Telepath des Teufels - Wolf G. Rahn - E-Book

Telepath des Teufels E-Book

Wolf G. Rahn

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Beschreibung

Harry Lane war ermordet worden – mit einer gelben Krawatte erdrosselt! Inspector Boots glaubt an einen ganz normalen Mord, aber Dr. Frank Eaton, Lanes Freund und Arzt, fürchtet, dass das der Neubeginn einer Mordserie ist, die einst London erschüttert hatte. Die Polizei glaubt seine Befürchtungen nicht, schließlich ist der Killer seit vielen Jahren tot. Als weitere Morde geschehen, die die Handschrift eines zum Tode Verurteilten tragen, der vor dreißig Jahren gehenkt wurde, muss sich Boots allerdings fragen, ob es wirklich Zufall ist, dass kurz nacheinander zwei Mörder kopiert wurden, die beide seit Jahrzehnten tot waren …

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Veröffentlichungsjahr: 2023

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Wolf G. Rahn

 

 

Telepath des Teufels

 

 

 

Unheimlicher Roman

 

 

 

 

 

 

 

 

Impressum

 

 

Copyright © by Authors/Bärenklau Exklusiv

Cover: © by Tony Masero, 2023

Korrektorat: Bärenklau Exklusiv

 

Verlag: Bärenklau Exklusiv. Jörg Martin Munsonius (Verleger), Koalabärweg 2, 16727 Bärenklau. Kerstin Peschel (Verlegerin), Am Wald 67, 14656 Brieselang

 

Die Handlungen dieser Geschichte ist frei erfunden sowie die Namen der Protagonisten und Firmen. Ähnlichkeiten mit lebenden Personen sind rein zufällig und nicht gewollt.

 

Alle Rechte vorbehalten

Inhaltsverzeichnis

Impressum 

Das Buch 

Telepath des Teufels 

1. Kapitel 

2. Kapitel 

3. Kapitel 

4. Kapitel 

5. Kapitel 

6. Kapitel 

7. Kapitel 

8. Kapitel 

9. Kapitel 

10. Kapitel 

11. Kapitel 

12. Kapitel 

13. Kapitel 

14. Kapitel 

15. Kapitel 

16. Kapitel 

17. Kapitel 

18. Kapitel 

19. Kapitel 

20. Kapitel 

21. Kapitel 

22. Kapitel 

23. Kapitel 

24. Kapitel 

25. Kapitel 

26. Kapitel 

27. Kapitel 

28. Kapitel 

29. Kapitel 

30. Kapitel 

Eine kleine Auswahl der von Wolf G. Rahn veröffentlichten unheimlichen Romane und Grusel-Krimis 

 

Das Buch

 

 

 

 

Harry Lane war ermordet worden – mit einer gelben Krawatte erdrosselt! Inspector Boots glaubt an einen ganz normalen Mord, aber Dr. Frank Eaton, Lanes Freund und Arzt, fürchtet, dass das der Neubeginn einer Mordserie ist, die einst London erschüttert hatte. Die Polizei glaubt seine Befürchtungen nicht, schließlich ist der Killer seit vielen Jahren tot. Als weitere Morde geschehen, die die Handschrift eines zum Tode Verurteilten tragen, der vor dreißig Jahren gehenkt wurde, muss sich Boots allerdings fragen, ob es wirklich Zufall ist, dass kurz nacheinander zwei Mörder kopiert wurden, die beide seit Jahrzehnten tot waren … 

 

 

***

Telepath des Teufels

Wolf G. Rahn

 

 

 

1. Kapitel

 

 

»Tot?«

Doktor Frank Eaton stand fassungslos vor der jungen Frau, die lautlos schluchzend in einem Sessel saß. »Ich habe, ihn doch noch vor… na, vor ein paar Wochen gründlich untersucht, als er nach Neuseeland fliegen wollte. Da war doch nichts … aber auch gar nichts, das …«

Die junge Frau hielt die Augen geschlossen und krümmte sich verzweifelt.

Der Arzt trat an sie heran, stellte die schwarze Bestecktasche ab und setzte sich auf die Armlehne des Sessels.

»Edith … was ist denn passiert?« Er legte eine Hand auf ihre Schulter.

Eaton war schon seit Jahren mit Ediths Mann befreundet.

Edith Lane versuchte, sich aufzurichten. Dabei biss sie sich auf die Unterlippe.

Eaton lächelte beruhigend. »Mach den linken Arm frei«, sagte er sachlich und hob die Tasche hoch. »Ich werde dir etwas geben, das den Krampf löst.«

Die junge Frau schob gehorsam den linken Blusenärmel hoch. Der Arzt machte die Injektionsspritze fertig, tupfte die Armbeuge ab und stieß behutsam die Nadel in die Vene.

