Speranza - Paolo Botti - E-Book

Speranza E-Book

Paolo Botti

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Beschreibung

Was verbindet die Organisation und die Mafia? Und warum ist Mohamad Ibn Al Hamadi in der Residence Villa Rosa? Was macht eine Gruppe Männer aus St. Pauli in der Villa Rosa die nachts zu Dragqueens mutieren? Mittendrin mal wieder Commissario Stefano Botatzi, Sergente Tomaso di Gallo und Luigi Schifferle. Und dann ist da noch Birgit Schnippel-Limbach, die ebenfalls am Lago ist. Mit ihr noch Manfred Schwäbele, sowie Frieda Butzkamp und Margot Mallmann, nebst Herr Schmitz. Sie alle sind ein Teil von Speranza.

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Seitenzahl: 246

Veröffentlichungsjahr: 2023

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Paolo Botti, ist das Pseudonym von Sven Bottling. 1977 in Deutschland geboren und aufgewachsen, lebte er in seiner Jugend auch wenige Wochen im Schweizer Kanton Graubünden. Paolo Botti hat Familie in Deutschland, der Schweiz und in Amerika. Er ist verheiratet und hat eine Tochter. In den vergangenen Jahren hatte er bereits bei mehreren Buchprojekten mitgewirkt. „Speranza“ ist nach „Vinceremo“ und „Io ci credo“ bereits sein dritter Roman.

Was verbindet die Organisation und die Mafia? Und warum ist Mohamad Ibn Al Hamadi in der Residence Villa Rosa? Was macht eine Gruppe Männer aus St. Pauli in der Villa Rosa die nachts zu Dragqueens mutieren?

Mittendrin mal wieder Commissario Stefano Botatzi, Sergente Tomaso di Gallo und Luigi Schifferle. Und dann ist da noch Birgit Schnippel-Limbach, die ebenfalls am Lago ist. Mit ihr noch Manfred Schwäbele, sowie Frieda Butzkamp und Margot Mallmann, nebst ihrem Herr Schmitz. Sie alle haben eines gemeinsam, sie sind ein Teil von Speranza.

per Paolo Bertamè Grazie di cuore amico

Leben besteht aus den Tagen und Menschen, an die wir uns für immer erinnern.

-Dalai Lama-

Inhaltsverzeichnis

Capitolo uno: Noch einmal Io ci credo

Capitolo due: Gefängnis Verona

Capitolo tre: Oer-Erkenschwick

Capitolo quattro: Tignale

Capitolo cinque: Residence Villa Rosa, Garda

Capitolo sei: Hunsrück

Capitolo sette: Oer-Erkenschwick

Capitolo otto: Pathologie Verona

Capitolo nove: Residence Villa Rosa Garda

Capitolo dieci: Promenade Bardolino

Capitolo undici: Residence Villa Rosa Garda

Capitolo dodici: Brennero

Capitolo tredici: Garda

Capitolo quattordici: Malcesine

Capitolo quindici: Residence Villa Rosa Garda

Capitolo sedici: Irgendwo am Westufer

Capitolo diciassette: Residence Villa Rosa Garda

Capitolo diciotto: Malcesine

Capitolo diciannovo: Garda - Bardolino

Capitolo venti: Irgendwo in Italien

Capitolo ventuno: Residence Villa Rosa Garda

Capitolo ventidue: Bardolino

Capitolo ventitré: Ospedale della Donna edel Bambino Verona

Capitolo ventiquattro: Questura

Capitolo venticinque: Garda

Capitolo ventisei: Malcesine

Capitolo ventisette: Residence Villa Rosa Garda

Capitolo ventotto: Irgendwo am See

Capitolo ventinove: Garda und Bardolino

Capitolo trenta: Bardolino

Capitolo trentuno: Malcesine und Tignale

Capitolo trentadue: Kriminaltechnisches Labor Verona

Capitolo trentatré: Residence Villa Rosa Garda

Capitolo trentaquattro: Bardolino

Capitolo trentacinque: Am Telefon

Capitolo trentasei: An der Ostseite des Sees

Capitolo trentasette: Residence Villa Rosa Garda

Capitolo trentotto: Garda

Capitolo trentanove: Bardolino

Capitolo quaranta: Residence Villa Rosa Garda

Capitolo quarantuno: Questura

Capitolo quarantadue: Garda

Capitolo quarantatré: Residence Villa Rosa Garda

Capitolo quarantaquattro: Busbahnhof Garda

Capitolo quarantacinque: Tignale und Malcesine

Capitolo quarantasei: Residence Villa Rosa Garda

Capitolo quarantasette: Strada

Capitolo quarantotto: Residence Villa Rosa Garda

Capitolo quarantanove: Questura

Capitolo cinquanta: Irgendwo in den Wäldern

Capitolo cinquantuno: Tignale - Gardola

Capitolo cinquantadue: Questura

Capitolo cinquantatré: Tignale - Gardola

Capitolo cinquantaquattro: Mailand

Capitolo cinquantacinque: Arrivederci

Capitolo cinquantasei: Haikou Hainan Provinz

Ah che bello Lago di Garda

Capitolo uno: Noch einmal Io ci credo

Waldemar Meier schaute verstohlen um die Ecke an seinem Apartment. Es war bereits dunkel. Das Kyosk One hatte seit etwa zehn Minuten geschlossen. Aus den umliegenden Apartments waren vereinzelt noch Stimmen zu vernehmen. Ein Hund bellte und ein Kind weinte. Waldemar Meier schaute sich um. Er stand im Schatten des Durchganges und blickte zum Pool.

