Star Trek: Mord an der Vulkan-Akademie - Jean Lorrah - E-Book

Star Trek: Mord an der Vulkan-Akademie E-Book

Jean Lorrah

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Beschreibung

Kirk und Spock auf der Spur einer gigantischen Intrige

Bei einem Gefecht mit einem Klingonen-Schlachtschiff wird ein Mitglied der Enterprise-Crew schwer verletzt und nur eine neue Heilmethode, die eben auf Vulkan entwickelt wird, kann den Mann retten. Kirk, Spock und McCoy bringen ihn dort hin, wo auch Spocks Mutter Amanda in einer Stasis-Kammer behandelt wird. Plötzlich kommt es immer wieder zu Störungen im Programm, eine vulkanische Patientin stirbt, kurz darauf auch der Mann von der Enterprise. Liegt ein technischer Defekt vor, oder war es Mord? Während Spock, der um das Leben seiner Mutter fürchtet, mögliche Fehlerquellen eliminiert, stellt Kirk auf eigene Faust Nachforschungen an. Da bricht ein Großbrand in der Akademie aus, und alles scheint vergebens zu sein.

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Bei einem Gefecht mit einem Klingonen-Schlachtschiff wird ein Mitglied der Enterprise-Crew lebensgefährlich verwundet. Nur ein Heilverfahren, das eben auf Vulkan erforscht wird, kann sein Leben retten. Kirk, Spock und McCoy bringen den Patienten zur Vulkan-Akademie, wo auch Amanda, Spocks Mutter, in einer Stasiskammer behandelt wird.

Plötzlich tauchen Störungen im Programm des computergesteuerten Stasis-Verfahrens auf. Eine vulkanische Patientin stirbt in der Stasiskammer, kurz darauf auch der Lieutenant von der Enterprise. Liegt ein technischer Defekt vor, oder hat ein heimtückischer Mörder den Akademie-Computer manipuliert? Doch ein so unlogisches Verbrechen wie Mord ist in der friedlichen und disziplinierten Gesellschaft Vulkans undenkbar.

JEAN LORRAH

MORD AN DER VULKAN-AKADEMIE

Star Trek™

Classic

Kapitel 1

»Photonentorpedos Feuer!«

Captain James T. Kirk beugte sich im Sessel des Befehlsstands vor, als wolle er die Waffensysteme der U.S.S. Enterprise allein mit seinem Willen aufs Ziel ausrichten.

Nichts geschah.

Das klingonische Kriegsschiff, das deutlich auf dem großen Wandschirm zu sehen war, peilte die Enterprise an und feuerte erneut. Kirk spürte eine heftige Erschütterung, aber die Schilde blieben stabil.

»Mr. Sulu, die Torpedos!« Die Stimme des Captains klang fest und entschlossen.

»Keine Reaktion, Sir«, erwiderte der Navigator und betätigte mehrere Tasten.

Kirk schaltete den Kommunikator in der Armlehne seines Sessels ein. »Hilfsbrücke! Mr. Chekov, feuern Sie die Photonentorpedos ab!«

»Bestätigung, Captain!« Zwei grelle Lichtblitze rasten über den Bildschirm.

Kirk hatte erwartet, dass ihm Pavel Chekov von der Hilfsbrücke antworten würde. Statt dessen meldete sich Carl Remington, ein junger Fähnrich, der gerade seine Ausbildung an der Starfleet-Akademie abgeschlossen hatte. Er hörte die Furcht in der Stimme des jungen Mannes und fragte sich, ob Remington kurz davorstand, die Nerven zu verlieren.

»Phaserbatterie Eins – Feuer!«

Die Klingonen fühlten sich offenbar ihres Sieges sicher. Ihr Schiff raste heran – und die gebündelten Phaserstrahlen irrlichterten in den Schutzschirmen der feindlichen Einheit. Die Energiestärke ihrer Deflektoren sank.

Kirk zögerte nicht, nutzte die kritische Lage des Gegners sofort aus. »Phaserbatterie Zwei – Feuer!«

Die Bugschilde des klingonischen Kampfkreuzers lösten sich funkenstiebend auf. »Alle Waffensysteme – Feuer!«

Remington reagierte unverzüglich, löste erneut die Photonentorpedos und Phaser aus. Der Feind gab sich nicht geschlagen, und für einige lange Sekunden waren die Schilde der Enterprise nicht mehr imstande, die destruktive Energie zu absorbieren. Kirk spürte weitere Erschütterungen, und seine Hände schlossen sich fest um die Armlehnen des Sessels. Dann erlosch das Glühen der klingonischen Deflektoren, und der Kreuzer trieb antriebslos im Raum.

