Die Zeichen stehen auf Stur - Marietta Brem - E-Book

Die Zeichen stehen auf Stur E-Book

Marietta Brem

0,0

Beschreibung

Wir lernen die Geschichte kennen, die einmal dazu führen wird, dass es, viele Jahre später, zur Gründung von 'Sophienlust' kommen wird. Der Weg dahin schildert eine ergreifende, spannende Familiengeschichte, die sich immer wieder, wenn keiner damit rechnet, dramatisch zuspitzt und dann wieder die schönste Harmonie der Welt ausstrahlt. Das Elternhaus Montand ist markant – hier liegen die Wurzeln für das spätere Kinderheim, aber das kann zu diesem frühen Zeitpunkt noch keiner ahnen. Eine wundervolle Vorgeschichte, die die Herzen aller Sophienlust-Fans höherschlagen lässt. Wie Gespenster huschten Bäume und Sträucher am Autofenster vorbei. Es war ein trüber Nachmittag und nur noch wenige Autofahrer waren unterwegs. Eigentlich war der mineralgraue Passat das einzige Auto, das weit und breit zu sehen war. Er fuhr schnell und ein wenig unkontrolliert, wechselte immer mal wieder ein bisschen über den Mittelstreifen auf die gegenüber liegende Fahrbahn, um dann mit einem heftigen Schlenker wieder in die Spur zu kommen. »Lass lieber mich fahren, Charles«, bat Marisa Donell ihren Mann, dessen Gesicht vor Zorn zu einer unangenehmen Grimasse verzogen war. Er war ein gut aussehender Mann Ende dreißig. Seine strohblonden Haare umgaben seinen Kopf wie ein schimmernder Helm, und die gebräunte Haut bildete einen interessanten Kontrast. Er starrte beharrlich geradeaus und fand es auch nicht für nötig, seiner Frau zu antworten. »Wir landen noch im Straßengraben, wenn du so weitermachst.« Marisa wurde etwas lauter. Die Angst in ihr wurde immer größer. »Oder fahr rechts ran, dann können wir reden.« Sie strich sich die dunkelblonde Strähne aus dem Gesicht, die sich aus ihrem blauen Samtband gelöst hatte. Ihre strahlend blauen Augen füllten sich mit Tränen. »Was gibt es da zu reden? Ich hab dich um die Scheidung gebeten, weil ich zurück will nach Kansas und du mich auf einmal nicht mehr begleiten willst. Das ist meine Heimat, und ich hab dir bei unserer Heirat bereits gesagt, dass ich nicht mein ganzes Leben lang in Deutschland bleiben möchte. Spätestens, wenn meine Eltern zu alt geworden sind, um ihre Farm zu bewirtschaften, werde ich meine Zelte hier abbrechen und heimkehren. Das hab ich dir alles gesagt und du meintest, dann würdest du mit mir kommen.«

Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:

Android
iOS
von Legimi
zertifizierten E-Readern
Kindle™-E-Readern
(für ausgewählte Pakete)

Seitenzahl: 112

Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:

Android
iOS
Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Sophienlust, wie alles begann – 20 –

Die Zeichen stehen auf Stur

Gibt es eine andere Frau?

Marietta Brem

Wie Gespenster huschten Bäume und Sträucher am Autofenster vorbei. Es war ein trüber Nachmittag und nur noch wenige Autofahrer waren unterwegs. Eigentlich war der mineralgraue Passat das einzige Auto, das weit und breit zu sehen war. Er fuhr schnell und ein wenig unkontrolliert, wechselte immer mal wieder ein bisschen über den Mittelstreifen auf die gegenüber liegende Fahrbahn, um dann mit einem heftigen Schlenker wieder in die Spur zu kommen.

