0,99 €
Auf dieser Halloween-Party gibt es einen Sarg zu viel ... Die Halloweenparty ist jedes Jahr ein Highlight im Küstendorf Tjadesiel. Auch Privatdetektivin Kea Klaasen will einfach nur tanzen, trinken und tratschen. Als dann aber der Vampir neben ihr ins Gras beißt, st auch die Feierlaune gestorben. Für die Polizei scheint der Fall schnell gelöst zu sein, aber Kea ist skeptisch. Kann sie die Identität des wahren Mörders hinter den Masken entlarven, bevor er ein weiteres Mal zuschlägt?
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Veröffentlichungsjahr: 2024
MIT FIGUREN AUS DER „MORDE MIT MEERBLICK“-REIHE
Impressum
Du kannst diese Geschichte auch personalisiert erhalten (wahlweise mit anderem Cover) und selbst Teil der Story werden! Besuche dafür:
https://www.valerienordmann.com/suessessauresundeinmord-personalisiert
Originalausgabe, 1. Auflage
Copyright © 2024 by Valerie Nordmann
Herausgegeben von Annika Bühnemann, c/o vom Schreiben leben, Edisonstr. 63, Haus A, 1. OG, 12459 Berlin
Buchsatz: Annika Bühnemann
Lektorat: Anna Lisa Franzke
Cover-/Umschlaggestaltung: getcovers.com unter Verwendung von Grafiken auf depositphotos.com von Ola_Cherry, WaD und robsonphoto; Schriftart von MehmetRehaTugcu
ISBN E-Book: 9783759264121
Alle Rechte vorbehalten.
Vervielfältigungen, auch auszugsweise, bedürfen der schriftlichen Erlaubnis durch die Autorin.
Vorwort der Autorin
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Nachwort
Psychologischer Hinweis: In dieser Kurzgeschichte werden Themen angerissen, die möglicherweise verstörend wirken können, wenn es psychische Vorbelastungen gibt. Bei einer bekannten Empfindlichkeit gegenüber der Themen »Suizid« oder »Kindstod« überlege dir genau, ob du die Geschichte lesen willst. Der Ton der Geschichte ist locker und humorvoll; die Themen sind es nicht.
Moin!
Diese Halloween-Geschichte ist zusammen mit meiner Leserschaft entstanden. Auf meiner Webseite kannst du sie auch personalisieren lassen, sodass die Figur der »Lotte« von dir (oder einer Person, der du die Geschichte widmen willst) übernommen wird.
Des Weiteren habe ich meine Leserschaft gebeten, mir Worte zu geben, die in der Geschichte enthalten sein sollen. Folgendes ist dabei herausgekommen:
munkeldunkel
kratzig
kauern
Kastanien
Kaffee
Wandertag
Katze
Schokolade
Herbstwind
Palme
Kuckucksuhr
Oktopus
Nussknacker
Sonnenbrille
Fensterglas
Zahnseide
Mal sehen, ob du die Worte in der Geschichte wiederfindest.
Viel Spaß beim Lesen dieser Halloween-Geschichte!
Deine Valerie Nordmann
Kalter Nebel kauert so dicht über dem Boden, dass er meine Füße verschluckt und mir das Gefühl gibt, ich würde auf einem Friedhof stehen, nicht auf poliertem Parkett. Draußen schimmert der Mond, halb von Wolken verdeckt, durch das beschlagene Fensterglas. Kerzen in Kürbisfratzen werfen zuckende Schatten an die Wände, als würden sie einem neuen TikTok-Trend folgen. Auf den wenigen Stehtischen am Rande der Tanzfläche stehen Arrangements aus Kastanien, Herbstblättern, noch mehr Kerzen und grotesker Deko wie Augäpfeln, Knochen und Spinnweben. Hin und wieder glimmt rotes Licht aus den Augenhöhlen eines Skeletts auf, das irgendwo in der Ecke steht. Es fehlt eigentlich nur noch eine Katze und ich hätte ein Halloween-Bingo. Ganz Tjadesiel scheint auf der Tanzfläche der »Alten Scheune« versammelt zu sein und wiegt sich im Takt der dröhnenden Bässe.
Ich rücke meinen kratzigen Hexenhut zurecht. Warum können wir nicht etwas Gemütlicheres feiern wie den Tag der Wolldecken? Wie gerne würde ich mich jetzt mit Schokolade, heißem Kakao oder Kaffee auf die Couch kuscheln, dem Herbstwind lauschen und einen Liebesfilm gucken. Dieses ganze Gruselzeug ist nichts für mich.