»Waffen auf Bereitschaft!«, befahl Kirk – und stellte fest, dass die Bordgeschütze bereits schwiegen. »Hilfsbrücke.«

Keine Reaktion.

»Chekov! Remington! Antworten Sie!«

Eine Zeitlang blieb es still. Dann drang das keuchende Husten Chekovs aus dem Com-Lautsprecher. »Captain, einige von uns sind verletzt …« Er brach ab.

Kirk betätigte eine andere Taste. »Krankenabteilung. Pille, schick so schnell wie möglich jemanden zur Hilfsbrücke.« Dann folgte wieder eine allgemeine Intercom-Durchsage: »An alle Besatzungsmitglieder, die sich in der Nähe aufhalten: Übernehmen Sie die zweite Brücke.«

Kurz darauf leuchteten auf dem Kontrollfeld einige Sensorpunkte auf. »Hier spricht Grogan, Captain«, sagte eine Frau. »Mr. Chekov hat das Bewusstsein verloren, und Mr. Remington … Ich glaube, er ist tot, Sir.«

»Kontrollieren Sie seine Konsole, Grogan. Sorgen Sie dafür, dass die unterbrochenen Verbindungen zur Hauptbrücke wiederhergestellt werden.«

»Aye, Captain.«

Aber die Schlacht war bereits entschieden. Der klingonische Kampfkreuzer driftete manövrierunfähig im All, und die Sensoren registrierten keine energetischen Emissionen mehr. Die letzte Salve der Enterprise hatte nicht nur das Triebwerk und die Wandler zerstört, sondern auch die Lebenserhaltungssysteme. Deutlich hörte Kirk die ächzenden Stimmen sterbender Klingonen.

»Enterprise an die Mannschaft des imperialen Kreuzers: Bereiten Sie sich auf einen Transfer vor. Scotty …«

»Aye, Captain«, erwiderte der Chefingenieur. »Wir versuchen es. Aber die Scanner erfassen nur ein Dutzend Überlebende, und einige von ihnen sind so schwer verwundet, dass sie keine Chance haben.«

Kirk saß wie erstarrt und nahm die Berichte der einzelnen Sektionen entgegen. Die Beschädigungen in manchen Abteilungen waren so ernster Natur, dass ihnen nichts anderes übrigblieb, als eine Starbase anzusteuern und das Schiff im Raumdock reparieren zu lassen. Der Computer nahm eine gründliche Sondierung vor und lokalisierte alle ausgefallenen Komponenten. Diese Analyse beschränkte sich allein auf den technischen Aspekt. Die Menschen an Bord hingegen kümmerten sich um ihre Freunde und Gefährten, und es dauerte eine Weile, bis die genaue Anzahl der Toten und Verletzten feststand.

»Wir haben drei der Mistkerle zu uns geholt«, sagte Scott, als er den Turbolift verließ und die Brücke betrat. »Der giftige Rauch an Bord ihres Kreuzers hat ihnen die Lungen verätzt, aber ich schätze, sie werden es schaffen!« Der Schotte hielt auf die summende Navigationskonsole zu.

»Wo befinden sie sich jetzt?«, fragte Kirk.

»In der Krankenstation. Der McCoy flickt sie wieder zusammen, so dass wir sie verhören können.«

Kirk blickte auf den großen Bildschirm, der noch immer das klingonische Schiff zeigte. Nur drei Überlebende. Alle anderen ruhten nun in einem stählernen Grab, umgeben von der Stille des Raums. »Warum?«, fragte er. »Ich weiß, dass sie diesen Raumsektor für sich beanspruchen. Aber warum griffen sie uns an? Wir haben sie doch nur aufgefordert, die Hoheitsrechte der Föderation zu achten.«

»Es sind Klingonen«, entgegnete Scott. »Was erwarten Sie von ihnen?«

»Aber warum setzten sie ihr Leben aufs Spiel? Warum gingen sie in den Tod? Es muss ihnen doch klar gewesen sein, dass die Enterprise ihrem Schiff weit überlegen war. Himmel, warum opferten sie sich für hundert Kubiklichtjahre leeren Alls?«

Spock, der die ganze Zeit über geschwiegen hatte, wandte sich von der wissenschaftlichen Station ab. »›Die Ehre des Kriegers zählt mehr als der Triumph des Siegers.‹«

»Bitte?« Kirk sah verwirrt auf.

