Glitzersteine - Ursula Häbich - E-Book

Glitzersteine E-Book

Ursula Häbich

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Beschreibung

Ein Buch, das Gedankenanstöße gibt und biblische Wahrheiten in den Alltag transportiert. Ein Buch, das ihre Leser auf ihrem Weg mit Gott ermutigt. Ein Buch das nicht nur alleine, sondern auch in Kleingruppen gelesen werden kann. Es soll ein "Säckchen" mit vielen funkelnden Glitzersteinen werden, die Sie zum weiterdenken anregen sollen.

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Ursula Häbich

Glitzersteine

Biblische Begebenheiten, deren Wahrheiten uns wie glitzernde Steine

Ursula Häbich

Glitzersteine

Biblische Begebenheiten und Wahrheiten

© 2013 Lichtzeichen Verlag GmbH, Lage

Satz: Paul Schmidt

Umschlag: Samuel Janzen

Titelfoto: shutterstock

ISBN: 9783869549729

Bestell Nr.: 548972

E-Book Erstellung: LICHTZEICHEN Medien www.lichtzeichen-medien.com

Edition BSB

Abteilung: Praktische Theologie

Band 5

Die Edition BSB wird herausgegeben vom Bibelseminar Bonn (BSB), einer freikirchlichen theologischen Ausbildungsstätte, die Studierende in einem drei- und einem fünfjährigen Ausbildungsgang für die ehrenamtliche und vollzeitliche Mitarbeit in Gemeinde und Mission vorbereitet.

Die Edition BSB macht Forschungsergebnisse von Dozenten und Studierenden des BSB einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich und möchte so der christlichen Gemeinde im deutschsprachigen Europa dienen.

Bibelseminar Bonn

Ehrental 2-4

53332 Bornheim/Bonn

www.bsb-online.de

Inhaltsangabe:

Glitzerstein

Gebrauchsanweisung

Glitzerstein 1    Der Weg zur Fülle

Glitzerstein 2    Fünf Brote und zwei Fische

Glitzerstein 3    Himmlische Zweisamkeit

Glitzerstein 4    Ohne Grenzen geht es nicht

Glitzerstein 5    Not alleine ist keine Berufung

Glitzerstein 6    Auf die Besatzung kommt es an

Glitzerstein 7    Der Mensch auf der Matte

Glitzerstein 8    Der Schrei in mir

Glitzerstein 9    Ein aufrechter Gang trotz innerer Verletzungen

Glitzerstein 10  Eine Frau muss sich outen

Glitzerstein 11  Zutritt für Unbefugte verboten

Glitzerstein 12  Der barmherzige Vater

Glitzerstein 13  Die Frau mit der Gabe und der Hingabe

Glitzerstein 14  Nur die Liebe zählt

Glitzersteine

Auf Spaziergängen sammle ich Blumen, Blätter, Steine, Schneckenhäuser und andere Schätze der Natur. Sie merken, ich bin eine leidenschaftliche Sammlerin. Bereits in meiner Kindheit habe ich mit der Sammlerei begonnen. Damals gab es Wundertüten zu kaufen. Das waren bunt bedruckte Papiertüten, die natürlich zugeklebt waren, damit der Inhalt auch ein „Wunder“ blieb. Die Wundertüte enthielt immer eine Menge Liebesperlen (winzig kleine, süße Bonbons) und irgendeine Überraschung: einen Ring, einen Anhänger oder einen Glitzerstein. Der Glitzerstein hatte Ähnlichkeit mit einer Glasmurmel. Ich habe diese Glitzersteine geliebt. Im Sonnenlicht funkelten sie in bunten Farben, sie stachen einem richtig ins Auge. Meine Eltern waren sparsame Schwaben, ich durfte mir nur selten eine Wundertüte kaufen. Aber wenn ich mal eine bekam, dann hoffte ich auf einen Glitzerstein. Kam ein Ring oder ein Anhänger zum Vorschein, so wurde er in der Schule getauscht. Meine Tante nähte mir ein kleines Säckchen für meine Glitzersteine, darin hütete ich sie wie einen Schatz.

Inzwischen habe ich andere Glitzersteine entdeckt. In Bibeltexten, die ich schon oft gelesen hatte, leuchteten plötzlich versteckte Glitzersteine auf: eine Wahrheit, eine Erkenntnis, ein praktischer Rat für das Leben, etwas, das mir plötzlich sehr bedeutungsvoll wurde. Viele dieser „Glitzersteine“ gab ich bereits als Andachten weiter. Nun möchte ich sie festhalten und mit Ihnen teilen. Dieses Buch soll ein „Säckchen“ mit vielen funkelnden Glitzersteinen werden, die Sie zum weiterdenken und weitergeben anregen sollen.