»Lass lieber mich fahren, Charles«, bat Marisa Donell ihren Mann, dessen Gesicht vor Zorn zu einer unangenehmen Grimasse verzogen war. Er war ein gut aussehender Mann Ende dreißig. Seine strohblonden Haare umgaben seinen Kopf wie ein schimmernder Helm, und die gebräunte Haut bildete einen interessanten Kontrast. Er starrte beharrlich geradeaus und fand es auch nicht für nötig, seiner Frau zu antworten.

»Wir landen noch im Straßengraben, wenn du so weitermachst.« Marisa wurde etwas lauter. Die Angst in ihr wurde immer größer. »Oder fahr rechts ran, dann können wir reden.« Sie strich sich die dunkelblonde Strähne aus dem Gesicht, die sich aus ihrem blauen Samtband gelöst hatte. Ihre strahlend blauen Augen füllten sich mit Tränen.

»Was gibt es da zu reden? Ich hab dich um die Scheidung gebeten, weil ich zurück will nach Kansas und du mich auf einmal nicht mehr begleiten willst. Das ist meine Heimat, und ich hab dir bei unserer Heirat bereits gesagt, dass ich nicht mein ganzes Leben lang in Deutschland bleiben möchte. Spätestens, wenn meine Eltern zu alt geworden sind, um ihre Farm zu bewirtschaften, werde ich meine Zelte hier abbrechen und heimkehren. Das hab ich dir alles gesagt und du meintest, dann würdest du mit mir kommen.«

»Ich kann mir nicht vorstellen, einfach auszuwandern. Teresa spricht kaum ein Wort Englisch und ich auch nicht mehr besonders gut. Was sollen wir auf einer Farm? Keiner von uns kann das wirklich. Wir haben dort keine Zukunft. Ich bin nicht fürs Landleben geboren und Teresa hat ebenfalls ein anderes Leben verdient als vom frühen Morgen bis spät in die Nacht hinein in der Landwirtschaft zu schuften. Außerdem sind deine Eltern in den letzten fünf Jahren, seit du hier bist, nicht zu alten Leuten geworden. Bitte, Charles, überleg’ es dir.« Zornig wischte sich Marisa die Tränen aus dem Gesicht, die ihr jetzt unaufhörlich über die Wangen liefen. »Es ist wegen Antonia, hab ich Recht? Sie geht mit dir, nicht wahr? Sie träumt schon lange davon, wieder in ihre Heimat zu gehen. Lüg mich nicht an.«

Charles biss sich auf die Lippen. »Lass Antonia da raus«, herrschte er sie an. »Du wolltest doch unbedingt ein Au-pair-Mädchen. Antonia wollte einige Zeit in Deutschland leben, also bot sich diese Lösung an, allen war damit geholfen, und wir mussten keine Fremde zu uns nehmen. Sie hat sich doch sehr gut um Teresa gekümmert, doch auch das passte dir auf einmal nicht mehr. Plötzlich ist sie für deinen Geschmack viel zu freundlich, denn du bist ja ihre Mutter.«

»Warum ist sie dann gegangen, ohne einen Grund zu nennen? War es vielleicht, weil ich euch in inniger Umarmung erwischt habe?«

»Das war keine innige Umarmung«, widersprach er heftig. Sein Fuß klebte jetzt regelrecht auf dem Gaspedal, das er bis zum Anschlag durchgedrückt hatte. »Antonia fühlte sich bei dir nicht mehr wohl, weil du dauernd etwas an ihr auszusetzen hattest. Sie war verzweifelt und ich hab sie getröstet.«

»Ah, so nennt man das. Dafür nimmst du sie jetzt mit zu deiner Familie. Das ist natürlich etwas ganz anderes.«

Charles stöhnte auf. Seine Hände hielten das Lenkrad so fest umklammert, dass seine Fingerknöchel ganz weiß erschienen. »Du findest doch immer einen Prügel, mit dem du um dich schlagen kannst«, knurrte er. »Ich nehm’ sie nicht mit nach Hause. Sie ist die Tochter unserer Nachbarn, schon vergessen?«, fragte er spöttisch. »Und du weißt, dass wir sie brauchten! Du musstest ja so schnell wie möglich wieder in den Schuldienst zurück. Es konnte ja nicht sein, dass du wegen eines Kindes zu Hause bleibst. Stattdessen soll sie jetzt lieber in eine Tagesstätte, da kann man die Kinder schon um sieben Uhr morgens hinbringen und muss sie erst um zwanzig Uhr abends abholen. Eine anständige Frau bleibt zu Hause, wenn sie ein Kind hat!«