»Ein klingonisches Sprichwort«, erklärte der Vulkanier. »›Die Kinder des Imperiums ziehen lachend in die Schlacht, fürchten weder Tod noch des Feindes Macht.‹« Spock zögerte und fügte hinzu: »Der Krieg ist ihr Lebensinhalt.«

»Zynismus, Spock?«

»Nein, Captain. Beobachtung. Deduktion. Ich hatte oft genug Gelegenheit, mich mit der Verhaltensweise von Klingonen zu beschäftigen. Ihr Handeln ist nicht logisch, aber vorhersehbar.«

»Wollen Sie andeuten, ich hätte die Konfrontation vermeiden können?«, erkundigte sich Kirk.

»Nein, Captain. Ganz im Gegenteil. Wenn man Klingonen in einem Quadranten begegnet, auf den nicht nur das Imperium Anspruch erhebt, sondern auch die Föderation, muss es zwangsläufig zu einem Kampf kommen.«

Kirks Unbehagen blieb – obgleich Spock bestätigte, dass er die richtigen Entscheidungen getroffen hatte. Gab es wirklich keine Alternative dazu, ständig die Waffen sprechen zu lassen? Blieb ihnen tatsächlich keine andere Wahl, als Konflikte immerzu mit Gewalt auszutragen? Manchmal verglich er Menschen und Klingonen mit Kindern, die Piraten spielten – doch das Leid auf beiden Seiten war echt.

Nach einer Weile meldete sich McCoy von der Krankenstation. »Vier Tote, Captain: Rosen, Livinger, M'Gura und Jakorski. Dreiundneunzig Verletzte, davon nur elf so schwer, dass sie intensive Behandlung benötigen. Einer von ihnen …« McCoy holte tief Luft. »Jim, vielleicht solltest du dir selbst ein Bild davon machen …«

»Remington?«, fragte Kirk und erinnerte sich an Grogans Meldung.

»Ja. Sein Zustand ist ziemlich ernst.«

Scott nahm an der wieder funktionsfähigen Konsole Platz, und die letzten Schadensmeldungen trafen ein. »Sie haben das Kommando, Mr. Spock«, sagte Kirk, trat in den Turbolift und begab sich zur Krankenabteilung.

Einige der dort eingelieferten Männer und Frauen rangen sich ein Lächeln ab, als sie den Captain sahen. Kirk begrüßte sie betont freundlich, meinte, er sei stolz auf sie alle, und versicherte ihnen, mit McCoys Hilfe kämen sie bald wieder auf die Beine. Aber die Maske der Fröhlichkeit löste sich schlagartig auf, als er dem Bordarzt in die Intensivstation folgte. Carl Remington ruhte blass und reglos auf einer speziellen Pflegeliege, schien dem Tod näher zu sein als dem Leben. Die Indikatoren über dem Kopfende des Bettes zeigten besorgniserregend niedrige Werte an. »Wie steht's mit ihm?«

»Es ist hoffnungslos«, erwiderte McCoy. »Und was mich besonders belastet … Verdammt, Jim: Es wird Tage dauern, bis er stirbt. Die Lähmung erfasst seinen ganzen Körper. Das Zentralnervensystem ist irreparabel geschädigt, vermutlich infolge eines energetischen Entladungsblitzes, der ihn traf, als unsere Schilde zusammenbrachen. Das vegetative Nervensystem funktioniert nach wie vor. Ich habe ihn von den Lebenserhaltungsmechanismen getrennt, und er … Nun, er lebt. Aber er kann sich nicht bewegen, nicht einmal zwinkern.« McCoy seufzte. »Wenn sich sein Zustand stabilisiert, steht ihm vielleicht eine jahrelange Leidenszeit bevor.«

»O Gott«, stöhnte Kirk. »Weiß er Bescheid? Ich meine: Kann er uns hören? Ist er bei Bewusstsein?«

»Keine Ahnung. Bisher zeigte er nicht die geringste Reaktion. Pulsschlag und Atemrhythmus weisen keine Veränderungen auf, die sich mit emotionaler Stimulierung erklären ließen. Soll ich Spock bitten …«

»Nein!« Kirk zögerte und dachte nach. Schließlich seufzte er ebenfalls. »Ja, Pille. Wir müssen alle Zweifel ausräumen.«

