Soul Kitchen - Jasmin Ramadan - E-Book
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Soul Kitchen E-Book

Jasmin Ramadan

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Beschreibung

»Man steht mitten im Leben, solange man jederzeit abreisen kann.« Zinos lebt ohne Schulabschluss in Hamburg-Altona, sein geliebter Bruder sitzt im Gefängnis, die Eltern kehren nach Griechenland zurück, und der erste richtige Sex ist vorbei, ehe er überhaupt begonnen hat. In ihrem Debüt erzählt Jasmin Ramadan eine irrwitzige Geschichte zwischen Coming of Age und Roadmovie: Die weiteren Stationen des genauso verfressenen wie ständig vom Pech in der Liebe verfolgten Helden sind die griechischen Inseln, ein Hamburger Bordell und schließlich die Karibikinsel Adios, wo er sich bereits im Paradies wähnt. Nach seiner Odyssee, die ihn beinahe das Leben kostet, beschließt Zinos, endlich erwachsen zu werden und ein Restaurant zu eröffnen – das »Soul Kitchen«. „Dieser Roman ist das fehlende Puzzlestück meines Films. Sehr witzig, sehr traurig, sehr frivol.“ Fatih Akin Jetzt als eBook: „Soul Kitchen“ von Jasmin Ramadan. dotbooks – der eBook-Verlag.

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Seitenzahl: 328

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Über dieses Buch:

Zinos lebt ohne Schulabschluss in Hamburg-Altona, sein geliebter Bruder sitzt im Gefängnis, die Eltern kehren nach Griechenland zurück, und der erste richtige Sex ist vorbei, ehe er überhaupt begonnen hat. In ihrem Debüt erzählt Jasmin Ramadan eine irrwitzige Geschichte zwischen Coming of Age und Roadmovie: Die weiteren Stationen des genauso verfressenen wie ständig vom Pech in der Liebe verfolgten Helden sind die griechischen Inseln, ein Hamburger Bordell und schließlich die Karibikinsel Adios, wo er sich bereits im Paradies wähnt. Nach seiner Odyssee, die ihn beinahe das Leben kostet, beschließt Zinos, endlich erwachsen zu werden und ein Restaurant zu eröffnen – das Soul Kitchen.

„Dieser Roman ist das fehlende Puzzlestück meines Films. Sehr witzig, sehr traurig, sehr frivol.“ Fatih Akin

Über die Autorin:

Jasmin Ramadan, l974 geboren, lebt in Hamburg-Altona. Ihre Mutter ist Deutsche, ihr Vater Ägypter. Sie studierte Germanistik und Philosophie und erhielt 2006 erhielt den Hamburger Förderpreis für Literatur. Soul Kitchen ist ihr erster Roman.

***

Neuausgabe Mai 2013

Copyright © der Originalausgabe 2009 Blumenbar Verlag GmbH & Co. KG, Berlin

Copyright © der Neuausgabe 2013 dotbooks GmbH, München

Alle Rechte vorbehalten. Das Werk darf – auch teilweise – nur mit Genehmigung des Verlages wiedergegeben werden.

Titelbildgestaltung und Titelbildabbildung: Nicola Bernhart Feines Grafikdesign, München

ISBN 978-3-95520-225-5

***

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Jasmin Ramadan

Soul Kitchen

Roman

Der Geschichte erster Teil –

das Buch vor dem Film

dotbooks.

Für Nadine

l975 – l997

Besonderen Dank an:

Philipp Baltus

Nils Kasiske

Heidi Ramadan

Claudia Schneider

Fatih & Adam

Die Zutaten des Lebens

»Ein Mann, der um seine Existenz fürchtet, fickt nicht gut.«

Seit heute Mittag trank Zinos Kazantsakis nur heißes Wasser, mit dem Geschmack von Zitronenschale. Wenn er ein paar Kilo abnehmen oder seine Nerven beruhigen wollte, schüttete Zinos Unmengen davon in sich hinein. Udo Pavese hatte dieses Getränk einmal heißer Kanarienvogel genannt.

