Stark gespielt - Heiko Hansen - E-Book

Stark gespielt E-Book

Heiko Hansen

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Beschreibung

Stark gespielt Golf fasziniert und ist wie das Leben auch: Eine mentale Herausforderung. Umso motivierender ist es, wenn man das Lob hört Stark gespielt! Erfüllt dies nicht jeden Spieler sofort mit einer unglaublichen Freude? Das Golf Mental Handicap Training enthält in systematischer Abfolge Selbsteinschätzungen, wertvolle Informationen aus der Neurobiologie, reichhaltige, mentale Übungen in unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden sowie viele Vorlagen zum Eintragen von Trainingsergebnissen. Das Mental Handicap Training lässt sich DIREKT mit dem normalen Golftraining integrieren - auch mit Trainingspartnern. So können Sie am Trainingsende sagen: Stark mental trainiert! www.golfmentalhandicap.com

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Seitenzahl: 137

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"Ihre Fehler sind Ihre Fehler. Übernehmen Sie die Verantwortung für jeden Schlag."(Tiger Woods, 2006)

„Machen wir uns doch nichts vor: Das Spiel ist zu 95 Prozent kopfgesteuert. Wenn jemand lausig Golf spielt, braucht er keinen Golflehrer, sondern einen Psychiater.“(Tom Murphy)

"Jeder Tag, den man nicht auf der Driving Range mit Üben verbringt, bedeutet ein Tag mehr beim Streben ein großer Golfer zu werden."(Ben Hogan)

Heiko Hansen

Ich arbeite u.a. als Mentaltrainer seit über 25 Jahren mit vielen wunderbaren wie interessanten Menschen zusammen. Verbunden mit nachhaltigen Erfahrungen und gefühlsreichen Momenten wie den Bundesligaauf-, abstiegen der GC Altenhof. Vertrauensvollen Teamworks mit Spielern und Trainern - mit dem Golf Pros Nils Sallmann, Yannick Oelke und Fabian Bünker. Zudem arbeitete ich erfolgreich mit vielen Nachwuchs- und Profisportlern zusammen, u.a. Mainz 05 (mit Thomas Tuchel, Saison 2013/14 inkl. Europacup-Platz). Mich fasziniert wie ein Gehirn Golf spielt, sich ein Spieler emotionalisiert und sich mental erlebt und vorbereitet. Wie sich Talente mental entfalten. Mich interessiert die Mentalität/Emotionalität eines Spielverlaufs. Ich bin gerne innovativ, entwickle Erfahrungen und Fragestellungen weiter, u.a. schrieb das sportpsychologische Konzept für die Nachwuchsleistungszentren von Fortuna Düsseldorf, VfL Bochum und dem VfL Wolfsburg. Weitere Vereine: Ingolstadt 02 NLZ, 1899 Hoffenheim (U17) und dem Hamburger SV (Relegation gg Karlsruher SC) sowie sechs Jahre der Universum Box Promotion (Hamburg).

Meine Ausbildungen: Diplom-Sozialpädagogen (FH Kiel), Mediatior (Uni Lüneburg) und Konflikttrainer. Persönlichkeits-, Team- und Führungscoaching, Wingwave-Coach (Besser-Siegmund-Institut), NLP-Practitioner (DGNLP), Hypnosetherapeut (MEG). etc. Autor diverser Fachbücher und mentaler Praxisbücher, z.B. Der Weg zum Sieg (Pietsch-Verlag).