Danach legte er einen kleinen Tampon auf den Einstich, und Edith klemmte ihn in die Armbeuge.

Während Eaton die Spritze wieder in der Tasche unterbrachte, begann er ein besonnenes Gespräch.

»Nun erzähl mal, Edith. Du warst am Telefon so erregt. Ich weiß nicht, ob ich dich recht verstanden habe. Was ist los mit Harry?«

Edith hatte sich mit geschlossenen Augen zurückgelehnt. Das Beruhigungsmittel begann zu wirken.

»Zwei Männer sind gekommen«, erzählte sie schleppend. »Sie sagten … man hätte Harry gefunden …«

Der Arzt half ihr vorsichtig weiter: »Wo hat man ihn gefunden? Auf der Straße? War es ein Unfall?«

»Nein«, antwortete Edith gequält. »Sally … die Putzfrau … hat ihn um einundzwanzig Uhr gefunden. In seinem Büro. Er lag auf dem Tisch … und rührte sich nicht. Sally holte den Hausmeister … der alarmierte die Polizei … ein Arzt ist gekommen …«

Sie bewegte die Lippen lautlos, bis sie sie zusammenpresste. Aus den Winkeln ihrer geschlossenen Augen perlten Tränen.

Frank Eaton legte den Arm um ihre Schultern und drückte sie sanft an sich. Mit der freien Hand strich er ihr das Haar aus dem Gesicht.

»War er verwundet? - Was hat der Arzt festgestellt?«

Edith riss die Augen weit auf und sah Frank groß an.

»Eine Krawatte … Frank hatte eine Krawatte umgebunden … eine gelbe Krawatte … gelb mochte er überhaupt nicht … verstehst du das? Er hatte eine gelbe Krawatte umgebunden.«

Sie lachte hysterisch los. Aber das Gelächter ging bald in konvulsivisches Schluchzen über. Sie löste sich aus der Umarmung und warf sich in den Sessel.

Frank wiederholte mehr für sich selbst: »Eine gelbe Krawatte …« Er ließ Edith sich austoben, ging zur Hausbar und füllte einen Schwenker mit Kognak.

Als er damit zum Sessel zurückkam, hatte sich Edith wieder aufgerichtet und zurückgelehnt. Sie sah Frank hilfesuchend an, als verstünde sie die. Welt nicht mehr.

Eaton reichte ihr den Schwenker. »Da! Trink einen Schluck.«

Sie nahm das Glas, nippte ein wenig und fragte: »Boots … einer der Männer hieß Boots. Kennst du einen Boots bei der Polizei?«

»Ja. Inspector Boots von der Mordkommission.«

»Er sagte, die gelbe Krawatte wäre fest um den Hals zugezogen worden. Es müsste ein Seemann gemacht haben. Es war ein Spezialknoten … verstehst du? Die Leute auf den Segelschiffen brauchen sie … sie schließen fest und gehen nicht leicht auf.«

Edith Lane fasste sich unwillkürlich an den Hals.

»Boots sagte, so was ginge sehr schnell. Glaubst du, dass man …«

Frank Eaton fiel schnell etwas ein, um sie auf andere Gedanken zu bringen.

»Hat der Inspector den Knoten genannt?«, fragte er drängend.

Die junge Frau grübelte.

»Ich weiß nicht …«

»Hat er vielleicht von einem Crass-Knoten gesprochen?«

Edith sah den Arzt an, als zweifelte sie an seinem Verstand.

»Woher soll ich das wissen? Wäre das wichtig …?«

»Es kam mir nur so in den Sinn«, lenkte der Arzt ab. Er sah, wie die Augen der jungen Frau zu schwimmen begannen. Er erzählte, was ihm gerade so über die verschiedenen Knoten einfiel, und stellte dabei fest, dass das Beruhigungsmittel voll wirkte.

Ediths Augenlider wurden schwer. Ihr Körper erschlaffte, das Gesicht verlor jede Spannung.

Eaton hob sie vorsichtig auf und trug die zierliche Frau zu einem breiten Sofa. Dort bettete er sie und deckte sie zu.

Dann ging er zum Telefon und beorderte eine Krankenschwester.

Er nahm den Schwenker auf, aus dem Edith nur ein paar Tropfen genommen hatte, und leerte ihn.

Gelbe Krawatte … Crass-Knoten …

Sein Gesicht war grau geworden. Sollte das wieder losgehen? War das ein Neubeginn der grauenvollen Serie, die mal London erschüttert und verängstigt hatte?

