Sex ist Kunst - Lily Merlin - E-Book

Sex ist Kunst E-Book

Lily Merlin

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Beschreibung

Tolle Geschichte zum Thema Sex. Diese heißen Sexgeschichten sollen ein wenig Mut machen, auch selbst mal die schönste Sache der Welt auszuprobieren.Sogar in der Gruppe Liebe machen scheint im Trend zu liegen, denn immer mehr Amateure sehnen sich nach einem echten Genuss.Lies Dir diese erotischen Abenteuer ganz genau durch. Du wirst jede Zeile der grenzenlosen Lust genießen und am liebsten selbst gleich einen genussvollen Sex-Akt starten.

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Lily Merlin

Sex ist Kunst

Erotische Geschichten

Inhaltsverzeichnis
Impressum
Wie empfindet die Frau?
Thessa und Jonas
Oralgenuß
Sexy Schuhe
Vorspiel - geschickte Hände und Münder
Auf dem Boot
Post-it!

Impressum

 I M P R E S S U MErste und neue Erfahrungenvon Lily Merlin© 2016 Lily MerlinAlle Rechte vorbehalten.Autor: Lily [email protected]

Wie empfindet die Frau?

Wie empfindet die Frau?

Denke Sie an einen Golfplatz. Selbst wenn Sie ein echter Profi sind und schon sehr oft auf dem Platz eingelocht haben, ist es unwahrscheinlich, dass der Ball zweimal an derselben Stelle auf dem Grün landet. Sie müssen, immer wieder neu, Ihr Puttverhalten dem Zustand des Grüns anpassen – manchmal ist es trockener, manchmal nasser. Doch das Wichtigste beim Golf ist (genau wie beim Sex) der Ideenreichtum. Es wird auf keinen Fall wie Fußball gespielt – nach dem Motto: »Er schießt und macht Tore!«

So wie Sie Ihr Golfspiel planen, sollten Sie auch das Liebesspiel planen. Bemühen Sie sich zu Beginn einer Beziehung nicht ganz besonders darum, Ihre(n) Partner(in) zu verführen? Das sollten Sie auch dann noch tun, wenn Sie schon längere Zeit zusammen sind. Unabhängig von Ihrem Alter und der Dauer Ihrer Beziehung müssen Sie vorausdenken und sich der Intimität verpflichten. Genau wie bei Ihrem Golfspiel sind für Ihre sexuelle Beziehung Übung und Einsatz erforderlich. Ich wette, dass Sie für Ihre finanziellen Investitionen einen langfristigen Plan haben. Die Art und Weise, wie Sie sich jetzt um Ihre Geldanlagen kümmern, wirkt sich auf die Leistung Ihres Gelds in der Zukunft aus. Dasselbe trifft auf Ihre Beziehung zu: Was Sie jetzt in Ihre sexuelle Beziehung investieren, zahlt sich in der Zukunft aus. Sie sollten also auch für Ihre Beziehung eine langfristige Perspektive haben. Glauben Sie mir – es macht sich bezahlt.

Wenn Sie noch nie in Worte gefasst haben, wie verbunden Sie sich beim Sex mit Ihrer(n) Partner(in) fühlen, dann sagen Sie es ihr bei der nächsten Gelegenheit. Gehen Sie nicht einfach davon aus, dass sie genau weiß, wie Sie den Sex, die Intimität und die Verbundenheit mit ihr empfinden.

Sorgen Sie durch Planung für den richtigen Ort und die richtige Zeit. Genau wie Sie sich Zeit für Ihr Training im Fitnessstudio, ein Golfspiel oder die Autopflege nehmen, sollten Sie die entsprechende Zeit für Liebe und Entspannung einplanen. Eine Frau erzählte in einem Seminar, dass »ein Grund dafür, dass ich mich immer wieder in meinen Mann verliebe, seine Fähigkeit ist, mich auf romantische Art zu verwöhnen. Das können ganz einfache Dinge sein, indem er mich beispielsweise in ein anderes Zimmer führt, wo ich Ruhe vor den Kindern habe, und mir mein Lieblingseis serviert. Er schafft es einfach immer wieder, Ruhe und Raum nur für uns beide zu schaffen und etwas wirklich Nettes zu tun. Oft müssen wir bis später warten, aber wenn ich schon in der richtigen Stimmung bin, haben wir öfter mal ein Quickie im Badezimmer, wobei wir die Dusche laufen lassen (das Kinderzimmer liegt gleich nebenan), und er nimmt mich von hinten, während wir uns dabei im Spiegel beobachten.« Nutzen Sie jede Gelegenheit, Ihrer(n) Partner(in) Ihre Aufmerksamkeit zuteil werden zu lassen, und sie im Alltag zu verwöhnen – das ist es, was sie in Stimmung bringt.