Inhaltsverzeichnis

Golf Mental Handicap

®

Mentale Strategien

GMH 36: Mentale Dynamiken

GMH 35: Nur noch 1 Spiel

GMH 34: Wahrnehmungen, Dominanzen, Täuschungen

+ Pirat Putts

GMH 33: Bunker & Wasserloch

GMH 32: „Golf Dynamic Breathing“ & Putten

GMH 31: Abschlagsatmung

GMH 30: Innerer Mentalfilm

GMH 29: Mein Vorbild im Golfsport (Modelling-Technik)

GMH 28: State of Golf-Excellence

GMH 27: Motive und Glaubenssätze

„Selbstentwicklung und Training“

„Willensbahnung und Turnier“

GMH 26: 5 – Finger Übung

Emotionen

GMH 25: Emotionen regulieren + Gedankenstopp-Technik

GMH 24: Self Talk

GMH 23: Blind Putts

GMH 22: Stress-Analyse

GMH 21: Schutzraum-Technik

GMH 20: Ängste und Ressourcen

GMH 19: Mental Warming up Ritual

Unter Druck

GMH 18: Refraiming + Problemloch (Platztraining)

GMH 17: In Trouble - Innerer Berater / Störungen

GMH 16: Cool bleiben

GMH 15: Mentales Putten + Umgang mit Störungen

GMH 14: Druck im Turnier / Spiel

GMH 13: Innerer Regler

GMH 12: Swish-Technik

Fokus

GMH 11: Inner Winner

®

Fokus + Konzentration (5-4-3-2-1)

GMH 10: Winning Putts

GMH 9: Inner Winner

®

Trance

GMH 8: Lampenfieber

GMH 7: Gut geschlafen?

GMH 6: Re-Imprinting auf der Timeline

Erfolge

GMH 5: Speed Golf

GMH 4: Prognosen und Vorgaben

GMH 3: 7 Werte der Samurai

GMH 2: 9/18 Loch + Challenge / Shoot-Out

GMH 1: Siegeridentität: Ihre persönliche Erfolgsstrategie

Mental Coin System + Vorlagen

Literatur und Bildquellen

Golf Mental Handicap®

Der Durchschnittsgolfer trifft, wenn er Glück hat, auf einer Runde acht- oder zehnmal richtig. Alle anderen Schläge sind brauchbare Fehlschläge." Tommy Armour

Diese Feststellung von Tommy Armour entspricht der Realität. Selbst Weltklassegolfer wie Tiger Woods, Martin Kaymer und alle anderen Profis, die Tag für Tag Golf spielen und diesen Sport um Längen Fehler, besser beherrschen, sagen von sich, dass sie nur einen Bruchteil der Schläge auf dem Platz wirklich zu 100 % so treffen, wie sie sich das vorstellen. Diese Spieler wissen, dass derjenige am erfolgreichsten ist, dessen Bälle am spielbarsten liegen, selbst durch einen technisch nicht sauber gespielten Schlag. Diese Spieler können ihre Turnierstrategie, ihren Willen und ihre Leidenschaft mental vernetzen und ihre Erwartungen und Einstellungen realistisch auf dem Punkt konzentrieren. Diese Spieler wissen, was sie können und sehen einen Fehler als keinen Weltuntergang an, sondern als eine Erfahrung, der eine Chance folgt. Jede Situation neu spielt und versucht die Aufgabe zu lösen.

Wenn das nun schon bei diesen Spielern der Fall ist, was können Sie als Hobbygolfer von Ihren Schlägen erwarten? Aus mentaler Sicht ist der größte Fehler den Amateur- und Leistungsgolfer im Turnier machen, spielen zu wollen wie ein Profi. Sie haben aber weder die Trainingsleistung, nicht die Intensität, oft nicht das Talent, noch die hohe Wettkampferfahrung und Leidenschaft für Turniere. Die verfehlte Einstellung führt zwangsläufig zu einer negativen Selbstbewertung, emotionalen Überreaktionen, zu verfehlten Überzeugungen und damit automatisch zu einer schlechten Leistung. Amateure setzen Ihre Erwartungen zu hoch an.

In meinen Gesprächen und Mentaltrainings mit Amateurgolfern, ambitionierten Leistungsgolfern oder jungen Profis erlebe ich, dass der Glaube vorherrscht, dass auf dem Platz jeder Ball perfekt getroffen werden muss.

