Tagebuch einer Nymphomanin - Lily Merlin - E-Book

Tagebuch einer Nymphomanin E-Book

Lily Merlin

0,0

  • Herausgeber: Lily Merlin
  • Kategorie: Erotik
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2018
Beschreibung

Ich bin sexsüchtig. Mein Leben ist aus den Fugen geraten. Sucht hat auch mit Suche und Sehnsucht zu tun. Mit meiner Suche sehnte ich mich danach, meinen eigenen Lebensweg zu finden. Das ist total gescheitert. Gefunden habe ich nur unzählige Sexerlebnisse, die mir keine Erfüllung brachten.

Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:

Android
iOS
von Legimi
zertifizierten E-Readern
Kindle™-E-Readern
(für ausgewählte Pakete)

Seitenzahl: 45

Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:

Android
iOS
Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Lily Merlin

Tagebuch einer Nymphomanin

Ich bin ist sexsüchtig

Dem Leben gewidmet

Inhalt

Einweisung nur ein Traum?

Nymphomanie - Dr. Frank klärt mich auf

Ein neuer Krankenpfleger

Klinikalltag Ansbach

Sonderbehandlung im Patientenzimmer

Mir geht´s besser,  ich mache Fortschritte

 

 

Einweisung nur ein Traum?

Ich träumte wohl grad etwas. Ein schöner Traum war es. Während ich träumerisch und gedankenverloren die Birke betrachtete, deren Äste ein Wind sanft wiegte fragte ich mich, wo meine Mutter jetzt wohl ist. Vielleicht..., überlegte ich noch schläfrig, kann sie mich sehen von dort oben. Blinzelnd zu einer der kleinen, weißen Wolke, die am sommerlichen Himmel stand überlegte ich immer noch träumend:

»Vielleicht spürt sie, wie sehr ich sie liebe. Vielleicht, wiederholte ich laut.«

»Vielleicht was?« , fragte eine angenehm dunkle Stimme. Ich drehte überrascht meinen Kopf zur Tür. Mein Blick fiel auf einen jungen Mann, der sich mir näherte:

»Wie geht es unserer Stations -Schönen?«. Ich mustert den Mann argwöhnisch.

»Wo bin ich hier? Aber schön geht es mir«. Ich überlegte angestrengt, wie lange es her war, dass mir so ein Kompliment gemacht wurde und wo ...verdammt nochmal... ich mich überhaupt befand..

Meine Erinnerung sprangen zu einem Traum mit Roland. Ich hatte ihn eines Abends an einer Bushaltestelle kennengelernt. Völlig abgespannt und erschlagen war ich gerade von der Arbeit gekommen. Damals putzte mein Körper noch acht Stunden täglich die Empfangs- und Warteräume eines riesigen Hotels.

Ich trug damals ein weißes Kleid mit großen, roten Blumen bedruckt. Ich erinnerte mich noch ganz genau daran, weil ich das Kleid mit einem ganzen Tagessatz bezahlt hatte. Eine Ausgabe, die ich mir schon seit eineinhalb Jahren nicht mehr geleistet hatte, da ich das verdiente Geld des Putzjobs benötigte, um die Pflege meiner damals schon bettlägrigen Mutter bestreiten zu können.

Traurig und viel zu erschöpft, um den Mann wahrzunehmen, den ich schon eine ganze Weile unruhig beobachtete, setzte ich mich auf die kleine Bank an der Bushaltestelle. Roland sah zu mir herab.

Das Rosenkleid umfasste eng meine festen, weiblichen Rundungen. Ich war schon immer ein bisschen stolz auf meine Brüste gewesen, die sich unter dem hellen Stoff abzeichneten. Einen BH trug Ich nie.

Den brauch ich nicht, sagte ich manchmal grinsend zu meinem eigenen Spiegelbild, wenn ich mich ankleidete. Auch meine Taille, die jeder meiner Liebhaber immer wieder leidenschaftlich mit Küssen und Fingern, mal zart, mal fordernd, erkundete, wurde durch das Sommerkleid verführerisch betont. Der Wind hob manches mal den Saum des Röckchens an, geradeso, als würde auch er mich begehren. Im Vorbeigehen konnte man dann und wann meinen weißen Slip erahnen.

Erst als ich schon an die 30 Minuten im Überlandbus gefahren war, blickte ich auf und bemerkte Roland, der noch immer neben mir saß und das, obwohl außer uns und einer alten Damen ganz vorne, niemand weiteres im Bus saßen und nahezu alle Plätze frei waren. Ich sah, dass er ein steifes Glied in seiner Hose mit sich trug und draußen war die Dämmerung bereits eingebrochen. Mir kamen sehr feuchte Gedanken in den Sinn.

Flüchtig huschte ein Blick zu Roland. Er schaute mich unverwandt an. Mit einem ganz offenen Blick, der meinem überraschtem Stutzen nicht auswich. Blau und wild, wie ein Wasserfall, schoss es mir durch den Kopf. Mein Mund war leicht geöffnet, als wolle er etwas sagen.

Sein Blick war verschlingend, einnehmend und doch auch bittend, fast flehend. Ich bemerkte die Schweißperlen auf seiner Stirn, an der ein paar seiner dunklen Locken klebten. Er atmete schwer. Ein kalter Schauer durchzuckte mich und mir fiel ein, als ich den Mantel des Mannes sah, der auf seinem Schoss lag, dass ich vergessen hatte, meine Jacke einzupacken. Roland hörte nicht auf, mich mit immer wilder werdenden Blicken anzustarren.

Ruckartig und hektisch fuchtelte er mit den Händen unter seinem Mantel herum. Ich erstarrte. Ich wollte etwas sagen, wusste aber nicht was. Ich wünschte nur, ich hätte kein Kleid angezogen, das den Blick so auf mein schönes Dekolletee und auf meine braunen, glatten Schultern freigab.

Ich wünschte, ich wäre schon zu Hause bei mir in meiner kleinen Wohnung, oder meinetwegen noch im Hotel. Es hätte sein können, dass ich meine Sporttasche im Spint für das Reinigungspersonal vergessen hätte. Ich wäre nie in diesen Bus gestiegen, sondern wäre verärgert zurück gerannt. Roland stöhnte mir in die Augen.

»Du bist so schön«, keucht er mir im Traum zu.

Er steht auf, geht vor zum Busfahrer und wartet dort, um an der nächsten Haltestelle auszusteigen. Ich schaut ihm nicht nach. Zuckte nicht einmal, als Roland von Außen noch mit flacher Hand an die Scheibe schlug. Erneut fährt der Bus an. Schnell untersuche ich meine Handinnenflächen. Als ob sich darauf Spuren befinden könnten. Ich schaut an mir herab.

Zieht den Stoff meines Kleides mal in die eine, mal in die andere Richtung. Verdrehe mich halb sitzend halb stehend.

»Gott sei dank, kein Fleck! Halt. Ich muss hier raus.«

Als ich draußen auf dem, vom Tag noch warmen Teer stand, bin ich erleichtert. Die milde Abendluft umspielte mich. Ich streiche mir durch´s lange Haar. Dann bleibe ich plötzlich regungslos stehen und lausche in die Sommernacht.

Man kann Grillengezirpe hören und das beruhigende Plätschern eines kleinen Baches. Ich fröstelte ein wenig. Wie ich über die kleine Brücke schlendere, steigt unvermittelt eine heitere Freude in mir auf.