Geben Sie ihr ein gutes Gefühl. Eine Frau kann sich nicht entspannen und sich nicht ganz hingeben, wenn sie sich gehemmt fühlt und ihren eigenen Körper nicht mag. Frauen blühen dagegen regelrecht auf, wenn man ihnen Aufmerksamkeit schenkt und Komplimente zu ihrem Körper macht. Die meisten Frauen (selbst jene, die den Körper eines Models haben) stellen ihre Attraktivität in Frage und haben oft negative Gefühle gegenüber ihrem Körperbild. Ich nehme an, dass Sie Ihre(n) Partner(in) attraktiv finden, denn sonst hätten Sie sie ja nicht ausgewählt. Sagen Sie ihr also, was Ihnen an ihr gefällt und worauf Sie gerade Lust haben. Sie will und muss es hören, dass Sie sich von ihr angezogen fühlen. Schon einige gut gewählte Worte ihres Partners führen bei einer Frau dazu, dass »ich ganz feucht werde. Manchmal macht er es über das Telefon, wenn ich im Büro bin. Er ist wirklich unglaublich!« Eine andere Frau sagt, dass es sie völlig um den Verstand bringt, wenn ihr Partner sagt: »Ich möchte meinen Mund wieder dort hin tun, wo er letzten Freitagabend war.«

 

 

 

Thessa und Jonas

Thessa und Jonas

Jonas kraulte wie immer zärtlich die wenigen, blonden Härchen über ihrer Scham und brachte sie damit zum Schnurren.

»Du tust so gut, Darling«, flüsterte Thessa und griff mit beiden Händen nach seinem Kopf, um ihn zum Kuss zu sich herunterzuziehen. Er presste seine nicht mehr ganz prallen Lippen auf ihre und erwiderte die Zärtlichkeit.

»Ich liebe dich«, sagte er heiser, und sie streichelte sanft über seine ergrauten Schläfen.

Dann genoss sie seine Liebkosungen, die sich ihren Venushügel entlang einen Weg suchten und die kleine Perle fanden. Er war erfahren und wusste genau, wie er sie befriedigen konnte. Seufzend lehnte sie den Kopf wieder gegen seine Brust und spreizte die Schenkel ein wenig weiter, um es ihm leichter zu machen. Im Fernseher lief noch tonlos der Film, den sie gerade gemeinsam gesehen hatten: »Ein verlockendes Spiel«. Er handelte von einer Fußballmannschaft in den zwanziger Jahren.

Jonas selbst besaß als Eigentümer eines großen Ölkonzerns ein erfolgreiches Team der NFL, die Boston Patriots, und American Fußball war sein größtes Hobby. Aufgrund seines Alters übte er den Sport schon lange nicht mehr aktiv aus, dafür fieberte er im Stadion mit seiner Mannschaft mit. Bei jedem Touchdown fürchtete Thessa, er könnte vor Freude einen Infarkt erleiden.

Gekonnt kreisten seine Finger weiter auf ihrem Kitzler, und sie schnurrte dankbar. Vorsichtig tauchte er den Mittelfinger zwischen ihre Labien, die er sanft teilte, um sich ihrer Feuchte zu bedienen.

Er saß mit gespreizten Beinen hinter ihr, und sie hatte sich beim Fernsehen im Bett gemütlich an seine Brust gekuschelt. Natürlich konnte er wie meistens die Hände nicht von ihr lassen. Sie wusste, dass er ihre Jugend und ihren Körper über alles liebte.

Jonas war dreißig Jahre älter als Thessa; ihre Freundinnen hatten sie vor ihrer Hochzeit vor fünf Jahren für verrückt erklärt, aber sie liebte ihn wirklich.

Thessa arbeitete damals als Pressereferentin für die Pats, und schon nach zwei beruflichen Treffen führte er sie zum Essen aus. Seine Herzlichkeit und Verliebtheit ihr gegenüber schmeichelten ihr.