„Was macht dieser Paolo denn noch da unten? Geht der denn nicht mal schlafen?“, zischte er und beobachtete weiter den Pool.

Paolo Bertamè machte seinen allabendlichen Kontrollgang durch die Residence Villa Rosa. Dabei überprüfte er wie jeden Abend ein letztes Mal, ob die beiden Tore verschlossen und die Kameras eingechaltet waren. Danach führte ihn sein Gang unter den Pool. Hier waren neben allerlei Gerümpel auch zwei Waschmaschinen, die Pooltechnik und Utensilien seiner Stammgäste, die er einfach bis zum nächsten Urlaub hier einlagerte. Auf beiden Seiten wurde der Durchgang unter dem Pool durch zwei Metalltore versperrt. Er öffnete das vor ihm liegende und ging zu den großen Fässern. Dort stand das Pulver, welches er allabendlich in den Pool gab. Er nahm den Messbecher, der danebenstand und füllte ihn. Dann verschwand er mit einem leisen Summen.

„Ah che bello… Ah che bello Lago di Garda…“

Kurz darauf hörte man nur noch das leise Rascheln der Substanz, die langsam aus dem Messbecher in den Pool glitt. Dann war es ruhig. Paolo war schnellen Schrittes in seiner Wohnung verschwunden. Den Messbecher hatte er auf der Mauer an der Pooldusche deponiert. Er würde ihn morgen früh wieder an seinen Platz bringen.

Waldemar Meier stand noch immer im Schatten des Durchganges. Er hatte das ganze Treiben von Paolo beobachtet. Nun machte er kurz kehrt und ging zu seinem Apartment. In Bodennähe an der Türe lehnte ein brauner unscheinbarer Umschlag. Er nahm ihn auf. Er war etwas größer als eine Zeitschrift. Der Umschlag war auch nicht sonderlich dick. Mit einem Filzstift war der Name Winnie Mühlhaupt vermerkt. Waldemar Meier ging langsam die Treppe hinunter. Am unteren Ende blieb er wieder im Schatten des Durchganges stehen. Er blickte sich vorsichtig um.

Stille. Niemand war zu sehen. Das Bellen des Hundes und auch das Weinen eines Kindes war verstummt. Viele Apartments waren bereits dunkel. Nur noch aus wenigen war Licht zu vernehmen.

Waldemar Meier löste sich aus dem Schatten und schlich an der Wand entlang. Er ging um das Gebäude, ohne dabei in das Licht zu treten. An den Stufen zu den unteren Apartments blieb er stehen und blickte sich erneut um. Ihm war als hätte er im hinteren Teil einen Schatten ausgemacht. Er verharrte und versuchte etwas zu erkennen.

Hatte er sich vielleicht nur geirrt? Oder sah er schon Dinge, die gar nicht da waren?

Waldemar Meier stand noch eine Weile an der Stelle. Immer wieder blickte er sich um. Dann ging er langsam die Stufen hinunter und verschwand kurz darauf zwischen dem Pool und den Apartments.

Er hatte sich nicht geirrt. Im Dunkel der Nacht am anderen Ende der Anlage standen seit geraumer Zeit fünf Männer. Sie hatten Waldemar Meier schon eine ganze Weile beobachtet. Auch Paolo war ihnen dabei mehrfach über den Weg gelaufen. Er war ihnen dabei gefährlich nahegekommen, ohne es bemerkt zu haben. Für Augenblicke waren die Männer dabei weniger als zehn Meter voneinander entfernt gewesen.

Die Gestalten verließen ihren Platz. Dabei trennten sie sich. Zwei von ihnen verschwanden im Dunkel, während die anderen drei langsam über dem Parkplatz gingen.

Wenige Augenblicke später waren sie an der gleichen Stelle, an der Minuten zuvor bereits Waldemar Meier stand.

Alles war ruhig. Mittlerweile waren alle Apartments dunkel. Auch von den Balkonen war nichts mehr zu sehen. Ab und an war sogar ein Schnarchen zu hören. Die drei Männer blickten sich um, konnten aber nichts Auffälliges sehen. Der ältere der Männer gab den beiden anderen ein Zeichen. Dann war er auch schon verschwunden. In die gleiche Richtung, in die auch Waldemar Meier verschwunden war.