Mein Wunsch ist, dass sich die Glitzersteine vermehren, dass Sie beim Lesen und Nachdenken weitere Gedanken und Einsichten bekommen, die dann Ihre ganz persönlichen Glitzersteine werden.

Der Herr segne Sie!

Ihre

Ursula Häbich

Eine Gebrauchsanweisung für die Gruppenarbeit

• Beten Sie, dass Gott durch den Bibeltext und die Betrachtung Ihr Herz berührt und zu Ihnen spricht.

• Lesen Sie den Bibeltext.Er ist bewusst aus der „Hoffnung für alle“ zitiert. Bekannte Texte klingen in dieser modernen Übersetzung oft ganz überraschend anders und reden auf neue Weise zu uns. Sie können gerne auch noch Ihre gewohnte Übersetzung dazu nehmen.

• Beantworten Sie die Fragen.Es kann eine Hilfe sein, die Antworten zu notieren. Das hat natürlich den Vorteil, dass man seine Gedanken gleich festgehalten hat, zum andern kann es der Konzentration helfen. Finden Sie Ihre persönliche Methode heraus.

In einer Gruppe können Sie hierbei unterschiedlich vorgehen:

Möglichkeit 1:

Lesen Sie die erste Frage vor und tauschen Sie sich als Kleingruppe darüber aus. So nehmen Sie eine Frage nach der anderen durch. Geben Sie sich als Gesprächsleiterin nicht mit der Antwort der ersten Frau zufrieden, selbst wenn es sich so anhört, als hätte Sie alles gesagt. Sammeln Sie kurze Antworten, damit mehrere Frauen zu Wort kommen. Kommentieren Sie die Antworten evtl. mit einem Satz. Achten Sie darauf, dass die Frauen den Bibeltext im Auge behalten. Es macht gar nichts, wenn sich Antworten wiederholen. Ziel des Austausches ist, den Text zu verinnerlichen.

Möglichkeit 2:

Jede Frau beantwortet die Fragen für sich. Anschließend tauschen Sie die Antworten in ähnlicher Weise, wie oben erwähnt, aus.

Möglichkeit 3:

Die Gruppe beantwortet die Fragen nach Möglichkeit 1 oder 2. Wenn eine Frage beantwortet ist, lesen Sie den dazu passenden Text aus meiner Betrachtung oder geben die Gedanken mit eigenen Worten weiter.

Beschäftigen Sie sich nun mit den Betrachtungen zum Text

Das können Sie natürlich auch auf unterschiedliche Weise tun. Wie bei Möglichkeit 3 erwähnt, können Sie den Text zwischen der Beantwortung der einzelnen Fragen lesen oder lesen lassen. Das ist mir persönlich die angenehmste Methode. Wobei ich Ihnen sehr empfehlen würde, den Text nur auszugsweise zu lesen und ihn ansonsten mit Ihren eigenen Worten weiterzugeben. Das macht den Gesprächskreis lebendiger. Natürlich können Sie auch nach der Fragenbeantwortung den Text vorlesen.

Wie immer Sie vorgehen, der Herr möge zu Ihnen reden und Sie segnen.

Glitzerstein 1

Der Weg zur Fülle

Die Hochzeit zu Kana

Johannes 2, 2-12

Zwei Tage darauf (nach der Berufung des Philippus und Nathanael) wurde in dem Dorf Kana in Galiläa eine Hochzeit gefeiert. Maria, die Mutter Jesus war dort, und auch Jesus hatte man mit seinen Jüngern eingeladen. Während des Festes stellte sich heraus, dass der Wein nicht ausreichte. Da sagte Maria zu ihrem Sohn: „Es ist kein Wein mehr da!“ Doch Jesus antwortete ihr: „Was kommst du mit solchen Dingen zu mir? Die Zeit zu helfen ist für mich noch nicht gekommen.“ Trotzdem sagte seine Mutter zu den Bediensteten: „Was immer er euch aufträgt, das tut.“ Nun gab es im Haus sechs steinerne Wasserkrüge. Man benutzte sie für vom jüdischen Gesetz vorgeschriebene Waschungen. Jeder von ihnen fasst achtzig bis hundertzwanzig Liter. Jesus forderte die Leute auf: „Füllt diese Krüge mit Wasser!“ Und sie füllten die Gefäße bis zum Rand. Dann ordnete er an: „Jetzt bringt dem Küchenchef eine Probe davon.“ Dieser probierte den Wein, der vorher Wasser gewesen war. Er wusste allerdings nicht, woher der Wein kam. Nur die Diener wussten Bescheid. Da rief er den Bräutigam zu sich und sagte vorwurfsvoll: „Jeder bietet zuerst den besten Wein an und erst später, wenn alle schon genug getrunken haben, kommt der billigere Wein auf den Tisch. Aber du hast den besten Wein bis jetzt zurückgehalten.“ Dieses Wunder geschah in Kana. Dort in Galiläa zeigte Jesus zum ersten Mal seine Macht.

