Summer Love - Urlaub ins Glück - Julia K. Rodeit - E-Book
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Summer Love - Urlaub ins Glück E-Book

Julia K. Rodeit

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Beschreibung

Fange nie etwas mit einem Gast an - du könntest dir die Finger verbrennen. Das weiß der charmante Hotelier Mark Völk nach einer bösen Erfahrung mit seiner Ex, die ihm beinahe den größten Traum verdorben hat. Ausgerechnet sein Hotel wird zum Ziel der hübschen Journalistin Helena Sander, die undercover für eine brandheiße Story recherchieren soll. Denn von diesem Job hängt ihre berufliche Zukunft ab. Wirft Mark für sie seine goldene Regel über Bord und verbrennt sich damit nicht nur die Finger? Ein romantischer Liebesroman mit Herz, Humor und jeder Menge Urlaubsfeeling unter der Sonne Mallorcas. Der Kurz-Roman ist der Auftakt der Summer-Love-Reihe und ist in sich abgeschlossen.

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Inhaltsverzeichnis

 

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Kapitel 9

Kapitel 10

Kapitel 11

Kapitel 12

Kapitel 13

Kapitel 14

Kapitel 15

Kapitel 16

Kapitel 17

Kapitel 18

Danksagung

Über die Autorin

 

Impressum

Summer Love – Urlaub ins Glück2. Auflage August 2018 © 2018 by Julia K. Rodeit Korrektorat: Christine Bendik Covergestaltung: Your Bookdesign Yasmine Blender / Motiv: © shutterstock.com - StudioSmart, © shutterstock.com - Micha Rosenwirth

Julia K. Rodeit c/o Papyrus Autoren-Club Pettenkoferstr. 16-18 10247 Berlin [email protected]

 

Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Autors unzulässig. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung.

 

Kapitel 1

»Helena, pack deine Sachen, du darfst das Regenwetter gegen Sonne, Palmen und Strand eintauschen. Du fliegst heute Mittag nach Mallorca.«

Helena Sander traute ihren Ohren nicht. Sie stand im Büro ihres Chefs Frank, und der erzählte ihr gerade, dass sie in den Urlaub fliegen sollte? Heute noch?

»Das ist natürlich kein Urlaub«, fügte Frank hinzu und zerstörte die kurz aufkommende Illusion von Strand, Sonne und Palmen nicht nur mit seinen Worten, sondern auch mit einem strengen Blick über den Rand seiner Brille hinweg. Er war der Meinung, dass er damit intellektuell aussah. Helena fand es einfach nur bescheuert, aber das sagte sie ihm natürlich nicht. Gute Jobs waren schwer zu finden.

Jetzt verstand sie aber überhaupt nichts mehr und irgendwie fehlten ihr auch die Worte, um die Fragen zu formulieren, die in ihrem Kopf herumtobten.

»Sandro ist heute Morgen mit einer akuten Blinddarmentzündung ins Krankenhaus eingeliefert worden und wurde schon operiert«, fuhr Frank fort und seufzte. Er ließ gern heraushängen, dass er sie nicht für die hellste Kerze auf dem Kuchen hielt. Trotz ihres Studiums, das sie mit Spitzennoten abgeschlossen hatte. Ob das mit ihrer Haarfarbe zusammenhing, wusste Helena nicht. Gönnerhaft gestand er ihr jedoch zu, dass sie über andere Qualitäten verfügte und ließ seinen Blick dabei anerkennend über ihre Rundungen gleiten. Glücklicherweise war es dabei geblieben, sonst hätte Helena ihm schon gezeigt, wo der Hammer hängt.

Frank war ein Macho, der sich gern mit schönen Frauen umgab, um sich selbst ins rechte Licht zu rücken. Was die Arbeit anbelangte, so fand er sie im Büro unverzichtbar. Für harte Recherchen hatte er jedoch ein Team von Männern, die sich durchzusetzen wussten. Als wenn Frauen das nicht könnten. Pah!