»Du bist so ungerecht«, stöhnte Marisa auf. »Teresa ist wieder bei meiner Mutter, seit deine Antonia weg ist. Mama sorgt sehr gern für ihr Enkelkind. Sie war ohnehin von Anfang an gegen dieses Mädchen, doch ich dachte, es wäre die beste Lösung. Ich hätte sie nie in eine Tagesstätte gegeben. Das weißt du!« Sie wischte sich hastig die Tränen aus dem Gesicht, die sie nicht hatte zurückhalten können.

»Dein Heulen bringt auch nichts«, giftete er sie an. »Überleg’ lieber, was du willst, deine Mami oder eine eigene Familie? Du willst doch nur wegen deiner Mutter hier bleiben.«

Marisa unterdrückte ein Schluchzen. »Das stimmt nicht. Du willst doch angeblich wegen deiner Eltern zurück! Und wer von uns wollte denn so ein teures Haus, dass es uns fast die Luft zum Atmen abgedreht hat? Ich ganz bestimmt nicht. Unsere alte Wohnung hat mir gut gefallen. Damals waren wir noch glücklich. Ohne mein Einkommen und die Hilfe meiner Mutter hätten wir uns den ganzen Luxus nicht leisten können. Meine Mutter sagt auch, dass es bestimmt nicht gut ist, wenn wir hier alle Zelte abbrechen. Oder willst du in Kansas als Bauer arbeiten, wenn du hier eine gut bezahlte Stelle und einen pünktlichen Feierabend haben kannst?«

»Deine Mutter … deine Mutter … außerdem sind wir keine Bauern, sondern Farmer.« Er holte tief Luft. »Deine Mutter hat immer das letzte Wort. Ihr kleines Töchterchen ist ja auch noch viel zu jung, um selbst zu entscheiden. Wir haben zwar ein eigenes Kind von zwei Jahren, doch du bist ja erst achtundzwanzig, also fast noch minderjährig. Da musst du schon die Mami fragen, ehe du eine Entscheidung triffst.« Seine Stimme tropfte vor Hohn.

»Du bist so gemein. Ich weiß, dass es dir um Antonia geht. Sie bringt alles mit, was eine ›gute Farmersfrau‹ haben muss. Ich war von Anfang an bei dir fehl am Platz. Wäre ich doch nie nach Kansas gefahren. Der Traum von diesem Land wurde für mich zum Fluch. Meine Eltern mussten ihr letztes Geld zusammenkratzen, damit sie mir das Vierteljahr ermöglichen konnten. Damals dachte ich noch, dass ich Antonia gern zur Freundin hätte. Diese falsche Schlange …«

»Lass Antonia aus dem Spiel. Ich hab dir schon einmal gesagt, dass sie nichts damit zu tun hat. Sie will einfach so schnell wie möglich nach Hause und sie mag nicht allein so eine weite Strecke fliegen. Ich übrigens auch nicht, aber das ist dir ja egal. Du willst ja nicht mit. Außerdem kenne ich sie, seit sie ein kleines Kind war. Sie war immerhin die Tochter unserer Nachbarn. Aber warum sag ich das? Ich hab es dir schon hundert Mal erklärt, du willst es einfach nicht verstehen.«

»Bring mich zurück zu meiner Mutter. Ich hab es satt, mir deine Lügen anzuhören. Ich kann morgen von da aus zur Schule. Teresa wird sich freuen, wenn ich wieder da bin.« Marisa hatte sich entschieden. So konnte sie nicht weiterleben, wenn sie nicht wollte, dass ihre Tochter keinen Schaden von ihren ewigen Streitereien davontrug.