Anregungen zum Nachdenken

1. Bei der Hochzeit zu Kana ging der Wein aus! Wie würden Sie die Lage der Bediensteten nennen?

2. Maria sagte zu den Bediensteten: „Was er euch aufträgt, das tut!“ Was hätte dieser Satz für Sie bedeutet?

3. Wie würden Sie sich fühlen, wenn Sie Wein bräuchten, aber Wasser in Krüge füllen müssten?

4. Wie stellen Sie sich ein erfülltes Leben vor?

Der Weg zur Fülle

Erfülltes Leben

Die Sehnsucht eines jeden Menschen ist es, ein glückliches und erfülltes Leben zu führen. Genau dafür kam Jesus in diese Welt. Er sagt in

Johannes 10, 10 b & 11

„Ich bin gekommen, dass sie das Leben und volle Genüge haben sollen. Ich bin der gute Hirte und der gute Hirte lässt sein Leben für die Schafe.“

Es gehörte also mit zu seinem Lebensziel, uns ein erfülltes Leben zu geben. Ich finde es höchst interessant, dass nach dieser Feststellung die Aussage kommt, dass er der gute Hirte ist, der sein Leben für uns lässt. Hier finden wir also eine Verbindung. Jesus musste sein Leben lassen, damit unser Leben erfüllt werden kann. Mit seinem Kreuzestod hat er den Zugang zum Vater geschaffen, die Brücke zur Gottesbeziehung hat er wieder hergestellt und genau darin liegt der erste Schritt zu einem erfüllten Leben. Wir Menschen meinen oft, dass ein erfülltes Leben mit Erfüllung unserer Wünsche und Träume und der Lösung unserer Probleme zu erreichen wäre. Unser, von uns oft nicht erkanntes, Urbedürfnis ist die versöhnte Beziehung mit Gott. Daraus entsteht erfülltes Leben unabhängig von unserer Situation.

Wir alle werden allerdings immer wieder feststellen, dass wir zwar ein Leben mit Jesus begonnen haben und führen, trotzdem besitzen oder erfassen wir die Fülle sehr oft nicht. Bei der Hochzeit von Kana hat Jesus sein erstes Wunder gewirkt und bereits hier entdecken wir, dass er die Fülle gibt. Ich möchte diese Geschichte mit Ihnen unter die Lupe nehmen und dabei werden wir feststellen, dass in dieser Geschichte ein Weg zur Fülle zu finden ist.

Eine missliche Lage

Vor etwa 25 Jahren war ich auf einer Hochzeit. Wir erlebten mit dem Brautpaar einen schönen Traugottesdienst, als wir am Abend in den festlich geschmückten Saal kamen, freuten wir uns alle auf das Essen. Die Büfetts waren reichlich gedeckt und herrlich dekoriert. Komisch war nur, dass sie nicht eröffnet wurden. Eine Rede nach der anderen wurde gehalten, dann mussten wir singen, anschließend sagte die Tante ein Gedicht auf, aber alle dachten nur an das Festessen. Endlich kam der Brautvater nach vorne: Welch eine Enttäuschung, anstatt das Tischgebet zu sprechen, teilte er der Festgesellschaft stotternd mit, dass die Metzgerei das Fleisch nicht liefern könnte, es wurde ein falsches Datum notiert. Die Gäste ertrugen die vegetarische Hochzeit mit Geduld. Für das Brautpaar, die Eltern und den Metzger war es eine missliche Lage.

So ähnlich muss es in Kana, gewesen sein. Aber die missliche Lage nimmt Jesus zum Anlass für sein erstes Wunder. Anders ausgedrückt: Die missliche Lage war die Chance, die Fülle Gottes zu erleben. Wir sehen unsere Probleme und Nöte oft als Sackgasse, aber Jesus will sich gerade in den Sackgassen unseres Lebens verherrlichen und uns seine Größe zeigen.