Und wenn diese Erwartung nicht erfüllt wird (und sie kann nicht erfüllt werden), dann herrscht Frust. Und genau dieser Frust zerstört Ihr Golfspiel! Das zunehmende Frustgefühl verhindert die Entfaltung Ihres Könnens. Paradox ist die innere Überzeugung, ein Spiel und der Erfolg eines Turniers wird von einem Schlag abhängig ist.

Was aber wäre, wenn dieser Frust erst gar nicht entsteht und Sie ganz erwartungslos an eine Runde, an eine Bahn, an einen Schlag herangehen würden? Wenn Sie einfach versuchen würden, jeden Schlag so gut es eben geht vorzubereiten und durchzuführen und dann das Ergebnis einfach akzeptieren? Einfach nur mit Freude, mit einem realistischen Ziel und der Lust am Golfen spielen? Für Sie machbar?

90% des Golfspiels sind mentale Stärke und emotionale Regulation. Nur 5% unserer Entscheidungen sind bewusst beeinflusst. Schnelle Gefühlswechsel in der Play-Box (am Ball stehend), zwischen Birdie und Bogey, die Bedeutung des ersten Abschlags, die ersten Golfstunden samt damaligen Emotionen und Gefühlen, das Wissen, Begeisterung und Frust sind allen Golfspielern bekannt. Jeder Golfer, der Freude an seinem Spiel und Erfolg haben möchte, muss wissen, wie er seine Emotionen regulieren kann, wie er zur richtigen Zeit das Wichtige fokussiert denken kann, wie er mit Druck im Wettkampf umgeht, mit seinen inneren Einstellungen und Gefühlen und wie er es schafft, „erwartungslos“ / leidenschaftlich zu golfen uvm.

Nur, kaum jemand trainiert diesen mentalen Part des Spiels systematisch und strukturiert. Es regiert die Hoffnung: „Das wird schon!“ Oder: „Ich geh doch nicht auf die Couch!“ Wenig Wissen, falsche Annahmen und Assoziationen von der weltberühmten Psycho-Couch sind eng mit der Bewertung eines Mentaltrainings verbunden. In der Realität ist Mentaltraining ein normales Training wie Chippen, Putten, Abschlag, Fitnesstraining. Besser: „Mit Köpfchen spielen!“

Unterschiedliche Wahrnehmungen und laufende Bewertungen im Gehirnprozess spielen mit uns Golf. Auch typisch: Einen Ball, den ich bereits vor dem inneren Auge ins Wasser fliegen sehe, ein unsicheres Gefühl beim Putten, ein bewusst gesteuerter Golfschwung werfen einen Blick auf die komplexen mentalen und emotionalen Verarbeitungsprozesse im Gehirn. Manchmal vollziehen sich unerklärliche Dinge: Eben hatte man seinen richtigen Schwung, ein sicheres Gefühl, und jetzt das! Aber: Wie kommt das und wie finde ich wieder schnell in meinen Erfolgsrhythmus? Kann ich mentale Prozesse gezielt und systematisch trainieren? Wie beeinflusst mein Golf-Charakter mein Spiel? Wie reguliere ich meine Emotionen zu meinem Zielfilm? Was kann ich machen, wenn ich meinen Rhythmus nicht finde?

Mit der Idee eines Mentaltrainings in Form eines Golf Mental Handicap® Programms verbinde ich meine reichlichen Erfahrungen als Mentaltrainer und meinem lehrreichen und faszinierenden Teamplay mit Golf-Pros, insbesondere mit Nils Sallmann und Fabian Bünker. Erstmalig werden Golf- und Mentaltraining aktiv und systematisch miteinander verknüpft. Es beinhaltet Trainingsmodule, die in meinen Augen einen Zustand einer mentalen Stärke für effektiv, neurobiologisch begründet und für einen erfolgreichen Turnierspieler für zentral sind. Sie erlernen eine anhand Ihres Charakters auf Sie abgestimmte Mental-Routine.