Normalerweise widerstrebte es dem Vulkanier, die mentale Technik der Gedankenverschmelzung einzusetzen, doch in diesem Fall erklärte er sich einverstanden. »In Ordnung«, sagte er. »Ich verstehe, dass Sie feststellen wollen, ob noch ein Bewusstseinskomplex mit dem Identifikationsbegriff ›Carl Remington‹ existiert, bevor Sie die Behandlungsmethode bestimmen. Ja, ich bin bereit, Kontakt mit seinem Geist aufzunehmen. Lassen Sie mich jetzt bitte mit ihm allein.«

Kirk und McCoy zogen sich in das Büro des Bordarztes zurück, um dort auf Spock zu warten. Der Captain nahm in einem bequemen Sessel Platz, starrte ins Leere und versuchte nicht mehr, seine Betroffenheit zu verbergen.

»Vielleicht ist er klinisch tot«, sagte McCoy. »Die Sensoren registrieren keine Hirnwellenaktivität.«

»Und vielleicht stirbt auch sein Körper – was dir eine Menge Arbeit ersparen würde …« Kirk unterbrach seine zornige Antwort, stützte die Ellenbogen auf die Knie und rieb sich die Augen. »Tut mir leid, Pille. Ich bin sicher, du hast dir alle Mühe gegeben.«

»Das trifft auch auf dich zu«, entgegnete der Arzt. »Ich verschreibe dir hiermit dieses Medikament.« Er reichte ihm ein Glas Brandy, und Kirk wies es nicht zurück. McCoy ging um seinen Schreibtisch herum und setzte sich ebenfalls. »Ich vermute, Remington gehört zu den jungen Leuten, mit denen du dich identifizierst, nicht wahr?«

»Pille, ich …«

»Ich weiß. Dir liegt die ganze Besatzung am Herzen; du ziehst niemanden vor. Trotzdem: Wenn du einen der Streber siehst, die direkt von der Akademie kommen und glauben, die ganze Galaxis im Handstreich erobern zu können, erinnerst du dich an einen gewissen James T. Kirk, der den Ehrgeiz hatte, zum jüngsten Captain Starfleets zu werden – und dem das auch gelang.«

»Das ist schon ziemlich lange her, Pille.«

»Und heute fragst du dich gelegentlich, ob du all die Jahre vergeudet hast. Manchmal zweifelst du an dir, insbesondere an Tagen wie diesem. Seit einiger Zeit erlebst du so etwas immer häufiger.«

Kirk nickte. »Trotzdem: Wir haben die Pflicht zu erfüllen. Vielleicht schützen wir nichts weiter als kalte Leere. Aber wenn wir den Klingonen diesen Raumquadranten überlassen, bauen sie eine Starbase, eine Raumstation in unmittelbarer Nähe einiger bewohnter Welten der Föderation.« Er fluchte leise. »Doch der Preis, den wir für die Sicherheit unserer Planeten zahlen – muss er darin bestehen, dass Kameraden sterben und andere für den Rest ihres Lebens dazu verurteilt sind, geistige oder körperliche Krüppel zu sein?«

Der Captain blickte in sein Glas, und McCoy schwieg, um die imaginäre Bürde, die auf Kirks Schultern lastete, nicht noch zu vergrößern. Er wusste, dass sich sein alter Freund noch den einen oder anderen Drink genehmigen würde, bevor er zu Bett ging und sich der Erschöpfung hingab. Wahrscheinlich beabsichtigte er, am nächsten Morgen früh aufzustehen und in der Sporthalle die Anspannung aus Leib und Seele zu lösen, bevor er die Totenfeier leitete.

Nach einer knappen halben Stunde kam Spock aus der Intensivstation. Der Vulkanier wirkte ernst und bedrückt. »Mr. Remington ist sich nach wie vor … seiner Existenz bewusst. Sein Körper kann aufgrund der Nervenschäden weder auf äußere noch innere Reize reagieren, aber der Geist zeigt nach wie vor Aktivität, versucht vergeblich, eine Verbindung zur externen Welt zu knüpfen.«

»Mein Gott«, entfuhr es McCoy. Er wischte die Tränen fort, die in seinen Augen schimmerten. »Bei solchen Gelegenheiten empfinde ich es fast als Fluch, Arzt zu sein«, sagte er heiser. »Wenn ich den Jungen nicht sofort behandelt hätte, wäre er jetzt vielleicht tot. Ich habe ihn zu einer Art Zombie gemacht.« Er schenkte sich selbst einen Brandy ein, zögerte kurz und reichte auch dem Ersten Offizier ein Glas. »Keine Widerrede, Spock. Trinken Sie das Zeug einfach.«