Ich bin nur wegen der Band hier. Stolz beobachte ich, wie die Menge zu den Klängen tanzt, die meine Tochter und ihre Freunde auf der Bühne den Instrumenten entlocken. Beke ist als Zombie verkleidet. Ihre braunen Haare hatten offensichtlich einen Unfall mit einem Föhn und jeder Menge Haarspray. Ihre Drumsticks wirbeln durch die Luft. Der Keyboarder in seiner blutverschmierten Nussknacker-Uniform sieht aus, als würde er die Erzgebirge-Horrorshow leiten.
»Kea!« Eine kalte Hand fasst mir an den Arm.
Ich zucke zusammen, drehe mich um – und starre einem grauenhaften Piratenzombie ins Gesicht. Es dauert ein paar Sekunden, bis ich Lotte darin erkenne. Ihre braunen, schulterlangen Haare fallen wellig über die Schultern. Ein halb zerfetzter Hut sitzt schief auf ihrem Kopf und Kunstblut rinnt ihr theatralisch aus dem Mundwinkel. »Lotte!«, rufe ich gegen die donnernde Musik an. Wir umarmen uns, wobei ich versuche, nicht zu viel ihres Bluts an meinem Hexenmantel zu verteilen. »Du hast dich kaum verändert, seit wir uns zuletzt gesehen haben.«
»Schön, wenn man endlich mal ohne Kostüm gehen kann, oder?«, fragt sie grinsend.
»Authentizität ist so wichtig.«
»Gibt es einen neuen Fall oder warum bist du hier?«
Ich schüttele sofort den Kopf. »Ich bin heute Groupie. Meine Tochter zerstört gerade das arme Schlagzeug auf der Bühne.«
Lottes Blick wandert zur Bühne, wo Beke wie eine Irre auf die Drums eindrischt. »Dann sag ihr gerne, wie toll die Band ist. Die machen richtig Stimmung.«
»Und du? Auf Schatzsuche?«
Sie deutet auf ihr Namensschild. »Ich bin heute auf der Service-Seite. Wenn ich dir etwas bringen kann, sag einfach Bescheid. Aber nicht mir.«
Ich recke einen Daumen in die Höhe. »Wie wäre es mit etwas Sonnenschein, einer schattenspendenden Palme und einem Cocktail mit Schirmchen? Und ich zaubere dann den Fluch des ewigen Nordseewinters weg.«
»Abgemacht. Ich wedele dir Luft zu mit den Palmenblättern und bringe dir Ananas, Melonen und Kokosnüsse.«
»Dann bring aber auch Zahnseide mit. Ich will schließlich instagram-worthige Selfies schießen, ohne Ananas-Fäden zwischen den Zähnen.« Meine Haut kribbelt plötzlich, als würde mich etwas aus der Dunkelheit beobachten. Dieses Etwas stellt sich als Mitglied der Addams-Family heraus und kommt mit einem Tablett voller Gläser auf uns zu. »Einen Drink, die Dame?«, fragt sie.
Ich grinse Lotte an. »Das mit dem Cocktail hat schon mal funktioniert. Ich hole gleich meine Sonnenbrille.«
Die andere Kellnerin, deren Namensschild sie als Alina ausweist, deutet auf ihr Getränkeangebot. »Blut frischer Jungfrauen vielleicht? Augapfel-Cranberry-Punsch? Oder eine ›Nacht des Grauens‹?« Sie deutet mit der freien Hand auf ein Martiniglas mit leuchtend violettem Inhalt, das hervorragend mit ihrem giftgrünen Nagellack harmoniert. Ich komme mir vor, wie in einem Tim-Burton-Film.
»›Nacht des Grauens‹ klingt vielversprechend.« Ich nehme mir ein Glas.
Alina geht zu den nächsten Gästen. Dann proste ich Lotte zu und trinke. Zucker und Alkohol explodieren auf meiner Zunge wie ein Feuerwerk. »Mmhhh!«, rufe ich entzückt. »Blue Curaçao! Lecker! Und irgendein Saft.«
»Cranberry und Grapefruit«, erklärt Lotte.
»Mmhh«, mache ich noch einmal und ziehe das Getränk durch meine Zähne wie bei einer Weinprobe. »Und Wodka.«
»Nicht zu knapp.«
Ich trinke noch einen Schluck und finde die Party plötzlich viel besser. Tatsächlich wippe ich im Takt der Musik und werde sogleich von einem Werwolf angetanzt.