Nervös lockerte er seinen Selbstbinder. Schweißperlen bildeten sich auf seiner Stirn.

Er ging zur Hausbar, füllte den Schwenker noch mal und stürzte den Inhalt in einem Zug hinunter.

Er versuchte, sich über ein Motiv Klarheit zu verschaffen. Harry Lane war ein erfolgreicher Mann. Er besaß Vermögen. Aber warum sollte ihn jemand mit einer gelben Krawatte erwürgen?

Damals … da ging es doch um weniger reale Dinge …

Eatons Gedankengang wurde unterbrochen. Es klingelte an der Wohnungstür. Er öffnete.

Eine Krankenschwester, die Dr. Eaton schon häufig geholfen hatte, trat ein. Der Arzt wies sie ein. Dann ergriff er seine Bestecktasche und verließ fluchtartig die Wohnung.

Als er an die frische Luft kam, riss er sich die Krawatte vom Hals und schleuderte sie in den Rinnstein.

Einige Passanten beobachteten ihn kopfschüttelnd. Kinder feixten hinter ihm her.

Frank Eaton achtete nicht auf seine Umgebung. Ihn beherrschte ein entsetzlicher Gedanke.

Er brauchte dringend Hilfe von einem Mann, bei dem er Verständnis fand.

Aber einen solchen Mann kannte er nicht. Was er zu sagen hatte, war zu fantastisch. Kein normal denkender Mensch würde ihm zuhören.

Die Polizei?

Sie würde ihn aus dem Revier jagen. Er kannte Inspector Boots nur flüchtig. Er wusste, dass er ein Mann der Realitäten war, ein Anhänger von Fakten und lückenlosen Beweisen.

Genau das konnte er ihm nicht bieten.

Seine Story war utopisch, nicht mit dem Verstand zu fassen. Hier brauchte es mehr. Hier war die Einsicht in verschlossene, geheimnisvolle Welten erforderlich.

Normal sah das so aus: Ein Mann wurde erdrosselt.

Doch es steckte mehr dahinter. Entsetzlich viel mehr. Und es war nicht auszudenken, was geschehen würde, wenn man eine drohende Lawine nicht rechtzeitig stoppte.

Wer sollte das tun? Wer war in der Lage, das Grauen aus dem Schattenreich zu stoppen? Etwa er selbst?

Das Gesicht des Doc wurde noch eine Nuance grauer. Der Gedanke an das Land der sieben Seufzer verschleierte seinen Blick. In einem Nebel sah er Harry Lane vor sich. Sein Gesicht war verzerrt, die Augen quollen hervor. Ein schmaler Schal flatterte im Wind. Nein, kein Schal. Es war eine gelbe Krawatte! Sie war sorgfältig zu einem Knoten geknüpft. Nicht zu einem derben Schifferknoten, wie der nüchterne Polizist annahm, sondern zu einem eleganten Crass-Knoten.

Da waren noch mehr solcher Krawatten. An jeder baumelte ein Kopf mit hervorquellenden Augen.

Sie umtanzten den Doc in einem gespenstischen Reigen. Sie huschten dicht an ihm vorbei, streiften ihn fast und grinsten.

Er schlug auf die nach ihm greifenden Krawatten ein.

Ein harter Stoß traf ihn von der Seite.

»He! Passen Sie doch auf!«, hörte er eine ärgerliche Stimme.

Er fuhr zusammen. Ein breitschultriger Kerl schimpfte hinter ihm her. Offensichtlich hatte er ihn angerempelt.

Er würgte eine Entschuldigung hervor.

»Besoffenes Schwein«, war die wenig, freundliche Quittung.

Frank Eaton wandte sich wortlos um und setzte seinen Weg fort, von dem er noch nicht wusste, ob es der richtige war.

Er nahm sich jetzt zusammen und versuchte, Gedanken zu sammeln und zu einem Plan zu ordnen. Ihm fielen Namen ein. Diese Namen gehörten Männern, die seine einzige Rettung sein könnten.

Zwei tückische Augen folgten ihm. Sie glühten drohend in der feuchten Dunkelheit eines Hauseinganges.

Zwei adrige Hände wrangen einen Stofffetzen, eine gelbe Krawatte …

 

 

 

2. Kapitel

 

 

Er war annähernd zwei Köpfe größer als das Mädchen an seiner Seite.

Sie waren eng umschlungen und benutzten das wortarme Vokabular der Verliebten aller Länder und Generationen.

Wie bei allen Verliebten in Steftonville war ihr Ziel der Williams Park, eine ausgedehnte Grünanlage vor den Toren der Stadt, deren Stifter vor gut zwanzig Jahren nicht nur an das Spielbedürfnis der Künder und die Erinnerungen der älteren Leute, sondern auch an die Wünsche der Jugend gedacht hatte.