Charles trat so heftig auf die Bremse, dass die Reifen entsetzt aufheulten. Das Auto verlor die Richtung und drehte sich einmal um sich selbst. Dann kam es endlich zum Stehen.

»Bist du verrückt geworden?« Marisa fühlte ihr Herz im Hals klopfen. »Wenn uns jetzt jemand entgegengekommen wäre, dann wären wir vermutlich alle nicht mehr am Leben.« Ihre Stimme zitterte.

»Na und? Für wen wäre das ein Verlust?«

»Für unser Kind vielleicht«, murmelte Marisa unglücklich. Sie stand noch immer unter Schock, obwohl die Gefahr längst vorbei war. Doch plötzlich spürte sie, wie es ihr heiß durch die Adern lief. Sie musste stark sein, ihr Leben in die Hand nehmen für Teresa, ihren kleinen Liebling. Notfalls musste das auch ohne Charles funktionieren.

Ehe der Mann begreifen konnte, was da geschah, hatte sie bereits in Panik den Sicherheitsgurt gelöst, die Autotür aufgerissen und sprang nach draußen. »Geh nach Kansas zurück. Ich bin mit der Scheidung einverstanden«, rief sie ihm noch zu, dann rannte sie davon, quer durch die Felder, auf den nahe gelegenen Wald zu. Sie wollte nur nach Hause, da, wo ihre Eltern lebten, wo sie ihre glückliche Kindheit und Jugend zurückgelassen hatte.

Die Dämmerung hatte bereits eingesetzt, als sie endlich den großen Wald hinter sich gelassen hatte. Das breite Band der Straße lag vor ihr. Sie hatte die Wahl, es gab zwei Richtungen, die sie nehmen konnte. Doch welche war die Richtige?

Jetzt erst fiel Marisa ein, dass sie alles, was sie besaß, im Auto zurückgelassen hatte. Keine Papiere, kein Handy, nichts. Sie konnte nicht einmal jemanden anrufen. Ganz allein stand sie am Straßenrand, rechts und links Bäume, nichts als Bäume.

Schluchzend ließ sie sich auf einem Baumstamm nieder. Jetzt war alles zu Ende …

*

»Ich bin so froh, dass du da bist, Denise. Wir haben uns schon lange nicht mehr zu zweit getroffen. Immer war ein Teil der Familie dabei, sodass wir nicht reden konnten.« Catherine hob abwehrend beide Hände, ehe Denise etwas erwidern konnte. »Ich weiß, es lag die ganze Zeit an mir«, versicherte sie und hatte große Mühe, ihre Stimme ruhig und gefasst klingen zu lassen. »Ich hab es vermasselt, das ist mir inzwischen klar. Aber findest du nicht, dass jeder eine zweite Chance verdient hat?«

Verwundert hatte Denise Montand ihrer Schwägerin zugehört. Sie nickte. »Ich will nicht die alten Geschichten aufwärmen«, begann sie zögernd. »Du weißt selbst, was schief gelaufen ist. Doch du musst uns allen auch Zeit geben, nämlich die, um das kaputte Vertrauen langsam wieder aufzubauen. Das geht nicht so schnell, wie du dir das vermutlich wünschst.«

»Ich weiß doch«, antwortete Catherine gequält. »Aber ich weiß auch, dass du und deine Eltern mir irgendwann vergeben könnt. Bei Raoul bin ich mir da nicht so sicher.«

»Ihn hast du ja auch am schlimmsten von uns allen getroffen. Ich weiß nur, dass ich diese Frau nicht ausstehen kann nach allem, was ich von ihr gehört habe. Meine Mutter … na ja, das ist ja wohl klar, dass sie mit Karin keinen Kontakt will. Paps hätte sich nicht von ihr scheiden gelassen, wenn sich seine Gefühle anders angefühlt hätten.«