An Pavese hatte er schon lange nicht mehr gedacht. Bei ihm hatte Zinos einst kochen gelernt. Udo Paveses Vater stammte aus Turin, und dort hatte er dieses Getränk als Junge zum ersten Mal mit den Männern in den Cafés zu sich genommen.

Pavese stellte zuerst eine Glaskanne auf ein Stövchen, füllte sie mit kochendem Wasser, schälte eine Zitrone rund– herum, ohne abzusetzen, und ließ die Schale am Stück ins Wasser gleiten. Der Anblick der Schale – wie sie über der kleinen Flamme des Teelichtes im heißen Wasser trieb – entspannte Pavese. Und dieses beinahe geschmacklose Getränk vertrieb auch den quälend zügellosen Hunger, an dem Zinos so häufig litt.

Nun knurrte sein Magen wieder, und ihm war ein bisschen schwindelig. Vielleicht sollte er einen ordentlichen Joint rauchen. Dann wäre er vielleicht weniger wütend auf Nadine, die ihren Abschied feiern würde, um dann nach Shanghai zu ziehen. Zinos war nicht nach Feiern. Er war sicher, Nadine zu verlieren. Wie sollte man zusammen sein, wenn man nicht mal auf dem gleichen Kontinent lebte?

Bei der Eröffnung seines Restaurants vor ein paar Jahren hatte Zinos gehofft, dass seine Irrfahrt durchs Leben für immer zu Ende sei. Seine letzte Reise aber schien immer noch wie ein Fluch auf ihm zu lasten. Keinem Menschen hatte er erzählt, was in der Karibik wirklich passiert war.

Wie oft im Leben hatte er geglaubt, angekommen zu sein. Er hatte das Paradies gefunden – einen schöneren Ort als Adios kannte er nicht. Vielleicht wäre er jetzt aber auch nicht hier, wenn all das nicht passiert wäre. Er hätte das SOUL KITCHEN nicht eröffnet – und Nadine nicht getroffen. Sie war die erste Frau, die er liebte, die nicht narzisstisch, verlogen, labil, drogensüchtig, irre oder eine Nutte war. Jetzt aber würde sie abhauen. Vielleicht passten ihre Leben einfach nicht zusammen.

Er arbeitete, er frittierte, aß Frittiertes, dachte an das Finanzamt, kiffte, trank ein paar Bier und Ouzos, unterhielt sich mit Bekannten und Fremden, setzte sich ab und zu in die Sonne, fuhr mit seinem Auto rum, hörte mit Sokrates griechische Musik, bis er müde wurde, und schlief traumlos.

Das war sein Leben.

Er hatte sich immer gefragt, ob Nadine das reichte.

Mit ihr zu schlafen war immer gut gewesen, aber in letzter Zeit war es kaum noch dazu gekommen. Es gab nämlich ein paar Dinge, um die er sich jetzt kümmern musste. Seit Wochen musste er sich jetzt um Geldgeschichten kümmern.

Ein Mann, der um seine Existenz fürchtet, fickt nicht gut, aber ein Mann, der sich vor gar nichts mehr fürchtet, auch nicht. Das hatte sein großer Bruder Illias immer gepredigt, wie so vieles. Eine von Illias’ Lebensweisheiten – das könnte Zinos jetzt wenigstens zum Lachen bringen, aber sein Bruder war wieder mal im Knast.

