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Die Adventszeit naht und in Sophies Kopf schlagen die Wünsche Purzelbäume. Sie schreibt eine Wunschliste! Für jeden Tag im Advent wünscht sie sich eine Überraschung. Ihren Eltern verschlägt es beim Lesen der Wünsche beinahe den Atem. Dann hat Sophies Mutter eine Idee mit der das Mädchen überhaupt nicht rechnet. Für Kinder von 6 bis 10 Jahre. Durchgehend farbig illustriert.
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Seitenzahl: 85
Ursula HäbichSophies ganz besondere Weihnachtszeit
1. Auflage 2011
© Lichtzeichen Verlag GmbH, Lage Lektorat: Mitarbeiter des Lichtzeichen-Verlags Zeichnungen und Satz: Daniel Janzen Umschlag: Manuela Bähr-Janzen
E-Book Erstellung: LICHTZEICHEN Medien - www.lichtzeichen-medien.com
Edition BSB for Kids ISBN: 9783869548937 Bestellnummer: 548893
Ich freue mich, dass Du das Adventsbuch lesen willst. Ich möchte Dir Sophie kurz vorstellen.
Es ist ein Mädchen, wie jedes andere auch. Wie du, so freute sich auch Sophie auf die Advents- und Weihnachtszeit. Sie hatte viele Wünsche und tausend Ideen. Es sollte die beste Zeit ihres Lebens werden, es kam aber alles anders als gedacht.
Lies jeden Tag eine Geschichte und erlebe mit Sophie zusammen die besondere Weihnachtszeit. Wenn Dir das was Sophie macht gut gefällt, kannst Du es ja so ähnlich machen.
Eine schöne Advents- und Weihnachtszeit wünscht Dir
Ursula Häbich
Der 1. Adventstag: Sophies Wunschzettel
Der 2. Adventstag: Mamas Idee
Der 3. Adventstag: Die Adventsbotschaft
Der 4. Adventstag: Der geheimnisvolle Besen
Der 5. Adventstag: Späte Überraschung
Der 6. Adventstag: Allein unterwegs
Der 7. Adventstag: Sonntag
Der 8. Adventstag: Das goldene Paket und der pinke Wollfaden
Der 9. Adventstag: Dreifache Freude
Der 10. Adventstag: Besuch auf dem Reiterhof
Der 11. Adventstag: Eine schwere Aufgabe
Der 12. Adventstag: Sorgen
Der 13. Adventstag: Weihnachtswerkstatt
Der 14. Adventstag: Der besondere Zweck
Der 15. Adventstag: Welch ein Schreck
Der 16. Adventstag: Morgen ist ein neuer Tag
Der 17. Adventstag: Der Pferdekuss
Der 18. Adventstag: Ablehnung
Der 19. Adventstag: Keine Ahnung
Der 20. Adventstag: Schlechte Worte und schlechte Gefühle
Der 21. Adventstag: Verschwunden
Der 22. Adventstag: Unter Verdacht
Der 23. Adventstag: Ohne Worte
Heiligabend: Wie noch nie
Die Beine ineinander verschlungen saß Sophie auf ihrem Bett und kaute an einem Bleistift herum. „Pfui, puh“, kam es prustend aus ihrem Mund und dabei spuckte sie einen kleinen Holzsplitter in ihre Hand. Nun hatte sie doch tatsächlich ihren Bleistift angeknabbert. Sie hüstelte ein wenig, dann sprang sie auf und setzte sich auf den Fußboden.
Mit dem Rücken an ihr Bett gelehnt saß sie da und überlegte. Es war so schwer. Sie wollte einen Weihnachtswunschzettel schreiben.
Aber sie hatte so viele Wünsche und Ideen, das konnte sie sich nicht alles wünschen. Nein, ihre Eltern würden ihr das niemals alles schenken oder erlauben. Sie schaute zur Zimmerdecke und plötzlich hatte sie die Lösung!
Sie sprang auf, ging zum Schreibtisch und fing an zu schreiben. Die Ideen und Wünsche sprudelten nur so aus ihr heraus. Der Stift in ihrer Hand kritzelte alles auf das Blatt. Genau das war es!
Sie musste die Wünsche auf die Adventszeit verteilen. Sie brauchte keinen Adventskalender, das ist Babykram. Täglich eine kleine Überraschung, das ist der Hit.
Nach einigen Minuten lehnte sich Sophie zurück und schaute auf ihre Liste. Sie nickte und murmelte leise vor sich hin:
„Das ist die beste Wunschliste aller Zeiten! Das wird die beste Advents- und Weihnachtszeit, die ich je erlebt habe.“
Sie schloss für einen Moment die Augen und träumte von all den schönen Dingen, die sie erhalten und erleben würde. Dann steckte sie die Liste in einen Briefumschlag.