Sie litt nicht unter einem Vaterkomplex, und Jonas war trotz seines Alters im Geiste jung geblieben. Er teilte ihren Humor und natürlich ihre Begeisterung für den Sport.

Nach wenigen Dates wurden sie ein Paar, und als er ihr nur drei Monate später einen Heiratsantrag machte, erklärte er sein eiliges Handeln mit den Worten: »In meinem Alter sollte man nicht länger warten als nötig, Darling. Wer weiß, wie lange ich es noch mache.«

Seine Offenheit beeindruckte sie, und sie hatte eingewilligt.

Jonas schob sie vorsichtig nach vorn von seinem Schoß und krabbelte über das Bett, bis er mit dem Gesicht zwischen ihren Beinen landete. Thessa seufzte und lehnte ihren Rücken gegen das Kopfteil, dann genoss sie seine geschickte Zunge, die flink über ihre Labien fuhr.

Der Film lief ohne Ton weiter. Während Jonas sie gekonnt leckte, betrachtete Thessa die trainierten Spieler in ihren Uniformen mit den breiten Schulterpolstern. Sie legte beide Hände um seinen Hinterkopf, um das Tempo zu dirigieren, das sie brauchte, um zu kommen.

Die raue Zunge wurde schneller. Sie spürte die Stoppeln seines nicht ganz glatt rasierten Kinns an der empfindlichen Haut ihrer Oberschenkel. Er schob einen Finger in sie hinein und massierte sie, dann ließ er den kleinen Finger zwischen ihre Pobacken rutschen und rieb an dem engen Ring, der ihren Anus verschloss.

Thessa spürte die Feuchtigkeit, die aus ihr herausrann und sich über Jonass Kinn ausbreitete, dann kam sie leise seufzend.

Ihre Knie zitterten noch immer, als Jonas zwischen ihren Beinen auftauchte und sich mit dem Ärmel das Kinn trocken rieb. »Darling, ich liebe es, wenn du in meinem Mund kommst«, sagte er stolz. Er nahm ihre Hand und küsste sie.

Thessa seufzte. »Ich wünschte, wir könnten richtig miteinander schlafen«, sagte sie leise und fuhr mit den Händen durch sein Haar. »Versteh mich nicht falsch, ich liebe es, wenn du das tust, aber ...«

Jonas drückte sie an sich und legte die Stirn zwischen ihre vollen Brüste. »Es tut mir leid, Darling«, antwortete er. »Du weißt, dass es nichts mit dir zu tun hat. Das Alter, der Stress ... Ich kann einfach nicht so, wie ich will. Aber ich bin glücklich mit dir und zufrieden mit dem, was wir haben.«

Thessa schüttelte den Kopf.

»Das sagst du immer, aber du sollst doch auch etwas davon haben«, sagte sie enttäuscht.

Er schmunzelte. »Es genügt mir völlig, dich verwöhnen zu dürfen.«

Jonas vergötterte seine junge Ehefrau, die schon die Vierte in seinem Leben war, und tat alles für Thessa. Und sie liebte ihn. Er gab ihr, was sie brauchte und verwöhnte sie wirklich, wo er konnte. Nur das Eine, das sie so sehr vermisste, war ihm nicht möglich.

»Zieh dich doch aus dem Geschäft zurück«, sagte sie und versuchte, ihn mit einem kindlichen Schmollmund zu locken. »Du hast doch genug Geld, du kannst einfach alles verkaufen und es ruhig angehen lassen. Vielleicht ...«

Er lachte und strich ihr die Haare aus der Stirn wie einem kleinen Mädchen.

»Ich bin noch nicht so weit«, erklärte er geduldig. »Gib mir ein paar Jahre Zeit, dann werde ich mich ganz und gar dir widmen. Versprochen.«

Jonas stand auf und ging ins Bad, um sich bettfertig zu machen. Thessa blieb noch sitzen und starrte in den Fernseher, wo George Clooney gerade eine lebhafte Diskussion mit einem der Spieler führte.

Jonas brauchte immer lange im Bad, er duschte morgens und abends und rasierte sich auch ständig, weil er sich seiner grauen Barthaare schämte. Nur mit Mühe hatte sie ihn davon abbringen können, seine Haare zu färben.

