Solar-Erntedankfest - Andreas Krone - E-Book

Solar-Erntedankfest E-Book

Andreas Krone

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Beschreibung

Solar-Erntedankfest Eine Handreichung zur solaren Bildung Liturgische und andere Anregungen zur Energiewende Mit Bildern von Lucy D'Souza-Krone

Das E-Book Solar-Erntedankfest wird angeboten von BoD - Books on Demand und wurde mit folgenden Begriffen kategorisiert:
Photovoltaik, Erntedank, Solar, Sonne, Energiewende

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Umschlagsbild: © Lucy D’Souza-Krone

Sommer - Sonnenwende

In der Mitte leuchtet die Sonne. Ihre Strahlen geben Wärme und ermöglichen Leben auf Erden. Die 16 Strahlen leuchten in alle Himmelsrichtungen und symbolisieren die Fülle, in der sich das Licht der Sonne überallhin ergießt. Ihre Kraft können wir mittels Photovoltaik und Solarthermie ernten und beschreiten damit den Weg in eine klimafreundliche Zukunft und das feiern wir als Solar-Erntedank.

Inhaltsverzeichnis

Vorwort von Prof. Dr. Klaus Töpfer

Einleitung

Solar-Erntedank, Entstehungsgeschichte

Um was geht es? / Wie ist das Projekt zustande gekommen?

Anschreiben an alle, die eine Solaranlage auf dem Dach haben

Predigt zu Energie-Erntedank 1. Mose 8,22

Würdigung der Anlagenbetreiber als Klimafreunde des Ortes

Zusammenfassung: vier Schritte zu einem Erntedankgottesdienst als Solar-Erntedank

Solar-Erntedank weltweit

Mein Schreiben an die Kirchenleitung

Grußwort des Kirchenpräsidenten

Unser Aufruf im Internet

Solar-Erntedank kann weltweit Kulturen und Religionen verbinden

Energie-Erntedank auf der Vollversammlung des Ökumenischen Rates der Kirchen in Korea

Solar-Erntedank in Gegenwart und Zukunft

Albert Einstein und das EEG: Photovoltaik als Geschenk Deutschlands an die Welt

Exkurs zur Wirkweise von Photovoltaik

Die Sonne – Königin der erneuerbaren Energien

Zahlen zur Solarernte in Deutschland

Landwirtschaftliche Ernte und Sonnenernte

Sonnenkraft ernten inzwischen mehr Menschen als Lebensmittel

Sonnenernte und die Glaubensgemeinschaften

Die Kraft der Sonne nutzen in fünf Schritten

Solar-Ernte im Alltag nutzen – Prima für das Klima

Solar-Erntedankfest: Wann, wo, wie feiern?

Meine Sonnenernte

Sonnentage für Kinder: Mit der Kraft der Sonne

Einleitung

Anspiele

Übersicht

Familiengottesdienst zum Abschluss

Bericht für die Zeitung

Liturgisches

Hildegard von Bingen

Aus der indischen Tradition: Veden, Upanischaden, Bhagavad Gita

Kirchenvater Ambrosius

Gregor von Nazianz

Der Sonnengesang des Franz von Assisi

Iona-Kommunität/Schottland

Eigene Texte

Texte unter Zuhilfenahme von GPT

Schlusswort

Hilfreiche Links

Anmerkungen

Vorwort von Prof. Dr. Klaus Töpfer: „Solarerntedankfest“ 19.03.2024

Das Jahr 1816 wird heute noch „das Jahr ohne Sommer“ genannt. Der Grund: Im Jahr zuvor ereignete sich einer der größten Vulkanausbrüche – der Vulkan Tambora auf Indonesien schleuderte massenhaft Partikel in die Erdatmosphäre, verdunkelte die Sonne, zerstörte Ernten und bedrohte das Leben vieler Menschen, massenhafte Hungersnöte folgten.

Auswanderungswellen waren die Folgen. Die „Hunsrück-Deutschen“ fand ich in meiner Amtszeit als Under Secretary General der Vereinten Nationen und Executive Director des Umweltprogramms der Vereinten Nationen in Südbrasilien – im Hinterland der jetzigen Millionenstadt Porto Alegre.

Einen Gottesdienst besuchte ich in dieser Region: Die Lieder waren mir vertraut, die Texte konnte ich nur als Mischung von portugiesisch und Hunsrückdeutsch entziffern. Bis in unsere Tage hinein somit die Auswirkungen dieses „Jahres ohne Sommer“, ohne Sonne. Drastische Rückwirkungen auf die Natur in ihrer Vielfalt. Nahezu 100 Jahre später wurde in den Spitzenuniversitäten der USA eine Feststellung herausgearbeitet: Nature is over.