»Es war nicht meine Absicht, irgendwelche Einwände zu erheben«, erwiderte der Vulkanier steif und leerte das Glas in einem Zug. Dann ließ er sich in den noch freien Sessel sinken. »Doktor McCoy, Captain … Vielleicht gibt es eine Rekonvaleszenzmöglichkeit für Mr. Remington.«

»Spock«, sagte McCoy, »es ist völlig ausgeschlossen, ihn zu heilen. Nerven wachsen nicht nach. Und wenn es irgend jemandem gelungen wäre, ein Verfahren für Nervenregeneration zu entwickeln, so hätte ich bestimmt davon gehört.«

»Auch dann, wenn es die vulkanische Akademie der Wissenschaften beträfe?«, fragte Spock. »Und sich die neue Technik noch im Experimentierstadium befände?«

»Was?«, fragte McCoy entgeistert. Er wusste, dass der Vulkanier die Grammatik des Federation Standard perfekt beherrschte und den Konjunktiv nicht ohne einen triftigen Grund benutzte. »Sie meinen, es gibt tatsächlich eine solche Technik?«

»Ja, das ist der Fall«, bestätigte Spock.

»Aber … wieso wissen Sie davon, obwohl mir noch nichts zu Ohren gekommen ist? Auch ich lese die Publikationen der vulkanischen Akademie.«

»Die Forschungsarbeiten sind noch nicht beendet, und daher kam es bisher noch zu keiner Veröffentlichung der entsprechenden Daten«, entgegnete der Erste Offizier. »Ich … Nun, ich habe einen persönlichen Grund, mich für die Experimente zu interessieren.«

Kirk hob den Kopf und spürte, wie sich Sorge um seinen Freund in ihm regte. »Einen persönlichen Grund, Spock? Stimmt irgend etwas nicht?«

»Oh, mit mir ist alles in Ordnung«, sagte der Vulkanier in jenem gleichmütigen Tonfall, der seine Gefühle tarnte. Die beiden Menschen begriffen, dass er versuchte, keine Lücken im Kokon seiner Selbstbeherrschung entstehen zu lassen. »Es geht um meine Mutter.«

»Amanda?«, fragte McCoy und entsann sich an die bezaubernde Dame, die er während der Reise nach Babel kennengelernt hatte. »Ist sie krank? Kann ich Ihnen irgendwie helfen, Spock?«

»Sie hat degenerative Xenosis.«

McCoy schwieg und hütete sich davor, dem Vulkanier sein Mitgefühl auszusprechen. Von solchen Dingen hielt Spock nichts. Die Krankheit, an der Amanda litt, war eine Folge interstellarer Reisen. Es schien sich dabei um eine allergische Reaktion auf längere Kontakte mit den Biotopen fremder Welten zu handeln. Und wenn sie erst einmal begonnen hatte, war keine Heilung mehr möglich. Die Nervenstränge lösten sich langsam auf, bis Leber, Nieren, Herz und die anderen Organe versagten. Und das bedeutete den Tod des Patienten. »Wie viel Zeit bleibt ihr noch?«, erkundigte sich der Arzt schließlich.

»Wir – mein Vater Sarek und ich – hoffen, dass sie überlebt, Doktor. Normalerweise würde sie in einigen Monaten sterben, aber vielleicht kann das neue Regenerationsverfahren ihren Zustand verbessern. Dr. Daniel Corrigan, der es zusammen mit dem Heiler Sorel entwickelte, probierte es an sich selbst aus, und die Resultate sind vielversprechend.«

»Scheint ein Mann nach deinem Geschmack zu sein, Pille«, bemerkte Kirk.