»Sandro sollte heute Mittag nach Mallorca fliegen«, erklärte er in nachsichtigem Tonfall. »In Can Picafort hat ein neues Hotel eröffnet. Der Besitzer ist ein Deutscher und damit auf meiner Liste für das Urlaubsmagazin. Unglücklicherweise steht das Layout schon, weil wir uns diesmal auf Mallorca eingeschossen haben.«

Frank angesagtes Lifestyle-Magazin, das Planet Z, brachte auch immer wieder themenbezogene Sonderbeilagen heraus. Seiner Kreativität waren dabei keine Grenzen gesetzt und er schlachtete alles aus, von dem er dachte, dass es sich verkaufen ließ. Das hatte zur Folge, dass er hohe Leserzahlen verzeichnete, und eine Erwähnung in einer Beilage schon beinahe einem Ritterschlag glich – wenn man eine positive Nennung bekam. Wenn nicht, hatte sein vernichtendes Urteil auch schon für manchen Untergang gesorgt. Aber gerade diese Kompromisslosigkeit war der Schlüssel zum Erfolg und damit für sein Überleben. Und ihres. Denn Jobs bei guten Magazinen waren schwierig zu ergattern. Assistentin in Franks Machobüro zu sein, war allemal besser, als auf der Straße zu stehen. Sie war fest davon überzeugt, dass sie nur geduldig auf eine Chance warten musste. Und die bot sich ihr gerade auf dem Silbertablett.

Helena nickte und versuchte, sich ihre Aufregung nicht allzu sehr anmerken zu lassen.

»Unglücklicherweise habe ich für die Gala am Wochenende zugesagt«, fuhr Frank fort.

Die Gala war eine prestigeträchtige Veranstaltung und Frank ließ es sich niemals nehmen, dort aufzutauchen. Allenfalls ein Krankenhausaufenthalt oder ein Urlaub am Nordpol hätten ihn davon abhalten können, hinzugehen. Die Sternchendichte war hoch und die nächste Sonderbeilage stand schon fest. Vom Chefredakteur persönlich recherchiert und betreut.

»Du knöpfst dir deshalb das Hotel vor«, bestimmte ihr Boss, hörte sich dabei aber nicht glücklich an. »Und prüfst es auf Herz und Nieren.«

In Helenas Kopf rotierten die Gedanken. Nur so viel sickerte durch: Das war die einmalige Chance, auf die sie gewartet hatte. Sie würde sie nutzen. Und wie! Wenn es ihr gelang, ihren Chef davon zu überzeugen, dass sie außer ihrem Aussehen auch über andere Qualitäten verfügte und nicht nur als Assistentin zum Kaffeekochen taugte, stand ihr eine große Karriere bevor. In Gedanken sah sie sich schon über den Großen Teich fliegen und Casinos in Las Vegas testen.

»Ich werde alles geben!«, versprach Helena eilig.

»Übertreibe es nicht. Lieber eine solide Überprüfung. Dann ist es diesmal eben nichts Spektakuläres. Hauptsache, niemand merkt, wer du bist. Das musst du unbedingt vermeiden, sonst spielen sie uns eine Show vor und wir bekommen kein unverfälschtes Bild.«

Solide sollte sie sein. Pah! Sie wusste schon, dass Sandro in der Vergangenheit für aufsehenerregende Berichte gesorgt hatte. Die Messlatte lag hoch, aber warum sollte sie ihn nicht übertrumpfen? Fest stand, dass sie Frank nicht enttäuschen würde.

»Fahr heim und pack deinen Koffer«, wies Frank sie an und warf einen Blick auf seine goldene Uhr. »Das wird sowieso schon denkbar knapp.« An seiner Miene war deutlich abzulesen, dass er sich nicht viel davon erhoffte und froh zu sein schien, wenn sie es schaffte, pünktlich am Flughafen zu sein.

