The Big O - Declan Burke - E-Book

The Big O E-Book

Declan Burke

3,8

Beschreibung

Dieses Buch ist ein Geniestreich, der alle Genregrenzen sprengt! Declan Burke ist zurück - mit The Big O, der den Leser nach Luft schnappen lässt, vor Spannung und vor Lachen. Ein perfekt austarierter Plot, irrwitzige verbale Schusswechsel und Figuren, die so überzeichnet wie unverwechselbar sind: Karen ist eine Sprechstundenhilfe mit notorisch schlechter Laune. Zum Monatsende unternimmt sie regelmäßig Raubüberfälle unter virtuosem Einsatz ihrer .44er Magnum. Karens Chef, Frank, ist ein Schönheits­chirurg mit Geldsorgen und einer Frau, die bald seine Ex-Frau sein wird, Madge. Sie will er entführen lassen, um das Lösegeld von der Versicherung zu kassieren. Hier kommt Ray ins Spiel, den Karen kennengelernt hat, als sie ihn bei einem Überfall versehentlich fast erschossen hätte. Hauptberuflich malt Ray Wandbilder, aber nebenbei ist er Auftrags-Kidnapper. Nur leider ist Madge, auf die er angesetzt wird, Karens beste Freundin. Und dann ist da noch Karens Ex Rossi, der gerade aus dem Knast kommt und sich an ihre Fersen heftet, denn sie hat noch ein Motorrad und eine Knarre, die ihm gehören … Die Übersetzung des Folgebands, in aller Konsequenz Crime Always Pays betitelt, ist in Arbeit.

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Declan Burke ist einer der innovativsten Krimiautoren Irlands und betreibt die WebseiteCrime Always Pays. Er hat zahlreiche Krimis veröffentlicht; auf Deutsch erschien bisher AbsoluteZero Cool (Nautilus 2014), der mit dem Goldsboro Crime Fest Last Laugh Award 2012 ausgezeichnet wurde, auf der Shortlist für den Irish Book Award 2011 stand und auf die KrimiZeit-Bestenliste gewählt wurde.

Declan Burke

THE BIG O

Kriminalroman

Aus dem Englischen übersetztvon Robert Brack

Edition Nautilus

Der Verlag dankt für die finanzielle Unterstützung der Übersetzung dieses Buches durch den Ireland Literature Exchange (Übersetzungsfonds), Dublin, [email protected]

Die Originalausgabe des vorliegenden Buches erschien unter gleichlautendem Titel bei Hag’s Head Press, Dublin 2007

Edition Nautilus Verlag Lutz Schulenburg Schützenstraße 49 a · D - 22761 Hamburgwww.edition-nautilus.de Alle Rechte vorbehalten © Edition Nautilus 2015 Deutsche Erstausgabe März 2016 Umschlaggestaltung: Maja Bechert, Hamburgwww.majabechert.de ePub ISBN 978-3-96054-003-8

Für Aileen, immer

»Ich hab ihn mal gefragt, welche SorteGeschriebenes das meiste Geld bringt,darauf er: ›Lösegeldforderungen‹.«

Elmore Leonard, Schnappt Shorty

MITTWOCH

KAREN

In der Bar, Karen trank Wodka Tonic, Ray einen Brandy, um seine Nerven zu beruhigen, erzählte sie ihm, dass die Leute auf einen Überfall so ähnlich wie auf den Tod reagierten: mit Schock, Fassungslosigkeit, Wut, Unterwerfung.

»Der Trick ist«, sagte Karen, »die Wutphase möglichst zu überspringen und sie direkt in die Unterwerfung zu treiben.«

»Du gehst also einfach den Gang entlang …«

»Einen Seitengang. Niemals den mittleren.«

»Deshalb hab ich dich nicht kommen sehen«, sagte Ray. »Du kamst durch den Seitengang, mit einem Motorradhelm auf dem Kopf.«

»Immer. Visier runtergezogen. Getönt.«

»Klar. Und in der Hand so ein Ding, das mir wie eine 44er Magnum vorkam.«

»Genau.«

»Aber du sagst trotzdem immer ›Entschuldigen Sie bitte‹, wenn du an der Theke stehst?«

»Damit sich niemand aufregt. Vor allem ich nicht.«

»Du hast also ihre Aufmerksamkeit. Was dann?«

»Ich frag sie, ob sie Kinder haben. Normalerweise haben sie das. An den meisten Abenden muss ich die Knarre nicht mal durchladen.«

»Da hatte ich ja Glück«, sagte Ray. Er nahm einen Schluck von seinem Brandy und warf Karen über den Rand des Glases hinweg einen Blick zu. »Ich darf mir also was drauf einbilden, dass du nicht anders konntest, als auf mich zu schießen?«

»Ich hab ja nicht genau gezielt«, sagte sie.

