Stitch Camp - 18 ausgetüftelte Projekte für Kids + Teens - Nicole Blum - E-Book

Stitch Camp - 18 ausgetüftelte Projekte für Kids + Teens E-Book

Nicole Blum

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Beschreibung

In diesem Buch geht es vor allem um Fasern. Garn, Schnur, Faden und Stoff - und die vielen verschiedenen Dinge, die man damit machen kann, wie zum Beispiel nähen, sticken, filzen, stricken, häkeln und weben. Kinder werden dazu angeregt Projekte für sich oder Geschenke für andere mit ihren eigenen Händen herzustellen. Dabei sollen sie ruhig ihren eigenen Weg finden, die Dinge anzu­packen. Hier geht es nicht darum, die Anleitungen zu den einzelnen Projekten sklavisch zu befolgen, sondern die eigene Kreativität walten zu lassen. In 18 spannenden Projekten von gewebten Freundschaftsbändern, genähten Schlüsselanhängern bis hin zu gehäkelten Stiftrollen, werden die beliebtesten Handarbeitsfähigkeiten einfach aber detailliert erklärt. Eine der schönsten Aussagen von "Stitch Camp" ist aber: "Keine Scheu vor Fehlern! Selbst die besten machen immer noch Fehler, und dass sie so gut wurden, wie sie sind, liegt daran, dass sie aus ihren Fehlern gelernt haben."

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Seitenzahl: 159

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ii

Die 6 beliebtesten Handarbeits-

techniken aller Zeiten

nähen

stricken

häkeln

filzen

sticken

weben

18 ausgetüftelte Projekte

für Kids & teens

nicole blum

&

catherine newman

Vollständige E-Book-Ausgabe der im Stiebner Verlag

erschienenen Printausgabe (ISBN 978-3-8307-2054-6).

© 2017 BY NICOLE BLUM AND CATHERINE NEWMAN

Originally published in the United States by Storey Publishing, LLC

LEKTORAT Gwen Steege und Michal Lumsden

GESTALTUNG Carolyn Eckert

UMSCHLAGFOTOS Mars Vilaubi und Margaret Lampert

FOTOGRAFIE IM INNENTEIL © Margaret Lampert

(zusätzliche Fotos siehe den Bildnachweis auf S. 193)

FOTOSTYLING Nicole Blum and Catherine Newman

ILLUSTRATIONEN S. 9 UND 19Ilona Sherratt

Titel der Originalausgabe: Stitch Camp. 18 Crafty Projects for Kids & Tweens

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der

Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind

im Internet über http://dnb.dnb.de abrufbar.

© 2018 der deutschen Ausgabe

Stiebner Verlag GmbH, Grünwald

Alle Rechte vorbehalten. Wiedergabe, auch auszugsweise,

nur mit ausdrücklicher Genehmigung des Verlages.

Übersetzung aus dem Englischen: Marianne Harms-Nicolai

Satz und Redaktion der deutschen Printausgabe:

Verlags- und Redaktionsbüro München, www.vrb-muenchen.de

ISBN 978-3-8307-3034-7

www.stiebner.com

Verlagshinweis: Wir produzieren unsere Bücher mit großer Sorgfalt und

Genauigkeit. Trotzdem lässt es sich nicht ausschließen, dass uns in Einzelfällen

Fehler passieren. Unter www.stiebner.com/errata/3034-7.html finden Sie

eventuelle Hinweise und Korrekturen zu diesem Titel. Möglicherweise sind die

Korrekturen in Ihrer Ausgabe bereits ausgeführt, da wir vor jeder neuen Auflage

bekannte Fehler korrigieren. Sollten Sie in diesem Buch einen Fehler finden, so

bitten wir um einen Hinweis an [email protected]. Für solche Hinweise sind

wir sehr dankbar, denn sie helfen uns, unsere Bücher zu verbessern.

Für Ava und Ben und Birdy und Harry

Einführung:

Bist du bereit?

