Taping - Daniel Weiss - E-Book
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Taping E-Book

Daniel Weiß

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Beschreibung

Sich den Schmerz einfach wegkleben - geht das? Ja, mit Kinesio-Taping - einer japanischen Behandlungsmethode, die vorwiegend bei Sportverletzungen, aber auch bei allen anderen Schmerzproblemen des Bewegungsapparates und der Muskulatur angewendet wird. Die Tapes sind hochelastisch, atmungsaktiv und dehnen sich, ohne die Bewegungsfreiheit einzuschränken. Dadurch wird die Haut bei jeder Bewegung sanft massiert und durchblutet, Lymph- und Blutfluss angeregt, die Gelenkfunktion unterstützt und die Muskulatur reguliert. Die elastischen Pflaster helfen bei zahlreichen orthopädischen Beschwerden an den Gelenken, beim verspannten Rücken und Nacken, aber auch andere Beschwerden wie Migräne oder Regelschmerzen lassen sich gut behandeln. Das Buch bietet eine kompakte theoretische Einführung in das Taping und beschreibt die unterschiedlichen Anlagetechniken. Im letzten Kapitel werden die Beschwerden von A bis Z mit ihren speziellen Tapeanlagen Schritt-für-Schritt beschrieben und bebildert.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
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Seitenzahl: 119

Veröffentlichungsjahr: 2014

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DANIEL WEISS

ist Osteopath und Heilpraktiker in eigener Praxis.

»Alles Gute, was geschieht, setzt das nächste in Bewegung.«

Johann Wolfgang von Goethe

PLÖTZLICH WAR ALLES BUNT

Wenn Fußballspieler beim Torjubel verbotenerweise ihr Trikot von sich reißen, geben sie immer häufiger bunte Streifen auf ihren Muskeln preis. Auch bei Tennisspielern, Läufern und vielen anderen Sportlern erfreuen sich die farbenfrohen Bänder immer größerer Beliebtheit. Und so wächst auch die allgemeine Bekanntheit der Tapes. Nicht zuletzt aufgrund der Erfolge im Leistungssport konnte sich diese tolle und effektive Methode auch in der täglichen Therapie, in der Prävention und nicht zuletzt im Breitensport durchsetzen. Neben den vielen positiven Effekten der Bänder in und an unserem Körper sind sie nahezu nebenwirkungsfrei und relativ kostengünstig – und mittlerweile in jedem Sanitätshaus, übers Internet sowie über Apotheken erhältlich. So steht der Fortsetzung dieser Erfolgsgeschichte nichts im Wege!

Im Einführungskapitel will ich Ihnen zunächst die Prinzipien des kinesiologischen Tapens vermitteln, seine Entdeckung und Weiterentwicklung, seine Wirkung – und seine Grenzen. Im Praxisteil zeige ich Ihnen dann anhand genauer Beschreibungen und vieler Fotos die richtige Anwendung.

Das Anbringen und Entfernen der Tapes ist wirklich einfach, doch etwas Know-how beim Auswählen und beim Anbringen braucht es schon. Auch wenn Ihnen Ihr Therapeut ein Tape empfohlen hat, können Sie hier noch einmal nachblättern. Die Einteilung in orthopädische und allgemeine Beschwerden macht es Ihnen leicht, die passende Anwendung zu finden. Ich wünsche Ihnen viel Freude und Erfolg beim Tapen!

WILLKOMMEN IN DER WELT DES TAPENS

DAS ANBRINGEN VON TAPES IST NICHT SO NEU, WIE VIELE DENKEN. HERSTELLUNG UND ANWENDUNG HABEN SICH ABER IN DEN LETZTEN JAHREN STARK WEITERENTWICKELT. LESEN SIE HIER ALLES ZUR GESCHICHTE UND ZUM MATERIAL!

DIE GESCHICHTE DES KINESIOLOGISCHEN TAPENS

Schön, dass Sie sich für die bunten Tapes interessieren! Lesen Sie zunächst etwas über deren interessante Geschichte.