Helena ließ sich davon nicht beeindrucken. Frank hatte ihr gerade eine grandiose Möglichkeit geboten. Und die würde sie nutzen. Deswegen war ihr egal, was er von ihr dachte und ob er glaubte, dass die Mission ein Erfolg würde oder nicht. Mit Sandros Krankheit hatte er keine andere Wahl, weil die Sonderbeilage ins nächste Magazin sollte. Und einen alten Artikel auszugraben, verbot ihm sein Ehrgeiz.

Kapitel 2

Mark kehrte von seiner morgendlichen Runde durch das Hotel zurück. Sein Hotel. Er konnte es noch immer nicht glauben, dass er sich ein Herz gefasst und dieses Schmuckstück gekauft hatte.

Natürlich war es ein Wagnis gewesen und ungleich schwerer als die Alternative, die sich jedoch vor seinen Augen in Luft aufgelöst hatte. Das Haupthaus, in dem Rezeption und Restaurant sowie Management und Verwaltung untergebracht waren, aber auch die Häuser mit den Gästezimmern waren in keinem guten Zustand gewesen. Der Pool ein grünes Loch, in dem bald Tiere gewohnt hatten, von denen er noch nicht einmal wusste, dass es sie überhaupt gab, und der Garten eine zugewachsene Wildnis, die den Namen Garten nicht verdiente.

Aber Mark Völk erkannte das Potential, als er die Anlage sah, und verliebte sich in das Projekt. In Gedanken sah er, wie es in neuem Glanz erstrahlte, wenn er es sanierte und mit Liebe herrichtete. Das Hotel war nicht besonders groß und lag ruhiger als die großen Anlagen im Zentrum, aber genau das machte seiner Meinung nach den Reiz aus. Wer nach Mallorca kam, suchte nicht unbedingt nur das wilde Partytreiben am Ballermann. Die Insel hatte so viel mehr zu bieten und war so vielseitig, dass für jeden etwas dabei war. Sportler, die es zum Radfahren in den Wintermonaten in die Höhen zog, Naturliebhaber oder Rentner, die das milde Klima dem rauen zu Hause vorzogen, entdeckten ihre Liebe zu der Baleareninsel.

Er fasste sich ein Herz und erzählte seinem Freund Lars davon, der Architekt war. Zunächst fragte Lars, ob er Fieber hätte. Doch als Mark hartnäckig an seinem Traum festhielt und unbeeindruckt darlegte, wie er sich das alles vorstellte, konnte er Lars dafür begeistern, und schließlich half der seinem Kumpel sogar bei der Umsetzung.

Die Eröffnung lag nun zwei Monate zurück und langsam zeigte sich, dass sein Konzept aufging. Noch immer ließ es Mark sich nicht nehmen, jeden Morgen eine Runde durch das Hotel zu drehen. Er begutachtete die Häuschen, in denen die Gästezimmer untergebracht waren, kontrollierte die mittlerweile hübsch bepflanzte Anlage, warf einen kritischen Blick auf den Poolbereich und endete im Restaurant, in dem sich die Gäste langsam zum Frühstück versammelten, bevor er in sein Büro zurückkehrte.

»Du hast einen Kontrollzwang«, konstatierte Lars, der sich auf Einladung seines Freundes im Playa de Palmeras befand, um das Ergebnis zu besichtigen.

»Mag sein«, Mark grinste verschmitzt. »Aber ich habe es gern, wenn alles schön ordentlich ist und so läuft, wie ich das möchte.«

»Wie es scheint, muss ich meine anfänglichen Befürchtungen zurücknehmen«, sagte Lars und wurde wieder ernst. »Ich habe nicht gedacht, dass das aufgeht. Dein Vorhaben ist schon recht ambitioniert gewesen.«

»Wenn man aufhört zu träumen, hört man auf zu leben«, erwiderte Mark weise und fuhr sich mit der Hand durch das dunkle Haar. Er biss sich lieber die Zunge ab, als zuzugeben, dass er zeitweise ebenfalls Angst vor seiner Courage bekommen hatte.