Dieser hatte den Bereich unter dem Pool erreicht und blickte sich um. Geradeaus konnte er das Rauschen der Filteranlage ausmachen. Direkt neben ihm standen zwei Waschmaschinen. Dahinter war eine Gittertüre. Er konnte Kartons und Kisten ausmachen. Trotz der Dunkelheit kam ein schwacher Lichtstrahl durch die Scheiben in der Seite, sowie aus der Decke. Er erleuchteten den Bereich schwach, aber es reichte, um etwas zu erkennen. Er entschied sich für den Weg nach links und öffnete die Gittertüre. Sie quietschte leise. Waldemar Meier ging hindurch. Er nahm seinen Umschlag und legte ihn zwischen die ersten Kisten auf dem Tisch. Er schob ihn hindurch, bis er nicht mehr zu sehen war. Einen kurzen Augenblick schaute er wehmütig auf die Kisten und den Spalt, in den er Sekunden vorher noch seinen Umschlag schob.

Dann drehte er ab und ging wieder Richtung Ausgang.

Die drei Gestalten waren nun ebenfalls in kurzen Abständen, die wenigen Stufen hinabgegangen und näherten sich jetzt langsam dem Durchgang. Dabei drückten sie sich an der Wand des Pools entlang und krochen an jedem Fenster drunter her, um nicht gesehen zu werden. Kurz vor dem Eingang blieben sie stehen und verharrten still. Der ältere Mann gab ein Zeichen und ging allein ein paar Schritte weiter. Die beiden anderen warteten.

Waldemar Meier hatte den Eingang erreicht und ging hindurch. Als er um die Ecke ging stand er vor…

Hans schaute ihn an. Seine Augen waren kalt und nichtssagend. Waldemar Meier wollte etwas sagen. Hans packte ihn und sogleich standen die beiden anderen bei ihm. Mehmet drückte ihm die Hand auf den Mund, während Vladimir ihm einen Faustschlag in die Magengrube gab. Waldemar Meier sackte unter einem dumpfen Wimmern zusammen. Zu dritt packten sie ihn und schleiften ihn den Gang entlang zurück. Am Pool angekommen, versuchte sich Waldemar Meier zu lösen. Er zerrte und zuckte. Dabei trat er wild um sich und traf Mehmet zuerst am Oberschenkel und dann in der Leistengegend. Dieser ließ ab von ihm und sackte zusammen. Vladimir zückte sein Messer. Hans drückte seine Hand jetzt auf den Mund von Waldemar Meier. Vladimir nahm sein Messer und durchtrennte ohne weiteres die Kehle von Waldemar.

Sogleich sackte dieser zusammen. Ein Röcheln war zu hören. Hans stieß ihn in den Pool. Das Eintauchen war kaum zu hören. Waldemar Meier blieb direkt bäuchlings liegen. Blut strömte unaufhörlich aus der Wunde am Hals. Ein paar Luftblasen stiegen noch auf. Dann war es wieder ruhig. Keine Luftblasen mehr, kein Zucken. Der Pool beruhigte sich sogleich wieder. Waldemar Meier trieb langsam durch den Pool. Mit ihm eine Blutspur.

Hans und Vladimir halfen dem wimmernden Mehmet auf die Beine und verließen lautlos den Pool. Sekunden später waren sie nicht mehr zu sehen. Nur noch das leise Rauschen den Pools und vereinzelte Autos waren zu hören.

Capitolo due: Gefängnis Verona

3 Monate später. Das Prison of Verona Montorio in der Via San Michele wurde an diesem Morgen von den ersten Sonnenstrahlen des Tages geweckt.

Es war noch ruhig. In wenigen Minuten war Schichtwechsel. Dann würde wieder die Tagschicht für die nächsten zwölf Stunden die Kontrolle über die inhaftierten Sträflinge haben.

In dem Gefängnis saßen nicht die ganz großen Fische Italiens. Die meisten, die hier einsaßen waren kleine Gauner und Betrüger. Auch der ein oder andere Steuersünder saß hier ein. Bis jetzt!

Inmitten der kleinen Gauner und Betrüger saßen Hans Vogtländer, Mehmet Gügüli und Vladimir Persow in drei Einzelzellen. Sie waren alle im gleichen Trakt untergebracht. Hier saßen sie seit gut 6 Wochen in Untersuchungshaft ein. Die zuständigen Richterin Signora Francesca Mondi hatte bisher alle Gesuche der Verteidiger abgelehnt die drei gegen Kaution herauszulassen oder an die jeweiligen Behörden in Deutschland, Russland und der Türkei zu überstellen. In einem Punkt lehnte sie wegen Flucht- und Verdunkelungsgefahr ab. Was die Überführung an die Behörden in den jeweiligen Heimatländern betraf, stand sie zwar in engem Austausch mit den Behörden und Kollegen, jedoch gab es hier noch einige Dinge, die im Vorfeld geklärt werden mussten. Auch hatte das Justizministerium in Rom bisher noch kein okay dafür gegeben.

