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Wie belanglose Sticheleien eine menschliche Tragödie auslösen können
Vater, Mutter, Teenagertochter, ein Häuschen vor der Stadt, Familienurlaub an der Nordsee. Mehr Normalität war nie. Bis Maya einmal zu oft den wunden Punkt des Vaters trifft. Er rastet aus, sie flieht und läuft in ein Auto, ist tot. Das Leben wird plötzlich zum Horrortrip.
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Seitenzahl: 161
Dietmar Sous
Sweet About Me
Roman
Knaus
1. Auflage
© Copyright 2012 beim Albrecht Knaus Verlag, München,
in der Verlagsgruppe Random House GmbH
Gesetzt aus der Stempel Garamond von
Buch-Werkstatt GmbH, Bad Aibling
ISBN 978-3-641-07330-5
www.knaus-verlag.de
Für Wolfgang Gerarts
1
Mit vier wusste Maya, dass der Braune Waldvogel weder Schnabel noch Federn hat, weil er kein Vogel, sondern ein Schmetterling ist. Maya wollte Züchterin werden, um Schwalbenschwanz und Pantherfalter vor dem Aussterben zu bewahren. Aber nicht nur die Grazien zogen sie an, auch der unscheinbare Kleine Kohlweißling konnte sich auf ihre Sympathie verlassen.
An Raupen durfte sich in unserem Garten niemand vergreifen, sie standen unter Naturschutz, gegen den ich manchmal heimlich bei nächtlichen Razzien mit Taschenlampe und wenig Erfolg verstieß. Auch Brennnesseln, wichtige Landeplätze für Schmetterlinge, machten sich ungehindert und hochnäsig breit.
Kaum konnte Maya lesen, mühte sie sich mit Schmetterlingskunde und dem Auswendiglernen von wissenschaftlichen Bezeichnungen ab. Korscheltellus lupulina. Pharmacis fusconebulosa. Abends schlief sie oft mit dem Lehrbuch in den Händen ein.
Sie hasste Schmetterlingssammler, weil die ihre Beute töteten und aufspießten. Nie versuchte sie, die Tiere einzufangen, sie lief ihnen bloß nach und betrachtete sie, wie sie Blütennektar saugten oder sich ausruhten.
Viele Jahre war Mayas Zimmer ein Museum für selbst gemalte Schmetterlingsbilder, an den Wänden eine Tapete aus Finger-, Sprüh- und Wasserfarben. Kurz nach ihrem vierzehnten Geburtstag hängte sie die Bilder ab und ersetzte sie durch Fotos, auf denen der Schauspieler Johnny Depp zu sehen war.
Gegen Sterben und Aussterben kämpfte sie aber weiterhin. Sie pflückte Schnecken und Regenwürmer von der Straße, brachte Spinnen vor dem Staubsauger in Sicherheit. Sie stellte ihre Versuche nicht ein, den Rest der Familie einschließlich der Katze zu Vegetariern umzuerziehen und rannte nach wie vor mit einer Handglocke über die an unser Haus angrenzenden Wiesen, um Mäuse, Igel und Käfer vor dem Bauern und seinem Mäher zu warnen.
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
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