1

Wie wir beginnen

3

Allein oder gemeinsam?

6

Hilfreiche Helfer

7

1

Nähen

(Sew)

11

So wird’s gemacht

13

Wie du

Einen Faden einfädelst

15

Deinen Faden verknotest

16

Den Faden vernähst

17

Mit dem Rückstich nähst

20

Projekt

Jonglierball und

Handwärmer

21

Wie du

Einen Saumstich nähst

25

Projekt

Briefumschlag aus Filz

29

Wie du

Eine Vorstichnaht machst

33

Einen Knopf annähst

34

Mit dem Knopfloch- oder

Schlingenstich nähst

37

Projekt

T-Shirt-Alchemy

40

Inhalt

3

Filzen

(Felt)

79

So wird’s gemacht

81

Wie du

Die richtigen Pullover findest

82

Wollstoffe (ver-)filzt

83

Projekt

Armstulpen

85

Projekt

Fäustlinge

91

Projekt

Monstermäßiger

Münzbeutel

95

2

Sticken

(Embroider)

47

So wird’s gemacht

49

Wie du

Einen Stickrahmen verwendest

50

Stickgarn in Strängen auseinanderziehst

51

Projekt

Mustertuch mit Mandala

54

Wie du

Stickstiche setzt

56

Projekt

Künstlerkissen

65

Wie du

Mit Nadel und Faden schreibst

68

Deine Zeichnung auf den Stoff bringst

69

Projekt

Pfadfinderabzeichen

73

4

Stricken (Knit)

101

So wird’s gemacht

103

Wie du

Garn zu einem Ball aufwickelst

105

Einen Zugknoten machst

106

Maschen aufnimmst

107

Reihen strickst

108

Die Maschen abkettelst

110

Deinen Arbeitsfaden vernähst

111

Projekt

Handy-Pullover

112

Wie du

Die Farben wechselst

116

Eine Kordel strickst

118

Projekt

Kordelspringseil

121

Projekt

Rucksack mit

Kordelträgern

125

6

Weben (Weave)

163

So wird’s gemacht

165

Wie du

Übereinander und untereinander webst

166

Projekt

Webflicken

167

Projekt

Schlüssel- oder Ketten-

anhänger mit Perlen

172

Wie du

Ein T-Shirt in einen langen Stoffstrang

schneidest

178

Projekt

Einmachglas-Hülle

181

5

Häkeln (Crochet)

135

So wird’s gemacht

137

Wie du

Luftmaschen häkelst

142

Projekt

Luftmaschen-Perlenarmband

145

Wie du

Reihen mit festen Maschen häkelst

148

Die Farben wechselst

150

Projekt

Stiftrolle

151

Wie du

Beim Häkeln Maschen aufnimmst

155

Beim Häkeln Maschen abnimmst

156

Projekt

Jonglierbälle

157

Glossar

186

*

Literaturhinweise

188

*

Danksagungen

192

*

Umrechnungstabellen

193

Index

194

*

Die Autorinnen

198

Einleitung

Bist du

bereit?

Mit diesem Buch wirst du eine Menge über die

wichtigsten traditionellen Handarbeitstechniken

lernen, mit denen du dann selbst die tollsten

und witzigen Handarbeitsprojekte

kreativ umsetzen kannst! Alles klar?

In diesem Buch geht es vor allem um Fasern – Garn,

Schnur, Faden und Stoff –, und um die vielen verschie-

denen Dinge, die man damit machen kann. Zum Beispiel

nähen, sticken, filzen, stricken, häkeln und weben.

Das sind alles ganz traditionelle – und schon

sehr alte – Handarbeitstechniken, mit denen sich

aber auch heute noch sehr hübsche, witzige und

ziemlich »moderne« Projekte machen lassen.

Tatsächlich bekommst du in diesem Buch eine

Menge Anregungen, wie du supercoole Sachen

machen kannst. Und zwar: selber machen!