Das Gefängnis war vom Standard her gar nicht zu vergleichen mit einem in Deutschland. Die Zellen waren spärlich eingerichtet und meist überbelegt. Fernsehen gab es nur in einem Gemeinschaftsraum und Internet war tabu. Das galt auch für die drei Insassen Hans, Mehmet und Vladimir. Den einzigen Vorteil, den sie momentan noch genossen, war der, dass alle aufgrund des Verfahrens und der Schwere eine Einzelzelle hatten.

Etwa dreißig Minuten später hatte die Nachtschicht alles übergeben. Bis auf Matteo Renzi waren die übrigen Kollegen der Schicht bereits weg. Matteo saß noch gemeinsam mit Guiseppe Tappi am Tisch in der Ecke der Kantine und trank einen Caffè. Guiseppe Tappi war einer der Köche in der hiesigen Gefängnisküche und hatte Frühdienst.

Beide Männer kannten sich schon eine halbe Ewigkeit. Guiseppe und Matteo waren bereits mehr als dreißig Jahre hier im Gefängnis.

Die Tagschicht hatte derweil alles übernommen.

Ricarda Lorano und Michele Andaro waren gerade damit beschäftigt, die Eintragungen der Vorfälle aus der letzten Nacht zu sichten. Alles war ruhig gewesen. Keine Auffälligkeiten oder Zwischenfälle waren notiert worden.

„So ist es perfetto. Eine ruhige Nacht bedeutet wenig Stress für die Tagschicht!“, sagte Ricarda triumphierend.

Michele nickte nur anerkennend.

Dann machten sich beide auf, ihre erste Runde durch die einzelnen Trakte des Gefängnisses zu beginnen. Diese erste Tour dauerte meist etwa eine Dreiviertelstunde. Gang für Gang gingen sie ab. Dabei schauten sie immer gleichzeitig in jeweils eine Zelle. Ricarda und Michele begannen immer gleich. Erst die Zellen mit den Untersuchungshäftlingen, dann die anderen Zellen und zum Schluss einen Abstecher in den Krankenflügel, bevor sie dann noch in der Kantine zu einem Caffè vorbeischauten.

Diesmal sollte der gewohnte Ablauf jedoch jäh gestört werden. Bereits an der dritten Zelle war Schluss mit der Routine.

Ricarda öffnete den schmalen Schlitz, um ins Innere der Zelle zu schauen. Im ersten Moment war nichts Auffälliges zu sehen. Sie wollte schon wieder schließen, da stockte sie. Noch einmal schaute sie hinein.

„Michele, pronto! Qualcosa non va!“, sagte Ricarda und versuchte, zitternd die Tür der Zelle zu öffnen.

Michele kam dazu und half Ricarda mit dem Schloss. Sie öffneten die schwere Eisentür. Ein schrilles Quietschen mit einem lauten Knarzen ertönte.

Direkt vor Ihnen war Blut. Nicht sonderlich viel. Es waren Tropfen, die sich auf dem Boden verteilten. Ihr Blick folgte der Blutspur und nur wenige Zentimeter weiter hing Hans Vogtländer. Hängen war etwas übertrieben. Um seinen Hals war eine Schlinge. Diese war festgezurrt und an der Heizung befestigt. Hans hing an ihr. Sein Körper, oder besser gesagt Teile davon hingen schlaff hinunter. Die Arme waren auf dem Rücken verschränkt. Das Blut, was auf dem Boden war, kam dabei nicht von der Strangulation. Diese war zwar fest um den Hals, hatte aber so wie es ausschaute nur tiefe Einschnitte in den Hals verursacht. Sie waren bereits rot-blau unterlaufen. Das Blut musste von den anderen Verletzungen stammen.

Der Mund war mit einem Faden zugenäht. Die Augenhöhlen waren leer. Blut war die Wangen und das Kinn hinuntergelaufen. Bei näherem Hinsehen waren die Arme nicht nur verschränkt hinter dem Rücken, sondern ebenfalls verzurrt.

Ricardo und Michele starrten auf den leblosen Körper. Fast zeitgleich fingen sie an zu würgen. Ricarda hielt sich die Hände vor den Mund. Sie lief zum kleinen Waschbecken. Ricarda stützte sich auf dem Rand ab und blickte in zwei blutige leblose Augen. Sie verlor das Gleichgewicht und kippte nach hinten. Dumpf schlug sie auf dem Zellenboden auf.

Michele kam ihr zu Hilfe. Auch er blickte nun in das Becken. Er würgte, konnte sich aber gerade noch fangen. Er blickte kurz zu Ricarda und stürmte auf den Gang. Dort schlug er die kleine Scheibe ein und drückte den Notknopf. Sogleich heulte eine Sirene auf. Überall im Gefängnis blinkten jetzt rote Lampen auf. Alle Türen und Fenster wurden dabei notverriegelt.