Ich möchte an dieser Stelle Lawrence J. Crabb zitieren:

„Von dem Tag an, an dem wir uns Christus anvertrauen, bis zu dem Tag, an dem wir ihn sehen werden, gibt es keinen Augenblick, in dem uns Gott nicht segnen möchte.“

„Gott wartet nicht bis unsere Probleme gelöst sind.

Er segnet uns hier und jetzt, in diesen Problemen und durch diese Probleme.“

Diese beiden Zitate drücken aus, dass Gott nicht wartet bis unsere Probleme gelöst und wir wieder auf der Schnellstraße des Lebens dahin eilen. Nein, er segnet uns in unseren misslichen Situationen. Bei ihm gibt es zwar steinige Wege, aber keine Sackgassen. Er lässt die Situationen zu, um uns darin zu begegnen, zu verändern und zu beschenken.

Gottes Zeitpunkt

Zu Marias Verhalten kann ich nur sagen: Typisch Mutter. Sie sieht das Problem und wittert auch schon die Gelegenheit des Sohnes. Sie ist sich sicher, dass er helfen kann und vielleicht sieht sie nicht nur die Lösung für das Fest in seiner Hilfe, sondern auch eine Chance, dass endlich gesehen wird, wie ihr Sohn ist und was er kann. Allerdings wurde Maria abgewiesen. „Meine Zeit ist noch nicht gekommen“, war Jesu Antwort an sie. Ist Marias Verhalten wirklich nur typisch Mutter? Manchmal sind wir sehr ähnlich. Wir möchten, dass Jesus eingreift, jetzt, gleich und ganz. Wir möchten, dass unsere Nachbarn und Verwandten sehen, wie er hilft und was er kann. Leider müssen wir dann ab und zu feststellen, dass sich trotz unserem Willen, erst mal gar nichts tut. Jesus setzt den Zeitpunkt selbst. Er tat es bei seinem ersten Wunder zur richtigen Zeit und wird es immer zur richtigen Zeit tun. Er weiß wann wir empfänglich sind, er kennt uns und alle Zusammenhänge, sein Zeitpunkt ist perfekt.

Bitte die Anweisung beachten

Maria erkannte erstaunlich schnell, was das richtige Verhalten war, das drückt sie in einem kurzen Satz aus: „Was immer er euch aufträgt, das tut.“ Nach der Luther Übersetzung: „Was er euch sagt, das tut.“ Ihre Empfehlung gilt auch heute noch für uns. Befolgt sein Wort! Lebt nach seinem Wort! Bewegt sein Wort in euren Herzen und Gedanken und tut, was er durch sein Wort sagt, das ist der Weg zu erfülltem Leben.

Für die Bediensteten bedeutete das Gehorsam bis ins Detail und gegen ihre Vernunft: Sie mussten Wasser in die Krüge schütten, das war unlogisch, schließlich brauchten sie Wein. Sie mussten dem Küchenchef eine Probe bringen, das war volles Risiko, immerhin war in den Krügen nur Wasser. Trotz der fehlenden Logik und trotz des Risikos taten sie genau das, was Jesus sagte, sie handelten im Vertrauen. Auf dem Weg zur Fülle wird Gott immer wieder Glaubensschritte von uns verlangen, die wir nicht immer verstehen, aber genau das ist ja Glaube.

Gott ist nicht knauserig.

Ein Tonkrug fasste 80 bis 120 Liter. Sechs Krüge waren vorhanden, das ergibt ca. 600 Liter Wein. Ich würde es einen ordentlichen Vorrat nennen. Jesus ließ das Brautpaar und die Bediensteten nicht hängen. Er hat zu seiner Zeit, zur richtigen Zeit eingegriffen und er gab volle Genüge.

Volle Genüge, das ist genau das, was David im 23. Psalm erwähnt:

„Der Herr ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln.“

Als Jesus uns sagt, dass er in die Welt kam, um uns das Leben und volle Genüge zu bringen, sprach er auch davon, dass er der gute Hirte ist. David konnte sagen: „Der Herr ist mein Hirte.“ Das kleine Wörtchen mein drückt die persönliche Beziehung aus, die David zu seinem Herrn hatte, aus der Beziehung heraus kam die Erfahrung und das Vertrauen, dass ihm nichts mangelt, wenn der Herr für ihn sorgt.