Mit Golf Mental Handicap® trainieren und steigern Sie Schritt für Schritt Ihre mentalen Stärken für ein sicheres und erfolgreiches Golfspiel. Es ist in fünf Klassen in Anlehnung an die Handicap-Idee im Golf aufgeteilt. Jedes Handicap ist mit mentalen und golferischen Aufgaben verbunden, die im Training geübt und gefestigt werden. Achten Sie dabei aber immer auf die Qualität Ihres Trainings. Sobald diese stark nachlässt, sollten Sie eine Pause einlegen. Die Qualität der Ausführung ist entscheidend. Nicht die Quantität und auch nicht Ihre Ungeduld.

Handicap 36 - 27 Mentale Strategien

„Golf ist eine Art Selbstprüfung, bei der wir uns vergnügen.”(Arnold Palmer)

GMH 36

Golfmentalität

Wie so manches im Golf-Leben beginnt es, auch hier mit einer Selbstbestimmung. Ihre Mentalität, Ihre Prägungen und Ihre Emotionen bestimmen Ihr Golfspiel. Eine kluge mentale Strategie ist der eine Part (ca. 10-15%), entscheidender ist das Handeln und diese wird immens bestimmt durch emotionale Regulationen und durch Prägungen (ca. 85-90%).

Eine präzise Selbsteinschätzung und die mentale Wahrnehmung seiner Selbst ist nicht einfach. Unsere Gehirne denken nicht so gerne immer wieder neu über uns nach. Gebildete Gewohnheiten werden eindeutig bevorzugt. Die Reflektion der Wirklichkeit wird nicht nur einmal am Tag verzerrt. So auch die Wahrnehmung über uns selbst. Wenn Sie mutig sind und die Entfaltung Ihrer mentalen Potentiale ernstnehmen, dann besprechen Sie Ihre Bewertungen und Aussagen mit einer Person Ihrer Wahl. Es sollte eine Person sein, die sich traut, Sie hier und da anders einzuschätzen. Seien Sie sich bewusst, es geht nicht um die Wahrheit und ob Ihre Selbsteinschätzungen richtig sind, es geht primär um den Vergleich von Wahrnehmungen in golfmentalen Situationen. Ihre Mentalität bestimmt Ihr Golf-Spiel. Es ist nun an Ihnen.

A / Meine Golfmentalität

Sie dürfen zwei Mentalitäten ankreuzen.

Ich bin ein

Perfektionist

Lustspieler

Teamspieler

Solospieler

Kämpfer

Turnierspieler

Stratege

Trainingsspieler

Skeptiker

Individualist

Gefühlsspieler

Optimist

Welcher von den beiden angekreuzten Mentalitäten ist stärker ausgeprägt?

____________________________

B bis D: Bitte für jede Kategorie nur ein Kreuz setzen!

B /

Ich ärgere mich schnell.

Ich werde laut, wenn es nicht funktioniert.

Ich bin schnell enttäuscht.

Ich spiele mit Leidenschaft und Freude, auch wenn nicht alles funktioniert.

Ich verkrampfe schnell, wenn es nicht läuft.

Ich denke lange über einen (leicht) verschlagenen Ball bzw. fehlerhaften Schlag nach.

Ich gebe schnell auf und werde unkonzentriert, wenn ich schlecht spiele.

Andere oder Störungen oder die Platzverhältnisse sind schuld, wenn es nicht läuft.

C /

Ich agiere selbstmotiviert und pushe mich selbst.

Ich mag es, wenn man mich anspornt und animiert.

D /

Ich trainiere sehr gerne und hole mir darüber Sicherheit.

Ich lerne gerne etwas dazu.

Ich liebe Turnier und mag es, mich zu beweisen.

Ich kann mich sehr gut konzentrieren, auch bei Störungen.

Ich spiele nach Strategie und intensiver Vorbereitung.

Ich spiele nach Gefühl.

Ich spiele sehr ehrgeizig.

E /

Während ich

trainiere

, denke ich oft

Im

Turnier

denke ich oft

F /

Das tut mir mental gut. Das hilft mir.