»Ich mag graue Schläfen«, hatte sie gesagt. »Bitte lass sie so, wie sie sind.«

Er hatte ein Problem damit, so alt zu sein. Nicht zuletzt heiratete er sie auch ihrer Jugend wegen, denn trotz ihrer dreißig Lebensjahre sah sie noch immer aus wie ein Twen. Sie war stolz darauf und pflegte ihren Körper wie einen kostbaren Garten.

Beim Anblick der Fußballspieler im Fernseher dachte sie wieder an Jimmy, den jungen Quarterback der Pats. Jede Woche begleitete sie Jonas ins Stadion, und ihr Mann ließ es sich natürlich nicht nehmen, nach dem Spiel in die Kabine zu gehen und der Mannschaft zum Sieg zu gratulieren.

Sie schlich meistens hinterher und blieb in der Tür stehen.

Die nackten verschwitzten Männerkörper machten sie an, aber das konnte sie Jonas unmöglich gestehen.

Besonders Jimmy hatte es ihr angetan. Wenn er, nur mit einem weißen Handtuch um die Hüften bekleidet, vor ihr stand und sie unverschämt frech angrinste, wurde ihr heiß. Sie wusste, dass draußen am Hintereingang ganze Horden junger Mädchen lauerten, die kreischten, sobald die Tür aufging. Und sie wusste, dass er nicht nur großzügig Autogramme dort verteilte, sondern ab und zu einige der Groupies mit zu sich nach Hause nahm.

»Jimmy ist ein schlimmer Finger«, sagte Ellen stets. »Der lässt nichts anbrennen. Und wenn die Gerüchte stimmen, hat er auch ordentlich was zu bieten. Du weißt schon, wo.«

Ihre Freundin hatte Thessas Job als Pressereferentin der Mannschaft übernommen, nachdem sie Jonas geheiratet hatte. Er war der Meinung, es schicke sich nicht, dass sie als Frau des Besitzers weiter für das Team arbeitete, und sie hatte sich in ihr neues Luxusleben als Ehefrau gefügt.

Ellens Worte heizten Thessas Fantasie an, und fortan fragte sie sich, wie groß Jimmys Geschlecht unter dem Handtuch wirklich war.

»Wovon träumst du?« Jonas trug einen seidenen Pyjama und hatte die Haare ordentlich zurückgekämmt. Er war stolz darauf, für sein Alter noch relativ viele Haare zu haben und hegte diese wie einen Augapfel.

»Ach, nichts«, antwortete Thessa und verschwand ebenfalls im Bad, um sich für die Nacht vorzubereiten.

Als sie ins Bett zurückkehrte, lag ihr Mann schon auf dem Rücken und schnarchte leise. Sie lächelte und zog vorsichtig die Bettdecke über seinen Oberkörper, dann kuschelte sie sich an ihn und schlief ein.

***

Am Samstag saß Thessa, wie so häufig, neben Jonas in der VIP-Loge des Bostoner Stadions und feuerte die Mannschaft kräftig an. Sie liebte die Atmosphäre bei den Spielen, schließlich war sie früher in der High School selbst Cheerleaderin gewesen und hatte es sogar zur Anführerin geschafft. Natürlich träumte sie damals davon, mit den Spielern der Schulmannschaft ins Bett zu gehen, wie alle Mädchen. Aber sie war immer zu schüchtern gewesen, um den Anfang zu machen, und so musste sie meistens zusehen, wie die weniger attraktiven, aber forscheren Mitschülerinnen das Rennen machten.

Die Pats gewannen mit 40 zu 34 nach einem großartigen Touchdown von Jimmy Storm und zogen unter lautem Jubel in die großzügige Kabine ein.

Jonas erhob sich. Er grinste über das ganze Gesicht, was die Lachfältchen um seine Augen verstärkte und auch Thessa automatisch zum Lachen brachte.

»Die Jungs sind einfach die Besten!«, rief er und küsste sie euphorisch auf den Mund. Thessa hakte sich bei ihm unter.

»Du hast hoffentlich nicht vergessen, welcher Tag heute ist?«, fragte sie und sah ihn erwartungsvoll an. Er runzelte die Stirn.

»Der vierte Juni, warum?«

Enttäuscht zog sie eine Schnute, bis er beinahe schmerzhaft das Gesicht verzog.

