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Durch einen unbeabsichtigten Dilatationsflug waren für Franz Xavier 847 Jahre vergangen, seitdem er die Erde verlassen hatte. Während das Raumschiff MATARKO in unbekannten Regionen des Weltalls vorstößt, wurde die Erde von außerirdische Invasoren angegriffen. Die meisten der überlebenden Menschen sind als Sklaven verschleppt worden. Die Fremde Rasse nennt sich Horus. Marik lebt in einer Oase auf einem Wüstenkontinent auf dem Planeten der Horus. Seine Mutter ist schon früh gestorben und seinen Vater kennt er nicht. Als er eines Tages erfährt, dass sein Vater ein Horusfalke war, macht er sich auf die gefahrvolle Suche nach ihm. Im Planetensystem der Horus kommt es zu Auseinandersetzungen zwischen Menschen und der Rasse der Horusfalken. Als sich dann auch menschliche Freischärler einmischen, droht eine Eskalation der Gewalt. Fast zur gleichen Zeit hat der Raumzyklon MATARKO eine Spur aufgenommen. Die Handlungsebenen vermischen sich. Werden Franz Xavier und MATARKO ihr Ziel erreichen? Gibt es überhaupt neben MATARKO noch andere „Lebende Schiffe“? MATARKO erreicht das Horus System und greift ein.
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Seitenzahl: 36
Veröffentlichungsjahr: 2019
MATARKO
Band 5
Sternensystem der Horus
Jens Fitscher
© 2019 Jens Fitscher
Illustration: S. Verlag JG
Verlag: S. Verlag JG, 35767 Breitscheid,
Alle Rechte vorbehalten
Die Bände sind ebenfalls erschienen unter dem Romantitel: Das Verlorene Sternenschiff von Jens Fitscher
Ein E-Book to Go S. Verlag JG® Roman
1.Auflage
ISBN: 978-3-95745-973-2
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Leben heißt nicht nur einfach zu existieren. Leben bedeutet, einen Anspruch zu haben, um ein aktives Umfeld frei mitzugestalten.
Inhaltsverzeichnis:
Der Geschichtenerzähler
Tiya
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Der Sturm peitschte durch die Straßen des äußeren Wohnviertels. Marik war auf dem Weg zu dem Mann, den sie den Geschichtenerzähler nannten.
Der Tag seiner Geburt lag jetzt fast stundengenau zwölf Horus Planetenjahre zurück. Seine Mutter war ebenfalls bereits seit fast acht Jahren tot.
Marik legte ein Tuch vor den Mund und kniff die Augen zu schmalen Schlitzen zusammen. Dieser verdammte Sandsturm. Hätte er gewusst, dass er heute so stark ist, wäre er zuhause geblieben.
Esra, die Schwester seiner verstorbenen Mutter kümmerte sich heute noch genauso führsorglich um ihn, wie seit dem Tag, als ihre Schwester von einem DEcon gebissen wurde und innerhalb von zwanzig Minuten an dem Gift des kleinen Raubtieres starb.
Dabei griffen sie normalerweise keine größeren Gegner an. Sehr wahrscheinlich hatte das Tier eine Gefahr in ihr gespürt, die es nicht zuordnen konnte.
Aus Angst und Verwirrung hatte es dann zugebissen. Die Menschen auf Horus gehörten nicht hierher. Das Erbkollektiv der Fauna und Flora des
Planeten sahen sie immer noch als Außenseiter. Der Planet wusste irgendwie, dass sie nicht aus ihm geboren waren, dass sie nicht in dem Urschlamm desselben Planeten entstanden sind.
Hier in der Wüste war der Unterschied nicht wirklich greifbar. Aber sobald ein Mensch in die Natur des Planeten ging oder Menschen in den Städten der Horus als bessere Sklaven arbeiten mussten, wurde es gefährlich.
Selbst mikroskopisch kleine Erreger sahen in ihnen Fremde, die nicht hier hergehörten.
Trotzdem waren sie hier. 10000 Menschen groß war ihre Siedlung inmitten des größten Wüstengebietes des Planeten. Verschleppt von ihrer Heimatwelt.
Oalo, der Geschichtenerzähler wusste noch von ihr zu berichten. Er kannte viele der Geschichten, die davon handelten, als die ersten Menschen nach Horus gekommen waren, vor vielen Generationen.
Deshalb war auch Marik immer wieder so besessen darauf, ihm zuzuhören. Er konnte nicht genug von seinen Geschichten und Erzählungen hören.
Ihr neues Zuhause, die Oase, das Getto auf Horus hatte einen Durchmesser von fast genau 1000 Kilometern. Rundherum bestand der Kontinent jedoch nur aus Wüste.
Endlich erreichte er das kleine Steinhaus von Oalo. Er klopfte mehrmals an die alte und verschlissene Tür. Sie war von innen verriegelt.
Der Sturm war sehr laut und Marik wusste nicht, ob Oalo, der Alte, sein Klopfen überhaupt bemerkte. Mit aller Kraft hämmerte er gegen die Tür, um sich bemerkbar zu machen.
Dann bewegten sich quietschend und knirschend die Türscharniere.
„Komm endlich herein und versuche den Sand draußen zu lassen. Musst du bei diesem Sturm durch die Straßen schleichen und alte Menschen erschrecken?“
Oalo schloss schnell die Türe und deutete auf den Fußboden.
„Die halbe Wüste hast du mitgebracht.“ Er grinste und ging voran in den einzigen Raum des Steinbaus.
Marik wusste, dass er es nicht so meinte, wie er es sagte.
Oalo mochte den Jungen seit seiner Kindheit. Seit er das Laufen gelernt hatte, kam er regelmäßig zu ihm und lauschte seinen Erzählungen. Und wenn eines gewiss war, dann, dass er keine der Geschichten jemals doppelt gehört hatte.
Das Repertoire von Oalo schien unerschöpflich zu sein. Und eines war sehr sicher, Marik und Oalo teilten sich die Sehnsucht nach ihrer Heimat, die man einst einfach Erde genannt hatte.
Ob es sie noch gab, davon war nie die Rede gewesen.
Von den Horus war diesbezüglich keine Auskunft zu erwarten. Sie schwiegen sich über den Herkunftsplaneten der Menschen aus.
Als sie sich nun in die beiden handgefertigten Holzlehnstühle setzten, brannte eine immer wiederkehrende Frage in Marik auf.
„Oalo, wer war mein Vater?“
Oalo schaute auf den Stuhl, indem Marik saß, und dachte zwanzig Jahre zurück.
Damals hatte er dieses Haus bezogen und die Stühle, den Tisch und vieles mehr selbst gebaut. Er war damals handwerklich sehr geschickt gewesen.
Heute hinderte ihn nicht nur die Gischt in den Fingern daran, etwas Neues herzustellen. Er hatte viel vergessen. Nur seine Geschichten aus noch tieferer Vergangenheit hielten ihn am Leben.
Die Geschichten, die er jedem erzählte, der gewillt war, ihm zuzuhören. Und es waren wahrlich nicht wenige, die zu ihm pilgerten.
„Träumst du wieder?“ Marik war der abwesende Blick von Oalo nicht entgangen.