Das schöne daran ist: Mit diesen Handarbeitstech-

niken lassen sich nicht nur die hübschesten –

und gar nicht mal so teuren – Geschenke für

deine Familie und deine Freunde anfertigen,

sondern du kannst dabei auch noch deinen

Gedanken freien Lauf lassen, Musik hören oder

einfach entspannen.

Klar geht es in diesem Buch auch darum, etwas

zu lernen. Und zwar vor allem, wie man selbst

produktiv sein kann, statt immer nur zu konsu-

mieren. Das heißt, du wirst hier mit deinen eige-

nen Händen Sachen machen, die du richtig

benutzen kannst – viel besser und individuel-

ler, als wenn du sie kaufen würdest! Und,

ganz ehrlich, das wird dir ein richtig gutes

Gefühl geben!

Auf den folgenden Seiten findest du viele Anregungen,

aber wir möchten dich gern ermutigen, auch mal

selbst etwas auszuprobieren, um herauszufinden,

was für dich am besten ist.

Übrigens musst du die Kapitel in diesem Buch

nicht in einer bestimmten Reihenfolge lesen.

Aber wenn du dich an die Projekte machst, soll-

test du wissen, dass die ersten immer ein bisschen

einfacher sind als die darauffolgenden – du

kannst also nur besser werden.

Willst du mal ein Kapitel überspringen, ist das

kein Problem – es könnte allerdings sein, dass du

dann später noch einmal etwas nachlesen musst.

Denn bei vielen Projekten werden verschiedene

Techniken kombiniert. Du wirst also im Strick-

kapitel auch mal etwas filzen, im Häkelteil etwas

nähen oder beim Filzen etwas sticken.

Du musst auch nicht allen unseren Anleitungen

sklavisch folgen. Ganz im Gegenteil: Pass sie

ruhig so an, wie du sie haben willst. Und hab

keine Angst, Fehler zu machen: Fehler machen

wir alle, und das ist auch gut so. Denn nur so ler-

nen wir, worauf es wirklich ankommt: aus den

Fehlern zu lernen. Und wer weiß, vielleicht fallen

dir beim Herumprobieren ja sogar noch ein paar

viel bessere Möglichkeiten ein, etwas zu machen.

Dann schreibst du vielleicht eines Tages dein

eigenes Buch. Aber jetzt wünschen wir dir erst

mal viel Freude mit diesem!

Wie wir beginnen

Für die sechs Handarbeitstechniken brauchen wir jeweils andere Dinge und Fertigkeiten. Wir stellen jede

in einem separaten Kapitel vor: häkeln (crochet), stricken (knit), filzen (felt), sticken (embroider), nähen

(sew) und weben (weave). Mit was auch immer du beginnen möchtest: Dazu brauchst du Material: Bitte

verwende dafür vor allem recycelte Stoffe, Wolle und Knöpfe!

Stößt du in diesem

Buch auf ein Wort, das

du nicht verstehst, dann

schau doch mal, ob du

es im Glossar (Seiten

186/187) oder im Index

(ab Seite 194) findest.

4

Einleitng

Handarbeit

macht glücklich

WUSSTEST

DU DAS?

Du kannst also mit

Stoffen und Garnen

arbeiten, weil es Spaß

macht, weil du etwas

herstellen möchtest –

oder auch, weil es dich

glücklich macht!

Die Neurowissenschaftlerin Kelly Lambert untersucht schon lange, ob

es zwischen dem Arbeiten mit den Händen und Glücksgefühlen im

menschlichen Nervensystem einen Zusammenhang gibt. Dabei kam sie

zu dem Ergebnis, dass – wenn wir etwas tun, das unser Gehirn als

lebenserhaltend betrachtet (wie Schutz schaffen, Essen machen oder

Kleidung herstellen) – unser Körper uns durch das Freisetzen neuroche-

mischer Substanzen namens Dopamin und Serotonin ein gutes Lebens-

gefühl vermittelt. Unser Gehirn belohnt uns also dafür, dass wir uns um

lebenswichtige Dinge kümmern. Und gehören Nähen, Stricken und

andere Textilarbeiten etwa nicht dazu? Genau!