Mit diesem Satz (Self Talk) kann ich mich gut beruhigen

Mit diesem Satz (Self Talk) spiele und fühle ich mich sehr gut

GMH 35

Nur noch 1 Spiel

Folgende Ausgangssituation: Sie können nur noch EIN Golfspiel spielen. Es ist Ihr letztes Spiel. Es gibt kein weiteres.

A / Warum sind Sie motiviert das eine Spiel noch zu erleben und zu spielen?

B / Wie wollen Sie dieses Spiel emotional spielen?

C / Wie werden Sie nach einem Fehler weiterspielen?

Emotional:

Mental:

D / Natürlich ist es in der Realität nicht Ihr letztes Spiel. Was lernen Sie aus Ihren Aussagen für Ihr aktuelles Golfspiel? Was genau werden Sie verändern? Was werden Sie konkret im Turnier mental-emotional verändern?

GMH 34

Wahrnehmung, Dominanzen, Täuschungen

Die menschliche Wahrnehmung ist im Vergleich zur Tierwelt rudimentär entwickelt. Die menschlichen Sinne sind in allem durchschnittlich ausgeprägt und einsetzbar. Trotzdem scheint es ausreichend zu sein, dass unser Gehirn damit Situationen auf Basis unserer Erfahrungen einschätzen kann. Aber wir unterliegen ebenso (Sinnes-)Täuschungen. Es kommt zu Fehlinterpretationen, insbesondere, wenn Erfahrungen fehlen1.

Unsere Sinne und Wahrnehmungssysteme müssen von Geburt an trainiert werden. Alle Interpretationen unterliegen zum einen der Qualität unserer Sinne (z.B. Sehfähigkeit) und zum anderen unseren Sinnes- und Aufnahmebewertungen, die wir auch familiär erlernt haben:

was wurde gelernt und wie interpretiert,

was wurde gelernt, etwas zu betrachten oder wahrzunehmen.

Manche sind hoch trainiert darin Details wahrzunehmen (hohe S-Ausprägung), manche darin schnell nach Faktenlage zu interpretieren und langsamer vorzugehen, damit die Erfahrungen und Ziele/Motive genauestens programmiert werden können (hohe O-Ausprägung).

Alle Wahrnehmungen sind zudem hochgradig emotionalisiert, damit wir richtig und schnell nach erlernten Mustern handeln können: Richtig aus unseren bewerteten Erfahrungen, Überzeugungen und dem Wissen, schnell aus unserem intensiven Trainingsprogramm und Selbstsicherheit. Unsere Überzeugungen beeinflussen, was wir sehen und wahrhaben wollen. Unsere Emotionen beeinflussen ebenso die Handlungssicherheit und Entscheidungen.

Im Thalamus werden alle Sinneswahrnehmungen projiziert und zur Interpretation an weitere Bereiche des Gehirns weitergeleitet, u.a. an die Amygdala (ein Emotionszentrum, u.a. Angst). Die Sinneswahrnehmungen werden sofort mit vorhandenen Erfahrungen und Mustern wie Prägungen und Überzeugungen abgeglichen. Die daran gebundenen Emotionen und die Intensität weisen den Weg zur Handlung. Beispiel: Der Golfer sieht ein Wasserloch. Sofort gleicht das Gehirn ab. Es erzeugt und interpretiert alle Erfahrungen und Bewertungen, gleicht es mit seinem Können oder was er darüber denkt ab. Das Ergebnis könnte sein: „Cool. Das kann ich. Ich spiele den Ball dorthin.“ (O-A-positive Strategie) Oder: „Mist! Schon wieder so ein Wasserloch. Dorthin schlage ich meine Bälle gerne rein. Hm, wie viele Bälle habe ich mit?“ (O-A-negative Strategie). Das wäre noch die humorvollere Variante. In der Regel herrscht die Angst. „Oh, mein Gott!“ Und man beginnt etwas zu zittern und weniger überzeugt auszusehen bzw. die Szenerie zweifelnd zu kommentieren.“ In diesem Kontext ist eine effektive Glaubenssatzarbeit von Vorteil. Siehe GMH 27.