Sekunden später standen mehrere Kollegen vor- und in der Zelle. Einige von Ihnen mussten sich wieder abwenden und verließen fluchtartig den Bereich. Sie liefen nach draußen und mussten sich übergeben. Michele war wieder zu Ricarda gegangen und richtete sie langsam auf. Sie kam langsam wieder zu sich. Ein weiterer Kollege reichte ihr eine Flasche Wasser und ein feuchtes Tuch.

Ricarda nahm einen Schluck. Dann blickte sie langsam zu Hans Vogtländer. Noch immer hing er leblos an der Stelle.

„Kein Traum!“, sagte sie nur und übergab sich.

Wenig später trafen mehrere Fahrzeuge der Polizia und der Carabinieri ein. Der Trakt wurde geräumt. Die Insassen aus den anderen Zellen wurden vorsorglich in andere Zellen verlegt.

Dottore Hugo Biassini war ebenfalls schon vor Ort und hatte damit begonnen, den leblosen Körper zu untersuchen. In der Türe stand Commissario Ugo Franchini. Er blickte auf den Tatort. Hinter ihm stand sein Assistent Sergente Daniele Sicci. Auch er schaute interessiert in die Zelle.

„Nun Dottore. Können Sie schon etwas sagen?“, fragte der Commissario.

„Er ist tot!“, erwiderte der Dottore trocken, ohne aufzublicken.

Noch bevor der Commissario etwas darauf sagen konnte, fuhr der Dottore fort.

„Er dürfte etwa 8-10 Stunden tot sein. Zu hohen Blutverlust als Todesursache würde ich auf den ersten Blick ausschließen. Die Strangulation, sowie die Verletzungen und möglicherweise ein Schock, könnte die Todesursache sein. Genaueres kann ich aber erst nach den eingehenden Untersuchungen sagen. Vielleicht hat er auch andere Verletzungen, die momentan nicht sichtbar sind, oder es war noch Gift im Spiel.“

Der Commissario nickte nur, während der Sergente fleißig mitschrieb.

„Das Vorgehen jedenfalls schaut sehr nach Mafia aus. Stranguliert, mit zusammengebunden Armen auf dem Rücken. Dazu der zugenähte Mund und die herausgerissenen Augen aus den Augenhöhlen. Wenn da nicht die Mafia ihre Finger im Spiel hat. Aber… das ist ja ihre Aufgabe herauszufinden, Commissario!“, sagte der Dottore und erhob sich.

Er gab den Kollegen ein Zeichen und sogleich standen zwei Herren mit einem Zinnsarg in der Türe.

„Also von meiner Seite gibt es hier erstmal nichts mehr zu tun. Alles weitere dann zu gegebener Zeit nach den Untersuchungen bei mir in der Pathologie.“, erwiderte Dottore Biassini.

Er ging auf die Türe zu, wo noch immer der Commissario und sein Sergente standen. Zu den beiden Herren mit dem Zinnsarg gerichtet sagte er noch, „Sie können dann einsammeln, sobald die Spurensicherung grünes Licht zum Abtransport gibt. Alles dann so schnell wie möglich zu mir in die Pathologie.“

Damit verabschiedete sich der Dottore und schob sich an den anderen vorbei.

Etwas abseits stand der Gefängnisdirektor mit dem Schichtleiter der Tagschicht.

„Er war kurz davor nach München ausgeliefert zu werden. Die Verhandlungen dazu waren bereits fortgeschritten. Die Richterin hätte dem sicherlich in den kommenden Tagen nachgegeben. Rom hatte ebenfalls schon signalisiert, dass man dem zustimmen würde, wenn die letzten Unklarheiten geklärt gewesen wären.“, sagte der Gefängnisdirektor leise.

Etwa eine Stunde später waren auch die Arbeiten der Spurensicherung fürs Erste einmal abgeschlossen. In einem Zinnsarg verließ Hans Vogtländer nun das Gefängnis Prison of Verona Montorio in der Via San Michele. Sicherlich völlig anders als gedacht. Der Trakt wurde abgesperrt und versiegelt. Weitere Untersuchungen in den nächsten Tagen waren aber bereits geplant.

Capitolo tre: Oer-Erkenschwick

Etwa 900 Kilometer nördlich in der beschaulichen Kleinstadt Oer-Erkenschwick in Nordrhein-Westfalen. Hier am nördlichen Rand des Ruhrgebietes lebte Frieda Butzkamp zusammen mit ihrer Tochter und dem Schwiegersohn in einem kleinen Reihenhaus.

Sie saß gemeinsam mit ihrer Tochter Zita Schwäbele, geborene Butzkamp auf der kleinen Terrasse bei einem Aperol Spritz.