Mein hochverehrtes, langjähriges, wissenschaftliches Vorbild, Prof. Dr. Paul J. Crutzen mit seinen wissenschaftlichen Forschungen wird erneut höchst aktuell. Paul Crutzen erhielt 1995 zusammen mit Mario J. Molina und Frank S. Rowland den Chemienobelpreis. Höchste wissenschaftliche Ehrung erfuhren damit die Forschungsergebnisse, die weitgehend unabhängig von diesen drei Wissenschaftlern zur Erklärung des „Ozonlochs“ gegen vielfältige Widerstände in Wissenschaft und Praxis erarbeitet wurden. Die von Menschen verursachten massenhaften Emissionen von FCKW konnten als Täter dingfest gemacht werden. UNEP wurde verantwortlich für die Erarbeitung einer Konvention gegen die damit verbundene Wirkungskette. Die FCKW- und Halon-Verbotsverordnung wurde auf der entsprechenden international erarbeiteten Verbotskonvention und dem dadurch begründeten Montreal-Protokoll in Angriff genommen. Sie wurde zu einer Erfolgsgeschichte von wissenschaftlicher Erkenntnis und konkretem Handeln. Zeitenwenden wurden aufgedeckt: In einem sehr kurzen Artikel unter dem Titel: „The Geology of Mankind“ (Nature 415, 23 (2002)) wurde Paul Crutzen zum entscheidenden Antreiber für die Erkenntnis eines „Menschenzeitalters“, eines Anthropozäns. Das Holozän, also das Naturzeitalter, wich dem Menschenzeitalter. Die Konsequenz bei Paul Crutzen:

„A dounting task lies ahead of scientist and engineers to guide this society through the area of the Anthropocene.”

Das „Jahr ohne Sommer“, das Jahr des massenhaften Hungers und Elends wurde zum Antrieb für tragfähige Lösungen. Bis zum heutigen Tag ist der

Übergang vom Holozän zum Anthropozän wissenschaftlich höchst umstritten.

Die Dimensionen menschlichen Handelns, die mit der rasanten Entwicklung der „Künstlichen Intelligenz“ verbunden sind, überholen geradezu diesen Streit in der Wissenschaft.

Und nun wird das Solarerntedankfest ausgerufen – durch Andreas Krone, der in diesem Buch Ideen zur Gestaltung von Solar-Erntedankfest entfaltet; inspiriert und beflügelt durch die bewegende Kunst, mit der Lucy D`Souza-Krone in der die Tradition des Hungertuches weltweit steht! Eine Kunst aus dem tiefen geistigen und emotionalen Wurzeln Indiens, eine Kunst, die uns immer wieder ermahnt, nicht im wirtschaftlichen Wachstum einen Selbstwert zu sehen.

Ein Erntedankfest, dass uns ermahnt, wissenschaftlichen Fortschritt und

Erkenntnis so zu verstehen, dass die wissenschaftlichen Möglichkeiten zur Ernte der Sonne ohne bleibende Schäden für die von Gott geschaffene Vielfalt der Natur möglich wird. Dass auch bei der Ernte der Sonne und der damit ermöglichten nachhaltigen Energieerzeugung nicht erkauft werden darf durch einer Übernutzung der natürlichen Ressourcen, die diese Ernte realisieren.

Wieder stellt sich die grundsätzliche Frage, die Papst Franziskus mit der ersten ökologischen Enzyklika so gebieterisch gestellt hat: „Beherrscht der Mensch die Technik oder wird der Mensch durch die Technik beherrscht?“

Dieses „technokratische Paradigma“ (Ziff. 109 Laudato si) tendiert dazu, die Wirtschaft und die Politik zu beherrschen. Und weiter schreibt Papst Franziskus:

„Die Wirtschaft nimmt jede technologische Entwicklung im Hinblick auf den Ertrag an, ohne auf jegliche negative Auswirkungen auf den Menschen zu achten.“ Photovoltaik ist in diesem Zusammenhang eine positive technologische

Entwicklung und bietet bereits große Chancen.

Mit ihrem Wirken widerlegen Lucy D`Souza-Krone und Andreas Krone, dass die „jetzige Wirtschaft und Technologie alle Umweltprobleme lösen werde… dass die Probleme des Hungers und das Elend in der Welt sich einfach mit dem Wachstum des Marktes lösen werden.“

Kein Wunder, dass diese grundsätzliche Enthüllung des technokratischen Paradigmas durch eine indische Künstlerin, durch diese „Feministin mit dem Pinsel“ (Pfarrerin: Dr. Gudrun Löwner) weltweite Wirkungen ausgelöst hat.

