschancen gibt. Wenn Sie sich also an eine Region gebunden fühlen, dann erwähnen Sie diesen Umstand möglichst nicht gegenüber Ihren Vorgesetzten.

Die meisten Menschen werden mit zunehmendem Alter unbeweglicher. Hierfür gibt es viele Gründe, die alle im privaten Bereich zu suchen sind: enge Partnerschaft, eigene Kinder, Eigenheim, gewachsener Freundeskreis und allgemein geringere Flexibilität in der Lebensplanung – bis hin zu dem ausdrücklichen Wunsch, endgültig Wurzeln zu schlagen. Damit verringern sich aber immer auch die Karrierechancen.

Für einen attraktiven Job sollten Sie deshalb bereit sein, zumindest deutschlandweit umzuziehen. Natürlich können Sie auf eine Chance verzichten und sich einen Umzug sowie die damit verbundenen Probleme ersparen. Aber die Gefahr ist groß, dass eine solche Entscheidung später zu Karriereproblemen führt – dann nämlich, wenn Sie in Ihrer Firma nicht mehr weiterkommen und es in der Nähe keinen anderen Arbeitgeber gibt, der Ihnen einen weiteren Aufstieg ermöglicht. Mit den Worten des Karriereberaters |28|Heiko Mell: »Die Probleme, die man sich privat mit einer Mobilitätsverweigerung ersparen möchte, holt man sich zumeist mehrfach beruflich wieder herein.«

Es stimmt schon: Man kann Glück haben und an einem Ort Karriere machen, durch den Aufstieg innerhalb einer Konzernzentrale oder weil man einen vorteilhaften Wechsel zu einer anderen Firma vor Ort realisieren konnte. Aber das sind die Ausnahmen, nicht die Regel! Um es ganz deutlich zu sagen:

Um Karriere zu machen, müssen Sie die Frage Ihres Wohnorts ganz den beruflichen Erfordernissen unterordnen.

Sie müssen bereit sein, dort hinzugehen, wo sich die optimale Stelle für Sie und Ihre Karriere befindet. Die Chance, diese zu finden, ist am größten, wenn Sie in ganz Deutschland suchen. Anders ausgedrückt: Sie sollten nur so lange an einem Ort bleiben, wie es Ihr Job erfordert. Bleiben Sie deshalb unbedingt mobil, wenigstens solange Sie jung sind. Beachten Sie folgende Hinweise:

Wenn für die Karriere, die Sie anstreben, ein Auslandsaufenthalt notwendig ist, absolvieren Sie diesen so früh wie möglich. Je jünger Sie sind, desto leichter fällt es Ihnen, sich auf eine völlig fremde Arbeits- und Lebensumwelt einzustellen. Außerdem ist es für einen ledigen Menschen in der Regel relativ leicht, ein paar Jahre ins Ausland zu gehen. Deutlich schwieriger wird es, eine ganze Familie mit Kindern zu verpflanzen.

Warten Sie mit dem Bau Ihres Eigenheims. Auch wenn Sie einen großen Drang nach den eigenen vier Wänden verspüren, die Zinsen gerade niedrig und die staatlichen Zuschüsse verlockend sind – kaum etwas bindet die Menschen in Deutschland de facto so stark an einen Ort wie ihr eigenes Haus. Bedenken Sie, dass Sie Ihren Traum auch noch später verwirklichen können. Wenn Sie bis dahin einige Karrierestufen genommen haben, werden Sie sich sogar ein schöneres und größeres Haus leisten können. Wenn Sie heute mehr Platz brauchen, mieten Sie sich einfach ein Haus.

Mobilität bedeutet die Bereitschaft, einen Job überall in Deutschland anzunehmen. Das heißt allerdings nicht in jedem Fall, dass man auch umziehen muss. Um einen Umzug zu vermeiden, nehmen viele Arbeitnehmer täglich lange Wege zur Arbeit oder eine Wochenendbeziehung in Kauf. Das ist aber für die meisten Menschen ebenso unangenehm wie aufwändig und muss deswegen ebenfalls als Preis der Karriere betrachtet werden.

|29|Tipps für Ihren Erfolg

Um Karriere zu machen, müssen Sie in aller Regel mobil sein, also bereit, einen attraktiven Job überall in Deutschland anzunehmen. Im anderen Fall reduzieren Sie Ihre Karrierechancen erheblich.

Auch wenn Sie nicht Ihr ganzes Leben mobil sein wollen, bleiben Sie es wenigstens, solange Sie jung sind und Ihre Karriere aufbauen.

Binden Sie sich nicht unnötig an einen Ort zum Beispiel durch den Bau eines Eigenheims.