Die Schwäbeles waren kinderlos, was Frieda Butzkamp des Öfteren monierte. Sie hätte sich über Enkelkinder sehr gefreut. Leider stand sie damit allein.

Deshalb hatte sie sich bereits vor einigen Jahren einen chinesischen Faltenhund zugelegt. Rosi, die Hundedame, war von Anfang an auf Kriegsfuß mit Manfred Schwäbele. Sie ließ keine Möglichkeit aus, ihm zu zeigen, dass sie ihn nicht mochte. Frieda und Zita hingegen mochte sie und zeigte das auch täglich. Die beiden Frauen wiederum konnten gar nicht verstehen, dass Manfred den Faltenhund nicht ausstehen konnte.

„Wann kommt Manfred denn nun? Er müsste doch schon längst hier sein.“, fragte Frieda und zog an ihrem Strohhalm.

„Er hat noch einen Termin Mutti. Er wollte aber zum Abendessen da sein.“, erwiderte Zita.

Wenn die beiden Frauen jetzt sehen könnten, was das für ein Termin war bei dem Manfred Schwäbele zugegen war, würden sie sicherlich nicht so entspannt sein.

Dieser lag gerade auf dem Bett des Holiday Inn Express in Recklinghausen. Sein Termin war gerade dabei zum Abschluss zu kommen. Unter der Decke war allerhand los. Manfred hatte dem nichts entgegenzusetzen. Er war voll und ganz einverstanden.

Minuten später lagen beide nebeneinander.

„Ich muss nach Hause. Der Drachen und meine Frau warten bereits auf mich.“

Wann willst du ihr endlich sagen, dass du keine Lust mehr auf diese Reihenhaus Idylle hast?“, fragte die Frau neben ihm.

Er blickte sie an und zuckte nur mit den Schultern.

„Mensch Manfred! Immer das gleiche. Du hast doch gar keine Lust mehr auf das ganze Heile-Welt-Leben mit deiner Alten und diesem Drachen.“

Die Frau wendete sich ab und stand auf. Sie nahm ihre Zigaretten und ging splitterfasernackt zum Fenster.

Sie öffnete es und zündete sich eine Zigarette an.

„Ich mache Schluss! Gleich heute Abend! Wirklich Gisi! Und dann brauchen wir das alles hier nicht mehr.“, sagte Manfred Schwäbele.

„Das hast du schon so oft gesagt! Ich warte schon so lange darauf.“, erwiderte sie.

Gisi hieß eigentlich Gisela Meyer-Humbach. Sie war zwei Jahre älter als Manfred Schwäbele und seit knapp fünf Jahren Witwe. Ihr damaliger Mann starb bei einem Akt der Liebe an einem Herzinfarkt. Seit gut zwei Jahren hatten die beiden ein Verhältnis. Seit dieser Zeit hatte Manfred auch vermehrt Termine.

„Diesmal mach ich es wirklich. Schon morgen können wir das hier hinter uns lassen und endlich offiziell…“

Gisi verdrehte die Augen. Das tat sie schon seit knapp einem Jahr. Immer wieder hatte Manfred Schwäbele versprochen einen Schlussstrich zu ziehen und seine Frau, seine Schwiegermutter und diesen hässlichen Faltenhund zu verlassen.

Sie beendeten dieses leidige Thema und trennten sich kurz darauf. Gisi fuhr nach Castrop-Rauxel und Manfred, der machte sich auf den Weg zu seiner Reihenhaus Idylle nach Oer-Erkenschwick.

Wenig später stellte er seinen Wagen im Kiesenfeldweg 13 ab. Er ging am Haus vorbei direkt nach hinten auf die Terrasse. Dort saßen noch immer Zita und seine Schwiegermutter und hatten bereits den dritten Aperol Spritz vor sich.

„Hallo Mani Bärchen. Da bist du ja endlich. War es anstrengend heute? Du schaust müde aus.“, begrüßte ihn Zita.

„Ja, es war mal wieder anstrengend. Aber ich war erfolgreich.“, log Manfred und setzte sich erst einmal. Frieda Butzkamp schaute ihn an.

„Mein armer Manfred. Du arbeitest immer so hart.

Zita und ich sind so stolz auf dich.“

Manfred schaute sie an und lächelte gequält.

„Das mache ich doch gerne, liebe Schwiemu.“, log er und blickte zu seiner Frau.

„Das weiß ich doch mein lieber Schwieso. Deshalb habe ich eine ganz große Überraschung für dich.“

Frieda Butzkamp schaute abwechselnd aufgeregt zu ihrer Tochter und dann zu Manfred.

Dieser schaute jetzt fragend seine Frau an. Zita zuckte nur mit den Schultern.

„Weil du immer alles für uns gibst und auch so hart arbeitest jeden Tag, dachte ich mir ich gebe dir auch mal was zurück.“

Manfred blickte sie jetzt aufgeregt an. Er hatte keine Ahnung, was die alte Dame wollte.