Altbekanntes in einem modernen Gewand

Die elastischen farbigen Streifen, die so leicht aufzubringen und so angenehm zu tragen sind, gibt es erst seit einigen Jahren, und ihre Entwicklung hat mehrere Meilensteine hinter sich. Diese möchte ich Ihnen hier kurz schildern.

Das Wissen um das Anlegen von Verbänden ist schon Tausende von Jahren alt. Bereits die alten Ägypter und Griechen verwendeten elastische sowie unelastische Verbandmaterialien zur Versorgung nicht nur von Wunden, sondern auch von Verletzungen des Bewegungsapparats.

Auch damals schon war so ein Verband sicher langfristig hilfreich, wenn er von einem Fachkundigen angelegt wurde. Angenehm jedoch war das Ganze nicht: Die Menschen mussten sich eben mit den zur Verfügung stehenden Mitteln begnügen, und das waren harzgetränkte, stark klebende Leinwandstreifen, die beim Trocknen ziemlich »zäh« wurden und beim Ablösen sicher keine große Freude machten. In Anbetracht der heutzutage verfügbaren Materialien ist das keine besonders angenehme Vorstellung.

Der immergrüne malaiische Guttaperchabaum spendete den »Klebstoff« für die Tapeverbände.

Die Vorläufer der heutigen Tapes

Der 8. März 1882 gilt als Gründungstag des Hamburger Unternehmens Beiersdorf, dessen Produkte wie Klebefilm, Lippenpflegestift und Heftpflaster heute jeder kennt. Der Apotheker Paul Carl Beiersdorf erhielt an diesem Tag die Patenturkunde für das von ihm entwickelte Guttapercha-Pflaster. Zuvor hatte man Verletzungen und erkrankte Hautstellen mit warmem Pflastermull behandelt, der mit Arzneien bestrichen war. Diese Pflaster waren aber mit Harzen versetzt, die oftmals allergische Reaktionen auslösten, zudem passten sie sich nicht optimal der Haut an.

Schließlich fand Beiersdorf die Lösung: die Verbindung von Mull und Guttapercha, dem kautschukähnlichen getrockneten Milchsaft des malaiischen Guttaperchabaums. Daraus entwickelte er die anschließend so benannte Guttaplaste.

Den Weg in den Sport nach Deutschland bahnten sich die Gutta-Verbände über die hierzulande stationierten US-Truppen. Der deutsche Therapeut Hermann Lohfink beobachtete Anfang der Sechzigerjahre bei der amerikanischen Football-Nationalmannschaft, wie man die Pflasterstreifen zum Stabilisieren von Gelenken der Sportler verwendete.

Lohfinks Kollege Hans-Jürgen Montag, der auch Physiotherapeut der Deutschen Nationalmannschaft wurde und heute als Taping-Experte bekannt ist, berichtete: Kein anderer Verband biete bei sportlichen Aktivitäten eine derart hohe Stabilität und damit einen so sicheren Verletzungsschutz wie der Tapeverband.

Heute wird es nicht mehr in jedem Fall als sinnvoll angesehen, Gelenke und Muskeln zu ihrem Schutz ausschließlich zu fixieren. Mangelnde Bewegung kann zu weiteren Schmerzen in den Muskeln sowie zu Problemen im Lymph- und Blutkreislauf führen. Ist die Mobilität eingeschränkt und fehlt infolgedessen Bewegung, wird Muskelmasse abgebaut, und die natürlichen Bewegungsabläufe der behandelten Stellen werden teils vorübergehend »verlernt«.

Die Vorgänger der heutigen Tapes waren unelastisch und einheitlich weiß.

Dr. Kenzo Kases neues Konzept

Zu Beginn der 1970er-Jahre, auf einem anderen Kontinent, machte sich der damals noch ganz unbekannte Dr. Kenzo Kase daran, die bis dahin unelastischen weißen Sporttapes weiterzuentwickeln. Daraus entstand ein Material mit ganz neuen Möglichkeiten – und daraus entwickelte sich ein neues Therapiekonzept.

Es wurde schnell offensichtlich, dass sich seine Methode erheblich von den bisher üblichen festen Tapemethoden abhob: Dr. Kenzo Kase vertrat den therapeutischen Ansatz, dass Bewegung in den Gelenken und Aktivität in den Muskeln zur Heilung von vielerlei Beschwerden und Erkrankungen positiv beitragen.