Foto: MassineScheffer Company GmbH

Dominanzen

Unsere Sinnesnutzung ist hierarchisiert. Manche nutzen stärker den visuellen Fokus, einige den kinästhetischen, gefühlsmäßigen Sinn, andere sind stark im auditiven Wahrnehmungskanal. Anders gesagt: „Das sehe sich so! Das fühlt sich gut an! Das ist Musik in meinen Ohren!“ Man kann an den Worten hören und interpretieren, welcher Sinneskanal bevorzugt wird und welcher danach folgt. Alle fünf Sinne arbeiten kooperativ und eng miteinander zusammen. Die Frage ist nur, womit ich am liebsten einsteige. Das heißt auch, dass es eine interne Wahrnehmungsdominanz gibt. Sieht man mehr mit dem rechten oder mehr mit dem linken Auge? Mit welchem Ohr hört man mehr? Welche Hand (Empfindungen, Feingefühl) nutzt man mehr? Daraus folgen durchaus unterschiedliche Lern- und Interpretationsprioritäten, z.B. kreative oder strukturierte Anteile. Jeder hat beide Anteile trainiert. Die Frage ist nur, welche stärker trainiert wurde.

Das Gute ist, man kann Wahrnehmungen trainieren und daraus lernen, damit die nachfolgenden Handlungen effektiver werden, z.B. den Fokus auf die Fahne zu legen statt auf das Wasserloch bzw. den Bunker. Damit ist auch das Wissen um die visuelle Wahrnehmung und die Qualität des Sehens der eigenen Augen sehr wichtig. Den berühmten Knick in der Linse gibt es durchaus oder Sehfehler oder eine Sehminimierung. Das muss das Gehirn ausgleichen und für das Golfspiel einen Weg finden, damit das Ziel erreicht wird. In diesem Sinne sieht man den Golfplatz nicht mit den gleichen Augen und spielt ihn nicht mit dem gleichen Gefühl. Aus diesem Grund ist es vernünftig, seine Sinne im Golfspiel zu trainieren und eine Strategie zu entwickeln, die in eine automatisierte, effektive Routine übergeht. Dazu gehört, sich am Ball mit seinem Körperstand richtig zum Ziel auszutarieren.

Ebenso gehört dazu, seinem Spiel und seinem Können blind, also automatisiert und mit einer guten Portion Überzeugung in das eigene Können, zu vertrauen.

Visuelle Dominanzanalyse: Dominantes/Nichtdominantes Auge

Sieht der Mensch einen Gegenstand an, so wird dieser Gegenstand von einem Auge (dem dominanten Auge) fixiert, während das andere Auge benutzt wird, um die Entfernung einzuschätzen. Die meisten Menschen haben ein dominantes Auge, aber es gibt auch Ausnahmen, bei denen beide Augen das Ziel fixieren. Für den Golfer ist es wichtig zu wissen, welches seiner Augen das dominante ist. Für das Unterbewusstsein wird es einfacher zu zielen, je besser das dominante Auge eingesetzt wird.

Dominanzfeststellung

Legen Sie dazu beide Daumen aneinander und die vier Finger übereinander, sodass beide Knöchel der Zeigefinger nebeneinander sind und damit ein Dreieck entsteht.

Visieren Sie nun einen markanten Gegenstand an, z.B. die Ecke eines Bildes oder einen bestimmten Punkt. Strecken Sie dazu beide Arme mit einem leichten Winkel in den Ellenbogen in Richtung des Gegenstandes aus. Sehen Sie jetzt mit beiden Augen durch das Dreieck und legen die Spitze der Bildecke in die Mitte des Dreiecks. Diese Position halten.

Schließen Sie nun Ihr linkes Auge. Wenn Sie die Ecke noch sehen, dann sind Ihre Augen rechtsdominant sehend.