»Ich weiß, Denise, ich weiß ja alles«, gab Catherine betroffen zu. »Aber sag mir, wie ich das wieder gerade rücken kann. Du kennst diese Familie schon dein ganzes Leben lang und weißt, wie sie alle ticken. Ich steh’ im Moment ganz allein im tiefen Wald und hab keine Ahnung, in welche Richtung ich laufen soll.«

»Bis jetzt war es schon ganz ordentlich.« Denise lächelte kaum merklich und nickte der Schwägerin aufmunternd zu. »Ich denke, meine Eltern sind auf dem Weg zu dir, gefühlsmäßig«, fügte sie hastig hinzu. »Gib ihnen etwas Zeit.«

»Was ist mit Raoul?«

Denise schüttelte den Kopf. »Das ist ein Weg, den du ganz allein gehen musst. Raoul ist dein Mann. Wenn wir uns da einmischen, würden wir vermutlich alles noch viel schlimmer machen.« Sie griff nach der Kaffeetasse und trank sie in einem Zug leer. »Dein Kaffee ist ein Traum«, lobte sie und lächelte freundlich. Eigentlich sollte sie jetzt Triumph verspüren, zumindest hatte sie sich das in der Zeit sehr gewünscht, als Karin noch der Mittelpunkt in Catherines Leben gewesen war. Jetzt jedoch konnte sie das nicht mehr.«

»Willst du noch?«

»Gern.« Denise reichte ihr die leere Tasse. »Ohne Zucker und ohne Milch«, bat sie eilig, denn ihre erste Tasse war mit beidem bestückt gewesen. »Müsste Raoul nicht längst zu Hause sein?«

Catherine nickte bedrückt, dann lief sie eilig in die Küche, ohne zu antworten. Das Schnurren der Kaffeemaschine war zu hören, dann kam sie schon wieder mit einer Tasse des duftenden Getränks zurück. »Seit … damals kommt Raoul immer später nach Hause. Einige Male hat er mich bereits vorgewarnt, dass es durchaus einmal möglich sein kann, dass er über Nacht wegbleibt, falls er zu weit von zu Hause entfernt ist.«

»Das hat er doch noch nie getan?«, murmelte Denise überrascht. Sie spürte Angst in sich aufsteigen. Womöglich war diese einstmals so wunderbare Familie tatsächlich am Zerbrechen, ohne dass man etwas dagegen unternehmen konnte.

»Verstehst du meine Sorgen jetzt besser?«

»Die hab ich vorher schon verstanden, nur dass es so schlimm um euch steht, das war mir nicht klar. Weiß Mami davon?«

Bedrückt schüttelte Catherine den Kopf. »Ich wollte sie nicht noch mehr beunruhigen. Ich bin ja selbst Schuld an dieser Entwicklung. Ihr habt Recht, ich weiß das. Nur – was kann ich jetzt noch tun? Immer wieder versichere ich Raoul, wie Leid mir dass alles tut. Er reagiert kaum darauf. Ich weiß nicht, wie lange ich das noch ertrage. Irgendwann werde ich nichts mehr sagen, dann ist es vorbei.«

»Was willst du damit andeuten?«, fragte Denise erschrocken. »Du kannst doch nicht diese wunderbare Familie zerbrechen lassen.«

»Nein? Kann ich das nicht? Bist du dir da ganz sicher?«, fragte Catherine mit verzweifeltem Hohn in der Stimme. »Ich kann bald gar nichts mehr. Das sag ich jetzt, falls ihr es noch nicht bemerkt habt. Man kann einem Menschen, der einen Fehler gemacht hat und diesen bereut, nicht Zeit seines Lebens im Büßerhemd herumlaufen lassen. Wenn von seiner Seite nicht der Wille kommt, noch einmal von vorne anzufangen, werde ich mit den Kindern zu meinen Eltern nach Nancy fahren und dort eine Weile bleiben, bis ich weiß, wie es weitergehen soll für uns.«