Ebenso wenig verwunderlich ist es, dass sich neue Dimensionen des Denkens und neue Verpflichtungen zum Handeln auftun, wenn man sich einmal auf diese Verbindung von Kunst und Klima einlässt. Gedanken werden freigesetzt, die vorher weder bekannt waren, geschweige denn genutzt wurden.

Ein derartiges Erntedankfest ist damit weniger ein Jubeln über das Erreichte, als eine Verpflichtung dazu, diese so überzeugend geöffnete Tür mit der festen Überzeugung zum eigenen Handeln zu durchschreiten.

Einleitung

Wie kam ich auf die Idee von Solar-Erntedank?

Zurechtkommen mit dem, was vorhanden ist. Mit diesem Grundsatz bin ich aufgewachsen. Und das gilt nicht nur im Privaten, sondern auch für das große Ganze – was sich bis hin zu den Belastungsgrenzen unseres schönen blauen Planeten denken lässt. Meine Mutter hielt uns in den 1960iger Jahren immer an, das Licht auszuschalten, wenn es nicht gebraucht wurde, bei Telefonaten mit ihrer Schwester sagte sie dieser des Öfteren nicht so lange Ferngespräche zu führen, denn die waren damals teuer.

Und samstags gab es mittags die Reste der Woche als Suppe. Nicht dass meine Eltern arm waren, aber es war selbstverständlich sich einzuteilen, zurecht zu kommen mit dem, was zur Verfügung stand. Lebensmittel wurden nicht entsorgt, sondern rechtzeitig verbraucht.

Zurechtkommen mit dem was zur Verfügung steht. Dieser Grundsatz lässt sich auch für die Nutzung von Sonne und Wind anwenden, die reichlich vorhanden sind – statt immer weiter fossile Brennstoffe aus der Erde zu holen und damit unser aller Klima zu ruinieren.

Zurechtkommen mit dem was vorhanden ist, dieser Grundsatz gewann Jahre später ganz aktuelle Bedeutung als ich während der Ölkrise 1973/74 meinen Zivildienst in einem Altenheim in der Nähe von München absolvierte. Aufgrund ausbleibender Öllieferungen aus dem Nahen Osten und der Notwendigkeit mit der vorhandenen Energie auszukommen, wurden plötzlich die Flure im Altenheim nicht oder kaum noch geheizt, es war spürbar, dass der Verbrauch dem angepasst wurde was zur Verfügung stand.

Mit Energie sparsam umzugehen, das habe ich als Student auf meine Weise fortgesetzt indem ich im Theologischen Seminar der Universität Tübingen im Winter abends die Heizkörper runterdrehte und sogar die Stecker von den Fotokopiergeräten rauszog. Ein weiterer Schritt folgte in meinen ersten Jahren im Pfarramt als ich zu Erntedank auf den Zusammenhang von Ernte und Umweltschutz hinwies. Das trug mir aber erstaunlicher Weise teilweise Widerspruch ein.

Als Photovoltaik weitere 20 Jahre später allmählich aufkam, war diese Entwicklung auch auf manchen Dächern meiner Gemeinde zu bemerken.

Da überlegte ich, wie diese sinnvolle und umweltfreundliche Art der Energiegewinnung gewürdigt und vorangebracht werden kann und was die Kirche, die Kirchengemeinde vor Ort, dazu betragen kann.

Auf dem Dach des Pfarrhauses das wir damals bewohnten, hatte der Vorgänger schon gegen manchen Vorbehalt aus dem Kirchenvorstand Solarthermie installieren lassen. So waren wir in der angenehmen Lage, diese Vorteile selber sinnlich zu erleben. Wir genossen es bei 10 Grad Frost ein heißes Bad nehmen zu können – mit dem durch die Kraft der Sonne aufgewärmtem Wasser. Diese Erfahrung trug dazu bei, der Sonnenkraft mehr Beachtung zu schenken. Ich fing an darüber nachzudenken, wie diese erstaunliche Wirkung von Solarthermie, bei 10 Grad minus draußen mit heißem Wasser im Haus baden zu können, hervorgehoben werden kann. Im Laufe dieses Prozesses wurde mir klar: die durch Solarthermie in heißes Wasser umgesetzte Sonnenkraft ist ein Geschenk der Sonne, ja Gottes an uns. Und da war der nächste Schritt nicht mehr weit. So wie uns die Natur z.B. Äpfel schenkt, die im Laufe des Sommers durch das Licht der Sonne wachsen und gedeihen, so schenkt uns die Sonne Licht und Wärme, die wir in heißes Wasser oder auch in Strom umsetzen können.