»Darling, es tut mir so leid! Wie konnte ich das vergessen? Ich habe so viel gearbeitet letzte Woche, und dann das wichtige Spiel heute ...« Er zog sie an sich und umarmte sie. »Das ist schrecklich, wirklich. Und ausgerechnet jetzt habe ich auch noch einen Geschäftstermin.«

Thessa holte tief Luft und hob den Kopf. »Heute? An unserem Hochzeitstag?« Ihr wurde schwindelig.

Jonas hatte ihren Jahrestag noch nie vergessen, und sie hatte fest damit gerechnet, dass nach dem Spiel eine besondere Überraschung auf sie warten würde. Immerhin hatte sie den ganzen Tag lang versucht, sich ihren Ärger nicht anmerken zu lassen. Nicht einmal Blumen hatten morgens zum Frühstück auf sie gewartet.

Die Enttäuschung trieb ihr einen Kloß in den Hals.

»Es ist schlimm, ich weiß. Aber ich mache es morgen wieder gut. Versprochen! Leider muss ich gleich los, Dr. von Wolf wartet schon auf mich.« Er zeigte auf den Ausgang der Loge, wo ein älterer Herr im Anzug ungeduldig zu ihnen herübersah.

»Bitte, geh du für mich zu den Spielern und gratuliere ihnen, Darling. Und entschuldige mich bei Donald.«

Er küsste sie und verließ mit seinem Gast die Loge. Thessa blieb wie betäubt stehen und starrte auf die Menschen, die plaudernd und lachend aus dem Stadion drängten, bis sie allein war. Dann sah sie auf das leere Spielfeld und haderte mit ihrem Schicksal.

Vielleicht sollte sie Ellen fragen, ob sie auf einen Frauenabend Lust hätte? Ja, das war eine gute Idee, das würde sie später tun. Seufzend ging sie die Tribüne hinab und betrat, den zwei freundlich nickenden Security-Mitarbeitern zulächelnd, die heiligen Hallen.

In der Kabine roch es wie immer nach Schweiß, Pheromonen und Deodorant. Aus der Dusche quoll heißer Wasserdampf, der die Spiegel beschlug und den Raum in ein Tropenhaus verwandelte.

Thessa wedelte mit der Hand vor ihrem Gesicht herum und bahnte sich einen Weg durch die Bänke an den Spinden vorbei, bis sie endlich auf Donald traf.

»Hey«, sagte der Trainer freundlich und hauchte zwei Luftküsse gegen ihre Wangen. »Ganz allein heute? Wo ist Jonas?«

Thessa seufzte. »Er hat noch einen Termin. An unserem Hochzeitstag!«

Donald zog die Nase kraus und tätschelte ihren Arm. »Armes Häschen«, sagte er. »Das tut mir leid für dich, aber wie ich ihn kenne, wird er sich etwas einfallen lassen, um dir den Tag zu versüßen.«

Sie hob die Schultern und versuchte zu lächeln.

»Wer weiß, was er ausheckt. Vielleicht kommt die große Überraschung ja morgen.«

Dr. von Wolf war ein schwerreicher Industrieller, der schon seit Jahren Interesse an Jonass Imperium hatte. Insgeheim hoffte sie, dass er endlich einem Verkauf zustimmte und sie morgen damit überraschte, dass er sich nun in den Ruhestand zurückziehen würde. Ihr Herz klopfte schneller bei dem Gedanken, und schon verflog ihre schlechte Laune.

»Hallo, Mrs Carter«, sagte Jimmy und reichte ihr höflich die Hand. Sie konnte kaum den Blick von seiner muskulösen, noch nassen Brust lösen. Er kam gerade aus der Dusche und roch nach Seife. Sein ganzer Körper war sorgfältig rasiert, und wenn er sich bewegte, tanzten die Muskeln auf seiner Brust verführerisch.

Thessa bemühte sich, ungerührt zu wirken und erwiderte seinen kräftigen Handschlag.

»Herzlichen Glückwunsch«, sagte sie lächelnd und sah ihm in die strahlend grünen Augen. Sie wirkten so verschmitzt wie die eines kleinen Jungen, obwohl er nur ein paar Jahre jünger war als sie selbst. »Das war ein tolles Spiel, Jonas ist sehr glücklich und zufrieden mit euch.«

Jimmy lachte. »Das will ich doch hoffen, dass unser lieber Sponsor keinen Grund zur Klage hat«, erwiderte er und zog das Handtuch um seine Hüften enger zusammen.