»Ich frage mich, wie viel eine gewisse Rothaarige damit zu tun hat, dass du so eigensinnig gewesen bist.«

Marks Miene verdüsterte sich und seine Züge nahmen einen harten Ausdruck an. »Das eine hat mit dem anderen rein gar nichts zu tun und über dieses Thema möchte ich nicht mehr sprechen.«

Lars legte ihm die Hand auf die Schulter. »Tut mir leid, Mann. Ich dachte, langsam wärst du drüber hinweg.«

»Ich bin schon längst darüber hinweg«, wehrte Mark ab und merkte selbst, dass er sich bockig wie ein kleines Kind anhörte. »Ich sehe nach vorn und freue mich über mein kleines Schmuckstück.«

»Das solltest du auch. Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Und wer weiß, was die Zukunft mit sich bringen wird. Die Frauen werden an deiner Tür Schlange stehen.«

»Wenn ich eines aus der Geschichte gelernt habe, dann mich nie wieder mit einem Gast einzulassen.« Die Worte kamen aus tiefstem Herzen. Mark hatte nicht viele Regeln, aber an dieser würde niemand rütteln.

Er wandte sich ab in Richtung Ausgang. Ihm war es unangenehm, über das Thema zu reden, und er beabsichtigte nicht, das zu vertiefen. Auch wenn Lars sein bester Freund war.

»Kommst du?«, fragte er, öffnete die Tür und deutete hinaus. »Es ist Zeit für ein Frühstück.«

»Du meinst, du musst das Restaurant kontrollieren.« Lars grinste und Mark freute sich, dass sein Ablenkungsmanöver von Erfolg gekrönt schien.

»Das eine schließt das andere nicht aus. Außerdem macht die Kaffeemaschine dort den besseren Kaffee als meine im Büro.«

»Das ist natürlich ein unschlagbares Argument.« Lars folgte ihm lachend.

Kapitel 3

Nachdem Helena eine hektische Zeit gehabt hatte, in der sie nach Hause fahren, Post- und Blumendienst für ihre Abwesenheit organisieren und packen musste, erreichte sie abgehetzt aber pünktlich den Flughafen. Die erste Hürde war genommen, auch wenn Frank sie schon daran hatte scheitern sehen. Als sie im Flugzeug saß, gestattete sie sich zum ersten Mal an diesem Tag ein Durchatmen.

Dass ihr ausgerechnet Sandros Krankheit diese Chance verschaffte, würde ihr keine schlaflosen Nächte bereiten. Sandro war, sofern das überhaupt möglich war, noch schlimmer als Frank. Er war nicht nur ein Macho, er war obendrein eingebildet und arrogant. Die Blinddarmentzündung würde er überstehen, vielleicht holte sie ihn auf den Boden der Tatsachen zurück. In der Zwischenzeit durfte sie seinen Platz einnehmen und das Hotel Playa de Palmeras unter die Lupe nehmen. Sie würde den Männern schon zeigen, dass sie genauso scharf sein konnte. Und nebenbei würde sie ein paar entspannte Tage in der Sonne genießen. Der Plan war perfekt.

Für ihre Notizen hatte sie sich am Flughafen eigens ein Notizbuch gekauft, in dem sie alles festhalten wollte, was ihr auffiel. Damit sie sich beim Schreiben ihres Berichts später an jede Kleinigkeit erinnerte.

Nun saß sie im Flugzeug, die Alpen waren überquert und in Kürze würden sie den Landeanflug auf Palma de Mallorca beginnen. Langsam legte sich die Anspannung und die Vorfreude wuchs. Sie hatte keine Ahnung, was sie erwartete, aber sie beschloss, alles gründlich in Augenschein zu nehmen.

Die Landung war unspektakulär und wenig später nahm Helena ihren Koffer in Empfang. Gespannt strebte sie mit den anderen Fluggästen dem Ausgang entgegen.

Doch da war niemand. Kein Mensch, der ein Schild in die Höhe hielt, auf dem ihr Name oder der des Hotels prangte. Dabei hatte Frank ihr versichert, dass sie abgeholt werden würde. Ratlos sah sie sich um. Ob dem Fahrer etwas zugestoßen war? Oder hatte man sie schlicht vergessen? Das gab gleich mal einen Negativpunkt auf ihrer Liste.