Oder um es in den Worten von Kelly zu sagen: »Das steht bei uns gene-

tisch auf dem Plan, seit unsere Vorfahren sich in Felle hüllten.«

Tipp

Lieber auf Nummer sicher gehen

Verwende anfangs Dinge, die du sowieso zu Hause hast –

alte Laken, Faden- und Wollreste, zu klein gewordene Klei-

dungsstücke, T-Shirts, die man zerschneiden kann – oder

frag Freunde und Verwandte nach Stoffen und Stricknadeln,

die sie nicht mehr brauchen. Such in 1-Euro-Läden und auf

Flohmärkten nach Hilfsmitteln und Stoffen. Ältere Pullover

lassen sich aufribbeln; Nadeln, Haken, Ösen und Knöpfe

kannst du wiederverwenden.

Warum du mit gebrauchten Materialien starten sollst? Du

lernst ja noch und musst viel ausprobieren. Geht mal etwas

schief, ist das bei einem alten T-Shirt kein Drama – bei einem

neuen, teuren Stoff aber ganz schön ärgerlich.

Wir möchten aber nicht nur, dass du viele Sachen recycelst

– wir wollen auch noch, dass du deine Materialien liebst.

Denn in unserem Buch geht es bewusst um gaaaanz lang-

same Tätigkeiten. Du verbringst also eine Menge Zeit mit

deinen Stoffen und Garnen. Findest du sie hässlich oder krat-

zig, wird es dir schnell keinen Spaß mehr machen. Ist dein

Material aber superweich und hat deine Lieblingsfarbe …

Am besten versuchst du also die richtige Mischung zwischen

dem Vorhandenen und ein paar neuen, hochwertigeren

Materialien zu finden, in die du dich sofort verlieben kannst.

Und, ganz wichtig: Sei bitte geduldig und halte durch!

Kennst du den Satz: »Der Weg ist das Ziel«? Das gilt auch

beim Handarbeiten. Du strickst ja eine Mütze nicht nur, um

irgendeine Mütze zu haben. Wenn das so wäre, könntest du

dir ja einfach eine kaufen. Du strickst sie, weil das Stricken

dir Freude bereitet. Versuch dich immer wieder daran zu

erinnern, wenn du merkst, dass du hektisch wirst, schneller

vorankommen willst oder kurz davor bist, alles hinzuschmei-

ßen: Lass dir Zeit! Mach es dir gemütlich! Nicht zu warm,

nicht zu kalt, an einem hellen, bequemen, rückenfreundli-

chen Ort mit einer Tasse Tee oder einem sprudeligen Glas

Wasser neben dir – und vielleicht einer großen Schale Pop-

corn. Denn: Snacks sind bei der Handarbeit sehr wichtig.

Alle möglichen Dinge bestehen aus Textilfasern.

Du findest jede Menge davon bei euch in der

Wohnung: Laken, Decken, Sofas, Stühle, Gardi-

nen, Kleidung, Badematten, Geschirrhandtücher,

Duschvorhänge, Teppiche – sie alle wurden

von jemandem (oder von gigantischen

Maschinen) gestrickt, gewebt, gehäkelt oder

gefilzt. Stoffe lassen sich aus vielen Fasern

produzieren. Berührst du sie und schaust sie

dir genauer an, ahnst du vielleicht schon, aus

welcher von ihnen sie bestehen. Das sind die

häufigsten:

TIERE Die Felle von Schafen, Ziegen, Alpa-

cas, Lamas, Hasen und Kamelen lässt sich zu

Wolle verspinnen: Mohair-, Kaschmir-, Alpaka-,

Lama- und Angoragarn sowie andere Materia-

lien, abhängig davon, von welchem Tier sie

stammen.