Das moderne elastische Tapen war geboren, das später die Welt erobern sollte!

Dr. Kase näherte sich immer mehr den Denkweisen der Osteopathie an, einem Ende des 19. Jahrhunderts vom US-Amerikaner Andrew Taylor Still begründeten Diagnose- und Therapiekonzept. Dessen vier Prinzipien lauten:

An erster Stelle steht die Durchblutung.

Die Körperstrukturen und Funktionen beeinflussen sich gegenseitig.

Der Körper kann sich selbst heilen.

Der Körper wird als Ganzes gesehen.

Von Japan nach Deutschland

Erst 1998 fand Dr. Kenzo Kases Therapie ihren Weg zu uns nach Deutschland – wiederum durch den Sport. Der ehemalige Fußballprofi Alfred Nijhuis, der einige Jahre in Japan spielte und dort mithilfe der elastischen Bänder erfolgreich eine Verletzung überwand, führte diese Therapie im europäischen Raum ein.

Laut den vier Grundsätzen der Osteopathie bauen äußere und innere Wirkung aufeinander auf.

Vom Profisport in die Allgemeinheit

Die oft einseitige Belastung, das intensive Training, der Kontakt mit Gegenspielern in vielen Mannschaftssportarten fordern bei Profisportlern ihren Tribut. Oft werden dabei schon vorsorglich Tapes gesetzt, die vor Überlastung der Sehnen und Bänder schützen und Verletzungen vorbeugen sollen. Bei bereits verletzten Muskeln oder Gelenken fördern sie die Genesung und Wiederaufnahme der vollständigen Belastung.

Alles, was im Profisport erfolgreich eingesetzt wird, erreicht über kurz oder lang die Allgemeinheit: Auch Schmerzpatienten und Hobbysportler nutzen heute diese Neuerungen im Sportbereich, etwa bei Gelenkarthrosen, Überlastungserscheinungen an Muskeln und Sehnen oder Wirbelsäulenbeschwerden.

Nach dem Einzug in die Orthopädie und Physiotherapie hat sich mittlerweile das Behandlungsspektrum deutlich erweitert. Denn die Tapes wirken auf unterschiedlichen Ebenen, wie Sie im nächsten Abschnitt lesen werden. Mehr und mehr kommen sie neben ihrem klassischen Einsatz bei Beschwerden des Bewegungsapparats auch bei »nach innen« wirkenden Therapien zum Einsatz. Dies öffnet neben den orthopädischen und sporttherapeutischen Anwendungsgebieten neue Bereiche, beispielsweise in der Inneren Medizin oder in der Frauenheilkunde.

DAS MATERIAL UND SEINE WIRKUNGEN

Das von Dr. Kenzo Kase entwickelte Pflaster ist hochelastisch, äußerst atmungsaktiv und hautfreundlich.

Wie eine zweite Haut

Das Tape macht jede Bewegung mit: Es dehnt sich und zieht sich wieder zusammen, ohne die Bewegungsfreiheit einzuschränken und den Körperteil »ruhigzustellen«. Im Gegenteil, es weckt durch seine schmerzlindernde, stoffwechselanregende und durchblutungsfördernde Wirkung wieder mehr Lust auf Bewegung. Es fördert den Blutflus und den Lymphfluss sowie den harmonischen Bewegungsablauf und verringert bei Schmerzen die Neigung, in eine Schonhaltung zu gehen. Somit unterstützt es die Körperstrukturen wirkungsvoll, statt ihnen weiter zuzusetzen.

Form und Funktion: perfekt aufeinander abgestimmt

Für die heute verwendeten elastischen Tapes wurden die Eigenschaften der menschlichen Haut zum Vorbild genommen. Die Elastizität, also die Dehnbarkeit, der Tapes beträgt, ähnlich wie bei der Haut, 130 bis 140 Prozent (in Längsrichtung). Die Dicke der Tapes und ihr Gewicht sind ebenfalls vergleichbar mit denjenigen der Haut. Somit gehen sie in alle Bewegungen mit, ohne den Träger einzuschränken.