Helena beschloss, noch ein wenig abzuwarten. Sie wehrte ein paar Taxifahrer ab und langsam wurde ihr warm. Weil sie im Flugzeug stets fror, hatte sie ihre Jeans anbehalten. Darüber trug sie zwar ein T-Shirt, aber hier draußen hätte sie trotz der Überdachung jetzt alles gegeben, wenn sie die Hose kurz vor der Landung gegen ein Kleid oder zumindest einen Rock ausgetauscht hätte.

Ungeduldig warf sie einen Blick auf die Uhr. Schon eine halbe Stunde wartete sie vor dem Flughafengebäude. Sie hatte sogar am Informationsschalter nachgefragt, ob eine Nachricht für sie vorläge. Fehlanzeige, da war nichts.

Ratlos und zunehmend verärgert beschloss sie, sich selbst auf den Weg ins Hotel zu machen, und nahm kurzerhand ein Taxi. Die Kosten würde sie natürlich dem Hotel überlassen. So weit kam es noch, dass sie das aus eigener Tasche bezahlte!

Der Taxifahrer rieb sich die Hände, als er hörte, wo das Ziel seiner letzten Fahrt heute lag, und nahm Helena eilfertig den Koffer ab, ehe er ihr den hinteren Wagenschlag öffnete und sie einsteigen ließ.

Sie musste sich zwingen, während der Fahrt ihr Augenmerk auf die Umgebung zu richten und nicht dem Ärger die Oberhand zu überlassen. Es war ihr erster Besuch auf der Insel und sie wollte ihn genießen.

Wenn man von ihrer verpatzten Ankunft einmal absah, hatte der Anblick, der sich ihr bot, durchaus das Potenzial, ihren Urlaub zu retten. Das Tramuntanagebirge war beeindruckend anzusehen, und die Landschaft, als sie die Autobahn erst verlassen hatten, vielseitig und grün, unterbrochen von den lila Farbklecksen der Bougainvilleen, aber auch große Hibiskusstauden und üppige Oleander prägten das Bild. Sie passierten Oliven-, Orangen- und Zitronenbaumplantagen, und beim Anblick der vielen Mandelbäume bekam Helena einen ungefähren Eindruck davon, wie herrlich das rosa Blütenmeer während der Mandelblüte sein musste.

Sie entspannte sich zunehmend und wusste schon jetzt, dass das nicht ihr letzter Besuch auf der Baleareninsel sein würde. Das war ein Ort zum Verlieben.

Nach etwas mehr als einer Stunde erreichten sie Can Picafort. Den Ort, in dem das Hotel liegen sollte. Er war touristisch geprägt und Helena starrte mit einer Mischung aus Faszination und Entsetzen auf das Gewusel am Straßenrand. Auf den Schildern vor den Restaurants stand zu lesen, dass man Schweinshaxen und Schnitzel mit Pommes bekommen konnte. Kleine Läden mit dem typisch touristischen Kitsch bestimmten das Bild. Urlauber in kurzen Hosen, mit Hüten auf dem Kopf und den unvermeidlichen Sandalen an den Füßen schleppten tütenweise Strandtücher, Muscheln und Mitbringsel.

War sie eben noch fasziniert gewesen von der herrlichen Landschaft und der scheinbar unberührten Natur, so sah sie nun befremdet auf das Bild, das sich ihr bot. Der Taxifahrer wählte eine Route am Strand entlang, um ihr zu zeigen, wo man baden konnte. Die Touristenströme waren hier noch schlimmer als im Ort selbst und Helena fragte sich bereits, wie sie das eine Woche aushalten sollte.

Doch je näher sie dem Hotel kamen, desto ruhiger wurde es. Sie ließen das bunte Treiben in dem Städtchen hinter sich und fuhren durch beschaulichere Wohngegenden. Das war schon eher nach Helenas Geschmack und rückte das beinahe zerstörte Bild von der Insel wieder ein wenig zurecht.

---ENDE DER LESEPROBE---