RAUPEN Seidengarne oder -fäden werden

aus den Kokons der Seidenraupe gewonnen.

PFLANZEN Einige Garne, Fäden oder

Schnüre wie Baumwolle, Hanf, Jute und Leinen

gwinnt man aus den Fasern von Stängeln oder

den Fruchtständen von Pflanzen.

KÜNSTLICHE GEWEBE Auch Glas-,

Metall- oder Plastikfasern können in unter-

schiedlichen Verfahren zu Stoffen wie Fiber-

glas, Stahlwolle, Acryl, Polyester, Nylon und

Synthetik-Fleece verarbeitet werden.

Für die meisten Projekte in diesem Buch musst du Stoffe, die du recyceln möchtest, zerschneiden und neu

zusammenfügen. Du weißt wahrscheinlich, was du dir zu Hause nehmen darfst und was nicht. Frag aber im

Zweifel lieber vorher deine Eltern (du willst ja nicht das Lieblings-T-Shirt deiner Mutter zerschnippeln).

6

Allein oder gemeinsam?

Du strickst eine Mütze nicht nur, um dann irgend-

eine Mütze zu haben. Du strickst sie, weil Stricken

eine zutiefst befriedigende Tätigkeit ist. Erinnere

dich daran, wenn du mal wieder kurz davor bist,

alles hinzuschmeißen!

Etwas lieben wir ganz besonders am Handarbeiten:

Man kann damit ganz allein für sich viel Freude haben.

Aber natürlich auch mit anderen zusammen: Handar-

beitspartys machen immer Spaß und man kann dabei

auch viel von anderen lernen, Fragen stellen oder

Hilfe zu kniffligen Projekten finden, bei denen man

alleine nicht weiterkommt.

Am besten hast du deine Handarbeit immer dabei,

wohin du auch gehst – es ist höchst befriedigend,

wenn man stricken kann, solange man beispielsweise

in irgendeinem Wartezimmer sitzt. Und es besteht ja

immer die Möglichkeit, dass man mit jemandem ins

Gespräch kommt, der sich richtig gut damit auskennt.

Du hat es sicher schon gemerkt: Wir lieben dieses

Buch und haben unser Bestes getan, um die Anleitun-

gen so einfach wie möglich zu machen. Aber nichts ist

besser, als diese Dinge persönlich von jemandem zu

lernen. Geschwister, Eltern, Großeltern, Tanten und

Onkel, Cousinen und Cousins, Lehrer, Babysitter, Kol-

legen und Freunde sind wertvolle Quellen. Frag doch

mal, wer was am besten kann – und dann bitte ihn

darum, es dir beizubringen! So lernt man die Sache

am besten – und den anderen dabei auch gleich gut

kennen. Das kann sehr schön sein – auch für ältere

Menschen, die es leid sind, dich wegen ihres Smart-

phones immer um Hilfe zu bitten. Die freuen sich, wenn

sie zur Abwechslung mal dir etwas zeigen können.

Einleitung

7

Hilfreiche Helfer

Neben deinen Lehrerinnen und Lehrern sowie diesem Buch gibt es eine Menge anderer Hilfen, solltest du mal

alleine nicht weiterkommen:

HANDARBEITSGESCHÄFTE Die meisten

Handarbeitsgeschäfte bieten auch Kurse auf unter-

schiedlichen Levels an, die man sich zum Geburtstag

oder zu Weihnachten wünschen kann. Dort lernst du

eine Menge hilfsbereiter Leute kennen, die dir – falls

sie nicht gerade selbst zu beschäftigt sind – gerne

grundlegende Fragen beantworten, dir bei Problemen

helfen oder dir auch zum Beispiel ihre Quellen für die

besten Materialien verraten.

WEBSITES Im Internet findest du kostenfreie oder

Abo-Webseiten zu allen möglichen Themen, Fertig-

keiten und Ideen für neue Projekte. Lass dir von dei-

nen Eltern dabei helfen!