„Also ich dachte mir… Weil du doch so gerne dort bist…“

Zita blickte sie fragend an. Manfred rutschte aufgeregt auf seinem Stuhl hin und her.

„Naja, ich habe mir gedacht… Du und ich…“

„Nun sag schon Schwiemu und mach es nicht so spannend!“, hetzte Manfred jetzt.

„Wir fahren zusammen an den Gardasee! Du und ich! Nur wir zwei!“, sagte sie jetzt ganz euphorisch.

Zita machte große Augen und auch Manfred blickte jetzt ganz erstaunt erst zu Zita und dann zu Frieda.

„Freust du dich Junge?“, wollte sie nun wissen.

Manfred war noch immer sprachlos.

„Junge, jetzt sag schon!“, bohrte Frieda Butzkamp nach.

Das Kartenhaus von Manfred fiel gerade zusammen.

All das, was er zuvor zu Gisi sagte, war mit einem

Mal wieder in weiter Ferne.

„Manfred! Freust du dich?“

Er nickte nur.

Damit aber nicht genug. Frieda war noch nicht fertig mit ihrer Überraschung.

„Ich habe uns eine super Unterkunft rausgesucht und gebucht. In zwei Tagen geht es los.“

„Ja, aber… Das geht nicht Schwiemu. Ich muss arbeiten. Ich habe doch keinen Urlaub.“, wiegelte Manfred ab.

„Das habe ich alles geklärt. Dein Chef war sehr kooperativ. Dein Urlaub ist bereits genehmigt.“, sagte Frieda triumphierend.

Manfred war sprachlos. Er schaute starr ins Leere. Zita hatte sich wieder gefangen und freute sich jetzt für ihn und ihre Mutter.

„Das ist doch super. Ich freue mich so für euch und ganz besonders für dich Mutti. Das wird sicherlich ganz toll. Du und Manfred am Gardasee. Er kann dir so viel zeigen dort. Du wirst es lieben.“, sprudelte es jetzt nur so aus ihr heraus.

Frieda grinste über beide Ohren, während Manfred noch immer sprachlos auf seinem Stuhl saß.

„Wo hast du denn gebucht? Limone? Oder vielleicht Malcesine?“, fragte Zita jetzt.

„Garda. Residence Villa Rosa!“, antwortete Frieda Butzkamp.

Manfred verzog sogleich merklich das Gesicht. Zita grinste.

„Was? Stimmt was nicht?“, wollte Frieda wissen, nachdem sie das Gesicht von Manfred erblickte.

„Alles Prima Mutti. Er freut sich riesig! Genau dorthin wollte er schon immer einmal. Hat er erst beim letzten Aufenthalt noch gesagt, als wir einen Tagesausflug nach Garda machten.“, sagte Zita und grinste ihren Manfred schelmisch an.

Capitolo quattro: Tignale

Das Restaurant „Zum Schwäbischen Italiener“ war nach wie vor eine Goldgrube. Luigi Schifferle hatte alles richtig gemacht. Seit er vor etwas mehr als einem Jahr die Zelte in Deutschland abgebrochen hatte und hier das Restaurant übernommen hatte, war es fast immer ausgebucht.

Dafür verzichtete Luigi auch auf jede Menge Freizeit und private Aktivitäten. Meist kam er nicht mal aus Tignale raus. Nur selten war er direkt am See. Und wenn, dann zum Einkaufen oder weil er irgendwo einen geschäftlichen Termin hatte. Freizeit gab es nur dann, wenn keine Saison war.

Tignale war oberhalb auf einem Plateau und nicht so überlaufen, wie die Orte direkt am See. Aber trotzdem hatte es seine Touristen und wie alle Orte am Gardasee seinen ganz eigenen Charme. Das schätzten und liebten die Gäste an dem Ort. Die Ruhe, die Abgeschiedenheit und trotzdem einen grandiosen Blick auf den See und das Monte Baldo Massiv.

Seit wenigen Wochen keimte in Luigi Schifferle allerdings eine Idee, die von Tag zu Tag stärker wurde. Der Wunsch ein weiteres Restaurant zu eröffnen.

Nicht in Tignale oder Tremosine.

Nein, Luigi wollte nach unten. Direkt in das wilde, aufregende Leben am See. Er wollte eine weitere, andere Klientel erreichen.

In den vergangenen Tagen hatte er sich bereits mehrere mögliche Locations angeschaut, die seit geraumer Zeit leer standen. Die Immobilien in Riva, Limone und Gargnano gefielen ihm schon recht gut. Aber er spürte noch nicht diesen Wow-Effekt, dieses Kribbeln bei den Besichtigungen. Das hoffte er morgen zu spüren. Luigi wollte nach Malcesine rüber. Hier hatte er einen Besichtigungstermin für eine kleine Trattoria im alten Teil ganz in der Nähe der Scaliger.