Ein kleines Mädchen hatte Tage lange auswendig gelernt und geübt. Am Sonntagmorgen war es dann so weit, sie stand in der Kirche vor der Gemeinde und sollte den 23. Psalm aufsagen. Sie begann mit lauter Stimme: „Der Herr ist mein Hirte“, dann brach sie ab um nach kurzer Bedenkzeit etwas leiser nochmals zu beginnen, aber wieder brach sie ab. Beim dritten Versuch war sie schon bedeutend leiser und zögerlicher aber sie gab nicht auf: „Der Herr ist mein Hirte, der Herr, der Herr – der Herr ist mein Hirte das ist genug.“ Dann setzte sie sich. Die Gemeinde schmunzelte. Genau genommen hatte das Mädchen allerdings eine große Wahrheit ausgesprochen. Wenn wir Jesus haben, haben wir alles was wir zum Leben brauchen, denn er wird umfassend für uns sorgen.

Der Weg zur Fülle

Glitzerstein 2

Meine fünf Brote und zwei Fische

Die Speisung der 5000

Johannes 6, 5 -13

Als Jesus die vielen Menschen kommen sah, fragte er Philippus:„Wo können wir für alle Brot kaufen?“ Er wollte aber nur sehen, ob Philippus ihm vertraute, er wusste wohl, wie er die Menschen versorgen würde. Philippus überlegte: „Wir müssten ein Vermögen ausgeben, wenn wir für jeden auch nur ein Stückchen Brot kaufen wollten.“ Da brachte Andreas, der Bruder des Simon Petrus, ein Kind zu ihnen: „Hier ist ein Junge, der hat fünf Gerstenbrote und zwei Fische mitgebracht. Aber was ist das für so viele Menschen!“ Jetzt forderte Jesus die Jünger auf: „Sagt den Leuten, dass sie sich hinsetzen sollen.“ Und alle – es waren etwa 5000 Mann, Frauen und Kinder nicht mitgerechnet – lagerten sich auf der Wiese. Dann nahm Jesus die fünf Gerstenbrote, dankte dafür und ließ sie an die Menschen austeilen. Mit den beiden Fischen machte er es ebenso. Jeder bekam so viel er wollte. Als alle satt waren, sagte Jesus zu seinen Jüngern: „Sammelt die Reste ein damit nichts verdirbt!“ Und die Jünger füllten noch zwölf Körbe mit Resten. So viel war von den fünf Gerstenbroten übrig geblieben.

Anregungen zum Nachdenken

1. Was hätten Sie gedacht, oder sogar gesagt, wenn Sie neben Jesus gestanden hätten, als er sich die fünf Brote und zwei Fische von dem Jungen geben ließ?

2. Jesus hätte das Wunder sicher auf andere Weise vollbringen können, was könnten die Gründe sein, dass er sich die Gaben des Kindes bringen ließ und auf diese Weise das Wunder vollbrachte?

3. Wie ging Jesus vor? Schreiben Sie die einzelnen Schritte seiner Vorgehensweise in Stichpunkten auf:

4. Wie wirkt die Vorgehensweise Jesu auf Sie? Was beeindruckt Sie? Was erstaunt Sie?

Meine fünf Brote und zwei Fische

Die Tagesration eines Kindes

Wenn die Speisung der 5000 heute und bei uns hier stattfinden würde, dann wären es keine fünf Brote und zwei Fische. Aus einem Kinderrucksack kämen wahrscheinlich folgende Lebensmittel zum Vorschein: Ein Wurstbrötchen und ein Käsebrötchen, ein Apfel, ein Schokoriegel, ein Softgetränk und eine Packung Chips, nicht zu vergessen Kaugummis und Bonbons. So ähnlich sieht doch das Überlebenspaket aus, das Mütter ihren Jungs mit zu einem Tagesausflug geben. Was der Junge damals dabei hatte, war die Verpflegung für einen Jungen, der den Tag über auf dem Feld war oder sich auf einer Reise befand. Ich schreibe Ihnen das so profan und vielleicht etwas witzig auf, aber ich möchte, dass Sie merken, wie viel oder wie wenig das war, was sich Jesus von dem Jungen geben ließ. Wäre ich dabei gewesen, hätte ich ziemlich sicher gesagt: „Herr Jesus, lass dem Kind sein Essen. Er kann es ja mit seinem Freund teilen, dann sind wenigstens zwei satt.“ Ich hätte meinen Verstand walten lassen, aber das, was hier geschehen ist, kann man nicht mit dem Verstand erfassen, es ist ein Wunder Gottes.