Das Material der Tapes ist ein dehnbarer Baumwollstoff aus sehr hochwertigen Fasern. Die Klebeschicht ist allergenfrei – sie enthält auch kein Latex, auf das viele allergisch reagieren. Richtig aktiviert wird die Klebewirkung erst durch die Körperwärme. Die Klebewirkung hält rund sieben Tage an und wird auch unter der Dusche nicht in Mitleidenschaft gezogen. Voraussetzung ist natürlich, dass das Tape richtig angebracht wurde siehe >

Diese Beschaffenheit der Bänder, kombiniert mit der Art und Weise, wie sie auf die Haut geklebt werden (siehe später spezielle Tapetechniken), ermöglicht es, den Körper auf vielen verschiedenen Ebenen positiv zu beeinflussen.

Um Hautreizungen auch bei längerem Tragen zu vermeiden, wurde ein spezielles Gewebemuster in das Tape eingebracht, welches das Atmen der Haut ermöglicht (siehe Bild >).

FERTIGZUSCHNITTE ODER SELBST ZUSCHNEIDEN?

Ab > sehen Sie Schritt für Schritt, wie die Bänder von der Rolle zugeschnitten werden, je nach der gewünschten Anwendung und Wirkung. Dies ist sehr unkompliziert und mit etwas Übung im Handumdrehen passiert.

Inzwischen gibt es auch Tapezuschnitte für einzelne Anwendungen, etwa ein Hand- oder Knietape oder die etwas aufwendigeren Fächertapes siehe >. Ich empfehle Ihnen aber, die Tapes wie beschrieben an der betreffenden Körperstelle abzumessen, da sie dann genau zu Ihrem Körper passen und ihre Wirkung optimal entfalten können. Nicht zuletzt ist auch der Preis für die Zuschnitte viel höher als für die Taperollen.

Beim maximal gedehnten Streifen (links) ist die spezielle Gewebestruktur zu erkennen.

Die unmittelbare Wirkung der kinesiologischen Tapes

Wird ein kinesiologisches Tape richtig angebracht, spüren Sie sofort – sowohl in Ruhe als auch in Bewegung – seine positive Wirkung. Worauf diese im Einzelnen beruht, lesen Sie im Folgenden.

Ein sanftes »Lifting«

Das Tape hebt die Oberhaut ein Stückchen an und lockert damit auch die darunterliegende Lederhaut (Corium) sowie das Unterhautgewebe. Dies verringert augenblicklich die Spannung und den Druck in den einzelnen unter der Haut liegenden Gewebeschichten. Das Blut und die Lymphflüssigkeiten können somit leichter zirkulieren, Muskeln und Nerven werden besser mit Nährstoffen und mit Sauerstoff versorgt.

Durch die feste, aber elastische Verbindung mit der Haut führt das Tape jede Bewegung ganz selbstverständlich mit aus, was dazu führt, dass auch die darunterliegenden Muskeln, Faszien siehe > und Nerven beständig gegeneinander verschoben werden. Dabei entsteht eine massageähnliche, entspannende, anregende Wirkung.

Harmonischer Bewegungsablauf

In zahlreichen praktischen Studien und Beobachtungen zeigt sich, dass das kinesiologische Taping, wenn es korrekt angelegt ist, die Bewegungsabläufe harmonisieren kann. Durch einen Gipsverband, eine Schiene oder ein starres Tape (die dennoch manchmal vorübergehend nötig sind) wird der Körperbereich eher ruhiggestellt, folglich wird Muskelmasse abgebaut und auch die dort verlaufenden Nerven werden »träge«. Das kinesiologische Tape dagegen schränkt die Beweglichkeit nicht ein. Es stärkt vielmehr die Eigenwahrnehmung, die sogenannte Propriozeption, für einen harmonischen Bewegungsablauf.

Stabilität wiederfinden

Ein Beispiel: Durch Verletzungen der Bänder, etwa durch mehrfaches schmerzhaftes Umknicken, hat jemand ein instabiles Sprunggelenk und »traut« diesem nicht mehr richtig. Sport und Spaziergänge machen weniger Spaß, weil man immer die Sorge mit sich trägt, erneut umzuknicken.