Müde ging Sophies Mama in die Küche. „Nur noch schnell die Spülmaschine einräumen, dann ist für heute Feierabend“, rief sie ihrem Mann zu, der im Wohnzimmer vor dem Kamin kniete.
„Ich mach uns ein schönes Feuer im Kamin“, sagte er und fragte dann: „Ist Sophie schon im Bett? Das ist ja ganz außergewöhnlich.“ Frau Stein lachte: „Das ist ein Trick. Sie will uns gut stimmen.“ Bei diesen Worten holte sie einen rosa Briefumschlag mit vielen Sternchen vom Küchentisch und meinte: „Hier ist ihre Wunschliste für die Weihnachtszeit.“ „Alles klar!“ sagte Herr Stein und grinste dabei.
Die Mutter ging mit dem Brief und einem Küchenmesser ins Wohnzimmer und setzte sich zu ihrem Mann auf das Sofa. Mit einem schnellen Schnitt öffnete sie den Brief und holte Sophies Liste heraus. „Lass mal hören was unsere kleine Dame für Wünsche hat“, forderte Herr Stein seine Frau zum Vorlesen auf:
Liebe Mama, lieber Papa, jedes Jahr macht ihr euch viele Gedanken, was Ihr in meinen Adventskalender packen könnt. Dann müsst ihr euch auch noch überlegen, was Ihr mir zu Weihnachten schenkt. Dieses Jahr sollt Ihr gar nicht viel denken, ich schreibe euch meine Ideen auf:
1.Einen Besuch auf dem Weihnachtsmarkt (mit meiner Freundin – ohne euch) dazu 5,-€ zum Einkauf und Geld für Zuckerwatte, Wurst und Liebesapfel.
2.Ein Pferdebuch
3.Einen rosa Schal mit passender Mütze und Handschuhen
4.Schokonüsse
5.Zimtsterne
6.Knabberkorb mit Mandarinen und Nüssen für mein Zimmer
7.Einen Adventskranz für mein Zimmer
8.Kinobesuch mit Mama
9.Einen neuen Pulli (pink)
10.Ein Besuch auf dem Weihnachtsmarkt mit euch und dann Pizza essen.
11.Eine neue Kuscheldecke
12.Reitstunden
13.Eine Knabberparty mit Nachbarskindern
14.Eine Zugfahrt zu Oma (alleine)
15.Neue Gardinen für mein Zimmer
16.Neue Hausschuhe
17.Eine neue Nachttischlampe
18.Eine Überraschung, die ihr euch ausdenkt
19.Eine Schleckertüte mit meinen Lieblingssüßigkeiten
20.Ein Tagebuch
21.Einen Einkaufsbummel mit Mama
„Die Dame ist wohl übergeschnappt!“, stöhnte Herr Stein. „Durchgedreht! Abgehoben!“, nickte Frau Stein. Dann waren beide still und dachten nach. Aber schon nach kurzer Zeit stand Frau Stein auf, holte einen Block und setzte sich lächelnd an den Esstisch. „Was machst du?“, wollte ihr Mann wissen. „Die Dame wird staunen. Ich habe nämlich auch eine Idee!“, antwortete Sophies Mutter und fing eifrig an zu schreiben.
Ihre Wangen waren ganz rot und ihre Augen funkelten geheimnisvoll als sie den Stift weglegte, ihren Mann anschaute und sagte: „Das wird eine besondere Adventszeit. Sophie wird sich wundern.“ Herr Stein kam zum Tisch und schaute sich die Ideen seiner Frau an. Er nickte und meinte: „Das wird eine neue Erfahrung für Sophie. Eine besondere Weihnachtserfahrung!“
Sophie stolperte mit wirrem Haar und gähnend in das Badezimmer. Als sie die Zahnbürste in den Mund stecken wollte, entdeckte sie am Spiegel ein kleines Briefchen. „Adventsbotschaft für Sophie“, stand darauf. Mit der Zahnbürste im Mund riss sie den Zettel vom Spiegel ab und öffnete den Umschlag.
Liebe Sophie, danke für deine Ideenliste. Wir müssen wirklich nicht mehr denken, Du hast uns alle Wünsche mitgeteilt. Wir wollen dich aber trotzdem überraschen. Deshalb musst du wachsam durch die Tage gehen. Du wirst immer wieder Adventsbotschaften finden, die du genau einhalten solltest, so werden deine Wünsche erfüllt, aber vielleicht etwas anders und spannender als du dachtest!