In einem weiteren Schritt ergab sich dann: So wie wir einmal im Jahr für die Früchte der Natur in Gärten und Feldern danken, so könnten, ja sollten wir auch unseren Dank für die Energie zum Ausdruck bringen, die wir von der Sonne empfangen. Damit war der Gedanke von Solar- bzw.

Energie-Erntedank geboren. Umso mehr als in jener Zeit mehr und mehr der Klimawandel zum allgemeinen Thema wurde.

So entstand der Gedanke, 2007 zu Erntedank auch die Ernte von Energie in den Blick zu nehmen. Zur Vorbereitung besuchte ich die Anlagenbetreiber und hörte teilweise Erstaunliches. Einer erzählte mir sogar, dass ihm sein eigener Installateur tatsächlich davon abgeraten hatte, denn das lohne sich nicht und er hielt wohl seinen Kunden, der dennoch darauf bestand, für ziemlich verrückt. Um so dankbarer waren aber die Anlagenbetreiber, dass ihr Handeln nun seitens der Kirchengemeinde anerkannt, ja gewürdigt und sogar als gutes Beispiel für den Ort hervorgehoben wurde.

Wie das im Einzelnen geschah, beschreibe ich später.

Das Projekt erfuhr gut ein Jahr später eine überraschende Fortsetzung.

Denn die FEST, die Forschungsstätte der Evangelischen Studiengemeinschaft meldete sich bei mir aufgrund eines Hinweises unseres Umweltbeauftragten Dr. Hubert Meisinger. Man wolle das Projekt als ein Best-Practice-Beispiel auf der EKD-Synode 2009 in Bremen vorstellen.

Damit nicht genug. Es fand auch Eingang in die Ausstellung „Klima der Gerechtigkeit“ der VEM (Vereinten Evangelischen Mission).

Aufgrund dieser Resonanz präsentierte ich das Projekt auf mehreren Kirchentagen und Katholikentagen und bewarb mich auch mit Erfolg zur Teilnahme an der Vollversammlung des Ökumenischen Rates, die 2013 in Busan/Korea stattfand. Dort begegnete ich, begegneten wir - denn meine Frau zeigte dort als Malerin ihre Ausstellung „Kunst fürs Klima“ - vielen Menschen. Insbesondere die Teilnehmer aus dem Süden waren an PV (Photovoltaik) interessiert, sahen dafür aber keine finanziellen Möglichkeiten. Daraufhin entwickelte ich das Projekt „Licht schenken statt verschwenden“, um Haushalten ohne Stromanschluss zu einer Solarlampe zu verhelfen. Mehrere hundert Lampen konnten so vermittelt werden.

Auf der Vollversammlung erklärte ich einem Koreaner wie in Deutschland das Vergütungssystem für eingespeisten Sonnenstrom funktioniert.

Das EEG garantiert auf 20 Jahre eine gleichbleibende Vergütung für jede eingespeiste Kilowattstunde. Als der Koreaner das System verstanden hatte, da leuchten seine Augen und er rief erfreut aus:“ Oh, you can even make money with that“ (Oh, man kann damit sogar Geld verdienen!).

Damit sind wir beim finanziellen Aspekt, der für viele der wichtigste ist.

Auch da sollte, ja muss der anfangs genannte Leitsatz gelten:

Zurechtkommen mit dem was verfügbar ist. Das gilt nicht nur im Kleinen, sondern um so mehr noch für das große Ganze, den Planeten Erde insgesamt. Wir haben mit atemberaubendem Tempo die Grenzen der Belastbarkeit der Erde erreicht. Das betrifft das Artensterben, verschmutzte Flüsse und Meere, verunreinigte Böden und insbesondere auch die Atmosphäre. Diese ist zur Müllkippe für Kohlendioxid (C02) geworden, das in Unmengen freigesetzt wird durch das Verbrennen fossiler Brennstoffe.

So wie bisher können wir nicht weiter machen, wir haben zurecht zu kommen mit dem, was zur Energiegewinnung reichlich zur Verfügung steht:

Sonne und Wind. Ansonsten drohen unermessliche finanzielle Schäden.

Der frühere Chef der Weltbank und einer der renommiertesten Ökonomen Europas, der englische Ökonom Sir Stern hat schon 2006 mahnend darauf hingewiesen, wenn wir nicht radikal umsteuern, „drohen der Menschheit durch die Erderwärmung Schäden in Höhe von bis zu einem Fünftel der jährlichen Wirtschaftsleistung“.1

Baum des Fluches und des Segens

© Lucy D’Souza-Krone