Luigi wollte auch in dem zweiten Restaurant seinem Motto treu bleiben. Italienische Küche mit schwäbischem Touch, oder auch Schwäbische Küche mit italienischem Touch. Ganz egal wie man es drehen oder wenden würde, das Endergebnis würde unter dem Strich immer das richtige sein.

Aber bis morgen war ja noch ein wenig Zeit. Also machte er sich gerade mal wieder auf zu seiner Goldgrube. Er schlenderte langsam die Straße entlang.

Vorbei an den kleinen Vorgärten, den Ferienwohnungen und dem ein oder anderen Touristen.

Er hatte sich die nächsten paar Tage freigenommen, um eben die verschiedenen Räumlichkeiten zu besichtigen. Die Saison hier oben in Tignale neigte sich sowieso früher als am See dem Ende zu. Es war hier jetzt schon bedeutend kühler als beispielsweise in Limone oder Malcesine.

Sicher Luigi hätte die ein bis zwei Wochen noch warten können, um sich intensiv um sein zweites Restaurant zu kümmern. Aber er gönnte sich diese kleine Auszeit jetzt einfach mal. Es war ja auch mehr Arbeit als Vergnügen.

Im Restaurant angekommen, waren gerade nur sehr wenige Tische belegt. Luigi ging gleich durch in die Küche. Dort stand, Rafaele am Herd und wirbelte gerade mit einer Portion Nudeln herum.

„Ciao Rafaele. Come stai?“

„Salve Luigi. Va bene.“

Beide begrüßten sich noch mit Handschlag.

„Hast du nicht Urlaub?“, fragte Rafaele grinsend.

„Frei Rafaele. Nur frei.“, konterte Luigi.

Der Koch grinste noch immer und schüttelte den Kopf.

„Ich dachte das sei das gleiche. Aber jeder hat da ja

eine andere Empfindung und Wahrnehmung.“

„Si, du sagst es!“, hatte Luigi das letzte Wort.

Er klopfte Rafaele auf die Schulter und verließ die Küche wieder. Luigi ging zum Tresen, nahm ein Weinglas und eine offene Flasche Lemberger. Damit ging er nach draußen und setzte sich an einen der freien Tische im hinteren Bereich.

„Ich hoffe doch sehr, dass die Räumlichkeiten in Malcesine so sind, wie es in der Beschreibung stand.

Dann könnte ich, wenn alles passt, zum kommenden Jahr vielleicht schon eröffnen.“, sinnierte Luigi.

Er nahm die Flasche und goss sich großzügig ein. Luigi nahm auch gleich einen kräftigen Schluck, verzog aber das Gesicht.

Er nahm die Flasche und schaute auf das Etikett.

„Lemberger! Komischer Abgang! Schmeckt ein wenig nach… Kork!“

Die Flasche hatte allerdings einen Schraubverschluss.

Woher also dann der Korkgeschmack? Luigi drehte die Flasche und las das Etikett auf der Rückseite.

„Eigenartig. Aber dieser wird im kommenden Jahr nicht mehr auf der Karte stehen.“

Luigi nahm die Flasche und brachte sie nach drinnen.

Kurz darauf kam er mit einer Flasche Valpolicella zurück. Er schenkte sich ein und nahm auch davon einen Schluck.

„Schon viel besser. Also Luigi… auf mich… Und dass die Besichtigung morgen erfolgreich wird!“

Luigi prostete sich selbst zu und nahm nochmals einen kräftigen Schluck.

Capitolo cinque: Residence Villa Rosa, Garda

Auch in der Residence Villa Rosa um Familie Bertamè kam das Saisonende mit großen Schritten näher.

In wenigen Wochen war Schluss. Doch vorher war noch einmal „voll von voller“. Die Residence war ausgebucht. Das lag zum einen am nahenden Weinfest in Bardolino, dem Festa dell’Uva e del Vino, was jährlich Ende September / Anfang Oktober stattfand und tausende Touristen anzog. Aber natürlich auch an dem immer noch sehr milden Klima, was gerade zum Ende der Saison nochmal viele Paare anzog, die nicht auf die Ferienzeiten angewiesen waren.

Paolo hatte bis vor wenigen Minuten die Kühlschränke im Kyosk One aufgefüllt. Drei Mal hatte er im Hauptgebäude Nachschub holen müssen. Der gestrige Abend war ein feucht fröhlicher gewesen. Ein Großteil seiner Gäste würde am morgigen Tag abreisen. Zudem war auch noch Nachtschwimmen gewesen. Das letzte der Saison!

Und da es das letzte bis zur nächsten Sommersaison war, war dieses natürlich besonders feucht fröhlich gewesen. Zu Lande, wie auch im Wasser. Die letzten hatten erst in den frühen Morgenstunden den Weg zurück ins Apartment gefunden.