Zinos atmete tief durch und schloss die Augen. In diesem Moment ertönte ein Schiffshorn, und schlagartig befiel ihn die altbekannte Melancholie. Am liebsten wollte er auf den nächsten Dampfer und einfach weg. Er würde Nadine niemals vergessen. So wie er auch alles andere nicht vergessen konnte. All die Rezepte, die ihn an vergangene Zeiten erinnerten, und all die Menschen, die untrennbar mit diesen verknüpft waren

REZEPT: HEISSER KANARIENVOGEL

MAN BRAUCHT

– eine hitzebeständige Glaskanne

– ein Stövchen, ein bis drei Teelichte

– ein kleines, scharfes Messer

– ein kleines Teeglas

– mindestens einen Liter frisch abgekochtes Wasser

– eine große Zitrone

– ein paar Stunden Zeit

ZUBEREITUNG

Zuerst ein Teelicht anzünden, in das Stövchen stellen, Wasser aufsetzen und die Zitrone heiß abwaschen. Das kochende Wasser in die Kanne gießen und diese auf das Stövchen stellen. Während man die Zitronenschale direkt in das Wasser hineinschält, aufpassen, dass sie nicht abreißt. Die nackte Zitrone in den Kühlschrank legen, denn sie verdirbt entblößt sehr schnell.

Man betrachtet die Schale in der Kanne, bis man vollkommen versunken ist. Dann hat der Aufguss genug gezogen. Die Zitronenschale nicht entfernen und den Aufguss über den Tag verteilt trinken. Man kann auch immer wieder heißes Wasser nachgießen. Ab und zu sollte man nach dem Teelicht sehen und es auswechseln, falls es erloschen ist. Wenn die Kanne leer ist, unbedingt noch mal mit geschlossenen Augen an der Zitronenschale riechen. Abends dann gut und reichlich essen.

Eisvogel und AC/DC

»Verunsicherung ist der erste Schritt zur Erkenntnis.«

Seit Zinos zehn war, befürchtete er, nichts in seinem Leben würde sich je verändern. Sein Bruder Illias dagegen war nur zwei Jahre älter als er, hatte aber längst aufgehört, sich für die gemeinsame Carrerabahn zu interessieren. Zinos Wiederbelebungsversuche blieben vergeblich. Dabei war die Carrerabahn immer der beste Anlass für Kloppereien gewesen, die reinigend waren und die brüderliche Gemeinschaft stärkten.

Statt wie früher gleich nach dem Aufwachen mit Zinos zu spielen so lange, bis die Mutter drohte, das Frühstück den Armen auf der Straße zu bringen , trainierte Illias ein paar Minuten mit einem Springseil, ehe er dann sofort das Haus verließ.

Das gemeinsame Zimmer der beiden war fast zwanzig Quadratmeter groß. Illias hatte schon mit sechs Jahren auf dem Bett bestanden, das der Tür zugewandt stand. Schon damals war er stets auf der Hut gewesen: Bei jedem Spiel mit den Actionpuppen musste Zinos die FBI-Typen spielen, die internationale Einsatztruppe, den dümmlichen Polizisten. Illias durfte immer auf der Flucht sein, und am Ende erledigte er Zinos Truppen mit einem einzigen vernichtenden Schlag.

Er hatte diese Rollenverteilung längst satt. Doch selbst ihre beiden Meerschweinchen, Rummenigge und Maradona, mussten die immergleiche Tour durch die olle Arieltonne machen. Zinos Meerschweinchen verblieb stets in der Tonne weil Illias ihm mit einem Playmobil-Lkw den Weg abschnitt.

Maradona starb lange vor Rummenigge. Doch das blieb nur ein kurzer Triumph für Zinos. Nach einem Tag der Trauer adoptierte Illias einfach das Tier seines Bruders. Zinos musste eine Buntstiftzeichnung dreimal unterschreiben. Auf dem Blatt war ein stilisiertes Meerschweinchen zu sehen und daneben ein Pfeil, der auf ein großes, starkes Strichmännchen zeigte, das den Namen Illias trug.

Nicht, dass Illias ein ausgeprägtes Interesse am Malen und Zeichnen pflegte nein, es war nur so, dass er große Probleme mit dem Schreiben hatte, die er auch bis zur vierten Klasse nicht löste. Viel mehr als seinen Namen konnte er aus Buchstaben nicht machen.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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