TEXT+KRITIK 206 - Ernst Augustin -  - E-Book

TEXT+KRITIK 206 - Ernst Augustin E-Book

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Beschreibung

Ernst Augustin (geb. 1927) ist einer, der sich auf der Bühne des literarischen Lebens unserer Gegenwart zurückhält. Doch sein literarisches Werk ist kontinuierlich gewachsen und lässt sich als "Abenteuerliteratur im besten und intellektuellen Sinne" (Lutz Hagestedt) charakterisieren.Ob "Der Kopf", "Raumlicht. Der Fall Evelyne B." oder "Die Schule der Nackten", die Romane des 1927 geborenen, weit gereisten Psychiaters und Schriftstellers führen thematisch wie formal die unbegrenzten Möglichkeiten der Literatur vor. Sie widmen sich historischen wie mystischen Erfahrungen mit großem Detailreichtum und großer Fabulierkunst, sprechen Sinn und Verstand an. Augustins erzählerischer Leichtigkeit ist es zu verdanken, dass seine Texte als 'unterhaltsam' und 'spannend' aufgenommen werden. Obgleich sie in Teilen auf nur schwer durchschaubare Weise in phantastische, traumhafte, realistische Welten führen und anregen zu überdenken, wie wir beurteilen, was wahr und wirklich ist. Die Beiträge des Heftes widmen sich u. a. der Frage nach dem Verhältnis von Augustins Texten zum Nouveau Roman, ihrem Spiel mit literarischen Genres, ihrer Komik, der Rolle der Psychologie darin sowie nach Augustins journalistischem Schreiben und seiner Werkpolitik.

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Zeitschrift für Literatur

Begründet von Heinz Ludwig Arnold

Redaktion: Steffen Martus, Axel Ruckaberle, Michael Scheffel, Claudia Stockinger und Michael Töteberg Leitung der Redaktion: Hermann Korte Tuckermannweg 10, 37085 Göttingen, Telefon: (0551) 5 61 53, Telefax: (0551) 5 71 96

Print ISBN 978-3-86916-398-7 E-ISBN 978-3-86916-453-3

Umschlagabbildung: Claus Gretter

TEXT+KRITIK erscheint mit vier Nummern im Jahr. Die Hefte können einzeln, im vergünstigten Jahresabonnement für € 59,– oder im UN!-ABO für € 39,– durch jede Buchhandlung oder über den Verlag bezogen werden. Die Kündigung des Abonnements ist bis zum Oktober eines jeden Jahres für den folgenden Jahrgang möglich. Zusätzlich erhalten Abonnenten den jährlich erscheinenden Sonderband und Neufassungen zum ermäßigten Preis mit Rückgaberecht.

Preis für dieses E-Book € 23.99,–

E-Book-Umsetzung: Datagroup int. SRL, Timisoara

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über www.dnb.de abrufbar.

Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung, die nicht ausdrücklich vom Urheberrechtsgesetz zugelassen ist, bedarf der vorherigen Zustimmung des Verlages. Dies gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Bearbeitungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen.

© edition text + kritik im Richard Boorberg Verlag GmbH & Co KG, München 2015 Levelingstraße 6a, 81673 Münchenwww.etk-muenchen.de

Inhalt

Ernst Augustin

Mein letztes Haus

Lutz Hagestedt

Absolute Fiktion. Ernst Augustins Poetik

Martin Hielscher

Ernst Augustin und seine Verlagspolitik

Kai Sina

Geist der Erzählung 2.0. Ernst Augustins poetologischer Roman »Der amerikanische Traum«

Hans-Peter Ecker

»Blut, Blut, Fleisch und Fett, und der Geruch der Unterwelt« – aber auch die Gerechtigkeit kommt nicht zu kurz! Ernst Augustins Roman »Mahmud der Schlächter oder Der feine Weg«

Martin Kraus

Die gewisse Komik beim Beschreiben bestimmter Körperteile. Zu Ernst Augustins »Die Schule der Nackten«

Stefan Neuhaus

Humoristische Skizzen über die Glücks- und Unglücksfälle des Lebens. Ernst Augustins »Der Künzler am Werk«

Martin Rehfeldt

Häuser, Menschen, Abenteuer. Zur Verschränkung von Architektur, Psychologie und Literatur in Ernst Augustins Romanen »Raumlicht. Der Fall Evelyne B.« und »Robinsons blaues Haus«

Nicolai Riedel / Lutz Hagestedt / Martin Rehfeldt

Ernst Augustin – Auswahlbibliografie

Biografie

Ernst Augustin

Mein letztes Haus

Dieses kleine Eiland ist ohne Frage vulkanischen Ursprungs, nach seinem Erscheinungsbild, eine Feuermasse, die hier mitten im Ozean hochgedrückt wurde. Zu einem Gesteinsschaum erstarrt liegt es da wie ein gewaltiger Bimsstein, hart in der Brandung, aber weich und porös genug, um feine Treppenstufen zu schlagen. Was inzwischen ausgiebig geschehen ist.

Mein Eiland.

Um bei der Wahrheit zu bleiben, es macht nicht allzuviel her, mein Eiland, von außen betrachtet. Ringsum harter Klippenstrand, darüber die stachelige Felswand, wenig einladend. »Skull Island«, weil es von der einen Seite her einem Totenkopf ähnelt. Dort, wo die Phantasie einen Jochbogen sieht, befindet sich eine Einbuchtung, einer riesigen Augenhöhle vergleichbar. Darüber die Stirn, hochgewölbt, steil in einen bleiernen Tropenhimmel hineinragend. Ein eher abschreckendes Bild, wenn ich ehrlich sein soll, und ich könnte mir gut vorstellen, wie der Seefahrer, der in der Tiefe des Ozeans endlich auf diesen Schädel stößt, in Depression verfällt und lieber nach der nächsten Insel sucht. Aber mir kann es nur recht sein. Denn gibt es eine Außenwelt, gibt es auch eine Innenwelt.

Würde man diese Stirn bezwingen können – nehmen wir an, es wäre möglich –, würde man zerschrunden und mit dem Leben davongekommen die Höhe erreichen, geschähe ein tiefes Wunder, ein Wunder der Schöpfung nämlich: Tief unten wie das blaue Auge Gottes öffnet sich dahinter eine Lagune, so blau, so unendlich blau, daß dem Dichter – wie dem Seemann – das Herz stockt. Ich schäme mich nicht. Soviel Schönheit, soviel Licht. Dieses letzte Kapitel ist auch mein letztes Kapitel, und es ist mein letztes Haus, das ich hier baue.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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