Abstriche im Privatleben?!

Sie sollten sich Ihre beruflichen Ziele immer unter Berücksichtigung Ihrer privaten Ziele und Prioritäten setzen. Wenn Sie Karriere machen wollen, müssen Sie gewisse Abstriche im Privatleben in Kauf nehmen. Denn der berufliche Aufstieg ist, wie gesagt, in aller Regel nur mit hohem zeitlichen Einsatz und räumlicher Flexibilität möglich. Überstunden bedeuten weniger Freizeit: weniger Zeit für den Partner, für die Kinder, für die Freunde und für die Hobbys. Und Mobilität zieht entweder einen Umzug oder eine Wochenendbeziehung nach sich.

Karriere und Partnerschaft

Sie können Ihre Karriere und Ihre Beziehung nur unter einen Hut bringen, wenn Ihr Partner Ihre Karriereambitionen unterstützt oder zumindest toleriert. Er muss akzeptieren, dass Sie weniger Zeit für die Beziehung haben als manch anderer oder dass Sie für längere Zeit nur eine Wochenendbeziehung führen können. Und er muss bereit sein, mit Ihnen umzuziehen, falls Ihre Karriere dies erfordert.

Schwierig wird es, wenn Ihr Partner ganz andere Pläne hat als Sie. Beispielsweise wird besonders leicht die Mobilität ein Streitpunkt, wenn Ihr Partner ebenfalls ehrgeizige Karriereziele verfolgt. Für ihn gilt dann die gleiche Mobilitätsregel wie für Sie. Er möchte seine derzeitige Position nicht aufgeben, nur um Ihnen zu folgen, oder er möchte selbst aus beruflichen |30|Gründen umziehen, was wiederum nicht mit Ihrer Planung harmoniert.

Es gibt natürlich kein Patentrezept, wie Sie derartige Probleme lösen können. Sie müssen sich darüber im Klaren sein, dass immer wieder Situationen entstehen können, in denen Kompromisse zwischen Karriere und Partnerschaft notwendig sind. Wie bereits gesagt: Wer aus privaten Gründen einen guten Job aufgibt, oder wer aus privaten Gründen ein gutes Angebot an einem anderen Ort ablehnt, reduziert in der Regel seine Karrierechancen. Das ist vollkommen in Ordnung, solange Sie die Entscheidung bewusst treffen und bereit sind, ohne zu klagen mit den Konsequenzen zu leben.

Karriere und Kinder

In den alten deutschen Bundesländern ist noch heute – unter Männern wie Frauen – die Einstellung sehr weit verbreitet, dass die Kindererziehung allein Sache der Familie ist, was fast immer konkret bedeutet: die Aufgabe der Frau. Nach der Geburt des ersten Kindes hören die meisten Frauen wie selbstverständlich auf zu arbeiten und widmen sich jahrelang ganz der Kindererziehung. Wenn die Kinder in der Schule sind, suchen sich die Mütter vielleicht einen Halbtagsjob. Beides, der jahrelange Ausstieg aus dem Beruf und die Teilzeitbeschäftigung, ist unvereinbar mit einer Karriere. Deshalb sehen die meisten Frauen nur zwei Möglichkeiten: Entweder entscheiden sie sich für den Beruf und verzichten auf Kinder; oder sie wählen den Nachwuchs, dann wollen sie ihn aber auch selbst betreuen.

Aber: Nichts ist falscher als die These, dass Karriere und Kinder für Frauen unvereinbar seien. Der Blick zu unseren Nachbarländern Frankreich oder Dänemark zeigt, dass Frauen sehr wohl Karriere machen und trotzdem Nachwuchs haben können. Die Kinder müssen lediglich ganztags betreut werden, und zwar schon ab dem Säuglingsalter, um die Babypause möglichst kurz zu halten. Genau dazu sind viele Eltern in Westdeutschland aber nicht bereit, da vielerorts noch die Überzeugung vorherrscht, nur die eigene Mutter könne ein Kind erziehen und ihm die nötige Liebe und Geborgenheit geben. Folglich wird eine Frau schon dann als »Rabenmutter« angesehen, wenn sie ihr Kind ganztags von einer Kinderfrau betreuen lässt oder in einen der wenigen Ganztageskindergärten gibt, um ihrem Beruf nachgehen zu können. Dies gilt erst recht, wenn sie beruflich erfolgreich ist.

Würde die landläufige Einstellung zur Ganztagsbetreuung zutreffen, müssten die von ihren Müttern erzogenen Kinder besser erzogen und innerlich ausgeglichener sein als Kinder in unseren Nachbarländern – und in der |31|