»Aber du hast abgedrückt.«

»Versetz dich mal in meine Lage. Du tauchst ganz plötzlich aus dem Nichts auf. Schleichst dich ran.«

»Ich wollte mir bloß ein Cornetto-Erdbeer aus der Kühltruhe holen.« Er zündete sich eine Zigarette an. »Und als ich mich wieder aufrichte, wird mir beinahe der Schädel weggeblasen.«

Karen hatte Ray erst spät am Rand ihres Blickfelds bemerkt. Es hatte ausgesehen, als wollte er sich auf sie stürzen. Also hatte sie sich halb zur Seite gedreht und abgedrückt. Leerschuss. Es war vorbei gewesen, bevor er es überhaupt richtig mitbekommen hatte.

Nur dass Karen sich noch sehr genau erinnerte, was in dem Moment mit seinen Augen passiert war. Sie wurden heller, blieben aber absolut ruhig. Tigeraugen, haselnussbraun mit goldenen Einsprengseln. Und obwohl Karen wusste, dass er ihr Gesicht hinter dem getönten Glas nicht sehen konnte, hätte sie ihm beinahe zugezwinkert.

Dann hatte der Chinese hinter dem Tresen gesagt: »Ich hab gerade abgeschlossen. Das Geld ist im Safe. Sind aber nur Säcke mit Kleingeld.«

»Gib mir dein Portemonnaie«, hatte sie erwidert und auf dem Führerschein seine Adresse kontrolliert. »Ich weiß jetzt, wo du wohnst«, hatte sie dem Chinesen gesagt und das Portemonnaie zurück auf die Theke geworfen. Der Chinese hatte mit den Schultern gezuckt und auf seine Armbanduhr geschaut.

Draußen auf dem Vorplatz, Ray stand ziemlich lässig herum, mit dem Cornetto in der Hand, hatte Karen gefragt: »Lust auf’n Drink?«

Und Ray hatte geantwortet: »Soll mir recht sein.«

RAY

Danach hatte Karen erst mal das Motorrad weggebracht. Ray hatte ihr gesagt, er käme nach und würde sie dann in der Bar treffen. Jetzt saßen sie an der Ecke eines L-förmigen Tresens, Ray am kurzen Ende des L, mit dem Rücken zur Wand, so dass er die Tür im Auge behalten konnte. Karen kippte den ersten Wodka Tonic, bestellte einen zweiten und einen Kaffee für Ray.

»Und was machst du so, Ray?«, fragte sie.

»Ich bin im Ruhestand.«

»Schön für dich. Von was ruhst du dich denn aus?«

»Vom Babysitten.«

»Du bist Babysitter?«

»Nicht mehr. Ich hab aufgehört. Was ist mit dir, sind Raubüberfälle deine Hauptbeschäftigung?«

»Nee. Erzähl mir mehr über dein Babysitten.«

Ray bemerkte ein Leuchten in ihren Augen, und es waren wirklich sehr hübsche Augen.

»Der Typ, für den ich arbeite«, sagte er, »für den ich gearbeitet habe, muss manchmal Leute für eine Weile festhalten. Ich bin derjenige, der sie festhält.«

»Festhalten?«

»Manchmal schuldet jemand einem anderen Geld und hat es nicht so eilig mit dem Zurückzahlen. Oder manchmal soll ein Job erledigt werden, für den Insiderwissen nötig ist, zum Beispiel wenn einer den Sicherheitscode kennt. Also schnappt man sich jemanden, mit dem er bekannt ist. Meistens die Ehefrau. Mit Kindern kann’s nervig werden.«

»Und du kümmerst dich dann gut um die Frauen?«

»Bisher hat sich noch niemand beschwert.«

»Netter Job.«

»Du hast immerhin eine 44er Magnum dabeigehabt.«

»Benutzt du keine Waffen?«

»Nicht immer. Kommt auf die Umstände an. Manche Leute passen sich besser an als andere.«

»Ich dachte, es hätte sich noch niemand beschwert.«

»Meistens sind sie ja geknebelt.«

Karen nippte an ihrem Wodka Tonic. »Und wieso hast du dich zur Ruhe gesetzt?«

»Entweder man geht oder man wird gegangen. Der Kühlschrank ist verschwunden. Und ein neuer Kredithai hat das Geschäft übernommen.«

»Der Kühlschrank?«

»Der Typ hat ziemlich viel gegessen.«

»Was ist mit ihm passiert?«

»Das, was mit jedem Kühlschrank irgendwann passiert«, sagte Ray. »Liegt jetzt unten im Kanal. Durchlöchert.«

FRANK

Mit menschlichem Fleisch zu arbeiten, erklärte Frank gern seinen Patienten, menschlichem Fleisch zu arbeiten, sei ein Privileg, das es einem schlichten Chirurgen ermöglicht, den Status eines Künstlers zu erlangen. Mehr noch, das Vertrauen, das zwischen dem Künstler und seinem lebenden Material existiere, sei absolut einmalig. Michelangelo, fügte Frank dann mit einem augenzwinkernden Seitenblick auf die Büste des Renaissancekünstlers in der Ecke seines Besprechungszimmers hinzu, hatte sich keine Sorgen darüber machen müssen, ob der Marmor vertraut oder nicht.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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