»Dr. Corrigan ist zwar nur wenige Jahre älter als meine Mutter«, fuhr Spock fort, »aber vor einiger Zeit setzte bei ihm ein rapider Alterungsprozess ein. Glücklicherweise nur in physischer Hinsicht. Seine Intelligenz wurde nicht beeinträchtigt, und mit der Unterstützung Sorels arbeitete er an einer neuen Behandlungsmethode. Sarek teilte mir mit, dass sich Dr. Corrigan innerhalb kurzer Zeit vollständig erholt hat – was nur durch eine Nervenregeneration möglich war. Derzeit testen sie das Verfahren bei einigen Patienten, die auf andere Weise nicht geheilt werden könnten. In der letzten Nachricht, die ich von meinem Vater erhielt, erwähnte Sarek eine fast komplette Neubildung geschädigter Nerven. Alles deutet darauf hin, dass Amanda noch viele Jahre an der Seite ihres Mannes verbringen wird.«

»Ich bin sehr froh, das zu hören, Spock«, sagte Kirk. »Aber warum haben Sie uns nicht schon eher darüber informiert?«

»Die Mitteilung traf kurz vor der Konfrontation mit dem klingonischen Kampfkreuzer ein, Sir. Ich wollte Sie um Sonderurlaub bitten, damit ich nach Vulkan fliegen kann, und ich wäre Dr. McCoy sehr dankbar, wenn er sich bereitfände, mich zu begleiten. Ich zweifle nicht an den Fähigkeiten Dr. Corrigans, von dem sich meine Mutter seit langer Zeit behandeln lässt, aber …«

»Vielen Dank, Spock.« Das Vertrauen des Vulkaniers freute ihn. »Ich fühle mich sehr geehrt. Glauben Sie, dass man Remington aufnehmen wird? Jim, die Enterprise muss ohnehin ein Raumdock ansteuern …«

»Bring Remington nach Vulkan, Pille. Das ist ein Befehl. Ihrem Urlaubsgesuch gebe ich selbstverständlich statt, Mr. Spock. Kehren Sie nach Hause zurück. Da fällt mir ein: Wir sind nicht einmal sehr weit von Vulkan entfernt. Wir könnten die dortige Starbase anlaufen.«

»Und da Sie während der Reparaturarbeiten nicht an Bord gebraucht werden …« Spock sah ihn an. »Darf ich auch Sie auf meinen Heimatplaneten einladen? Ich bin sicher, mein Vater empfängt Sie gern als seine Gäste. Und wenn meine Mutter aus der Stasis zurückkehrt, wird sie sich gewiss freuen, Sie wiederzusehen.«

Kirk nickte, erleichtert darüber, dass es noch eine Chance für den jungen Carl Remington gab. Jetzt kam es nur noch darauf an, dass McCoy seinen Patienten so lange am Leben erhielt, bis sie Vulkan erreichten.

Kapitel 2

Sarek trat unter der Ultraschalldusche hervor und streifte sich leichte, dem vulkanischen Sommer angemessene Kleidung über. Der Morgen war bereits recht warm und kündigte einen Tag an, der selbst für die Einheimischen zu heiß werden mochte. Er dachte an seine schwitzenden Schüler und fragte sich einmal mehr, warum er sich dazu hatte hinreißen lassen, ausgerechnet den Informatik-Grundkurs zu übernehmen. Mehr als die Hälfte der Teilnehmer bestand aus Außenweltlern, und das machte seine Aufgabe keineswegs leichter.

Im Haus rührte sich nichts; schon seit einigen Monaten herrschte Stille in den Räumen und Kammern. Sarek dachte an Amanda. Vielleicht war es ganz gut, dass sie den heißesten Teil des Sommers in Stasis verbrachte. Zwar lebte sie schon seit vielen Jahren auf Vulkan, aber die Hitze setzte ihr noch immer zu.

Als er sich an die menschlichen Gäste erinnerte, die er gegen Abend erwartete, nahm er eine Neujustierung der Klimaanlage vor und wählte eine Temperatur, die er fast als kühl empfand. Vermutlich brauchte selbst Spock einige Tage, um sich wieder einzugewöhnen. Sein letzter Aufenthalt in der Heimat lag inzwischen zwei Jahre zurück, und mit einem Anflug von Bitterkeit entsann sich Sarek an die bedauerlichen Umstände ihrer damaligen Begegnung …

Nein, dachte er und rief sich selbst zur Ordnung. Lass die Vergangenheit ruhen. Gegenwart und Zukunft sind wichtiger. Amanda hatte recht. Es war nicht richtig gewesen, seinen Sohn zu verstoßen. Sarek bereute es jetzt, Spock nicht den väterlichen Segen zu seiner geplanten Hochzeit gegeben zu haben. Lass die Vergangenheit ruhen, wiederholte er. Was geschehen ist, ist geschehen. Später, während der Reise nach Babel, fanden Vater und Sohn wieder zueinander … Ja, die Vorstellung, Spock wiederzusehen, erfüllte ihn nicht länger mit Unbehagen.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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