YOUTUBE VIDEOS Um bestimmte Stiche oder

Techniken zu lernen, besonders beim Häkeln oder

Stricken, sind YouTube-Videos sehr zu empfehlen.

Linkshänder aufgepasst!

Solltet ihr bei unseren Anleitungen mal das Gefühl haben, dass da etwas

nicht stimmt: Probiert es doch bitte andersherum (das betrifft wahrschein-

lich besonders das Häkel-Kapitel). Jedes Mal, wenn es in der Anleitung

»mit der linken Hand« heißt, nehmt die rechte – und umgekehrt. Wenn

die Anleitung einfach von links oder rechts spricht, gilt das genauso (du

kannst dir am Rand ja auch Notizen machen, wenn das hilft). Fällt es dir

schwer, den illustrierten Arbeitsschritten zu folgen, so schau sie dir einfach

mal im Spiegel an, dann stimmen sie wieder.

8

Einleitung

Dies Buch enthält kein Extrakapitel zum Thema Knoten. Wir finden, das Knoten ist eher eine Finger-

fertigkeit als eine Technik – es gibt aber auch bestimmte Handarbeitsknoten, und manche Techniken

arbeiten ausschließlich damit, wie Makramee oder einige Freundschaftsarmbänder. Deshalb stellen

wir sie euch hier vor.

Wir müssen wohl nicht betonen, dass wir Knoten lieben. Beim Segeln, Campen oder Bergsteigen

können sie lebenswichtig sein. Und es macht Spaß, sie zu erlernen.

Einleitung

9

Kreuzknoten

Der Kreuzknoten ist so haltbar wie hübsch, wenn man zwei Schnüre oder Seile verbinden möchte. Seeleute und

Pfadfinder benutzen ihn ständig. Da er so dekorativ ist, bindet man damit auch Schärpen oder nutzt ihn beim

Makramee.

Mastwurf oder Webeleinenstek

Mit diesem großartigen Knoten der Seeleute und Kletterer lässt sich ein Seil fest an eine Stange binden (oder

ein Pferd an einen Pfosten).

Palstek

Für Seeleute der »König der Knoten«, bildet der Palstek die allerbeste Schlaufe. Sie ist extrem haltbar, lässt

sich aber auch leicht wieder lösen, wenn man sie nicht mehr braucht.

11

Nähen

Schau dir doch mal das Oberteil oder die Jeans an, die du gerade trägst: Überall, wo ein Saum ist, wurden zwei Stücke Stoff miteinander verbunden. Diese Technik nennt man Nähen. Auf der Unterseite des Stoffes kannst du vielleicht die Stiche sehen, die die Stoffe zusammenhalten.

Das Nähen kommt in unserem Buch an erster Stelle. Lernt man ein paar Basistechniken – wie das Einfädeln, das Verknoten des Fadens und das Nähen einfacher Nähte – kann man damit schon eine Menge nützlicher Sachen machen wie zum Beispiel seine Jeans-Naht ausbessern, einen Flicken auf der Pfadfinderuniform oder einen Knopf an der Lieblingstasche annähen, damit sie nicht immer aufgeht.

1

Kannst du dir vorstellen, wie viel Spaß es dir machen wird, beispielsweise dein eigenes Faschingskostüm zu nähen, süße kleine Geschenke für deine Freunde und deine Familie sowie vieles andere, wovon du sonst so träumst?

Wir fangen aber auch deshalb mit dem Nähen (engl. sew) an, weil du für viele der Projekte in diesem Buch, auch aus anderen Bereichen wie dem Stricken oder Weben, immer ein bisschen nähen können musst. Die Stickarbeiten in Kapitel 2 oder das Vernähen der Filzarbeiten in Kapitel 3 beispielsweise kannst du nur mit Grundkenntnissen im Nähen anpacken! Zum Glück lernst du in diesem Kapitel jetzt alles, was dir später helfen wird.