Eine besondere Adventszeit wünschen dir
Mama und Papa
„Juhui!“, jubelte Sophie so laut, dass es unten in der Küche zu hören war. Dann rannte sie die Treppe hinunter, stürmte in die Küche und umarmte zuerst ihre Mutter und dann ihren Vater. „Super, super, super! Ich bin so gespannt, was ihr euch ausgedacht habt“, rief sie strahlend. Mutter und Vater lächelten geheimnisvoll und der Vater meinte nur: „Wart es ab!“
Als Sophie mittags von der Schule zurückkam, hing an der Garderobe ein Briefchen mit der Aufschrift: “Adventsbotschaft“. Sie wollte gerade das Briefchen öffnen, da entdeckte sie einen Korb mit Nüssen, Mandarinen und vielen leckeren Sachen. „Hmmmmm und so viel. Ein toller Korb. Ein Adventskorb für mein Zimmer!“, jubelte sie.
Dann öffnete sie das Briefchen mit der Botschaft und fing an zu lesen:
Liebe Sophie, du hast dir Mandarine und Nüsse gewünscht! Das finden wir toll, denn beides ist gesund. Wir legen noch ein paar Leckereien dazu. Nehme den Korb, nachdem du deine Hausaufgaben gemacht hast und gehe damit in die Zeppelinstraße 4.Dort wohnt eine Familie aus Sri Lanka mit 3 Kindern, Die werden auf dich warten, Sie freuen sich schon auf eine kleine Adventsparty, die du mit ihnen machen wirst!
Viel Spaß wünschen dir
Mama und Papa
Sophie schüttelte den Kopf. Mit großen Schritten eilte sie in die Küche. Ohne die Mutter zu begrüßen legte sie los: „Was soll das? Zeppelinstraße 4. Dort wohnt die Familie aus Sri Lanka. Die Kinder sind so braun wie der Kaffee. Sie riechen nach Knoblauch. Keiner will mit denen spielen.“
Die Mutter lächelte und zuckte mit den Schultern. Der Blick ihrer Mutter sagte ihr deutlich, dass reden nichts nützen würde.
Nach dem Essen ging sie seufzend in ihr Zimmer und holte ein Würfelspiel, einen dicken Schal und ein Autoquartett. Sie steckte alles in den Adventskorb und stapfte Richtung Zeppelinstraße.
Als sie vor dem roten Backsteinhaus stand, klopfte ihr Herz ganz laut. Was sollte sie sagen? Wie sollte sie eine Party feiern?
Sophie sah die drei Namensschilder an den Glocken, aber sie wusste den Namen der Familie nicht. Narindarin - könnte passen. Kimakumar - könnte auch passen. Sie hatte keine Ahnung. Auch gut, dachte sie und wollte sich schon umdrehen und gehen, in diesem Moment wurde die Tür von innen aufgerissen und drei strahlende, braune Gesichter sahen sie an.
„Du bist Sophie. Deine Mama hat uns angerufen und gesagt, dass du kommst. Wir freuen uns.“ Sophie staunte, dass die Kinder so gut deutsch sprachen. „Komm rein!“, forderte sie der Junge mit einer großen Handbewegung auf. Das Wohnzimmer war einfach und ganz anders als das Wohnzimmer in ihrem Elternhaus. Auch anders als die Wohnzimmer bei ihren Freundinnen. Es war irgendwie fremd. Es gab viele Gegenstände, die wahrscheinlich aus der Heimat der Familie stammten. Trotzdem war es gemütlich.
Die große Schwester brach das Schweigen: „Wir kennen dich.“ „Wir haben dich in der Kirche gesehen“, ergänzte der Bruder. Sophie nickte und sagte leise: „Ich habe Euch auch gesehen. Wie heißt ihr?“ „Ich bin Abiga“, stellte sich die Älteste vor. „Ich bin Adam“, sagte der Bruder, die kleine Schwester lächelte schüchtern und dann sagte sie leise: „Anna.“
„Deutsche Namen“, staunte Sophie und zeigte auf die beiden jüngeren Kinder. Abiga nickte und erklärte: „Die beiden sind in Deutschland geboren. Meine Eltern waren schon Christen, als Adam geboren ist. Anna heißt so, weil die Frau, die meinen Eltern viel geholfen hat, Anna heißt.“ Nun nickte Sophie und meinte: „ Eure Namen fangen alle mit A an.“ Alle drei lachten und sagten wie aus einem Mund: „Ja!“
Adam schaute auf den Korb. „Sollen wir Karten spielen?“, fragte er. Sophie war so froh, dass er etwas vorgeschlagen hatte. Nach drei Runden Autoquartett spielten sie Blindekuh. Dann futterten sie den Korb beinahe leer und Anna war gar nicht mehr schüchtern.
Um 16.00 Uhr ging die Tür auf. „Mama, Mama, sie ist tatsächlich gekommen“, rief Abiga der Mutter entgegen. „Mama, es macht so Spaß!“, fügte Anna hinzu und Adam nickte.