Viele lauschige Plätze bot der Park, belaubte Nischen, die unerwünschte fremde Blicke fernhielten, und kleine Senken mit weichem Rasen.

Mick Finney steuerte mit seiner Freundin Cilli eine Bank an.

»Nicht doch, Mick!«, flüsterte das Mädchen. »Wenn uns jemand sieht.«

»Um diese Zeit ist niemand mehr im Park«, beruhigte sie der Junge und rechtfertigte damit die Ungeduld, die seine Hände spazieren gehen ließ.

Cilli war nicht so leicht zu überzeugen.

»Richtig unheimlich ist es hier«, meinte sie schaudernd. »Wenn nun doch einer kommt?«

»Der soll nur kommen! Der hat morgen zwei blaue Augen.«

Er ballte seine freie Faust, die nicht mit Cilli beschäftigt war, und hielt sie zum Beweis seiner Unerschrockenheit dem Mädchen unter die Nase.

Zur Belohnung traf ihn ein zärtlicher Blick. Cilli vergaß ihre Angst, da sie doch einen unüberwindlichen Beschützer an ihrer Seite hatte.

Doch das nächste leise Knacken ließ sie wieder zusammenfahren.

»Was war das?«

»Eine Katze wahrscheinlich. Oder vielleicht ein Igel. Die gibt es hier massenweise.«

»Es ist so dunkel.«

»Warte nur, bis der Mond hinter der Wolke hervorkommt!«

»Ist es noch weit?«

»Wenn du willst, nehmen wir die nächste Bank. Sie ist gleich um die Ecke.«

Das Mädchen nickte stumm. Cilli schalt sich selbst, dass sie so furchtsam war. Schließlich hatte sie doch alles darangesetzt, dass Mick mit ihr und nicht mit Dana in den Park ging.

Irgendetwas lag in der Luft. Cilli konnte es weder hören noch sehen. Aber sie hatte ein Gespür für Störungen jedweder Art. Sie konnte Mick nicht zurückhalten, als er das Gebüsch ansteuerte, hinter der sich die verborgene Bank befand.

Mit einem Aufschrei fuhr sie zurück.

Eine riesige Gestalt türmte sich vor ihnen auf.

Mick vergaß, was er gerade noch zugesagt hatte. Verdutzt starrte er die Gestalt an, die nur undeutlich zu erkennen war. Aber sicher war sie ihnen nicht wohlgesonnen.

Cilli zog Mick angsterfüllt zurück.

»Das konnten wir schließlich nicht ahnen«, brummte er zornig.

»Als ob dies die einzige Bank im ganzen Park wäre«, schimpfte die Gestalt und fuhrwerkte mit den Armen durch die Luft.

»Lass gut sein, Winnie«, flötete es im Hintergrund.

Nun begriff auch Cilli, dass sie ein anderes Pärchen aufgescheucht hatten, das genau wie sie angenommen hatte, um diese Zeit im Park allein zu sein.

Winnie schien bereit zu sein, den Streit zu vergessen, doch Mick war wütend, dass er sich ins Bockshorn hatte jagen lassen. Er war schön blamiert. Er musste unbedingt sein Image wieder aufpolieren.

»Schließlich habt ihr die Bank nicht gepachtet«, fauchte er angriffslustig und stieß den anderen leicht vor die Brust.

Die Antwort kam prompt und schmerzhaft. Mick spürte die Faust des Gegners in der Magengrube.

Gleichzeitig schlug er zurück und stellte mit Befriedigung fest, dass sein Hieb bei Winnie voll ankam.

Ein Seitenblick auf Cilli ließ seine Kräfte wachsen. Er landete ein paar Treffer in der Figur seines Gegenübers.

Die Schlägerei hätte sich mit Sicherheit noch länger hingezogen, wenn nicht ein Schrei das Handgemenge unterbrochen hätte.

Er wurde in nächster Nähe ausgestoßen.

Die Kontrahenten riss es förmlich herum. Sie starrten zur Bank.

Es bot sich ihnen ein Bild des Grauens.

Gerade schob sich der Mond hinter der Wolke vor und beleuchtete den Platz.

Auf der Bank lag ein Mädchen, die Augen weit aufgerissen. Es war mit Blut besudelt. Die Hände hielt es zur Abwehr von sich gestreckt, doch dies war nur eine hilflose Geste.

Vor dem Mädchen erhob sich ein Schatten von Mannsgröße.

---ENDE DER LESEPROBE---