Sie atmete tief ein. Die heiße feuchte Luft erschwerte das Atmen, und sie spürte, wie sich ihre blonden Locken kräuselten.

»Thessa, du solltest heute mit uns feiern, wenn Jonas dich schon einfach so an eurem Hochzeitstag allein lässt«, rief Donald.

Einer der Spieler schüttelte eine Flasche Champagner kräftig, bevor er sie mit einem lauten Knall öffnete. Unter dem Johlen der anderen quoll der Champus heraus und entlud sich in einer schäumenden Fontäne.

Jimmy betrachtete sie lächelnd. »Alles in Ordnung?«, fragte er und zog ihr wortlos den teuren Blazer von den Schultern. »Der ist doch viel zu warm hier drinnen«, sagte er, und Thessa nickte dankbar.

Sie trug einen kurzen Rock und ein Top mit Spaghettiträgern. Den Blazer hatte sie nur Jonas zuliebe in der Loge angezogen, weil er es gern hatte, wenn sie etwas seriös in der Öffentlichkeit wirkte. Zuhause dagegen durfte sie so freizügig herumlaufen, wie es ihr – und ihm – gefiel.

Kevin kam grölend und nackt aus der Dusche und hob beide Hände applaudierend über seinen Kopf.

Thessa errötete bei seinem Anblick und bemühte sich, nicht zwischen seine Beine zu sehen. Allerdings war das, was er dort vor sich hertrug, nicht gerade klein und durchaus appetitlich.

Er zuckte zusammen, als er Thessa sah, und zog hektisch ein großes Handtuch über seine Halberektion. »Sorry, Mrs Carter«, murmelte er. »Ich wusste nicht, dass Sie noch hier sind!«

Die anderen schlugen sich vor Lachen auf die Schenkel.

Thessa liebte die herbe Männlichkeit, die von den Spielern ausging. Das Spiel war so aggressiv, dass sie sich in der Kabine, umgeben von Adrenalin und Pheromonen, wohlfühlte, auch wenn die Luft zum Schneiden dick war.

»Schon okay«, murmelte sie und wandte sich rasch ab.

Einer der Spieler drückte ihr eine geöffnete Champagnerflasche in die Hand.

»Für Sie«, sagte er und zwinkerte ihr zu. Irritiert sah sie sich um, konnte aber keine Gläser entdecken.

»Soll ich etwa aus der Flasche ...?«, fragte sie hilflos, und einige der Männer lachten.

»Na klar! Mit Gläsern dauert es doch viel zu lange«, sagte Jimmy und prostete ihr mit einem Bier zu. Zögerlich setzte sie das kühle Glas an die Lippen und trank direkt aus der Flasche. Natürlich schäumte der Champagner über und rann ihren Hals hinab bis ins Dekolleté.

Beschämt wischte sie mit dem Handrücken über ihr Kinn und versuchte, das Rinnsal zu trocknen.

»Machen Sie sich nichts draus«, sagte Jerome, der große Schwarze, der aufgrund seiner mächtigen Statur von den Fans The Bus genannt wurde. Auch ohne das Trikot mit den Schulterpolstern war seine Größe beeindruckend, er überragte Thessa um eineinhalb Kopflängen. »Tun wir auch nicht.« Die anderen lachten wieder.

Die Stimmung war ausgelassen und heiter, und langsam setzten sich die Spieler auf die Bänke, tranken und plauderten. Weitere Bierdosen wurden aus dem Kühlschrank geholt und herumgereicht. Nach einer halben Stunde verabschiedete sich Donald als erster.

»Jungs, übertreibt’s nicht«, sagte er und zwinkerte in die Runde. »Wir sehen uns morgen Vormittag zum Training!«

Auch Thessa stand auf und merkte, dass ihr schwindelig war. Sie hatte wohl im Rausch gut die halbe Flasche geleert, und da sie sonst nur selten Alkohol trank stieg ihr der Champagner zu Kopf.

»Ich sollte auch besser gehen«, sagte sie und ertappte sich dabei, dass sie unwillkürlich lispelte, wie immer, wenn sie Alkohol getrunken hatte.

»Ach nein!«

»Warum denn?«

»Wie schade!«