Das Tape am Sprunggelenk beziehungsweise eine passende Tapekombination gibt dem Träger nun zum einen ein Gefühl von mehr Stabilität und steigert damit die Lust an der Bewegung. Zum anderen fördert es die »Rückmeldungen« der Hautrezeptoren und Nerven über die Qualität des Bewegungsablaufs: Wird der Fuß richtig abgerollt, ohne seitlich wegzuknicken? Wird der Vorfuß beim Nach-vorn-Schreiten ausreichend angehoben? Auf diese Weise wird der gute Bewegungsablauf trainiert, der Heilungsprozess gefördert, und die stützenden Muskeln – unser bester Schutz vor Verletzungen – werden der natürlichen Bewegung entsprechend gekräftigt, was Sehnen und Bänder entlastet.

Die reflektorische, indirekte Wirkung

Durch die Vielzahl der unterschiedlichen Anwender und Therapeuten aus verschiedensten Bereichen wie Chiropraktik, Osteopathie, Physiotherapie, aus der Traditionellen Chinesischen Medizin und anderen ist es in den letzten Jahren zu einer erfreulichen Weiterentwicklung des kinesiologischen Tapens gekommen.

Neben der direkt wirkenden mechanischen Anwendung entwickeln sich zunehmend weitere neue indirekte, reflektorische Modelle auf der Basis der jeweiligen Fachgebiete und Anschauungen. Allein über bestimmte Hautareale lassen sich sogar Organe positiv beeinflussen.

Unsere Haut ist ein hoch-spezialisiertes Sinnesorgan

Die Haut ist mit einer Fläche von eineinhalb bis zwei Quadratmetern und einem Gewicht von rund einem Sechstel des Körpergewichts das größte Organ des menschlichen Körpers. Sie enthält eine Vielzahl von Rezeptoren (»Nervenfühler«, von lateinisch recipere: »aufnehmen« oder »empfangen«) für Schmerz, Druck, Kälte, Wärme, Vibration und Oberflächenbeschaffenheit. Auf einem Quadratzentimeter Haut können bis zu 200 Schmerzrezeptoren vorkommen. Über sie nehmen wir nicht nur mechanische, sondern auch chemische und thermische Reize auf, so wird etwa eine Temperatur unter 10 °C sowie eine über 45 °C als Schmerz wahrgenommen. Weiterhin besteht eine Verschaltung der einzelnen Hautgebiete, der sogenannten Dermatome, ins Rückenmark.

DIE DERMATOME: LANDKARTE DER RÜCKENNERVEN AUF DER HAUT

Schmerzen oder Empfindungsstörungen in einer bestimmten Körperregion, auch in der Rückenregion, können also rein lokal oder von der Wirbelsäule weitergeleitete Störungen sein. Im Umkehrschluss lässt sich sagen, dass es möglich ist, über bestimmte Hautregionen bestimmte Teile des Rückens mit anzusprechen. Dies macht man sich beim Taping zunutze, indem man neben der direkten Anwendung noch ein über die Nervenbahnen wirksames Tape anbringt.

Ganz ähnlich gelagert ist das auf > beschriebene Prinzip der sogenannten Head’schen Zonen.

SPIEGEL DER ORGANE: DIE HEAD’SCHEN ZONEN

Ein weiteres reflektorisches Anwendungsgebiet sind die Head’schen Zonen. Sie sind benannt nach dem englischen Neurologen und Forscher Sir Henry Head (1861 – 1940). Diese Hautzonen sind Gebiete, denen eine über das zugehörige Rückenmarkssegment laufende Querverbindung bestimmte innere Organe zugeordnet werden können. Sie stellen also eine Verbindung des Organsystems mit dem zentralen (vegetativen) Nervensystem dar. Eine Head’sche Zone kann über mehrere Dermatome siehe > verlaufen, hat aber immer einen Punkt, welcher für die reflektorische Wirkung besonders bedeutsam ist.

Ist das einer Head’schen Zone zugehörige Organ belastet oder erkrankt, kann es reflektorisch Schmerzen in dieser Hautzone zur Folge haben (meist auf beiden Körperseiten in gleichem Maße), man spricht hier von übertragenem Schmerz.