NÄHEN

13

So wird’s gemacht

Was du brauchst

Stoff Du solltest mit Stoffen beginnen, die an den

Kanten nicht ausfransen oder aufribbeln, wie Baum-

wolljersey (T-Shirt-Stoff), Filz oder Fleece. Sie lassen

sich toll verarbeiten und müssen nicht gesäumt wer-

den! Webstoffe, wie die von Button-Down-Hemden

z.B., sind für Anfänger schwer zu verarbeiten, weil sie

nicht dehnbar sind und schnell ausfransen. Wenn du

ein paar große alte T-Shirts hast und einen Wollpul-

lover, den du in der Waschmaschine klein und filzig

waschen kannst (siehe Stoffe filzen, Seite 83), hast du

erstmal alles an Stoff, was du für die Projekte in die-

sem Kapitel brauchst. Solltest du fabrikneue Stoffe

verwenden, wasch sie am besten vor dem Verarbei-

ten, damit sie später nicht mehr einlaufen.

Nadeln Du brauchst eine spitze Nadel mit einem

Nadelöhr, durch das dein Faden passt. Mit einer

Stick- oder Chenille-Nadel kannst du nichts verkehrt

machen; nimm aber keine Teppichnadel, sie hat eine

abgerundete, keine scharfe Spitze (und mit einer

stumpfen Nadel zu nähen, ist extrem frustrierend).

Ein Reststück Filz eignet sich gut als Aufbewahrungs-

ort für deine Nadeln.

Später kannst du dann zwei, drei Filzrechtecke mit

einer Mittelnaht zu einem kleinen »Nadelbuch«

zusammenfügen.

Nähgarn Wir lieben Stickgarn, weil man es in Millio-

nen Farben bekommt und weil man die sechs Fäden,

aus denen es sich zusammensetzt, bei Bedarf auch zu

mehreren dünneren Fäden auseinanderziehen kann

(siehe Seite 51, Tipps, wie man Stickgarn trennt). Eine

echte Alternative ist das sehr stabile Knopf- und Tep-

pichgarn.

14

NÄHEN

Nadeleinfädler Nicht unbedingt erforderlich, aber

eine wirklich praktische Hilfe, wenn dir das Einfädeln

schwerfällt (siehe oben).

Schere Deine Schere sollte richtig scharf sein; du

brauchst sie, um Garne und Stoffe zu schneiden. (Für

Papier benutze bitte eine andere Schere; es macht die

Schneiderschere stumpf.)

Schneiderkreide oder selbstlöschenden

Stoffmarker Damit kann du auf dem Stoff Linien

und Punkte einzeichnen, an denen du entlangschnei-

den oder nähen willst. Die Markierungen lassen sich,

falls gewünscht, jederzeit leicht noch einmal ändern.

Auch normale Kreide kannst du verwenden. Spitze sie

an, um feinere Linien damit zu ziehen.

Nach dem Nähen lässt sich die Kreide einfach wieder

ausbürsten.

Lineal oder Maßband

Stecknadeln. Mit Stecknadeln kannst du Schnitt-

muster auf dem Stoff fest- oder die zugeschnittenen

Stoffteile vor dem Nähen zusammenstecken.

Bewahre deine Stecknadeln auf einem Nadelkissen

auf, damit du sie immer schnell zur Hand hast.

WUSSTEST DU DAS?

Nähen ist sehr alt!

Schon in der Steinzeit fertigten Menschen in Europa und Asien mit Nadeln aus Horn oder Knochen Kleider

aus Tierhäuten und Fellen an. Die Sehnen erlegter Tiere, die Knochen und Muskeln zusammengehalten hat-

ten, gaben ein sehr haltbares Garn ab. Jahrtausende lang nähten die Menschen alles mit der Hand. Die

Nähmaschine wurde erst im 19. Jahrhundert erfunden.

Nadeleinfädler

Diese Knochennadel stammt aus dem 2. oder 3. Jahrhundert.

NÄHEN

15